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Donnerstag, 7. Juli 2016 Nr. 27
DORNECK / THIERSTEIN
SCHWINGEN
DORNACH
Livia wurde getauft
Heimat im Auge des Künstlers Vom 17. Juli bis zum 21. August zeigt das Heimatmuseum Schwarzbubenland Dornach die Ausstellung «Vom Dunkel ans Licht – Bilder aus dem Depot des Museums». Eine Möglichkeit, Entdeckungen zu machen.
Rindli Livia mit dem Taufteam: (v. l.) Urs Wiggli, Züchter, Hermann Bärtschi, OK-Präsident, Janine Stoll, Sponsor Debrunner Acifer AG Nordwestschweiz, und Patrik Straumann, OK-Vizepräsident. FOTO: ZVG
K.S: Zur Rindlitaufe trafen sich vergangenen Freitag Sponsor, Ehrenmitglieder, OK und Vorstand auf dem Eigenhof in Seewen, um dem Rind einen Namen zu geben. Bereits zum 10. Mal wird der Siegerpreis vom Steinegg-Schwinget von der Firma Debrunner Acifer AG Nordwestschweiz gespendet. Das 11 Monate alte RedholsteinRind des Züchters Urs Wiggli, Eigenhof, wurde, von Fa. Debrunner Acifer, vertreten durch Janine Stoll, gebührend auf den schönen Namen Livia getauft.
Am 14. August kämpfen auf der Steinegg die Schwinger aus der Region, aus den Kantonen BL, BS, AG und dem Gastklub Oberwil/ZG um den Siegerpreis. Der Schwingklub Dorneck-Thierstein-Laufental organisiert bereits zum 26. Mal das traditionelle Schwingfest, welches mit der Jodlermesse eröffnet wird. Der Schwingklub und das Steinegg Team heissen Sie schon jetzt herzlich willkommen. Steinegg-Schwinget, 14. August 2016
HIMMELRIED
Kritik am Wechsel der Spitex-Dienste tim. Es ist selten, dass die Behandlung des Traktandums Verschiedenes an einer Gemeindeversammlung doppelt so lange dauert wie alle ordentlichen Geschäfte zusammen. Dies war in Himmelried der Fall. Hier gab an der gut besuchten Gmeini insbesondere zu reden, dass der Vertrag mit der Spitex Thierstein-Dorneckberg gekündigt wurde und die entsprechenden Dienstleistungen neu von der privaten Acura AG erbracht werden. Der vom Gemeinderat abgeschlossene Vertrag trat per 1. Juli in Kraft. In der Beantwortung einer Motion von Walter Schilling führte Gemeindepräsident Jürg Schneeberger aus, dass die bisherige Spitex für das Defizit von 103 000 Franken im letzten Jahr Nachforderungen an die Gemeinde gestellt habe. Zudem drohten die Kosten auch künftig weiter anzusteigen. Deshalb habe die Gemeinde eine Konkurrenzofferte eingeholt. Die Konditionen der Acura AG seien besser gewesen. Vor allem habe der private Anbieter eine Preisgarantie abgegeben. Während die Spitex quartalsweise eine Vorauszahlung verlange, müsse man bei der Acura nach Leistungserbringung — ebenfalls quartalsweise — bezahlen. In Zeiten knapper Kasse müsse der Gemeinderat «schauen, wo man sparen kann». Dies sei mit der Acura ohne Nachteile für die Senioren im Dorf möglich. Zudem hätten auch andere Gemeinden gute Erfahrungen mit dem
privaten Anbieter gemacht. Die Motionäre Willi Bloch und Walter Schilling äusserten ihr Befremden über das Vorgehen des Gemeinderates. «Ich erwarte Weisheit, Transparenz, Offenheit und Respekt gegenüber allen», so Schilling. Und Willi Bloch kritisierte, dass die Acura ihren Mitarbeitenden offenbar verboten habe, über ihre Arbeitsbedingungen zu sprechen. Das Begehren, einen allfälligen neuen Spitexvertrag der Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorzulegen, wies Schneeberger ab: Der Abschluss von Verträgen liege in der Kompetenz des Gemeinderates. Schilling stellte den Antrag, den Vertrag mit Acura vorsorglich auf den nächstmöglichen Termin zu kündigen und bis dahin einen sauberen Vergleich der beiden Spitex-Anbieter zu erstellen. Mit deutlichem Mehr wurde dieser Antrag allerdings abgelehnt. Ebenfalls keine Mehrheit fand der Antrag, den Betroffenen die freie Wahl der Spitexdienste zu ermöglichen. Auch bei den ordentlichen Traktanden folgte die Versammlung — jeweils einstimmig — den Anträgen des Gemeinderates. So schliesst die Jahresrechnung 2015 mit einem Ertragsüberschuss von 60 000 Franken ab. Genehmigt wurden auch die Revision der Benutzerordnung für gemeindeeigene Anlagen und der kommunalen Gebührenordnung.
