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Biobanking am Balgrist: from bedside to bench and back again

Im Swiss Center für Musculoskeletal Biobanking werden Proben gemäss standardisierten Abläufen verarbeitet und eingelagert.

Biobanking am Balgrist: from bedside to bench, and back again

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Das SCMB (Swiss Center for Musculoskeletal Biobanking) sorgt zusammen mit Teams innerhalb und ausserhalb des Balgrist dafür, dass Gewebe für die Forschung genutzt werden kann.

Das Swiss Center for Musculoskeletal Biobanking (SCMB) ist ein nationales Zentrum für die Sammlung, Lagerung und Analyse von Gewebe- und Flüssigkeitsproben von Patientinnen und Patienten mit muskuloskelettalen Krankheitsbildern. «From bedside to bench, and back again» bedeutet in unserem Fall, dass Gewebeproben durch Forschung Erkenntnisse liefern, von denen die Erkrankten wieder profitieren können. In einigen Fällen betrifft dies sogar dieselbe Person, die das Gewebe für ein Forschungsprojekt gespendet hat. Die beiden folgenden Beispiele demonstrieren, welchen Beitrag das SCMB zu diesem Prozess leistet.

Gemeinsam mit dem Team von KD Dr. med. Thomas Böni und PD Dr. med. Martin Berli haben wir über einen Zeitraum von zwei Jahren Flüssigkeitsproben von Patientinnen und Patienten mit nicht heilenden Wunden an Füssen und Unterschenkeln gesammelt. Die Wundfeuchtproben wurden im SCMB extrahiert, aliquotiert und eingelagert. Anhand dieser Proben fand ein österreichisches Start-up-Unternehmen im vergangenen Jahr heraus, wie bei nicht heilenden Wunden der Heilungsprozess angestossen werden kann. Eine klinische Studie wird demnächst gestartet.

Im zweiten Beispiel arbeitet das SCMB zusammen mit der noch jungen Forschungsgruppe von Prof. Dr. med. Thomas Kessler, Dr. med. Lorenz Leitner und Dr. Shawna McCallin, die aus Urinproben von Patientinnen und Patienten mit Harnwegsinfektionen antibiotikaresistente Bakterien isolieren, um diese danach mit Bakteriophagen zu bekämpfen. Ziel über die nächsten Jahre ist es, die wirksamsten Bakteriophagen danach erneut bei denselben Personen einzusetzen, um die Harnwegsinfektionen gezielt heilen zu können.

Diese Beispiele zeigen gut auf, wie die Forschung mit Gewebeproben sehr direkt zu neuen Behandlungsmethoden beitragen kann.

Registration der Gewebesamples

Das SCMB legt Wert darauf, jederzeit einen Überblick über die Gewebeproben für die Forschenden zu gewährleisten. Dabei ist es sehr wichtig, die Sammlung von Gewebeproben von Patientinnen und Patienten systematisch zu erfassen. Damit garantiert das SCMB, dass ein Gesamtüberblick darüber entsteht, wie viel Material in einem Jahr für Forschungszwecke eingesetzt wird und auch, wie viele Proben für neue Projekte zur Verfügung stehen.

Zertifizierung

Um sicherzustellen, dass der Service des SCMB die höchstmögliche Qualität liefert, streben wir an, unsere Prozesse in naher Zukunft durch die ISO-Zertifizierung für Biobanken (ISO 20387) validieren zu lassen.

Eigene Forschung

Neben der Probenverarbeitung als reine Dienstleistung führt das SCMB auch eigenständig Forschungsprojekte durch. Dafür sind wir eine enge Kooperation mit einem kommerziellen Unternehmen eingegangen, die zum Start eines Doktoranden im Team geführt hat. Das Projekt, das sich auf Veränderungen des Knochenstoffwechsels bei Patientinnen und Patienten mit Blutgerinnungsstörungen konzentriert, wird bis Ende 2023 weiterlaufen.

Möchten Sie wissen, wie Gewebeproben zu Ihrer eigenen Forschung beitragen könnten? Wir helfen Ihnen gerne weiter: scmb@balgristcampus.ch, www.scmb.balgristcampus.ch.

Dr. Sander Botter absolvierte sein Biologie-Studium in den Niederlanden und war danach als Doktorand und Postdoktorand in verschiedenen Forschungsprojekten im Bereich von muskuloskelettalen Erkrankungen tätig. 2011 wechselte er in die Schweiz und arbeitete in der Tumorforschungsgruppe an der Universitätsklinik Balgrist. Seit Mai 2017 ist er Leiter des Swiss Center für Musculoskeletal Biobanking am Balgrist Campus.

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