Region Liestal Klimastreik und die Pandemie SANDER VAN RIEMSDIJK
Eine nicht alltägliche Premiere für die ganze Schweiz wäre letzten Sonntag fast Realität geworden: Schweizweit wollten sich über 30 der 80 neu gegründeten lokalen Klimagruppen an sogenannten Klimaversammlungen (auch oft auch «Climate assemblies» genannt) treffen. An diesen Versammlungen hätten sich interessierte Menschen im Gruppenverband mit der Klimakrise auseinandersetzen und Ideen unabhängig von der Politik oder Gemeindeparlamenten für eine nachhaltige Umsetzung des soziologischen und ökologischen Wandels vor Ort sammeln können. Mittels gemeinsam aus der Bevölkerung erarbeiteter Lösungsvorschläge verfolgt die Klimagruppe das Ziel, Gemeinden zu ermutigen, ihren Beitrag zum ökologischen Wandel zu leisten und dem aus ihrer Sicht Stillstand in der Klimapolitik entgegenzuwirken. Durch verschiedene Events, wie eine solche Klimaversammlung, hätten die Klimagruppen im Rahmen des «Strike for Future» ihr Umfeld mobilisieren wollen um den angestrebten Wandel auf lokaler Ebene, wie beispielsweise in Liestal, voranzutreiben. Zu viel Konjunktiv in unsicheren Corona-Zeiten. Und so kam es, wie es kommen musste. Viele lokale Organisatoren sahen sich gezwungen, aufgrund der behördlichen Bestimmungen im Rahmen der Bekämpfung des Virus und der daraus resultierenden Unsicherheit über den weiteren Verlauf der geplanten Aktionen für die kommende Zeit ihr Programm anzupassen, so auch in Liestal. Die Versammlung in der Bar «Laufwerk», die ursprünglich unter dem Motto «Was können wir ändern, dass klimagerechtes Leben in Liestal leicht gemacht und zum Normalfall wird» gestanden war, wurde abgesagt. Gemäss Eric Zbinden vom «Klimastreik» sollte jetzt vordergründig über Massnahmen gesprochen werden wie das einmalige Umweltprojekt seinen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie in den kommenden Monaten leisten und wie man sich trotz der Schutzmassnahmen für eine andere Klimapolitik einsetzen könnte. Es wird sich unter anderem an Projekten wie «Gärn gscheeBasel» zum Schutz von gefährdeten Personen beteiligen. Klimabewegung sammelt Ideen Trotz des Coronavirus wollten die Verantwortlichen die Luft nicht aus ihrem Projekt entweichen lassen. Nach Absage der Versammlung suchten sie einen anderen Weg, sich mit Interessierten zu vernetzen und starteten dafür auf der Website einen Aufruf, um Ideen zu sammeln, wie ein klimagerechtes Leben in Liestal im Bereich der Mobilität, der Städteplanung und des Konsums realisiert werden könnte. Die besten eingesammelten Ideen und Vorschläge werden anschliessend an die Behörden und Institutionen weitergeleitet. Der geplante internationale Infotag zur Klimakrise vom 24. April wurde schon mal prophylaktisch abgesagt. Auch der am 15. Mai schweizweite Streik- und Aktionstag («Strike for Future»), an dem mittels Demonstrationen, kreativen Aktionen und Happenings ein zukunftsfähiger Klimaschutz gefordert wird, findet nicht statt. Dafür hoffen die Organisatoren, dass die trinationale Demonstration am 27. Juni durchgeführt werden kann. climatestrike.ch
