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«Money enough for ESAF»

Ein Thema – liebe ObZ-Leserinnen, liebe ObZ-Leser – hat die Landratssitzung vom letzten Donnerstag dominiert das Geschäft 2023/55 «Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest (ESAF) Pratteln im Baselbiet – Erhöhung der Ausgabenbewilligung für einen Kantonsbeitrag an den paritätischen Ausgleich der Schlussabrechnung» Bereits im November 2022 hat das OK des ESAF informiert dass die Schlussabrechnung der Grossveranstaltung mit einem Fehlbetrag von 3,8 Millionen Franken abschliessen werde Viel wurde im Vorfeld geschrieben, diskutiert und entsprechend gross war das öffentliche Interesse an dieser Debatte Die Wichtigkeit dieses Traktandums wurde auch durch die Anwesenheit von zwei namhaften Kamerateams während der

Landrat live ganzen Beratung im Landratssaal unterstrichen Gut eineinhalb Stunden dauerten die unterschiedlichen Wortmeldungen zu dem in der Tat unschönen finanziellen Abschluss dieses, für unseren Kanton wohl grössten, Sportanlasses in vergangenen wie wohl auch zukünftigen Zeiten Fakt ist, dass dem OK des ESAF bereits vor dem Schwingfest bewusst wurde, dass unter Einbezug von neusten Hochrechnungen ein negativer Abschluss zu erwarten war Entsprechend wurden, wo noch möglich, Korrekturen an den einzelnen Budgets vorgenommen Auch wurden vor dem Anlass bereits erste Gespräche mit dem am Fest beteiligten Partner über die angespannte finanzielle Situation geführt. Durch geschicktes Nachverhandeln konnte der Nettoverlust durch Zusagen von kleinen und grösseren Firmen wie auch von Privaten auf 0,5 Millionen Franken reduziert werden. Diese Summe stand an der Sitzung vom vergangenen Donnerstag

Landrat im «Schlussgang»

«Pièce de résistance» der letzten Sitzung war die Vorlage 2023/55 «Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest (ESAF)

Pratteln im Baselbiet – Erhöhung der Ausgabenbewilligung für einen Kantonsbeitrag an den paritätischen Ausgleich der Schlussabrechnung» Es war bei allen noch in bester Erinnerung: Das ESAF fand auch Erwähnung im Rat im letzten September Nämlich als sich die Landratspräsidentin beim OK, der Gemeinde Pratteln und den vielen tausend Helferinnen und Helfern für die das grosse Engagement bedankte. Es sei ein grossartiger Anlass gewesen, wie ihn das Baselbiet noch nie erlebt habe. Einer mit bester Werbung für den Kanton in einem perfekten Rahmen. Nach ihrem «Merci an OK-Präsident Regierungsrat Weber, ich bin stolz auf unseren Thomas» erhob sich der gesamte Landrat zu einer «Standing Ovation» mit lang anhaltendem Applaus.

Land-Rot us erschter Hand

Diese Worte bestätigten die Bedeutung des grössten Schweizer Sportfestes, das in 100 Jahren höchstens ein Mal in unserem Kanton stattfindet Ein Grossanlass mit über 400 000 Besuchern und einer Wertschöpfung von rund 120 Millionen Franken Aktuell aber auch ein Anlass unter erschwerten Bedingungen: Das OK kämpfte mit Unsicherheiten und Folgen der Covid-Pandemie Nebst dem unvorhersehbar teureren Material wirkten zusätzliche Bau- und Sicherheitsauflagen kostentreibend Und infolge der generellen Planungsunsicherheiten konnten beim Publikum nicht in allen Kategorien sämtliche Tickets platziert werden All dies führte zu einem Verlust in der Schlussabrechnung, der aber dank grossem Zusatzengagement des OK mit zahlreichen Sponsoren bereits weitgehend aufgefangen werden konnte Nach den Beiträgen von SwisslosFonds und Kanton von rund 2,5 Millionen Franken stand mit der erwähnten Vorlage ein zusätzlicher Schlussbeitrag des Kantons von maximal 500000 Franken zu Debatte, von dem aber höchstens zwei Drittel beansprucht werden dürf- zur Diskussion. Dank weiterer Zusagen reduzierte sich das Defizit gar auf 0,18 Millionen Franken Die Schlussabstimmung ergab ein doch deutliches Bild: 62 Ja-/14 Nein-Stimmen für den Landratsbeschluss und das bei einer Enthaltung. Der Beschluss untersteht noch dem fakultativen Referendum Wichtig ist, dass nun die richtigen Lehren aus dem problematischen, ordnungspolitischen Entscheid gezogen werden Abschliessen möchte ich, und das mach ich sehr gerne auch im Namen der ganzen FDP-Fraktion, Danke sagen. Ein grosses Merci an die tausenden von freiwilligen Helferinnen und Helfern, an das ganze Organisationskomitee und an allen Personen, welchediesenfürunseremKantonriesigen Anlass über Jahre mitgestaltet haben Und ja,einWermutstropfenleiderbleibt,dieser sollte aber den Grossanlass im Baselbiet nicht allzu stark trüben Schön und unvergesslich war es an der «Hülftenschanze» allemal HEINZ LERF L ANDRAT FDP LIESTAL

