Gurdjieff Ensemble & Hewar

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Gurdjieff Ensemble & Hewar


Gurdjieff Ensemble & Hewar

Dienstag

26. Juni 2018 19.30 Uhr

Gurdjieff Ensemble Levon Eskenian KĂźnstlerische Leitung Emmanuel Hovhannisyan Duduk, Zurna, Pku Avag Margaryan Blul, Zurna Armen Ayvazyan Kamantscheh Aram Nikoghosyan Oud Meri Vardanyan Kanun Vladimir Papikyan Santur, Gesang Davit Avagyan Tar, Saz Mesrop Khalatyan Dap, Dhol Norayr Gapoyan Duduk Eduard Harutyunyan Tmbouk, Becken, Glocken

Hewar Dima Orsho Gesang Kinan Azmeh Klarinette Jasser Haj Youssef Viola d’amore, Violine Basilius Alawad Violoncello


Dima Orsho (*1975) Ishtar – the Transcendent

Hewar Hewar-Suite

Komitas Vardapet (1869 –1935) Karno Shoror Bearbeitung: Levon Eskenian

Issam Rafea (*1971) Kharej al-Sirb

Kinan Azmeh (*1976) Fantasy in Three Characters Pause

Georges Gurdjieff (?1866 –1949) aus: Asian Songs and Rhythms Bearbeitung: Levon Eskenian

Tigran Mansurian (*1939) Tun Ari

Dima Orsho Lullaby to Aram Nach einem traditionellen Wiegenlied

Komitas Vardapet Msho Shoror Bearbeitung: Levon Eskenian

Traditionelle armenische Musik Gorani-Tamzara Bearbeitung: Levon Eskenian



Zwischen Armenien und Syrien

Beim Morgenland Festival in Osnabrück begegneten sich 2015 zum ersten Mal der syrische Klarinettist Kinan Azmeh, sein Ensemble Hewar und das Gurdjieff Ensemble unter der Leitung von Levon Eskenian. Mit dem heutigen Programm werfen sie gemeinsam ein musikalisches Schlaglicht auf die Kulturgeschichte ihrer beiden Länder und ihre jahrhundertealte Beziehung. Syrien und Armenien sind keine direkten Nachbarn – zwischen ihnen liegt die Türkei –, doch es bestehen enge Verbindungen. In den vergangenen 100 Jahren sahen sich unzählige Syrer und Armenier zur Flucht aus ihren Heimatländern gezwungen. Während des Völkermords an den ­Armeniern in den Jahren zwischen 1915 und 1917 fanden zahllose Überlebende in Syrien Aufnahme. Nun haben sich die Rollen verkehrt, und Millionen von Syrern sind auf der Suche nach einer neuen Heimat. In diesem Konzert erleben wir die direkte Begegnung zweier unterschiedlicher Kulturen, die in enger Verbindung miteinander leben und einen reichen Austausch pflegen. Das Ergebnis ist ein musikalischer Dialog, der dem Wunsch nach dauerhaftem Frieden Ausdruck verleiht. Neben zwei neuen Werken, die eigens für dieses Projekt in Auftrag gegeben wurden – Tun Ari von dem Armenier Tigran Mansurian und Kharej al-Sirb von dem Syrer Issam Rafea – sind weitere Kompositionen aus beiden Ländern zu hören. Dima Orsho: Ishtar – the Transcendent Zu Beginn des Programms steht der dritte Teil aus Dima Orshos Trilogie Ishtar, the Greater Mother. Er setzt der Macht und Größe der sumerischen Göttin Ishtar ein musikalisches Denkmal, die als Gesetz­geberin, Wahrheitsstifterin und Symbol des Lebens auftritt. Der Text des Stücks ist 5


