Journal Architektur und Planung Januar 2024

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JOURNAL

J a n u ar 2024 w w w. h e i nze.de

ARCHITEKTUR UND PLANUNG

MOBILE IKONE – DIE B.BULB VON INGO MAURER


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editorial]

Christina Baart Head of Content

Klug gelöst … … wurde ein Umbau mit technischen und energetischen Verbesserungen samt neuen Strukturen und Ergänzung durch einen Neubau, um damit im Stadtbild von Velburg, im Herzen des bayerischen Jura, ein historisches Wahrzeichen wiederzubeleben. Der altehrwürdige Wieserstadl hat eine neue Wirkung bekommen, ohne seinen ursprünglichen Ausdruck zu verlieren. Das ungewöhnliche Gebäudeensemble wurde nach Sanierung und Neubau als Kulturzentrum zum Hingucker. Bereits im Frühjahr 2022 wurde der niveauvolle Veranstaltungsort eröffnet. Den Bericht finden Sie ab Seite 82. Durch Kreativität, Funktionalität und Ästhetik beeindrucken auch weitere Objekte, die wir in dieser Ausgabe präsentieren: Unter dem Stichwort Revitalisierung und mit der Nachhaltigkeit im Fokus und finden Sie ab Seite 60 den Bericht „Ressourcenschutz trifft Blickfangqualität“, ab Seite 74 den Beitrag „Gebäudeerhalt statt Abriss!“, ab Seite 90 die Beschreibung der „Revitalisierung eines Bürogebäudes in der Rosenstraße, Hamburg“ und ab Seite 120 lesen Sie, wie KRIKO Engineering seine neue Firmenzentrale zukunftsfähig macht. Speziell unter der Betrachtung des Nutzens Grauer Energie haben Sie genug Impulse, mit eigenen Projekten ressourcenbewusst umzugehen und eine nachhaltige Zukunft zu formen. Über nachhaltige Lösungen für die Baubranche berichten wir nicht nur in unserem Journal, sondern sie waren auch Thema auf dem Heinze Klimafestival, das Ende November in Berlin stattfand und bei dem alle am Bau Beteiligten zu einem Austausch zusammengebracht wurden, um über Ideen und Konzepte von morgen zu sprechen und unsere Lebensräume zukunftsfähig zu gestalten. In diesem Heft sind die Beiträge aus Termingründen nicht zu finden. Ein Ereignis hat es gerade noch in den Druck geschafft: Der Celler Werktag, der am 8. November 2023 stattfand. Bei dieser etablierten Veranstaltung wurde auch der ARCHITECTS´ DARLING® 2023 vergeben. Dabei werden Produkte und Lösungen aus verschiedenen Produktbereichen durch Architekt:innen und Planer:innen sowie durch eine Fachjury kritisch bewertet. Diese Auszeichnung würdigt die herausragenden Beiträge der Bauindustrie und inspiriert und informiert alle am Planen und Bauen Beteiligten. Sehen Sie ab Seite 18 selbst nach, vielleicht entdecken Sie auch Ihnen noch unbekannte „hidden Champions“. Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen entspannte, ruhige und vor allem friedvolle Festtage. Bis zur nächsten Ausgabe verbleibe ich

mit herzlichen Grüßen, Ihre

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inhalt]

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Leuchte b.bulb Mit der b.bulb bietet der Münchner Leuchtenhersteller Ingo Maurer eine Generation der Bulb-Familie an, die sich ganz der Mobilität verschrieben hat. Ursprünglich entworfen als Hommage an die klassische Glühbirne, die Quelle nicht endender Inspiration für Ingo Maurer, kann die kleinere Version der zeitlosen Ikone als stilvolle Lichtquelle flexibel an jedem Ort platziert werden. Ingo Maurer setzt mit der b.bulb nicht nur auf zeitloses Design und technische Innovation, sondern auch auf die Werte, die die Bulb von Anfang an verkörperte – eine Verbindung von Poesie und Technik, die bis heute begeistert.

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news]

news 6

Sonderteil] Architects’ Darling® 18

Wer sind die Lieblinge deutscher Architekten? Wohnprojekt in der Schweiz 48

klima] 48 54 57 58 60 64 66 72 74 80

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Wohnprojekt in der Schweiz Ganzdachlösung zum Thema Photovoltaik Podcast CHLOROPHYLL Leipzig ist Solarhauptstadt Wohnturm in Hamburg Grünflächen in Deutschland Infrarotheizsysteme Sustainable Finance Bestandsgebäude in München The Real Deal

Dune House in Polen 96


82 90 96 102 106

Kulturzentrum in Velburg Bürogebäude in Hamburg Dune House in Polen Wohnhaus in Berlin Wohnturm in Berlin

architekturobjekte]

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Wohnungsbauten

inside]

Hotel in München 114

Paradiesisches Privathaus auf Mallorca 124

Kreidetafel Mathematics 161

architektur]

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Hotel in München Firmenzentrale Paradiesisches Privathaus auf Mallorca feco-forum in Karlsruhe Schwaketenbad in Konstanz Hölderlinturm in Tübingen Feinsteinzeugkollektion Crogiolo Verwaltungszentrum in Brüssel Casa Sant‘Agnese im Tessin

trends]

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Leuchte b.bulb Kreidetafel Mathematics Leuchtenfamilie ALL ROUND Entspannteres Sitzerlebnis mit KÖHL AIR-SEAT®

aktuell]

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Heinze ArchitekTOUR digitalBau 2024 Cersaie 2023 Trends Heinze ArchitekturAWARD 2023 Baunetz Wissen

anhang]

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Inserentenverzeichnis Vorschau, Impressum

Heinze ArchitekturAWARD 2023 172

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news]

Alles über Baustellen Wissenshörspiel GEOlino mini

Foto] © Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München

Eva Dax, Heiko Kammerhoff, Oliver Versch u. a. GEOlino mini: Alles über Baustellen, gesprochen von Ralph Caspers, Julian ­Horeyseck, Martin Bross u. a. 1 CD, Spieldauer: 49 min, ET: 12.07.2023 der Hörverlag | Random House Audio | cbj audio 9,99 Euro (D)

Baustellen gehören zu unserem Alltagsbild. Dabei üben sie besonders auf Kinder eine große Faszination aus. Um alle neugierigen Kinderfragen zu dem Thema zu beantworten, erschien bei cbj audio am 12. Juli 2023 ein neues Wissenshörspiel der beliebten „GEOlino mini“-Reihe. Moderator und Autor Ralph Caspers vermittelt Kindern im Vorschulalter humorvoll und spielerisch alles über Baustellen. www.hoerverlag.de

Neue Website: Netzwerk Nachhaltige Unterrichtsgebäude Das Netzwerk Nachhaltige Unterrichtsgebäude des Bundes bündelt das Wissen um die Planung, den Bau und den Betrieb von nachhaltigen Schul- und Hochschulgebäuden. Die neue Website des Netzwerks zeigt beispielgebende Neubau- und Sanierungsprojekte, informiert über nachhaltige Lösungen, bietet Planungsempfehlungen und ermöglicht den Erfahrungsaustausch. Das Bundesinstitut für Bau, Stadt und Raumforschung (BBSR) hatte das Netzwerk 2020 ins Leben gerufen. Seither ist es ständig gewachsen – auf inzwischen rund 230 Akteure aus Bau-, Schulund Hochschulverwaltungen, Planungs- und Architekturbüros, Schulbauberatende und Unternehmen. Regelmäßige Netzwerkund Arbeitsgruppentreffen sowie Exkursionen zu aktuellen Projektbeispielen unterstützen den Wissenstransfer. Interessierte sind eingeladen, sich auf der Website des Netzwerks zu ­registrieren. www.netzwerk-nachhaltige-unterrichtsgebaeude.de/ 6

Ausstellung AzW: Hollein Calling Architektonische Dialoge

Hans Hollein: Museum für moderne Kunst, Frankfurt am Main, Deutschland, 1982–1991, Hans Hollein und Kollegen fotografieren das Wettbewerbsmodell, Archiv Hans Hollein, Az W und MAK, Wien. Foto] © Architekturzentrum Wien, Sammlung, Foto: Sina Baniahmad

Die Ausstellung „Hollein Calling“ geht dem Phänomen Hollein aus heutiger Sicht nach. Im Dialog mit Positionen einer jüngeren Architekturgeneration wird eine Neubewertung gestartet, die das Werk Holleins in den aktuellen Diskurs holt. Hans Hollein, einziger österreichischer Pritzker-Preisträger und in den 1960erJahren selbst proklamierter Avantgardist, war Zeit seines Lebens ein akribischer Kurator seines eigenen Werkes. Nun, knapp ein Jahrzehnt nach seinem Tod im Jahr 2014, wird dieses Werk mit zeitlichem Abstand neu betrachtet. In der Ausstellung „Hollein Calling“ treffen wegweisende Projekte von Hans Hollein auf aktuelle Projekte von 15 europäischen Architekturbüros, die heute mit ihrer Arbeit Diskurse prägen. Hans Hollein im Dialog mit: Reem Almannai & Florian Fischer (­ Almannai Fischer Architekt:innen, München), Pier Paolo Tamburelli (Baukuh, Mailand), Dirk Somers (Bovenbouw ­ ­Architectuur, Antwerpen), Claudia Cavallar (Wien), Aslı Çiçek (Brüssel), Maria Conen & Raoul Sigl (Conen Sigl Architekt:innen, Zürich), Stefanie Everaert & Caroline Lateur (Doorzon, Gent), Martin Feiersinger (Wien), David Kohn (David Kohn A ­ rchitects, London), Wilfried Kuehn (Kuehn Malvezzi, Berlin), Oliver Lütjens & Thomas Padmanabhan (Lütjens Padmanabhan Architekt:innen, Zürich), Beate Hølmebakk (Manthey Kula, Oslo), Job Floris (­Monadnock, Rotterdam), Kersten Geers (­OFFICE, Brüssel), ­Andreas Rumpfhuber (Expanded Design, Wien) 21.9.2023–12.2.2024, Ausstellungshalle 2 Architekturzentrum Wien, Österreich www.azw.at


Architects’ Run

Der hat Ökologie auf dem Kasten Rollladen- und Raffstorekasten

Die neuen Rollladen- und Raffstorekästen von Leipfinger-Bader bestehen aus den nachwachsenden Rohstoffen Holz, Hanf und Jute und erweisen sich damit als besonders klimafreundlich. Foto] Leipfinger-Bader GmbH

Rollladen- und Raffstorekasten aus nachwachsenden Rohstoffen: Produktneuheit aus dem Hause Leipfinger-Bader: Das Unternehmen hat einen besonders klimafreundlichen Rollladen- und Raffstorekasten entwickelt. Er besteht aus Holzfaserplatten und einer nachwachsenden Hanf-Jute-Dämmstofffüllung. Das selbsttragende, stabile Bauteil ist in unterschiedlichen Varianten erhältlich. Es überzeugt zudem mit guten Wärmedämm- und Schallschutzwerten. Durch das ausschließliche Verwenden natürlicher Rohstoffe und den niedrigen Energiebedarf bei der Herstellung erweist sich die Innovation als besonders nachhaltig.

Architekturrundgänge zu zehn spannenden Neuheiten. Heinze Architects’ Run – vom 11. bis 13. Januar 2024 auf der Domotex in Hannover.

www.leipfinger-bader.de

Europäische Initiative zum Schutz der bebauten Umwelt In einer sich schnell verändernden Welt, in der der Klimawandel und die damit einhergehenden Naturgefahren eine zunehmende Bedrohung für unsere Städte und Infrastrukturen darstellen, will das Projekt MULTICLIMACT ein Leuchtturm des Fortschritts und der Hoffnung sein. Im Projekt werden innovative Strategien und Technologien sowie ein Toolkit mit 18 zuverlässigen und leicht umsetzbaren Methoden und digitalen Lösungen entwickelt, um die Widerstandsfähigkeit unserer Stadtlandschaften zu verbessern. 23 europäische Organisationen trafen sich zum Start des EU-Projekts MULTICLIMACT in Mailand. www.steinbeis-europa.de/de/

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Funktionalität und elegantes Finish Exclusive Dental Studio, Polen

Exclusive Dental Studio, Poznan, Polen: optisch hochwertige fugenlose Oberflächenoptik Foto] Norbert Banszyk, Sto Sp.z.o.o.

Funktionalität und ein elegantes Finish – das wünschte sich der Betreiber des Exclusive Dental Studios in Poznan, Polen. Die Büros, Behandlungsräume und das Labor der drei Standorte wurden mit dem Beschichtungssystem StoFloor Comfort Elastic BB 100 ausgestattet. Die optisch hochwertige und fugenlose Oberflächenoptik kombiniert die gewünschte Exklusivität mit besten Reinigungseigenschaften und damit Hygiene. Der Boden ist chemisch widerstandsfähig, emissionsarm und für Stuhlrollen geeignet – die beste Lösung für stark frequentierte Böden in öffentlichen Bereichen. www.stocretec.de

VIA Böden mit Recyclingmaterial Persönlicher Recyclingterrazzo VIA ist in der Lage, mit seinem Terrazzo vielfältige Materialien aus dem Baustoffrecycling zu verarbeiten und Architekt:innenideen umzusetzen. Mit einer Probe aus dem Abrissmaterial fertigt VIA zunächst Muster an. Ist die Rezeptur einmal festgelegt, können mit dem aufbereiteten Baustoff individuelle Recyclingterrazzi hergestellt werden. VIA liefert Ihnen alles außer dem Recyclingzuschlag und dem Wasser. Der VIA Terrazzo zeichnet sich ohnehin dadurch aus, zu 100 Prozent recycelbar, zement- und epoxidharzfrei zu sein. Durch die Verwendung von Materialien wie z. B. Dachziegel oder Braunglas aus dem Rückbau lässt VIA nun individuelle Böden entstehen, die einen positiven Effekt für den Bausektor haben und deshalb Bauherr:innen und Planer:innen doppelt glücklich machen. www.viaplatten.de

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Spannbetonhohldecken Bürobau „SHED“ in Berlin

SHED Berlin, Fertigteil Spannbetonhohldecke. Große Spannweiten von 7,2 x 11,0 Metern bieten hohe Flexibilität der Nutzung. Foto] Mareike Albers/BATEG GmbH

Beim Büro- und Geschäftshaus SHED sorgten VARIAX Spannbetonhohldecken von Heidelberg Materials nicht nur für einen zügigeren Bauablauf. Aufgrund der Hohlräume wurden auch 50 Prozent weniger Material benötigt als bei einer Ortbetondecke. Somit bestimmte die Entscheidung für Spannbetonfertigdecken auch maßgeblich den ökologischen Fußabdruck. Vor Fertigstellung wurde das Projekt bereits mit LEED Gold der German Green Building Association ausgezeichnet. www.heidelbergmaterials.de

Feuer und Flamme für die Zukunft Zentrum Brandforschung eröffnet Mehrgeschossige Häuser aus Holz, Dämmungen aus Hanf oder Seegras, digital gefertigte Bauteile, Energiespeicher in Fahrzeugen. Um die Brandsicherheit bei nachhaltigen Bauweisen und neuen Produkten der Energiewende zu gewährleisten und zu erforschen, ist der Forschungsbau des Zentrums für Brandforschung der TU Braunschweig eröffnet worden. Das Forschungszentrum mit seiner europaweit einmaligen Forschungsinfrastruktur, die einzigartige experimentelle Möglichkeiten bietet, trägt dazu bei, Antworten auf die Fragestellungen der Brandforschung zu finden und leistet so einen Beitrag zur Stadt der Zukunft. Die Baukosten in Höhe von 25 Mio. Euro werden jeweils zur Hälfte von Bund und Land getragen. www.tu-braunschweig.de/ibmb/zentren/zebra


Den CO2-Wert der Gebäudehülle senken? Einfach mit Schüco Carbon Control. Jetzt in der Planungsphase den CO2-Wert objektspezifisch steuern!

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BACKPACKER: Strangsanierung in Mehrfamilienhäusern

Grünes Licht für die grüne ÖkoDämmung GreenPor

Foto] SISTEMS GmbH

Vom Rohrbruch über mangelnden Schallschutz, von Asbest bis zum Legionellenbefall – die Gründe für eine Strangsanierung sind vielseitig. War ein solch anspruchsvoller Eingriff in die Bausubstanz bisher immer mit großem Zeitaufwand, einer Menge Bauschutt und sehr hohen Kosten verbunden, gelingt mit dem SISTEMS BACKPACKER ab sofort eine besonders einfache, kosteneffizinte und schnelle Strangsanierung. Darüber hinaus löst die intelligente Moduleinheit bestehende Brandschutzherausforderungen älterer Gebäudeschächte. Während in diesen meist der notwendige Bauraum für Brandschutzmaßnahmen nach heutigen Vorschriften und technischen Standards fehlt, verlaufen beim SISTEMS BACKPACKER alle Ver- und Entsorgungsleitungen außerhalb der Gebäudehülle. Die Moduleinheit unterliegt somit nicht den Brandschutzvorschriften des Gebäudes. Entsprechende Maßnahmen gemäß den Anforderungen der jeweiligen Gebäudeklasse verhindern einen Brandüberschlag über den SISTEMS BACKPACKER. www.sistems.de

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Illustration] JOMA Dämmstoffwerk GmbH

Ein Plus an Nachhaltigkeit bei bewährter Dämmqualität: Das bietet die neue Dämmung GreenPor der JOMA Dämmstoffwerk GmbH aus Holzgünz. Die jüngste Produktneuheit des Allgäuer Qualitätsherstellers ist die grüne Weiterentwicklung des Hochleistungsdämmstoffes AirPor. Sie besteht aus Biomasse und damit aus nachwachsenden Rohstoffen. So dämmt GreenPor den Verbrauch von fossilen Rohstoffen ein und reduziert auch CO2-Emissionen. GreenPor ist als Fassadendämmung, als Flachdach- und Gefälledachdämmung sowie als Trittschall- und Estrichdämmung erhältlich. Der bewährten AirPor-Dämmung steht die Innovation aus Holzgünz in nichts nach, vielmehr glänzt sie mit denselben Spitzenwerten bei der Dämmwirkung, den gewohnt einfachen Verarbeitungsparametern und 100 Prozent Recycelbarkeit. Die REDCert Gesellschaft zur Zertifizierung nachhaltig erzeugter Biomasse GmbH mit Sitz in Bonn hat die GreenPor-Dämmung von JOMA mit dem Nachhaltigkeitszertifikat REDcert2 für die stoffliche Nutzung von Biomasse ausgezeichnet. www.joma.de

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ARBEITSWELTEN WERKBUCH BÜROGESTALTUNG

Heizen im Bestandsgebäude Innovative Wärmepumpe

Ute Sölch Auflage 03.2023, 166 Seiten Spiralbindung DIN A4 79 Abb., 36 Planskizzen, 4 Organigramme/Schaubilder ISBN 9 783 748 117315 Verlag: BoD 45,00 Euro

Cover] © arcidee.ute sölch

Zeitgemäße Arbeitswelten bieten mehr als nur den reinen Arbeitsplatz. Sie sind Raum für Inspiration und Konzentration, individuell und flexibel. Wie gelingt die Balance zwischen Basics und Upgrades, wie gelingt gute Gestaltung? Das Werkbuch befasst sich mit Lösungsfindung und Herangehensweise, es behandelt die emotionalen Komponenten einer Büroplanung, zeigt Beispiele und gibt Anregungen zur individuellen, optisch ansprechenden Gestaltung des Lebens- und Arbeitsbereichs Büro mithilfe eines persönlichen, dem Konzept übergeordneten Gestaltungsthemas. Das Gestaltungsthema, dessen visuelle Komponenten eindeutig den Bezug zum Unternehmen herstellen, verleiht den Räumlichkeiten ein unverwechselbares Ambiente, verwandelt einen beliebigen Arbeitsplatz in einen Arbeitsplatz der Firma XY. Die Betonung liegt auf authentischer Gestaltung abseits vom Standard und jenseits von Hochglanzbudgets. Die Idee bringt den Effekt, nicht allein das Kostenvolumen. Das Buch zeigt formale, gestalterische Problemlösungen, diskutiert Pro und Kontra der verschiedenen Bürotypen: Open Office, Zellenbüro, Hybridversionen und benennt Entscheidungskriterien. www.arcidee.com

Bauwende-News Nachrichten aus Klimaschutz, Bauwirtschaft & Architektur

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Foto] Regli

Die Wärmepumpe NovaAir von Regli ist ein hocheffizientes, nachhaltiges und leicht integrierbares Heizsystem für alle Gebäudearten. Regli entwickelt die eigenen Wärmepumpen in der Schweiz – produziert werden die Geräte in Deutschland. In der Wärmepumpe NovaAir kommt das natürliche Kältemittel R290 Propan zum Einsatz, das über hervorragende thermodynamische Eigenschaften verfügt. Entsprechend verbraucht das Gerät im Schnitt bis zu 25 Prozent weniger Strom als andere am Markt verfügbare Wärmepumpen. Darüber hinaus ist R290 Propan deutlich umweltfreundlicher als synthetische Kältemittel, die aktuell noch häufig in Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Mit einer Nennleistung von 4 bis 16 Kilowatt gehört die NovaAir zu den stärksten modularen Wärmepumpen weltweit. Dank der hohen Effizienz und einer Vorlauftemperatur bis 70 Grad Celsius eignet sie sich ideal für den Einsatz in Bestandsgebäuden. Mit nur 28 dB(A) in 3 Meter Entfernung ist die Wärmepumpe kaum hörbar und flüsterleise im Betrieb. Neben der Heizungsfunktion bietet die NovaAir im Sommer eine integrierte Kühlfunktion für das ganze Haus. Die intelligente Software „RegliControl Logic“ der Wärmepumpe ermöglicht die Einbindung in ein intelligentes Stromnetz. Eine digitale Visualisierung der Heizungsanlage über die Software beschleunigt darüber hinaus den gesamten Ablauf bei Planung und Installation der Anlage und sorgt für mehr Effizienz im Betrieb. www.regli.energy

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ICONIC AWARD 2023 geht an ATP architekten ingenieure

Skulpturaler Eingangspavillon

Modulbau macht Schule: Lern­ welten in individueller Gestaltung

Foto] ATP/Friedmann

ATP architekten ingenieure, Zagreb, wurde vom Tourismus­ unternehmen Falkensteiner beauftragt, aus der bestehenden Campinganlage eine Glamping-Destination zu realisieren. „Gestalterisch legten wir vor allem Wert darauf, die Philosophie des Campings, also das Leben im Freien, durch qualitativ hochwertige Architektur zu unterstreichen“, erklärt ATP-Partner D ­ ario Travaš zum Konzept des Projekts, das 2022 bereits mit dem BIG SEE Architecture Award ausgezeichnet und für den Grand Prix Award 2022 nominiert wurde. Die komplexe Erneuerung der bestehenden Anlage beinhaltete den Neubau von Sanitäranlagen, der Rezeption und einem Restaurant sowie verschiedener Einrichtungen, die dem Camp ein neues Image verleihen. Mit 86 Mobilhäusern, 7 Glamping-Zelten für gehobenes Camping, 276 klassischen Stellplätzen sowie einer vielfältigen Pool-Landschaft kann sich das Resultat sehen und vor allem erleben lassen. Durch das skulpturale Design mit „gebrochenen“ und weit auskragenden Dachflächen tritt die Architektur in Dialog mit der Natur. Durch ihre weithin sichtbaren skulpturalen Formen bilden die Gebäude Orientierungspunkte im sich ständig verändernden Camp. Außen und innen gehen harmonisch ineinander über und schaffen auf diese Weise einzigartige Räume, die die Idylle der Umgebung in sich aufnehmen, ohne diese zu stören. Sowohl die skulpturalen Dachelemente als auch die verglasten Fassadenflächen erlauben eine maximale Tageslichtausleuchtung. Die stilprägende geometrische Gestaltung begleitet auch den Restaurant- und Wellnesskomplex mit Pool-Landschaft – das Herzstück des Camps. Die Preisverleihung der ICONIC AWARDS 2023 fand am 4. Oktober 2023 im Rahmen der Expo Real in München statt.

Grundschule mit Flair

www.atp.ag

www.saebu.de

Foto] ZGM Krefeld

Die neue Grundschule in Krefeld zeigt, wie attraktiv ein Modulgebäude heute sein kann. Sehr einladend wirkt der gelungene optische Kontrast durch die stellenweise verbaute Vorhangfassade mit Rhombusleisten aus Lärchenholz und auch die Innenraumgestaltung setzt besondere Akzente. Kreatives Raumkonzept: Farben schaffen Gemütlichkeit; auch hier wechselt die Farbe des Linoleumbodens von frischem Rosé im Flurbereich zu sonnigem Gelb in den Klassenräumen bzw. ­einem ruhigen Blauton im Lehrerzimmer. Durch die angenehme Helligkeit im ganzen Schulgebäude entsteht ein freundliches Umfeld, in dem Lernen Spaß macht. Ein großzügig gestalteter Raum im Obergeschoss wird für den Offenen Ganztag genutzt. Ohne Frage das Highlight der Kinder, da es hier jede Menge Platz für körperliche Bewegung und individuelle Entfaltung gibt. Technisch up to date: Unterrichtsräume mit elektrischen Whiteboards statt klassischer Pylonentafeln sowie mit flächendeckendem WLAN – so sieht Schule heute aus. Und auch energetisch ist das Gebäude auf dem neuesten Stand, dank Wärmedämmverbundsystem der Außenwände und einer effizienten Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung im Inneren. Blick in die Zukunft: Aufgrund rasant wachsender Schülerzahlen wird weiterhin überall dringend Raum benötigt. Der SÄBU Modulbau ist ein guter Lösungsansatz, denn er vereint Schnelligkeit mit hoher Qualität und Energieeffizienz. Und bietet viel Freiraum für kreatives Design.

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Prägnante Fassadengestaltung Fassadentafel EQUITONE [linea]

Zentrale Lüftung ohne Leitung freeAir 100e

Grafik] bluMartin GmbH

Das neue freeAir 100e ist die konsequente Weiterentwicklung des bewährten Lüftungsgeräts von bluMartin. Somit richtet sich das Unternehmen zukunftsorientiert aus. Das neue Lüftungsgerät freeAir 100e wurde von den Gründern Thomas Schally und Bernhard Martin entwickelt und ist seit August verfügbar. Einen großen Vorteil bietet die Zulassung EN 13141-7 als zentrales Lüftungsgerät. Somit wird das Anwendungsgebiet des sensorgesteuerten Lüftungsgeräts erheblich vergrößert und auch auf europäische Märkte ausgeweitet. www.bluMartin.de LT85, das neue tiefe Graphit der EQUITONE [linea] gibt Architekt:innen die Möglichkeit, architektonische Highlights zu schaffen. Foto] © EQUITONE.

EQUITONE ergänzt die Farbpalette der profilierten Fassadentafel EQUITONE [linea] um einen neuen tiefen Farbton in Graphit, der für besondere Kontrasteffekte an der Fassade sorgt. Die dreidimensionale Oberfläche der Faserzementtafel ermöglicht es, komplette Fassaden mit kräftiger, dynamischer Wirkung zu gestalten oder auch nur einzelne Fassadenelemente hervorzuheben und zu akzentuieren. www.equitone.de

CAD-Champion heinze.de/expertenprofile „Hier bin ich richtig.“

Überdachungen im privaten Wohnumfeld mit der Variobox Living Basic Variobox Living Basic ist die neue smarte Systemlösung für frei stehende Überdachungen und Einhausungen. Filigrane StahlHohlprofile in individuellen Farben sowie luftige Wandelemente aus Holz oder Metall bilden die Grundlage für ein zeitlos-elegantes Erscheinungsbild. Diese Ausführungsvariante der Variobox wird generell maßgefertigt und lässt sich dank der Modulbauweise in den unterschiedlichsten Abmessungen mühelos an verschiedenste Bedürfnisse und Standorte anpassen. Sie ist ideal für leichte Gartenhäuser und Fahrradboxen, die nicht nur der sicheren Unterbringung hochwertiger E-Bikes und Gartenmöbel dienen, sondern zugleich zur effizienteren Nutzung und besseren Gestaltung der Außenräume beitragen. www.kaeuferle.de

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Nachhaltiges Schwimmen Neue Alsterschwimmhalle, Hamburg Nach ihrer dreijährigen Modernisierung öffnete die Alsterschwimmhalle in Hohenfelde am 27. November 2023 wieder ihre Tore für schwimmfreudige Hamburgerinnen und Hamburger. Bei der Sanierung lag ein großes Augenmerk auf den Bereichen Nachhaltigkeit und Effizienz. So wurde nicht nur der veranschlagte Kosten- und Zeitrahmen eingehalten: Obwohl das neue Bad über gut ein Viertel mehr Wasserfläche verfügt, wird für den Betrieb der „Hamburger Schwimmoper“ künftig deutlich weniger Wärmeenergie benötigt. Die Alsterschwimmhalle war schon vor der Modernisierung das größte Schwimmbad Hamburgs. „Durch die Bauarbeiten kommt nun noch einmal die Wasserfläche eines weiteren Hallenbades hinzu“, sagt Michael Dietel, Sprecher von Bäderland Hamburg. „Der neue Bereich bietet zukünftig sechs zusätzliche Bahnen à 25 Meter, ein weiteres Kursbecken und ein separates Sprung-

Moderne und multifunktionale Räume aus Containern

Für Architekten bieten Räume und Gebäude aus ELA Containern eine hohe Gestaltungsfreiheit. Das modulare ELA-System ermöglicht flexible Raumaufteilungen und die Realisierung von Anlagen bis zu vier Etagen. Ob als Zwischenlösung oder für die dauerhafte Nutzung – Sie profitieren von der individuellen Planbarkeit und schnellen Einsetzbarkeit der ELA Container. www.container.de/architekten

becken mit 1-, 3- und 5-Meter-Sprungtürmen. Dennoch wird der Betrieb des Bades deutlich weniger Wärmeenergie benötigen als zuvor.“ Apropos Energie: Die Alster Visualisierung] Gärtner & Christ schwimmhalle wird mit Fernwärme versorgt und Strom bezieht Bäderland seit über zehn Jahren komplett CO2-frei. Entworfen wurde die Alsterschwimmhalle von den Architekten Horst Niessen und Rolf Störmer und von 1968 bis 1973 errichtet. Das denkmalgeschützte Hallenbad wurde von 2020 bis 2023 nach Plänen der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) modernisiert und räumlich erweitert. Bäderland Hamburg ist der Betreiber aller öffentlichen Schwimmbäder, Thermen und Saunaanlagen in Hamburg. www.baederland.de


Testsieger bei Stiftung Warentest Durchlauferhitzer von CLAGE

Foto] CLAGE GmbH

Die Stiftung Warentest hat in der Ausgabe 10/2023 Durchlauferhitzer getestet. Im ersten großen Test seit 2014 wurden neun aktuelle Modelle von sechs großen Durchlauferhitzer-Herstellern miteinander verglichen. Testsieger sind der DSX Touch und der DEX Next – beide Geräte sind von CLAGE. Getestet wurden drei vollelektronische und sechs elektronische Durchlauferhitzer der Hersteller AEG, Bosch, CLAGE, Stiebel Eltron, Viessmann und Vaillant. Testsieger in der Kategorie „Vollelektronische Durchlauferhitzer“ wurde der DSX Touch von CLAGE. Der DEX Next überzeugte in der Kategorie „Elektronische Durchlauferhitzer“ und wurde dort ebenfalls Testsieger. Beide CLAGE Geräte erhielten mit der Note „GUT 2,0“ jeweils den Bestwert in ihrer Gruppe.

Past Forward Teppichfliesenkollektion Interface Interface Inc. ist ein global agierendes, klimaneutrales Unternehmen, das sich auf textile modulare und elastische Bodenbeläge spezialisiert hat – darunter Teppichfliesen, Luxury Vinyl Tiles (LVT) und nora® Kautschukböden. Die neueste Teppichfliesenkollektion Past Forward ist inspiriert Die Kollektion ist inspiriert von vergangenen Retro-Modetrends von innovativen Designs der und dem Revival von Möbel­ letzten fünf Jahrzehnte. Die designs der 60er- und 70er-Jahre. weltweit erhältliche Kollek Foto] Interface tion erscheint anlässlich des 50. Firmenjubiläums und würdigt die Innovationen von Interface im Bereich der textilen modularen Bodenbeläge. Past Forward vereint Retro-Design mit auffälligen Mustern und Farben, die zeitgenössisches Designbewusstsein vermitteln und den Nerv der heutigen Zeit treffen. www.interface.com

Beleuchtungssystem als Unikat Energieeffizient und vielseitig

www.clage.de

Typ 13 RS im schlanken Design Neue meta Trennwandanlage

Foto] Ingenieurbüro NIEHSEN-BAUMANN

Die WC-Trennwände bestehen aus 13 Millimeter dicken, absolut wasserfesten HPL-Platten, die durch eine besondere Oberflächenveredelung hochkratzfest, verschleißarm und abriebfest sind. 12 Standardfarben und 18 Sonderfarben bei den HPL-Platten bieten viel Gestaltungsspielraum. Ob Schwimmbäder, Schulen, Campingplätze oder öffentliche Gebäude, diese robusten Anlagen halten extremen Belastungen stand, sind absolut wasser­fest und ein Maßstab für Design, Stabilität und Funktionalität. Sie sind TÜV-geprüft und GS-zertifiziert.

In der Kraftverkehr Event GmbH in Chemnitz kommt ein noch nie dagewesenes Beleuchtungssystem zum Einsatz: ein energie­ effizientes vielseitiges Beleuchtungssystem, das sich individuell und unscheinbar in denkmalgeschützte Bauwerke und in Gebäude mit Mehrfachnutzung integrieren lässt. Dies war das Ziel des Projektes „Multifunktionales Leichtbausystem zur Innenraumgestaltung und energieeffizienten Beleuchtung von denkmalgeschützten Bauwerken – LIGHTweightKi“.

www.meta.de

www.niehsen-baumann.de

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Nachhaltige Wandgestaltung Wall of 45

ARCHITEKTURFUNK – Der Heinze Podcast

Architekturfunk #120 – Kompetenz als Wegweiser?

Foto] Jens Pichtemann GmbH

In diesem Videopodcast spricht Werner Sobek über seine persönliche Entwicklung vom wissenschaftlichen Assistenten Frei Ottos zum Meister seines Fachs. Der Architekt und Ingenieur verbindet geschickt beide Berufe. Er kenne seine Grenzen und wisse sich bei bestimmten Entwurfs- und Bauaufgaben zurückzunehmen, wenn es nötig sei. Denn wenn er mit Architekten wie Hans Hollein, Helmut Jahn, Ben van Berkel, Christoph ­Ingenhoven, ­Dominique Perrault oder Jean Nouvel zusammenarbeite, „ist es besser, wenn wir beide dortbleiben, wo unsere Kernkompetenzen liegen.“

Anders als bei herkömmlichen Wandgestaltungen (z. B. mit Tapeten) kommen mit dem „direct-to-wall-print“ lediglich wenige Gramm Drucktinte zusätzlich in den Raum. Die genaue Menge hängt von der Art und Größe des Drucks ab und wird durch das Unternehmen Jens Pichtemann GmbH vorab ermittelt. Bei der Verarbeitung werden eco-friendly UV-trocknende Tinten von AGFA, die auch bei anderen digital gedruckten Wandbelägen eingesetzt werden, verwendet. Bei anderen Wandgestaltungen entsteht in der Produktion, bei der Weiterverarbeitung (Druck) und im Handel Abfall. Auch an der Wand fällt Verschnitt an, weil nie genau das produziert bzw. verkauft wird, was an der Wand wirklich benötigt wird. Nach seinem Lebenszyklus muss das Material dann wieder von der Wand entfernt und entsorgt werden. Nassfeste Materialien sind dabei nicht recycelbar und können keinem Materialkreislauf zugeführt werden. Beim Druck direkt auf die Wand hingegen wird einfach auf den bestehenden Untergrund aufgetragen. Es entsteht also kein Abfall bei der Vorbereitung des Drucks, auch nicht auf strukturiertem Untergrund. Auch die Entsorgung ist kein Problem: Soll die Wand anders gestaltet werden, kann das gedruckte Motiv einfach überstrichen oder neu bedruckt werden. Nachhaltiger kann Wandgestaltung kaum sein.

Was heißt eigentlich klimaneutral bauen? Welchen Parametern gegenüber gilt dieses Label? Thomas Eckert demontiert den Begriff der Klimaneutralität in dieser Folge des ARCHITEKTURFUNKPodcasts von Heinze mit dem Beispiel des Neubaus auf der grünen Wiese. Selbst das höchstmöglich CO2-reduzierte Haus könne nicht als neutral angesehen werden. Wenn wir wirklich umweltfreundlich bauen wollen, sollten Planende mitdenken und sich auch politisch einmischen.

www.wallof45.de

www.heinze.de/podcast

Architekturfunk #109 – Was heißt hier klima­ neutral?

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ARCHITECTS' DARLING® AWARDS 2023

Es wurde feierlich: ARCHITECTS’ DARLING Awards 2023 verliehen Als krönender Abschluss eines spannenden „Celler Werktags“ mit interessanten Rednern fand zum 13. Mal die Preisverleihung des ARCHITECTS' DARLING statt. In diesem Jahr wurden 37 der begehrten Phönixe feierlich überreicht. Am 8. November 2023 war es wieder so weit: Die Heinze GmbH rollte im niedersächsischen Celle den roten Teppich aus und kürte im Rahmen einer feierlichen Galaveranstaltung die „Best Performer“ der Bauindustrie. Die jährlich verliehenen ARCHITECTS’ DARLING Awards haben sich über die Jahre – erstmals verliehen wurden sie 2011 – als begehrte und anerkannte Auszeichnung innerhalb der Baubranche etabliert. Bei so manchem genießen sie inzwischen gar den Ruf des „Oscars“ der Branche. Entsprechend prachtvoll und abwechslungsreich gestaltete sich auch das festliche Rahmenprogramm für die mehr als 250 geladenen Gäste. 18


Ergebnisse mit großer Aussagekraft Die Siegerunternehmen wurden im Vorfeld der Veranstaltung durch Befragung von Planer:innen und Architekt:innen ermittelt. Insgesamt nahmen in diesem Jahr deutschlandweit 1.949 Vertreter:innen an der einzigartigen multimedialen Befragung der Heinze Marktforschung teil und bestimmten ihre persönlichen „Darlings“. „Die erneut rege Beteiligung hat uns natürlich sehr erfreut, verleiht den Ergebnissen aber vor allem eine große Aussagekraft“, erklärt Thomas Wagner, Leiter der Heinze Marktforschung. „Damit erhalten die teilnehmenden Hersteller einen sehr detaillierten Bericht über ihre wahrgenommene Performance am Markt, inklusive wichtiger Hinweise darauf, wo eventuell noch Optimierungspotenziale schlummern. Im Gegenzug profitieren die befragten Planer:innen von auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen, bedarfsgerechten Informationen. Gerade in Zeiten, in denen die gesamte Branche vor großen Herausforderungen und Umbrüchen steht, ist diese Form des gegenseitigen Austauschs besonders wichtig.“ 23 goldene Brand-Awards – 14 goldene Jury-Awards Dem kritischen Votum der Befragungsteilnehmenden stellten sich in diesem Jahr rund 200 Hersteller beziehungsweise Marken. Die

begehrten Brand-Awards wurden für 23 Produktkategorien – wie zum Beispiel für überzeugende Lösungen im Bereich „Heiztechnik“ oder für „Gesundes Bauen“ – vergeben. Wie in den vergangenen Jahren auch, bestimmte parallel zu den Brand-Awards eine hochkarätig besetzte Fachjury die Empfänger der Jury-Awards in 14 Kategorien. 70 Vertreter:innen namhafter Architekturbüros wählten hierfür auf Datenbasis der Heinze Marktforschung diejenigen Hersteller aus, die aus ihrer Sicht Vorreiter in Bereichen wie „Beste Produkt-Innovation“, „Bester Produkt-Konfigurator“ oder „Beste Website“ darstellen. Erneut im Fokus standen dabei auch die „Cradle-to-Cradle Challenge Awards“ für unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeit. Als Vertreter der Expertenjury wurden die Jury-Awards in diesem Jahr von Franziska Käuferle (Franziska Käuferle Architektur) und Klaus G. Füner (Architekt, Creative Director & Head of Partner Relations bei Heinze) verliehen. Am Ende der Veranstaltung waren sich viele Teilnehmende einig: Die Verleihung der ARCHITECTS’ DARLING Awards ist und bleibt nicht nur ein wichtiger Branchentreff, sondern trägt auch dazu bei, sich gemeinsam auf die bevorstehende Bauwende vorzubereiten.

