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Für alles grosses Mehr
An der Gemeindeversammlung wurden alle Traktanden angenommen. Geärgert hat man sich trotzdem.
RINALDO FEUSI
Pünktlich läutete die Glocke um 19 Uhr die Gemeindeversammlung ein Fertig war sie bereits um 20 13 Uhr Traktanden gab es deren fünf, von denen keines so wirklich Emotionen weckte. So wurden sie alle angenommen. Lediglich bei «Verschiedenes», dem letzten Traktandum, kam noch mal Schwung in die Angelegenheit «Stinksauer», «endlich Klarheit» und «es tut weh, so etwas zu hören». Aussagen, die auch die Gemeinderäte aufhorchen liessen.
Traktanden sorgten für wenig Diskussion
Die vier Anträge des Gemeinderates wurden alle mit grossem Mehr an- genommen Das Protokoll der letzten Gemeindeversammlung und der Rechenschaftsbericht bekamen keine Gegenstimmen. Anders sah es beim Stellenantrag zur Pensenerhöhung in der Schule auf 350 Prozent aus Dort war es aber nicht der Antrag, der wenigen Neuenhoferinnen und Neuenhofern sauer aufstiess, sondern woher der Grund für die Erhöhung kam: von Aarau – sprich vom Kanton «Es kann nicht sein, dass der Kanton alles abdelegiert mit Kostenfolgen für die Gemeinden», meinte eine Neuenhoferin Martin Uebelhart stimmte ihr zu, wies aber auch darauf hin, dass sich darum der grosse Rat zu kümmern habe. Der Antrag wurde mit nur drei Gegenstimmen mit grossem Mehr angenommen Auch die Rechnung 2022 wurde problemlos abgenommen.
Denkmalschutz in Kritik «Ich bin stinksauer», begann ein Anwohner seine Ausführung Er wohne zwischen Klinik und Sandreinstrasse Die Liegenschaften stehen unter Denkmalschutz Und dieser werfe den Liegenschaftsbesitzern Nägel unter die Füsse, liess er verlauten. «Wir dürfen nichts selbst entschieden!», ärgerte er sich. Es gehe so weit, dass nun auch noch die letzten Parkplätze verschwinden sollen. «Da können Sie gerne versuchen, Mieter zu finden», meinte er rhetorisch Unterstützung bekam er von einer Nachbarin, die darauf hinwies, dass die Eigentümer seit Jahren alles täten, diese schützenswerten Liegenschaften zu erhalten. Doch dass der Dank eine unterschwellige Entmündigung sei, «tut weh». Sie wollen nun über eine Petition die Gemeinderäte zum Handeln oder zum Unterstützen animieren. Sonst müsse man bald beim Friedhof parkieren.
Ebenfalls nutzte Präsidentin des Gartenvereins Mirjana Banovic die Gelegenheit, endlich Klarheit wegen der Familiengärten zu schaffen. Diese Klarheit kam nicht, lediglich, dass man noch damit beschäftigt sei. Ebenfalls wurde der Gemeinderat auf die Verkehrssituationen bei der Webermühle hingewiesen «Prekär» sei die Lage, meinte eine Mieterin. «Ich bitte die Gemeinderäte, zu reagieren, noch bevor ein Unglück geschieht», meinte sie Gemeindeammann Martin Uebelhart bedankte sich für den Einwand und versicherte, mit der Regionalpolizei den Kontakt aufzunehmen Für alle Rednerinnen und Redner gab es Applaus. Doch alles in allem kam es zu keinen Diskussionen. Die 108 Anwesenden waren auch nach der Versammlung beim Apéro, trotz hitziger Voten, ein Herz und eine Seele.