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Aus der Wunderkammer des Sammlers

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Liestal Das DISTL zeigt kuriose Objekte aus der Sammlung von Hans Peter Straumann

MARC SCHAFFNER

Als die Verantwortlichen des Dichter/ -innen- und Stadtmuseums (DISTL) erfuhren, dass es in Liestal ein Museum gibt von dem sie noch nie gehört hatten waren sie sofort gepackt Nach einigen Stunden in der Privatsammlung von Hans Peter Straumann waren sie überzeugt, dass sie sich als Thema für eine Sonderausstellung im DISTL eignen würde Hans Peter Straumann, geboren 1935, ist ein Liestaler Biologe, Lehrer, Reisender Entdecker und Sammler Er reiste unter anderem nach Grönland, durchquerte die Sahara und verbrachte im Auftrag der Basler Mission einige Jahre mit seiner Familie in Kamerun Von überall her brachte er Objekte zurück, etwa einen Eisbärschädel, eine Schlangenhaut, eine Pygmäen-Armbrust, Bronzefiguren aus Ostkamerun Er stellte ausserdem Schaukästen mit Käfern und Faltern, eine Mineraliensammlung und ein Herbarium zusammen und ergänzte sein Sammlung mit Kuriositäten aus der Region Basel Diese ungeheure Vielfalt an Objekten präsentiert er seit einigen Jahren im ehemaligen «Konsum»-Ladenlokal an der Sichternstrasse in Liestal – eine wahre «Wunderkammer», so auch der Titel der aktuellen Sonderausstellung im DISTL

Diese gibt einen kleinen Einblick in die Sammelleidenschaft von Hans Peter Straumann Neben Tierpräparaten und ethnologischen Objekten sind auch Ausschnitte aus seinen Reisefilmen zu sehen die mit persönlichen Kommentaren unterlegt sind Ergänzend sind Fotografien der Fotografin Marion Bernet von einzelnen Sammlungsobjekten ausgestellt

Mit dem Tonband durch den Busch Zu jedem Objekt weiss Hans Peter Straumann eine Geschichte zu erzählen «Ich kann nicht ins Detail gehen sonst sind Sie um neun Uhr noch hier», scherzte er an der sehr gut besuchten Vernissage vom vergangenen Freitag Einige Anekdoten teilte er trotzdem, beispielsweise zahlreichen wie er über die Niederlande mit dem Schiff nach Afrika reiste und Träger engagierte, die sein Tonbandgerät durch den Busch trugen Auch KannibalismusGebiete habe er besucht, erzählte er, die selbst von den Einheimischen gemieden worden seien Mit «Zartes weisses Fleisch angekommen!» sei sein Eintreffen angekündigt worden – dazu demonstrierte Hans Peter Straumann die «Sprechtrommel», ein Instrument, das verschiedene Töne erzeugt, mit denen Mitteilungen über weite Entfernungen «verschickt» werden können Mit seinem Tonband habe er ein ganzes Wörterbuch dieser Trommelsprache aufgenommen Passend umrahmt wurde die Vernissage von zwei Musikern der Gruppe Durangodance Die beiden Männer aus Mali und Côte d’Ivoire spielten auf verschiedenen Trommeln und dem Balafon

(eine Art Xylofon) und ernteten dafür begeisterten Applaus vom Publikum Ein Leben voller Geschichten «Das Leben von Hans Peter Straumann ist ein Leben voller Erlebnisse und Geschichten, voller Freude und Neugier», meinte Cyrill Willi, der die Sonderausstellung für das DISTL kuratiert hatte Die Ausstellung könne nur einen ganz kleinen Teil dieser Geschichten abbilden Cyrill Willi hat die Ausstellung in vier Themen gegliedert: «Auf Reisen», «Familiengeschichte und -geschichten», «Sammeln und Entdecken», und als Höhepunkt: «Wunderkammer» Dorothee Lanz, die Schwiegertochter von Hans Peter Straumann verglich seine «wilde Sammlung» mit den Kuriositätenkabinetten vergangener Jahrhunderte, die naturkundliche, ethnografische, technische oder künstlerische