e­ inem Gedicht entnommen, das als Teil einer Sammlung gnostischer Manuskripte 1945 in Ägypten entdeckt wurde. Der musikalische Aufbau der E ­ inleitung ist inspiriert vom byzantinischen Ritus der k­ atholischen Ostkirchen. Auf die Hauptmelodie, einen Tanz im Siebenachtel-Takt, folgen ­instrumentale Improvisationen, die sich über einem irakischen Chobi-Tanz im Viervierteltakt entfalten. Das Werk erklang erstmals 2017 im Rahmen des Projekts Mutter: darin stellte Dima Orsho gemeinsam mit dem Alte-Musik-Ensemble Musica Alta Ripa und der katalanischen Sopranistin Núria Rial die Rolle der Mutter in europäischen Barockarien und arabischen Liedern in den Mittelpunkt. Hewar-Suite Seit seiner Gründung im Jahr 2003 bewegt sich das Ensemble Hewar stets im Grenzbereich zwischen improvisierter und komponierter Musik. Innerhalb von 15 Jahren ist ein breites Repertoire entstanden, das von unterschiedlichen Traditionen inspiriert ist, dabei aber nicht, wie die Musiker betonen, durch diese eingeschränkt wird. Die Suite aus ­kurzen Sätzen, die am heutigen Abend erklingt, ist in Form und Struktur frei improvisiert, bezieht sich j­edoch auf Kompositionen (oder Kompositionsfragmente) von Mitgliedern des Ensembles. Komitas Vardapet: Karno Shoror & Msho Shoror Ein Name taucht in der armenischen Musikgeschichte besonders haufig auf: Komitas Vardapet. Als Soghomon ­Soghomonian geboren, war er nicht nur Komponist, sondern auch Geistlicher und darüber hinaus ein bedeutender Musik­ethnologe, Chorleiter und Pädagoge. Er gilt als Vater der klassischen armenischen Musik der Neuzeit. (Komitas ist ein Ordensname, V   ardapet bezeichnet einen geistlichen Rang in den katholischen und orthodoxen Ostkirchen.) Als anerkannte Persönlichkeit auch in Westeuropa aktiv, wurde er 1915 im Zuge des osmanischen Völkermords an den ­Armeniern verschleppt – ein Trauma, von dem er sich nie wieder erholte. Die letzten 15 Jahre seines Lebens verbrachte er in einer psychiatrischen Klinik in Paris.

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Um die Jahrhundertwende reiste Komitas quer durch Armenien und sammelte Volksmusik und -tänze, wie sie in den Dörfern aufgeführt wurden: Arbeits-, Liebes- und Hochzeitslieder, aber auch Gesänge über die leidvolle Erfahrung der Vertreibung, die sein Volk immer wieder getroffen hat.Viele der Weisen, die über Jahrhunderte nur mündlich tradiert worden waren, hielt er so erstmals fest. Einige dieser Lieder bearbeitete Komitas als kunstvolle Klavier-Arrangements, darunter auch Karno Shoror. „Shoror“ bezeichnet eine Tanzform, „Karno“ bezieht sich auf den Ort, aus dem der Tanz stammt. Gleiches gilt für Msho Shoror: Dabei handelt es sich um einen Tanz, der im Rahmen von Pilgerfahrten zum St.-Karabet-Kloster in der Nähe der Stadt Musch (heute türkisch Muş) gespielt und getanzt wurde. Dieses Kloster, dessen Geschichte bis ins 4. Jahrhundert zurückreicht, wurde nach 1915 zerstört, seine Bewohner kamen dabei ums Leben. In Komitas’ Komposition lebt ein Stück dieser Vergangenheit und geistlichen Tradition fort. Komitas war es wichtig, den ursprünglichen Charakter und Klang der Tänze zu erhalten: Seine Noten enthalten präzise Anmerkungen dazu, wie der Pianist die traditionellen Instrumente auf dem Klavier nachahmen soll. Ganz im ­Sinne des Komponisten lassen Levon Eskenian und das Gurdjieff Ensemble den ursprünglichen Klangkosmos dieser Musik wieder auferstehen. Issam Rafea: Kharej al-Sirb Der syrische Komponist Issam Rafea ist Gründungsmitglied von Hewar; außerdem war er Leiter des Instituts für arabische Musik an der Musikhochschule in Damaskus und Chefdirigent des Syrian National Orchestra for Arabic Music – dessen Mitglieder durch den Krieg mittlerweile über die ganze Welt vertreut sind. Der Austausch zwischen arabischer und europäischer Musik ist seit jeher ein zentrales Thema in Rafeas Kompositionen und musikalischen ­Projekten. Er lebt derzeit in Illinois in den USA, wo er komponiert, unterrichtet und auch selbst auftritt. Über sein neues Werk Kharej al-Sirb („Außerhalb des Schwarms“) sagt er: „Das Stück ist eine Metapher für eine Person, die frei wie ein Vogel, losgelöst vom Schwarm lebt. Es kombiniert fünf Melodien zu einer Mini-Suite, wobei eine der Melodien