Andreas Göppel, neuer Geschäftsführer der Heinze GmbH, begrüßt herzlich zur 13. Architects’ Darling Galaveranstaltung. Die Vertriebsleiter (Head of Sales) Andrea Sammartano und Michael Lang moderierten als eingespieltes Team in ihrer gewohnt lockeren Art den Abend und überreichten die 24 Brand-Awards.

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Musikalische Klänge auf dem Kontrabass untermalten den Empfang der Gäste. Mit einem Aperitif und Canapés – wie beispielsweise dem kleinsten Burger der Welt – steuerten alle erwartungsfroh dem feierlichen Abend und der Preisverleihung entgegen.

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Herzlichen Dank! Wir freuen uns über Ihr Vertrauen und den Architects’ Darling 2023. Bereits zum elften Mal erhielt Bauder die begehrte Auszeichnung in Gold. Die größte Auszeichnung aber ist, dass Sie uns, unserem Service und unseren Produkten vertrauen. Auch in Zukunft wollen wir mit Praxisnähe und Fachberater-Service glänzen, Produkt- und Beratungsqualität steigern und Sie über die neuesten Entwicklungen informieren.

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ARCHITECTS' DARLING® AWARDS 2023

Ein ereignisreicher Tag mit Rednern aus den Bereichen Politik und Wissenschaft Mehr als 250 Entscheidungsträger der Bauindustrie trafen sich vor der Verleihung des Architects‘ Darling zum Celler Werktag. Das Programm wurde gestaltet von namhaften Vertretern aus Architektur, Wissenschaft und Politik. Zu Beginn des Branchentreffs in der Celler CD-Kaserne gab Heinze Geschäftsführer Andreas Göppel einen Überblick über die vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens im Jahr 2023. „Das Vernetzen von Baustoffindustrie und Architekten ist das Kernelement unserer Arbeit“, betonte Göppel. Dies habe die Heinze GmbH durch Medien und Veranstaltungen wie das Klimafestival erreicht. „Es macht mich stolz, dass sich all unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in diesem Jahr so extrem für den Erfolg unserer Kunden eingesetzt haben.“

Hochschuldozentin Nicola Winter berichtete kurzweilig über ihre Zeit als Kampfflugzeugpilotin bei der Bundeswehr und Pilotenausbilderin in den USA. In den schnellsten Jets der Welt habe sie viel über Risiko und Sicherheit gelernt, führte sie aus. Der Baubranche gab sie den Rat: „Team, Mindset und gute Vorbereitung sind der Schlüssel zum Erfolg.“ Dies gelte insbesondere für Krisenzeiten. Thomas Wagner, Leiter der Heinze Marktforschung, legte Zahlen zum Bausektor vor. In seinem Vortrag informierte er das Publikum u. a. über konjunkturelle Rahmenbedingungen und die jüngste Entwicklung der Baugenehmigungen.

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ARCHITECTS' DARLING® AWARDS 2023 Anschließend sprach Dr. Gregor Gysi, Ikone der Linken und langjäh-

riges Mitglied des Deutschen Bundestages. In seiner Rede plädierte er für eine ehrliche und langfristig angelegte Politik. Das Publikum unterhielt er mit dem Hinweis, dass seine in der DDR absolvierte Ausbildung zum Facharbeiter für Rinderviehzucht ihn bestens auf seine weitere Laufbahn als Politiker vorbereitet habe. „Ich kann sehr gut mit Hornochsen umgehen“, sagte er augenzwinkernd.

Prof. Tobias Nolte von der Leibniz Universität Hannover schließlich referierte über „Experimente in maschinellem Sehen und Gestalten“. Als Mitgründer des Gestaltungsbüros Certain Measures stellte er digitale Techniken der geometrischen Analyse vor, aus denen er Ansätze für die Wiederverwendung gebrauchter Bauteile entwickelt hat. Seine Forschung brachte er dem Publikum sehr anschaulich durch seine verblüffenden Videoeinspielungen näher.

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ARCHITECTS‘ DARLING 2023 Fundermax gewann den Jury-Award in der Kategorie „Beste Bemusterung“.

Vielen Dank an alle Architekt:Innen!

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Kapitalismuskritik, Kampfpiloten und kluge Köpfe: Auf dem Podium des Celler Werktags wurde aus unterschiedlichen Richtungen überlegt, wie man der Krise im Bausektor begegnen kann. An diesem Gedankenaustausch mitgewirkt haben: Dr. Gregor Gysi (oben), die Ex-Pilotin Nicola Winter (unten links), Heinze Geschäftsführer Andreas Göppel (Mitte rechts) sowie Klaus G. Füner im Gespräch mit Prof. Tobias Nolte (rechts unten). Von Tom Cruise war leider nur das Konterfei dabei.

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Erwartungsvolle Gesichter: Alle Nominierten warteten voller Vorfreude auf die Verkündung der Gewinnerinnen und Gewinner. Wer kann 2023 einen oder womöglich mehrere Phönixe mitnehmen?

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UNSERE LIEBLINGSPLÄTZE SIND GOLD WERT.

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Unsere Passion und unser Know-How liegt in unseren Produkten, mit denen wir Außenanlagen zu echten Lieblingsplätzen machen. Aber ohne die perfekte Planung und Ihre kreativen Ideen sind unsere Produkte eben doch „nur“ Betonsteine. Gemeinsam mit Ihnen schaffen wir im partnerschaftlichen Zusam-

menspiel Lösungen für moderne Terrassenlandschaften, historische Parkanlagen oder klassische Platzgestaltungen. Vielen Dank für Ihre Stimmen beim Heinze Architects‘ DarlingAward in der Kategorie Pflastersteine und Platten. Wir freuen uns auch in Zukunft auf weitere gelungene Projekte!


Die Goldauszeichnung mit einem ARCHITECTS' DARLING® bestärkt diese Unternehmen mit ihren Produkten und Dienstleistungen: Sie treffen genau den Zeitgeist und erfüllen die Bedürfnisse ihrer wichtigsten Entscheidunsgträger:innen. Weiter so!

Ließen in der Kategorie „Brandschutz“ nichts anbrennen: Jochen Wenzel (l.) und Ben De Sain von Knauf Gips mit dem DARLING in Gold.

Daumen hoch für Oliver Pfänder von WAREMA: Das Unternehmen aus Norderstedt wurde mit Gold in der Kategorie „Absturzsicherungen“ ausgezeichnet.

Sina Fabienne Arnold und Matthias Öchsner von Würth glänzten mit Gold in der Kategorie „Befestigungstechnik“.

Gira, vertreten durch Kay Berges, erzielte in der Kategorie „Elektrotechnik“ besonders viele Punkte für den Bereich Innovation. Das wurde prompt mit Gold belohnt.

Für ihre ausgezeichneten „Automatiktüren“ in der entsprechenden Kategorie ergatterten Jens Kronenberg (l.) und Uwe Eisele von dormakaba einen Platz auf dem Siegertreppchen.

Damen-Doppel auf Platz eins: Nadine Fabeck (l.) und Katrin Czimczik nahmen für Rheinzink den Phönix in den Kategorien „Außenwandbekleidungen“ und „Dachdeckungen (Steildach)“ entgegen.

Ungeschlagen in der Kategorie „Beste Objektberatung“: GF Heiner Röhr (l.) und Rolf Wohllaib (r.) von Sto halten voller Stolz ihre Trophäe in die Kamera.

Daniela Kiefer von Schöck Isokorb® ist überwältigt von der Bestplatzierung in der Kategorie „Balkone, Loggien, Terrassen“.

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Nicht zu übersehen, für wen sich Julie Marx und Svenja Möller freuen. Brillux ist verdienter Sieger in der Kategorie „Farben und Lacke“.


Die Freude ist riesig bei Herbert Traub. Bauder erhält die goldene Auszeichnung für die Kategorie „Flachdach/ Flachdachabdichtung“.

Die über 1.900 befragten Architekt:innen und Planer sind sich einig: VELUX Commercial bietet die besten Tageslichtsysteme/Dachbelichtungen und wird, vertreten durch Matthias Förster Mos, mit der Goldtrophäe ausgezeichnet.

Marcus Kaufmann-Bertsche und Carsten Pohl von Knauf Ceiling Solutions freuen sich über die Auszeichnung in der Kategorie „Akustik und Schallschutz“.

Immer wieder schön: Bereits drei Trophäen dürfen sie ihr Eigen nennen und mit dem heutigen Tag kommt eine weitere dazu. KANN, vertreten durch Dominic Schindler, freut sich über Gold in der Kategorie „Pflastersteine und Platten“.

Schüco wurde an die Spitze in der Kategorie „Glas und Glas-Konstruktionen“ gewählt. Voller Energie präsentieren Michelle Kaiser und Michael Wiegand die Trophäe.

Erstmalig dabei und gleich gepunktet: Viessmann überzeugte in der Kategorie „Heiztechnik“. Felix Klingmüller nahm den Phönix entgegen. And the winner is: Ganz begeistert ist Jörg Egener von Hörmann über die Anerkennung als Liebling in der Kategorie „Tore“.

Wer hat die schönsten Armaturen im ganzen Land? Der Sieger der Kategorie „Sanitäre Armaturen“ ist GROHE. Kathrin Wedekind ist unsagbar stolz.

Herzlichen Glückwunsch an Wienerberger! Gewinner in der Kategorie „Mauerwerk“. Die Befragten sind sich einig: KEIMFARBEN ist verdienter Preisträger in der Kategorie „Gesundes Bauen“. Kerstin Möller und Thomas Niedermayr geben die goldene Trophäe keinesfalls wieder her.

Jan Ackerstaff nahm den Preis für den ersten Platz in der Kategorie „Modulares/Serielles Bauen“ stellvertretend für das gesamte KLEUSBERG Team freudestrahlend entgegen.

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ARCHITECTS' DARLING® AWARDS 202 2023

Mehr als 250 geladene Gäste kamen nach Celle, um an der jährlichen Gala-Veranstaltung in der Congress Union teilzunehmen. Für stilvolle und harmonische Atmosphäre sorgte die Band Sweetlounge mit Frontsängerin Lara Wolf. Ein Soundteppich aus Jazz, Bossa, Swing, Soul sowie eine gefühlvolle Neuinterpretation bekannter Pop- und Rocksongs begleitete den glamourösen Abend mit perfekten Klängen, während die Gäste ein exquisites 3-Gang-Menü genießen konnten.

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ARCHITECTS' DARLING® AWARDS 2023

Die Fachjury ist sich einig und wählt Hella an die Spitze in der Kategorie „Beste Anzeige“. Frank Clever und Pamela Wieser präsentieren freudig die Trophäe.

Die elegante und ansprechende Architektenbox von Fundermax gewinnt GOLD in der Kategorie „Beste Bemusterung“. Freudestrahlend nehmen Daniel Schier und Christian Kießling die Ehrung entgegen.

Und da ist er, der goldene Oscar der Baubranche. Ganz begeistert ist Fabian Marlok von Schöck Combar® über die Juryauszeichung als Liebling in der Kategorie „Beste ProduktInnovation Rohbau“.

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Liebling der Architekt:innen in den Kategorien „Beste Website“ und „Bestes Referenzobjekt“ ist Rheinzink. Bei dem Projekt handelt es sich um das Suspension House: ein gläsernes Juwel in Nordkalifornien.

Allen Grund zur Freude hatte Michael Buchmann, der sichtlich berührt die begehrte Auszeichnung präsentiert. InformationsZentrum Beton erhält erneut den ARCHITECTS’ DARLING® für die „Beste Architektur-Hauszeitschrift“.

Bei Ivo Milicevic und Benno Dau von OBJECT CARPET war der Jubel für die erste Goldauszeichnung groß. Die Jury vergab diese Ehrung für den besten Produktfilm.

Holger Lachenmeyer von Heinze freut sich mit Paul Pietruszka für WÖHR über die goldene Auszeichnung in der Kategorie „Bester Unternehmensfilm“.

Zwei Daumen hoch von GF Heiner Röhr (l.) und Rolf Wohllaib (r.) für das Unternehmen Sto für den ersten Platz in der Kategorie „Beste ProduktInnovation Ausbau“.

Freudensprung: In jeder Hand einen "Oscar" präsentiert Herbert Traub von Bauder strahlend die Trophäen. Die Awards erhält das Unternehmen in den Kategorien „Flachdach/Flachdachabdichtung“ sowie „Bester Produkt-Konfigurator“ für seinen Flachdach-/Nutzdach-Navigator.

Im Goldrausch: Wiebke Becker von JUNG geht sichtlich stolz mit gleich zwei goldenen Auszeichnungen nach Hause. Das Unternehmen überzeugte die Jury in der Kategorie „Beste ProduktInnovation Technik“ und erhält zusätzlich mit seinem authentischen und visuell ansprechenden Nachhaltigkeitskonzept den Cradle-to-Cradle Challenge Award.

Aller guten Dinge sind drei! dormakaba begeisterte die Jury mit ihrem BIM-DatenAngebot. Uwe Eisele und Jens Kronenberg nehmen auch die dritte Trophäe gern mit ins heimische Ennepetal.

Heidrun Keul, Britta Warmbier und Saskja Jagenteufel strahlen mit ihrem ARCHITECTS’ DARLING® um die Wette. Wienerberger begeisterte die Jury mit seinem Social-MediaAngebot Klimaform auf Instagram..


VIELEN DANK FÜR DAS LANGJÄHRIGE VERTRAUEN

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Für die Verleihung der Jury-Awards wurde der Vorhang ein letztes Mal geöffnet, bevor alle den Abend mit Nachtisch, Cocktails und Musik vom DJ-Plattenteller fröhlich ausklingen ließen.

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Herzlichen Dank für Ihre Stimme! Gold in den Kategorien „Beste Objekt­ beratung“ und „Beste Produktinnovation“.

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Danke an die Fachjury Last but not least wurden die Brand-Awards verliehen: Eine hochkarätig besetzte Fachjury aus 70 Vertreter:innen namhafter Architekturbüros wählten diese in 14 Kategorien aus. Mit dabei waren Hersteller, die auf Datenbasis der Heinze Marktforschung Vorreiter in Bereichen wie „Beste ProduktInnovation“, „Bester Produkt-Konfigurator“ oder „Beste Website“ sind. Erneut im Fokus standen dabei auch die „Cradle-to-Cradle Challenge Awards“ für unternehmerische Verantwortung und Nachhaltigkeit. Ihr Debut als Laudatorin und Juorin hatte Franziska Käuferle (Franziska Käuferle Architektur), die in Vertretung der Expertenjury gemeinsam mit Klaus G. Füner (Architekt, Creative Director & Head of Partner Relations bei Heinze) die Jury-Awards äußerst sympathisch verkündete.

Jury 2023 Schwerpunkt Produkte Dominique Dinies UTA architekten und stadtplaner

Anton Huber Anton Huber Architekt

Maria Pfitzner pfitzner moorkens architekten

Jürgen Schmidt Krampe-Schmidt Architekten BDA

Christof Teige Auer Weber Assoziierte

Philipp Tobias Dury dury et hambsch architektur

Peter Irmscher Zaha Hadid Architects Studio London

Annette Sauer-Scholta Architekturbüro Sauer-Scholta

Tobias Schmidt WSM Architekten

Andreas Wiesenhütter Raum7 Architekten

Eleni Kelefi Eleni Kelefi Architektin

Thomas Scharrer SAI Scharrer Architekten & Ingenieure

Noa Gonzalez estudio gonzalez arquitectos Prof. Dr. Heiner Haass DEUTSCHE MARINA CONSULT DMC John Höpfner Haack + Höpfner . Architekten BDA Architekten und Stadtplaner

Prof. Thomas Knerer KNERER UND LANG Architekten Bianca LautenschlägerHaerlin DESIGN IN ARCHITEKTUR

Prof. Stefan Schäfer a s s - Architekten Stefan Schäfer Gerda Schmidt Schmidt, Schmidt & Schmidt

Andreas Schuberth schuberth.architekten Andreas Schuberth Elisabeth Schuler Elisabeth Schuler Architektin Knut Stockhusen sbp Gerd Streng Gerd Streng Dipl.-Ing. Architekt

Schwerpunkt Informieren + Werben Prof. Katja Ahad AHAD Architekten BDA Christoph W. Bender Fortschritt Ulrike Brandi Ulrike Brandi Licht Lichtplanung und Leuchtenentwicklung Prof. Dr. Michael Braungart EPEA Internationale Umweltforschung

(Zusätzliches Jury-Mitglied beim „Cradle-toCradle Challenge Award“)

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Prof. Dr. Hans-Jürgen Breuning Bez + Kock Architekten Generalplaner Peter Deluse DELUSE ARCHITECTS Jörg Domaschka Architekt BLSA, LB Bau- und Liegenschaftsmanagement LSA Georg Döring Georg Döring Architekten BDA

Ivan Doskov Ivan Doskov Architekt Tillmann Fuchs Scholz & Fuchs Architekten Oskar Gamböck Dominik Keul KOLLEKTIV B Keul & Gamböck Brigitte Graf-Nekola Architektur & Energie Brigitte Graf-Nekola Freie Architektin

Stephanie Hartl Freetech Vera Hopp FORMBA Editorial und Design Jörg Junglen Jörg Junglen Architekt Franziska Käuferle Franziska Käuferle Architektur Sebastian Knorr tecDESIGN LA Ilse Königs Königs Architekten

Prof. Isabella Leber POOL LEBER ARCH ARCHITEKTEN + STADTPLANER Michael Nahr K+P Planungsgesellschaft Koch + Partner Natalia Schauland Brückner Architekten Volker Weuthen HPP Architekten Andrea Zickhardt Holzer Kobler Architekturen Berlin


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Jury 2023 Schwerpunkt Digital-Info Florian Alles gmp international Norbert Bittes Röder Group Germany Roger Bundschuh Bundschuh Architekten Alexandra Busch Freie Architekturjournalistin Stephan Fabi Fabi Architekten BDA

Felix Franke-Busdieker Gössler Kinz Kerber Schippmann Architekten

Prof. Holger Hoffmann one fine day: office for architectural design

Florian Urban Geddert plus4930 Sierig Geddert Krüger

Jan Keinath KO/OK Architektur

Isabel Grunwald kister scheithauer gross architekten und stadtplaner

Prof. Ulrich Königs Königs Architekten

Boris Klimowicz Herr Boris Klimowicz

Alexander Lebe HPP Architekten

Christian Mammel JSWD Architekten

Sebastian Schöll KSP ENGEL

Volker Mau Holzer Kobler Architekturen

Jürgen Steffens JSWD Architekten

Gregor Mescherowsky mescherowsky architekten Hans Schneider J. MAYER H. u. Partner, Architekten

Ralph Thater Architekturbüro Ralph Thater Dirk Weichselsdorfer Sedeño Bauplanung Dr. Thomas Welter Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA

Schwerpunkt BIM Florian Alles gmp international Christoph W. Bender Fortschritt Peter Deluse DELUSE ARCHITECTS Dominique Dinies UTA architekten und stadtplaner Jörg Domaschka Architekt BLSA, LB Bau- und Liegenschaftsmanagement LSA

Tillmann Fuchs Scholz & Fuchs Architekten Oskar Gamböck Dominik Keul KOLLEKTIV B Keul & Gamböck Florian Urban Geddert plus4930 Sierig Geddert Krüger Prof. Dr. Heiner Haass DEUTSCHE MARINA CONSULT DMC

John Höpfner Haack + Höpfner . Architekten BDA Architekten u. Stadtplaner

Prof. Ulrich Königs Königs Architekten

Peter Irmscher Zaha Hadid Architects Studio London

Gregor Mescherowsky mescherowsky architekten

Jörg Junglen Jörg Junglen Architekt

Michael Nahr K+P Planungsgesellschaft Koch + Partner

Jan Keinath KO/OK Architektur

Christian Mammel JSWD Architekten

Natalia Schauland Brückner Architekten

Die 70-köpfige Jury bewertete unter verschiedenen Schwerpunktthemen insgesamt 14 Jury-Awards, die am Abend des 8. November in Celle feierlich bekanntgegeben und von Franziska Käuferle – selbst Jurymitglied – überreicht wurden.

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Hans Schneider J. MAYER H. und Partner, Architekten Jürgen Steffens JSWD Architekten


Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.

Wir freuen uns über die zweifache Auszeichnung mit dem

Architects’ Darling Award Gold 2023 in den Kategorien Sonnenschutz und Absturzsicherungen.

Danke den vielen Architektinnen und Architekten, die für uns gestimmt haben. Die wiederholte Prämierung erfüllt uns mit Stolz und treibt uns an, weiter an ausgezeichneten Lösungen für das Managen von Licht und Schatten zu arbeiten. Danke, dass wir gemeinsam mit Ihnen die Zukunft der Baubranche gestalten dürfen! www.warema.de/architekten


Die Darbietungen des Künstlers kommen ohne aufwendige Technik aus, um Erwachsene wie einst in Kindheitstagen ins Staunen zu versetzen. Nach einer brillianten Show, in der nicht nur Eheringe verschiedener Paare vereint wurden, lässt der Magier die Zuschauer auch mit der Frage zurück: Wie gelangte der – von Thomas Wagner beschriftete – Geldschein in eine unberührte Zitrone? Einfach magisch!

Pit Hartling verzaubert und sorgt für pure Faszination

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Autoparksysteme

POWERING THE TRANSFORMATION OF URBAN SPACE. Bester Unternehmensfilm – Vielen Dank an die Expertenjury Wir freuen uns über die Auszeichnung »Architects’ Darling 2023«!

Zum Gewinnerfilm

WIR VERDICHTEN PARKRAUM. WÖHR Autoparksysteme GmbH | woehr.de


Stolz wie Oskar!

Die ARCHITECTS' DARLING-Gewinner 2023

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Herzlichen Glückwunsch an alle ARCHITECTS' DARLING Preisträgerinnen und Preisträger 2023. Innovation, Kreativität und Kompetenz wurden im Rahmen der größten Branchenbefragung zum 13. Mal ausgezeichnet. Ein großes Dankeschön an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ihre Lieblinge gewählt haben. Fotos S. 18–46 © Marcus Jacobs, Heinze GmbH

Gold-Gewinner ARCHITECTS' DARLING® Brand-Award Absturzsicherungen Akustik und Schallschutz Außenwandbekleidungen Automatiktüren Balkone, Loggien, Terrassen Befestigungstechnik Beste Objektberatung Brandschutz Dachdeckungen (Steildach) Elektrotechnik Farben und Lacke Flachdach/Flachdachabdichtung

WAREMA Knauf Ceiling Solutions RHEINZINK dormakaba Schöck Isokorb® Würth Sto Knauf Gips RHEINZINK Gira Brillux Bauder

Gesundes Bauen Glas und Glas-Konstruktionen Heiztechnik Mauerwerk Modulares/Serielles Bauen Pflastersteine und Platten Sanitäre Armaturen Sicherheitstechnik und Zutrittskontrollsysteme Sonnenschutz Tageslichtsysteme/Dachbelichtung Tore

KEIMFARBEN Schüco Viessmann Wienerberger KLEUSBERG KANN GROHE

Bester Film „Produktpräsentation“ Bester Film „Unternehmen“ Bester Produkt-Konfigurator Bester Social Media-Auftritt Bestes BIM-Daten-Angebot Bestes Referenzobjekt Cradle-to-Cradle Challenge Award

OBJECT CARPET WÖHR Bauder Wienerberger dormakaba RHEINZINK JUNG

dormakaba WAREMA VELUX Commercial Hörmann

Gold-Gewinner ARCHITECTS' DARLING® Jury-Award Beste Anzeige Beste Architektur-Hauszeitschrift Beste Bemusterung Beste Produkt-Innovation Ausbau Beste Produkt-Innovation Rohbau Beste Produkt-Innovation Technik Beste Website

HELLA InformationsZentrum Beton Fundermax Sto Schöck Combar® JUNG RHEINZINK

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)

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◯ ◯ ◯

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Die bundesweit größte Branchenbefragung zu rund 200 Herstellern und Marken der Bauindustrie für die ARCHITECTS DARLING® Awards wurde 2023 zum 13. Mal durchgeführt. Über 1.900 Architekt:innen und Planer:innen haben zum wiederholten Mal teilgenommen und ihre wertvolle Expertise geteilt. Ihre Meinung treibt die Baubranche voran und hilft, die besten Produkte und Dienstleistungen zu identifizieren. Die Heinze Marktforschung schätzt diese Unterstützung und bedankt sich herzlich bei allen Teilnehmenden mit der Verlosung von Preisen im Gesamtwert von 5.000 Euro. „Farben und Lacke“

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Herzlichen Glückwunsch! Folgende Gewinnerinnen und Gewinner dürfen sich über einen Preis als kleines Dankeschön freuen: Architekturbüro Labrenz R. Labrenz

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Architekturbüro Schulze P. Schulze

Architekturbüro Busen M. Busen

Königs Architekten V. Königs

Raum-Hoch-3 Architekturbüro T. Schießl

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Heinze Marktforschung 46


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Die „Huebergass“: So geht inklusiv, günstig – und nachhaltig Das Wohnprojekt Huebergass entstand in einem kollaborativen Prozess 48


GWJ Architektur AG, Bern GWJ ist ein schweizweit tätiges Architekturunternehmen mit rund 50 Mitarbeitenden aus 10 Nationen. Gemeinsam mit Kunden, Nutzern und ausgewählten Spezialisten entwickelt GWJ sozial-, wirtschafts- und klimaverträgliche Projekte. Ziel von GWJ ist es, nachhaltig attraktive Orte für Mensch und Gesellschaft zu schaffen, die künftige Entwicklungen zulassen und einen schonenden Umgang mit den Ressourcen ermöglichen. Maßstabsübergreifend arbeitet GWJ in den Bereichen Architektur, Städtebau und öffentlicher Raum. GWJ realisiert Bauten fürs Wohnen und Arbeiten, für die Bildung und Gesundheit. Weitere Informationen www.gwj.ch

ORT für Landschaftsarchitektur, Zürich ORT für Landschaftsarchitektur planen vom umfassend gedachten Städtebau bis zum konkreten Projekt; von der Verdichtung bis zur Entsiegelung; von Klima, Biodiversität und Vegetation bis zu Raum und Form, von der Studie über den Entwurf bis zum Bau: ORT für Landschaftsarchitektur sind der Überzeugung, dass die komplexen Fragen und die Breite unseres Berufsfelds sich am besten in Kooperation meistern lassen. Deshalb denken und handeln wir offen und kollaborativ – intern wie gegenüber Planungspartner:innen und Auftraggebenden. www.ort-land.ch

Die Huebergass in Bern entspricht in vielen Punkten den von der UNO formulierten Nachhaltigkeitszielen. Diese waren auch Thema des diesjährigen UIA-Kongresses in Kopenhagen. Dort wurde die Siedlung zusammen mit drei weiteren Schweizer Bauten präsentiert. Nachdem die über 100 Wohnungen vor zwei Jahren bezogen wurden, lässt sich heute beurteilen, ob und wie sich die ambitionierten Ziele umsetzen ließen. Das Konzept wurde von GWJ Architektur (Bern), ORT für Landschaftsarchitektur (Zürich) und dem Sozialplaner Martin Beutler (Soziale Plastik, Bern) als Planungsteam gemeinsam mit der Genossenschaft „Wir sind Stadtgarten“ in einem kollaborativen Prozess erarbeitet.

Wie in vielen Städten ist auch in Bern der Wohnraum knapp, vor allem wenn er bezahlbar sein soll. Daher entschied die Stadt, ein Gartenareal aus ihrem Eigentum für die Bebauung und einen Park freizugeben. Die Auflagen dafür lauteten: Die neue Siedlung im Stadtteil Holligen sollte sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig sein. Außerdem war ein gemischtes Quartier gewünscht, das Raum für unterschiedlichste Lebensformen bietet und das nachbarschaftliche Zusammenleben fördert. Doch bevor es überhaupt zur Objektplanung und Raumgestaltung kam, wurden hierfür Konzepte erarbeitet. So wurde in einem Wettbewerbsverfahren das erwähnte Planungsteam ausgewählt, da es in einem umfassenden, komplexen partizipativen Prozess Städtebau, Freiraum und Architektur von Beginn an als zusammengehöriges Ganzes entwickelte.

Die Gasse ist Lebensader und Zentrum der Siedlung. Sie ist das Rückgrat des Gesamtkonzeptes. Foto] © Daminan Poffet

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In den Vorbauten aus Holz liegen die Treppenaufgänge wie auch Privatbalkone.

Foto] © Daminan Poffet

Kommunikativ und nachbarschaftlich Entstanden ist eine sechsteilige Wohnsiedlung, die sich zusammen mit dem Stadtteilpark städtebaulich, architektonisch und gesellschaftlich mit dem vorgefundenen Umfeld verknüpft und in dieses hineinwirkt. Drei durchlässige Bauzeilen im Norden verdichten den Stadtkörper und bilden einen Übergang zur bestehenden Bebauung. Die drei südlichen Zeilen hingegen gehen zum Park über. Der wichtigste Kunstgriff, der alles miteinander verbin-

det, ist eine altbekannte Typologie: die Gasse zwischen den Gebäuden. Sie ist das Zentrum und Rückgrat des Gesamtkonzeptes. Sie ist die pulsierende, sämtliche gemeinschaftlichen und privaten Räume erschließende Mittelachse der Siedlung: Hier kreuzen sich die Wege, hier trifft man sich. Von hier aus sind die Wohnungen, die Gemeinschaftsräume wie das inzwischen vom Quartier betriebene Café, der Veranstaltungssaal, die Waschsalons und Ateliers

gleichermaßen zugänglich. Die auffälligen, zur Gasse orientierten Vorbauten aus Holz sind Treppenaufgänge und Privatbalkone in einem, sodass eine offene Kommunikation stattfinden kann, sobald man die eigene Wohnung verlässt. Denn das erklärte Ziel war es, das bestehende mit einem weiteren Stück Quartier fortzuschreiben, das Schwellenräume, Übergänge, Nachbarschaften zwischen innen und außen, zwischen Quartier, Gärten und Umfeld zulässt.

Soziale Plastik, Bern Seit 1998 entwickelt Martin Beutler mit Soziale Plastik gesellschaftliche Innovation. So erarbeitet das Büro beispielsweise Nutzungskonzepte und Strategien für den öffentlichen Raum. Es moderiert partizipative Prozesse oder ermittelt neue Potenziale von räumlichen Strukturen, oft in Kooperation mit (Landschafts-)Architekturbüros und Kommunen. Tinu Beutler kommt aus den Bereichen Kunst, Städtebau und Technologie. Die entwickelten und begleiteten Projekte leisten Beiträge zum Zusammenleben und der Entwicklung von formellen und informellen Netzwerken. www.soziale-plastik.ch

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Plan] GWJ Architekten

Kompakt und suffizient Mit der Auslagerung der elf Treppenhäuser, die 103 Wohnungen erschließen, wird auch der Energieverbrauch reduziert und die Baukörper sind ganz den nutzbaren Räumen vorbehalten. Alle Wohnungen verfügen über zwei Ausrichtungen, was sich positiv auf die Raumklimatisierung, die Belichtung und die Behaglichkeit auswirkt. Die meisten davon sind 4,5- bis 5,5-Zimmer-Wohnungen, es gibt aber auch kleinere Einheiten sowie eine Clusterwohnung mit bis zu 8 Zimmern. Die Zimmer sind alle gleich groß, sodass die Nutzung je nach Bedürfnis und Lebensmodell flexibel ist. Auch Gäste- und Jokerzimmer sowie gemeinschaftlich nutzbare Räume stehen zur Verfügung. Statt der heute üblichen 45 Quadratmeter pro Person wurden 25 Quadratmeter kalkuliert. Durch diesen effizienten Um-

gang mit dem Raum können die Wohnungen so günstig vermietet werden, dass sie sogar den ursprünglich vom Auslober vorgesehenen Mietzins pro Quadratmeter unterschreiten. Dazu tragen auch einfache, klar gegliederte Baukörper, ein geringes Bauvolumen im Verhältnis zur Nutzfläche und wenig Untergeschossvolumen ebenso bei wie eine einfache und klare Materialisierung und ein hoher Repetitionsfaktor von Bauteilen wie Fenster oder Türen. In der Miete inkludiert sind die Nutzung der Gemeinschaftsräume und ein Mobilitätsangebot von „bernmobil“. Ein spezielles Car­ sharing-Angebot und ein Mobilitätsfonds sorgen dafür, dass die autofreie Huebergass entschleunigt bleibt und eine klimaschonende Mobilität unterstützt wird.

Direkt neben den Treppenaufgängen liegen die Zugänge und Privatbalkone. Foto] © Susanne Goldschmid

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Die Gestaltung der Gartenanlage findet im partizipativen Prozess statt, gegärtnert wird gemeinsam.

Foto] © Damian Poffet

Biodiversität und soziale Diversität Die Parkanlage ist öffentlich und Teil des Quartiers – ein Freiraum, der allen Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen Angebote macht. Daneben gibt es auch Brachflächen, in denen sich die Vegetation unkontrolliert ausbreiten darf, großzügige Retentionsflächen und möglichst wenige versiegelte Flächen. Der reichhaltige Baumbestand und die Platanenallee rund um das ehemalige Gartenareal blieben stehen. Ihre endgültige Gestalt fanden die Au-

ßenzonen erst in einem partizipativen Prozess. Zu Beginn moderierte ein Siedlungsgärtner die Initiativen aus der Anwohnerschaft. Was diese auf dem „Vorpark“ erprobten, floss später in die definitive Parkgestaltung ein. Auf diese Weise entstand ein partizipativ genutzter und betriebener Park und aus dem Stadtteilpark wurde ein lernender Park – bis heute setzt sich das gemeinsame Engagement in der pulsierenden Siedlung und darüber hinaus fort.

Plan] GWJ Architekten

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klima] Ganzdachlösung zum Thema Photovoltaik

Die Photovoltaikmodule selbst bilden die dichte Dacheindeckung und wasserführende Schicht des Gebäudes.

Keine Kompromisse bei Die Ganzdachlösung zum Thema Photovoltaik Im Ortskern des idyllischen Pfannendorf steht seit diesem Jahr ein Gebäude, das sich nahtlos in die umliegende Natur und ­Architektur einfügt und aufgrund einiger Merkmale dennoch auf seine ganz eigene Weise heraussticht.

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Das Gebäude weist eine besonders gute Ökobilanz auf.

Design und Nachhaltigkeit Als Holzmonolith beschrieben, nimmt das aufgeständerte Privat­ haus sowohl die Maserung als auch die Dachform seiner Umgebung subtil auf und erzeugt mit seiner gestaffelten Struktur aus Steinsockel und auskragendem Holzbau eine optische Verbindung mit den umliegenden Fachwerkhäusern. Um keine Kompromisse in puncto Design eingehen zu müssen, hat man sich beim Thema

Photovoltaik für eine Ganzdachlösung des Magdeburger Unternehmens Ennogie entschieden. Bei dem „Haus Hoinka“ genannten Projekt haben sich die Architekten vom Atelier Kaiser Shen zum Ziel gesetzt, „ein Gebäude zu realisieren, das möglichst aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen besteht“, die dem natürlichen Kreislauf wieder zuge-

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Bei dem Haus im schleswig-holsteinischen Pfannendorf wurden Strohballen in Kombination mit Lehmputz als thermische Hülle für Böden, Decken, Dächer und Wände verwendet. Fotos] Brigida Gonzáles

führt werden können. Dabei sollten Ästhetik und Wohnkomfort miteinander verknüpft und helle, flexibel einsetzbare Räume geschaffen werden. Das Besondere an dem Wohnhaus: Die aktive Dacheindeckung, welche die Grundlage für die Energieversorgung des Hauses darstellt. Denn beim Ennogie-Solardach bilden die Photo­voltaikmodule selbst die dichte Dacheindeckung und wasserführende Schicht des Gebäudes. Insgesamt produzieren die PV-Elemente des Solardachs 30.000 kWh Strom pro Jahr, was den prognostizierten Bedarf um rund 6.000 kWh übersteigt. Ein Tagesstromspeicher mit einer Kapazität von 10 kWh sorgt dafür, dass der tagsüber erzeugte Strom auch in den Abendstunden und in der Nacht zur Verfügung steht. Die Beheizung erfolgt über eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion, die eine Deckenflächenheizung versorgt. Insgesamt erreicht das Haus so das KfW-Effizienzhaus 40 Plus und den Effizienzhaus PlusStandard, da es sowohl einen negativen Jahres-Primärenergiebedarf als auch einen negativen Jahres-Gesamtenergiebedarf aufweisen kann. Wärmepumpe, Batteriespeicher und die einfache Möglichkeit zur Nachrüstung einer Wallbox für E-Autos runden das energetische Gesamtkonzept des Gebäudes ab. Der nachhaltigen Idee des Gebäudes folgend, wurden Strohballen in Kombination mit Lehmputz als thermische Hülle für Böden, Decken, Dächer und Wände verwendet. Zudem konnte durch die Erhöhung um ein ganzes Stockwerk auf eine aufwendige Abdich-

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tung verzichtet und umweltschädliche Klebeverbindungen so weit wie möglich vermieden werden. Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte weist das Gebäude eine besonders gute Ökobilanz auf: Im Vergleich zu einer neuen konventionellen Doppelhaushälfte gleicher Größe aus Ziegeln und mit klassischer Dämmung werden 95 Prozent CO2 eingespart. In den 140 Kubikmetern Holz, die für das Haus verwendet wurden, sind zudem rund 100 Tonnen CO2 gespeichert. www.ennogie.com/de/

Atelier Kaiser Shen Architekten PartGmbB BDA Stuttgart info@atelierkaisershen.com atelierkaisershen.de


klima] Podcast CHLOROPHYLL

Ferdinand Ludwig, Architekt und Professor für Green Technologies in Landscape Architecture an der Technischen Universität München

Foto] Ludwig

Podcast: CHLOROPHYLL – der Wirkstoff Grün #29 Professor Ferdinand Ludwig über Baubotanik Ferdinand Ludwig beschäftigt sich seit vielen Jahren wissenschaftlich und auch praktisch mit grüner Architektur und Bau­ botanik. Er leitet an der TU München den Lehrstuhl für „Green Technologies in Landscape Architecture“. Zusammen mit einem kreativen internationalen Team weisen Versuchsreihen, Entwurfsstudien und visionäre Konzepte den Weg zu einer lebendigen, grünen Architektur. Gemeinsam mit dem Architekten und Stadtplaner ­Daniel Schönle hat er jüngst ein Buch mit dem Titel „Wachsende Architektur“ veröffentlicht. Es zeigt historische und aktuelle Beispiele und gibt Einblicke in Techniken und die vielfältigen positiven Effekte von Baubotanik. In der so entstehenden neuen Stadtnatur ist der vermeintliche Gegensatz

zwischen Architektur und Natur aufgehoben. Wie das Bauen in Zukunft gelingen kann – darum geht es in dieser Podcast-Folge mit Ferdinand Ludwig und Peter Menke. Jetzt hören u. a. bei Spotify: https://open.spotify.com/ show/3jhv2oduAfMdtu8PfZ1cE5 https://chlorophyll.letscast.fm/ 57


klima] Leipzig ist Solarhauptstadt

SolarCheck 2023 Leipzig ist Solarhauptstadt Mit dem Solarpaket arbeitet die Bundesregierung derzeit daran, den Ausbau der Photovoltaik in Deutschland weiter zu vereinfachen. Schließlich sollen bis 2030 215 GW an Photovoltaik installiert sein. Dafür ist ein massiver Ausbau von Solarenergie nötig.