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Vorzeitige Verabschiedung Stadtrat konstituiert sich für Amtsperiode bis 2024 in die Saisonpause Lausen Kulturell blickt auf erfolgreiche Saison zurück Der letzte Abend, Donnerstag, 19. März, den die Gruppe von Lausen Kulturell organisierte, fällt dem Coronavirus zum Opfer. Die Saison 2019/20 begann letzten Oktober mit einem tollen Konzert der Baselbieter Band «Filet of soul». Im November unterhielten Dominik Muheim und Sanjiv Channa mit ihrer Tragikomödie das Lausner Publikum. Im Januar erzählte Severin Steck die unglaubliche Geschichte über die äusserst imposante Reise mit dem eigenen PW in die Mongolei. Der Insektenkrimi «Die Wanze» mit Gabriel Stohler Mauch brachte das Publikum im Februar zum fröhlichen Lachen. «Vom Läbe beschänkt» mit Andrea Wiget musste nun leider abgesagt werden. Nach vier unterhaltsamen und interessanten Anlässen in der Saison 2019/20 ist nun Pause. Die Gruppe von Lausen Kulturell, unter der Leitung von Erika Bachmann, ist immer bemüht, ihrem Publikum abwechslungsreiche Unterhaltung aus
verschiedenen Sparten zu präsentieren. Das Team arbeitet ehrenamtlich. Dank vielen grossen und kleinen Sponsoren kann Lausen Kulturell schon seit 1949 immer spannende Anlässe durchführen die für unterhaltsame Stunden sorgen. Ob fröhlich, originell oder tiefgründig, der meist prall gefüllte Gemeindesaal zeigt die grosse Beliebtheit der Abende. Die Anlässe sind kostenlos. Die freiwillige Kollekte am Schluss der Veranstaltungen trägt ebenfalls zur Kostendeckung bei. Ein liebevoll hergerichteter Apéro steht an jedem Anlass für die Besucher bereit. Mit viel Elan ist die Gruppe schon am Organisieren der Saison 2020/21. Die Spannung auf das neue Programm steigt mit jedem Monat, der ins Land zieht. Etwas darf schon verraten werden, Sängerin Andrea Wiget steht nochmals auf dem Programm und Florian Schneider hat ebenfalls für einen Abend zugesagt. Unter www.lausenkulturell.ch gibt es immer die neusten InURSULA ROTH fos.
Erinnerung an den ersten Anlass dieser Saison, die Baselbieter Band «Filet of Soul» brachte tolle Stimmung. FOTO: ARCHIV/ U. ROTH
Der Stadtrat Liestal hat sich für die neue Amtsperiode konstituiert. Er setzt dabei im Wesentlichen auf Beständigkeit und einschlägige Erfahrung. Der Stadtrat wurde am 9. Februar 2020 vollständig gewählt. Mit Beschluss vom 14. Februar 2020 hat die Geschäftsprüfungskommission die Wahl erwahrt. Der Stadtrat hat nun am 10. März 2020 die Konstituierung vollzogen. Bei der Zuteilung der Departemente hat der Stadtrat insbesondere berücksichtigt, dass die Weiterentwicklung der Stadt Liestal innerhalb grosser Projekte ein gewisses Mass an Kontinuität in der Departementsführung braucht. Die Vakanz aufgrund des Rücktritts von Franz Kaufmann im Stadtbauamt wurde mit einem erfahrenen Mitglied besetzt. Für das Stadtpräsidium, für das nur
die gewählten Mitglieder des Stadtrats kandidieren dürfen, stellt sich nur der bisherige Amtsinhaber Daniel Spinnler zur Verfügung. Das Vizepräsidium übernimmt Marie-Theres Beeler. Zuteilung der Departemente • Betriebe: Stadträtin Marie-Theres Beeler (Stellvertretung Regula Nebiker) • Bildung/Sport: Stadtrat Lukas Felix (Stellvertretung Daniel Muri) • Finanzen/Einwohnerdienste: Stadtrat Daniel Spinnler (Stellvertretung Marie-Theres Beeler) • Sicherheit/Soziales: Stadträtin Regula Nebiker (Stellvertretung Lukas Felix) • Stadtbauamt: Stadtrat Daniel Muri (Stellvertretung Daniel Spinnler) STADT LIESTAL
Leser-Foto
Blick auf Liestal
Ein ruhiger Tag im Baselbiet.