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für den freien Vogel steht, der außerhalb des Schwarms fliegt. Ich habe es gleichermaßen für Hewar und das G ­ urdjieff ­Ensemble geschrieben. Durch diese Komposition kann ich im Geist auf der Oud mit ihnen mitspielen.“ Kinan Azmeh: Fantasy in Three Characters Als Auftragswerk des Morgenland Festivals Osnabrück wurde Fantasy in Three Characters dort erstmals 2010 von ­Kinan Azmeh und dem syrischen Sänger Ibrahim Keivo ­zusammen mit dem Osnabrücker Symphonieorchester ­aufgeführt. Dem Stück liegt keine feste programmatische Idee zugrunde; innerhalb einer flexiblen Struktur erklingen drei kontrastierende Teile, die sich im Grenzbereich zwischen komponierter und improvisierter Musik bewegen. Den ­improvisierenden Solisten obliegt es, die scheinbar unterschiedlichen Abschnitte miteinander zu verbinden. Georges Gurdjieff: Asian Songs and Rhythms Das Leben Georges Ivanovich Gurdjieffs war nicht eben typisch für einen Komponisten. Geboren vermutlich 1866 im griechischen Viertel von Alexandropol, dem heutigen Gjumri in Armenien, entwickelte er sich zu einer einflussreichen s­pirituellen Leitfigur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Über viele Jahre bereiste er den Nahen Osten, Z ­ entralasien, Indien und Nordafrika und kam dabei mit den unterschiedlichsten musikalischen und spirituellen Traditionen in ­Berührung; ­seine Suche nach esoterischer und geistiger Erkenntnis führte ihn zu verschiedenen Lehrern. In Frankreich erreichte er den H ­ öhepunkt seines Ruhms und gründete seine eigene Organisation, das Institut für die harmonische Entwicklung des Menschen. ­Gurdjieffs ­Philosophie wurde b­ ekannt als „Vierter Weg“: ihr Ziel besteht in der inneren E ­ volution des Menschen, die ihn aus dem „Wachschlaf“ des Geistes herausführt. Bei seinem Tod 1949 hinterließ Gurdjieff nicht nur Schriften, sondern auch Musik – eine umfangreiche Sammlung von etwa 300 Stücken und Fragmenten für Klavier, die er seinem Schüler, dem russischen Komponisten und Pianisten Thomas de Hartmann, in den 20er Jahren diktiert hatte.Viele von Gurdjieffs Werken ­basieren auf t­raditioneller armenischer Musik. Das nach ihm 8


benannte Ensemble hat sich zum Ziel gesetzt, sie zurück in einen ­armenischen Kontext zu stellen. Tigran Mansurian: Tun Ari Im Jahr 1939, vier Jahre nach Komitas’  Tod, kam Tigran Mansurian zur Welt – er sollte später die Mission seines Landsmannes fortführen. Rasch entwickelte er sich zu einem der wichtigsten Komponisten Armeniens und trug die Musik des Landes in die ganze Welt hinaus. Eigens für das gemeinsame Programm von Hewar und dem ­Gurdjieff Ensemble hat der heute 79-Jährige ein neues Werk komponiert, zu dem er schreibt: „Es ist ein Stück für eine Frauenstimme, drei e­ uropäische klassische Instrumente und verschiedene t­raditionelle armenische Instrumente. Der Wunsch, diese drei u ­ nterschiedlichen Klangquellen in ein kompositorisches Ganzes z­ usammenzuführen, war für mich einer der ­Ausgangspunkte für die Komposition. Der andere ist das Bestreben, jeder einzelnen der drei Klangquellen ­einen individuellen Platz darin zu geben, während alle drei gleichzeitig auch zu einer Gesamtstruktur verschmelzen können. Die Prinzipien der alten armenischen modalen Musik und ihre Wortbehandlung spiegeln sich sowohl im Gesang als auch im Instrumentalsatz. Die Vokalstimme basiert auf zwei Worten: tun ari – ‚komm heim‘. Dieser Aufruf mag sich an die Syrer richten, die ihr Land verlassen haben, weil ­ihnen kein anderer Ausweg blieb – ein Land, das vor einem Jahrhundert seinerseits die Armenier aufgenommen hatte, die dort Schutz suchten.“ Traditionelle armenische Musik: Gorani-Tamzara Der Titel Tamzara bezieht sich auf ein armenisches Tanzlied der syrisch-armenischen Sängerin Maro Nalbandian, das sie in ihrer Heimatstadt Aleppo aufgenommen hat. Das Stück erklingt zum Abschluss des Konzerts in einem neuen Arrangement für die Besetzung des heutigen Abends.