Aus Kostengründen bea. In Himmelried löst der Wechsel von der Spitex Thierstein-Dorneckberg zur Acura AG grosse Betroffenheit aus und führte an der Gemeindeversammlung vom letzten Donnerstag zu Grundsatzdiskussionen. In der von Antragstellern verlangten Abstimmung stützte die Mehrheit der zahlreich erschienenen Stimmberechtigten die Entscheide des Gemeinderates. Dieser hatte den Vertrag mit der Spitex Thierstein-Dorneckberg auf Ende Juni dieses Jahres gekündigt. Gemeindepräsident Jürg Schneeberger nannte Kostengründe dafür. Der Gemeinderat habe vom Souverän den Auftrag erhalten, Einsparungen vorzunehmen und die Gemeindefinanzen ins Lot zu bringen, um eine Steuererhöhung zu vermeiden. Die Spitex-Thierstein-Dorneck habe ihre Budgets in den letzten drei Jahren kontinuierlich erhöht, alleine für 2015 seien Himmel-
ried Nachzahlungen von über 9000 Franken in Rechnung gestellt worden. Der Gemeinderat habe im Kostenvergleich festgestellt, dass die Acura einige tausend Franken günstiger sei und von der Gemeinde Grindel, die seit drei Jahren mit der Acura zusammenarbeite, positive Referenzen erhielt. Die Bewohner seien ausreichend über alles informiert worden, solche Verträge liegen in der Kompetenz des Gemeinderates, betonte Schneeberger. Die Dorfexekutive musste sich aus der Versammlung den Vorwurf gefallen lassen, zu wenig Sensibilität bewiesen zu haben und im Offertenvergleich die Kosten über alles gestellt und soziale Aspekte vernachlässigt zu haben. Ein Antrag auf Wahlfreiheit wurde von der Mehrheit abgelehnt. Demnach hätte der Gemeinderat den Einwohnern ermöglichen sollen, frei wählen zu können zwischen Acura und Spitex Thierstein-Dorneckberg.
Thomas Brunnschweiler
K
unst bildet die Welt nicht ab, sie verwandelt sie oder schafft sie gar neu. Die Bilder aus dem Fundus des Heimatmuseums in Dornach sind aus kunsthistorischer Sicht eher als konventionell zu bezeichnen. Sie entsprechen mehr einem konservativen Kunstbegriff als den Ausformungen der Moderne und den Forderungen der Avantgarde. Trotzdem sind sie als Ausdruck des Heimatbezugs und der Auseinandersetzung mit der Landschaft des Schwarzbubenlandes und des Laufentals wertvoll. Insofern gebührt dem Organisator, der Stiftung Heimatmuseum Schwarzbubenland Dornach und insbesondere Dr. Hans Voegtli, der die Ausstellung kuratiert, ein grosser Dank. Gezeigt werden Ölgemälde, Zeichnungen, Aquarelle sowie Linol- und Holzschnitte aus dem eigenen Bestand.
«Am Passwang» (1978): Bild des Malers Severin Borer aus Büsserach. den. Er galt als «der» Schweizer Kubist. Neben solch bekannten Namen stehen aber auch unbekanntere wie Severin Borer aus Büsserach (1924–2010), Johann Kessler aus Breitenbach (1893– 1972) oder Alois Kron aus Ettingen (1913–2004). Besonders interessant sind auch die Werke der künstlerisch tätigen Frauen. Die in Arlesheim 1970 mit 93 Jahren verstorbene Maria Strakosch-Giesler war in Wien zusammen mit Klee, Chagall und Kandinsky in einer Gruppenausstellung vertreten. Der Malerin Rosa Wiggli-Klein aus Olten war 1993 im Kunstmuseum Solothurn eine vielbeachtete Gedächtnisaus-
stellung gewidmet. So führt die Ausstellung in Dornach die Lebensfäden von ganz unterschiedlichen Menschen zusammen, wobei die regionale Landschaft den gemeinsamen Verknüpfungspunkt bildet. Keine Wertung Es ist wichtig, dass archivierte Kunstwerke regelmässig dem tristen Dasein in der Dunkelheit entrissen und im guten Licht einer Ausstellung gezeigt werden. Die Hängung wird in der Ausstellung strikt alphabetisch vorgenommen. Auf eine Wertung wird bewusst verzichtet. Im Katalog zur Ausstellung werden 25 Künstler/innen vorgestellt. Es lohnt sich, die sorgfältig gestaltete und informative Broschüre aus der Feder von Hans Voegtli zu erwerben und zu lesen. Die Vernissage findet am 14. Juli um 18 Uhr im Heimatmuseum Schwarzbubenland Dornach statt und wird von Evgeniya Spalinger und Marisa Minder musikalisch umrahmt.
