Sport
Dienstag, 25. Januar 2011
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Kampfkunst auf höchstem Niveau Erstmals Karate-Europameisterschaften in der Schweiz – ein Ämtler hat daran grossen Anteil Im Mai findet in Zürich-Kloten die Karate-Europameisterschaft statt – erstmals überhaupt in der Schweiz. Im Organisations-Komitee ist auch Stefan Kremeth aus Stallikon. Er ist für SponsoringFragen verantwortlich. ................................................... von thomas stöckli «Mit wenig Geld lässt sich in diesem Sport extrem viel erreichen», so Stefan Kremeth, ganz Geschäftsmann. Der Stalliker ist im OK der Karate-Europameisterschaften um Gion Honegger, den langjährigen Organisator der Schweizer Meisterschaften, für den Bereich Sponsoring verantwortlich. Dass die Schweiz erstmals eine Karate-EM austragen darf, ist alles andere als selbstverständlich, so hat beispielsweise allein das deutsche Bundesland Bayern mehr registrierte Karatekas als die Schweiz. Um vom Europäischen Karate-Komitee trotzdem den Zuschlag zu erhalten, reichte deshalb die gute Reputation der Schweiz allein nicht. Ein riesiger Aufwand war gefragt: «Seit fünf oder sechs Jahren sind wir schon dran», so Kremeth. Die Karate-EM in der Kolping-Arena (ehemals Schluefweg) in Kloten ist schliesslich nicht irgendein Sportanlass. Eine Europameisterschaft über alle Stilrichtungen hat es in der Schweiz noch gar nie gegeben. Sowohl Athleten als auch Funktionäre wollen rundum betreut sein. Zum Auftakt gibt es ein stimmungsvolles Einmarschieren von 30 bis 40 Nationen.
Kein Vollkontakt-Sport Karate ist zwar eine Kampfkunst, aber in den Dojos – so heissen die Übungshallen – wird auch grosser Wert auf Respekt, Disziplin und Etikette gelegt. «In der Regel sieht man kein Blut oder schmerzverzerrte Gesichter», betont Stefan Kremeth. Beim Kumite (Kampf)
Stefan Kremeth (links), Sponsoring-Verantwortlicher im Organisationskomitee der Karate-Europameisterschaft in Zürich-Kloten, trainiert bei Andi Müller (rechts) in dessen Affoltemer Dojo. (Bild Thomas Stöckli) sind schnelle Reaktionen und Koordination gefragt. Zum Kontakt sollte es im Idealfall nur kommen, wenn ein Kämpfer den anderen abblockt. Wer seinen Gegner gefährdet, dem drohen gar Strafen vom Punktabzug bis zur Disqualifikation. Garantiert keinen Kontakt gibt es bei der rituellen Übungsform Kata, der Disziplin für Ästheten. Präzision und Konzentration, Timing und Schnelligkeit sind hier gefragt. So sollte jede gezeigte Technik –
für Laien kaum erkennbar – in einem bewusst definierten, erkennbaren und kontrollierten Punkt enden.
Shukokai Karate Albis mit dabei Seit über zehn Jahren trainiert der Stalliker Stefan Kremeth im Shukokai-Dojo in Affoltern, sein Sohn ebenfalls. Kein Wunder also, dass sich auch Dojo-Leiter Andi Müller für die EM im eigenen Land einsetzt – sowohl finan-
ziell als Partner-Dojo als auch ideell. Mit einer Delegation von rund hundert Leuten wird Shukokai Karate Albis im Publikum der Europameisterschaft vertreten sein. Gefragt nach den Möglichkeiten der Schweizer an der Heim-EM, sieht Kremeth besonders bei den Frauen Chancen, ganz vorne mitzumachen. So hat Diana Schwab vor knapp drei Monaten an der Weltmeisterschaft in Belgrad Bronze erkämpft.
Top-Ten-Potenzial sei aber auch bei den Männern vorhanden. Als nationaler Schiedsrichter darf Andi Müller – der übrigens früher selber in der Schweizer Karate-Nationalmannschaft gekämpft hat – sogar noch auf einen Einsatz hoffen. Elite Karate Europameisterschaft 2011, 6. bis 8. Mai, Kolping Arena, Zürich-Kloten. Infos: www.karate2011.ch, Tickets unter www.ticketcorner.ch.
Podest knapp verpasst Andreas Isoz Vierter in Lake Placid
Gruppenbild mit den Geehrten der Sports Awards 2009. (Archivbild)
Der Countdown läuft Das Säuliamt ist eine Talentschmiede für erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler. Am Freitag, 28. Januar 2011, wird sich anlässlich der Säuliämtler Nacht des Sports zeigen, wer im vergangenen Jahr am erfolgreichsten war. Seit Anfang Januar 2011 läuft die Abstimmung zum Säuliämtler Sportler 2010. In den fünf Kategorien Männer, Frauen, Nachwuchs Männer, Nachwuchs Frauen und Team sind je drei Sportlerinnen und Sportler nominiert, die entweder im Knonauer Amt leben oder für einen lokalen Verein starten. Und die Publikumswahl stösst auch in ihrer vierten Austragung auf grosses Interesse. Gut 4000 Stimmzettel sind bis jetzt beim Organisationskomitee eingegangen. Am Freitag, 28. Januar, fällt nun anlässlich der Säuliämtler Nacht des Sports die Entscheidung. Die Leistungsdichte ist in allen fünf Katego-
rien hoch und die Ausgangslage dementsprechend offen. Es wird sich zeigen, was sie Säuliämtler höher gewichten: Einen Doppelsieg an den Schweizermeisterschaften, eine Olympiateilnahme, Mehrfachsiege an internationalen Radrennen, die Aufnahme ins Nationalkader oder doch den Aufstieg in die nächsthöhere Fussballiga?