Levon Eskenian & Kinan Azmeh Übersetzung: François Kremer, Philipp Brieler

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Between Armenia and Syria

In 2015 at the Morgenland Festival in Osnabrück, Syrian clarinetist Kinan Azmeh, his ensemble Hewar, and the ­Armenian Gurdjieff Ensemble led by Levon Eskenian met for the first time. With tonight’s program, they shine a musical spotlight on the cultural history of their two countries and their century-old relationship. Syria and Armenia are not direct neighbors—they are separated by Turkey—but there are close links between them. Over the past 100 years, innumerable Syrians and ­Armenians have been forced to flee their home countries. During the Armenian genocide, between 1915 and 1917, countless ­survivors were received in Syria. Now the roles have been reversed, and millions of Syrians are looking for a new homeland. This concert is a direct interaction between two different cultures that live in close physical association with one ­another and have had a rich exchange. It is a musical dialogue giving voice to a wish for sustained peace. In addition to two new works commissioned specifically for this collaboration, Tun Ari by the Armenian Tigran Mansurian and Kharej ­al-Sirb by the Syrian Issam Rafea, the program includes other compositions from both countries. Dima Orsho: Ishtar—the Transcendent Opening the program is the third part of Dima Orsho’s trilogy Ishtar, the Greater Mother.  The piece is a celebration of the might and mastery of the Sumerian goddess Ishtar, who appears as legislator and truth maker and described herself as Life itself. Its text was taken from a poem discovered in a collection of Gnostic manuscripts in Egypt in 1945. The musical construction of the introduction is inspired by the Byzantine Rite of the Eastern Catholic Churches. Following


the main melody, a dance in 7/8 time, are instrumental improvisations that unfold over an Iraqi chobi dance in a 4/4 meter. This piece was first heard in 2017 as part of the project Mutter (“Mother”), in which Dima Orsho, together with the early­-music ensemble Musica Alta Ripa and Catalan soprano Núria Rial, explored the role of the mother in European Baroque arias and in Arabic songs. Hewar Suite Since its founding in 2003, the ensemble Hewar has been exploring the edge between improvisation and ­composition. Over a period of 15 years, the musicians have developed a large repertoire that is inspired by various ­traditions but, as they point out, not limited by them. The suite of mini-movements heard tonight is fully improvised in form and structure but largely informed by a number of compositions (or fragments of compositions) by members of the ensemble. Komitas Vardapet: Karno Shoror & Msho Shoror One name in particular features prominently in ­ rmenian music history: Komitas Vardapet. Born Soghomom A Soghomonian, he was not only a composer but also a priest and a leading ethno­musicologist, choral conductor, and teacher who is considered the father of modern Armenian classical music. (Komitas is a religious name,Vardapet r­ efers to a clerical rank and title in the Eastern Catholic and ­Orthodox churches.) A r­ espected figure active in Western Europe as well, he was deported during the Armenian genocide in 1915—a trauma he was u ­ nable to overcome for the rest of his life; he spent his last 15 years in a mental ­hospital in Paris. Around the turn of the century, Komitas travelled across Armenia collecting folk music and dances as they were performed in the villages: work songs, love songs, and wedding songs, but also songs about the painful experience of displacement that his people was subjected to again and again. Many of the melodies, which had been passed on orally for centuries, were first transcribed by Komitas. Some of these songs he transformed into extensive piano arrangements, 12