Landrat – mittendrin Voten-Marathon

zum ESAF

Geschätzte Leserinnen und Leser Üblicherweise haben wir alle zwei Wochen eine Landratssitzung Dazwischen finden Kommissionssitzungen statt Nun war grad zweimal hintereinander der Gesamtlandrat gefragt Dies, um die lange Liste anstehender Geschäfte abtragen zu können Bis zum Sommer sind hierzu noch eine Abendsitzung sowie ein weiterer Zusatztag angekündigt

Aktuell lag eine über zwei Sitzungstage verbundene Traktandenliste mit über 81 Geschäften vor, deren 63 bearbeiteten wir Ein recht erfreuliches Resultat, bedenkt man, dass nebst Begrüssung und Kurzmitteilungen der Rest des Morgens mit Voten zum defizitären Abschluss des eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes (ESAF) gefüllt war ten. Das sind Beiträge in einer vergleichbaren Grössenordnung wie bspw beim Eidg Turnfest im Baselbiet Jetzt aber wurden sie Spielball einer Redeschlacht, die von Links/Grün dazu genutzt wurde, alles schlechtzureden und die Arbeiten der Engagierten durch den Kakao zu ziehen. Exemplarisch dafür war die klagende Aussage einer SP-Landrätin, dass sie keinen Defizitbeitrag erhielte, wenn sie einen Sackhüpf-Wettbewerb durchführen würde. Fragwürdig erschienen auch die Äusserungen von Kantonsangestellten aus der gleichen Ecke, dass hier Steuergelder verbraten würden Wenn es jeweils um die Finanzierung ihrer zahlreichen und vielfältigen Wünsche mittels Umverteilung geht, bleiben solche Voten aus – und auch dann, wenn sie im Landrat Anträge für ihre eigenen Lohnerhöhungen stellen und darüber abstimmen. Nach dem überdeutlich zustimmenden Abstimmungsresultat von 62 zu 14 bei 1 Enthaltung darf aber gesagt werden: Ende gut alles gut – und vor allem nochmals grossen Dank an alle Engagierten, die das ESAF im Baselbiet ermöglicht haben MARKUS MEIER, L ANDRAT SVP ORMALINGEN

Schlussstrich unter dem ESAF

Im letzten August fand das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ESAF in Pratteln statt Bei prächtigem Wetter vor einer tollen Kulisse wurde geschwungen und gefestet Die Sportinteressierten erlebten ein eindrückliches Fest mit vielen bleibenden Erinnerungen Tausende Helferinnen und Helfer haben Grossartiges geleistet Mittlerweile wurde bekannt dass der Trägerverein bei einem Budget von rund 40 Millionen Franken ein Defizit von 3,8 Millionen Franken verzeichnet

Glücklicherweise konnte der Fehlbetrag bereits auf unter 500000 Franken reduziert werden Einige Königspartner, Partnerfirmen und Private haben zugesichert, einen Teil des Defizits zu tragen Dafür schon mal ganz herzlichen Dank! Trotz- dem bewegt das Thema die Bevölkerung