Bekannte und unbekannte Namen Insgesamt sind drei Künstlerinnen und 29 Künstler in der Sammlung vertreten. Den meisten Menschen in der Region dürfte der Maler August Cueni aus Zwingen bekannt sein, der schon von Albin Fringeli gewürdigt wurde. Der prominenteste Künstler, der gezeigt wird, ist jedoch Wilhelm Gimmi, von dem Werke in Luzern bereits 1911 zusammen mit Hodler, Amiet, Picasso, Matisse und Gauguin ausgestellt wur-
«Steinbruch bei Laufen»: Bild des in Dornach verstorbenen Malers Alfred Glauser.
VERANSTALTUNG
ST. PANTALEON
Naturwanderung
100 Jahre gesund und fleissig
Am 30. /31. Juli und 1. August finden im Schwarzbubenland die Naturwandertage 2016 statt. Es werden an diesen drei Tagen mehrere hundert Wanderer aus allen Teilen der Welt erwartet. Die Streckenführung wird von Zullwil via Gilgenberg, Meltingerberg ins schöne Kaltbrunnental und zurück nach Zullwil führen. Die Länge der Strecken können von jedem Teilnehmer selbst frei gewählt werden. Die obengenannte Variante entspricht der 20-km-Strecke und teilweise auch der 12-km-Strecke. Die Strecke für Senioren und Familien mit Kleinkindern ist natürlich leichter, wird aber auch durchs Kaltbrunnental führen. Es gibt keine Sollzeiten und auch keine Zeitmessung. Das Startgeld beträgt drei Franken, für Familien mit Kindern maximal zehn Franken. Start wird am Samstag von 12 bis 16 Uhr sein, am Sonntag von 6 bis 13 Uhr und am Montag von 6 bis 12 Uhr. Start und Ziel ist beim Restaurant Gilgenberg in Zullwil. Auf der Strecke erwartet die Wanderer eine Festwirtschaft. Weiterhin wird bei heissem Wetter an anderen Stellen Getränke abgegeben. Ebenso können sich die Teilnehmer am Start und Ziel verpflegen. Die Strecken werden vorgängig durch den Verein «Wanderfreunde Weissenstein» im Ehrenamt markiert und signalisiert. Diese Wegweiser werden nach der Veranstaltung auch wieder komplett durch den Verein entfernt. Die Veranstaltung ist durch den Kanton bewilligt worden. Für die Gruppen mit den meisten Teilnehmern warten schöne Erinnerungsgaben. (Voranmeldung für Vereine ist erwünscht.) Sandra Lia Infanger, Präsidentin Verein «Wanderfreunde Weissenstein» Anschrift des Vereins und Anmeldung bei: WF Weissenstein, Postfach 638, 4501 Solothurn, oder via E-Mail infanger@outlook.com
BILDER: ZVG
«Vom Dunkel ans Licht – Bilder aus dem Depot des Museums», Heimatmuseum Schwarzbubenland Dornach, 17. Juli – 21. August 2016; Öffnungszeiten: Mi 18–20 Uhr / So 15–17 Uhr; Vernissage, Do 14. Juli, 18 Uhr; Finissage: So 21. August, 17 Uhr.
Die Staatsmänner feiern mit: Anna Gaugler-Abt freut sich über den Staatsbesuch von Landammann Roland Fürst, Staatsweibel Ueli Lisser, Gemeinderat Staffan Sjögren, GeFOTO: GINI MINONZIO meindepräsident Daniel Baumann und Staatsschreiber Andreas Eng.
gin. Wer Anna Gaugler-Abt begegnet, kommt nicht darum herum, sie zu bewundern. Am Montag feierte sie ihren 100. Geburtstag in St. Pantaleon. Und wie sie ihn feierte! Körperlich ist sie fit und macht noch teilweise den eigenen Haushalt. Geistig ist sie fit und folgt den Gesprächen an ihrem Fest. Und seelisch ist sie in absoluter Hochform! Was immer sie erzählt, erzählt sie mit Heiterkeit. Auch wenn sie von ihrem harten Leben als Dienstmädchen erzählt. Nur einmal schimpft sie: «Wenn das Fernsehen wieder diese dümmliche Werbung bringt, schalte ich den Fernseher ab!» Recht hat sie, das Leben ist zu kurz, um schlechte Werbung zu schauen. Anna Gaugler-Abt hat fünf Kinder, neun Grosskinder und 14 Urgrosskin-
der. Ihre Kinder wohnen alle in der Nähe und kümmern sich zusammen mit den Ehepartnern um sie. Sie denkt gerne an die Zeit zurück, als die Kinder klein waren, obwohl es eine strenge Zeit war. Sie musste im Haus, im Stall und auf dem Feld arbeiten, die ganze Wäsche von Hand machen und die Kinder grossziehen. «Es war trotz allem eine schöne Zeit, die Kinder konnten draussen so schön spielen», erklärt sie. Schier unglaublich ist, dass Anna Gaugler-Abt in ihrem langen Leben keinen einzigen Tag krank im Bett gelegen ist. «Ich habe immer solide gelebt und keinen Tropfen Alkohol getrunken», sagt sie und stösst selbst an ihrem 100. Geburtstag konsequent mit einem Glas Mineralwasser an.