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DORFPLATZ

Donnerstag, 27. November 2014 Nr. 48

VERANSTALTUNG

SOZIALES

Dokumentarfilm: «Ein Leben voller Freude!»

Neue Kindertagesstätte für Blauen und das Laufental

Diese Aussage machte Pater Schmidlin immer wieder, als ich ihn für die Produktion meines Filmes besuchte. Wie dieses Leben war und was einen jungen Priester im Jahre 1954 dazu bewegte, als Missionar in das damals weitgehend unbekannte Japan zu ziehen, interessierte mich. Im Rahmen meiner Maturaarbeit nutzte ich die Gelegenheit, diesen Fragen nachzugehen und gleichzeitig einen Dokumentarfilm zu erstellen, der sowohl ein Stück Familien- als auch eine Zeitdokumentation ist. Pater Josef Schmidlin war 47 Jahre lang als Bethlehem-Missionar in Japan tätig. Zuerst wirkte er in der Küstenstadt Miyako, danach lange Zeit in Morioka, einer Stadt, 500 Kilometer nördlich von Tokyo. Er war nicht nur Priester, sondern auch ein geschickter Handwerker und vor allem ein begnadeter Fotograf und Filmproduzent. Diese Fähigkeiten öffneten ihm als Pressereporter in Japan viele Türen, seine Bilder wurden sogar von deutschsprachigen Verlagen publiziert. Bei seinen wenigen Heimaturlauben im Laufental war Pater Schmidlin ein begehrter Gastprediger, der geschickt seine Auslandserfahrungen mit der Glaubensverkündung zu verknüpfen wusste. Seit 2001 lebt der inzwischen 91-jährige Josef Schmidlin im Altersheim seiner Missionsgemeinschaft Bethlehem in Immensee, seit einigen Jahren auf der Pflegeabteilung.

Vor einem knappen halben Jahr berichtete das Wochenblatt ausführlich über die UNICEF-Zertifizierung von Blauen zur «Kinderfreundlichen Gemeinde». Am 17. November folgte ein weiterer kinderfreundlicher Paukenschlag: Der Gemeinderat informierte die Einwohnerschaft über Pläne, eine kantonal zertifizierte Kindertagesstätte einzurichten. Damit würde Blauen, eingebettet in eine naturnahe Landschaft und auf einer Sonnenterrasse des Laufentals gelegen, zu dem Kinder- und Familienparadies der Region: Ein modernes Primarschulzentrum mit angeschlossenem Kindergarten wurde erst vor zehn Jahren eingeweiht und die Spielgruppe erfreut sich, wie der zweimal wöchentlich angebotene Mittagstisch reger Nachfrage. Eine Kindertagesstätte für Tages-, Halbtages- und Stundenbetreuung würde deshalb das «Rundum-Betreuungsangebot» für berufstätige Eltern in idealer Weise abrunden. Das geplante Vorgehen und die bisher abgegebenen Unterlagen wurden von der zuständigen Bewilligungsinstanz der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft positiv aufgenommen. Sie erachtet es auch als sinnvoll, im Laufental ein wei-

Missionar in Japan: Pater Josef Schmidlin. FOTO: ZVG

Am Sonntag, 30. November, findet um 16.30 Uhr im Kulturzentrum «Alts Schlachthuus» in Laufen eine öffentliche Filmvorführung statt. Der Eintritt ist frei. Eingeladen sind alle, die Pater Josef Schmidlin persönlich kennen oder am Thema interessiert sind. Evita-Lea Schmidlin Alts Schlachthuus, So, 30. Nov., 16.30 Uhr

EINGESANDT

Kinder sitzen sicher mit Mütter-/Väterberatung und TCS

Standaktion: Anne Spies-Rösler und Monika Meyer Graf (v.l.) erklären die richtige Installation von Kindersitzen im FOTO: ZVG Auto. Anlässlich zum «Tag des Kindes» am 20. November waren Aktionen rund um die Sicherheit der Kinder im Auto geplant, welche durch die regionalen Mütter-und Väter- Beratungsstellen (MVB) durchgeführt und vom TCS unterstützt worden sind. Die Mütter- und Väterberatung Thierstein machte eine Standaktion im Einkaufscenter Wydehof in Breitenbach und zeigte den interessierten Personen die richtige Installation der Kindersitze gleich an einem von der Garage Daniel Bieli zur Verfügung gestellten Auto. «Kinder sitzen sicher mit MVB und TCS» lautete das Motto, denn das Hauptthema ist die Sensibilisierung für die richtige Verwendung des Kindersitzes im Auto. Jedes zweite Kind ist im

