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Forum
Dienstag, 1. Dezember 2015
300 Prozent Direktzahlungen und 5 Prozent Kalorien wären auch möglich gewesen Leserbrief «Mit einer sinnvollen Ackernutzung zur Lebensmittelproduktion» von Werner Zbinden, «Anzeiger» vom 24. November. Ihr Leserbrief schreit geradezu nach einer Antwort. Danke Ihnen für die Steilvorlage. Gerne laden wir Sie ein, sich bei uns von den Berechnungsgrundlagen ein persönliches Bild zu machen. Einige Irrtümer von Ihnen könnten dabei aus der Welt geschafft werden. Der Zürcher Bauernverband hat mit dem Betrieb der Familie Locher bewusst einen sehr ausgeglichenen und bereits heute auch ökologisch geführten Betrieb ausgewählt. Der Betrieb bewirtschaftet im Vergleich zu den Mindestanforderungen des Bundes rund doppelt so viele Flächen extensiv. Auf dem Betrieb stehen rund 300 Hochstammobstbäume und über-
durchschnittlich viele Hecken. Für bedrohte Tierarten wie zum Beispiel die Schleiereulen engagiert sich der Betrieb aktiv mit seinen Eulenkästen. Dieses bereits heute überdurchschnittliche Engagement wird denn auch mit rund 20 % der Direktzahlungen für ökologische Massnahmen abgegolten. Auch bei einer möglichen Umstellung hat unser Beraterteam keine extreme Veränderung geplant, sondern nach wie vor soll die Produktion von Nahrungsmitteln eine Rolle spielen. Glauben Sie uns, wir hätten mit einer bewusst einseitigeren Wahl des Betriebes oder der Umstellung noch viel deutlichere Aussagen machen können. Selbst diesen Betrieb kann man unter Nutzung aller Möglichkeiten der AP 14/17 am Schluss zur Folgerung bringen: 300 % Direktzahlungen für 5 % Kalorien. Zudem bedeutet die von Ihnen angedachte «Verbesserung» der Produkti-
on, dass sich die Konsumenten künftig grossmehrheitlich von Brot, Polenta und Haferflocken ernähren sollen. Wir sind der Meinung, dass die Bevölkerung ihre Essgewohnheiten auch künftig selber definiert. Bei der Umstellung auf die neue Agrarpolitik wurde die nahrungsmittelproduzierende Landwirtschaft immer mit künftig höheren Preisen für unsere Rohstoffe vertröstet. Insbesondere auf einen höheren Milchpreis. Sie werden mit Sicherheit zur Kenntnis genommen haben, dass die aktuelle Situation aber desaströs ist und die Existenz vieler landwirtschaftlicher Betriebe auf dem Spiel steht. Und gerade hier liegt der wahre Grund unserer diesbezüglichen Pressekonferenz. Sie halten fest, dass die Kühe teilweise mit ausländischem Futtergetreide gefüttert werden und, dass der Sohn sich vor 10 Jahren für einen anderen Beruf entschieden hat. Wür-
Beleuchtet euch! Ganz herzlichen Dank an alle Velofahrer, Fussgänger und Verkehrsteilnehmer, welche sich in der jetzigen Jahreszeit beleuchten. Allen Eltern, die ihre Kinder mit gut sichtbaren Velos zur Schule schicken ein grosses Merci. Frage an die Eltern, welche mit ihren Kindern fast «russisch Roulette»
spielen: Macht ihr euch eigentlich auch Vorstellungen, was mit meinem Leben passiert, wenn ich so ein Kind anfahren, verletzen oder gar töten würde? Mein Leben wäre zerstört und nie mehr, wie es war! Als 57-jährige, bisher – Gott sei Dank – unfallfrei fahrende und gut sehende Verkehrsteil-
Sie sich vor, innerhalb von zweieinhalb Jahren hatte die siebenköpfige Betriebskommission (BK), der eigentliche Verwaltungsrat des Spitals, deren elf Mitglieder zu ersetzen. Teils sind sie selber gegangen, teils mussten wir nachhelfen, weil sie einfach ungeeignet waren. Da haben wir nie gegen das Spital und dessen Personal (von den Chefärzten reden wir da nicht) als erfolgreiche Leistungserbringer gewettert. Nein, es waren die Behörden und ihr bisweilen massives Missverhalten, das in mindestens zwei offiziellen Berichten inzwischen festgehalten worden ist. Und dabei wurden bis jetzt nicht einmal alle unberechtigten Grossbezüge einiger Herren aufgedeckt, von denen wir aber wissen. An der Delegiertenversammlung haben wir auch erfahren, dass offenbar die Mehrheit der Delegierten das aktivste und kritischste Mitglied der Betriebskommission weghaben will. Diesem aufmerksamen und fleissigen Mann haben wir es zu verdanken, dass die schlimmsten Missetaten und Versäumnisse überhaupt aufs Tapet gekommen sind. Ihm haben wir die diversen Untersuchungen über behördliches Missverhalten zu verdanken. Und ausgerechnet diesen Mann wollen sie