FOTO: HEIDI WUNDRAK-GUNS T
Geschäftsnotizen
85 Jahre Saner Apotheke Teil I: Natürlich aus Leidenschaft pr. Die Saner Apotheke bietet seit 85 Jahren die Wahl zwischen Medikamenten und Naturheilmitteln. Seit zwei Jahren führt das Familienunternehmen die Stadt-Apotheke von Doris Blum weiter und ist mittlerweile aus dem Stedtli nicht mehr wegzudenken. Die Saner Apotheke ist ein Familienunternehmen, in dem mit Dominik Saners Sohn Florian Staub bereits die vierte Generation mitarbeitet. 1935 eröffnete Ernst Saner in Laufen seine erste Apotheke. Penicilin war damals eben erst entdeckt worden, Antibiotikum in Apotheken noch kein Thema. Dafür erhoffen sich die Menschen auf anderen Wegen Linderung: z. B. durch Naturheilmittel. Die Apotheke des Bauernjungen wurde schnell zu einem Ort, wo nebst den üblichen Medikamenten stets noch eine Alternative angeboten wurde. Altes und Neues erfolgreich verbinden 85 Jahre später hat sich in der Saner Apotheke vieles verändert – der Geist aber ist derselbe geblieben. «Wir haben die Tradition meines Grossvaters in die Zukunft geführt», sagt Dominik Saner. Ernst Saners Enkel hat die Apotheke 1993 übernommen. Bereits während des Pharmaziestudiums lag sein Fokus auf den Heilpflanzen, später auf der Homöopathie und der Naturheilkunde. Saner absolvierte die Naturärzteprüfung des Kantons Baselland und suchte lange nach einem Weg, die schulmedizinische und die naturheilkundliche Welt unter einen Hut zu bringen.
Die Klimabewegung engagiert sich für eine bessere Klimapolitik. GRAFIK: Z VG
ObZ 19. März 2020
Die Saner Apotheke gibt die Wahl Gefunden hat er den Weg in seinen Apotheken, die einer klaren Philosophie
folgen: Sie sollen den Menschen die Möglichkeit geben, den Behandlungspfad mitzubestimmen. In der Saner Apotheke findet sich deshalb ein umfassendes Angebot an Medikamenten, aber auch stets eine natürliche Alternative – wie einst bei Grossvater Ernst. «Wir wollen einen Beitrag zu einer menschen- und naturgerechten Medizin leisten, deshalb passt unser Konzept in die heutige Zeit», sagt Dominik Saner. Viele Menschen von jung bis alt legen heute grossen Wert auf eine gesunde Ernährung und eine natürliche Medizin. In der «Saner Apotheke» wird diese Leidenschaft für die Natur nicht nur verkauft, sondern auch gelebt. Man findet sie in der Ladengestaltung, in der Auswahl des Sortiments und vor allem in den Köpfen und Herzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit grossem Interesse und viel Hingabe für die Gesundheit der Menschen einsetzen. Die vierte Generation im Familienunternehmen Die Apotheke an der Rathausstrasse zeigt, wie Florian Staub die Ideen einer nächsten Generation ins Unternehmen einbringt – nachhaltiges, langfristiges Bauen, energiesparend, umweltschonend, gleichzeitig aber modern und mit neuster Technologie. In der Apotheke stehen die Menschen im Zentrum. Und der magische Moment, wenn sie aufeinandertreffen. «Der Raum muss so gestaltet sein, dass dieser Moment entstehen kann», erklärt Staub. Ein Eintreten in eine andere Welt, die diese Begegnung zulässt. Gleichzeitig soll die Apotheke auch ein Ort der Entwicklung sein, individuell und voller Leben.
Dominik Saner, Apotheker in dritter Generation, legt Wert auf eine echte Wahl zwischen schulmedizinischen Medikamenten und natürlichen Heilmitteln. FOTO: Z VG