WOS_KW51_2010

Page 11

Donnerstag, 23. Dezember 2010 Nr. 51

DORNECKBERGER UND LEIMENTALER WOCHENBLATT

DORNACH

Mutation im Kantonsrat WOS. Infolge Demission scheidet Thomas Woodtli aus Witterswil per 31.12.2010 aus dem Kantonsrat aus. An seiner Stelle wird mit Wirkung ab 1. Januar 2011 Daniel Urech, 1983, Jurist, Dornach, für den Rest der Amtsperiode 2009–2013 als ordentliches Mitglied des Kantonsrates der Grünen Partei Dorneck-Thierstein als gewählt erklärt.

METZERLEN

– GEDANKENSTRICH –

Singen zur Freude der Welt

Frohe Kunde

Schlussbouquet: Der Chor Ludus Vocalis mit dem Dirigenten Henryk Polus (ganz vorne) und den «Superbs» mit Giulia Del Re, Esther Randegger und Lisa Westermann (vorne, v. l.).

NUGLAR - ST. PANTALEON

Kleine Steuersenkung WOS. Die Gemeindeversammlung von Nuglar-St. Pantaleon genehmigte den Voranschlag 2011. Auf Antrag des Gemeinderats wurde die Senkung des Steuerfusses von 130 auf 127 mit grossem Mehr angenommen. Ein Antrag aus der Mitte der Versammlung auf eine noch grössere Reduktion (123) wurde mit ebenso deutlichem Mehr abgelehnt. Ausserdem wurde die Teilrevision des Reglements über Grundeigentümerbeiträge genehmigt. Der Antrag eines Versammlungsteilnehmenden, die Gebührenpflicht von einer Baukostensumme von 50 000 auf 100 000 Franken hinaufzusetzen, fand eine deutliche Mehrheit. Bei Umbauten wird damit die Bauherrschaft erst aber einer Baukostensumme ab 100 000 Franken gebührenpflichtig. Kosten für die Energiebilanz eines Umbaus sind ebenfalls von der Gebührenpflicht ausgenommen.

FOTO: MARTIN STAUB

Ein 50-köpfiger Chor und ein Gesangstrio brachten in der Kirche Metzerlen etwas «Licht ins Dunkel». Martin Staub

G

ewaltig, was dem Publikum da musikalisch entgegenklang. «Joy to the World» von G. F. Händel, gesungen vom Konzertchor Lu-

dus Vocalis aus Basel. Die Formation, die 1985 aus Mitgliedern des Theaterchors gegründet wurde, eröffnete am Sonntagabend das diesjährige Benefizkonzert, bei dem alle Interpreten ohne jegliche Gage auftraten, um die gesamte Kollekte einem guten Zweck zuzuführen. «Diesmal soll ein KinderkrippenProjekt in Botswana zum Zuge kommen», erklärte zum Schluss des Konzertes Gemeindepräsident Willy Wyss. Der stimmgewaltige Chor stand unter der bewährten Leitung von Henryk Polus, der seine eigenen gesanglichen Qualitäten als Opernsänger in «Jerusalem»

eindrücklich zur Geltung brachte. Unterbrochen wurde das weihnachtliche Konzertprogramm vom Damentrio «Superbs». Esther Randegger, Lisa Westermann und Giulia Del Re lockerten das vorwiegend klassische Programm mit Weihnachtlichem aus Amerika auf. Nebst tänzerisch Frischem durfte hier auch der Ohrwurm «Silent Night» nicht fehlen. Dazu passend lieferten Chor und «Suberbs» zum Schluss auch noch gemeinsam «White Christmas» nach, das nicht nur die Herzen des Publikums drinnen, sondern auch den Schnee draussen zum Schmelzen brachte.

HOFSTETTEN-FLÜH

Haute cuisine am Mittagstisch ao. 60 Seniorinnen und Senioren bei Kälte und Schneetreiben aus der warmen Stube zu locken, ist bestimmt kein leichtes Unterfangen, doch das gelang am letzten Freitag den Organisatorinnen des Mittagstischs von HofstettenFlüh. Sie verlegten den beliebten, monatlich stattfindenden Anlass für einmal in den renommierten Gourmet-Tempel «Chez Martin» in Flüh. Küchenchef Werner Martin liess den Gästen in seinen Räumen im ersten Stock ein wunderbares Menu mit Suppe, Pastetchen und Zimmerlibraten mit Kartoffelstock und Gemüse servieren, dazu als Dessert Mousse au chocolat. Alfred Schneiter stiftete den passenden Wein, und die Familie Kurt Kocher steuerte das Brot aus dem eigenen Backofen bei. Zu schätzen wusste die fröhliche Schar auch den Be-

