Donnerstag, 6. Juni 2013 Nr. 23
THIERSTEINER WOCHENBLATT
9 BÜSSERACH
Feuer frei fürs Feldschiessen Der BezirksschützenVerband Thierstein empfing seine Mitglieder zum Feldschiessen in Büsserach. Jürg Jeanloz
S
ie sei schon um sechs Uhr in Schönenwerd aufgestanden, um am Sonntagmorgen vier Schiessplätze im Thierstein, Leimental, Dorneck und Gäu zu besuchen, meinte frisch und munter die Solothurner Regierungsratspräsidentin Esther Gassler. Nein, das sei keine Pflichtübung, sondern eine angenehme Besuchsrunde, an welcher sie alte Bekannte und Freunde treffe. Mit ihrem Thurgauer Dialekt fasziniert sie ihre Gesprächspartner, sie ist verbunden mit den Traditionen der Schweiz. «Obwohl ich selbst nicht schiesse, schätze ich die Schiessvereine und ihre Arbeit sehr», fuhr sie fort. Sie freue sich auch, junge Schützinnen und Schützen anzutreffen und bedaure, dass die Vereine mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben. «Im Kanton Solothurn schiessen 6500 Schützen auf 20 Schiessplätzen», erklärte der Kantonalschützenmeister Stefan Hofer. Letztes Jahr habe das Durchschnittsalter bei 43 Jahren gelegen. Immerhin seien 19 Prozent der Schiessenden unter 20 Jahren. Oberstes Ziel des Feldschiessens sei eine unfallfreie Durchführung. Selbstverständlich erwarte er auch spannende Resultate. 18 Schüsse in drei Serien mit Zeitlimiten auf die Feldscheibe B4 ergeben ein Maximum von 72 Punkten. Am Sonntagmorgen punkt 8 Uhr gab Feuerleiter und Nunninger Gemeindepräsident Kuno Gasser das Feuer frei. Der Schiessplatz lag ruhig umgeben von Bäumen und saftigen grünen Matten, das Wetter war trüb und grau. Auf 12 Scheiben wurde ohne Aufregung und Hektik geschossen. Wie Andreas Bringold, Präsident des BezirksschützenVerbands Thierstein betonte, traten in Büsserach am Wochenende ungefähr 450 Schützen an. Vier Thiersteiner
Ränge 300 m Thierstein: Stebler Hansruedi (Nunningen) 70; Grolimund Gabriel (Erschwil) 70; Hollinger Michel (Laufen) 70; Jost Markus (Breitenbach) 70; Wagner; Markus (Hochwald) 69; Ankli Stefan (Beinwil SO) 69; Altermatt Thierry (Nunningen) 69; Jost Andreas (Breitenbach) 69; Allemann Friedrich (Kleinlützel) 68; Jost Christian (Breitenbach) 68; Hänggi Benjamin (Reinach) 68; Grolimund Richard (Erschwil) 68; Christ Peter (Beinwil SO) 68; Erzer Anton (Erschwil) 68; Wildhaber Dieter (Zullwil) 68; Lüscher Mathias (Nunningen) 68; Wehrli Rolf (Meltingen) 67; Hänggi Otto (Nunningen) 67; Riesen Heinz (Büsserach) 67; Häner Sascha (Nunningen) 67; Ankli Bruno (Zullwil) 67; Christ Axel (Büsserach) 67; Bringold Andreas (Beinwil SO) 67; Mendelin Christian (Breitenbach) 67; Jeker Christian (Büsserach) 67; Jeger Anton (Meltingen) 67; Bader Nicolas (Lausen) 67; Berger Rainer (Büsserach) 67; Fidler Remo (Fehren) 67; Christ Roman
Rekorde bei trüber Sicht: Im Schiessstand Büsserach.
FOTO: JÜRG JEANLOZ
Schützen erreichten trotz garstigem Wetter das Topresultat von 70 Punkten (Hansruedi Stebler, Gabriel Grolimund, Michael Hollinger und Markus Jost). Im ganzen Kanton Solothurn schossen vier Schützen sogar rekordverdächtige 71 Punkte. Die Pistolenschützen schossen derweil in Nunningen.
Für Besinnung und Musse blieb in Büsserach ebenfalls genügend Zeit. Am Sonntagmorgen fand in der Festhalle ein Festgottesdienst statt und um 16.30 ging die Rangverkündigung über die Bühne. Bei Speis und Trank liess das Schützenvölklein den wichtigsten und grössten Schiessanlass der Schweiz gemütlich ausklingen.