Das PV-Potenzial auf Neubauchdächern ist enorm. Wie gut deutsche Metropolen dieses Potenzial bereits nutzen, zeigt der SolarCheck von LichtBlick. Bereits zum vierten Mal in Folge werden dabei die 14 größten Städte Deutschlands näher untersucht. Das Ergebnis in diesem Jahr: Der PV-Ausbau kommt in Metropolen deutlich schneller voran. In den meisten Städten herrschen also überwiegend sonnige Aussichten statt schattiger Wolken.

Hälfte aller Metropolen über 50-Prozent-Marke

Im Durchschnitt liegt der Solar-Faktor bei 51,2 Prozent – rund die Hälfte des PV-Potenzials neuer Dachflächen wird also genutzt. Sieben Metropolen erreichen einen Solar-Faktor von über 50 Prozent, fünf davon liegen deutlich darüber. Erstmals liegt im Ranking keine Metropole bei unter 20 Prozent.

Leipzig mit Rekordergebnis

Ein weiteres Novum: Mit Leipzig (91,3 Prozent) erreicht erstmals eine Metropole einen Solar-Faktor von über 90 Prozent. Auch Dresden und Köln können sich im Vergleich zum letzten SolarCheck klar verbessern und landen mit 73,8 Prozent auf dem geteilDer SolarCheck erfasst das Verhältnis der Fläche neu errichteter ten zweiten Platz. Essen liegt auf dem vierten Platz (71,3 Prozent), Solaranlagen zu den neu gebauten Dachflächen. Der so ermittelte Vorjahressieger Nürnberg verliert sieben Plätze und schafft es nur Solar-Faktor zeigt, wie ambitioniert der Solarausbau in den einzelnoch auf Platz acht (48,1 Prozent). nen Metropolen vorangetrieben wird. Zwar landen die Millionenstädte Berlin (Platz 10 mit 36 Prozent), Hamburg (Platz 12 mit 25,1 Prozent) und München (Platz 13 mit 24,6 Prozent) erneut in der unteren Tabellenhälfte. Allerdings können die Metropolen ihren jeweiligen Solar-Faktor teils deutlich verbessern. Überhaupt haben sich nur wenige Städte im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert – darunter Frankfurt. In der Mainmetropole kommt der PV-Zubau auf neuen Dachflächen am langsamsten voran (22,8 Prozent). Die Stadt landet damit auf dem letzten Platz. „Den untersuchten Metropolen gelingt es immer besser, die Solarpotenziale auf Neubauten auszuschöpfen. Wir sind also auf dem richtigen Weg – auch wenn es in einigen Metropolen beim Ausbau weiterhin Luft nach oben gibt“, so Ata Mohajer, Communication Manager bei LichtBlick. Grafik] LichtBlick SE

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Solarstrom reicht für mehr ­Haushalte

Metropolen setzen weniger stark auf breiten PV-Ausbau

Die durchschnittliche Leistungsfähigkeit der neu installierten Solaranlagen steigt weiter an. Pro 1.000 Einwohner:innen beträgt die PV-Leistung 8,97 kWp – ein Plus von sieben Prozent (2022: 8,36 kWp/1.000 Ew.). Damit können mehr Haushalte mit Solarstrom versorgt werden.

Die Ergebnisse des diesjährigen SolarChecks zeigen erneut: Mehrere Metropolen können mit dem Bau weniger Großanlagen viel PV-Leistung erzielen. Besonders deutlich wird dies beim Sechstplatzierten Bremen: Drei Viertel der neu gebauten PV-Kapazität entfallen hier auf Großanlagen über 100 kWp. Auch in Leipzig und Essen, beides Metropolen unter den Top 4, nehmen Großanlagen einen nennenswerten Anteil der neugebauten PV-Leistung ein (Leipzig: 47,1 Prozent/Essen: 47,9 Prozent). Große Anlagen sorgen in allen drei Metropolen für einen höheren Solarfaktor – und damit für eine bessere Platzierung. Doch nicht alle Metropolen setzen beim PV-Ausbau auf Großanlagen. In Dresden, Berlin, Hamburg, München und Frankfurt ist der Anteil an Großanlagen vergleichsweise gering, in Hannover ist er gleich null. In diesen Städten hat der PV-Ausbau in der Breite stattgefunden. Dresden gelang dies wie im Vorjahr mit einem guten Solar-Faktor – ein beachtliches Ergebnis.

Solarpflicht auf Bundesebene noch nicht beschlossen In zehn Bundesländern gibt es bereits eine meist partielle Solarpflicht mit zum Teil verschiedensten Ausnahmeregelungen. In den übrigen Bundesländern gibt es derzeit keine Pläne zur Einführung einer Solarnutzungspflicht. „Neben lokalen Initiativen könnte eine bundesweite Solarnutzungspflicht den PV-Ausbau weiter beschleunigen. Das gilt besonders für Bundesländer, in denen noch keine Regelungen zur PV-Pflicht beschlossen wurden. Außerdem könnte eine Solarnutzungspflicht mit Mindeststandards über alle Bundesländer hinweg einen garantierten flächendeckenden Ausbau absichern“, so Michael Liesner-Düning, Coordinator Energy & Climate Policy bei LichtBlick, abschließend. www.lichtblick.de SolarCheck 2023: Mehr Haushalte können mit Solarstrom vom Dach versorgt werden. Grafik] LichtBlick SE

* Zur Untersuchung: Corona-Pandemie bremst Zubau neuer Dachflächen Allerdings: Bundesweit ist der Zubau neuer Dachflächen zum ersten Mal rückläufig. Im Vergleich zum letzten SolarCheck stehen rund 500.000 Quadratmeter Dachfläche weniger für den PV-Ausbau zur Verfügung. Gründe hierfür sind laut Statistischem Bundesamt Lieferengpässe und Rohstoffknappheit im Bausektor sowie die erhöhte Nachfrage nach Baumaterialien während der CoronaPandemie.* Dies wirkt sich auch negativ auf den potenziellen Ertrag von Solarstrom auf neuen Dachflächen aus. Die Folge: Das Potenzial an Haushalten, die versorgt werden könnten, sinkt um rund 17 Prozent.

Für den SolarCheck 2023 hat LichtBlick für die 14 deutschen Städte mit mehr als 500.000 Einwohner:innen auf Basis der Daten der Landesämter für Statistik die Anzahl der im Jahr 2021 neu errichteten Wohngebäude und gewerblich genutzter Gebäude ermittelt. Anhand wissenschaftlich basierter Umrechnungsfaktoren wurden weiterhin von der dpa Custom Content die jeweiligen Dachflächen ermittelt und mit der im gleichen Zeitraum neu gebauten PV-Modulfläche verglichen (Solar-Faktor). Der erste LichtBlick ­SolarCheck 2020 beruhte auf Daten des Jahres 2018. Es handelt sich dabei jeweils um die aktuellsten verfügbaren Daten.

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klima] Wohnturm in Hamburg

Ressourcenschutz trifft Blickfangqualität Wohnturm in Hamburg Der Hausenergieverbrauch hat sich halbiert, der Wohnkomfort und die Außenwirkung des Mehrfamilienhauses haben sich vervielfacht. Mit einer umfassenden energetischen Sanierung und einer preisgekrönten Fassadengestaltung setzt das Objekt in Hamburg-Langenhorn ein Zeichen für erfolgreiche bauliche Klimapolitik bei hohem ästhetischem Nutzen. Laut Statistischem Bundesamt gab es 2018 in Deutschland 41,98 Millionen Wohnungen. Neubauten, wohin man schaut? Weit gefehlt. Der Anteil der „neuen“ von 2011 bis 2018 erbauten Wohneinheiten belief sich mit 1,25 Millionen auf nur knapp drei Prozent des Gesamtvolumens. Dagegen wurde der Löwenanteil des Wohnungsbestands mit 17,28 Millionen Wohnungen (entsprechend rund 41 Prozent) zwischen 1949 und 1978 errichtet. Mehr als zwei Drittel dieser Wohneinheiten entstanden in den beiden baustärksten Dekaden der 1960er- und 1970er-Jahre mit einem Schwerpunkt auf Großwohnbauten in Stadtrandsiedlungen. Vor dem Hintergrund dieser Zahlen, der derzeitigen Wohnungsnot und der dringlichen Forderung nach ressourcenschonendem Bauen wird deutlich: Der Ertüchtigung und Revitalisierung dieses Bestands kommt eine enorme Rolle zu. Ein Wohnhochhaus in HamburgLangenhorn hat sich der Aufgabe gestellt und die Wandlung von der in die Jahre gekommene Wohnmaschine zu einer attraktiven, energieeffizienten Immobilie vollzogen.

Nach der Sanierung: Der helle und freundliche Grundton der Farbgebung, die feine Abstufung von cremeweißen und sandfarbenen Tönen im Kontrast zu der grau gerahmten Verglasung und dem neu betonten Sockel verleihen dem Gebäude jetzt Eleganz und Wertigkeit.

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Großmodernisierung für zeitgemäße Wohnqualität Der Wohnturm wurde 1976 erstbezogen und ist im Besitz der Baugenossenschaft dhu eG aus Hamburg. Auf neun Geschossen beherbergt er 32 Wohnungen mit Zuschnitten von eineinhalb bis vier Zimmern. Im Zuge der Großmodernisierung erhielten die sanierten Balkone eine Wintergartenverglasung, die sie als Loggien nutzbar machen und den Wohnkomfort der Bewohnenden nachhaltig steigern. Hauptaugenmerk lag auf der energetischen Sanierung mit KfW-Einzelmaßnahmen. Fassade, Kellerdecken und Dachflächen erhielten eine Dämmung, dreifach verglaste Fenster wurden neu

eingebaut und eine Abluftanlage in das Gebäude implementiert. „Gerade die kompakten Bestandsbauten der 1970er-Jahre mit ihren auch heute noch zeitgemäßen Grundrissen lassen sich sehr gut in die Zukunft führen“, sagt Stefan Pilsinger. Der Architekt hat mit seinem Büro Pilsinger Solare Architektur das Objekt mit Energieberatung, Planung und Bauüberwachung betreut. „Das A/V-Verhältnis, also die Korrelation von wärmeabgebender Fläche zu beheiztem Volumen, ist bei würfelförmigen Gebäudekubaturen wie im Kiwittsmoor 32 sehr gut.“

Feines Detail: Die neuen Fenster­faschen in den geklinkerten Flächen akzentuieren die Fassade und verleihen ihr gleichzeitig einen einladenden Gestus.

Energieeffizienz und Ästhetik – zusammen gedacht Energieeffiziente Sanierungen machen seit 30 Jahren das Kerngeschäft des Architekturbüros aus. „Unser Anspruch ist es, dem Gebäude dabei eine neue Ästhetik zu geben und mit zeitgemäßer Gestaltung aufzuwerten“, betont Stefan Pilsinger. In Hamburg-Langenhorn lässt sich dies eindrücklich an der neuen Fassadenausformung ablesen. Die Planer arbeiteten die vorhandene Kubatur, die durch den Unterkörper und Versprünge bereits eine Rhythmisierung aufwies, weiter heraus und machten sie mit unterschiedlich gestalteten Sichtflächen zum Thema. Die Nord- und Südfassade wurde jeweils, passend zur Region, mit Echtklinkerriemchen in einem hellen Sandfarbton gestaltet. Zusätzlich erhielten die Fenster

in diesem Bereich mit Faschen aus Zierprofilen eine weitere Detaillierung. Die Flanken des Gebäudes sind in Putz ausgebildet und docken mit ihrem gebrochenen Weiß harmonisch an den festen Klinkerkern an. Der in Geschosshöhe angelegte Sockel setzt sich wiederum mit Echtklinkerriemchen in einem dunkleren Anthrazitfarbton ab. Ganz selbstverständlich vereinigt die Gestaltung Form und Funktion. Die Robustheit der Klinkerflächen macht die für Algenbildung besonders anfällige Nordfassade durabler und schützt den Sockelbereich vor mechanischen Einwirkungen. Auf den Flanken erleichterte die rahmende Putzausführung die Anschlüsse an die dunkel gehaltenen Balkone. 61


„Mit seiner neuen Anmutung kann das Gebäude entspannt in die nächsten Lebensjahrzehnte blicken.“

Fachliche und logistische Herausforderung Auch unter der aufwendig gestalteten Sichtfläche steckt viel Detailarbeit und eine ausgefeilte Logistik. Wie alle Abdichtungs-, Beschichtungs- und Dämmarbeiten am Gebäude wurde sie auch fassadenseitig von der STRABAG AG im Bereich Sonderbau Direktion Nord ausgeführt. Zunächst entfernten und entsorgten die Fachleute die mit Eternit bekleidete Vorhangfassade und egalisierten die ruppigen Übergänge

mit einem Ausgleichsputz. Anschließend wurde die Fassade vollflächig mit einer besonders nachhaltigen mineralischen Dämmung im Verbundsystem versehen und verputzt. Die STRABAG verarbeitete insgesamt 2.450 Quadratmeter WDVS, 1.300 Quadratmeter Klinkerriemchen und 1.150 Quadratmeter Fassadenputz mit mineralischem Farbanstrich. „Die große Herausforderung bei Bauvorhaben dieser Größe ist

die Koordination der einzelnen Gewerke im Einklang mit einem hohen Anspruch an das Ergebnis“, erläutert Michael Geffken, Gruppenleiter der STRABAG AG im Bereich Sonderbau der Direktion Nord. „Die konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Bauherrin, dem Planer und uns als ausführendem Unternehmen hat zu diesem guten Ergebnis bei dieser Baumaßnahme geführt.“

Fit gemacht für Gegenwart und Zukunft

Spiel mit Flächen: Echtklinkerriemchen an Nord- und Südfassade und im Sockelbereich sowie Putzflächen an den Flanken arbeiten die Kubatur des Gebäudes gliedernd heraus und vitalisieren seine Ansicht. Die neu verglasten Balkone mit ihrem aufschiebbaren Wind- und Wetterschutz erweitern den Wohnraum auch in den Übergangszeiten. Fotos] Brillux/Markus Tollhopf

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Stefan Pilsinger hebt ebenfalls das außerordentliche Engagement der Baugenossenschaft dhu hervor. „Die Bauherrin war bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen, um mit 61 kWh Energieverbrauch pro Quadratmeter und Jahr eine Energieeinsparung von 50 Prozent gegenüber dem Altbestand zu erzielen sowie gleichzeitig neue weitere Wohnqualität für die Mietenden zu schaffen“, so der Architekt. Er sieht in geförderten Maßnahmen wie diesen für Bestandsbauten ein riesiges Potenzial, mit dem sich seiner Erfahrung nach sogar 70 bis 90 Prozent Energieeinsparung bei der Hauswärme realisieren lassen – bei gleichzeitig deutlich besserer Bilanz hinsichtlich grauer Energie gegenüber Neubauten. Diesen Zusammenhang unterstrich auch die Jury des Brillux Design Awards 2021: „Nur wenn es uns gelingt, möglichst viele Bestandsgebäude zu erhalten und weiterhin intensiv zu nutzen, wird uns der dauerhafte Ressourcenschutz auch glücken.“ Diese Mission hat die Sanierung des Hamburger Wohnturms in den Augen des Preisgerichts vorbildlich erfüllt und sich so den Gewinn des Wettbewerbs in der Kategorie Wohnbauten verdient: „Mit seiner neuen Anmutung kann das Gebäude entspannt in die nächsten Lebensjahrzehnte blicken und zeigt auf, wie mit Fingerspitzengefühl der Erhalt auch schön gelingt. Bravo!“ www.brillux.de/design-award Architekturobjekt auf www.heinze.de


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Umbau: Kurpark-Quartier Bad Gandersheim Das neue Kurpark-Quartier in Bad Gandersheim, ehemals „Hotel Bartels“, Zentralbau am Kurpark direkt am Gelände der Landesgartenschau, vereint heute nach umfassender Sanierung Hotel, Boardinghaus und moderne Wohnungen. Das gesamte Projekt ist hochwertig geplant und ausgeführt. Dazu gehört die Flachdachund Balkonentwässerung, die technisch erstklassig ist und auch ästhetisch überzeugt. Bad Gandersheim im Südharz kämpft wie viele Kleinstädte darum, gegen die Zentren zu bestehen und als Standort attraktiv zu bleiben. Einen wichtigen Schritt dazu haben hier nun lokale Investoren umgesetzt. Mit der Fertigstellung 2023 fiel die Eröffnung in die Zeit der Landesgartenschau.

Haupt- und Notentwässerung auf dem Flachdach sind nach einem optimierten Verlegeplan angeordnet. Mit den orangefarbenen Kappen sind die Notabläufe zudem gut zu erkennen. Ein Anstauwehr stellt sicher, dass die Notentwässerung nur bei entsprechend hoher Wasserbelastung beansprucht wird. Fotos] Loro

Wieder schön: Das sanierte und umgenutzte Kurpark-Quartier in Bad Gandersheim bietet Hotel, Boarding House und Wohnungen unter einem Dach.

Technisch und ästhetisch anspruchsvoll: Der Weg des Wassers Mit dem umfangreichen Umbau erhielt das gesamte Ensemble ein modernes Aussehen – und Technik auf dem neuesten Stand. Das schließt die Entwässerung von Flachdächern und Balkonen ein. Hier halfen die Spezialisten von Loro, ebenfalls in Bad Gandersheim beheimatet, schon bei der Planung: Um die optimalen Abflusspunkte unter Berücksichtigung der ortsüblichen Regenspende zu berechnen, unterstützte das Serviceteam die Architekten mit einer normgerechten (DIN 1986-100) Auslegung für die Haupt- und die Notentwässerung. Dabei berücksichtigte das Spezialistenteam Abflussbeiwert, Höhen, Längen und Flächen und definierte die genaue Position und Dimension von Abläufen und Fallleitungen. Das Ergebnis ist eine elegante wie wirtschaftliche Lösung: In der

„Haupt-Not-Kombi“ sind beide Entwässerungswege in einem Bauteil vereint. Das spart Durchbrüche an der Attika (und Bauzeit) bei hoher Sicherheit für die Entwässerung. Mit der Rohr-in-Rohr-Idee bleibt der Weg des Wassers auch von den Dachterrassen ästhetisch. Das Loro-System „Duostream“ für die kaskadierende Entwässerung ist so ausgelegt, dass auch über abgestufte Etagen nur je eine Leitung für die Haupt- und die Notentwässerung genügt. Da die horizontalen Leitungen in der Dämmebene liegen, ist auch bei kalten Temperaturen ein sicherer Abfluss gewährleistet. Optisch bestechen die Fallrohre aus Stahl: Sie gliedern den Baukörper und tragen zur anspruchsvollen Architektur des Gebäudes bei – und die Balkone lassen sich elegant an die Fallleitung anschließen. Um selbst bei extremen Niederschlägen auf der sicheren Seite zu sein, sind die Fallrohre zudem mit dem Loro-X HSÜ ausgestattet. Der Hochsicherheitsüberlauf verhindert den Rückstau in das Abflussrohr, wenn die Kanalisation kein Wasser mehr aufnehmen kann. Dann entwässert das System auf die Fläche.

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klima] Grünflächen in Deutschland Geschäftiges Treiben an einem Weiher. Im Vordergrund Stratiotes aloides L. (Krebsschere), die in Deutschland als gefährdet und in Baden-Württemberg als ausgestorben gilt. Sie gedeiht als submerse Wasserpflanze und ist für Gartenteiche geeignet.

Originalpublikation https://www.nature.com/articles/s41598-023-39432-8 „Putting conservation gardening into practice“: DOI: 10.1038/s41598-023-39432-8

Universität Leipzig

Grünflächen in Deutschland Grünflächen könnten deutlich größeren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten Auf privaten und öffentlichen Grünflächen in Deutschland könnten rund 40 Prozent der rückläufigen und gefährdeten heimischen Pflanzenarten gepflanzt werden und seien damit für Conservation Gardening geeignet. Zu dieser Erkenntnis kommen Forschende des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung iDiv und der Universität Leipzig, nachdem sie die neuesten Daten der laut Roter Liste gefährdeten Arten aller 16 deutschen Bundesländer gesammelt haben. Die Ergebnisse ihrer Studie wurden nun in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht.

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Die gesammelten Daten bieten die Grundlage für eine von den Forschenden entwickelte App, die Listen von Conservation Gardening geeigneten Pflanzen für jedes Bundesland der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Etwa 70 Prozent unserer Flora zeigt einen rückläufigen Trend, während 30 Prozent in ihrem Bestand gefährdet sind. Laut Meinungsumfragen des Bundesamts für Naturschutz steigt die gesellschaftliche Bereitschaft, dieser Biodiversitätskrise entgegenzuwirken. „Es bedarf neuer Ansätze, die Mensch und Biodiversität nicht mehr als voneinander getrennte Aspekte betrachten“, sagt Dr. Ingmar Staude von der Universität Leipzig. Die Millionen von Gärten in Deutschland bergen ein enormes Potenzial, die Menschen in den Artenschutz einzubeziehen. Dies könnte durch das Pflanzen rückläufiger heimischer Arten zusammen mit den herkömmlichen Zierpflanzen geschehen. Allerdings war bisher unklar, wie viele solcher rückläufigen Arten tatsächlich für die Gartennutzung geeignet und inwieweit diese derzeit kommerziell verfügbar sind. Die Forschenden nutzten für ihre Erhebung Daten von Web­ sites von Pflanzen- und Saatgutherstellern, um die kommerzielle Verfügbarkeit der aufgeführten Arten zu bewerten. Auf dieser Grundlage erstellten sie eine App, um Privatgärtner:innen,

Landschaftspfleger:innen und lokalen Behörden Pflanzenlisten zur Verfügung zu stellen, anhand derer sie geeignete Pflanzen für den Naturschutz auswählen können. Je nach Bundesland variierten die gefährdeten Arten zwischen 515 und rund 1.120 Arten, sagt Dr. Ingmar Staude: „Wir haben herausgefunden, dass zum Beispiel in Hamburg rund die Hälfte der bedrohten Arten, nämlich 352, für das Gärtnern geeignet ist, in Bayern rund ein Drittel, also 321 Arten.“ Mehr als die Hälfte der gefährdeten Arten ist derzeit schon im Handel erhältlich. „Knapp die Hälfte dieser Pflanzenarten bevorzugt trockene Böden. Bei herkömmlichen Gartenpflanzen ist es nur rund ein Drittel. Im Hinblick auf den Klimawandel ist dies ein beachtenswertes Ergebnis. Conservation Gardening schärft das gesellschaftliche Bewusstsein für die Biodiversitätskrise, während gleichzeitig partizipative Maßnahmen ergriffen werden, um dem Rückgang heimischer Pflanzenarten entgegenzuwirken.“

Web-App „Pflanzenlisten für Conservation Gardening“ http://conservation-gardening.shinyapps.io/app-de/

Gartenszene mit „Nelkenhügel“, geschmückt mit Viscaria vulgaris Bernh. (Gewöhnliche Pechnelke), in Deutschland auf der Vorwarnliste, und Silene nutans L. (Nickendes Leimkraut), in Sachsen auf der Vorwarnliste. Fotos] Christian Wirth

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klima] Infrarotheizsysteme Ina Röpke

Ökologischer Rucksack Infrarotheizung schlägt Luft/Wasser- Wärmepumpen-System bei Grauer Energie um ein Vielfaches Markus Fleißgarten, Dipl.-Ing. Architekt und Sachverständiger für Wärmeschutz, hat die Graue Energie von Luft/Wasser-Wärmepumpen- und Infrarotheizsystemen verglichen. Die hohe Differenz ist vor allem auf das Kältemittel von Wärmepumpen zurückzuführen.

Herr Fleißgarten, was haben Sie genau untersucht? Wir haben die sogenannte Graue Energie eines Luft/Wasser-Wärmepumpen-Systems inklusive Wärmeverteilung und -abgabe, jedoch ohne den Raumbedarf für den Aufstellraum und Schächte einerseits und die Wärmeverteilung und -abgabe von Infrarotheizungen, die gänzlich ohne zentralen Wärmeerzeuger auskommen, andererseits untersucht. Die Graue Energie ist die gesamte Energie, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes benötigt wird. Der Endenergie-Strombedarf, also die Energie für den Betrieb der Heizungsanlagen, zählt nicht dazu. Dazu muss man wissen, dass Infrarotheizgeräte in der Regel einfach nur an der Wand oder unter der Decke montiert werden. Das Stromkabel wird in die Steckdose beziehungsweise an einen Deckenauslass eingesteckt oder angeklemmt. Bei Infrarotheizsystemen gibt es auch kaum Verluste über das Stromnetz. Anders ist es bei einem traditionellen wassergeführten Heizsystem wie einer Wärmepumpe mit einem Puffer-Speichersystem, bei dem die Wärmeenergie über gut zu dämmende Rohrnetze transportiert wird. Das gesamte Hydrauliksystem hat hohe Wärmeverluste, was die praktische Jahresarbeitszahl stark verringert. Was hat Sie zu der Untersuchung motiviert? Seit 2014 beschäftige ich mich als Architekt und Sachverständiger für Wärmeschutz zunehmend mehr mit beiden Heizsystemen. Dabei ist auffällig, dass Wärmepumpenanlagen besonders komplex und die Kältemittel von Wärmepumpen-Systemen extrem klimaschädlich sind. Im Gegensatz dazu sind Infrarotheizungen sehr einfach aufgebaut und der Verbrauch an Grauer Energie ist nicht

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Markus Fleißgarten, Dipl.-Ing. Architekt und Sachverständiger für Wärme­ schutz, hat die Graue Energie von Luft/Wasser-Wärmepumpen- und Infrarotheizsystemen verglichen. Foto] SSP AG


Deckenmontagen lassen insbesondere mit Lichtrahmen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zu.

nennenswert. Wir haben uns in unserer Untersuchung übrigens auf qualitativ hochwertige Infrarotheizungen aus dem Fachhandel beschränkt, die von anderen Stromdirektheizungen wie Nachtspeicheröfen, Heizlüftern und Elektroradiatoren zu unterscheiden sind. Bitte beschreiben Sie das Haus in Ihrer Untersuchung kurz. Der Untersuchung liegt ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmeter Nutzfläche zugrunde. Für diese Betrachtung beziehungsweise für ein gut funktionierendes Wärmepumpen- und Infrarotheizungssystem hat es hier mindestens Neubaustandard, also KfW Effizienzhaus 55 beziehungsweise Energieeffizienzklasse A, zu entsprechen. Bei der Luft/Wasser-Wärmepumpen- und der Infrarotheiztechnik wurde jeweils von 12.000 Watt thermischer Leistung ausgegangen. Die Leistung entspricht der vom Heizsystem jeweils erforderlichen Heizlast, um den oben beschriebenen Neubau effizient zu beheizen. Die Umrechnung der „gefühlten“ thermischen Leistung von Infrarotheizungssystemen erfolgt gemäß Herstellerangaben und kann zwischen 5.200 und 13.500 Watt bei vergleichbarem Endenergie-Stromverbrauch liegen. „Gefühlt“ bedeutet dabei, dass Wärmestrahlung eine höhere physiologische Wirksamkeit besitzt als die Erwärmung des Menschen über ihn umgebende warme Luft und daher infolge weniger Leistung und Energie benötigt.

Fotos] easyTherm

Auf welcher Basis haben Sie die Graue Energie der Heiz­systeme ermittelt? Anhand eines detaillierten Angebotes einer Luft/Wasser-Wärmepumpenheizung haben wir Stücklisten, Quadratmeter- und Längen­berechnungen ermittelt und einzelne Anlagenkomponenten anhand der ökobau.DAT bewertet. Dazu gehören eine Innenund Außeneinheit, Trinkwasser- und Pufferspeicher, Heizkreis­ verteiler, 150 Quadratmeter Polystyrol-Noppenbahnen, 50 Meter Kupfer- und mehr als 2,2 Kilometer Metallverbundrohr, mehr als 5.000 Kleinteile, Befestigungen, Dichtungen, Wärmedämmstoffe und Betonfundament. Um solch ein Gesamtsystem zu transportieren, braucht man einen kleinen LKW. Die Ermittlung der Bestandteile von Infrarotheizgeräten und Durchlauferhitzern stellte sich im Vergleich zur Wärmepumpe sehr einfach dar. Da sind im Wesentlichen die Infrarotpaneele, Thermostate, Steuerzentrale und der Durchlauferhitzer für die Küche und das Bad zu nennen. Solch eine Heizung passt in einen PKW-Kombi. Was hat es mit dem Treibhauspotenzial auf sich, das Sie er­ mittelt haben? Graue Energie verursacht Treibhausgasemissionen, die über das globale Treibhausgaspotenzial (GWP = Global Warming Potential/ auch als Erderwärmungspotenzial bezeichnet) mit Hilfe von CO2 67


Die Explosionszeichnung zeigt eindrücklich, wie komplex ein Luft/Wasser-Wärmepumpen-System ist, während Infrarotheizgeräte nur aus wenigen verschleißfreien Komponenten bestehen. Quelle] Timo Leukefeld GmbH*****

Äquivalenten quantifiziert werden. Das Treibhauspotenzial ist der potenzielle Beitrag eines Stoffes zur Erwärmung der Atmosphäre. Der Beitrag des Stoffes wird relativ zu dem Treibhauspotenzial des Stoffes Kohlendioxid als CO2-Äquivalente angegeben. CO2 hat daher ein GWP von 1. Das Global Warming Potential (GWP) der beiden Systeme haben wir anhand der Datenbank des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, ökobau.DAT, ermittelt. Wie lauten die wichtigsten Ergebnisse Ihrer Untersuchung? Auffällig ist die hohe Differenz der CO2-Äquivalente zwischen dem Luft/Wasser-Wärmepumpen- und dem Infrarotheizsystem, wobei bei der Wärmepumpe das Kältemittel der Hauptverursacher ist. Für die Bestandteile der Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Fußbodenheizung und Trinkwasserbereitung haben wir 7,44 Tonnen CO2-Äquivalente errechnet, für 5 Kilogramm Kältemittel kommen nochmals 10,49 Tonnen CO2-Äquivalente dazu. Das heißt, für das Wärmepumpensystem müssen in der Summe 17,93 Tonnen CO2Äquivalente Graue Energie aufgewendet werden. Bei den Infrarot-Deckenheizungen mit Durchlauferhitzer sind es lediglich 0,32 bis 0,74 Tonnen CO2-Äquivalente, sodass sich ein Faktor von durchschnittlich 34 zu eins ergibt, je nach Infrarothersteller. (Berechnung: 17,93 ÷ 0,53 = 33,83) Das entspricht der ökologischen Lebensleistung von 18 Buchen, die 80 Jahre alt und 23 Meter hoch sind und einen Stammumfang von 95 Zentimeter haben, im Vergleich zu einer einzigen Buche, die nicht einmal 40 Jahre alt ist. Anders als bei dem späteren Endenergieverbrauch durch die Gebäudenutzung werden die 17,93 Tonnen CO2-

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Äquivalente der Wärmepumpe sofort klimaschädlich wirksam. Mit 5 Kilogramm des Nachfolge-Kältemittels R32 mit GWP 675 (statt R-410A) wären es immerhin noch 3.375 Kilogramm CO2-Äquivalente, denen bei einer Infrarotheizung kein Wert entgegenzusetzen wäre. Zuzüglich Peripherie der Wärmepumpe und Fußbodenheizungskomponenten mit 7,44 Tonnen CO2-Äquivalenten sind es über 10,8 Tonnen zu 0,53 Tonnen bei Infrarotheizsystemen (Faktor 20 zu eins). Dem Kältemittel, das wir mit einmaliger Befüllung angesetzt haben, steht bei der Infrarotheiztechnik kein Wert gegenüber, da bei dieser Heizungsart keine Betriebsmittel erforderlich sind. Welche Rolle spielt das Kältemittel? Die Verluste von Kältemitteln einer Luft/Wasser-Wärmepumpe betragen laut Fachbuch „Wärmepumpen. Heizen – Kühlen – Umweltenergie nutzen“ von Marek Miara u. a.* – hier konservativ für ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmeter Nutzfläche und 5 Kilo­gramm angenommen – 7 Prozent der Füllmenge und somit 0,7 Tonnen CO2-Äquivalente in 18 Jahren, die der Betriebsphase im Lebenszyklus zuzuordnen sind. Das ist also mehr als die gesamte Graue Energie der vollständigen Installation einer Infrarot­heizung für das oben beschriebene Einfamilienhaus. Weiterhin gehen wir in unserer Berechnung davon aus, dass nach 20 Jahren die Luft/Wasser-Wärmepumpe gegen ein Gerät mit einem weniger klimaschädlichen Kältemittel, beispielsweise Propan, ausgetauscht wird. Insgesamt verursacht das Kältemittel für die erstmalige Befüllung, Verluste und abschließenden Recyclingprozess nach 20 Jahren am Ende des Lebenszyklus 11,22 Tonnen CO2Äquivalente. Bei nicht fachgerechter Entleerung und Entsorgung


bei Kompressortausch oder -reparatur würde sich der Wert nochmals verdoppeln. Leider ist davon auszugehen, dass ein bedeutender Anteil der Kältemittel nicht fachgerecht entsorgt wird. Dafür wären die Einhaltung von zwei EU-Verordnungen, vier nationalen Verordnungen, einem Gesetz und zwei Normen/Technischen Regeln sowie zertifiziertes Personal und aufwendiges technisches Gerät erforderlich. Das Kältemittel ist ganz eindeutig die Hauptursache für die hohen CO2-Äquivalente bei Wärmepumpen. In dem Abschlussbericht „Wärmepumpen in Bestandsgebäuden – Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt WPsmart im Bestand“ des Fraunhofer ISE** mit 56 untersuchten Modellprojekten in ganz Deutschland wiesen 58 Prozent der Kältemittel von Wärmepumpen ein GWP von 2.088 auf. Deshalb haben wir diesen GWP-Wert in unserem Vergleich zugrunde gelegt. 21 Prozent der Kältemittel hatten ein GWP von 3.920 und 19 Prozent lagen unter einem GWP von 1.774. Eine Wärmepumpe wurde mit Propan betrieben (GWP 3). Noch klimaschädlicher wirken sich bei Kältemitteln die sogenannten Ewigkeitschemikalien, kurz als PFAS bezeichnet, aus. Die hochgiftigen Gase und deren Bestandteile zerfallen nicht durch

Sonnenlicht oder andere natürlichen Einflüsse. Sie bleiben in der Umwelt und können unter anderem zu Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs führen (s. Artikel Frankfurter Rundschau***). PFAS stellen eine echte Gefahr für Mensch und Umwelt dar und werden nur vom noch umweltschädlicheren Atommüll übertroffen. Welche Lebenszyklen haben Sie für die Heizsysteme zugrunde gelegt? Für die Haustechnik empfiehlt sich generell die Betrachtung eines Lebenszyklus von 40 Jahren. Bei unserer Berechnung gehen wir davon aus, dass nur die Luft/Wasser-Wärmepumpe inklusive eines klimafreundlichen Kältemittels wie Propan nach einer Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren ausgetauscht werden muss. Die Lebensdauer von Infrarotheizgeräten liegt bei 35 bis 40 Jahren, sodass hier kein Austausch stattfinden muss. Die Lebensdauer des Durchlauferhitzers liegt bei 15 Jahren, sodass dieser dreimal ersetzt werden muss. Die Graue Energie, die für das jeweilige Heizsystem eingesetzt wurde, wird über 40 Jahre abgeschrieben. Bei 17,93 Tonnen für das Wärmepumpensystem inklusive Erstbefüllung des Kältemittels entspricht dies einer jährlichen Abschreibung von 450 Kilogramm

Einheit

Luft-Wasser-Wärme­ pumpen-System (LWPH)

Infrarotheiz­ system (IRH)

mittleres ­Verhältnis

Lebensdauer Anlagen

Jahre

15–20

30–40

1:2

Endenergieverbrauch/Stromkosten

Euro

Investitionskosten inkl. Austausch der WP nach Ablauf der Lebensdauer des ersten Gerätes (15–20 Jahre)

Euro

69.000

14.000

5:1

Masse

Kilogramm

1.630

160

10 : 1

Transportvolumen

Kubikmeter

25

1,5

17 : 1

Montagezeit inkl. Austausch der WP nach Ablauf der Lebensdauer des ersten Gerätes (15–20 Jahre)

Tage

26

1

26 : 1

Service/Wartung

Euro/Jahr

250

10

25 : 1

Graue Energie/Gesamtes System

Kilogramm CO2Äquivalente

17.930

530

34 : 1

davon Betriebs-/Kältemittel

Kilogramm CO2Äquivalente

10.440

keines

10.440 : 0

Ohne Betrachtung der ­„Ewigkeitschemikalien“ PFAS

Einheit

vergleichbar gem. IR-Bau (HTWG Konstanz)

Quelle: Markus Fleißgarten, Stand: 18.09.2023

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klima] Thema

Infrarotpaneele in Deckenmontage mit Lichtrahmen in einem Objekt der AGW in Aschersleben

CO2-Äquivalenten, die zusätzlich zum Kohlenstoffdioxid des Endenergieverbrauchs emittiert werden. Für das Infrarotheizsystem beträgt die Abschreibung maximal 0,74 Tonnen, was jährlich weniger als 20 Kilogramm CO2-Äquivalenten entspricht – dies bei einem vergleichbaren Endenergieverbrauch, wobei wir uns auf das Forschungsprojekt „IR-Bau – Potenzial von Infrarot-Heizsystemen für hocheffiziente Wohngebäude (02-2020)“**** beziehen. Was ist mit „Abschreiben“ in diesem Kontext gemeint? Man könnte sagen, es ist ein Vergleichswert bezogen auf ein Jahr. Wenn über einen Zeitraum von 40 Jahren jedes Jahr so viel CO2 kompensiert wird (450 oder 20 Kilogramm) – sei es durch Bepflanzung, Energieerzeugung aus regenerativen Quellen zur Substitution von fossiler Energie oder andere Einsparungen – könnte man die Herstellung der Heizgeräte als „CO2-neutral“ bezeichnen, nicht jedoch den Betrieb. Wie würden Sie das Resultat Ihrer Untersuchung abschlie­ ßend zusammenfassen? Beim Vergleich der Grauen Energie und der Treibhauspotenziale, die für ein Luft/Wasser-Wärmepumpen-System und für ein Infrarotheizsystem anfallen, schneidet die Infrarotheizung um Längen besser ab, da sie aus wenigen Komponenten besteht, keinen zentralen Wärmeerzeuger benötigt, kaum Energieverluste hat, zumal sie mit Strom aus der Steckdose betrieben wird, und kein Wärmeverteilsystem benötigt, da sie Strahlungswärme erzeugt. Die Differenz mit dem Faktor 34 : 1 ist eklatant, was der folgende Vergleich veranschaulicht: Um die Graue Energie und das Erderwärmungspotenzial des Wärmepumpensystems zu neutralisieren, erfordert es achtzehn 80 Jahre alte Buchen, während für die Infrarotheizung eine einzige, nicht einmal 40 Jahre alte Buche reicht.

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Foto] Timo Leukefeld

Der ökologische Rucksack eines Luft/Wasser-Wärmepumpen-Systems wiegt also schwer. Es ist keine Frage, dass es diesen im Laufe der Betriebszeit von etwa 15 bis 20 Jahren niemals wettmachen kann – und das bei vergleichbarem Endenergie-Stromverbrauch wie ein Infrarotheizsystem, wie es in dem Forschungsprojekt IRBAU ermittelt wurde.