11

such des Sankt Nikolaus, der nicht nur hübsche Nikolaus-Säcklein unter die Leute brachte und den Geburtstagskindern des ablaufenden Jahres besondere Geschenklein bescherte. Er wusste auch um einzelne kleine Sünden der Gäste; so schenkte er einem der MittagstischGäste ein Päckli Spaghetti samt Tomatensauce, weil er sich darüber beschwert hatte, dass es in der Osteria Im Schärme kein italienisches Menu gegeben hatte. Für den Wein aus dem Süden reichte sein Budget allerdings nicht, aber ein Montepulciano-Zapfen lag noch knapp drin. Mit ihrem Flötenspiel brachte Ruth Schwager Weihnachtsstimmung in den Saal. Weil der Preis von 14 Franken 50 nicht ausreichte, ermöglichten die Gemeinde mit einem Zustupf, das Entgegenkommen des Wirtes sowie das

Mittagstisch: Marlies Mittner (mit Papier) und ihre Helferinnen begrüssen die Gäste. FOTO: ANDREAS OBRECHT

Mittagstisch-Kässeli, das während des ganzen Jahres gefüttert wird, den besonderen Anlass. Der Mittagstisch wird monatlich von acht freiwilligen Organisatorinnen und Helferinnen unter der Leitung von Marlies Mittner (Hofstetten) organisiert. Sie

helfen wenn nötig auch in der Küche, beim Servieren und Abwaschen oder holen Gehbehinderte zu Hause ab. Seit 1999 ist das gemeinsame Essen zu einem beliebten Treffpunkt geworden, das die Senioren der Gemeinde nicht mehr missen möchten. Die wachsende Zahl Angemeldeter trifft sich abwechslungsweise im Restaurant Belvedere, in der Osteria Im Schärme in Hofstetten oder in der Rose in Flüh. Jeder Mittagstisch wird entweder mit musikalischen Darbietungen oder kurzen Vorträgen ergänzt. Im neuen Jahr muss der Preis für eine Mahlzeit auf 16 Franken angehoben werden. Zu den bisherigen Mittagstisch-Restaurants kommen neu noch dazu das kürzlich eröffnete Restaurant Kehlengraben sowie einmal im Sommer die Bergmatte.

Gini Minonzio Spüren Sie schon die Vorboten der Stillen Nacht? Nicht? Nein, es liegt nicht daran, dass heuer neben den Adventssternen an den Laternen noch Köpfe von Vergewaltigern hingen. Und nein, es liegt auch nicht daran, dass Sie wie wild eingekauft, gebacken und gebastelt haben, anstatt still eine besinnliche Zeit aufkommen zu lassen. Sollten Sie deswegen Gewissensbisse plagen, so habe ich frohe Kunde: Sie können die Stille Nacht gar nicht finden, weil es sie nicht gibt, nie gegeben hat. Denn wie ich in einem Heiligenlexikon gelesen habe, feierten die Urchristen nur den Todestag Jesu. Der Geburtstag war unwichtig. Der Papst wollte aber verhindern, dass das Volk die Unbesiegte Sonne der Wintersonnenwende mit wilden Nächten ehrte. Nach zahlreichen fruchtlosen Versuchen griff Papst Hippolyt im Jahr 217 zu einem PR-Kniff. Er setzte Jesu Geburtstag auf Ende Dezember an und benannte das Fest der «Unbesiegten Sonne» in «Weihnachten» um. Dem Volk war es egal - Hauptsache, es hatte seine Orgie. Aber schon bald einmal wollte die Kirche den letzten Rest des Heidentums austilgen. Nicht nur sollten die Schäfchen den Geburtstag Christi feiern, sondern sie sollten dies auch noch «besinnlich» tun. Doch damit biss sie auf Granit. Das Volk wollte die Geburt des Herrn partout mit wilden Nächten feiern, nicht mit einer Stillen Nacht. Nicht besinnlich andächtig sein, sondern besinnungslos besoffen. Mehr als tausend Jahre später war die Kirche keinen Schritt weiter. So schimpfte der Rat von Freiburg 1591, das Volk verbringe den Heiligen Abend «wider aller christlichen andacht mit suffen, fressen und springen». Auch weitere 400 Jahre später hat die Kirche nicht nachgegeben. Das Volk allerdings auch nicht. Also entspannen Sie sich und geniessen Sie das rauschende Geburtstagsfest. So wie es das Volk im Anfang tat, so auch jetzt und alle Zeit, und in Ewigkeit.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
WOS_KW51_2010 by AZ-Anzeiger - Issuu