Seine Heimat sind die Berge Elmar Albrecht - ein Pionier Mitglied der Lawinenkommission, Kenner der Berge Als Bregenzerwälder wächst man mit und in den Bergen auf. So auch Elmar Albrecht, geboren in Au, in Hittisau sesshaft geworden. Beruflich hatte Elmar auch mit und in den Bergen zu tun. Als Zollwachebeamter in Berggebieten, nebenberuflich als Schilehrer, Bergführer und Mitglied in Lawinenkommissionen. Nachvollziehbar, dass seine Freizeitaktivitäten auch mit den Bergen zu tun haben. Die Berge prägen sein Leben. Zu jener Zeit, als an den Grenzen Europas noch Zollämter und Grenzbalken den freien Personen- und Warenverkehr unterbrachen, war Elmar als Zöllner in Riefensberg/Springen, Balderschwang, Hochkrumbach und im Montafon tätig. Auf die Frage nach interessanten SchmugglerEpisoden antwortete Elmar verschmitzt: „Da habe es schon einige Geschichten gegeben …“, schwieg diplomatisch und meinte lächelnd, dass er schon manchmal ein Auge zugedrückt hätte. Für seinen Einsatz in diesen Bergregionen waren seine berufsbedingten Ausbildungen - unter anderem zum Zollwache-Bergführer und Schilehrer - von großem Nutzen. So wurde er deshalb auch im Jahre 1955 in die
Lawinenkommission von Hittisau/ Sibratsgfäll/Balderschwang einberufen. Kein leichtes Erbe, das Elmar antrat, waren doch im Unglücksjahr 1954 bei einer Lawine in Balderschwang Todesopfer zu beklagen. Fast vier Jahrzehnte stellte er seine alpinen Fachkenntnisse und seinen großen Erfahrungsschatz der Lawinenkommission zur Verfügung. Auf die Frage, was sich in diesen vielen Jahren geändert habe, meinte er, dass die Strukturen und Tätigkeiten der Kommissionen gleich geblieben seien. Jährlich mussten Weiterbildungskurse in St. Christoph besucht werden. Schon damals wurde bereits großen Wert auf die Ausbildung der Lawinenkommissions-Mitglieder gelegt. Geändert hätten sich die Schnee-Situation und die Landschaft. Die Schneemengen waren Mitte bis Ende des vorigen Jahrhunderts weitaus gewaltiger. Galten noch drei Meter Schnee in Balderschwang/Ortsmitte als „normaler Winter“, waren derartige Schneemengen schon seit Jahren nicht mehr der Fall. Lawinenmäßig hat sich die Situation auf Grund der schneearmen Winter wesentlich entschärft. Vorsicht ist aber nach wie vor geboten. VVer änder t hhabe sich aauch die LLandschaft. Lawinenvverbauunggen und ddie gerade im Bereich Hittisau/ Sibrats-
Jahre 1974 die SchiJa schule Hittisau, welche sc er 10 Jahre lang führte.
gfäll/Balderschwang bevorzugten natürlichen Verwachsungen des Geländes zur Lawinensicherung hätten ebenfalls zur Entschärfung der Situation beigetragen. Der Sicherheit kam vor Jahrzehnten noch weitaus weniger Bedeutung zu
Bergung eines Verletzten
als heute. Die Haftpflichtversicherung der Kommissions-Mitglieder war Privatsache. Mitte der 1970erJahre übernahm dann die Gemeinde diese Versicherung. Elmar erzählte vom „Lawinen abtreten“ im Montafon. Dabei hätten er und seine Kollegen von oben den Lawinenhang so lange mit „Jücken“ (Sprüngen) bearbeitet, bis die Lawine abgegangen sei. Entsprechende Hangkenntnisse waren Voraussetzung. „Manchmal sei schon einer einige Meter weit mitgerissen worden“, meinte Elmar nüchtern. Jedoch gröbere Verletzungen oder Todesfälle hätte es keine gegeben. Heute werden Lawinen - wenn notwendig - unter größten Sicherheitsvorkehrungen gesprengt. Als Schilehrer und begeisterter Schifahrer gründete Elmar Albrecht im
Der rüstige Pensionist – seine 80 Jahre sieht man ihm nicht an – ist auch begeisterter Mineraliensammler. Die beeindruckende Sammlung in seinem Haus mit Exponaten aus der ganzen Welt ist sein ganzer Stolz. So war er zum Beispiel vor zehn Jahren auf Mineraliensammel-Tour im Gebiet des Mont Blanc, dem mit 4.810 Metern höchsten Berg der Alpen. Den Albrechts - sein Bruder Herbert ist ein bekannter Bildhauer - wurde das künstlerische Talent in die Wiege gelegt. Zahlreiche Bilder und Zeichnungen im Haus von Elmar sind Beweis dafür. Seine Motive findet er bevorzugt in der heimischen Bergwelt.
Zeit seines Lebens waren und sind die Berge ein Stück Heimat für Elmar Albrecht, er bestieg kleine und große Gipfel auf der ganzen Welt. Nach einer schweren Erkrankung muss er derzeit etwas kürzer treten. Er hat jedoch immer noch Ziele vor Augen. Elmar, wir wünschen dir, dass du diese erreichst! Kleeblatt 17