Dipl.-Ing. Architekt Markus Fleißgarten Leitung Brandschutz und Gebäudemanagement M +49 1577 3070953 E-Mail: M.Fleissgarten@ssp.ag

Quellen: *) Miara, Marek; Bongs, Constanze; Günther, Danny; Helmling, Sebastian; Kramer, Thomas; Oltersdorf, Thore (2013): Wärmepumpen. Heizen – Kühlen – Umweltenergie nutzen. Stuttgart: Fraunhofer IRB Verlag (BINE-Fachbuch) **) https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/downloads/pdf/Forschungsprojekte/BMWi-03ET1272A-WPsmart_im_Bestand-Schlussbericht. pdf ***) https://www.fr.de/verbraucher/gefaehrliche-jahrhundertgift-pfas-energiewende-in-waermepumpen-92117674.html ****) https://www.htwg-konstanz.de/forschung-und-transfer/institute-undlabore/energie/forschung/ir-bau/ *****) https://www.timoleukefeld.de/wp/wp-content/uploads/2023/06/20230605wirkungsgrade-und-kosten-wp-versus-ir-de.pdf


EINFACH ZUM KNUTSCHEN DER PODCAST VON HEINZE.

GLEICH REINHÖREN UND GLOCKE AKTIVIEREN, UM KEINE FOLGE ZU VERPASSEN! TUR, M ARCHITEK U D N U R T S DE R P ODCA UEN UND DAS BA BAUKULTUR

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RSZENE & R C H IT E K T U A R E D T E R V IE W S R ◾ S TA N C H E IM IN A R B R E D R NE WCOME TE & R E KO N Z E P ◾ V IS IO N Ä NEN IO T A V NO B A U LI C H E IN N E U T LI C H ◾ WÖCHEN


klima] Sustainable Finance

Sustainable Finance Zukunftsthema mit Gestaltungspotenzial auch für Kommunen Die EU hat einen Prozess zur nachhaltigen Ausrichtung der Finanzmärkte angestoßen. Voraussichtlich werden künftig auch Kommunen gemäß der sogenannten EU-Taxonomie einen Nachhaltigkeitsnachweis für Kreditfinanzierungen ihrer Investitionen gegenüber Banken erbringen m ­ üssen.

Das Policy-Paper des Difu ist im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „Nachhaltige Finanzierung kommunaler Klimainvestitionen unter Berücksichtigung der EU-Taxonomie (KlimKomInvest)“ entstanden. Das Projekt ist Teil der Fördermaßnahme „Klimaschutz und Finanzwirtschaft“ (KlimFi). Kooperationspartner des Difu sind verschiedene Landes- und Förderbanken, die KfW, der Verband öffentlicher Banken (VÖB) und der Verband kommunale Unternehmen (VKU).

Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels muss die sozialökologische Transformation der Gesellschaft und ihrer Infrastrukturen vorangetrieben werden. Mit ihrem Sustainable-Finance-Prozess verfolgt die EU deshalb die Absicht, durch eine Bündelung von privatem Kapital den Umbau der Wirtschaft zu beschleunigen und zugleich Wirtschaftswachstum zu sichern. Dazu sollen neue Berichts- und Nachweispflichten Transparenz über mögliche Umweltund Klimafolgeschäden sowie soziale Risiken für die Finanzmärkte schaffen. So müssen private Marktakteure, die die EU mit ihrer Sustainable-Finance-Taxonomie derzeit ausschließlich adressiert, zu ausgewählten wirtschaftlichen Aktivitäten einen Nachweis über

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den Grad der Nachhaltigkeit ihrer Investitionen erbringen. Auch für nachhaltige Finanzmarktprodukte gelten entsprechende Standards. Mit Blick auf die notwendigen hohen Investitionen für Klimaschutz und Klimaanpassung ist zu erwarten, dass mittelfristig auch Kommunen und ihre Versorgungsunternehmen berichtspflichtig werden. Schon heute nehmen Kreditgeber, die als Finanzmarktakteure unter die Taxonomie fallen, erste Nachhaltigkeitsabfragen bei kreditnehmenden Kommunen vor. Aus diesem Grund hat das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) die Implikationen und Zielkonflikte des Sustainable-Finance-Prozesses analysiert und die Folgen für die Kommunen systematisch „durchdekliniert“. Das Difu-Forschungsteam hat daraus Empfehlungen für Bund, Länder und Kommunen abgeleitet und als PolicyPaper veröffentlicht. Die Difu-Empfehlungen sollen Impulse für den weiteren Rechtsetzungsprozess der EU geben und die Implementierung in der Bundesrepublik unterstützen. So empfiehlt das Forschungsteam in seinem Paper unter anderem, den noch nicht abgeschlossenen Sustainable-Finance-Prozess aktiv zu nutzen: Kommunen und ihre Spitzenverbände sollten im Verbund mit Banken, einschlägigen Verbänden, Wirtschaftsprüfungen und Finanzdienstleistern darauf hinwirken, dass die Praktikabilität der Nachhaltigkeitsberichterstattung für Kommunen und die sie finanzierenden Banken gewahrt wird. Dazu muss das Verhältnis der unterschiedlichen Indikatorensysteme und komplexen Standards, die neben der EU-Taxonomie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung bestehen, geklärt und in einem für Kommunen möglichst handhabbaren Rahmen zusammengeführt werden. „Die gegenwärtigen


Sustainable Finance stellt auf einen Nachhaltigkeitsnachweis für einzelne Projektfinanzierungen ab.

Konkurrenzen der verschiedenen Rahmenwerke und Rechtsetzungsprozesse zur Nachhaltigkeitsberichterstattung dürfen nicht dazu führen, dass jede Bank ihr eigenes Reporting-Instrument entwickelt. Das würde die Unübersichtlichkeit für die Kommunen noch weiter vergrößern“, sagt Dr. Henrik Scheller, Leiter des Teams Wirtschaft, Finanzen und Nachhaltigkeitsindikatorik am Difu. Den Schwerpunkt des Rechtsetzungsprozesses und der politischen Debatte zur Sustainable-Finance-Taxonomie der EU bilden derzeit vor allem die ökologischen Ziele. Die Erarbeitung einer sozialen Taxo­nomie wird voraussichtlich erst in der nächsten Legislaturperiode des Europäischen Parlaments ab Mai 2024 wieder auf die politische Agenda gesetzt werden. „Die soziale Dimension muss bei dem Gesamtprozess unbedingt berücksichtigt werden, da ein Großteil der kommunalen Daseinsvorsorge sozialpolitisch motiviert ist. Hier darf die ökologische Dimension nicht zu Lasten der sozial Schwächeren ausgespielt werden“, betont Difu-Wissenschaftler Dr. ­Christian R ­ affer, Mitautor des neuen Policy-Papers. Sustainable Finance stellt auf einen Nachhaltigkeitsnachweis für einzelne Pro-

Difu-Glossar: Was ist eigentlich ... Sustainable Finance?

Foto] Micheile Henderson auf Unsplash

jektfinanzierungen ab. Diese Logik würde jedoch einen Zielkonflikt mit dem kommunalen Haushaltsgrundsatz der Gesamtdeckung begründen. Denn danach sind grundsätzlich alle öffentlichen Einnahmen für sämtliche Ausgaben einsetzbar. Demnach erfordert auch die Kreditaufnahme keinen expliziten Verwendungsnachweis für spezifische Investitionen. Dieser Konflikt ist zu lösen, ohne dass die Kommunen in ihrer Haushaltsautonomie über Gebühr eingeschränkt werden. Zudem sollte geprüft werden, ob „grüne Kredite“ (vollständig) auf die Verschuldung angerechnet werden müssen, wenn sie der Prüfung durch die Kommunalaufsichten der Länder unterliegen. „Wenn man sich hier auf Ausnahmen verständigen könnte, ließe sich der Anteil nachhaltiger Investitionen womöglich deutlich steigern. Gleichwohl braucht es auch hierfür einen entsprechend fundierten Nachweis unter Verwendung geeigneter Kennzahlen und Indikatoren“, so Difu-Wissenschaftlerin Frida von Zahn, Mit­autorin des Policy-Papers. www.difu.de

Kostenfreier Download Sustainable Finance für Kommunen

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klima] Bestandsgebäude in München

Gebäudeerhalt

Vogelperspektive

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Visualisierung] CSMM & Beyond visual arts


statt Abriss! CSMM transformiert ikonisches Bestandsgebäude in der Münchner Leopoldstraße in moderne Architektur Der wirksamste Hebel der Baubranche für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist die Revitalisierung des Gebäudebestands in Deutschland. Mit seinem neuesten Revitalisierungsprojekt in der Münchner Leopoldstraße – ein Objekt von Quest Investment Partners – transformiert das Planungs- und Beratungsunternehmen CSMM erneut ein sanierungsbedürftiges und nicht mehr zeitgemäßes Gebäude aus den 1980er-Jahren in zeitgemäße Architektur. Fast 20 Jahre war hier das bekannte Café Extrablatt, legendärer Treffpunkt der Münchner Schickeria, ansässig.

„Es geht um einen weitsichtigen Umgang mit unseren Bestandsgebäuden“, erläutert Reiner Nowak, geschäftsführender Gesellschafter von CSMM. „Als Architekt:innen sehen wir einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag darin, das Potenzial bestehender Bausubstanz auszuschöpfen, durch ein zukunftsfähiges Gebäudekonzept weiterzuentwickeln und gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen – für die Nutzer:innen, die Anrainer:innen und für die Stadt.“ Das seit 20 Jahren für seine visionäre Büroarchitektur und Arbeitsweltkonzepte international bekannte Unternehmen strebt mit der Sanierung eine LEED-Zertifizierung Core and Shell in Gold an. Inmitten großmaßstäblicher Baudenkmäler wie der Ludwig-Maximilians-Universität und der Akadamie der Bildenden Künste nimmt das Gebäude auf einem Eckgrundstück an der Leopoldstraße eine verbindende Rolle zur eher kleinteiligen Gebäudestruktur der Georgenstraße und dem sich dort anschließenden Straßenzyklus ein. Es vereint eine repräsentative Lage mit einem großen Potenzial an vielfältigen Nutzungsoptionen für Gastronomie und Gewerbe. Als wesentliche Ziele der

Revitalisierung des 6-geschossigen Gebäudes von 1982 strebten CSMM und der Projektentwickler Quest Investment Partners deshalb vergrößerte und neu strukturierte Büroflächen, Freibereiche in den obersten Ebenen sowie eine gestalterisch und energetisch hochwertige Gebäudehülle an, die den Standort qualitativ deutlich aufwertet. Die neue Außengestaltung sowie die Höhen der gestaffelten Baukörper vermitteln zur heterogenen, in unmittelbarer Nachbarschaft anknüpfenden Wohn­ architektur.

CSMM GmbH München info@cs-mm.com www.cs-mm.com

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Das Gebäude auf einem Eckgrundstück an der Leopoldstraße nimmt eine verbindende Rolle zur eher kleinteiligen Gebäudestruktur der Georgenstraße und dem sich dort anschließenden Straßenzyklus ein. Der Entwurf von CSMM beweist, wie sich Gebäude mit einem innovativen, nachhaltigen Sanierungskonzept in ihrer äußeren Gestaltung wie auch ihrer inneren Struktur neu definieren und zukunftsfähig weiterentwickeln können.

Re:build the future: Statt Abriss Gebäudepotenziale erschließen und zukunftsfähig weiterentwickeln Mit einer zwingend sanierungsbedürftigen Fassade und den für eine moderne Büronutzung ungeeigneten Grundrissen in den Obergeschossen erkannte CSMM gemeinsam mit Quest Investment Partners das Potenzial des rund 40 Jahre alten Bestandes und entwickelte ein zukunftsfähiges Gebäudekonzept, das mit gezielten Veränderungen sowohl für die Nutzer:innen und Anrainer:innen als auch für die Stadt einen klaren Mehrwert bietet. „Der Entwurf von CSMM beweist, wie sich Gebäude mit einem innovativen, nachhaltigen Sanierungskonzept in ihrer äußeren Gestaltung wie auch ihrer inneren Struktur neu definieren und zukunftsfähig weiterent-

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wickeln können“, erläutert Jan Rouven Künzel, geschäftsführender Gesellschafter von Quest Investment Partners. Die visionäre Strategie des Planungs- und Beratungsunternehmens CSMM knüpft an das Motto „Re:build the future“ an, das die Architekturgestalter:innen anlässlich ihres 20-jährigen Firmenjubiläums zum Leitmotiv erklärt haben. Ziel ist es, Potenziale aufzuzeigen, die in der Baubranche aktuell ungenutzt bleiben. Reiner Nowak, geschäftsführender Gesellschafter von CSMM, beschreibt, wie der Entwurf die Diskussionen um das Bauen im Bestand anfacht: „Unsere Arbeit an Bestandsgebäuden verdeutlicht die vielen kritischen


Fragestellungen, allen voran das Übermaß an Richtlinien und Normen, die unsere Arbeit langwierig machen und erschweren. In einer Zeit, in der wir gestalterisch gefordert sein sollten, dringend nötige kreative Weiterentwicklungen der Bausubstanz für vielfältige Nutzer:innen zu erarbeiten, werden Barrieren für alle unübersehbar.“ CSMM gehört zu den Erstunterzeichnenden des sogenannten „Abrissmoratoriums“, einem offenen Brief an Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD), in dem 170 Stake­ holder aus der Bau- und Immobilienbranche im Herbst 2022 den temporären Abriss-Stopp von Bestandsbauten fordern. „Es ist enorm wichtig, dass eine verpflichtende Prüfung von Abrissvorhaben unter ökologischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten als Kriterium in die innerhalb der EU-Taxonomieverordnung definierten ESG-Richtlinien aufgenommen wird“, erläutert Nowak das Ziel des Vorstoßes. „Unsere Zusammenarbeit mit Quest Investment Partners beweist einmal mehr, wie konstruktiv es ist, innerhalb der nachhaltigen Entwicklung von Gebäuden eine „Möglichkeitsarchitektur“ zu realisieren, die ökologisch nachhaltig, wirtschaftlich realisierbar und auch für zukünftige Generationen entwicklungsoffen geplant ist“, beschreibt Reiner Nowak die Kooperationsergebnisse.

Transformation: Den ­Bestand intelligent ­ausrüsten und Mehrwert für Nutzer:innen schaffen

Eingangssituation

Visualisierungen] CSMM & Beyond visual arts

„Die Bausubstanz zu bewahren und potenziellen Mieter:innen Flächen mit maximalem Potenzial für moderne Arbeitswelten anzubieten, ist maßgeblicher Antrieb unseres Konzepts“, beschreibt Jan Rouven Künzel, geschäftsführender Gesellschafter von Quest Investment Partners. Mit der Gastronomie im Erdgeschoss und den Büros in den Obergeschossen bleibt die bisherige Nutzungsart des Gebäudes zwar erhalten. Allerdings erfahren die Büros eine grundlegende Überarbeitung und werden zu einem Begegnungs- und Rückzugsort, an dem Mitarbeitende ihr Potenzial umfänglich entfalten können. „Um klimagerecht zu planen und weiteres Flächenwachstum zu verhindern, müssen wir unsere vorhandenen Flächen intelligent ausrüsten. Ziel unserer Projekte ist, grundsätzlich bedarfsgerecht zu wirtschaften und einen sozialverträglichen gesellschaftlichen Mehrwert zu entwickeln“, erläutert Reiner Nowak das Konzept des Sanierungsprojektes. Als Konsequenz dieser Zielsetzung generiert CSMM auf Basis seines Konzepts 700 Quadrat­ meter zusätzliche Fläche für das Gesamtgebäude. 77


Ist-Zustand Leopoldstraße

Drei zentrale Baumaßnahmen charakterisieren die Transformation der Bausubstanz durch CSMM. 1. Die Fassade wird rückgebaut und die Deckenränder in allen Geschossen zwischen 0,50 bis 1,00 Meter nach außen erweitert. Auf diese Weise entstehen moderne Bürogrundrisse mit einer optimal nutzbaren Tiefe der Räume und zu Kommunikationszonen aufgeweiteten Fluren. 2. Die tragende Struktur wird ins Gebäudeinnere verlegt, der innere Kern erhalten und um eine neue thermische Gebäudehülle ergänzt. Deren Energieeffizienzwerte unterschreiten den KfW-55-Standard teils deutlich. Die nachhaltig gestaltete Fassade setzt positive Impulse im Stadtbild. 3. Das Mansarddach wird umgebaut, sodass eine vollwertige Büroetage und ein Technikgeschoss als oberer Abschluss des Gebäudes gewonnen werden. In diesen beiden Geschossen staffelt sich die Gebäudekubatur und schafft Raum für Terrassen als erweiterte Aufenthaltsbereiche.

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Fotos] © CSMM

Stärkung des Standortcharakters durch eine moderne, vermittelnde Architektursprache Eine gänzlich aufwertende Architektursprache vermittelt die neue Fassadengestaltung im Vergleich zur Schwere der massiven horizontalen Bänder des Bestands. Sie weicht einer vorgehängten Konstruktion aus vertikalen und horizontalen Lisenen, deren fein strukturierte und leicht grün getönte Fassadenbeton-Elemente eine zeitgemäße, wertige und solide Ausstrahlung haben. Betont durch ein Vordach öffnet sich die Fassade im Erdgeschoss mit dem Restaurant zwischen Leopold- und Georgenstraße. Für Anrainer:innen und Passant:innen schafft diese Transformation des Bestandsgebäudes ein neues Erlebnis: Die moderne Architektur verleiht der Leopoldstraße als Flaniermeile eine feinsinnige Modernität. Auch die Begrünung leistet einen wertvollen Beitrag. Die Pappeln im Osten des Gebäudes bleiben nach dem neuen Planungskonzept von CSMM vollständig erhalten. Sie spenden dem zukünftig vergrößerten Freibereich der Gastronomie nicht nur ausreichend Schatten, sie halten auch die Luft an der vielbefahrenen Leopoldstraße rein und regulieren hohe Temperaturen im Sommer. Mindestens 26 Fahrradstellplätze stehen den Mitarbeitenden der Büros und den Gästen des Restaurants zur Verfügung.


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klima] The Real Deal

THE REAL DEAL Post-Fossil Construction for Game Changers

Post-Fossil Construction for Game Changers

Das Buch enthält Beiträge von Christof Ziegert, ZRS Architekten Ingenieure / Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister Basel-Stadt / Kerstin Müller, Planungsbüro zirkular / Roger Boltshauser, Boltshauser Architekten / Marloes Fischer, Circular Hub / Sasha Cisar, radicant und vielen mehr.

Dieses Projekt wird realisiert mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und des Bundesamts für Kultur (BAK). Das Vorhaben ist nur dank großzügiger finanzieller Unterstützung möglich: Eidgenössisch Technische Hochschule Zürich, D-BAUG, Chair of Sustainability; Stadt Zürich, Amt für Hochbauten; Bund Schweizer Architektinnen und Architekten, Sektion ZAGG & Zentralverband; Hauptpartner: Senn Development AG; Partner: Erne AG Holzbau; R22 GmbH; Pensimo Management AG; Pirmin Jung AG

Edited by Fabian Hörmann

Unterstützung:

Regeneratives Bauen als Schlüssel eines notwendigen tiefgreifenden Wandels zur Klimastabilisierung Viele von uns wissen inzwischen: Etwa die Hälfte der weltweit abgebauten Rohstoffe, ein Drittel des globalen Abfalls und rund 40 Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen gehen auf das Konto der Baubranche. Damit schlummert hier ein riesiges Potenzial, um einen entscheidenden Beitrag zur Kehrtwende im Klimanotstand zu leisten.

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Zugleich bietet die zunehmende Digitalisierung Möglichkeiten, ganz neue Geschäftsfelder zu erschließen. Mit „THE REAL DEAL – Post-Fossil Construction for Game Changers” startet der Architekt und Aktivist Fabian Hörmann ein multimediales Projekt: Er will Entscheider:innen ermutigen, die notwendige Bauwende in ihrem Wirkungsfeld anzupacken.


Fabian Hörmann ist Architekt und Gründer von YR22 regenerative architecture+urbanism in Zürich. Zuvor befasste er sich im Architekturbüro EM2N als Associate und Mitglied der Geschäftsleitung mit Projekten unterschiedlicher Größenordnung. Er ist Mitglied von Countdown 2030, einer Gruppe von Architekturschaffenden, die sich für klimapositive Städte, Gebäude und Infrastrukturen sowie die Förderung von Biodiversität einsetzt, um eine zukunftsfähige Baukultur zu etablieren. Er absolvierte an der ETH Zürich den CAS in regenerative materials und unterrichtet 2023/2024 an der HFT Stuttgart im Fachgebiet Klimagerechte und Ressourceneffiziente Architektur.

Globale Perspektiven, lokale Erfahrungen, Vorurteile adieu Im Mittelpunkt steht dabei das Buch: Unterschiedliche Essays ordnen die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Folgen, Veränderungen und Rückschlüsse für die Baubranche in einen globalen Kontext ein. Verschiedene Marktteilnehmer:innen, Architekt:innen, Spezialist:innen, Auftraggeber:innen geben in Interviews ihre Erfahrungen weiter. Zahlreiche innovative Best-Practice-Beispiele liefern Inspirationen. Experten räumen in kurzen Texten mit den gängigsten Vorurteilen über nachhaltiges Bauen auf. Im Laufe der folgenden Monate stehen Inhalte auf weiteren Kanälen zur Verfügung: Ein Audiobook, Videobeiträge, Veranstaltungen und niederschwellige Weiterbildungsangebote befinden sich bereits in Vorbereitung. Eine andere Baubranche ist möglich, realistisch und unausweichlich. Architektur- und Bauschaffende rufen zum Handeln auf: „Die Bauwende klopft laut an jede Tür. Sie eröffnet Entscheidern der Bau- und Immobilienbranche die Chance, zu Pionieren zu werden”, sagt Hörmann und fügt hinzu: „Mit realisierten Beispielen wollen wir inspirieren und zeigen, dass die unausweichliche und radikale Transformation der Branche machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist.” Weitere Informationen über das Projekt:

_Beschläge

Amerikanische Fenster Chubbschlösser Fitschenbänder Geteilte Nuss Karusselltüren Pilzkopfverriegelung ... noch Fragen?

www.therealdeal.earth Herausgeber: Fabian Hörmann November 2023, ca. 240 Seiten ca. 50 Illustrationen & Fotografien Englisch ISBN 978-3-944074-50-4 Verlag: Ruby Press, Berlin

Baunetz_Wissen_ www.baunetzwissen.de/beschlaege

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Über den Herausgeber:


architektur] Kulturzentrum in Velburg

Die Außenanlagen wurden von G+2S Landschaftsarchitekten aus Deggendorf und der Landschaftsarchitektin Ursula Barth aus Auerbach gestaltet.

Eva Mittner

Klug gelöst Neue Architektur und Wertschätzung für einen alten Stadl Ein Umbau mit technischen und energetischen Verbesserungen samt neuen Strukturen und Ergänzung durch einen Neubau, damit wurde im Stadtbild von Velburg ein historisches Wahrzeichen wiederbelebt: Der altehrwürdige Wieserstadl hat durch seinen Companion eine neue ­Wirkung bekommen, ohne seinen ursprünglichen Ausdruck zu verlieren. Das ungewöhnliche Gebäudeensemble wurde nach Sanierung und Neubau als Kulturzentrum zum Hingucker. Im Frühjahr 2022 konnte man den niveauvollen Veranstaltungsort eröffnen.

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Das Quartier Wieserstadl unterhalb der Stadtpfarrkirche wirkte vor der Sanierung auf Bürger und Besucher von Velburg eher deprimierend: Eine triste Leerstelle mitten in der im 13. Jahrhundert planvoll angelegten Stadt. Der an der Kolpingstraße 4 stehende hohe Bruchsteinbau war sehr in die Jahre gekommen und das angebaute Wohnhaus baufällig. Die Kommune nahm sich bereits seit 2015 eine Veränderung dieser Situation vor.

Langer Leerstand vor Wiederentdeckung Über die Jahrhunderte und nach vielerlei Nutzungen verfiel der Stadl aber zusehends und besaß keine Ausstrahlung mehr. Das hat sich 2022 geändert: Rötlich verputzt, mit feinem hellem Fugennetz überzogen, nimmt der ehemalige Zehentstadl nun wieder eine beachtliche Stellung in der Oberstadt von Velburg ein. Durch seine neu zurückeroberte Aufgabe als Veranstaltungsort wird er wieder stark wahrgenommen und wertgeschätzt. Bis das möglich war, mussten aber einige Hürden genommen werden.

Sanierung überfällig – Frühere Aufgaben und ... Der Zehentstadl wurde vermutlich bis ins ausgehende 19. Jahrhundert traditionsgemäß als Lager für Getreide genutzt. Aufzugsluken und Reste von Korn bezeugen dies. Mit Einbau der Werkstätte und des Kellerraumes um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert siedelte sich ein Seilerbetrieb an. Später wurden Baumaschinen im Stadel gelagert.

Mit dem anspruchsvollen Bauvorhaben wurde das Büro Kühnlein Architektur betraut. Mitarbeiterinnen bei diesem Vorhaben waren Martina Rohmann und Julia Ochsenkühn.

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Der ehemalige Zehentstadl wird als Veranstaltungsort wieder stark wahrgenommen und wertgeschätzt.

... ortsgerechte Gestaltung mit neuer Nutzungsidee „Wir hatten es hier mit einem anspruchsvollen Bauvorhaben zu tun. Wichtig war es, für dieses spezielle Gelände ein schlüssiges Nutzungskonzept in eine angemessene Architektur zu übersetzen und damit zugleich wieder mehr kulturelles Leben in die Stadt zu bringen“, berichtet Dipl.-Ing. Michael Kühnlein jun. vom beauftragten Büro Kühnlein Architektur aus Berching.

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„Das an den Wieserstadl angrenzende neuere Wohnhaus in der Kolpingstraße 4 war durch verschiedene Eingriffe sehr verbaut und zudem durch mangelnden Bauunterhalt so stark geschädigt, dass wir es nicht mehr retten konnten. Die historische Substanz war aufgrund der vielen Umbauten ohnehin nicht mehr vorhanden“, sagt er.


Durch ein lang gezogenes Oberlicht sowie verglaste Eingangselemente an beiden Enden wird der als Foyer genutzte Raum taghell. Das Bauvorhaben wurde in der Zeit von 2020 bis 2022 umgesetzt.

Anders dagegen der historische Stadl. Er war gemäß der begutachtenden Experten erhaltenswert. Eingeritzte und gekerbte Abbundzeichen – als relevante Markierungs- und Zeichensysteme – in den Holzbalken des Gebäudes zeigten, dass seit dem Baujahr dieses Denkmal nahezu unverändert geblieben war. Die Bauforschungsanalyse der hinzugezogenen Fachfirma MEMVIER aus Bamberg

förderte spannende Details zutage. Die Experten fanden an den Innenwänden nahezu flächendeckend den groben Kalkputz der Entstehungszeit vor. Weitere Nachweise zur sogenannten Scheinarchitektur der Fassaden wurden entdeckt, genau beschrieben und in die neue Architektur überführt. Der Nachweis zeigt auf, wie wichtig der Getreide- und Finanzspeicher den Stadtherrschern war, da sie

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architektur] Thema

Im Inneren wurde vieles vom 1601 errichteten Gebäude bewahrt und in seiner Ursprünglichkeit belassen.

Kühnlein Architektur Michael Kühnlein stieg 2014 in das seit 1982 bestehende Architektenbüro seines Vaters ein, das sie nun zusammen betreiben. Das 20-köpfige Team des Architektenbüros Kühnlein ist bestrebt, Lebensräume nach innen und außen weiterzuentwickeln und zu verbessern, mit der Ausrichtung auf ganzheitliche Ansätze und interdisziplinäre Arbeitsweise. Im Mittelpunkt steht der Mensch als Maßstab, die Natur als wertvolle Ressource. Dabei sieht Michael Kühnlein den verantwortungsvollen Umgang mit dem Bestand als wesentliche Grundlage seiner Arbeit: „Mit einfachen, klaren Gedanken und Konzepten wollen wir ökologisch und nachhaltig planen und bauen.“ Seine Philosophie: Baukultur für kommende Generationen zu bewahren und qualitätsvoll weiterzuführen. www.kuehnlein-architektur.de

Fachbüro für Bauforschung MEMVIER Das Fachbüro für Denkmalpflege und Bauforschung in Bamberg wird von Dr.-Ing. habil. Nicole Röring und Dipl.-Ing. (FH) Bernd Marr M.A. geführt. Durch die Methoden der Historischen Bauforschung werden die Grundlagen für erfolgreiche und zukunftsfähige Planungen im Bestand erarbeitet. Das Verstehen und Vermitteln der konstruktiven Zusammenhänge wie die Bewahrung der Identität eines Bauwerks, das im Laufe der Jahrhunderte meist durch unterschiedliche Nutzung geprägt wurde, stehen dabei im Vordergrund der Arbeit. www.memvier.de

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dafür einem Stadl aus groben Bruchsteinen eine solche Fassung gewährten. Die seit Dekaden nicht mehr funktionierende Dachentwässerung hatte bei beiden Gebäuden dafür gesorgt, dass sowohl der Dachstuhl aber auch das Mauerwerk des Stadls feucht, marode und schadhaft geworden waren. Die Planer erfüllten den Wunsch der Bauherrenschaft – der Stadt Velburg –, den historischen Wieserstadl als Ursprungsbau stärker zur Geltung kommen zu lassen. Dies gelang durch Neuplanung des Geländes, Wiederherstellung einer offenen Hoffläche und durch die schlichte architektonische Form des Neubaus mit untergeordneten Proportionen und Farben. Dort hat man kleine Fensteröffnungen wie Scheunenluken gestaltet. Highlight ist die Freistellung des historischen Gebäudes, ergänzt durch eine erdgeschossige Verbindung im überdachten Eingangsbereich. So hat man für den denkmalgeschützten Stadl und das neue Haus einen gemeinsamen Nenner gefunden. Die beiden Gebäude bekommen durch die Neuausrichtung erst richtigen Bezug zueinander. Die besonderen Vorzüge des Altbestandes haben die Planer dabei sorgfältig herausgearbeitet. Die gassenähnliche Flucht zwischen dem Stadl und dem Neubau wurde an beiden Seiten mit Glasfronten geschlossen und mit einem Flachdach gedeckt. Östlich des Haupthauses wurde ein neuer Behindertenparkplatz geschaffen.


Die beiden Gebäude – Denkmal und Neubau – stehen auf Abstand und dadurch entstand der Raum für das Foyer für die neue Nutzung. Der Gassencharakter wird städtebaulich noch dadurch betont, dass die Fassaden von Alt- und Neubau in den Innenbereich des Foyers geführt wurden. Durch ein langgezogenes Oberlicht sowie verglaste Eingangselemente an beiden Enden wird der als Foyer genutzte Raum taghell. Das Oberlicht erlaubt außerdem den Durchblick auf das Dach des Denkmals mit den neuen Gauben. Jetzt ist das „Miteinander“ der Objekte richtig wahrnehmbar.

Ruhige Raumwirkung – Ein Veranstaltungsort der Extraklasse Der neu angelegte Staudengarten am Rand des südlichen Vorhofs mit verschiedenen Sitzgelegenheiten lädt Besucher und Einwohner der Stadt zum Treffen und Austauschen ein.

Die restauratorische Baubegleitung übernahm die Geitner GmbH aus Lauterhofen.

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Niveauvoller Veranstaltungsort

Im Inneren wurde vieles bewahrt und in seiner Ursprünglichkeit erhalten. Beispielsweise hat man Holzbalken zwar umfänglich gereinigt, aber im Anschluss daran unbehandelt belassen, was den historischen Charakter betont. Auch der bestehende Kalkputz blieb innen weitestgehend bewahrt und wurde nur zum Teil ergänzt und mit einer Integrationslasur einheitlich zusammengeführt.

Prima Partner – Ersatzneubau statt Wohnhaus Der Ersatzneubau wurde vom Stadl abgerückt und auf dem Grund des ehemaligen seitlich gelegenen Wohntrakts errichtet. Dieser giebelständige, langgestreckte Neubau bildet nun optisch attraktiv den östlichen Quartiersrand unterhalb der Stadtpfarrkirche. Entstanden ist dort ein zweigeschossiges, hell verputztes Ziegelgebäude in klassischer massiver Bauweise. Es enthält jetzt alle wesentlichen Funktionen, die im Denkmal zu massiven Substanzverlusten geführt hätten: eine Zwischenstation für das Nahwärmenetz der Stadt in einem separaten Kellerraum, eine Küche mit Getränkeausgabe nach Bedürfnissen der ortsansässigen Gastronomen, WC-Räume, Treppen, Aufzug, verschiedene Mehrzweckräume, einen Putzraum und ein Stuhllager. Das Treppenhaus mit Aufzug endet im Foyer, das den Veranstaltungs-Stadl mit dem Funktionsbau verbindet. Es gibt drei Eingänge auf den unterschiedlichen Ebenen und zwar in der Kolpingstraße, 88

der Burgstraße und einen weiteren auf der Kirchenseite. Wichtig war den Beteiligten die Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung und der Anschluss an das Nahwärmenetz. Mit Biomasse wird Strom und Wärme erzeugt und ergänzend hat man eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Eine städtebauliche Aktivierung mit viel Raum, viel Freiheit und viel Qualität hat man aus diesem lange Jahre unscheinbaren Ort ­gewonnen – eine gute Entscheidung, betonen die Beteiligten. Architekturobjekt auf www.heinze.de

Fotos] Kühnlein Architektur/Erich Spahn


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Bis zu 80 Prozent aller Eindrücke nehmen wir mit dem Auge wahr und verarbeiten damit in kürzester Zeit wesentlich mehr Informationen als mit den anderen Sinnen. Für sehbehinderte Menschen heißt das: je auffälliger, desto besser. In der Norbertschule sind daher alle Treppenkantenprofile jetzt leuchtend gelb, denn seit diesem Schuljahr gibt es hier eine Integrationsklasse. Die 70 mm breiten, gerillten Tritt- und die 50 mm breiten Stoßkanten bieten ideale Voraussetzungen, um die erhöhten Anforderungen zu erfüllen. In Kombination mit der Pulverbeschichtung in der RAL-Farbe 1026 Leuchtgelb sind sie auch für sehbehinderte Menschen gut erkennbar.

Treppenprofile in leuchtendem Signalgelb:

Hohe Trittsicherheit für sehbehinderte Kinder Auf den ersten Blick scheint die Farbe der Treppenkantenprofile in der Norbertschule in Werl durchaus ungewöhnlich und etwas schrill: Unübersehbar leuchten sie in Gelb. Nein, das ist keine übertriebene Sicherheitsmaßnahme, denn seit Beginn des neuen Schuljahres 2023/2024 gibt es in der Grundschule eine Integrationsklasse für sehbehinderte Kinder. Durch breite, festmontierte Winkelprofile in der Signalfarbe sind die Treppen jetzt für alle Kinder der Schule sicher und deutlich erkennbar. Während der sechswöchigen Sommerferien wurden alle Arbeiten durchgeführt, um das Schulgebäude für die neuen Anforderungen einzurichten. Eine besondere Herausforderung stellte dabei das Treppenhaus dar. Nicht nur ein neuer Handlauf musste montiert werden, auch die Treppenstufen brauchten mehr Trittsicherheit und eine deutliche Markierung, um die Stolper- und Rutschgefahr für sehbehinderte Kinder zu minimieren. Der Verlegebetrieb Werminghaus riet der Schule aus mehreren Gründen zum Küberit Treppenkantenprofil 530. Visualisierte Sicherheit Ganz gleich, ob die sehbehinderten Schüler:innen die Treppen hoch- oder runtergehen, sie müssen die Stufen immer eindeutig wahrnehmen können. Nur dann kann die Gefahr von Stürzen ausgeschlossen werden. Daher ist das Küberit Treppenkantenprofil 530 mit Sollbiegestelle nicht nur aufgrund seiner 70 mm breiten, gerillten Trittkante ideal für die speziellen Anforderungen. Wichtig ist auch, dass es entlang der Treppenstoßfläche mit einer Breite von 50 mm großzügig bemessen ist. Damit die Aluprofile ihre Signalwirkung erfüllen können, mussten sie noch effektvoll

pulverbeschichtet werden; gesetzliche Farbvorgaben gibt es nicht. So strahlen in der Norbertschule jetzt alle Treppenkanten dank der Profile vollständig in grellem RAL 1026 Leuchtgelb. Montage: zuverlässig und unkompliziert Die Küberit Treppenkantenprofile 530 werden bereits gebohrt geliefert. Mit Längen von 1 Meter, 2,50 Metern und 5 Metern können sie auch auf breiten Treppen ohne Stoßkanten montiert werden. Das erhöht noch einmal die Sicherheit, da weitere Stolperfallen vermieden werden. Torx-Schrauben mit einem Durchmesser von 3,5 mm sorgen für eine zuverlässige Fixierung auf den planebenen, harten, trockenen und tragfähigen Stufen. Objekt-Telegramm: Objekt: Norbertschule in Werl Bauherr: Schulträger Caritas Ausführungsbetrieb: Werminghaus GmbH, Lünen Fläche: alle Außen- und Innentreppen Bauzeit: Juli 2023 Aus der Manufaktur von Küberit wurden geliefert: • 450 m des Profiltyps 530 Pulverbeschichtet RAL 1026 Leuchtgelb

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architektur] Bürogebäude in Hamburg

Multi-Tenant, MultiSpace

Revitalisierung eines Bürogebäudes in der Rosenstraße, Hamburg Die rasante Entwicklung innerstädtischer Gewerbeimmobilien hat zur Folge, dass Bauten aus den 1990er- und 2000er-Jahren inzwischen bereits häufig als „moderne Altbauten“ bezeichnet und damit als nicht mehr marktfähig eingestuft werden. Vor dem Hintergrund der Klimakrise stellt der Rückbau derartiger Immobilien jedoch keine Option dar und so gilt es, diese Bestandsgebäude zu erhalten und ihnen einer zeitgemäße Nutzung zuzuführen. Ein Beispiel hierfür stellt der Bürokomplex in der Rosenstraße 9 bis 11 dar, der sich in innerstädtischer top Altstadtlage Hamburgs zwischen Binnenalster und belebter Mönckebergstraße befindet. Das dem Stil des Art déco nachempfundene Objekt wurden in den Jahren 1993 und 1996 errichtet und jüngst im Rahmen einer umfangreichen Revitalisierung zu einer modernen Multi-Tenant-Immobilie entwickelt.

Um die Repräsentationskraft wiederherzustellen, aber auch um die Energieeffizienz des Gebäudes zu erhöhen, war die Sanierung der Fassaden unumgänglich.

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Im Rahmen eines detaillierten Farbkonzepts wurde genau definiert, welcher Farbduktus die Fassaden künftig prägen soll, um der Immobilie zu neuem Glanz zu verhelfen, aber dabei die bestehende Charakteristik beizubehalten.