(Beinwil SO) 66; Hänggi Anton (Nunningen) 66; Wohlgemuth Anton (Erschwil) 66; Lack Niklaus (Nunningen) 66; Henz Fabian (Breitenbach) 66; Jeger Sina (Meltingen) 66; Borer Stefan (Erschwil) 66; Seitz Gernot (Bärschwil) 66; Bloch Urs (Himmelried) 66; Hänggi Heinz (Nunningen) 66; Grolimund Sandra (Beinwil SO) 66; Kohler Fredy (Zullwil) 66; Bühler Christian (Nunningen) 66; Saner Paul (Himmelried) 66; Schwyzer Roland (Erschwil) 66; Laffer René (Büsserach) 66; Borer Daniel (Fehren) 66; Studer Ralph (Breitenbach) 66; Zuber Paul (Kleinlützel) 66; Jost Pascal (Breitenbach) 66; Merckx Josef (Büsserach) 66; Borer Josef (Breitenbach) 66; Semling Erich (Breitenbach) 66; Stebler Bruno (Zullwil) 66; Borer Martin (Beinwil SO) 66.
der Ruedi (Seewen) 65; Widmer Peter (St. Pantaleon) 65; Wiggli Jürg (Seewen SO) 65; Straumann Laura (Seewen SO) 65; Saladin Alex (Nuglar) 65; Budmiger Fabian (St. Pantaleon) 65; Voegtli Markus (Dornach) 65; Hackspiel Pia (Muttenz) 65; Baeriswyl André (Füllinsdorf) 65; Kunz Urs (Pratteln) 65.
Ränge 300 m Dorneck: Iseli Hans (Dornach) 70; Frei Paul (Rheinfelden) 69; Monn Felix (Nuglar) 67; Speiser Oliver (Dornach) 67; Schönenberger Felix (Füllinsdorf) 67; Schöni Patrick (Dornach) 66; Stal-
Vereine 300 m Thierstein: 1. Nunningen Freischützen, 37 Teilnehmer/Durchschnitt 65.00); 2. Erschwil Schützengesellschaft (39/64.58); 3. Fehren Schützengesellschaft (21/64.50); 4. Beinwil Schützengesellschaft (46/64.36); 5. Meltingen Schützengesellschaft (23/64.18) Vereine 300 m Dorneck: 1. Dornach Freischützen (32/64.00); 2. Dornach Schützenclub (20/62.89); 3. Nuglar Schützengesellschaft (43/62.25); 4. Seewen Feldschützen (42/62.10); 5. Büren Feldschützen (25/60.67)
BREITENBACH
Breitenbach und Büsserach vernetzen sich bü. Ein gemeinsames Projekt über beide Gemeindegebiete hat die Vernetzung der ökologischen Ausgleichsflächen in der Landwirtschaft zum Ziel. Die neue Agrarpolitik des Bundes zielt bei den Direktzahlungen auf eine Umlagerung von den bisher tierabhängigen zu flächenbezogenen Beiträgen ab. So sollen die Landwirte etwa für die Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt, der vielfältigen Kulturlandschaften oder für die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen belohnt werden. Um die natürliche Artenvielfalt zu erhalten, unterstützt der Bund in seiner Öko-Qualitätsverordnung (ÖQV) die Qualität ökologischer Ausgleichsflächen von besonderer biologischer Bedeutung wie beispielsweise Hecken, extensiv genutzte Wiesen und Weiden oder Hochstamm-Feldobstbäume mit Zahlungen. «Zusätzliche Beiträge für die Vernetzung solcher Ausgleichsflächen gibt es
aber nur für ein vom Kanton genehmigtes, sechsjähriges Vernetzungsprojekt», orientierte Gemeinderat Marcel Humair den Gemeinderat. Am Beispiel des Plans «Vernetzung Beinwil-Erschwil» zeigte er auch gleich auf, wie die für die Region charakteristische Fauna oder Flora sich vernetzen und austauschen könnte. Ein solches Projekt bedinge aber eine regionale oder kommunale öffentlich-rechtliche Trägerschaft, sagte Humair. Den Gemeinden bringe es mehr Artenvielfalt, den Landwirten mehr Geld. Breitenbach steigt ein Humair machte beliebt, in das von Büsserach für sein Gebiet bereits initiierte Vernetzungsprojekt mit dem Büro BSB in Biberist mit einzusteigen. Durch einen so erzielten Rabatt reduzierten sich die Kosten für Breitenbach von 12 000 auf 10 000 Franken. Einstimmig sagte
der Rat – auch als Anerkennung an die Landwirte – ja zum Projekt. Gleichzeitig beschloss er, sich zu einem Viertel an den 10 000 Franken zu beteiligen. Ob die Bürgergemeinde auch noch 2500 Franken beisteuern kann, blieb an der Ratssitzung offen. Das Geschäft hatte im Bürgerrat noch nicht behandelt werden können. So oder so, den Restbetrag werden die Breitenbacher Landwirte zu berappen haben. Eine interkommunale Arbeitsgruppe unter Leitung des erfahrenen Gemeinderats und Landwirts Urs Saner (Beinwil) wird nun das Projekt zügig vorantreiben. «Wir machen das mit voller Pulle, damit die Zahlungen noch in diesem Jahr fliessen», kommentierte Saner den erfreulichen Bescheid aus Breitenbach und fügte bekräftigend bei: «Immerhin sind 20 Prozent der Thiersteiner Ausgleichsflächen schon vernetzt.»