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Identifikation von Biomarkern beim CRPS

29-jährige Patientin mit floridem CRPS am linken Fuss.

Das «Komplexe Regionale Schmerzsyndrom» (CRPS) ist eine Erkrankung, die verschiedene schmerzhafte Zustände umfasst. Eine Diagnose ist schwierig und geschieht hauptsächlich nach dem Ausschlussprinzip. Biomarker, die spezifisch CRPS erkennen, wären erwünscht.

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Das «Komplexe Regionale Schmerzsyndrom» (CRPS: «Complex Regional Pain Syndrome») tritt hauptsächlich nach Verletzungen an Extremitäten auf. Charakteristisch sind unverhältnismässig starke und andauernde Schmerzen bezüglich des initialen Traumas (Prellung, Verstauchung, Knochenbruch). Die Schwere des Traumas korreliert dabei nicht mit dem Ausmass und der Intensität der Beschwerden. Daneben bestehen in unterschiedlichem Ausmass weitere klinische Zeichen wie gesteigerte Schmerzempfindlichkeit, Zunahme der Schmerzempfindung, Ödem, veränderte abnorme Schweissbildung und gestörter Stoffwechsel des Gewebes. Zudem leiden die Patientinnen und Patienten unter Einschränkungen der Beweglichkeit sowie damit verbundenen Funktionseinbussen der betroffenen Gliedmassen.

Die Folgen der Erkrankung – in Form einer möglichen körperlichen Behinderung und sozialer Beeinträchtigung – sind für die betroffenen Personen sehr oft mit einer stark eingeschränkten Lebensqualität verbunden. Die Erkrankung ist sozioökonomisch bedeutsam, da CRPS hohe Kosten für langwierige therapeutische Behandlungen sowie Arbeitsausfälle und Invalidität verursacht.

Im Rahmen des Klinischen Forschungsschwerpunktes «Pain» der Universität Zürich untersuchen wir Patientinnen und Patienten mit CRPS umfangreich mit biologischen, neurophysiologischen und klinischen Methodiken. Diese interdisziplinäre Arbeit hat zu Tage gebracht, dass CRPS-Betroffene in zwei Gruppen eingeteilt werden können. Die beiden Patientengruppen unterschieden sich bezüglich der dysregulierten molekularen Signalwege in der betroffenen Haut, bezüglich der Intensität und Art des Schmerzes und bezüglich der Wahrnehmung der betroffenen Gliedmasse. Diese neue Klassifizierung ist wichtig für das molekulare Verständnis der Krankheit, die Diagnosestellung und die Identifikation von Biomarkern.

Dieses Projekt wird unterstützt vom Klinischen Forschungsschwerpunkt «Pain» der Universität Zürich, von der Stiftung für Rheumaforschung, der MLR-Stiftung und der «Reflex Sympathetic Dystrophy Syndrome Association».

Dr. sc. nat. Stefan Dudli ist seit 2017 Forschungsgruppenleiter des Zentrums für Experimentelle Rheumatologie. Seine Forschungsgruppe beschäftigt sich mit molekularbiologischen Prozessen bei chronischen Rückenschmerzen. Er ist Mitglied des Backpain Consortium (BACPAC) des National Institute of Health (NIH).

Prof. Dr. med. Oliver Distler ist seit Mai 2016 Professor für Rheumatologie an der Universität Zürich und Klinikdirektor der Klinik für Rheumatologie des Universitätsspitals Zürich sowie Ordinarius für Rheumatologie der Universität Zürich.

Prof. Dr. med. et Dr. phil. Florian

Brunner ist Chefarzt der Abteilung für Physikalische Medizin und Rheumatologie an der Universitätsklinik Balgrist und Lehrbeauftragter der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich.

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