Das Erscheinungsbild des Bestandsgebäudes, das über zwei Straßenfassaden (Rosenstraße und Lilienstraße) verfügt, zeichnet sich durch eine aufwendig mit Architekturbeton gestaltete Natursteinfassade aus. Die Fassadenplatten wie auch die Stützen- und Brüstungsverkleidungen sind von einer markanten Fugenführung geprägt. Die hohe Detailtiefe mündet in eingelegten Natursteinornamenten in den Fassaden- und Stützenverkleidungen sowie Metallornamenten an den Brüstungen. Das hochwertige Erscheinungsbild wurde aufgrund von Witterung und Verkehr in den vergangenen Jahren in Mitleidenschaft gezogen, die Strahlkraft hatte nachgelassen. Um die Repräsentationskraft wiederherzustellen, aber auch um die Energieeffizienz des Gebäudes zu erhöhen, war die Sanierung der Fassaden unumgänglich. Die Aufarbeitung erfolgte auf Basis eines Sanierungskonzeptes, das der vorhandenen Bausubstanz größtmöglichen Respekt zollt und die bestehende Charakteristik vollumfänglich erhält, dabei aber die Aktualität nicht vermissen lässt. Neben der Reinigung der Fassaden und der Erneuerung der Fugen erfolgte zur Verbesserung der Energieeffizienz der Austausch der Fenster durch schallschutzoptimierte Aluminiumfenster mit Dreifachverglasung. Der Sonnenschutz wurde witterungsunabhängig im Scheibenzwischenraum integriert. Blindelemente zwischen den Geschossen wurden als geschlossene Aluminiumpaneele hergestellt, dabei wurden die Größe, Aufteilung und Lage der Elemente wie auch der Fenster beibehalten, um nicht in die geometrische Erscheinung der Fassaden einzugreifen. Gleich-

wohl gewährleisten die deutlich schmaleren Fensterprofile in Kombination mit einer durchgehenden und deshalb harmonisierenden Farbgestaltung der neuen Fenster eine zeitgemäßere Anmutung als bisher. Die das sechste Obergeschoss verkleidende Titanzinkblechhülle sowie der komplette Dachaufbau wurden nach aktuellen energetischen und brandschutztechnischen Anforderungen neu erstellt. Bei der Glasfassade im Erdgeschoss handelte es sich um eine Pfosten-Riegel-Fassade mit Aluminiumprofilen, die vollständig ersetzt wurde. In diesem Zuge wurde die automatische Schiebetür durch eine Drehflügeltür ausgetauscht. Die Aufteilung der Glasfassade an der Lilienstraße wurde mit weniger Profilen dem neuen Konzept angepasst.

pbr Planungsbüro Rohling AG pbr ist ein innovatives Architektur- und Ingenieurbüro, das eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine ganzheitliche Projektbearbeitung prägt. Rund 500 Expert:innen aus den Bereichen Architektur, Technische Ausrüstung, Tragwerksplanung, Nachhaltigkeit, Building Information Modeling und Projektmanagement planen und realisieren bundesweit an 11 Standorten komplexe Bauaufgaben für die ­öffentliche Hand wie auch die Privatwirtschaft. www.pbr.de

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Der Innenhof, der sich ab dem ersten Obergeschoss bis in das Dachgeschoss erstreckt, bietet einen geschützten Pausenraum für Mitarbeitende und kann für Veranstaltungen im Freien genutzt werden.

Respektvoll, aber zeitgemäß Im Rahmen eines detaillierten Farbkonzepts wurde genau definiert, welcher Farbduktus die Fassaden künftig prägen soll, um der Immobilie zu neuem Glanz zu verhelfen, aber dabei die bestehende Charakteristik beizubehalten. Und so findet ab dem Erdgeschoss bis in das fünfte Geschoss ein dunkler Bronzeton für die PfostenRiegel-Konstruktionen sowie alle dazugehörigen Aluminiumblenden und Stahlelemente, aber auch für alle weiteren Fenster und Absturzsicherungen Einsatz, während im Bereich des Dachgeschosses ein Anthrazit-Ton die bewusste gestalterische Absetzung des Dach- respektive Staffelgeschosses forciert. Mitarbeitende und

Besucher:innen betreten das Gebäude über ein nach der Sanierung zweigeschossiges Foyer. Die durchdachte Ausgestaltung des Innenraums mit seiner hochwertigen Holzvertäfelung, Beton und Elementen in einem leichten Bronzeton wird über die raumhohe Verglasung in den Straßenraum projiziert, sodass in Zusammenhang mit dem in die Pfosten-Riegel-Konstruktion eingearbeiteten Straßennamen eine klare und repräsentative Adressbildung erfolgt. Über die neu gestalteten Aufzugsvorräume und Aufzugskabinen ist es gelungen, das Foyer thematisch bis in das oberste Geschoss zu verlängern.

Durch die geschickte Anordnung der Sanitärkerne kann die Gliederung der einzelnen Geschosse in zwei größenvariable Nutzungseinheiten erfolgen.

In der flexiblen Bürolandschaft wechseln sich Single-Arbeitsplätze mit Großraumbüros und intimen Besprechungskabinen ab.

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Multi-Tenant, Multi-Space Der Komplex befindet sich im Besitz der Credit Suisse Asset Management (Suisse) AG und wurde nach der Sanierung durch die Hapag Lloyd AG angemietet, die hier ihre bisher verteilten Core-Abteilungen zusammenführt. Weil sich die Hapag Lloyd derzeit intensiv mit der Entwicklung und Nutzung von Arbeitswelten auseinandersetzt, dient die Büroimmobilie in der Rosenstraße als Pilotprojekt für innovative Büro- und Arbeitsformen. Und so war das Ziel der Revitalisierungsmaßnahme klar: Es sollte eine Multi-Tenant-Immobilie mit zeitgemäßen Arbeitsplatzformen von Open Space bis zu Einzelverzimmerung entwickelt werden – keine klassische Bürolösung entstehen, sondern eine Art Multispace konzipiert werden, der die Mitarbeitenden in ihren Arbeitsabläufen, aber auch in ihrem Büro- und damit Lebensalltag unterstützt. Der Mieter Hapag Lloyd ging sogar einen Schritt weiter und verzichtet auf jegliche geschlossene Einzelbüros, wünschte sich die Gliederung des Open Space durch eine Vielzahl unterschiedlich großer Besprechungs- und Rückzugs- sowie Kreativzonen. Die haustechnische Ausstattung verfügt über eine integrierte Lüftung sowie Decken- und Kühlsegel, die ein angenehmes Raumklima gewährleisten. Ferner wurde die Haustechnik durch Smart-Building-Komponenten ergänzt, um den Betrieb nutzerfreundlich und energiesparend im Gebäude zu vernetzen und zu automatisieren. Im Mezzaningeschoss, das vor der Sanierung durch den Vormieter aus der Finanzbranche als Tresor genutzt wurde, sind gemäß dem Mobilitätskonzept Umkleide- und Duschmöglichkeiten entstanden. Mitarbeitende sollen auf diese Weise unterstützt werden, den Weg zur Arbeit mit dem Rad zu bestreiten. Die Schaffung von ausreichend Fahrradstellplätzen unterstützt diesen Gedanken.

Zukunftsorientiertes Bauen mit Recycling-Material

Designfenster Elegant – das nachhaltige Kunststoffprofilsystem Deceuninck bietet eine neue Generation von Kunststofffenstern im besonders schlanken Design an, ausgerichtet auf die Bedürfnisse von morgen. Sie sind hochwärmedämmend und mit umweltfreundlichem Recyclingmaterial im Profilkern besonders nachhaltig. Fünf verschiedene Flügeldesigns und drei Rahmentiefen können frei miteinander kombiniert werden. So stehen variable Lösungen für alle Bauanforderungen zur Verfügung, für Neubau wie Renovierung und von designorientiert bis klassisch. Das schlankeste Kunststofffenster am Markt Elegant wirkt in der flächenbündigen Version „Abstract“ optisch wie ein Aluminiumfenster und ist mit einem Überschlag von nur 9 mm einzigartig. Optionale Glasfaser-Technologie ThermoFibra Eingebettete endlose Glasfaserstränge sorgen für eine enorme Stabilisierung und höchste Wärmedämmwerte – bis zu Uf 0,85 W/ m2K. Somit können Maximalgrößen mit deutlich geringerem Gewicht erreicht werden. Profile aus 100 % Recyclingmaterial Ausgewählte Profile werden unter dem Namen „Phoenix“ zu 100 % aus wiederverwertetem Kunststoff hergestellt, eine Einsparung von 80 % der Kohlenstoffemissionen im Vergleich zur Herstellung von neuem Kunststoffrohstoff. Mehr Informationen: deceuninck-elegant.de

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Interaktiv und intelligent Wenn ein Ort, an dem wir arbeiten, für die verschiedenen Ansprüche ein vielfältiges Angebot macht, dann treten wir mit ihm in Interaktion. Variabel gegliederte Räume und Möbel, mit denen wir unsere Umgebung anpassen können; großzügige Gestaltungsräume für Ergebnisse, an denen wir gern weiterarbeiten; intelligente Technologien, die unsere Kommunikation unterstützen und uns die Freiheit geben, den Arbeitsort zu wechseln; Rückzugsorte und Treffpunkte, an denen wir Gemeinschaft erleben – all das zeichnet den Komplex in der Rosenstraße nach Beendigung der Sanierung aus. Die überholte und unflexible Flur-Einzel-Büro-Aufteilung ist einem offenen Grundriss gewichen, der sich vom Gebäudekern aus zur Fassade hin öffnet. Hier ist nahezu jedes Konzept denkbar, durch die geschickte Anordnung der Sanitärkerne kann die Gliederung der einzelnen Geschosse in zwei größenvariable Nutzungseinheiten erfolgen. In der flexiblen Bürolandschaft wechseln sich Single-Arbeitsplätze mit Großraumbüros und intimen Besprechungskabinen ab. Flächen der Kommunikation werden ergänzt durch Bereiche der Kontemplation. Teeküchen, ein Bistro sowie ein Multimedia Floor komplettieren das vielfältige Angebot. Die Ro-

Ein Multimedia Floor komplettiert das vielfältige Angebot in der Rosenstraße.

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senstraße – ein Ort der laut ist, leise ist, inspirierend wirkt, beweglich interagiert, sich zurücknimmt, aber auch nach vorn geht. Die Rosenstraße – ein Ort, der vieles kann. Entsprechend zeichnet sich der Innenraum nach der Revitalisierung durch eine hochwertige Ausstattung aus. Größtenteils akustisch wirksame Bodenbeläge, abgehängte Decken und eine sehr gezielte, der jeweiligen Bürosituation angepasste Beleuchtung sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Als gestalterisches Element zieht sich die Tiefgangsmarke bei Seeschiffen wie ein roter Faden durch die Bürolandschaft. Der Innenhof, der sich ab dem ersten Obergeschoss bis in das Dachgeschoss erstreckt, bietet einen geschützten Pausenraum für Mitarbeitende und kann für Veranstaltungen im Freien genutzt werden. Über ein solares Beleuchtungssystem wird eine angenehme Atmosphäre in der Dämmerung und bei Nacht erzielt, wohingegen die individuell 3D-konfektionierten Sonnensegel einen regengeschützten Übergang in das Nachbarhaus ermöglichen. Architekturobjekt auf www.heinze.de

Fotos] Ulrich Hoppe


Vor allem nachhaltig

THINKING ABOUT TOMORROW B U S C H - A R T L I N E A R®

Natürliche Ressourcen zu schützen, ist das Grundkonzept unserer Innovation. Diese Verantwortung übernehmen wir bereits mit dem Design. Busch-art linear® – die neue Schalterserie, ist ein starkes Zeichen für wahre Werte. Mit ihrer nachhaltigen Ausrichtung in Gestaltung und Produktion setzt sie Maßstäbe. Busch-art linear® ist der Blick auf morgen.

busch-jaeger.de/busch-art-linear


architektur] Dune House in Polen

Das Dune House befindet sich auf einer Anhöhe am Ufer des Narew, umgeben von viel Grün – und inmitten der Natur kommen Twinson Terrassen­ dielen am besten zur Geltung.

Im Einklang mit der Natur

Preisgekröntes Dune House in Polen

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Das futuristische Dune House am Ufer des ­Narew Flusses besticht durch seine architektonisch nahtlose Integration in die Natur. Ein herausragendes Merkmal ist seine unverwechselbare Terrasse, die mit Twinson WPC-Dielen von ­Deceuninck realisiert wurde. Sie zeichnet sich durch eine einzigartige geschwungene Form aus, die an eine Küstendüne erinnert. Das ­Design, das durch seine perfekte Einbettung in die Umgebung besticht, wurde beim Wettbewerb der European Property Awards ausgezeichnet. Dieses Bekenntnis zur Harmonie mit der Natur wird durch die verwendeten Materialien nochmals unterstrichen: weißer Putz, gesinterter Quarzstein sowie Twinson Majestic Massive Pro Dielen in der Farbe Eiche Felsgrau, die wie natürliches Holz wirken.

Die kubistische Form und das minimalistische Design der über 1.500 Quadratmeter großen Anlage wurden bei den European Property Awards 2023–2024 in der Kategorie „Architecture Single Residence“ ausgezeichnet.

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Mit ihrem natürlichen Aussehen, den innovativen Materialien und dem einzigartigen Design passen die Twinson Terrassensysteme hervorragend in eine natürliche Umgebung. Sie bilden eine besonders harmonische Einheit mit dem berühmten polnischen Dünenhaus, das inmitten grüner Wiesen auf einem Hügel mit Blick auf den Fluss Narew liegt. Die kubistische Form und das minimalistische Design der über 1.500 Quadratmeter großen Anlage wurden bei den European Property Awards 2023–2024, die oft als „Oscars der Immobilienbranche“ bezeichnet werden, in der Kategorie „Ar-

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chitecture Single Residence“ ausgezeichnet. Das weitläufige Gebäude erhebt sich sanft aus dem Hang und bleibt von der Zufahrtsstraße aus unsichtbar. Die geschwungene Form, die der Biegung des Flusses folgt, verfügt über eine vollständig überdachte Terrasse, die sich über mehrere hundert Meter erstreckt und das Haus zur weiten Landschaft hin öffnet. Das beeindruckende Projekt in der Nähe von Warschau realisierte Przemek Olczyk, Gründer des Designstudios Mobius Architekci. Twinson Dielen bestehen aus einem Verbundmaterial aus Holz


und hochwertigem PVC. Sie sind witterungsbeständig und widerstehen auch einer intensiven und langfristigen Nutzung. Zudem sind die in Europa hergestellten Dielen zu 100 Prozent recycelbar und besitzen einen Recyclingkern, der sich aus jeweils 50 Prozent PEFC-zertifiziertem Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und recyceltem PVC zusammensetzt. Twinson verfügt außerdem über das VinylPlus Label, das die Nachhaltigkeit von unabhängiger Seite bestätigt.

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Warschau, Polen biuro@mobius.pl www.mobius.pl/

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Die geschwungene Form, die der Biegung des Flusses folgt, verfügt über eine vollständig überdachte Terrasse, die sich über mehrere hundert Meter erstreckt und das Haus zur weiten Landschaft hin öffnet.


Die Dielen sind zu 100 Prozent recycelbar und besitzen einen Recyclingkern, der sich aus jeweils 50 Prozent PEFC-zertifiziertem Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und recyceltem PVC zusammensetzt.

Die verwendeten massiven Majestic Massive Pro Dielen sind ideal für den Bau von Terrassen mit komplizierten Formen und bieten die Möglichkeit, geschwungene Strukturen zu schaffen, ohne dass eine zusätzliche Kantenbearbeitung erforderlich ist. Diese Dielen sind mit einer speziellen 360-Grad-Kunststoffbeschichtung versehen. Dadurch wird die Oberfläche der Terrasse widerstandsfähig gegen Flecken, worauf der Hersteller Deceuninck eine 10-jährige

Garantie gewährt. Die Gefahr des Absplitterns oder der Rissbildung ist ausgeschlossen, während die hohe Rutschfestigkeitsklasse R10/ R11 und die Feuerwiderstandsklasse Bfl-s1 die Sicherheit und den Komfort der Benutzer gewährleisten.

www.deceuninck.de/terrassen

Die Gefahr des Absplitterns oder der Rissbildung ist bei Majestic Massive Pro ausgeschlossen, während die hohe Rutschfestigkeitsklasse R10/R11 und die Feuerwiderstandsklasse Bfl-s1 die Sicherheit und den Komfort der Benutzer gewährleisten. Fotos] Deceuninck Germany GmbH / Mobius Architekci / Paweł Ulatowski

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Tragender Stahlbau kombiniert mit Seilen und Netzen (als Flächentragwerk).

Grüne Räume für die Stadt Begrünte Rankstrukturen eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten für den städtischen Raum. Die Aktualität zu diesen Lösungen wächst in vielen urbanen Bereichen. Wir beraten Sie gern, wenn es darum geht, den Folgen des Klimawandels zu begegnen und neue Lebensqualität zu schaffen. Fachplanung | Engineering | Bemessung | Installation | Unterhalt Rankstrukturen

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architektur] Wohnhaus in Berlin

Konche im Eingang Hochwertiges Wohnhaus in Berliner Fasanenstraße Nöfer Architekten hat für die PRIMUS Immobilien AG in der Fasanenstraße 64 ein Wohnhaus mit 40 hochwertigen Eigentumswohnungen und rund 4.800 Quadratmeter BGF fertiggestellt.

Die Fasanenstraße im Berliner Westen ist stadtgeschichtlich noch jung: Erst im späten 19. Jahrhundert wurde die ländliche Gegend als Landhaussiedlung angelegt, nachdem Bismarck beschlossen hatte, den nördlich gelegenen Kurfürstendamm nach dem Vorbild von Paris als Boulevard ausbauen zu lassen. Südlich daran schließt sich die sogenannte Carstenn-Figur an, deren Grundriss der Projektentwickler Johann Anton Wilhelm Carstenn um 1870 geplant hat. Die regelmäßigen Straßenzüge, eine zentrale Allee und die flankierenden Stadtplätze Fasanenplatz, Nürnberger Platz, Prager Platz und Nikolsburger Platz sind im Wesentlichen noch vorhanden.

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Ursprünglich war das Quartier als Landhaussiedlung gedacht, wurde aber im Laufe der Zeit immer dichter parzelliert und mit Mietshäusern statt Villen bebaut. Nach dem Krieg wollte man die Stadt auch hier autogerecht entwickeln und Raum für breitere Straßen gewinnen. Man hatte vor, Teile der Fasanenstraße abzureißen und über den südlich anliegenden Fasanenplatz einen Zubringer zur Bundesallee zu asphaltieren. Die Bauten aus den 60er-Jahren waren entsprechend zurückgestaffelt, um Platz für den Schnellstraßenzubringer zu schaffen. Nachdem Gottfried Böhm 1984 mit seinem Eckhaus am Fasanenplatz diese dem Autoverkehr geschul-


deten Planung endgültig verhindert hatte, war auch für die Hausnummern 62–64 eine Neubebauung entlang der alten Baufluchtlinie möglich geworden. Da die Vorgärten in diesem Bereich jedoch schon nicht mehr zu den Grundstücken gehörten, war es keine Selbstverständlichkeit, diesen historisch und gestalterisch sinnfälligeren Zustand wiederherzustellen, der vom Bauherrn unterstützt und von der genehmigenden Behörde schließlich auch nachvollzogen werden konnte. In dem Abschnitt der Fasanenstraße zwischen Lietzenburger Straße und Fasanenplatz kann man den urbanisierten, ehemals ländlichen Charakter an der gemischten Bauweise aus neueren und älteren einzelnstehenden Bauten noch deutlich spüren. Der architektonische Entwurf für die Nr. 64 thematisiert diesen typologischen Wechsel und knüpft gestalterisch als Stadthaus an die „ländliche Stadtvilla“ an. Das Motiv einer fünfachsigen Gartenloggia mit massiven Natursteinsäulen wird auf die Tiefe einer Straßenfassade komprimiert und über vier Geschosse gezogen. Die Fassade ruht auf einem zweigeschossigen Natursteinsockel, der aus bis zu 15 Zentimeter dicken Werksteinen aus türkischem Travertin besteht. In ihrer Mitte ist für den Haupteingang die Wand als zweigeschossige Konche vertieft

Die Fassade ruht auf einem zweigeschossigen Natursteinsockel.

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architektur] Thema

Konche im Eingang

Wohnung in der Fasanerie im Hof

und mit Goldmosaik ausgekleidet. Dieser außenliegende Freiraum, in dessen Mitte unter einer Stuckrosette eine eigens entworfene Leuchte hängt, lässt den eingeschossigen Eingangsbereich größer und proportional passend zur Fassadenhöhe wirken. Der Neubau des Projektentwicklers PRIMUS AG versteht sich daher als städtebauliche Reparaturmaßnahme, zu der auch die Neuerstellung der Vorgartenanlage gehört. Tobias Nöfer von Nöfer Architekten: „Der Neubau der Nr. 64 versteht sich als zeitgemäße Antwort auf die Frage danach, was wir heute unter einer innerstädtischen Wohnlage höchster Qualität verstehen können. Die hochwertige und nachhaltige Materialwahl, die sorgfältige handwerkliche Detaillierung und die auf flexibles Wohnen ausgelegte Formenwelt erzeugen zudem ästhetische Nachhaltigkeit, deren Ziel vor allem Dauerhaftigkeit ist – und ist das nicht wahrhaft ökologisch?“

Fotos] Maximilian Meisse

Im Inneren des Hauses befinden sich Wohnungen, die der hervorragenden Lage des Projektes entsprechend ausgestattet sind. Die Wohnungsgrößen bewegen sich zwischen 26 und 300 Quadratmetern und bilden ein breites Spektrum an Bedürfnissen ab. ­Voraussetzung für die individuelle Grundrissgestaltung der Käuferinnen und Käufer ist, dass das Tragwerk im Inneren aus nur wenigen hochbelasteten Stahlbetonstützen besteht. Die Wohnungen mit 3 Meter lichter Raumhöhe wurden nach den Vorstellungen der Bewohnerinnen und Bewohner, aber einem weitgehend einheitlichen Gestaltungskanon entworfen. Das Unauffällig-auffällige ist laut Nöfer Programm: „Während die Fassade über die Säulenwand und die schräg ausgestellten Balkone neue architektonische Elemente in die Nachbarschaft einführt, fügt sie sich gleichzeitig über die Materialiät und die Plastizität in die Reihe opulenter Wohnbauten an der Fasanenstraße ein“.

Nöfer Architekten

Foto] © Stefan Thissen

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Nöfer Architekten sind ein inhabergeführtes Architekturund Städtebaubüro, das 1998 von Tobias Nöfer in Berlin gegründet wurde und heute bundesweit und international aktiv ist. Die vielfältigen Architektur- und Städtebauprojekte von Nöfer Architekten zeichnen sich durch eine hohe entwurfliche Qualität aus und basieren auf der Tradition der europäischen Stadt, bei der der Mensch im Fokus steht. Ein erfahrenes Team bearbeitet auf der Grundlage einer professionellen digitalen Verwaltung Bauprojekte mit einem Volumen von bislang bis zu 300 Millionen Euro.

Allen Bauten ist der Anspruch auf Dauerhaftigkeit, Nützlichkeit und Schönheit gemein. Es entstehen zeitgemäße Quartiere und Häuser, die zwischen der vorhandenen Stadt und dem Neuen vermitteln und im traditionellen Sinn nachhaltig sind: im gestalterischen Ausdruck, der selbstverständlichen Integration des Neubaus in die Umgebung und in der Wahl langlebiger Konstruktionen. Für Nöfer Architekten sind rund 25 Mitarbeitende tätig. www.noefer.de


#TheBestSpace für Raumdenker Der beste Ort, um Kontakte zu knüpfen und Innovationen zu entdecken: Die Weltleitmesse der Bodenbeläge und Teppiche. Home of Flooring.

11. – 14. JANUAR 2024 Hannover • Germany domotex.de Ein Rahmenprogramm, das sich lohnt! • Architect Runs – Guided Tours für Architekten • Insight Italy – 2 Ausstellungen designed by Materially, Camilla Bellini & Gaia Miacola • Mood Spaces designed by Holly Becker • Architect Talks auf der DOMOTEX Stage • The Green Collection – Sonderschau zu Nachhaltigkeit • Night Time in a Palace – by Lila Valadan • Carpet Design Awards • Lavespreis Verleihung 2023 • Retailers‘ Park – Alles rund um Boden, Wand und Decke

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architektur] Wohnturm in Berlin

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Oasis

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OASIS Bachstr. 1, Berlin 2nd floor

in Berlin

Neubau eines Wohnturms mit Apartmenthaus und drei Stadtvillen Das Hansaviertel im Berliner Stadtteil Tiergarten wurde in den 1950er-Jahren nach Plänen namhafter Architekten als aufgelockerte Stadtlandschaft errichtet, in der sich Haussolitäre eingebettet in Grünflächen abwechseln. Heute zählt das Viertel zu den weltweit größten Ensembledenkmälern des „neuen Bauens“ und der Nachkriegsmoderne. 107


Die drei-, vier- und fünfgeschossigen „Gartenhäuser“ liegen versetzt ­zueinander angeordnet

Die neue Wohnanlage Oasis ist ganz im Sinne der ursprünglichen Entwurfsidee des Quartiers entstanden und besteht aus einem Hochhaus (Tower) mit einem angeschlossenen dreigeschossigen Apartmenthaus sowie drei Stadtvillen (Garden Houses), die auf einem rund 5.400 Quadratmeter großen landschaftsarchitektonisch gestalteten Grundstück direkt an der Spree errichtet wurden. Der städtebauliche Entwurf sowie der Vorentwurf zum Wohntower stammten ursprünglich von Staab Architekten. Die Planung wurde 2013 von TCHOBAN VOSS Architekten übernommen. Der fünfzehngeschossige Solitär Oasis Tower mit weitläufigem Blick auf den Berliner Tiergarten und Zoologischen Garten ist zur Altonaer Straße positioniert und entfaltet mit seiner differenzierten Fassade weithin sichtbar seine urbane Wirkung. Die Position des monolithisch in Stahlbetonskelettbauweise errichteten Gebäudes mildert den Straßenlärm im Innern des Grundstücks ab. Die Fassade ist durch horizontale dunkelgraue Betonbänder gegliedert und mit undurchsichtigen und durchsichtigen Glaspaneelen sowie verglasten Eckloggien versehen. Der Turm bietet Raum für 68 Wohneinheiten. Das Gebäude betritt man durch eine großzügige zweigeschossige Lobby.

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Die drei-, vier- und fünfgeschossigen „Gartenhäuser“ von TCHOBAN VOSS Architekten liegen versetzt zueinander angeordnet im ruhigen Innenbereich des Grundstücks und sind mit insgesamt 24 mittelgroßen bis großen Wohnungen im gehobenen Standard ausgestattet. Mit hellen, durch Gesimsbänder aus Naturstein gegliederten Fassaden in dezenter Ausführung versehen, besitzen alle drei Volumen großzügige Balkone und raumhohe Panoramafenster bzw. alternierend angeordnete französische Fenster mit Metallrahmen. Die Grundrisse sind dank der Stahlbetonskelettkonstruktion und durch die vorgegebenen Schachtanordnungen variabel und erlauben eine individuelle Anpassung der Wohnräume.

IDEEN BEGREIFBARER MACHEN

schlasse.de

Pläne] TCHOBAN VOSS Architekten

Die ultramatte VEKA SPECTRAL Oberfläche vereint in ihren 11 Dekoren eine einzigartig reflexionsarme Optik mit durchdachter, pflegeleichter Haptik. Für Entwürfe, die Sinne und Qualitätsbewusstsein gleichermaßen ansprechen. architekten.veka.de


TCHOBAN VOSS Architekten TCHOBAN VOSS Architekten entwerfen, planen und bauen für nationale wie internationale Auftraggeber im öffentlichen und privaten Sektor. Mit über 200 hochqualifizierten, interdisziplinären Mitarbeiter:innen und einer langjährigen Erfahrung bietet das Büro mit seinen Standorten in Hamburg, Berlin und Dresden architektonisch und funktional nachhaltige Lösungen für unterschiedlichste Bauaufgabe im In- und Ausland. Neben Wohn- und Geschäftsbauten umfassen die Schwerpunkte des Büros die Planung von Hotels, Gewerbezentren, Bürokomplexen und Industrieanlagen, Freizeit-, Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie Umbauten und Revitalisierungen im Denkmalschutz. Hierfür übernehmen TCHOBAN VOSS Architekten seit jeher alle architektonischen Leistungen bis hin zur Generalplanung. TCHOBAN VOSS Architekten sind Mitglied im Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, den Architektenkammern in Hamburg, Berlin und Sachsen sowie im European Architects Network (EAN) und im IDeA-Netzwerk.

Decken und Aufzugsschächte sind aus monolithischem Beton gegossen, Innenwände dagegen zur besseren Flexibilität im Trockenbau erstellt. Auf dem Dach des Apartment-Hauses mit seinen neun über drei Geschosse verteilten Business-Wohneinheiten von maximal 60 Quadratmetern befindet sich eine gemeinschaftlich nutzbare Rooftop-Terrasse mit Urban-Gardening-Flächen und Blick auf den Quartierpark. Eine Uferpromenade verbindet das Oasis-Quartier mit der Spree. Der Zugang erfolgt über das begrünte Sonnendeck mit vielfältigen Sitz- und Liegemöglichkeiten. Eine gemeinsame zweigeschossige Tiefgarage, die nur den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung steht, bietet Platz für insgesamt 104 Pkws und zudem Ladestationen für Elektroautos und -fahrräder.

www.tchobanvoss.de

Raumhohe Panoramafenster

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Fotos] Roland Halbe


MEHR WASSERQUALITÄT IN DEN EIGENEN VIER WÄNDEN

Ob im Bestand oder Neubau – Die Heizungsanlage für die Zukunft aufstellen und vom Staat fördern lassen: www.reflex-winkelmann.com/ de/loesungen-und-referenzen/ foerderprogramme

Reflex Winkelmann GmbH • Gersteinstraße 19 • 59227 Ahlen • +49 2382 7069-0 • info@reflex.de


architekturobjekte] Wohnungsbauten

Fachwerkhäuser nach altem Vorbild Ostbevern/Ortsteil Brock, Deutschland

Innovatives Fußbodenheizsystem aus Gipsfaserplatten für historische Fachwerkkonstruktion Beim Bau von sechs Einfamilienhäusern sowie einem Doppelhaus nach dem Vorbild traditioneller Fachwerkhäuser sollte auf modernen Wohnkomfort nicht verzichtet werden. Eine besondere Herausforderung war die Planung der Fußbodenheizung in der Wohnung im Dachgeschoss des Doppelhauses. Denn für die ebenfalls nach historischem Vorbild realisierte hölzerne Deckenkonstruktion war erhöhter Trittschallschutz (mindestens 50 dB) gefordert. Gleichzeitig war die Konstruktion eingeschränkt belastbar. Zudem wurde eine schnelle Fertigstellung gefordert. Die Anforderungen konnten mit dem Fußbodenheizsystem fermacell® Therm25™ von James Hardie erfüllt werden. In Kombination mit dem fermacell™ Wabendämmsystem wurde damit einerseits die Vorgabe an den erhöhten Trittschallschutz erfüllt und andererseits eine schnelle Fertigstellung gewährleistet. Dank der handlichen Formate von 500 mal 1.000 Millimetern gelang die Verarbeitung der Elemente schnell und einfach. Da keine Feuchtigkeit

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eingebracht wird, ist das Fußbodenheizsystem fermacell® Therm25™ bereits nach 24 Stunden belegreif. Das Fußbodenheizsystem fermacell® Therm25™ besteht aus einer 25 Millimeter dicken fermacell® Gipsfaserplatte mit werkseitig ausgeführten Fräsungen für Fußbodenheizungen. Die integrierte Rohrführung ermöglicht eine rationelle Verlegung der Elemente sowie der Fußbodenheizungsrohre. Die Frästiefe beträgt 18 Millimeter und ist damit ideal zur Aufnahme von handelsüblichen 16-Millimeter-Kunststoffheizrohren. fermacell® Therm25™ kann in allen Anwendungsbereichen eingesetzt werden. Die Elemente sind nicht brennbar (Klasse A2-s1 d0 nach EN 13501). Der in den Fachwerkhäusern realisierte Bodenaufbau entspricht sowohl dem geforderten erhöhten Trittschallschutz als auch den Anforderungen der Anwendungsbereiche 1 (zulässige Einzellast 1,0 kN) und 2 (zulässige Einzellast 2,0 kN). Die Fußbodenkonstruktion erfüllt zudem die Voraussetzungen der Brandschutzklasse F 60.


Fotos] © James Hardie Europe GmbH

Architekt Bauplanungsbüro Dipl.-Ing. Andreas Enneking Meyers Grund 14 49401 Damme-Osterfeine Deutschland Tel. +49 5491 7216 Fax +49 5491 7296

info@bauplanung-enneking.de

Basisdaten zum Objekt Objektart

Wohnhaus

Art der Baumaßnahme

Neubau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Fertigstellungstermin

2023

Raummaße und Flächen Bodenfläche

ca. 250 m²

Verwendete Produkte James Hardie Europe GmbH • Fußbodenheizsystem fermacell® Therm25™ • fermacell™ Wabendämmsystem

www.fermacell.de/de/boden/therm25

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inside] Hotel in München

Die Farbgebung des Bodenbelags ist harmonisch an die innenarchitektonische Gestaltung der Zimmer angepasst.

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Nachhaltige Wohlfühlarchitektur Innovativer Hotelneubau Revo München In München-Neuperlach ist kürzlich ein außergewöhnliches „Hotel-Living-Projekt“ realisiert worden. Das neue Revo München bietet über die klassischen Leistungen eines Hotels hinaus ein umfangreiches und teils auch für die Öffentlichkeit zugängliches Angebot rund um Freizeit und Business. Für eine echte Wohlfühlatmosphäre in den 607 modernen Zimmern sorgen unter anderem nachhaltige LinoleumBodenbeläge von Gerflor.

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Wohlfühlatmosphäre garantiert: Die wohnlich eingerichteten ­Hotelzimmer bieten erstklassigen Komfort – auch dank der stylishen ­Linoleumbeläge.

Einzigartiges „Hotel-Living-Projekt“

In den 607 modernen Hotelzimmern des Revo München kommen nachhaltige DLW Linoleumbeläge von Gerflor zum Einsatz.

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„Standardhotel war gestern“: Unter diesem Slogan wurde das Revo München Ende 2022 eröffnet. Und das Gebäude unterstreicht diesen Anspruch auf vielfältige Weise. Optisch fällt der von Delugan Meissl Associated Architects (DMAA) aus Wien geplante Komplex aufgrund seiner markanten weißen Außenfassade – charakterisiert durch runde Fensteröffnungen mit Faltläden – schon von Weitem ins Auge. Der Hotelneubau besteht aus einem 50 Meter hohen Wohnturm sowie zwei Seitenflügeln, die sich zusammen mit dem lichtdurchfluteten Eingangsbereich um einen großzügigen FengShui-Innenhof gruppieren. Die Hotelzimmer sind in vier Kategorien unterteilt: Schlafen, Arbeiten, Wohnen und Hybrid. Je nach Kategorie ändert sich die Ausstattung des Zimmers. So werden die Bedürfnisse sowohl von Städtereisenden als auch von „Longstay-Gästen“ – also Personen, die in München leben und arbeiten wollen – erfüllt. Ein Highlight sind zudem die teils nur für Hotelgäste und teils auch für die Öffentlichkeit zugänglichen „Community und Social Spaces“ – zum Beispiel Gym, Garten, Restaurant, Bar oder Heimkino und Bibliothek. Ernst Rauenbusch, Prokurist beim Bauherrn SWI Schimpel & Winter Projektbau, fasst zusammen: „Das Revo München wird durch die stimmige Verbindung von Wohnen, Leben und Arbeiten tagtäglich zum Treffpunkt von Reisenden und Anwohnern bzw. Münchnern – ein wohl bis dato einzigartiges Konzept.“


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Perfekt auf die Innenarchitektur abgestimmte Bodenlösung Als es um die Auswahl eines passenden Bodenbelags für die hochwertig ausgestatteten Hotelzimmer ging, entschieden sich die Verantwortlichen für den umweltgerechten DLW Linoleumbelag Lino Art Urban von Gerflor. Dieser besteht bis zu 98 Prozent aus organischen und mineralischen Rohstoffen wie Leinöl, Holz, Kalkstein, Jute sowie Harz und ist mit „Cradle to Cradle“ Silber zertifiziert. Abgestimmt auf das innenarchitektonische Konzept von BWM Architektur & Design (Wien), kommen je nach Zimmerkategorie – diese unterscheiden sich in Farbgebung, Möbel- und Materialauswahl sowie Beleuchtung – vier Ausführungen des Linoleumbelags in dezenten Grautönen zum Einsatz: „Dark Concrete Grey”, „Flashy Asphalt Grey”, „Bold Grey” sowie „Silver Grey“. So rundet die Bodengestaltung das Einrichtungskonzept stimmig ab und trägt zur entspannten Atmosphäre in den Zimmern bei.

Treppenstufen – große Auswahl, kreative Möglichkeiten Eine erfolgreiche Renovierung erfordert Fachwissen und handwerkliches Geschick, um vorhandene Strukturen zu erneuern und ihnen einen frischen Stil zu verleihen. Besonders der Treppenraum spielt eine Schlüsselrolle und kann den persönlichen Stil der Hausbesitzer widerspiegeln. Die breite Auswahl an Treppenarten von Kenngott-Treppen sowie eine Vielfalt an Stufenmaterialien ermöglichen es Ihnen, Ihre Raumgestaltung neu zu definieren. Sie können entweder eine andere Treppenform wählen oder nur neue Stufenbeläge anbringen lassen. Entscheiden Sie selbst, ob die Treppe einen auffälligen Kontrast oder eine harmonische Einheit bilden soll. Unsere Materialauswahl eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, Ihre Designvorstellungen in die Realität umzusetzen. Das patentierte Stufenmaterial Longlife verleiht Ihrer Treppe nicht nur eine natürliche Ästhetik, sondern bietet auch erhöhten Schutz vor dem Ausrutschen, dank seiner rutschhemmenden Oberfläche. Sowohl Holz- als auch Steinstufen stehen in unzähligen Varianten und Ausführungen zur Verfügung, z. B. lackiert, gebeizt oder geflammt. Ihrer Kreativität sind dabei nahezu keine Grenzen gesetzt. Lassen Sie sich von der Vielfalt inspirieren.

Zusätzlich gelingt mit unserem digitalen Aufmaßservice der 1 : 1-Stufentausch zuverlässig, schnell und maßgenau. Nutzen Sie unsere Fachkompetenz mit 125 Jahren Erfahrung für Ihr nächstes Bauprojekt. Wir und unsere über 80 Handwerkspartner bundesweit beraten Sie gern.

Im großzügigen Gym des Hotels wurde der sehr strapazier­ fähige und elastische Sportboden Taraflex in der Farbe „Terracotta“ verlegt.

KENNGOTT-TREPPEN Servicezentrale Longlife-Treppen GmbH Neulandstr. 31 · 74889 Sinsheim Tel. 07261 94982-0 · Fax 07261 94982-111 info@kenngott.de www.kenngott.de 117


Fotos] Revo-Club

Hohe Widerstandsfähigkeit und beste Raumluftqualität Nicht nur optisch überzeugt der gewählte DLW Linoleumbelag – auch in puncto Widerstandfähigkeit erfüllt das Produkt dank der Oberflächenvergütung Neocare alle Anforderungen. Der durch Laser-UV-Technologie dreifach vernetzte Hochleistungsschutz ist lösemittelfrei, beständig gegen Desinfektions- und Reinigungsmittel und zeigt sich überaus unempfindlich gegenüber Schmutz und Flecken. Zudem ist der Bodenbelag leicht zu reinigen – ein echtes Plus in Hotelzimmern. Nicht zuletzt konnte DLW Linoleum auch hinsichtlich der Wohngesundheit punkten. Die äußerst niedrigen TVOC-Emissionen von < 10 μg/m3 nach 28 Tagen sichern eine hervorragende Raumluftqualität. Ulrich Eibl, Geschäftsführer beim

Verlegebetrieb Eibl GmbH, erklärt: „Der Bodenbelag ist nachhaltig, sehr robust und lässt sich leicht verlegen. Eine ideale Lösung für die Hotelzimmer.“ Insgesamt wurden von den Spezialisten der Eibl GmbH circa 13.000 Quadratmeter DLW Lino Art Urban verlegt. Auch bei der Bodengestaltung im hochmodernen Gym des Hotelkomplexes vertrauten die Verantwortlichen auf Gerflor. Dort wurden 120 Quadratmeter des sehr strapazierfähigen und elastischen Vinyl-Sportbodens Taraflex in der Farbe „Terracotta“ verlegt. Fazit: Ein innovatives Hotelkonzept mit Wohlfühlgarantie. www.gerflor.de

Architekten: Delugan Meissl Associated Architects

Innenarchitekten: BWM Architektur & Design interdisziplinäre GmbH mit ZT

Wien, Österreich

Wien, Österreich

office@dmaa.at www.dmaa.at

office@bwm.at www.bwm.at

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inside] Firmenzentrale

Bei der Umgestaltung setzte der Bauherr vor allem auf die vielseitigen Möglichkeiten der Systemtrennwände mit Glaselementen von PAN+ARMBRUSTER.