Objekte zur Schau stellten bevor spartenspezifische Museen aufgekommen seien Die Sammlung von Hans Peter Straumann passe zum Thema «Liestal und die Welt», das sich durch die Dauerausstellung des DISTL ziehe, von den Römern über die Spitteler-Nobelpreismedaille bis zu Liestaler Produkten die es in alle Welt geschafft hätten, so die DISTL-Mitarbeiterin Rea Köppel Museumsleiter Stefan Hess konnte unfallbedingt nicht an der Vernissage teilnehmen Auch Hans Peter Straumann musste sich aus gesundheitlichen Gründen früh von den Vernissagegästen verabschieden Kurator Cyrill Willi entliess ihn mit den Worten: «Danke dass du heute dabei bist, auch wenn du nicht mehr so fit und munter bist wie auch schon!», worauf der 88-Jährige verschmitzt meinte: «Munter schon!»

Ruth’s Augenblicke

Der hübsche Graupapagei lebt tatsächlich schon seit 40 Jahren glücklich und zufrieden bei meinen Freunden Er heisst Chicco, und er wurde ihnen aus einem Haushalt abgegeben, wo niemand wirklich Zeit hatte für ihn Laut der Beringung an seinem Beinchen war er beim Umzug bereits 20 Jahre alt! Chicco war damals ein ängstlicher Vogel, er fürchtete sich vor Kindern und Hunden Man versuchte ihm einen Artgenossen zur Seite zu stellen, was er aber gar nicht duldete Er kreischte und hackte gegen den Besuchspapagei und zeigte dadurch, dass er ein Einzelvogel sein wollte Im Laufe all der langen Jahre bei seiner neuen Familie wurde ihm viel Aufmerksamkeit und Zuwendung geschenkt und er ist zutraulicher und sicherer geworden Sein Repertoire an Liedern nahm stets zu Von ‘Frölein, händ sie mis Hündli gseh’ bis zu ‘dont worry, be happy’ kennt er verschiedene Melodien, die er frisch und munter drauflos pfeift Zudem begrüsst er seine Familienmitglieder und andere enge Vertraute mit einem reizenden: «Hallo du Hoi Juhuu!» sobald sie die Stube betreten Chicco darf seinen Käfig auch verlassen, aber er kehrt freiwillig immer wieder zurück in seine Behausung, da sie ihm offenbar Geborgenheit vermittelt Er wird von der Küche zum Esstisch, (wo er genauso innig nach Guddeli bettelt, wie ein Hund) oder auch in die TV Ecke überall hin mitgenommen Er ist interessiert an allem was um ihn herum geschieht Meine Freunde schauen gern Schweizer Fernsehen, meist schon zum Vorabendprogramm bis hin zur Hauptausgabe der Nachrichten Chicco ist stets wachsam dabei Zur besten Sendezeit wiederholen sich auch gewisse Werbespots - wie z B der absolut Kultige von Fischers Bettwarenfabrik in Au-Wädenswil, am Zürisee «Grüezi, mi Name isch Fischer Daune und Fädere vo tote Tier» usw Chicco hält dann immer sein Köpfchen schräg und beobachtet den Herrn Fischer ganz genau Seit einigen Wochen hat er ihn zur Familiensippe mit eingegliedert Sobald nun nämlich der Herr im weissen Kittel auf dem Bildschirm erscheint und sein «Grüezi, mi Name isch Fischer » spricht, begrüsst ihn Chicco jedes mal wie einen alten Freund: «Hallo du, Hoi, Juhuu!»,! Freudig erwartet er ihn nun allabendlich! Fischers Daunen sind zwar ‘vo tote Tier’, aber zum Glück nicht von toten Papageien Darum freut sich Chicco wohl weiterhin so sehr, wenn dieser Mann auf dem Bildschirm erscheint Juhuu! RUTH PETITJEAN-PL AT TNER

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