Der perfekte Rahmen für eine Ehrung Eines ist sicher: Die Säuliämtler Nacht des Sports bietet den richtigen Rahmen, um die Leistungen der Athletinnen und Athleten gebührend zu würdigen. Der Galaabend im Kasinosaal in Affoltern verspricht ein wahres Feuerwerk an kulinarischen Höhepunkten, musikalischen Leckerbissen, Emotionen rund um das Thema sportliche Höchstleistungen. Umrahmt von einem Drei-GangMenü und Live-Musik präsentieren die zwei Moderatoren Andreas Schelbert und Nicole Eisler dem Publikum nochmals alle Nominierten, bevor es zur
Saalabstimmung, die einen Viertel zum Schlussresultat beiträgt, und der grossen Sportlerehrung kommt. Dieses Jahr findet neben den Ehrungen in den fünf Kategorien noch eine weitere, sehr spezielle Ehrung statt. Die drei OL-Läufer Yvette Zaugg, August Grüniger und Walter Bickel werden für ihre langjährigen sportlichen Erfolge ausgezeichnet. Die drei Athleten der OLG Säuliamt stehen an den nationalen und internationalen Wettkämpfen seit Jahren zuoberst auf dem Podest und beweisen, dass man nicht 20 Jahre jung sein muss, um äusserst erfolgreich Sport zu treiben. Noch sind wenige Tickets für den grossen Abend erhältlich. Der Wahltalon, weitere Informationen zur Nacht des Sports, den Nominierten sowie zur Ticketbestellung finden sich auf der Website des Sports Awards unter www.saeuliaemtlersportsaward.ch. Das Organisationskomitee freut sich auf einen spektakulären Abend mit den erfolgreichsten Athletinnen und Athleten und dem besten Publikum.
Der Mettmenstetter Andreas Isoz verpasste beim Weltcup-Springen der Skiakrobaten in Lake Placid/USA nur knapp das Podest. Christian Hächler bestätigte einige Tage vorher in Mount Gabriel/Kanada seine grossen Fortschritte mit einem guten achten Platz. Die Schweizer Skiakrobaten mit den Mettmenstettern Thomas Lambert, Christian Hächler und Andreas Isoz sind seit Mitte Januar an den WeltcupSpringen in Kanada und den USA im Einsatz. Beim ersten Springen vor zehn Tagen in Mount Gabriel wähnte man sich vorerst an den Olympischen Spielen in Vancouver: Thomas Lambert sprang im ersten Durchgang auf Rang drei und Andreas Isoz verpasste knapp die Finalqualifikation. Lambert konnte dann aber seinen zweiten Sprung nicht stehen und rutschte noch auf Rang elf zurück. Die Kohlen holte für die Schweizer diesmal Christian Hächler aus dem Feuer. Mit zwei soliden Sprüngen etablierte er sich erneut mitten in der Weltspitze.
Drei Top-Ten-Plätze in Lake Placid Vielversprechend sah das Klassement in Lake Placid nach dem ersten Durchgang aus. Renato Ulrich fand sich auf dem zweiten und Andreas Isoz auf dem fünften Platz. Während Ulrich dann im Final in den Schnee griff und auf den siebten Platz zurückfiel, ge-
lang Isoz ein perfekter zweiter Sprung. Damit konnte er noch auf einen Podestplatz hoffen. Doch der letztjährige Weltcup-Gesamtsieger, Anton Kushnir riskierte mit einem Dreifachsalto mit fünf Schrauben alles und setzte sich noch knapp vor den Mettmenstetter. «Ich bin trotzdem sehr zufrieden», meinte Isoz anschliessend, «zwar ist mein zweiter Sprung dieses Jahr technisch etwas einfacher, ich kann mich dafür besser auf den Absprung konzentrieren».
Thomas Lambert: Vorzeitiges Aus Pech hatte Thomas Lambert in Lake Placid. Er landete seinen ersten Sprung sauber, musste dann aber nach zwei Metern nochmals in den Schnee und schied – trotz perfektem Sprung – vorzeitig aus. Hervorragend auch die Platzierung von Tanja Schärer aus Urdorf. Mit ihrem sechsten Rang sprang sie erneut in die Top-Ten und bestätigte sich als klare Nummer eins der Schweizerinnen. Inzwischen sind die Schweizer in Calgary eingetroffen, wo sie am kommenden Wochenende erneut im Einsatz stehen werden.
Ranglistenauszüge: Herren: 1. Guangpu Qi, China; 2. Ryan St Onge, USA; 3. Anton Kushnir, Weissrussland; 4. Andreas Isoz, SUI; 7. Renato Ulrich, SUI; 15. Thomas Lambert, SUI; 26. Christian Hächler, SUI. Damen: 1. Ashley Caldwell, USA; 2. Alla Tsuper, Weissrussland; 3. Mengato XU, China; 6. Tanja Schärer, SUI.