Zeitgemäße Revitalisierung KRIKO Engineering macht seine neue Firmenzentrale zukunftsfähig 120


Aus den vielen kleinen, beengten Einzelbüros entstanden großzügigere Arbeitsräume für zwei oder vier Personen.

Hell und lichtdurchflutet sollte die neue Firmenzentrale des Freiburger Automatisierungsspezialisten KRIKO Engineering werden. Das Unter­ nehmen hat mit der Revitalisierung eines zuvor erworbenen Bestandsgebäudes jetzt sowohl dem Nachhaltigkeitsaspekt Rechnung getragen als auch die neuen Räumlichkeiten fit für die Zukunft gemacht. Entstanden sind großzügig geschnittene, transparente Büroräume mit ergonomisch durchdachten Arbeitsplätzen, die einen effizienten Workflow ermöglichen.

Bei der Umgestaltung setzte der Bauherr vor allem auf die vielseitigen Möglichkeiten der Systemtrennwände mit Glaselementen von PAN+ARMBRUSTER. Dabei wurde die schon vorhandene ­attraktive Architektur noch einmal entscheidend aufgewertet. Vor allem die offene Gestaltung mit Atrium, Glastreppen und einem Glasaufzug verleiht dem Gebäude jetzt einen unverwechselbaren transparenten Charme. Die funktionale Umgestaltung wurde zudem den aktuellen Anforderungen an Materialien, Energieersparnis und Nachhaltigkeit gerecht. Ein besonderes Augenmerk wurde hier

auf den Schall- und Brandschutz gelegt. Das sieht auch Architekt Michael Geis vom Architekturbüro Geis & Brantner so, dessen Büro schon für den ursprünglichen Entwurf verantwortlich zeichnete: „Ich freue mich sehr, dass das Haus nach 20 Jahren einen neuen ­Eigentümer bekommen hat, der die Gestaltung und Architektur dieses zeitlosen Gebäudes erkannt und es rücksichtsvoll revitalisiert hat. Unter Berücksichtigung und Beibehaltung des Grundkonzepts des Bürogebäudes entstand so eine zeitgemäße und nachhaltige Anpassung an die aktuellen Bedürfnisse.“ 121


Smarte Technik heutzutage ein Muss Auch die Sanitärtechnik des Gebäudes wurde modernisiert, die alten Keramikelemente durch neue ersetzt. Eine zweite Dusche erleichtert dabei den Mitarbeiter:innen eine ökologische Anfahrt zum Betrieb mit dem Fahrrad. Die smarte Vernetzung der Gebäudetechnik stand ebenfalls auf der Agenda. Allerdings blieben dabei – soweit möglich – die vorhandenen Heizkörper und Klimageräte erhalten. Da, wo sich durch das Versetzen der Wände die Notwendigkeit ergab, wurden sie ausgetauscht bzw. neue installiert. In der neu eingerichteten Cafeteria und dem großen Konferenzraum im Erdgeschoss sowie im Atrium sorgt jetzt bei kühlen Temperaturen eine Bodenheizung für wohlige Wärme. Und um die Modernisierung so richtig rund zu machen, ist bei KRIKO Engineering noch die Installation einer großen PV-Anlage auf dem Dach geplant, um die Heiz- und Klimatechnik schließlich mit grünem Strom betreiben zu können.

Realisierung innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens In der neu eingerichteten Cafeteria und dem großen Konferenzraum im Erdgeschoss sowie im Atrium sorgt jetzt bei kühlen Temperaturen eine Bodenheizung für wohlige Wärme. Fotos] © Jürgen Pollak

Vorgaben des Brandschutzes erfüllt KRIKO Engineering hat nach dem Kauf des Gebäudes auf einer Nutzfläche von rund 2.000 Quadratmetern zusätzlich rund 1,5 Mio. Euro in die Modernisierung und Umgestaltung investiert. Ziel war es vor allem, mehr Licht und Transparenz in das Gebäude zu bringen. Außerdem wurden die Räume vergrößert. Aus den vielen kleinen, beengten Einzelbüros entstanden großzügigere Arbeitsräume für zwei oder vier Personen. Neue unempfindliche Teppichböden aus Kugelgarn verleihen den hellen Räumlichkeiten eine besonders ­attraktive Atmosphäre. Die größte Herausforderung allerdings war die Einhaltung der F30Brandschutzanforderungen bei den Systemtrennwänden zwischen den Büros und der partiellen Verglasung im Atrium. Ohne einen Rückbau der vorhandenen Wände und den Einbau neuer Wände wäre das nicht zu realisieren gewesen. Man entschied sich daher für den Austausch der bestehenden Vollwände mit Oberlicht durch die Trennwandsysteme PANframe basic F30. Das Projektteam von PAN+ARMBRUSTER übernahm dabei nicht nur die Installation der neuen, transparenten Wände, sondern auch den fachgerechten Rückbau der vorhandenen, ohne dass es zu Beschädigungen der mit Glas belegten Treppenstufen und des vorhandenen Glasgeländers gekommen ist. Auch wurden 180 ­Meter Systemtrennwand mit selektiver Brandschutzverglasung eingebaut. Dabei gab das Fassadenraster die notwendige Elementbreite vor.

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Last but not least legte man auch an der äußeren Hülle des Gebäudes Hand an. Natürlich mit dem Ziel, das Gebäude noch energiesparender zu machen. An der Glattputzfassade schöpfte man das Maximum aus und erhöhte die bestehende Dämmung aus 10 Zenti­meter dicker Steinwolle auf 12 Zentimeter. Eine weitere Verstärkung wäre ohne weitreichende Anpassungen an den Attikablechen und den Fenstern nicht möglich gewesen. Trotz aller durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen bewegte sich das Revitalisierungsprojekt in einem für die KRIKO Engineering überschaubaren Zeitrahmen. Realisiert wurde das Ganze innerhalb von neun Monaten. Denn die ersten Planungsschritte mit Projektpartner PAN+ARMBRUSTER hinsichtlich der Systemtrennwände fanden im Juni 2022 statt. Mit den Umbauarbeiten wurde im August desselben Jahres begonnen und die Fertigstellung erfolgte Ende Februar 2023. www.kriko.com www.pan-armbruster.de

geis & brantner johannes klorer freier architekt Freiburg architekten@geis-brantner.de www.geis-brantner.de/



inside] Paradiesisches Privathaus auf Mallorca

Mit einer großen Portion Mut, Freigeist und Sensibilität verbindet die Designerin Christine Leja unterschiedlichste Materialien und Farben – und verwandelt ihre Visionen zu ausdrucksstarker Wirklichkeit.

Designikone auf Mallorca Paradiesisches Privathaus mit warmen Akzenten 124


Vision und Design liegen nah beieinander, denn ein Bauprojekt ist laut Christine Leja, Inhaberin des bconnected Interior Design auf Mallorca, „nur dann bedeutend, wenn es mit einem bestimmten Ziel gebaut wurde. Jedes Design hat einen einzigartigen Grundgedanken.“

Was Leja damit meint, lässt sich deutlich an ihrem farbenfroh gestalteten privaten Anwesen ablesen. Leuchtende Farben korrespondieren mit der bauhausinspirierten Architektur. In ihrem Konzept spielen auch die Türgriffe eine wichtige Rolle; sie sind das erste Produkt, das beim Eintreten in den Raum berührt wird und das über Detailliebe Aufschluss gibt. Leja hat sich in ihrem mallorquinischen Anwesen für den Einsatz des HEWI Klassikers System 111 entschieden, der ein strahlendes Gelb mit klarer Formensprache und zeitlosem Design vereint. Inmitten von hohen, schattenspendenden Bäumen und umgeben von grünen Sträuchern mit bunten Blüten scheint das Wohnhaus im Herzen Mallorcas geradezu mit der Natur zu verschmelzen. Der Blick schweift in die Weite und verliert sich im azurblauen Mittelmeer, das die Empfindung der Ruhe und Stille verstärkt, die dieser besondere Ort ausstrahlt.

Leuchtende Farben korrespondieren mit der bauhausinspirierten Architektur. Christine Leja, Inhaberin des bconnected Interior Design auf Mallorca, hat sich im Herzen der Insel ihr Traumhaus gestaltet.

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Im gesamten Arrangement spielen ausdrucksstarke Gelbtöne eine zentrale Rolle. Überall im Haus finden sich strahlend gelbe Akzente, die an die mallorquinische Sonne erinnern und den Räumen Wärme und Präsenz verleihen.

Vom Bauhausstil inspiriert Christine Leja zieht ihre Inspiration aus dem Bauhausstil, der auch für das zweigeschossige Anwesen prägend ist. Die schlichte und klare Formensprache sowie große Fenster lassen die Räume leicht und luftig wirken. Im Jahr 2017 erbaut, erfuhr das Haus 2022 durch Christine Leja und ihr Team eine vollkommen neue Innenraumgestaltung. Im Obergeschoss befinden sich das Schlafzimmer und ein Bad. Das Erdgeschoss ist als offener Raum mit Wohn-/Esszimmer, Küche und Badezimmer konzipiert. Große Glasschiebetüren öffnen die Räume für die Sonne und verbinden den Innenraum mit dem Außenbereich, der aus einer Terrasse mit Außenküche, Chill-out-Bereich und Schwimmbecken sowie einem intensiv begrünten Garten besteht. Die großen Fensterflächen schaffen einen fließenden Übergang zwischen innen und außen und eine tiefe Verbindung des Innenraums zur umgebenden Natur.

Farben als zentrales Gestaltungsmerkmal Lejas Entwürfe setzen auf Licht, Offenheit und natürlich Farbe, wie die hochwertige Inneneinrichtung des Hauses zeigt: Leuchtendes Gelb, sattes Rosa, Rot, Orange, verschiedene Grüntöne – inspiriert von der umgebenden mallorquinischen Natur – prägen den Charakter und stehen für ein Lebensgefühl. Besonders ist dabei die Kombination von Komplementärfarben wie dem Lila auf gelbem Teppich oder Rosa und Rot, die in höchster Leuchtkraft miteinander harmonieren. Zugleich spielt Leja mit der Harmonie analoger Farben, also Farben, die im Farbkreis nah beieinanderliegen und die auf das menschliche Auge sehr angenehm und ausgleichend wirken. Großformatige, auf das farbige Interieur angepasste Originale von Julio Rondo an den Wänden vereinen die Farbharmonien des Komplementärkontrastes Rosa-Koral und Gelb bzw. Rosatönen aus dem analogen Farbschema. Sie greifen zudem die Farben der Innenraumgestaltung auf und treten in Dialog. Im Raum entsteht auf diese Weise eine emotional berührende Strahlkraft. Die Vielfalt und Tiefgründigkeit der Farbgestaltung setzt sich in der Kombination unterschiedlicher Strukturen und Materialien fort. Glatte (Plexi-)Glasflächen, Spiegel und Metalloberflächen treffen auf weiche Wollteppiche, flauschige Sofakissen und Decken. Mit einer großen Portion Mut, Freigeist und Sensibilität verbindet Leja unterschiedlichste Materialien und Farben und verwandelt ihre Visionen zu ausdrucksstarker Wirklichkeit. 126


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Symbiose aus Bauhaus und Farbe Im gesamten Arrangement spielen ausdrucksstarke Gelbtöne eine zentrale Rolle. Überall im Haus finden sich strahlend gelbe Akzente, die an die mallorquinische Sonne erinnern und den Räumen Wärme und Präsenz verleihen. Neben gelben Teppichen, Kissen, Stühlen und Überwürfen findet sich ein sattes Senfgelb in Form des ikonischen Türdrückers System 111 von HEWI an den Türen. Das Design-Original setzt mit seiner klaren Formensprache einen stilvollen Akzent. In der leuchtend gelben Ausführung lädt der Drücker geradezu zum Eintreten ein. Als wesentlicher und funktionaler Baustein in der Architektur ist der HEWI-Klassiker jedoch viel mehr als ein Türöffner. Leja sieht ihn als Teil des gesamten schöpferischen Kontextes eines Raumes, „als erste Begegnung“, die den Besucher „mit Offenheit und Verspieltheit empfängt“. Denn gestalterische Haltung drückt sich auch – oder vor allem – im Detail aus.

Goldene Wohnlage, goldene Profile Prächtiger können Fensterprofile nicht aussehen: Die bodentiefen Fenster des GEALAN-Systems S 9000 im Dresdner Wohnquartier MaryAnn tragen die GEALAN-acrylcolor®-Farbe Gold und strahlen über den gesamten Postplatz, einen zentralen Verkehrsknotenpunkt in der Mitte Dresdens. MaryAnn liegt gegenüber dem Zwinger und direkt an der herrlichen Dresdner Altstadt. Auf sieben Etagen sind 191 Wohnungen entstanden; zum Objekt gehören 250 Tiefgaragenparkplätze und 3.400 Quadratmeter für Büros, Einzelhandel und Gastronomie. Hier wohnt man direkt am Puls der Landeshauptstadt, nah an Kunst, Kultur und urbanem Leben. Die 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen bieten hohen Komfort: mit Balkon oder Dachterrasse, Eichenparkett und Fußbodenheizung. Dem Wohnambiente setzt das luxuriöse Gold der Fensterprofile optisch die Krone auf. GEALAN-acrylcolor® steht für herausragende Vielfalt in Design und Farbe. Seit mehr als 40 Jahren wird die Oberflächentechnologie konsequent weiterentwickelt. Fenster mit GEALAN-acrylcolor® erfüllen höchste technische und funktionale Ansprüche an innovative, farbige Oberflächen. Mehr über die Premium-Oberflächentechnologie GEALAN-acrylcolor®: https://www.gealan.de/de/ innovationen/gealan-acrylcolor/

Pure Sommerfrische. Christine Lejas Entwürfe setzen auf Licht, Offenheit und Farbe, wie auch der Außenbereich zeigt: Leuchtendes Gelb, sattes Rosa, Rot, Orange, verschiedene Grüntöne – inspiriert von der mallorquinischen Natur – prägen den Charakter des Anwesens und stehen für ein Lebensgefühl.

GEALAN Fenster-Systeme GmbH Hofer Str. 80 95145 Oberkotzau Tel. 09286 770 · Fax 09286 772222 info@gealan.de www.gealan.de 127


Im Obergeschoss befinden sich das Schlafzimmer und ein Bad. Klare Linien prägen den Raum ebenso wie die individuelle, emotional ansprechende Wandgestaltung und die sorgfältig ausgesuchten Möbel und Leuchten.

System mit Geschichte Mit dem Türdrücker System 111 ist es HEWI gelungen, Architekturgeschichte zu ­schreiben. Seine klare, auf das Wesentliche reduzierte Formensprache und die Verbindung aus dem haptisch angenehmen Polyamid mit den sorgfältig entwickelten Farbkonzepten lassen den Drücker auch nach 50 Jahren frisch und zeitgemäß erscheinen. Er entfaltet in Innenräumen immer wieder eine neue Strahlkraft. Mit den Varianten bicolor, mini und matt verfügt System 111 über ein breit gefächertes Türdrückersortiment und bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten im Raum.

bconnected© Portals Nous, Spanien info@bconnectedmallorca.com www.bconnectedmallorca.com

www.hewi.com

Ruhe und räumliche Weite vermittelt der großzügige Schrank mit seinen feinen Fronten aus zartem Rosé und goldfarbenen Beschlägen. Aus dieser Perspektive kaum wahrnehmbar, aber doch mit im Bild: der Türdrücker System 111 von HEWI. Design/Fotographie] Interior design and photography by bconnected

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MEA Bautechnik GmbH Sudetenstr. 1 · 86551 Aichach Tel. 08251 91-0 heinze-info@mea-group.com www.mea-group.com

ANFORDERUNG »WASSERDICHT« IST DER NEUE STANDARD

Schutz vor Wasser – voller Komfort MEA hat wasserdichte Fenster und robuste Lichtschächte entwickelt, die einen optimalen Schutz vor starken Niederschlägen als auch vor drückendem Grundwasser bieten. Damit können Sie diesen immer wichtiger werdenden Aspekt in der Planung berücksichtigen – ohne sich bei anderen Schlüsseleigenschaften wie Einsatzvielfalt oder Wärmedämmung einschränken zu müssen. Für Baugebiete, die durch hohe Grundwasserstände oder zeitweise aufstauendes Sickerwasser gekennzeichnet sind, bietet MEA sowohl Kunststoff- als auch Beton-Lichtschächte in wasserdichter Ausführung. Im Fall von im Lichtschacht aufgestauten Wasser schützt das AQUA Zargenfenster zuverlässig – bei gleichzeitig hervorragenden Dämmwerten. Schutz vor Wasser von oben Staut sich plötzlich auftretendes Oberflächenwasser im Lichtschacht, muss auf die Kellerfenster Verlass sein. Die Zargenfenster MEATHERMO AQUA schützen mit zusätzlichen Stahlaussteifungen und einer durch umlaufende Sicherheitsbeschläge verstärkten Verriegelung den Keller sicher vor dem Eindringen von Wasser. • Ausgezeichnete Dämmwerte durch 3-fach Verglasung: Ug-Wert: 0,6 W/m²K; Uw-Wert: 0,85 W/m²K • Bessere Druckaufnahmekapazität durch umlaufende Mehrfachverriegelung (Sicherheitsbeschlag) • Hohe Dichtheit durch verklebte Scheiben und Spezial-Dichtungsprofile • Variante mit feststehendem Fensterflügel für maximalen Hochwasserschutz

Schutz vor Wasser von unten Drückendes Wasser kann verschiedene Ursachen haben. Ob aufstauendes Sickerwasser oder ungünstige bauliche Gegebenheiten, die GFK-Lichtschächte MEAMAX AQUA und MEAMULTINORM 3-IN-1, wie auch die Beton-Lichtschächte MEAVECTOR AQUA und AQUA PLUS halten hydrostatischem Druck stand und bleiben wasserdicht. • Durchgängige Wandanbindung für dauerhaft druckwasserdichte Montage • Gutachterlich geprüfte Wasserdichtheit vom MPA Karlsruhe und kiwa Bautest • Optional mit Rückstausicherung MEASTOP PRO mit bauaufsichtlicher Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik, DIBt, Berlin.

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inside] feco-forum in Karlsruhe

Sitznische für spontane Besprechungen schirmt das Teambüro akustisch ab.

Heike Blödorn

Neues Arbeiten in neuen Räumen Erprobung neuer Arbeitsformen im feco-forum, Karlsruhe 130


Die Pandemie hat die Arbeitswelt verändert. Viele Unternehmen und Teams arbeiten nun in einer hybriden Umgebung: im Homeoffice sowie im Büro. Dennoch hat das Büro nach wie vor eine wichtige Funktion: Es ist der Ort, an dem das Unternehmen seine Identität, seinen Zweck und seine Werte zum Ausdruck bringt. Es ist der Ort, an dem Gemeinschaft entsteht. Wie diese neue Form der Arbeit gestaltet werden kann, zeigt der Hersteller von raumbildenden Systemwänden und Einrichter von Büroräumen, die Karlsruher feco-Gruppe, mit der Neugestaltung ihrer Büros im 1. Obergeschoss des Ausstellungsgebäudes. Im feco-forum erprobt das Team neue Arbeitsformen in den eigenen neuen Räumen. Gegenüber dem Erstausbau von 2007, mit einer zur Außenfassade parallelen Glasflurwand, sind die einzelnen Räume nun mit versetzten Fronten und freien Durchgängen als Körper ablesbar. Der Flur ist zugunsten eines fließenden offenen Raums aufgelöst.

Raumkonzeption unterstützt Zusammenarbeit Austausch und gute Zusammenarbeit machen das optimale Miteinander in einem Team aus. Gleichzeitig sollen gegenseitige Störungen vermieden werden. Daher hatten die Architekt:innen bei der Planung der Flächen den Fokus auf die verschiedenen Bedürfnisse der Zusammenarbeit gerichtet. Die Raumkonzeption unterstützt dieses. Von der Podesttreppe im feco-forum kommend, erlebt der Betrachter einen Raum für Meeting und Zusammenarbeit. Dieser ist mit der neuen fecofix Holz Doppelverglasung mit Eiche-Echtholz im Scheibenzwischenraum gestaltet ist. Die beiden Nurglasecken mit auf Gehrung polierten und UVverklebten Scheiben zeigen die hohe Ausführungsqualität

Raum für Meeting und Zusammenarbeit mit fecofix-Holz

Teambüro als Homebase mit großformatigem Bildmotiv

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Duostudio für den bewussten Rückzug

der feco-Systemwände. Das flurseitig flächenbündige Holz-Tür­ element fecotür Holz H70 mit zwei Vollwand-Türseitenteilen und flurseitig verdeckter Zarge ist mit Eichenfurnier mit horizontalem Furnierverlauf in bildhafter Abwicklung belegt. Hier finden Teams für temporäre Projektarbeit oder ein klassisches Meeting zusammen. Transparent und damit für andere sichtbar und dennoch gut geschützt. Die Vertraulichkeit ist ebenso gewährleistet wie die Ruhe für konzentrierte gemeinsame Arbeit. Gedanken und Arbeitsergebnisse können die Mitarbeiter an den wandintegrierten magnetisch nutzbaren, beschreibbaren Glas-Whiteboardflächen festhalten. Die Ergebnisse lassen sich auf den entspiegelten, matten Glasflächen gut fotografisch dokumentieren. Schwarz eloxierte horizontale Orgaschienen gliedern die Wände und können zum Einhängen von Orgaelementen flexibel genutzt werden. Ein Monitor ist so montiert, um Inhalte der Gespräche zu visualisieren und gemeinsam daran arbeiten zu können. Denn gute Ergebnisse und neue Impulse entstehen im Dialog mit Kollegen.

Studio mit perfekten Bedingungen Neben diesem Raum wurde ein Studio mit perfekten Bedingungen für die Online-Kommunikation und die Erstellung von Filmund Tonaufnahmen für Podcasts und Social-Media-Beiträge realisiert. Diese Anforderung hat auch in vielen Unternehmen

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Anzeige das Raumprogramm erweitert. Die massive Außenwand ist mit akustisch wirksamen geschlitzten Absorbern fecophon 14/2 zur Reduzierung der Nachhallzeiten ausgestattet. Die Flurglaswand mit der novellierten achsmittigen Verglasung fecocent mit jetzt umlaufend 25 Millimeter schlanken Rahmen ist auch als F30-Verglasung mit 27 Millimeter Brandschutzisolierverglasung zugelassen.

Kommunikation in der ­Sitzecke Die weitere Abfolge wird durch ein Raumvolumen bestimmt, das das Teambüro akustisch abschirmt und zwei Raumangebote für spontane Besprechungen bietet. Die Teammitglieder haben die Wahl entweder im Stehen oder lieber gemütlich in einer Sitznische zu kommunizieren. Die Nische, die um ein rotes Brunner Sofa errichtet wurde, ist mit Weißtannefurnier belegt und in Teilen akustisch wirksam mikroperforiert. Beide Besprechungs-

Design trifft Funktion im Industrie- und Gewerbebau Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit rund 120 Mitarbeitern an zwei Standorten in Deutschland. Unser Hauptsitz befindet sich in Bönnigheim zwischen Heilbronn und Stuttgart und unsere Zweigniederlassung in Pegau bei Leipzig. Seit über 30 Jahren realisiert IBB Projekte im Bereich des Stahlbaus/ Stahlhochbaus, beginnend mit der Planung über die Fertigung bis hin zur kompletten Montage sowie Übergabe des Bauwerkes an den Kunden. Ein hochmoderner Maschinenpark in der Fertigung garantiert höchste Qualität und Kontinuität. Auf über 14.000 m2 Produktionsfläche fertigt IBB ca. 8.000– 10.000 Tonnen Stahlbau im Jahr. Wir sind Mitglied im Deutschen Stahlbau-Verband und zertifiziert nach ISO 9001 sowie DIN EN 1090. Ein geprüftes Arbeitsschutzsystem bildet die Grundlage für Prävention, Sicherheit und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter sowie Qualität und Effizienz im Betrieb. individuell abgestimmte Stahlbau-Lösungen als Einzelgewerk Stahlbau in Verbindung mit weiteren Komponenten als geschlossene Hülle oder auf Wunsch den schlüsselfertigen Komplettbau Solide Tragwerke aus Stahl für Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau

Studio mit perfekten Bedingungen für Film- und ­Tonaufnahmen

IBB Industriebau Bönnigheim GmbH + Co. KG Industriestr. 18 · 74357 Bönnigheim Telefon 07143 274-0 · Telefax 07143 274-290 info@ibb-boennigheim.de · www.ibb-boennigheim.de Wir sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2015

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Das von LRO geplante Ausstellungsgebäude der feco-Gruppe

optionen sind von der dahinterliegenden Teamfläche schnell erreichbar und mit Monitoren ausgestattet. Die Technikstation bietet neben dem Kopierer auch Platz für einen Lockerschrank mit Schließfächern für persönliche Dinge. In der dahinterliegenden geschützten Teamfläche als Homebase stehen dem Office-Team neben Steh-Sitz-Tischen, wandintegrierte, magnetisch nutzbare Whiteboardflächen zum Beschreiben und Aufhängen von Plänen zur Verfügung. Agiles Arbeiten macht die Projektarbeit sichtbar. Offene To-dos sind ersichtlich.

Studio für bewussten Rückzug Das anschließende Duo-Studio für den bewussten Rückzug in die Arbeit zu zweit an einem Thema oder die Einarbeitung einer neuen Kollegin oder eines neuen Kollegen, bietet zwei wandorientierte Arbeitsplätze. Der Blick richtet sich auf wandintegrierte fecophonAbsorber. Diese bieten durch die wertige Stoffbelegung vor perforierten Holzplatten sehr gute schallabsorbierende Eigenschaften ohne Moiré-Effekt. Im Gegensatz zu einer Lochung oder Schlitzung kommt es nicht zu einer optischen Irritation beim Betrachten. Im Rücken der Arbeitsplätze reduzieren geschlitzte Holzpaneele mit Birke-Echtholzfurnier zusätzlich die Nachhallzeit. Diese Absorber fecophon Holz 14/2 sind horizontal sowie in einem Teilbereich auch vertikal geschlitzt. Den Abschluss der neuen Bürospange bildet ein weiteres Teambüro mit Platz für bis zu vier Kolleg:innen. Die transparente Flurglaswand zeigt die Gestaltungsmöglichkeiten mit zwei Türen, einer flurseitig flächenbündigen Glastür A70 und einer fecotür Holz H70 mit integrierter Türblattoberblende und ermöglicht den Vergleich zwischen der wandbündigen Doppelverglasung

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Fotos] Nikolay Kazakov, Karlsruhe

fecofix und der rahmenlos flächenbündigen Structural-GlazingVerglasung fecostruct. Das Motiv der Tapete mit dem „Mädchen mit dem Perlenohrring von Vermeer“ ist auf die schallabsorbierende Filzbelegung der Oberlichtwand abgestimmt.

Zerstörungsfreie Versetzbarkeit Mit den neuen Räumen, die die Produktivität der Teams unterstützen, zeigt feco auch eindrucksvoll die Möglichkeit der De- und Remontage der Systemwand. Viele Elemente wurden bereits auf der BAU 2023 in München präsentiert. Die Möglichkeit der zerstörungsfreien Versetzbarkeit ist ein Wesensmerkmal des feco-Wandsystems und macht den Einsatz von feco-Systemwänden besonders nachhaltig. Damit werden die vielfältigen feco-Wandelemente zu Bausteinen in der kreativen Gestaltung neuer Räume für neues Arbeiten. www.feco-feederle.de

LRO GmbH & Co. KG Freie Architekten BDA Stuttgart mail@archlro.de www.archlro.de



inside] Schwaketenbad in Konstanz

Eins mit der Natur

Schwaketenbad in Konstanz

Angesichts der Lage des Sport- und Freizeitbads am Rand des Schwaketen- und Mainauwalds entwickelten Behnisch Architekten ein Projekt, dessen unverwechselbares Erscheinungsbild vor allem auf einer natürlichen Farb- und Materialwelt beruht. Die Badelandschaft unter dem skulptural gefalteten Dach ist dabei vor allem vom harmonischen Zusammenspiel der Keramikfliesen geprägt.

Das neue Schwaketenbad in Konstanz gilt als größtes Sport- und Familienbad am Bodensee. Es liegt zwischen Freiluftsportstätten und Kleingärten in einer naturnahen Grünfläche, die nahtlos in eine idyllische Wald- und Wiesenlandschaft übergeht. Der Ort ist geschichtsträchtig, denn das in den 1980er-Jahren an derselben Stelle errichtete alte Schwaketenbad fiel 2015 einem Großbrand zum Op-

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fer. Kaum ein Jahr später lobte die Bädergesellschaft Konstanz einen Architekturwettbewerb für einen Neubau aus. Der Wunsch nach mehr Wasserattraktionen sowie erweiterten Wasser- und Gastronomieflächen ließ klar erkennen, dass hier ein neues Kapitel aufgeschlagen werden sollte. Zwei Sportbecken und ein Kursbecken mit Hubboden sollten den Badegästen zukünftig ebenso zur Verfü-


Behnisch Architekten Partnerschaft mbB Stuttgart buerostuttgart@behnisch.com www.behnisch.com

gung stehen wie ein Kleinkind- und ein Nichtschwimmerbecken mit Rutsche, ein Whirlpool, eine Sprunganlage, zwei Riesenrutschen und ein Wasserspielplatz. Behnisch Architekten realisierten all dies in einem 10.000 Quadrat­ meter großen Neubau mit skulptural gefaltetem Dach und weitläufiger Badelandschaft. Ziel der Architekten war ein Gebäude mit „natürlichen Materialien“, die Bezüge zu den angrenzenden Landschaftsräumen herstellen und so „Vertrautheit“ erzeugen. Vor diesem Hintergrund entschieden sie sich, die Badelandschaft in fast allen Bereichen mit ­Keramikfliesen von Agrob Buchtal zu gestalten.

Natürliche Farbigkeit Ankommende Badegäste treffen auf ein Gebäude, das trotz beachtlicher Größe angenehm kleinteilig wirkt. Charakteristisch in diesem Zusammenhang sind die großflächige, vor und rückspringende Glasfassade und die auskragenden Dachflächen, unter denen geschützte Übergangsbereiche zwischen innen und außen entstehen. Prägend sind aber auch die unaufgeregt natürlichen Farbtöne und Oberflächen. Im Foyer fällt insbesondere das harmonische Miteinander der Materialien ins Auge: im wilden Verband verlegte, 30 mal 60 Zentimeter große cremebeige Bodenfliesen der Serie Nova, die Deckenbekleidung aus Fichtenkanthölzern und einige Sichtbetonwände.

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Große Fensterfronten bringen die Natur ins Badeerlebnis.

Den ersten leisen Farbakzent setzen rote Sichtschutzwände, die in den angrenzenden, ebenfalls mit cremebeigen Bodenfliesen der Serie Nova ausgestatteten Umkleidebereich überleiten.

Subtile Inszenierung des Raums Nach Passieren von Umkleiden und Duschen gelangen die Badegäste in einen Durchgang mit 2,5 mal 2,5 Zentimeter großen Mosaikfliesen der Serie Fresh an Boden und Wänden. Die in noblen Blautönen schimmernde Mosaikmischung midnight blue-mix verleiht diesem Zwischenbereich eine gewisse Mystik und lässt den Weg zur lichtdurchfluteten Weite der offenen Badelandschaft zum Erlebnis werden. Dass sich die Besucher nach Ankunft in der Badehalle sofort wohlfühlen, hat mehrere Gründe. Erstens finden sie sich in derselben natürlichen Farb- und Materialwelt wieder, die sie bereits vom Eingangsbereich kennen. Zweitens überblicken sie von hier aus sämtliche Wasserattraktionen und dank der großflächigen Glasfassade auch das Außengelände. Und drittens erleben sie die aus drei gefalteten Streifen zusammengesetzte Dachlandschaft als faszinierendes dreidimensionales Raumgefüge, unter dem sehr unterschiedliche Bereiche entstehen. Während das hoch über den Schwimmbecken liegende Dach luftige Großzügigkeit erzeugt, spendet es am Kleinkindbecken – wie schon in den Umkleiden – schützende visuelle und akustische ­Geborgenheit.

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2,5 mal 2,5 Zentimeter großen Mosaikfliesen der Serie Fresh ­inszenieren im Übergang ein Erlebnis in Midnight-blue.


Gezielte Farbakzente mit Mosaik Für eine harmonisch-weiche Farbwelt in der Badehalle sorgen die 11,5 mal 24 Zentimeter großen weiß-bläulichen Schwimmbadfliesen der Serie Chroma Pool im Zusammenspiel mit insgesamt 2.800 Quadratmetern der unglasierten sandweißen, 5 mal 5 Zenti­ meter großen Bodenfliesen der Serie Plural. Das Kleinformat erfüllt nicht nur zuverlässig die notwendige Rutschhemmungsklasse R10/B, sondern erleichtert auch die ästhetische Ausbildung von Anschlüssen an andere Bauteile (z. B. Abläufe, Stützen, Rinnen) oder Entwässerungsflächen mit Gefälle. Diese Fliesen prägen nahezu sämtliche Bodenflächen der Badelandschaft – die Beckenumgänge ebenso wie den Gastronomiebereich der Badehalle und das Dampfbad. Gezielte Akzente setzen hingegen die 2,5 mal 2,5 Zentimeter großen Mosaikfliesen der Serie Fresh mit der Mosaikmischung coral red-mix. Die stimmig nebeneinander gesetzten Rottöne weisen bei den Sitzbänken, die zugleich die Beckenbereiche trennen, auf deren Funktion als wärmende Aufenthaltsfläche hin. Eine eindrucksvolle Wirkung erzeugt coral red-mix auch in dem als steinerner Kubus am

Rand der Badehalle platzierten Dampfbad: Dessen Inneres präsentiert sich dank Sitzstufen und Wänden in dieser Mosaikmischung als leuchtend-rot glühender Kristall, in dem sich die Besucher nach dem Bad im kühlen Nass aufwärmen können. In beiden Fällen wurden die Sitzflächen in der trittsicheren Version R10/B ausgeführt, weil nicht auszuschließen ist, dass auch sie begangen werden. Für eine dezente, feinsinnig inszenierte Farbstimmung sorgen die 2,5 mal 2,5 Zentimeter großen Mosaikfliesen der Serie Fresh im Kleinkindbecken. In die Mosaikmischung light blue-mix am Beckenboden sind Kreise aus unterschiedlichen anderen Mosaikmischungen eingestreut, die sich teilweise über den Beckenrand hinweg in den ebenfalls mit 2,5 mal 2,5 Zentimeter großen Fresh-Mosaikfliesen belegten Beckenumgang erstrecken. Das Wasserbecken und sein unmittelbares Umfeld werden dadurch als homogener Spiel- und Badebereich erlebbar. Getrennt sind Becken und Umgang lediglich durch das flache Beckenkopfsystem Wiesbaden, bei dem das abfließende Wasser durch eine speziell geformte Rinne ein leises Rauschen erzeugt, das an brandende Wellen erinnert.

Das Schwaketenbad in Konstanz gilt als größtes Sport- und Familienbad am Bodensee. Behnisch Architekten entschieden sich, fast alle Bereiche der Badelandschaft mit Fliesen von Agrob Buchtal zu gestalten.

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Im Dampfbad erzeugt die Serie Fresh von Agrob Buchtal in der Mosaikmischung coral red-mix eindrucksvolle Wirkung. Fotos] © agrob-buchtal.de/David Matthiessen

Gerüstet für die Zukunft – mit Hytect veredelt Die hier eingesetzten Keramikfliesen verfügen über die von Agrob Buchtal werkseitig aufgebrachte Veredelung Hytect, die durch die Dauerhaftigkeit und hohe Qualität der Materialien eine lange Nutzungsdauer des Gebäudes ermöglicht. Hytect-Keramik setzt im Zusammenspiel mit Licht und Sauerstoff auf natürliche Weise aktiven Sauerstoff frei, der direkt auf der Oberfläche und ganz ohne Chemie das Wachstum von Schimmel, Viren und Bakterien hemmt. So minimiert sich nicht nur der Reinigungsaufwand, es werden zudem Luftschadstoffe und störende Gerüche abgebaut. Fit für die Zukunft ist das Schwaketenbad aber auch durch das Zusammenspiel zwischen den zeitlos natürlichen Materialien und Oberflächen und der umgebenden Naturlandschaft. Auf diese Weise und durch die Langlebigkeit der Keramik wird die Badelandschaft auch in vielen Jahren noch in jeder Hinsicht ansehnlich sein. Die Bodenfliese der Serie Nova fällt im harmonischen Miteinander mit der Deckenbekleidung aus Fichten-Kanthölzern ins Auge.

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www.agrob-buchtal.de


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inside] Hölderlinturm in Tübingen

Mit der behutsamen Sanierung durch COAST wurde der sogenannte Hölderlinturm in Tübingen zu einem Ort der kulturellen Begegnung. Eine multimediale Dauerausstellung macht Hölderlins Sprachexperimente mit allen Sinnen erfahrbar.

Begehbare Poesie Echtholzparkett bereitet eine Bühne für die multimediale Ausstellung im Tübinger Hölderlinturm

In der Dauerausstellung des Tübinger Hölderlinturms können Besuchende nicht nur in den poetischen Kosmos des Lyrikers eintauchen, sondern auch das Handwerk des Dichtens mit allen Sinnen erleben und nachempfinden. Die Bühne für die multimediale Ausstellung bereitet in großen Teilen Echtholzparkett des Schweizer Herstellers Bauwerk Parkett.

Friedrich Hölderlin (1770–1843) gilt als einer der bedeutendsten Literaten seiner Zeit: Seine Gedichte über Mensch und Natur sind viel zitiert und inspirieren Kreativschaffende noch heute. Etwa die Hälfte seines Lebens wohnte der Dichter in jenem Tübinger Turm, der heute seinen Namen trägt und wurde dort bis zu seinem Tod – der sich 2023 zum 180. Mal jährt – von der Schreinerfamilie ­Zimmer fürsorglich aufgenommen. Die Stuttgarter Architekten und Ausstellungsmacher von COAST haben diesen historisch

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wertvollen Ort nun erlebbar gemacht: Das denkmalgeschützte Gebäude wurde behutsam saniert und die neue Dauerausstellung zu einem multimedialen, interaktiven Ort, an dem Sprache mit allen Sinnen erfahren werden kann. Bei den umfangreichen Umbaumaßnahmen setzten die Planenden auf viel Holz, auch beim Fußboden. Zum Einsatz kommt die Landhausdiele Villapark von Bauwerk, die mit ihrem großzügigen Format als ruhiger Untergrund die Exponate zur Geltung bringt.


Das Museum widmet sich nicht nur Hölderlins Leben im Turm ab 1807, sondern gibt auch Antwort auf die Frage, wie symbolträchtige Erinnerungsstätten zu modernen Orten der Begegnung werden: Unter höchsten Denkmalschutzanforderungen sanierte COAST das Bauwerk (dessen Geschichte sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt), legte an einigen Stellen seine einzelnen Zeitschichten behutsam frei und machte das Gebäude damit als begehbares Exponat lesbar. In dieses Spannungsfeld von Geschichte, Authentizität und Verehrung fügt sich die dreigeschossige Dauerausstellung ein, die in Zusammenarbeit mit 2av und TOUSSAINT X TEACHOUT entstand.

Taktil hören Wie ein roter Faden zieht sich dabei die Sichtbarmachung von Hölderlins Spracharbeit durch das ganze Haus. So werden auch im Hauptraum des Erdgeschosses seine Experimente mit Silben, Wörtern und Versen audio-visuell sowie taktil erfahrbar: Während auf eine mit Holzschindeln verkleidete Wand Zeile für Zeile des Gedichts „Die Linien des Lebens“ projiziert wird, können die Museumsgäste zeitgleich durch Auflegen ihrer Hand auf einer separaten Schindel das Versmaß erspüren – ermöglicht durch einen Körperschallwandler, der digital mit den Hebungen des vertonten Textes verknüpft ist.

