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Der DRIM-Nagel – ein innovatives Implantat zur minimal invasiven Behandlung von distalen Radiusfrakturen – ist nicht mehr nur ein Traum!

Unfallbilder distale Radiusfraktur.

DRIM-Nail mit Flansch.

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DRIM-Nail über Minimalzugang (rot umkreist) eingebracht. Bohrung für distale Verriegelung mittels Zielgerät.

DRIM-Nail distal mit 2 Schrauben verriegelt. Bohrung für proximale Verriegelung mittels Zielgerät. Nachfolgend Einbringen der 2 proximalen Schrauben.

In idealer Stellung geheilte Fraktur.

DRIM-Nail schraubenbestückt, Flansch entfernt.

Der DRIM-Nagel – ein innovatives Implantat zur minimalinvasiven Behandlung von distalen Radiusfrakturen – ist nicht mehr nur ein Traum!

Zwei Handchirurgen des Balgrist haben dank finanzieller und administrativer Unterstützung der Balgrist Beteiligungs AG zusammen mit dem industriellen Partner 41medical und DISRAD ein langersehntes Implantat zur technischen Reife und klinischen Anwendung gebracht.

Die distale Radiusfraktur ist die häufigste Verletzung des menschlichen Skeletts. Deren Behandlung fristete dennoch lange ein Mauerblümchendasein. So wurden diese Frakturen früher mangels guter Alternativen einfach eingegipst. Denn an chirurgischen Behandlungsoptionen standen lediglich wenig stabile Spickdrahtkonstruktionen zur Verfügung, die eine Immobilisation unumgänglich machten, oder offene Stabilisationen mit Platten und Schrauben; letztere unter Inkaufnahme des zusätzlichen Weichteilschadens und Morbidität durch die notwendigen chirurgischen Zugänge und durch die Implantate selbst.

Analog zur Frakturversorgung an anderen Körperregionen wünschte man sich ein mit frühzeitiger Mobilisation kompatibles Implantat, das ohne relevanten Weichteilschaden minimalinvasiv eingebracht werden kann und gänzlich im Knochen verborgen ist. Die bisherigen Marknägel für den distalen Radius konnten leider nicht all diese Vorgaben erfüllen und haben sich darum nicht wirklich durchgesetzt. Diese Mängel hat der unsererseits entwickelte DRIM-Nagel beseitigt.

Im Unterschied zu den Konkurrenten genügt eine einzige Inzision, um den Nagel einzubringen und mit je zwei Verriegelungsschrauben im distalen und proximalen Fragment stabil zu verankern. Sämtliche Implantatbestandteile liegen intramedullär, im Knochen versenkt, womit Interferenzen zu Weichteilen ausgeschlossen sind und damit auch die Implantat-Entfernung.

Der DRIM-Nagel ist CE-zertifiziert und wurde vor Kurzem in mehreren Schweizer Kliniken eingeführt. Wir stehen unmittelbar vor dessen Einsatz im Ausland unter der Ägide der AO Hand Expert Group, was eine Art Ritterschlag für unsere Entwicklung bedeutet.

Prof. Dr. med. Ladislav Nagy ist Senior Consultant Abteilung Handchirurgie der Universitätsklinik Balgrist. Er beschäftigt sich mit verbesserter, computerassistierter Operationsplanung und -technik bei Malunion/Korrekturosteotomie und der Entwicklung von neuartigen Implantaten für Frakturbehandlung und Osteotomie.

Prof. Dr. med. Andreas Schweizer ist Chefarzt Abteilung Handchirurgie der Universitätsklinik Balgrist. Er beschäftigt sich wissenschaftlich unter anderem mit 3D-unterstützten Technologien zur Optimierung von Korrekturosteotomien.

Silas Zurschmiede ist Projektverantwortlicher des DRIM-Nail Systems und Leiter Entwicklung bei der 41medical AG, eine MedTech-Partnerfirma des Balgrist.

André Blattmann ist EMBA Universität Zürich und Verwaltungsratspräsident der DISRAD AG, ein Start-up der Balgrist Beteiligungs AG.

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