Auto nicht richtig gesichert (bfu/TCS 2012). Dazu hat der TCS einen Flyer in zehn Sprachen sowie Videos für alle Kindersitz-Grössen aufbereitet, die wertvolle Tipps und Hinweise beinhalten: www.kindersitze.tcs.ch. Die Mütter- und Väterberatung ist eine wichtige Dienstleistung, welche Eltern in einer Zeit unterstützt, in der für die Entwicklung des Kindes Weichen gestellt werden. Sie stärkt die Eltern für die anspruchsvolle Aufgabe und sensibilisiert sie für die Fragen der Sicherheit. Die Beraterin hilft Entwicklungsstörungen, sowie kleinere und grössere Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und fachgerecht anzugehen. Damit wirkt sie gesundheitsfördernd und präventiv. Monika Meyer

teres Angebot zu schaffen, da es bisher nur die Kindertagesstätte in Laufen gibt. Und diese hat derzeit eine Warteliste von zehn Familien mit steigender Tendenz, da vermehrt junge Familien ins Laufental ziehen. Die Blauner Kita wird in einem Neubau eingerichtet und für maximal 12 Kinder pro Tag ausgelegt werden, also schon in der Planung nach den pädagogischen, sozialen und funktionalen Ansprüchen von Kindern konzipiert. Der Bezug ist, Genehmigung der Gemeindeversammlung vorausgesetzt, für Herbst 2016 vorgesehen. Der Tagesbetreuungspreis wird bei etwa 110 bis 120 Franken pro Kind und Tag liegen. Angenommen werden Kinder ab etwa sechs Monaten bis zum Ende der Primarschulzeit. Um auch die Bedarfslage für die Blauner Kindertagesstätte aus den umliegenden Gemeinden berücksichtigen zu können, bitten wir grundsätzlich interessierte Eltern, sich bis Ende 2014 auf der Gemeindeverwaltung Blauen (Tel. 061 761 1773 oder unter gemeinde@blauen.ch ) zu melden. Während der Schalterstunden können Sie dort gerne auch die Baupläne einsehen. Gemeinderat Blauen

EINGESANDT

Wechsel von der Sympathisantenzur Mitgliederpartei Die FDP-Hofstetten-Flüh vollzog an der Gründungsversammlung vom 17. November den Wechsel zur Mitgliederpartei. Dies, aufgrund des Beschlusses durch die Delegierten der Kantonalpartei, anwendbar auf alle Ortsparteien des Kantons. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Sympathisanten und Gönner werden zu konkreten Partnern, die bei den Aktivitäten der Partei eine gewichtigere Rolle spielen. Mitglieder können Parolen fassen, werden eher wahrgenommen und setzen sich auch eher für politische Aktivitäten ein. Trotzdem ist auch weiterhin eine Unterstützung der Ortspartei durch Sympathisanten und Gönner möglich, wenn diese eine Mitgliedschaft nicht in Erwägung ziehen. An der gut besuchten Versammlung, im Rest. Rose in Flüh, wurde aber auch ein anderer Wechsel vollzogen. Donat Fritsch, Alt-Gemeinderat, gab das Amt des Präsidenten ab, wird aber weiterhin im Vorstand mitwirken. Er hatte sich in vielen Jahren erfolgreich für das Wiedererstarken der Ortspartei verdient gemacht. Sein Einsatz im Gemeinderat,

als verantwortlicher Finanzchef, war geprägt vom Engagement für gesunde Gemeindefinanzen. Neu gewählt als Präsident wurde Peter Gubser, Pensionskassen-Experte und Vizepräsident des Gemeinderats. Die Mitglieder der neu gegründeten Sektion der FDP bestätigten an diesem Abend auch die übrigen Mitglieder des Vorstandes. Zurückgetreten ist Hans-Peter Pauli, Flüh. Wieder gewählt als Revisor wurde Paul Schönenberger. Das Engagement für Hofstetten-Flüh liegt der neuen FDP-Ortspartei auch weiterhin besonders am Herzen. Nach dem Einsatz für das neue Schulhaus, das kürzlich eingeweiht werden konnte, steht jetzt die Zukunft des alten Schulhauses oben auf der Traktandenliste. Dazu ist ein Workshop am 16. März 2015 geplant. Es sind viele Ideen in der Bevölkerung und bei den möglichen zukünftigen Nutzern im Umlauf. Mit diesem Workshop sollen die Ideen gebündelt und priorisiert werden. Udo M. Spornitz

SOZIALES

Skilager für Kinder WOS. Die Fachstelle für Jugendarbeit der Reformierten Kirche Baselland bietet in den Fasnachtsferien verschiedene günstige Schneelager für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren an. Informationen sind zu finden unter www.faju.ch, Rubrik Lager.