Multimedial erforschen Im Obergeschoss widmet sich die Ausstellung ebenfalls der interaktiven Literaturvermittlung und bietet verschiedene Hör- und Medienstationen sowie Hands-on-Exponate. Im Zentrum stehen auf dieser Ebene jedoch Hölderlins amphitheatralisches Turmzimmer sowie sein hölzernes Pult, auf das er schlug, „wenn er Streit gehabt – mit seinen Gedanken“. Auf einem schwarzen Sockel inszeniert, erfüllt es den Raum mit seiner Aura. Im angrenzenden Sprachlabor können schließlich die Museumsgäste selbst mit Silben, Wörtern und Versen experimentieren, um Hölderlins Arbeit an der Sprache nachzuvollziehen. Spielerisch können Interessierte zudem als Hölderlin-Avatar in ein Jump’n’Run-

COAST Office Architecture Stuttgart coast@coastoffice.de www.coastoffice.de

36 Jahre – beinahe die Hälfte seines Lebens – verbrachte Friedrich Hölderlin (1770–1843) in dem markanten Gebäude am Tübinger Neckarufer. Als Ort des Rückzugs und der Abkehr von der Außenwelt, verließ er es nur selten und widmete sich hauptsächlich seiner Poesie.

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Die Landhausdiele Villapark mit ihrem großzügigen Format von 2.100 mal 190 mm wirkt sehr ruhig und bringt vor allem die Exponate zur Geltung.

Bei den umfangreichen Umbaumaßnahmen setzten COAST Architekten auf viel Holz, auch beim Fußboden. Fotos] David Franck Photographie

Spiel eintauchen und „Sprach-Hindernisse“ per Drum-Pad im richtigen Takt meistern. „Friedrich Hölderlin hat ganzen Körpereinsatz bewiesen, um mit seinen Gedichten im Einklang zu sein. Dieses Gefühl wollten wir nachempfinden und haben eine Ausstellung gestaltet, die für alle Altersgruppen mit allen Sinnen körperlich und interaktiv erfahrbar ist – intuitiv und ohne Berührungsangst“, beschreibt Zlatko Antolovic, Mitinhaber von COAST, die konzeptionelle Herangehensweise.

harmoniert mit der Farbe der Holzschindeln. Die gebürstete Oberfläche des Parketts ist nicht nur optisch, sondern auch haptisch erlebbar und wird durch die innovative Versiegelung B-Protect® nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil: Der Fußboden bleibt strapazierfähig, pflegeleicht sowie UV-stabil und lässt trotzdem diese einzigartige Natürlichkeit durchscheinen.“ Die Landhausdiele Villapark mit ihrem großzügigen Format von 2.100 mal 190 Millimetern wirkt sehr ruhig und bringt vor allem die Exponate zur Geltung: „Der Hölderlinturm selbst ist schon das erste Ausstellungsstück. Dieser historisch einmalige Ort sollte klar lesbar sein, der Boden dabei aber nicht historisieren, sondern vielmehr zur harmonisch-zurückhaltenden Bühne für die neue Dauerausstellung werden.“ Die Stuttgarter Kreativen sind mit den Vorzügen von Bauwerk Parkett schon seit einigen Jahren vertraut: Bereits in der denkmalgeschützten Huchler-Scheune setzten sie auf den wohngesunden und ressourcenschonend hergestellten Parkettboden des Schweizer Herstellers: „Sowohl die Bodenleger als auch wir wissen die Schweizer Präzision und hochwertige Verarbeitung sehr zu schätzen!“

Haptisch erleben Dass die haptische Wahrnehmung dabei eine zentrale Rolle spielt, zeigt sich nicht nur im taktilen Einsatz der Schindeln, sondern generell im Umgang mit Holz. So betont der Architekt weiter: „Es war uns wichtig, dass das Material Eiche als verbindendes Element im gesamten Museum spürbar ist. Durch die stete Berührung wird die Aufmerksamkeit trainiert und Sprache mit dem natürlichen Werkstoff verknüpft.“ Dementsprechend sollte auch der Bodenbelag von Bauwerk Parkett, der auf 185 Quadratmetern neu verlegt wurde, in einem homogenen Eichenton gehalten sein. „Die Farbe Eiche Farina

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www.bauwerk-parkett.com


inside] Feinsteinzeugkollektion Crogiolo

Crogiolo – Luz Kollektionen mit Manufakturcharakter Das neue Projekt von Marazzi zum Thema industrielles Handwerk erweckt in Kollektionen mit Manufakturcharakter, die handwerkliches Know-how mit industrieller Fertigungstechnik vereinen, die Ästhetik authentischer, farbenfroh gestalteter Keramik zu neuem Leben. Crogiolo steht für erstklassige Qualität und exzellentes Design, für die technische Weiterentwicklung und die Innovation von Marazzi und zugleich für eine Rückbesinnung auf die einzigartige Ausstrahlung handwerklicher Produkte mit liebevoll verarbeiteten Details, die dem Raum eine lebendige Atmosphäre und wohnliche Ausstrahlung jenseits von Stil und Zeitgeist verleihen. Die Feinsteinzeugkollektion im Kleinformat Luz bietet eine auffallend glänzende Glasur, die an die Ästhetik handglasierter Fliesen der portugiesischen Tradition erinnert. Wie bei allen Elementen der Kollektion Crogiolo vermag es die industrielle Produktion, das handwerkliche Aussehen der traditionellen Fliesen wiederzugeben. Kennzeichnend sind die grob geformten Kanten, eine kürzlich eingeführte Innovation, die die Oberflächen etwas unregelmäßig werden lässt, während die unteren Kanten gerade bleiben, sodass die Verlegung mit handwerklichem Flair, aber perfekt erfolgen kann. www.marazzi.de

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Foto] Marazzi

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inside] Verwaltungszentrum in Brüssel

Willkommen zu Hause Das neue Brüsseler Verwaltungszentrum Brucity 146


Mit dem neuen Verwaltungszentrum Brucity will die Stadt Brüssel ihren Einwohner:innen vor allem einen besseren Service bieten. Das vollständig verglaste Gebäude ist jedoch mehr als ein reines Verwaltungsgebäude, in dem man Ausweise beantragen und Wohnsitze ummelden kann: Das neue Rathaus steht für Transparenz und Demokratie und soll modern und bürgernah sein. Mit dem Slogan „Willkommen zu Hause“ lädt die Stadt Vereine und Studierende ein, die öffentlichen Versammlungsräume, Studien- und Sitzungszimmer zu nutzen. Herzstück des Verwaltungszentrums ist der neue Sitzungssaal des Stadtrats. Ausgestattet mit Sitzmöbeln und Tischen von Wilkhahn verbindet die Innenarchitektur des Saals demokratische Prinzipien mit minimalistischem Design.

An den Arbeitsplätzen sorgt der Bürostuhl AT mit seiner selbstzentrierenden Aufhängung der Sitzschale dafür, dass der Körper in allen Positionen im Gleichgewicht bleibt.

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Brüssels neues Verwaltungsgebäude Brucity beeindruckt mit einer imposanten Glasfassade, die für die Transparenz der demokratischen Prozesse steht.

Das große Gebäude mit einer Fläche von 37.000 Quadratmetern verfügt über eine beeindruckende Glasfassade, die für Offenheit und Transparenz steht, und dient vor allem als neuer Arbeitsplatz für die rund 1.700 Mitarbeiter:innen der Brüsseler Verwaltung. Als „Rückgrat“ im Gebäudeinneren fungieren Glaszylinder, in denen die

Aufzüge untergebracht sind. In den beiden oberen Etagen befinden sich ein öffentlich zugängliches Restaurant und eine beeindruckende Panorama-Dachterrasse, die einen großartigen Blick auf die Brüsseler Innenstadt bietet. Das Gebäude wurde von den belgischen Architekten Bruno A ­ lbert Architectes & Associés entworfen. Für

die Gestaltung der Glasfassade zeichnet der Brüsseler Architekt Pierre Lallemand verantwortlich. Philippe Van der Velpen, Innenarchitekt bei Procos, war neben der Gestaltung des Empfangsbereichs im Erdgeschoss und dem gesamten Arbeitsumfeld auch für die Ausstattung des Sitzungssaals verantwortlich.

Architekten

Innenarchitekt

Gestaltung Glasfassade

Bruno Albert Architectes & Associés S.C

Philippe Van der Velpen Innenarchitekt bei Procos

Architekt Pierre Lallemand

Liège, Belgien

Antwerpen, Belgien

Brüssel, Belgien

atelier@brunoalbert.be www.brunoalbert.be/

procos.belgium@procosgroup.com www.procosgroup.com

info@plpa.eu www.pierrelallemand.eu

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Die Innenräume von Brucity sind offen und transparent gestaltet – sowohl der neue Sitzungssaal des Stadtrats, der den Saal des historischen Rathauses ersetzt, als auch der lichtdurchflutete öffentliche Bereich im Erdgeschoss, in dem die Bürger:innen empfangen werden.

Förderung der demokratischen Prinzipien In der Gestaltung des Ratssaals setzten die Planenden demokratische Prinzipien um. So ist beispielsweise sichergestellt, dass alle Mitglieder den gleichen Zugang zum Entscheidungsprozess haben. Eine kreisförmige oder halbkreisförmige Anordnung der Sitze fördert offene Diskussionen und bietet Raum für Dialog. Wie auch im übrigen Gebäude ist es für die demokratischen Grundsätze von wesentlicher Bedeutung, dass der Ratssaal allen Bürger:innen zugänglich ist. Dazu gehören ausreichend Sitzgelegenheiten, eine gut lesbare Beschilderung und eine gute Sicht für alle Teilnehmer:innen. Im Projekt wurde viel Wert auf eine gute Akustik gelegt, damit alle Teilnehmer:innen der Sitzungen gut hören und gehört werden können. Ratsmitglieder und Bürger:innen sollen die Sitzungen und Entscheidungsprozesse vollumfänglich mitverfolgen können. Dabei spielt auch der Einsatz von Technologie eine wichtige Rolle: Sitzungen können über ein Live-Streaming übertragen und Bürger:innen durch Videokonferenzen oder andere digitale Hilfsmittel informiert werden. Eine stimmige Beleuchtung aus natürlichem Licht durch die großen Fenster in Kombination mit der Allgemeinbeleuchtung fördert ebenfalls die Transparenz und trägt zu einer angenehmen Umgebung bei.

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Besondere Blickfänge sind das Atrium im Erdgeschoss und die Aufzüge in zwei Glaszylindern, mit denen die Etagen miteinander verbunden sind. Fotos] © Wilkhahn/Fotograf: Georges De Kinder

Multifunktionale Räume für unterschiedliche Nutzungen Beim Interieur war einer der wichtigsten Aspekte die Integration von Multifunktionalität, so der Innenarchitekt. „In dieser Hinsicht haben wir nach Möbeln gesucht, die den Aspekt eines repräsentativen Ratssaals mit der angestrebten Mehrzwecknutzung verbinden können. Außerdem ist die Designsprache dieses Plenarsaals sehr spezifisch und wir suchten nach einem Partner, der diese Konzeptvorgaben erfüllen konnte“, so Van der Velpen. Ein Großteil der Möbel ist maßgefertigt und fest im Raum installiert. Als Ergänzung wählte Van der Velpen mobile Möbel von Wilkhahn: Versa-Tische (Design: Wolfgang C.R. Mezger), bei denen die Form und die Verarbeitung der Platten individuell angepasst wurden. Mit Versa können passende Tische und Tischanlagen für verschiedene

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Settings konfiguriert werden. Intra-Konferenzsessel (Phoenix Design) verbinden hohen Komfort mit einer Designsprache, die sich perfekt in das innenarchitektonische Gestaltungskonzept einfügt. Wenn der Ratssaal für eine andere Art von Sitzungen möbliert werden muss, werden die Versa-Tische und die Intra-Sessel entfernt und durch Aline-Stühle (Design: Andreas Störiko) ersetzt. Der Kufenstuhl sorgt durch die schwingende Konstruktion für ein entspanntes und komfortables Sitzgefühl. In den Büros der Mitarbeiter:innen und im Empfangsbereich fördert der ergonomische Bürostuhl AT mit seiner Free-to-move-Beweglichkeit gesundes Bewegungssitzen. Damit beugt er Rückenbeschwerden vor und aktiviert Körper und Geist für eine bessere und gesündere Büro-

arbeit. Wie die anderen hochwertigen Büromöbel von Wilkhahn ist auch der AT aus beständigen und recycelbaren Materialien gefertigt. Bei allen öffentlichen Ausschreibungen für Möbel des neuen Brüsseler Verwaltungsgebäudes wurde der Aspekt der Nachhaltigkeit durch die Anwendung der Grundsätze der umweltorientierten öffentlichen Beschaffung (GPP) sichergestellt. Beim Bau und bei der Gestaltung kamen daher umweltfreundliche Materialien und Produkte wie FSC/PEFC-Holz, recycelte Wolle oder VOC-arme Farbe zum Einsatz. Nicht zuletzt aufgrund der strengen ökologischen Kriterien fiel die Wahl auf die langlebigen und nachhaltigen Büromöbel von Wilkhahn. www.wilkhahn.com/de


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inside] Casa Sant‘Agnese im Tessin

Der Neubau wurde von der Tessiner Architektin Cristiana Guerra entworfen und von ihr behutsam in die Weinberge von Muralto eingebettet.

Holz für ein Mehr an Wohlgefühl Ein besonderer Rückzugsort in Muralto 152


Studio d’architettura Cristiana Guerra Bellinzona, Schweiz guerradotti@bluewin.ch www.cristianaguerra.ch

Ein warmer Holzfußboden in einem nicht alltäglichen Gebäude: Die Casa Sant‘Agnese, idyllisch gelegen oberhalb des Lago Maggiore, dient den Schwestern einer katholischen Ordensgemeinschaft als Refugium für ihren Lebensabend.

Der Neubau der Tessiner Architektin Cristiana Guerra in Muralto bei Locarno wirkt, als ob er schon seit langer Zeit an diesem Ort stehen würde. Mit seiner zurückhaltenden Gestaltung strahlt er eine zeitlose Ruhe aus. Die Fassade des klosterähnlich angelegten Gebäudekomplexes mit wunderbarem Blick auf den See und die Stadt wird von Sichtbeton dominiert. Im Inneren gesellen sich weiße und hellgraue Flächen an Decken und Wänden und vor allem viel Holz als prägendes Material hinzu. Holzeinbauten und -möbel sowie der Holzfußboden des Schweizer Traditionsherstellers Bauwerk Parkett bringen eine warme Atmosphäre in die Räume. In den zwanzig schlicht eingerichteten Zimmern und abwechslungsreichen Gemeinschaftsräumen der Casa Sant‘Agnese verleben die Schwestern der Ordensgemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz von Ingenbohl ihren wohlverdienten Ruhestand.

Verlegt wurde in der Casa Sant‘Agnese die Parkettkollektion Monopark von Bauwerk als klassischer Schiffsboden. „In der Casa Sant‘Agnese unterstützt das Parkett mit seiner warmen Ausstrahlung ein Wohlgefühl für Geist und Seele“, sagt die Architektin Cristiana Guerra. Fotos] Marcelo Villada Ortiz

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Ein Blickfänger der Casa Sant‘Agnese ist die kleine Kapelle, die mit einem eindrücklichen Spiel aus Licht und Schatten fasziniert und vollkommen mit Holz ausgekleidet ist. Der bekannte Schweizer Architekt Mario Botta dankt in einem Essay der Architektin Cristiana Guerra für ihr Werk in Muralto. Sie habe mit der Casa Sant‘Agnese „mit Zurückhaltung einen raffinierten Raum der stillen Meditation geschaffen.“ Foto] Marcelo Villada Ortiz

Cristiana Guerra fügte die Casa Sant‘Agnese behutsam in einen terrassenförmig angelegten Weinberg ein. Die verschiedenen Gebäudeteile umschließen einen ruhigen Innenhof, der als Heilpflanzengarten von den Schwestern genutzt wird. Auf einem kleinen Vorplatz mit Panoramablick empfängt eine Statue des Heiligen Franziskus die Bewohnerinnen und Besucher:innen und lädt zum Eintreten ein. Von der Eingangshalle aus gelangt man in die Kapelle, die mit einem eindrücklichen Spiel aus Licht und Schatten fasziniert und vollkommen mit Holz ausgekleidet ist. Für Bauwerk Parkett bestand bei dem Projekt die Herausforderung, den Farbton des Holzfußbodens perfekt an die Wand- und Deckenverkleidung und die vielen Möbeleinbauten aus Holz anzupassen. „Wir fühlten uns

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durch Bauwerk Parkett immer professionell und sehr gut beraten“, erzählt die Architektin Cristiana Guerra, die schon bei mehreren Projekten mit dem Qualitäts-Parketthersteller aus der Ostschweiz zusammengearbeitet hat. Schließlich fiel die Wahl der Architektin auf das Parkettformat Monopark. Das Eichen-Kurzstabparkett mit naturgeölter Oberfläche und ruhiger Sortierung fügt sich zurückhaltend in die Räume der Casa Sant‘Agnese ein. Cristiana Guerra plante es als langlebigen Bodenbelag in den Aufenthaltsräumen wie der Bibliothek und dem Refektorium, den Fluren und den Schwesternzimmern ein. „In der Casa Sant‘Agnese unterstützt das Parkett mit seiner warmen Ausstrahlung ein Wohlgefühl für Geist und Seele“, sagt die Architektin.


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Verlegt wurde in der Casa Sant‘Agnese die Parkettkollektion Monopark als klassischer Schiffsboden. Das mit 9,6 Millimeter Aufbau sehr kompakte 2-Schicht-Parkett ist äußerst strapazierfähig und zudem sehr präzise gefertigt, was eine schnelle und unkomplizierte Verlegung garantiert. Der Schweizer Hersteller hat diese Kollektion mit seiner klassischen Stabparkett-Optik gezielt für den Objektbereich entwickelt. Die Parkettunterlage basiert auf der formstabilen und belastbaren HDF-Technologie. Die ressourcenschonende Nutzschicht besteht aus 3 Millimeter Edelholz – in der Casa Sant‘Agnese aus langlebiger Eiche –, das mehrmals renoviert werden

Egal ob Balkone, Terrassen, Treppenstufen oder z. B. Geh- und Radwegbrücken. Wer nachhaltig bauen will, kommt um die durch das DIBt bauaufsichtl. zugelassenen TRIMAX®-Profile nicht herum. Die Profile werden aus recyceltem, sortenreinem Kunststoff von der TEPRO Kunststoff-Recycling GmbH & Co. KG mit Sitz im niedersächsischen Bad Bodenteich (made in Germany) hergestellt und können zu 100 % recycelt werden. Da die TRIMAX®-Profile kein Wasser aufnehmen und somit nicht verrotten können, sind sie die ideale wie auch nachhaltige Lösung für Bauten im Außenbereich. Außerdem ist dieses Material resistent gegenüber Insekten, Pilzen und Bohrmuscheln, ist frostsicher, splittert oder reißt nicht, ist somit barfußfreundlich und dabei auch absolut ungiftig für Flora und Fauna. Dies sind die entscheidenden ökologischen sowie auch ökonomischen Vorteile gegenüber anderen Materialien. All diese Eigenschaften machen die Profile der TEPRO KunststoffRecycling GmbH & Co. KG zur nachhaltigsten und umweltfreundlichsten Alternative gegenüber anderen Kunststoffen, WPC und Hölzern.

TEPRO Kunststoff-Recycling GmbH & Co. KG Industriestr. 17 · 29389 Bad Bodenteich Tel. 05824 9636-24 · Fax 05824 9636-23 info@tepro.de www.tepro-trimax.de 155


In der Casa Sant‘Agnese oberhalb des Lago Maggiore verbringen die Schwestern einer katholischen Ordensgemeinschaft ihren wohlverdienten Ruhestand.

Die Trittstufen der eleganten Treppen wurden aus dem ­gleichen Eichenholz gefertigt wie das Bauwerk-Parkett. Fotos] Marcelo Villada Ortiz, www.marcelovillada.ch

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kann und lange Nutzungszeiten verspricht. Wie alle Parkettprodukte von Bauwerk stammen auch die hier verwendeten Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Monopark ist ecobau-zertifiziert und erfüllt die strengen Kriterien des ecoINSTITUT-Labels, was der Architektin Cristiana Guerra und den Ordnensschwestern wichtig war und die ökologische Qualität sowie die absolute Wohngesundheit des Parketts bestätigt. Der Tessiner Bodenleger Isidori Pavimenti, familiengeführt in zweiter Generation, verarbeitete in der Casa Sant‘Agnese rund 1.200 Quadratmeter Monopark im Kurzstabformat 470 mal 70 Millimeter. Er fertigte aus dem gleichen Eichenholz sowohl die Sockelleisten als auch die Trittstufen der eleganten Treppen. Die Casa Sant‘Agnese erfreut sich bei den Ordensschwestern großer Beliebtheit. Und auch der bekannte Schweizer Architekt Mario Botta dankt in einem Essay (luce e gravità) der Architektin Cristiana Guerra für ihr Werk in Muralto. Sie habe mit der Casa Sant‘Agnese „mit Zurückhaltung einen raffinierten Raum der stillen Meditation geschaffen.“ www.bauwerk-parkett.com


Innovative Bauteile und Dämmstoffe auf Basis von recyceltem und recycelbarem PET. Für ressourcenschonendes, zirkuläres Bauen.

DER GRÜNE DÄMMSTOFF

PETtherm 50 PETtherm 50 ist die erste Lösung für den Dämmstoff-Markt, deren Rohstoffe zu 100% aus recycelbarem PET gewonnen wird. PETtherm 50 trägt zu einer sinnvollen Nutzung von Plastikabfällen bei und hilft, Energie zu sparen sowie CO2-Emissionen zu reduzieren. Am Ende des Lebenszyklus kann der Dämmstoff ohne Qualitätsverlust wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden.

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trends] Leuchte b.bulb

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Stilvoller Begleiter für den Sommer Mobile Ikone – Die b.bulb von Ingo Maurer

Mit der b.bulb bietet der Münchner Leuchtenhersteller Ingo Maurer eine Generation der Bulb-Familie an, die sich ganz der Mobilität verschrieben hat. Ursprünglich entworfen als Hommage an die klassische Glühbirne, die Quelle nicht endender Inspiration für Ingo Maurer, kann die kleinere Version der zeitlosen Ikone als stilvolle Lichtquelle flexibel an jedem Ort platziert werden. Ingo Maurer setzt mit der b.bulb nicht nur auf zeitloses Design und technische Innovation, sondern auch auf die Werte, die die Bulb von Anfang an verkörperte – eine Verbindung von Poesie und Technik, die bis heute begeistert.

Als mobiler Begleiter passt sich die batteriebetriebene Version des Designklassikers den Bedürfnissen ihres Besitzers an und kann mühelos vom Schlafzimmer ins Wohnzimmer, auf die Terrasse oder sogar zum Picknick ins Grüne mitgenommen werden. Sie eignet sich aber auch ideal als Hingucker auf festlich gedeckten Hochzeitstafeln und Gartenpartys. Ihre beeindruckende Flexibilität verdankt sie nicht nur ihrem langlebigen Akku, sondern auch dem bruchsicheren Glaskopf. Wie das Original von 1966 besteht auch die 20 Zentimeter kleine b.bulb aus hochwertigen Materialien wie einem verchromten Aluminiumsockel und einem mattierten Glaskörper, der ein warmes, weiches Licht erzeugt. Die b.bulb passt sich dank der innovativen „Dimm to

„Die b.bulb verkörpert die Essenz zeitgenössischen Designs. Mit ihrer Mobilität und Flexibilität ist sie der perfekte Begleiter für einen lebendigen und exklusiven Lebensstil. Die Verbindung von Schönheit und Funktionalität in dieser Leuchte ist eine Hommage an das Erbe der Bulb und zeigt gleichzeitig die Innovationskraft von Ingo Maurer.“ Axel Schmid, Designteam

Warm“-Technologie jeder Lichtsituation an. Die effiziente LED-Technologie garantiert eine beeindruckende Akkulaufzeit von bis zu 10 Stunden bei voller Leistung. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen USB-C-Kabel, lässt sich die Leuchte überall problemlos aufladen. Sollte dennoch einmal Verschleiß auftreten, lassen sich Akku, LED-Einheit und Glaskopf problemlos als Ersatzteile austauschen. Möglich macht das die clevere Konstruktionstechnik, da die meisten Komponenten der b.bulb geschraubt und nicht geklebt oder geschweißt sind. Darüber hinaus ist die Leuchte nahezu vollständig zerleg- und recycelbar, einschließlich des Aluminiumsockels, des Leuchtenkopfes aus Glas, des Metalls und der Elektronik. 159


trends] Thema

Fotos] Constantin Mirbach

Die Geschichte der legendären Bulb Mit der Bulb von 1966 fing alles an. Sie markiert den Beginn von Ingo Maurers Karriere als Produktgestalter. Aus der Begeisterung für die Schönheit einer einfachen 15-Watt-Glühbirne entstand die Idee der Überhöhung. Der Lichtdesigner reiste nach Murano und ließ ein Glas und einen Sockel anfertigen. So entstand eine Ikone der PopArt-Ära, die bereits 1969 in die Sammlung des Museum of Modern

Art in New York aufgenommen wurde. Im Laufe der Jahre kamen verschiedene Gläser, Größen, Farben und sogar Sondereditionen mit handgefertigten Insektenmodellen hinzu. Besonders beliebt war die 56 Zentimeter hohe Giant Bulb, die ebenfalls in den 1960er-Jahren auf den Markt kam. Noch heute wird die originale Bulb-Tischleuchte von 1966 mit mundgeblasenem Kristallglas aus Murano produziert.

Ingo Maurer Die Ingo Maurer GmbH entwickelt und produziert seit mehr als 50 Jahren außergewöhnliche Designleuchten in München. Zudem hat das Unternehmen mit der Realisierung von Gestaltungsaufträgen im privaten wie öffentlichen Bereich international Zeichen gesetzt. Zu den bekanntesten Entwürfen für die Serienproduktion gehören Bulb (1966), das Niederspannungssystem YaYaHo (1984) und die Flügellampe Lucellino (1992). Die Licht- und Interiorgestaltung des Radisson Collection Hotels in ­Tsinandali, Georgien (2018), die Installation für die Issey Miyake Modenschau in Paris (1999), die Beleuchtung der Hochöfen von Belval in Esch (2013/2022), das

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Lichtkonzept für sieben Stadtbahnhöfe in Karlsruhe (2022) sowie die UNICEF Crystal Snowflake in New York City (2004 bis heute) sind nur einige Highlights auf der langen Liste der Auftragsarbeiten und spektakulären Einzelstücke für Privatkunden und öffentliche Gebäude. Im Mai 2022 hat Foscarini SpA die Mehrheitsanteile am Unternehmen Ingo Maurer erworben und damit die Fortsetzung des internationalen Wachstumskurses erklärt. www.ingo-maurer.com/de/


trends] Kreidetafel Mathematics

Comeback der

Foto] © Ragnar_Omarsson

Kreidetafel Edle Kreativitätstools, die sich in jeden Einrichtungsstil einfügen Auf dem Weg ins digitale Zeitalter beweisen Kreidetafeln ihre anhaltende Relevanz. Zwar statten viele Unternehmen und Bildungseinrichtungen ihre Arbeitswelten mit digitalen Geräten aus, doch setzen sie gern auf Kreide, wenn es darum geht, Prozesse zu veranschaulichen, Gedanken kollektiv festzuhalten und Lerninhalte besser vermitteln zu können. In diesem Sinne hat Lintex, der führende schwedische Hersteller von beschreibbaren und magnethaftenden Schreibtafeln, für die drahtlose Zukunft des kreativen Tuns Mathematics entwickelt, eine zeitgemäße, minimalistische Interpretation der klassischen Kreidetafel, die erstmalig in Köln auf der Messe ORGATEC 2022 präsentiert wurde.

Viel mehr als ein schickes Designobjekt: Seit Jahrzehnten werden Tafeln wegen ihrer Flexibilität hochgeschätzt. Damit punktet auch Mathematics: „Das Design wirkt elegant, fügt sich in wirklich jede Umgebung ein und kann so in vielseitigen Situationen genutzt werden – sowohl bei Präsentationen von Studenten als auch in Meetings mit Kollegen“, erklärt Fabian af Ekenstam, Marketing und Projekt Manager bei Lintex. Durch die Zusammenarbeit mit Studio Halleroed, einem der führenden Designstudios Skandinaviens, ist es gelungen, ein Designstück zu entwickeln, das der klassischen Kreidetafel stilvolle und funktionelle Schönheit verleiht. Das minimalistische Design kombiniert eine robuste, magnethaftende Schreibflä-

che aus Stahlemail mit einem unbehandelten Aluminiumrahmen, der zugleich als Stiftablage dient. Durch das Rohaluminium kommt die Struktur des Rahmens mit farblichen Unregelmäßigkeiten und Rillen besonders gut zur Geltung. Es sind gerade dieser raffinierte Materialmix und die geometrische Form von Mathematics, welche ihr den Charakter eines Kunstobjekts im Raum verleihen. Erhältlich ist die Kreidetafel in der Einheitsgröße 900 mal 900 mal 70 Millimeter; sie lässt sich dennoch mit farbenfrohen Tafelflächen in Grün, Blau oder Schwarz konfigurieren. Elegant, funktional und mit stilvollen Farbakzenten: Die minimalistisch gestalteten Schreibtafeln Mathematics werten jeden Arbeitsbereich in puncto Funktion und Ästhetik auf. Der feinsinnige Umgang mit Linien und Formen und der Einsatz hochwertiger Materialien gehören zu den prägenden Stilelementen der reduzierten Designsprache. In der Kollaboration mit dem international renommierten Kreidehersteller Hagoromo werden die hohen Qualitätsstandards der schwedischen Designmarke sichtbar: „Für seidenglattes Schreiben ohne staubige Hände bieten wir Mathematics mit den Kreiden der japanischen Firma an. Sie sind robuster als herkömmliche Modelle, erzeugen wenig oder minimal Staub und keine störenden Geräusche beim Schreiben“, beschreibt af Ekenstam. Durch die raue und griffige Oberfläche können präzisere Linien und exaktere Details auf der Tafel festgehalten werden. www.lintex.com/de 161


trends] Leuchtenfamilie ALL ROUND

ALL

ROUND

Farblich setzt die ganze Leuchtenfamilie auf monochrome Konsequenz: Ob Rosa in Rosa oder Gelb in Gelb wirken die Tisch- und Stehleuchten ALL ROUND wie aus einem Guss. Wer sie berührt, findet haptische Kontraste zwischen warm und kühl, weich und hart.

Foto] © Hannes Wichmann

VICTOR FOXTROT VICTOR FOXTROT, das sind Florian Vogel und Carolin Kreidel. Die kontinuierlich wachsende Objektfamilie des Hauses besteht aus Tischen, Stühlen, Leuchten und Accessoires, die klare Formen mit Courage für Farben verbinden. Gegründet wurde das Label 2015 von Florian Vogel. Zuvor war er mehrere Jahre als Designer bei Ingo Maurer und hat die Liebe fürs Licht als stilles Element des Interieurs, aber auch die zum Werkstoff Metall mitgenommen. Carolin Kreidel, die 15 Jahre als Strategin in der Luxusmodebranche arbeitete, stieß 2019 dazu. Seitdem stehen Florian und Carolin gemeinsam hinter VICTOR FOXTROT. Ihre Kooperation profitiert von den individuellen Kompetenzen ebenso wie von einer breiten kreativen Schnittmenge. Während Florian für Design, Produktentwicklung und die handwerkliche Realisierung verantwortlich ist, denkt Carolin in Kollektionen und Geschichten. Was beide verbindet, ist die Leidenschaft für Farbe, klare Linien und zeitlose Formen – und aus all diesen Parametern ergibt sich das unverkennbare Profil von VICTOR FOXTROT. www.victorfoxtrot.de

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Der Lampenschirm ist mit Wollstoff bezogen, das Kabel mit Textil und die Basis besteht aus einem pulverbeschichteten Stahlrohr. Im Fuß der Stehleuchte ist ein stabilisierendes Gewicht verborgen, das die Leuchte auch ohne Teller standfest macht. Weil der Schirm innen mit einer matten Goldfolie bezogen ist, erzeugt ALL ROUND eine sanfte und behagliche Lichtstimmung. ALL ROUND bringt mit ihrer skulpturalen Form viel Persönlichkeit in den Raum, ob stehend als Solist oder am Sofa sowie in den kleineren Versionen auf Schreibtisch, Fensterbank oder Sideboard. Designed und produziert in Hamburg. Farben:

Blutorange, Rosa, Gelb, Ozeanblau, Grasgrün, Dunkelgrün, Schwarz, Whisky Materialien: Stahl pulverbeschichtet, Vidar 4 von Raf Simons für Kvadrat, farblich passendes Textilkabel, Schalter an der Fassung Abmessungen: H 45 cm x Ø 27 cm Mini H 60 cm x Ø 38 cm Midi H 138 cm x Ø 50 cm Tall


trends] Entspannteres Sitzerlebnis mit KÖHL AIR-SEAT®

Spürbarer Beitrag für gesünderes Sitzen Nächste Generation des KÖHL AIR-SEAT®

Reguliert wird die Füllung des Luftkissens stufenlos auf Knopfdruck mit einem Self-Inflating-System. Foto] © KÖHL GmbH

Nach intensiver Entwicklungsarbeit bringt die KÖHL GmbH jetzt die zweite Generation der erfolgreichen AIR-SEAT® Technologie auf den Markt. Die neuen Luftkissen zeichnen sich durch eine schnellere Reaktionsgeschwindigkeit sowie deutlich spürbare Unterschiede im Sitzerlebnis aus und kommen ausschließlich in KÖHL Stühlen zum Einsatz.

Integrierte Luftkissen für entspannte­ res Sitzerlebnis Der 2014 eingeführte KÖHL AIR-SEAT® ist ein in die Sitzfläche integriertes 2-Kammer-Luftkissen, das sich individuell einstellen lässt. Durch den ständigen Luftstrom zwischen den beiden Kissen ist „Stillsitzen“ ausgeschlossen: Kontinuierliche Mikrobewegungen des Beckens stärken die Rückenmuskulatur und sorgen so für eine optimale Haltung sowie eine verbesserte Versorgung der Bandscheiben.

Damit ist der AIR-SEAT® ein wichtiger Eckpfeiler in der Philosophie von KÖHL: ergonomisches Sitzen in jeder Situation zu ermöglichen. Die neue AIR-SEAT® Generation ist für alle Drehstühle der Serien ANTEO, ANTEO ALU, TEMPEO, SELLEO und MULTIPLO erhältlich und kostet keinen Cent mehr! Ab sofort wird die neue AIR-SEAT® Technologie in alle Serien verbaut. Beim Modell TEMPEO wird zusätzlich der Sitzkomfort überarbeitet, sodass eine

verbesserte Version zum Jahresende zusammen mit dem neuen AIR-SEAT® ausgeliefert wird. Wer von einem Stuhl ohne AIR-SEAT® oder dem Vorgängermodell umsteigen möchte, kann sich freuen: Durch die KÖHL Wechselsysteme für Polstersitze lässt sich bei vielen Serien die neue AIR-SEAT® Generation nachträglich schnell, einfach und fast überall werkzeugfrei nachrüsten. www.koehl.com

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aktuell] Heinze ArchitekTOUR

Heinze ArchitekTOUR im Zeichen der Nachhaltigkeit Top Vorträge. Innovative Produkte. Wertvolles Networking. Unter dem Motto „Gemeinsam schaffen wir die Bauwende“ fand in diesem Jahr zum 14. Mal die Fortbildungsreihe Heinze ArchitekTOUR statt. Das renommierte Veranstaltungsformat war in insgesamt zehn Städten zu Gast und erreichte rund 1.500 Teilnehmer:innen. Nach Hamburg, Berlin, Bielefeld, Düsseldorf, Stuttgart und Freiburg hat die Heinze ArchitekTOUR zuletzt noch in Frankfurt, Leipzig, Wien und München ihre Tore geöffnet. Im Mittelpunkt standen Best Practices, Produktneuheiten und wertvolle Begegnungen. Fachvorträge namhafter Architekturbüros aus Deutschland und Österreich rundeten das Programm ab

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Neben dem breiten Informationsangebot begrüßten Architekt:innen und Planer:innen vor allem die Gelegenheit, persönlich ins Gespräch zu kommen, neue Kontakte zu knüpfen und mit den Visionär:innen der Baubranche auf Tuchfühlung zu gehen.

Live vor Ort Zu den Speakern in diesem Jahr zählten unter anderem Karl Büttner von kadawittfeldarchitektur, Philipp Auer von Auer Weber Architekten, Wolfram Putz von GRAFT sowie Sebastian Thaut vom Atelier ST. Thematisch ging es u. a. um klimaneutrale Prototypen, nachhaltige Umbauten sowie digitale Entwurfstools und den zukünftigen Umgang mit Mobilität. Die Teilnahme an der ArchitekTOUR ist kostenfrei möglich und von den Architekten- und Ingenieurkammern als Fortbildung anerkannt.

Fotos] Marcus Jacobs

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aktuell] digitalBau 2024

Digitale Brücke für moderne, nachhaltige Architektur

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Die Architekturwelt befindet sich in einer Ära, in der digitale ­Innovationen und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Dieser zukunftsweisende Weg kann auf der digitalBau 2024 vom 20. bis 22. Februar 2024 in Halle 1 sowie Halle 4.2 erkundet werden.

Die digitalBau 2024 ist mehr als eine herkömmliche Messe. Sie ist ein bahnbrechendes Event für Software-, Online- und digitale Lösungen in der Bauindustrie. In diesem inspirierenden Umfeld erwarten Sie vielen Themen bei denen Innovation und Nachhaltigkeit die treibenden Kräfte sind.

Hochkarätige Speaker und ­spannende Vorträge Das Vortragsprogramm verspricht eine Reihe von hochkarätigen Speakern, die Einblicke in die neuesten Entwicklungen der Branche bieten werden. Von digitalen Planungstools bis hin zu nachhaltigen Baumaterialien – Sie werden auf der digitalBau 2024 einen Schatz an Informationen entdecken.

Fotos] Marcus Jacobs

Innovative Produkte und Lösungen Die digitale Bauwelt steht niemals still, und auf der digitalBau 2024 werden einige der innovativsten Produkte und Lösungen vorgestellt. Ob Sie an digitalen Bauprozessen, BIM (Building Information Modeling) oder anderen Technologien interessiert sind, hier finden Sie die Werkzeuge, die Ihre Arbeit vorantreiben werden.

Digitale Erlebniswelt und namhafte Aussteller In der digitalen Erlebniswelt tauchen Sie in baurelevante Themen ein und erfahren aus erster Hand, wie digitale Lösungen die Zukunft der Architektur gestalten. Namhafte Aussteller werden vor Ort sein, um ihre neuesten Produkte und Technologien zu präsentieren. Die digitalBau 2024 verspricht, ein unvergessliches Erlebnis zu werden, das die Art und Weise, wie Architektur geplant und umsetzt wird, grundlegend ändert. Sie sind herzlichst eingeladen an der Gestaltung der Zukunft der Architektur teilzunehmen. Seien Sie dabei, wenn die digitale Brücke für moderne, nachhaltige Architektur auf der digitalBau 2024 geschlagen wird.

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aktuell] Cersaie 2023 Trends

Fliese „Verde Olivia“ aus der Kollektion „Bamboo“ von Gigacer

Foto] © Gigacer

Glamour

für die Wand Fliesen sind die neue Spielwiese der Inneneinrichtung. Wohin die Branche steuert, zeigt die Keramikmesse Cersaie in Bologna. 2023 stehen edle Natursteine ebenso hoch im Kurs wie kostbare Quarze. Florale Dekore und geometrische Muster werden um Strukturen ergänzt, die die Fläche in den Raum erweitern.