Es kann nicht sein, dass das Defizit auch mit Steuergeld gedeckt wird Das Thema hat auch die SP in der Fraktion bewegt Im Landrat wurde intensiv und kontrovers diskutiert ob und wie der restliche Fehlbetrag finanziert werden soll Die SP war nicht einer Meinung Die Hälfte der Fraktion stimmte der Erhöhung der Ausgabenbewilligung zähneknirschend zu, weil wir einerseits die Firmen, welche noch Geld für ihre Arbeit zugute haben, nicht im Regen stehen lassen wollen Andererseits anerkennen wir auch dass auf der Ausgaben- und der Einnahmenseite nicht alles voraussehbar war Die andere Hälfte der Fraktion lehnte die Erhöhung der Ausgabenbewilligung ab, weil die Fehler eines privaten Vereins nicht mit Steuergeld ausgebügelt werden sollen und kein Präzedenzfall geschaffen werden soll

So oder so müssen kritische Fragen gestellt werden Kann ein so grosses Fest im

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Milizsystem bewältigt werden? Resultierte die fehlende professionelle Finanzkontrolle im OK aus einer Überbelastung? Das Defizit wurde erst zu einem Zeitpunkt bemerkt, an dem es kein Zurück mehr gab Konnte man folglich nur noch nach dem Motto «Augen zu und durch» handeln? Warum wurde der Landrat nicht schon viel früher miteinbezogen? Die Regierung fällte seit der Vergabe des Festes insgesamt 15 Beschlüsse in eigener Kompetenz, ohne den Landrat zu informieren Das ist zwar rechtlich korrekt, trotzdem wäre es wünschenswert den Landrat nicht erst am Schluss beim Defizit miteinzubeziehen Schliesslich hat der Landrat der Erhöhung der Ausgabenbewilligung unter der Voraussetzung zugestimmt, dass damit eine ausgeglichene SchlussabrechnungerreichtundderKonkursdesVereins verhindert werden kann So kann jetzt ein SchlussstrichunterdemESAFgezogenwerden ERNST SCHÜRCH L ANDRAT SP RÜNENBERG

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Das ESAF fand im August 2022 in Pratteln statt Der Regierungsrat hatte dafür Beiträge von insgesamt 1,1 Millionen Franken aus dem Swisslos-Fonds und aus dem Swisslos Sportfonds genehmigt Weiter hat die kantonale Verwaltung zugunsten des ESAF Dienstleistungen im Umfang von 1,053 Millionen Frankenerbracht Zudem hat der Regierungsrat in eigener Kompetenz weitere Ausgaben gesprochen, davon wurden effektiv 399 762 Franken gebraucht Aufgrund von pandemiebedingten Schwierigkeiten Zusatzausgaben wegen des anspruchsvollen

What’s up im Landrat

Geländes und der Teuerung legte das Organisationskomitee eine defizitäre Schlussabrechnung vor Der Regierungsrat beantragte daher einen einmaligen Betrag von maximal 500 000 Franken, um einen Ausgleich zu erreichen und einen Konkurs des Vereins zu verhindern Nach Erstellung der Landratsvorlage hatte der Verein ESAF erfreulicherweise Zusagen über weitere 150 000 Franken erhalten Das ungedeckte Defizits sank somit von 500 000 auf neu 350 000 Franken Der Landrat würdigte zwar das Engagement der Vereine und Ehrenamtlichen, bemängelte jedoch, dass für jedes ESAF ein neues OK gebildet wird Mit mehr Kontinuität und Unterstützung seitens des schweizerischen Dachverbandes wären kritische Entwicklungen früher erkannt und besser behoben worden so der Tenor Das Einschiessen von weiteren Staatsgeldern erschien stossend Doch beteiligen sich weitere Beteiligte auch erheblich Der Anlass war gute Werbung fürs Baselbiet und die Region profitierte durch viele Einnahmen Die Gelder sind daher auch als Tourismus- und Wirtschaftsförderung zu betrachten Die EVP unterstützte den Regierungsantrag In der Schlussabstimmung resultierte bei 14 Gegenstimmen ein klares Ja zum Beitrag Am Nachmittag folgten aufgrund von Vorstössen durch EVP-Landrat Werner Hotz und Grünen-Landrätin Katrin Joos mehrere Voten gegen den Fluglärm ANDREA HEGER L ANDRÄTIN EVP HÖLSTEIN

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