EINGESANDT

Bänzenschiessen 2014 Am 29. und 30. November findet im Schiessstand Ramstel in Dornach wiederum das beliebte Bänzenschiessen statt. Jede(r) Schütze(in) erhält nach Höhe des geschossenen Resultates einen grossen oder weniger grossen Bänzen. Den Siegern der Kategorie A (Sportwaffen), D (alle Armeewaffen) und der besten Dame wird je ein extra grosser Bänz abgegeben. Zusätzlich erhält auch der/die beste Jugendliche einen Spezialpreis. Die Schiesszeiten entnehmen Sie bitte dem Inserat. Hans Iseli, Freischützen Dornach

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GEDANKENSTRICH

Leuchttürme, nichts als Leuchttürme

Roland Bürki Wikipedia bezeichnet einen Leuchtturm als einen Turm, der ein Leuchtfeuer trägt und an wichtigen oder gefährlichen Stellen der Schifffahrt den Weg weist. In letzter Zeit fällt immer mehr auf, dass Architekten, Wissenschaftler, Politiker aller Schattierungen und Ebenen, Künstler, Autoren, die Sportwelt und viele andere ihre besondere Liebe zu dieser Art maritimen Turms entdeckt haben. Es vergeht kaum eine Pressekonferenz, ein Interview oder sonst was, wo die Protagonisten nicht ihr vorgestelltes Bauwerk, ihre Entdeckung, ihre durchgeboxte Vorlage, ihr Werk oder ihren Rekord im Sinne einer Metapher als Leuchtturm oder eben leuchtendes Vorbild bezeichnet. Ein Turm also, der weithin strahlend der dankbar staunenden Welt den Weg weist. An vorderster Leuchtturm-Front bemerke ich gehäuft sogenannte Stararchitekten, medienwirksam aufgepeppt als besonders kreativ und unkonventionell mit kahlem Haupt, Dreitagebart sowie mit markanter Brille. Letztere ausdrücklich exklusiv mit schnurgeraden Bügeln als Ausdruck ihrer schnörkellosen Architektur. Da leuchten sie nun die vorbildlich einmaligen Türme als Wohnsilos, Bürohäuser, exklusive Tramhaltestellen, Modern Art-Hühnerhäuser, als ultimative Initiativen oder als sportliche Jahrtausendevents. Es leuchten gewisse Politiker an jedem Anlass, der zum Leuchtturm erklärt wird. Und es sind nicht nur Höhenfeuer, die sie anziehen wie das Licht die Motten. Nein, auf kommunaler oder regionaler Ebene wird schon nur der kleinste Anschein eines Fotoapparats zum Magneten. Und natürlich kommt dann irgendwann das politisch unvermeidliche, ungemein aussagekräftige Statement über den Anlass, pardon Event: «Das ist ein veritabler Leuchtturm.» Mittlerweile grenzt es an Lichtverschmutzung, was da CEOs, Bundes- und Regierungsräte, Politiker, Glanz & Gloria-Promis, TV-Ausru(e)fer usw. usw. an Leuchttürmen in unserem Binnenland aufstellen. Für mich bald das Unwort des Jahres, wäre da nicht die Breitenbacher Gruppierung «Kultur am Kreisel». Mit viel Herzblut und Energie haben sie es in elf Monaten geschafft, den symbolträchtigen Breitenbacher Kirchturm in eine Art Leuchtturm zu verwandeln, der auch bei Dunkelheit den richtigen Weg weist. Und das nicht etwas aus Profilierungsdrang, sondern ganz einfach aus purer Freude, dass der architektonisch ganz spezielle Turm nach über 50 Jahren an kontroversen Diskussionen im Ort angekommen ist. Er gehört heute einfach zu Breitenbach, natürlich.

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