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Fliese ist nicht gleich Fliese. Noch nie war das stilistische Spektrum keramischer Wand- und Bodenverkleidungen so weit gefächert wie heute. Sie sind zum facettenreichen Ausdrucksmittel geworden – im gesamten Interieur. Mit Großformaten von 160 mal 320 Zentimetern und fotorealistisch bedruckten Oberflächen hat sich der Spielraum der Anwendungen vergrößert. Fliesen werden als raumfüllende Bilder aufgefasst, die der Tapete oder gestrichenen Wand Konkurrenz machen. So fühlen sie sich keineswegs nur in der Küche oder im Badezimmer zu Hause, sondern erobern ebenso das Wohnzimmer, den Flur oder sogar das Schlafzimmer. Welche Tendenzen die Branche bestimmen, ist jedes Jahr im September auf der Keramikmesse C ­ ersaie in Bologna zu bestaunen. Die 2023er-Ausgabe markierte zugleich das 40. Jubiläum der Schau, die mit rund 100.000 Besuchern – 48 Prozent davon aus dem Ausland – das Vorjahresergebnis um 8,8 Prozent übertreffen konnte. „Die Cersaie bestätigt sich als Referenztermin für die Welt der Keramik, weil sie die Kraft besitzt, ein internationales Publikum anzusprechen, mehr als jede andere Messe auf der Welt“, sagt Emilio Mussini, stellvertretender Vorsitzender

Fliese „Paradise“ aus der Kollektion „Imagine“ von La Fabbrica Ava Foto] © La Fabbrica Ava

Dekor „Diamond“ von Zaha Hadid Architects für Atlas Concorde

Foto] © Atlas Concorde

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der Confindustria Ceramica, dem Dachverband der 259 in Italien tätigen Keramikhersteller. 2022 haben sie einen Umsatz von 8,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der Großteil davon, 7,2 Milliarden, entfiel auf Fliesen. 431,2 Millionen Quadratmeter sind vor allem in der Region um das Branchenzentrum Sassuola in der Region Emilia-Romagna produziert worden, 356,2 Millionen Quadratmeter gingen in den Export. „Italien ist mit einem Marktanteil von 29 Prozent führend, deutlich höher als China mit 19 Prozent und Spanien mit 18 Prozent. Indien verzeichnete ein beträchtliches Wachstum und erreichte einen Marktanteil von sieben Prozent“, ordnet Emilio Mussini die internationale Marktlage ein.

Fliese „Green“ aus der Kollektion „Magma“ von Tonino Lamborghini

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Wohin die Reise geht? Es wird edel. Vor allem Naturstein ist in allen Facetten zu sehen. Schwarzer oder weißer Marmor wartet mit Äderungen in kräftigen Grün-, Rot- und Brauntönen auf. Bei der Kollektion „Calacatta Gold“ von Tagina sind goldschimmernde Einlagen in die Keramikoberflächen gearbeitet. Der weiße, zurückhaltende Steinton verstärkt die Wirkung des Metalls. Auch farbige Marmorsorten in atmosphärischen Grün- und Braunnuancen sind zu sehen – stets mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten und Strukturen, die die Blicke förmlich in sie hineinsaugen. Wand und Boden werden nicht als neutrale Hintergründe verstanden. Sie sollen die Räume mit einer warmen, wohnlichen Atmo-

Foto] © Tonino Lamborghini


3D-Fliesen aus der Serie „Up“ von La Fabbrica Ava

Fliese „Mint“ aus der Serie „Eccentric Luxe“ von Florim Foto] © La Fabbrica Ava Foto] © Florim

sphäre aufladen. Deswegen werden die Farbregler beherzt nach oben gefahren. Ganz in diesem Sinne ist der Trend zu Quarz. Die Kollektion „Onice Reale“ von Tagina greift seltene Sorten von persischem Onyx auf. Das Farbspektrum ist von tiefem Smaragdgrün über helles Ozeanblau bis hin zu einem zarten Rosa gefächert. Die Fliesen „Onyx Purple“ und „Onyx Indigo“ aus der Kollektion „Star“ von Ceramica Sant’Agostino oder die Serie „Eccentric Luxe“ von Florim gehen noch einen Schritt weiter: Sie intensivieren die Farbstimmungen und Kontraste derart, dass sie über die Vorbilder der Natur hinausgehen. Dabei werden die Dekore in ihrer Größe nach oben skaliert, wodurch ein Effekt entsteht, als würde man den Stein unter einer Lupe betrachten. Ergo: Die Natur wird bis ins Exzentrische gesteigert. Für Gemütlichkeit und Wärme sorgen Fliesen in matten Terrakotta-Optiken. Bei der Serie „Aromas“ von Gigacer sind die einzelnen Farbtöne Gewürzen wie Zimt, Chili, Vanille oder Kakao zugeordnet. Durch das Verlegen von großformatigen Fliesen wird die Sinnlichkeit der Oberflächen verstärkt. Sie entfalten eine Wirkung, die jegliche Assoziation mit Rustikalität vermeidet. Die Tonalität gebrannter Erde wird klar im Hier und Jetzt verortet. Eine wichtige Rolle fällt den Glasuren zu. Sie tauchen die Keramik in Farben, die alles andere als eintönig oder abweisend erscheinen. Mitunter betonen sie die Schönheit des Unvollkommenen wie bei der Kollektion „Bamboo“ von Gigacer. Die Oberflächen sind teils matt und porös, andere glänzen perfekt wie Spiegel. Einige Fliesen warten sogar mit zarten, fast unsichtbaren Rissen auf. Die bewussten Unregelmäßig-

keiten sind auf handwerkliche Prozesse zurückzuführen, wodurch jedes Stück einzigartig wirkt. Einen changierenden Effekt bewirken reliefartige Fliesen wie die Kollektion „Up“ von La Fabbrica Ava. Kreise, Ellipsen, Rillen treten aus dem Flächenprodukt heraus. Die Fliesen erobern die dritte Dimension – und sorgen so für spannungsvolle Schattenwürfe, die sich mit dem Einfallswinkel des Lichts verändern. Florale Motive verwandeln die Innenwände in Dschungellandschaften, die von Palmen, Gräsern und anderen exotischen Pflanzen bevölkert werden. Bei der Kollektion „Imagine“ von La Fabbrica Ava sind Referenzen an die Ära des Art déco mit goldschimmernden Details spürbar. Die Flora wird zum Sehnsuchtsmotiv in einer Zeit, in der sich das Leben immer stärker ins Digitale verschiebt. Geometrische Dekore werden durch eine Addition von Fliesen erzeugt, die mit neuen, kleinteiligen Formaten ein Stück weit in Richtung Mosaik rücken. Das Dekor „Diamond“ von Atlas Concorde ist ein Entwurf von Zaha Hadid Architects. Es basiert auf einem ungleichförmig in die Länge gezogenen Sechseck sowie einer Raute. Die Fliesen werden nicht gleichförmig nebeneinandergelegt, sondern können in verschiedene Richtungen gedreht werden. So entsteht ein dynamischer Effekt an Wand und Boden. Zudem lassen sich fließende Übergänge von einer Farbe zur anderen erzeugen. Auch hier ist die Botschaft klar: Die Raumgrenzen werden mit Fliesen zum Leben erweckt. www.confindustriaceramica.it

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aktuell] Heinze ArchitekturAWARD 2023 Preisverleihung am 23.11.2023 in Berlin beim Klimafestival

Architektur AWARD ’23

Heinze ArchitekturAWARD 2023 ehrt herausragende Nichtwohngebäude

Am Abend des 23. November 2023 wurden im Rahmen des Klimafestivals in der STATION Berlin die besten Nichtwohngebäude mit dem begehrten Heinze ArchitekturAWARD ausgezeichnet.

Mit großer Begeisterung verzeichnete der diesjährige Wettbewerb mit 390 Einreichungen eine Rekordbeteiligung von Architektur- und Planungsbüros. Zum ersten Mal waren, neben Büros aus Deutschland, auch Architekturbüros aus Österreich verteten, die ihre innovativen Projekte präsentierten. Für die renommierte Jury, Prof. Much Untertrifaller (Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH), Prof. Anca Timofticiuc (Mensing Timofticiuc Arch. PartmbB) und Anne Kaestle (Duplex Architekten AG), die alle Projekte genauestens unter die Lupe nahm, keine einfache Aufgabe.

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Nach einer Vorauswahl bildete sich eine Shortlist, auf der die vielversprechendsten Bauwerke vertreten sind. In der darauffolgenden Jurysitzung wurden die Projekte anhand verschiedener Kriterien bewertet, darunter das Gesamtkonzept des Bauwerks, Einzigartigkeit, Innovation, architektonische Exzellenz, Nachhaltigkeit sowie ökologische, ökonomische und soziokulturelle Qualität. Der jährlich ausgelobte Architekturwettbewerb feierte am 23. November 2023 sein Finale und zeichnete 13 herausragende Gewinnerinnen und Gewinner aus. Sie erhielten nicht nur ein Gesamtpreis-


geld in Höhe von 40.000 Euro, sondern wurden auch mit einer AWARD-Trophäe sowie einer Urkunde für ihre hervorragenden Projekte geehrt. Die feierliche Laudatio wurde von Prof. Much Untertrifaller und Prof. Anca Timofticiuc gehalten. Klaus Füner, Creative Director & Head of Partner Relations bei der Heinze GmbH, moderierte charmant die Preisverleihung und überreichte anschließend die drei Publikumspreise, für die online auf heinze.de abgestimmt wurde. Herzlichen Glückwunsch an die Preisträgerinnen und Preisträger, die auf den folgenden Seiten sowie unter heinze.de/award vorgestellt werden. Der Wettbewerb wurde großzügig von den Sponsoren James Hardie Europe, LUNOS und SALTO Systems unterstützt.

Vielen Dank an die Sponsoren 2023:

v. l. n. r.: Prof. Much Untertrifaller, Anne Kaestle, Prof. Anca Timofticiuc, Klaus Füner. Nach zwei Tagen Jurysitzung steht fest, welche Projekte eine Auszeichnung verdient haben. Fotos] © wolfgang-galow-photographie.de

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Bestes Cradle to Cradle

Fotos] © Iwan Baan/Lemmart (unten links)

Studierendenhaus TU Braunschweig Gustav Düsing GmbH und Büro Hacke Jurybegründung Was Häuser in Zukunft alles können sollen! Nachhaltig sollen sie sein, mit viel Raum für wenig Geld, zum Rückzug geschaffen und fürs Miteinander gedacht, dabei großzügig geschnitten und fast aus Nichts gemacht. Geschraubt natürlich, nicht geklebt, zum ganz schnellen Auseinandernehmen, dabei selbstverständlich für die Ewigkeit gedacht. Verschwenderisch großzügig im Raumgefühl, gebaut aber ohne nur ein Gramm zu viel. Auf Maß geschneidert und doch flexibel, zudem elegant, effizient und – nicht zuletzt – schön anzusehen. Es kommt einem Kurt Tucholskys Gedicht vom Ideal in den Sinn: „Ja, das möchste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße (…)“ Die Vertreter der jungen Generation führen uns beispielhaft vor, wie wir uns trotz aller Sorge um die Zukunft auf den Weg ins Ungewisse machen können: idealistisch, aber mit einem klaren, ernsten Blick nach vorn, gepaart mit dem Gefühl beschwingter Leichtigkeit. Gustav Düsing und Max Hacke gelingt mit diesem Bau, was zunächst unmöglich scheint: aus dem engen Korsett all der schwerwiegenden Zukunftsthemen eine neue Ästhetik der Nachhaltigkeit zu entwickeln, die sachlich bleibt und dennoch Zuversicht ausstrahlt, um sich – scheinbar mühelos – in ein Stück gebaute Poesie zu verwandeln.

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Jägerbau

Innauer-Matt Architekten ZT Jurybegründung In der Vorarlberger Stadt Bludenz steht dieser rote Stadtbaustein im Zentrum, unweit vom Schloss Gayenhofen. Das Besondere bei diesem Projekt ist, dass es sich um einen Firmensitz handelt, der im Zentrum realisiert wurde und von der Großstadt träumt. Es ist geradezu verblüffend, dass mit einer städtischen Dichte gearbeitet wird und nicht mit der Fläche und der Peripherie. Die Lebendigkeit einer Firma mit ihren Angestellten, Besucher:innen und Kund:innen, in die Innenstadt zu tragen, ist besonders. Das Architekturbüro hat dieses Potenzial verstanden und von der Fernwirkung bis zum Detail ein Stadthaus mit Würde, Wertschätzung und Integrität umgesetzt. Dieses Haus versteht sich als öffentliches Gebäude. Die Insignien der Öffentlichkeit der Stadt,

wie die Arkaden des Bezirkgerichts, scheinen in die Ausbildung des Erdgeschosses eingeflossen zu sein, so offen und zugänglich wurden die Fenster und tektonischen Elemente ausgebildet. Auch die Farbgebung wirkt deutlich und entschieden und schafft ein Gleichgewicht an Farbvarianz. Im Inneren überrascht einen fast noch mehr die Sorgfalt des Gedachten und die Sorgfalt des Gebauten. Qualitätsvolle und spannende Innenräume sind mit genau dem richtigen Maß an Dichte und Transparenz entstanden, in denen die Strenge, Ordnung und Diszipliniertheit gekonnt mit Überraschungen, wie zum Beispiel dem ovalen Deckenausschnitt, aufgebrochen wird.

Bestes Design

Fotos] © Adolf Bereuter

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GWG Geschäftsstelle Tübingen VON M

Jurybegründung Der kompakte, selbstbewusst gesetzte Baukörper fügt sich durch das auf zwei Seiten zurückgesetzte Dachgeschoss gut in die Maßstäblichkeit der unmittelbaren Umgebung ein und definiert den Ort auf selbstverständliche Art und Weise neu. Der Vorplatz mit dem Klimawäldchen stellt einen weiteren wichtigen Beitrag im Quartier nahe dem Güterbahnhofsareal dar. Über diese städtebaulichen Qualitäten hinaus entstand aber auch – der Haltung der GWG entsprechend, sozial und verantwortungsvoll bauen zu wollen – ein vorbildlicher, gut durchdachter Holzhybridbau, großteils vorgefertigt, pragmatisch, rational und doch räumlich äußerst vielschichtig. Das flexible und robuste, auf unterschiedliche Arbeitswelten adaptierbare Raumkonzept mit hoher horizontaler und vertikaler Durchlässigkeit, dadurch vielfältigsten Blickbeziehungen, ist kommunikations- und konzentrationsfördernd zugleich. Überzeugend der ausgewogene Materialmix aus Holz und Beton, jeweils naturbelassen, mit hohen haptischen und atmosphärischen Qualitäten, überzeugend die saubere, sorgfältige Fassadendetaillierung aus vorvergrautem Holz mit schöner Struktur und sinnvollem Öffnungsanteil, nicht zu vergessen auch das stimmige Lowtech-Konzept. Ein in höchstem Maße angemessenes, im besten Sinne auch vernünftiges Gebäude, angenehm bescheiden und gleichzeitig großzügig und vorausschauend.

Bester Holz(hybrid)bau

Fotos] © Zooey Braun

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Beste Innovation

Fotos] © Hertha Hurnaus

IKEA der gute Nachbar

querkraft architekten zt gmbh Jurybegründung Möbelhäuser sind leicht zu erkennen: Sie stehen als große blinde Kartons von endlosen Parkfeldern eingerahmt irgendwo an gut erschlossener Lage im Gewerbeallerlei zwischen Baumärkten und Großverteilern herum. Man wird darin verschluckt und Stunden später leicht desorientiert wieder ausgespuckt. Ganz anders das neue IKEA-Haus am Wiener Westbahnhof von querkraft architekten: Da steht ein offenes Gestell als neuer Stadtbaustein, perfekt eingepasst in die bedrängte städtebauliche Situation und so einfach zusammengesteckt wie ein Billy Regal. Es zeigt eine lebendige Fassade mit vielfältigen Sichtbezügen von innen nach außen und umgekehrt. Die dienenden Funktionen sind in eine umlaufende äußere Schicht eingebettet, um für die innere Organisation maximale Freiheit zu schaffen. Was im Grundriss clever gedacht ist, dient auch der vertikalen Durchlässigkeit. Über die eingeschriebene offene Treppe ist die Dachterrasse für die Öffentlichkeit jederzeit frei zugänglich. Große, üppig bepflanzte Töpfe besetzen die vordere Raumschicht. Innovativ ist auch der Nutzungsmix: In den oberen Geschossen werden die Verkaufsflächen um ein Hostel ergänzt. Ein Möbelhaus, das sogar bewohnt werden darf? Was klingt wie ein surrealer Traum, ist hier im Kräftespiel von smarten Autoren, unkonventionellen Bauträgern und der Stadt Wien Realität geworden. Wir gratulieren zu dieser großartigen Zusammenarbeit!

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Bestes Interior Design

Fotos] © Brigida Gonzalez

Stadtbahn Karlsruhe – Neubau von sieben Haltestellen im Untergrund allmannwappner Jurybegründung Infrastrukturprojekte wie diese gehören zu den Aufgaben, bei denen große öffentliche Orte geschaffen werden, die aber gleichzeitig einer reinen, technischen Funktionalität unterliegen. In dem prämierten Projekt arbeitet das Architektenteam auf subtile Weise mit dieser Dualität und formuliert daraus einen spannungsgeladenen Widerspruch. Um dies deutlich werden zu lassen, sollte man sich im Vergleich dazu die Haltestellen der Moskauer Untergrundbahn vor Augen führen. Hier wird ein extremer öffentlicher Ort ausgebildet, als Palastinnenräume für die ganze Bevölkerung, herrschaftlich und irreführend. Aber hier sind die Aspekte der infrastrukturellen Anlage kaschiert, überornamentiert, untergeordnet. In Karlsruhe

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hingegen ist ein Gleichgewicht eingetreten. Wir assoziieren eine gewisse Coolness von Clubs, den futuristischen Look des Terminals eines Raumfahrtflughafens, die Sauberkeit und Helligkeit einer hochmodernen Klinik. Alles öffentliche Orte unserer Zeit, mit Technologie bestückt. Wir sehen die Auseinandersetzung mit der Großzügigkeit und Schönheit dieser technischen Anlagen, wie zum Beispiel eine Beleuchtungsinstallation, die die Stromführungsleitungen der Bahn visuell fortführt zu einer Decke, an der Elektrizität festgefroren zu sein scheint. Ein helles, neuartiges, mehrdeutiges Forum des Ankommens, des Verlassens und der Begegnung ist entstanden.


KORNVERSUCHSSPEICHER AFF Architekten GmbH Jurybegründung Der Experimentalbau zur Erforschung neuer Methoden zur Lagerung von Getreide – von großer Relevanz für die Versorgung Berlins infolge des explosiven Bevölkerungswachstums Ende des 19. Jhdts. – ist das einzige erhaltene Gebäude auf dem Gelände der heutigen Europacity. Ein Stadtteil mit kaum eigenständiger Identität, vielfach kritisiert, geprägt von Großvolumen mit wenig belebten Erdgeschossen. Umso wichtiger für das Quartier ist die sehr gelungene, sorgfältige, nach einer Erweiterung im frühen 20. Jhdt. bereits zweite Transformation dieses Wahrzeichens der Wasserstadt Mitte, das über verschiedene Interventionen, behutsam im Einklang mit dem denkmalgeschützten Gebäude entwickelt, in eine zeitgemäße Nut-

zung überführt wurde. Zur Stärkung der Kubatur und seiner städtebaulichen Präsenz wurde die Klinkerfassade, durch eine reliefartige Struktur subtil abgesetzt, auf ihre historische Firsthöhe erweitert. Das Innere überzeugt durch einen qualitätsvollen Mix aus Originalelementen, alterungsfähigen neuen Materialien und offenen, veränderbaren Installationen, räumlich aufgewertet durch gezielte Ab- und Ausbrüche. Bleibt zu hoffen, dass der nutzungsoffene, intelligente und resiliente Bau dauerhaft entsprechend vielschichtig programmiert wird, um den Defiziten des Quartiers neben seiner Rolle als Identitätsstifter auch inhaltlich entgegenwirken zu können.

Beste Transformation

Fotos] © Tjark Spille

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Out of the box

Fotos] © Jan Bitter

Erlebnis-Hus St. Peter-Ording

Holzer Kobler Architekturen Berlin GmbH Jurybegründung An der westlichen Küstenlinie Schleswig-Holsteins gründet sich dieses Haus ohne Form auf vielen kleinen Betonpfählen. Die Holzstruktur aus Stützen und Balken gleichen Formats setzt sich vorsichtig auf die kleinen Pfähle nieder, als hätte sie ein wenig Scheu vor der Allmacht des Wassers. Das Haus macht die Feuchtigkeit spürbar. Gleichzeitig wirkt es wie ein übergroßes Spielgerät auf einem Spielplatz oder wie ein Pier, der viel zu weit vom Meer entfernt steht und nicht mehr vollständig zu sein scheint. Außerdem sehen wir die Archaik und Erhabenheit einer fernöstlichen Holzkonstruktion. Dieses Gebilde öffnet unsere Vorstellungskanäle und ist im

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besten Sinne einfach nur inspirierend. Glücklicherweise oder mit Intention, wer weiß es schon, endet diese anregende Art beim Betreten des Skeletts nicht. Die Anregungen zur Benutzung sind so phantasievoll wie überraschend, austauschbar und zum Aneignen gemacht. Jeder und alles scheint unter, neben, auf und in ihm oder ihr möglich zu sein. Auch wenn die Bewältigung zeitgenössischer Fragestellung der Nachhaltigkeit in gleicher Qualität bei diesem Projekt angegangen wurde, wollen wir primär betonen, dass hier etwas Seltenes passiert ist: Architektur, die Neuheit ausstrahlt.


Das Gartenzimmer in der Großstadt David Lachermeier, Jakob Magg und Jan Würffel, Technische Universität München

Nachwuchspreise

Jurybegründung In die Struktur des Hansaviertels in Berlin eingefügt, wird die Idee der grünen Stadt mit großzügigen kollektiven Freiräumen zwischen linearen Hochpunkten weitergeführt. Bereichert allerdings durch ein jeweils überhohes Erd- und Dachgeschoss für Nutzungen durch die Gemeinschaft – nicht weiter ausgeführt – und großzügige individuelle Freiräume für die Geschosse dazwischen, das eigentliche Thema der überzeugenden Arbeit. Die Schaffung von privaten Rückzugsbereichen als Sehnsuchtsort, als Ort der Sinnlichkeit mit olfaktorischen und haptischen Reizen, als Ort der GeborgenFoto] © David Lachermeier, Jakob Magg, Jan Würffel

heit und gleichzeitig auch der Freiheit, immer in engem Kontakt mit der Natur. Aber auch Entgegenwirken der Aufheizung unserer Städte durch die intensive, dichte Bepflanzung, wirksamer als die allerorts verordneten begrünten Fassaden, allzu oft nur Feigenblätter. Großformatige vorgefertigte Stampflehmelemente in Verbindung mit einer hybriden Stahlbeton-Holz-Struktur bilden den Rahmen für robuste, gut verknüpfbare Raumschichten mit einem vielfältigen Raumangebot von der Kleinwohnung bis zur Wohngemeinschaft, mit Terrassen zwischen den für einen ausgeglichenen Feuchtigkeitshaushalt sorgenden Lehmscheiben – und eben als zentrales Element diese umlaufend vorgehängten „Gärten“. Eine schöne Idee, engagiert umgesetzt, für eine relevante Aufgabenstellung.

Fakultät für Konservierung und Restauration — Det Kongelige Akademi København Lukas Molter, Technische Universität Braunschweig Jurybegründung Aufbauend auf einer sorgfältigen Analyse des Ortes wird für die Erweiterung der Königlichen Kunstakademie ein ehemaliger Kanonenschuppen behutsam als Arbeits- und Lernort umgenutzt und um zwei präzise gesetzte Neubauten ergänzt. Die architektonischen Themen für die Neubauten werden dabei aus dem Repertoire des Bestandes geschöpft, das Ergebnis ist eine Art Gebäudefamilie, deren Teile – ob alt oder neu – in klarer Beziehung Foto] © Lukas Molter

zueinander stehen. Der Dreiklang lebt von einer ausgewogenen Balance von Gemeinsamkeiten und Unterschieden und baut ein Gespräch im städtischen Raum auf, der die zeitlichen Schichten verschwimmen lässt. Der architektonische Ausdruck wird konsequent aus der konstruktiven Idee abgeleitet, es entstehen Charakterbauten, die kraftvoll sind, ohne aufdringlich zu sein, und zugleich eine Sehnsucht nach Zugehörigkeit erkennen lassen. Es ist diese Haltung zwischen Eigensinn und Anpassung, die wir für das Weiterdenken der Stadt so dringend brauchen. Die Jury ist begeistert von der großen Kohärenz dieser Arbeit, ihrer inneren Reife wie auch von der außerordentlichen Präzision und Schönheit in der Darstellung, mit der es gelingt, eine starke Idee auf den Punkt zu vermitteln.

preserve. research. reuse Niklas Strassacker und Jona Thiele, Karlsruher Institut für Technologie Jurybegründung Ausgesprochen vorbildlich und vollumfänglich bearbeitet dieser Entwurf die Fragen unserer Zeit in der Disziplin des Bauens und der Architektur. Die Verwendung von Bestandsgebäuden und vorgefundenen Bauteilen, Kreislaufgerechtigkeit, Minimaleinsatz, Energieautarkie, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, alles ist nicht nur angesprochen, sondern man sieht und empfindet einen kreativen Umgang damit. Die städtebaulichen Setzungen der Neubauten wirken klassisch, aber mit einer Foto] © Niklas Strassacker, Jona Thiele

frischen Selbstverständlichkeit und dem Bewusstsein über Anziehungskraft und Wohlbefinden. Auch klassisch aus dem Industriebau entwickelte Ordnungs- und Konstruktionsprinzipien werden mit Gelassenheit umgesetzt. Eine Architektur ohne Autor? Hier spürt man keine Angst vor dieser Überlegung. In den ausgezeichneten Visualisierungen wird eine Ästhetik der Verschmelzung von Alt und Neu ausgelotet, um eben nicht mehr Alt von Neu zu trennen. Das ist Weiterbauen mit Selbstbewusstsein und eindrucksvollem Ergebnis. Eindeutige Lesarten werden vermieden, um die Räume und die Materialen jenseits der Beurteilung ihres Wertes wunderbar neu zusammenklingen zu lassen.

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Foto] © Nuno Fernandes Tomas

Foto] © Branding Identity/Reiters Reserve Hotel

Publikumspreise

1. Platz

2. Platz

Reiters Reserve Supreme Suites BEHF Ebner Hasenauer Ferenczy ZT GmbH

Alte Schule Tiefenbach HORMUTH architektur

Beschreibung Wie ein Schloss thront das Hotel – ein bestehendes Resort aus den 1980er-Jahren – in der sanft hügeligen Landschaft des Südburgenlandes. Bei dem Umbau wurde größter Wert auf die ausschließliche Verwendung echter, natürlicher Materialen in höchster Qualität und Nachhaltigkeit gelegt. Die gesamte Einrichtung sowie Wände und Böden bestehen aus nachhaltig geforstetem Vollholz (Esche), das aus nachweislich nahe liegenden Regionen stammt. Raumhohe Pivottüren ermöglichen ein individuelles Öffnen/Schließen des Schlafraums zum Wohnraum. Diese hochwertige und langlebige Umsetzung verlängert den Umbauzyklus enorm. Für Wände und Decken wurden 100 Prozent ökologische Lehmbauplatten mit Holzständerkonstruktion bzw. Lehmputz (statt Gipskarton mit Aluständern) verwendet. Dies sorgt für einen verbesserten Schallschutz, reguliert die Raumfeuchtigkeit und dient somit als natürliche Klimaanlage. Naturstein (Travertin aus Südtirol) sowie Kork und Fell ergänzen die hochwertige Materialauswahl.

Beschreibung Das ursprünglich 1886 fertiggestellte Schulhaus im Zentrum der kleinen, ländlich gelegenen Gemeinde Tiefenbach befand sich vor seiner Umnutzung zu einer modernen spanischen Gastronomie mit Raum für Veranstaltungen und Beherbergung in einem sehr maroden Zustand. Mithilfe der sanierten Bestandssubstanz, neuer Flachdachgauben und des neuen eingeschossigen Nebengebäudes im Innenhof ist eine Gebäudestruktur entstanden, die eine klare Ablesbarkeit von historischen und modernen Elementen ermöglicht. Die ergänzten Materialien und ausgewählte Innenausstattung der Räume bilden mit dem Bestand eine harmonische Einheit. Aufgrund der Nutzung sind in der Gestaltung sowohl regionale als auch mediterrane Einflüsse zu finden. Von der Leuchte bis zur Fliese wurde so auch bei der Wahl der Ausstattung nichts dem Zufall überlassen. Die im gesamten Gebäude verwendeten Leuchten stammen von einem regionalen Hersteller und selbst das gewählte Modell hat einen geographischen Bezug.

3. Platz

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Foto] © Roland Borgmann

Erweiterung Gymnasium Lohne – Neubau eines Oberstufenhauses htarchitektur Henrike Thiemann Architektin BDA Beschreibung Das neue dreigeschossige Oberstufenhaus schließt über ein verbindendes Foyer barrierefrei an die Bau- und Erschließungsstruktur des Bestandskörpers an und bildet ein neues, einladendes Entree zum Schulkomplex. Der Neubau ist als heller und offener Lernort konzipiert. Alle Klassenräume gruppieren sich u-förmig um die „Gemeinsame Mitte“ und den zentralen Lichtraum mit dem gemeinsamen Hausbaum. Die Raumzonierung zwischen Unterrichtsräumen und „Gemeinsamer Mitte“ erfolgt durch eingestellte Glastrennwandelemente. So entsteht eine helle Lernlandschaft mit beidseitigem Tageslichteinfall für alle Unterrichtsräume und die „Gemeinsame Mitte“. Die Materialien des Gebäudes beschränken sich auf wenige Elemente: Ziegel, Beton, Glas und Holz. Energetisch wird der Neubau betrieben durch eine Erdwärmepumpe, gekoppelt mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Regenwasser versickert auf dem umgebenden Gelände über Rigolen, Pflanzstreifen und Rasenfugenpflaster.


aktuell] Baunetz Wissen

Grün für alle! Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der zunehmenden Urbanisierung hat sich die Begrünung von Städten und Gebäuden zu einem essenziellen Ansatz für die Umgestaltung unserer Lebensräume entwickelt. Die strategische Integration von Grünflächen in urbane Räume bietet zahlreiche Vorteile: Sie steigert die Lebensqualität, reguliert das Stadtklima, fördert Artenvielfalt und Biodiversität, verhindert Überhitzung, filtert Schadstoffe und Lärm, entlastet die Kanalisation und leistet einen Beitrag zur CO₂-Neutralität. Geeignete Flächen für die Begrünung finden sich nahezu überall – Fassaden- und Dachbegrünungen kommen praktisch ohne Bodenverbrauch aus. Im neuen Fachportal Baunetz Wissen Stadt- und Dachbegrünung werden die

Potenziale grüner Architektur näher beleuchtet. Unter Berücksichtigung ökologischer, wirtschaftlicher, planerischer, baulicher und rechtlicher Aspekte informiert es über Grundlagen, aktuelle Entwicklungen, Bücher und Veranstaltungen; realisierte Projekte aus aller Welt zeigen die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten begrünter Häuser und Dächer. Geschrieben und aktualisiert wird Baunetz Wissen Stadt- und Dachbegrünung von Begrünungsexpert:innen, ermöglicht wird es durch Optigrün international.

Fotos] Yvonne Kavermann (Titel + links)/Optigrün (Mitte + rechts)

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anhang] Inserentenverzeichnis apoprojekt

11

Reflex Winkelmann

Bauder

21

Schüco

9

BauNetz

81

Sto

37

TEPRO Kunststoff-Recycling

155

Brillux

4. Umschlagseite, 23

Busch-Jaeger CONFINDUSTRIA CERAMICA

168-171

VEKA

39, 109

WAREMA Renkhoff

41

Deceuninck Germany

93

Wesa Software

119

Deutsche Messe

105

WÖHR Autoparksysteme

43

ELA CONTAINER

15

fuma

99

Fundermax

25

GEALAN Fenster-Systeme

127

GIMA Girnghuber

123

James Hardie

112, 113, 141

HELLA Sonnen- und Wetterschutztechnik

27

Industriebau Bönnigheim

133

ING-DiBa

135

Internorm-Fenster

79

Jakob

101

KANN Baustoffwerke

29

KENNGOTT-TREPPEN

117

KLEUSBERG

33

KNAUF Ceiling Solutions

35

KRASO

151

Küberit Profile Systems

89

LAMILUX Heinrich Strunz Holding

184

95

111

149, 185

LOROWERK K.H. Vahlbrauk

63

MEA Bautechnik

129

Pflüger TOB

157

Pluggit

53


DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN LAMILUX MODULARES GLASDACH MS78 Erleben Sie Innovationen im Glasdachbau mit dem LAMILUX Modularen Glasdach MS78. Das modulare Glasdachsystem kombiniert die neuesten Entwicklungen in der Glasdacharchitektur mit den bewährten Vorteilen der LAMILUX Flachdach Fenster FE und LAMILUX Glasdach PR60. Dank der nativen Flügelintegration (NFI) und der Möglichkeit einer uneingeschränkten Flügelanordnung besticht das MS78 durch eine homogene Optik von Flügeln und Festelementen. Die Montage erfolgt direkt auf tragfähigen Unter­ gründen wie Beton, Holz und Stahl, ohne dass zusätzliche Profile benötigt werden. Entdecken Sie mit dem LAMILUX MS78 eine har­ monische Verbindung von Tageslicht, Innovation und Design. Mehr entdecken unter:

www.lamilux.de/ms78

www.lamilux.de • information@lamilux.de


Im nächsten Heft

Nachhaltiges Bauen in Perfektion Mit dem Plusenergie-Quartier P18 entsteht in Stuttgart derzeit ein echtes Vorzeigeprojekt für zukunftsgerechtes serielles Bauen. Die 330 auf Basis des Aktivhauskonzepts von Werner Sobek (Stuttgart) realisierten Wohnungen begeistern mit ganzheitlich durchdachter Nachhaltigkeit – auch bei der gewählten Bodenlösung. Denn in allen Neubauten des Ensembles kommen umweltgerechte Linoleumbeläge zum Einsatz.

Foto] © Gerflor/© Zooey Braun

www.gerflor.com

Forschungsgebäude mit Alleinstellungsmerkmal Das hochmoderne Wasserbaulabor der Universität für Bodenkultur Wien ist weltweit einzigartig: Hier können erstmals praxisorientierte Modellversuche im Originalmaßstab (1 : 1) durchgeführt werden. Die Wasserspiegeldifferenz von drei Metern zwischen Donaukanal und Donau nutzend, ermöglicht das Labor umfassende Forschungsarbeit zu den aktuell brennenden Themen wie Hochwasserschutz, Umweltschutz, Gewässermorphologie, Sedimenttransport sowie Wasserkraft und -straßen. Herzstück des Labors ist der unter dem Wasserspiegel liegende „Main Channel“, durch den ohne Pumpen bis zu 10.000 Liter Donauwasser pro Sekunde geleitet werden können.

Foto] BOKU/Christoph Gruber

www.atp.ag

Impressum Das Journal wird herausgegeben von der Heinze GmbH, Bremer Weg 184, 29223 Celle. an Infopro Digital company KUNDENSERVICE Tel. 05141 5055 Fax 05141 5056 E-Mail kundenservice@heinze.de www.heinze.de GESCHÄFTSFÜHRER Andreas Göppel, Sven Hohmann REDAKTIONSLEITUNG Christina Baart REDAKTION Rainer Tenbosch, Dipl.-Ing. (FH) Architekt Sabine Tornow, Dipl.-Ing. SATZ + GESTALTUNG Katrin Polzin

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DRUCK Vogel Druck und Medienservice GmbH TITELBILD Die b.bulb von Ingo Maurer Foto: © Constantin Mirbach AUSGABE Januar 2024 ISSN 1866-8917

Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf nur zum persönlichen Gebrauch (§ 53 UrhG) genutzt werden. Nachdruck, elektronische Speicherung (auch durch Scannen), Vervielfältigung, Ermöglichung des Down-

loads durch Dritte, z. B. durch Aufnahme in eine Website, in Bulletins etc., und das elektronische Versenden über die Netze sind nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Heinze GmbH unter Quellenangabe zulässig.

© Copyright 2023 Heinze GmbH, Celle


VORHABEN BAUPLAN

MEHLBOLZEN BACKEN I HR HEI NZ E T EA M

DATUM DE ZEM B E R 2 0 2 3

BAUHERR:IN S I E

OBJEKTBESCHREIBUNG Mehlbolzen – ein traditionelles Weihnachtsplätzchen-Rezept aus Niedersachsen,

das mit einem feinen Geschmack und einem süßen Zuckerguss überzeugt

Z UTAT EN FÜR 5 5 ST. 4 EL Zuckerstreusel und/oder -perlen 3 EL Weizenmehl, für die Arbeitsfläche

Z UTAT EN FÜR D EN T EI G 500 g Weizenmehl, Type 405 250 g Zucker 100 g Butter, weich 1 St. Ei, Gr. M 1 TL Hirschhornsalz*, gehäuft 65 ml Wasser, lauwarm 1/2 Pk Backpulver 1/2 TL Vanillezucker

Z UTAT EN FÜR D EN Z UCKERGUSS 250 g Puderzucker 2 EL Zitronensaft, frisch gepresst 1 EL Wasser

* T I P P Z UM R EZ EPT Hirschhornsalz ist ein traditionsreiches Triebmittel, das für die Weihnachtsbäckerei verwendet wird. Ursprünglich wurde es aus dem Geweih von Hirschen gewonnen, doch heutzutage wird es synthetisch hergestellt. Es kann durch Backpulver oder Natron ersetzt werden.

R E ZE PT ZU B E R E I T U N G Bitte beachten: Der Teig soll vor dem Backen 24 Stunden ruhen.

ZU B E R E I T U N G T E I G Am Vortag zuerst Hirschhornsalz in lauwarmem Wasser auflösen. 2. Dann Mehl, Zucker, Vanillezucker, Backpulver, Ei und weiche Butter in eine Schüssel geben und alles gut miteinander vermischen. 3. Zuletzt Hirschhornwasser dazugießen und alle Zutaten zu einem glatten Teig verkneten. 4. Nun den Teig in Frischhaltefolie wickeln und über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. 1.

ZU B E R E I T U N G M E H LB OLZE N Am nächsten Tag den Backofen auf 200 °C (Umluft 180 °C) vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier belegen. 2. Etwas Mehl auf eine Arbeitsfläche streuen und den gekühlten Teig darauf etwa 0,5 cm dünn ausrollen. 3. Nun beliebige Plätzchenformen aus dem Teig ausstechen und auf die vorbereiteten Backbleche legen. 4. Anschließend die Plätzchen nacheinander auf der mittleren Schiene im vorgeheizten Backofen jeweils etwa 10 Minuten backen, dann herausnehmen, mit dem Backpapier auf ein Backgitter ziehen und auskühlen lassen. 5. In der Zwischenzeit Puderzucker in eine kleine Schüssel geben, Zitronensaft mit Wasser vermischen und nach und nach zu einem dicken Zuckerguss rühren. 6. Die ausgekühlten Mehlbolzen mit Zuckerguss bestreichen, mit Zuckerstreuseln oder Zuckerperlen verzieren und vor dem Verzehr trocknen lassen. 1.


Colour your life! Jetzt reinhören: www.brillux.radio

Gemeinsam blicken wir auf ein Jahr voller ereignisreicher Momente. Momente, die unsere partnerschaftliche Zusammenarbeit gestärkt haben und Augenblicke, die wir so schnell nicht vergessen werden. Wir freuen uns nun auf die 366 Tage, die vor uns liegen. Egal, was die Zukunft für uns bereithält, wir sind an Ihrer Seite. Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr.

Es geht um

..mehr als Farbe.

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10.11.2023 11:47:10


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