such as Karno Shoror. “Shoror” refers to a kind of dance, “karno” designates the place where it originated. The same applies to Msho Shoror: it is a dance that was performed during pilgrimages to the Surb Karapet Monastery near the city of Mush (today’s Mus¸ in Turkey). Dating back to the 4th century, the monastery was destroyed after 1915 and its population annihilated. Through this archaic musical piece, part of the past and of a sacred tradition is preserved. Komitas was committed to keeping the original character and sound of the dances intact: his scores include precise ­instructions to the performer about how to imitate the ­traditional instruments on the piano. In the composer’s spirit, Levon Eskenian and the Gurdjieff Ensemble bring this original sound world back to life. Issam Rafea: Kharej al-Sirb Syrian composer Issam Rafea is a founding member of Hewar; he also served as head of the Institute for Arabic Music at the music academy in Damascus and as music ­director of the Syrian National Orchestra for Arabic Music­— whose members have now been scattered across the globe by the war. The exchange between Arabic and European music has long been a central theme in Rafea’s compositions and musical projects. He currently lives in Illinois in the United States, where he composes, teaches, and performs. About his new work Kharej al-Sirb (“Outside the Flock”) he says: “The piece is a metaphor for a person that lives free as a bird, independent of the flock. It combines five melodies into a mini-suite, with one of the melodies representing the bird that flies outside the flock. I wrote it both for Hewar and the Gurdjieff Ensemble. With this composition I can join them in spirit playing my oud.” Kinan Azmeh: Fantasy in Three Characters Commissioned by the Morgenland Festival in ­Osnabrück, Fantasy in Three Characters premiered there in 2010, performed by Kinan Azmeh, Syrian singer Ibrahim Keivo, and the Osnabrück Symphony Orchestra. The piece does not follow a specific programmatic line but is structured as a flexible form in three contrasting sections, while trying 13


to weave a continuum between the composed and the ­improvised. It is the role of the soloist-improvisers to bring the seemingly contrasting parts of the work together. Georges Gurdjieff: Asian Songs and Rhythms Georges Ivanovich Gurdjieff did not lead a typical life for a composer. Born around 1866 in the Greek district of Alexandropol, today’s Gyumri in present-day Armenia, he became an influential spiritual leader in the first half of the 20th century. Traveling for many years around the Middle East, Central Asia, India, and North Africa, he came into contact with a wide range of musical and spiritual traditions; his quest for esoteric and spiritual knowledge brought him to various teachers. In France he reached the peak of his fame and established his own organization: the Institute for the Harmonious Development of Man. Gurdjieff ’s doctrine is known as the “Fourth Way”: its goal is to wake up as a human being from the waking sleep in which the mind slumbers. At his death in 1949, Gurdjieff left behind not only writings, but also music—a large collection of approximately 300 pieces and fragments for piano that he had ­dictated to his pupil, the Russian composer and pianist Thomas de ­Hartmann, in the 1920s. Many of Gurdjieff ’s works are based on traditional music from Armenia. The mission of the ­ensemble that bears his name is to bring them back into an Armenian context. Tigran Mansurian: Tun Ari Four years after Komitas’s death, in 1939, Tigran ­Mansurian was born—he would later continue his com­ patriot’s mission. Quickly establishing himself as one of ­Armenia’s leading composers, Mansurian carried the country’s music into the world. For this collaboration of Hewar and the Gurdjieff Ensemble, the 79-year-old composer wrote a new work, about which he says: “This is a piece for one ­female voice, three European classical musical instruments, and a set of Armenian traditional musical instruments. The need to bring to one compositional whole these three different sound sources has been, for me, one of the conditions of composing this piece. The other condition is to ensure an 14


i­ndividual, peculiar temporal territory for each of these three sound sources, but also for all three to have the possibility of becoming one sonic structure. The principles of ancient ­Armenian modal music as well as its prosody forms are ­present both in the singing and in the instrumental playing. The singing is based on two words: tun ari—‘come home.’ This could be addressed to the Syrians who have left the country not having any other recourse, a country that, a ­century ago, had welcomed the Armenians who had sought shelter there.” Traditional Armenian Music: Gorani-Tamzara The title Tamzara refers to an Armenian dance song recorded by Syrian-Armenian singer Maro Nalbandian in her hometown of Aleppo. It concludes the program in an arrangement created for the musical forces of tonight’s concert.

—Levon Eskenian & Kinan Azmeh

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