nehmerin bekomme ich fast jeden morgen die Krise auf dem Arbeitsweg. Was da in dunkler Kleidung und ohne jegliches Licht «herumwuselt» auf der Strasse ist schlimm. Darum meine eindringliche Bitte: Beleuchtet euch! Beatrix Struchen, Merenschwand
nun abschiessen. Genau so, wie sie die letzte Präsidentin nach wenigen Monaten abgeschossen haben, weil sie endlich griffige Massnahmen einleiten wollte. Aber die Massnahmen haben genau diese drei Chefärzte aktiv verhindert. So gesehen liegen wir sicher nicht falsch, wenn wir die Statuten vom Zweckverband ändern wollen. Die Delegierten sollen künftig einen eigenen Präsidenten erhalten und die Verwaltung von BK und das Sekretariat der Delegierten sollen in Gemeindeverwaltungen oder in Treuhandbüros ausgelagert werden. Die dürfen nicht mehr im Spital liegen. Das zeigt sich schon darin, dass im Spital von den Sitzungen immer nur das ins Protokoll geschrieben wird, was dem Spitaldirektor passt. Und jedes Mal, nach praktisch jeder Sitzung, muss über das unvollständige oder falsche Protokoll gestritten werden. Das spricht Bände. Also bleiben wir bitte aufmerksam, um unser Spital vor Missetätern und blossen sitzungsgelderhaltenden Mitläufern zu retten. Mehr in www.verein-zweckverband.ch Hans Roggwiler, Zwillikon, Präsident des Vereins Pro Zweckverband
Laienposse in Stallikon oder: Lieber Nonsens statt Konsens Zur Delegiertenversammlung des Sozialdienst-Zweckverbandes vom 19. November. Es war einmal – so fangen alle Märchen an. Märchen? Leider nicht! Viel mehr traurige G’schicht ... 7 Zwerge kennt man schon, doch Laientheater in Stallikon?
Und des Vorstands Mühe Lohn? Mit 100 gegen die Wand, Vertrauen im Niemandsland Als unbeteiligte Mitstreitende staunen geladene Mitarbeitende: 8 Laien ohne Bedenken den Stellenplan versenken, spielen Selbst- und Hauptdarsteller, schicken Vernunft in tiefen Keller – lieber Nonsens statt Konsens?
auszusteigen. Eine vernetzte Buntbrache wird aktuell mit 4800 Franken pro Hektare entschädigt, eine Wertschöpfung, die mit Ackerbau so nicht möglich ist. Der politisch gewollte Anreiz aus der Produktion auszusteigen und die Betriebe zu extensivieren bedeutet schlussendlich einen zunehmenden Import von Nahrungsmitteln. Genau dies will aber unsere Bevölkerung nicht. Sie steht gestärkt hinter unseren heimischen Produkten. Genau bei dieser Fehlentwicklung setzt der Zürcher Bauernverband an. Diese gilt es zwingend zu korrigieren und die zentrale Aufgabe der Schweizer Landwirtschaft, die nachhaltige Produktion von Nahrungsmitteln, muss wieder gestärkt werden. Wir sind nicht gegen die Ökologie, aber für faire Rahmenbedingungen. Dr. Ferdi Hodel, Geschäftsführer ZBV
Mutloser Gemeinderat
Statuten des Spital-Zweckverbands sind zu ändern Zweckverbände haben es in Zeiten neoliberalen Denkens, bei dem nur das Gelddenken eine Rolle spielt, nicht leicht. Der Zweckverband vom Sozialdienst wird derzeit zerfleddert und wenn im Zweckverband des Spitals so weitergewurstelt wird, ist auch der am Ende. Solidarität, Zusammenstehen und gemeinsames Handeln und Denken sind gefragt. Die Statuten sind so zu ändern, dass die Delegierten zu stärken sind. Und es sollen künftig auch andere Leute, als Gemeinderäte Delegierte sein. Dies ist unbedingt erforderlich, denn es zeigt sich, das manche Gemeinderäte stark überfordert sind. Am vergangenen Donnerstag haben sie ein 74-Millionen-Franken-Budget genehmigt, deren endgültige Zahlen sie erst am Vortag erhalten hatten! Sie wussten also wiederum nicht genau, um was es geht. Das war ihnen offenbar auch gleichgültig. Derart liederlich führen sie ihr Amt aus. Ein Rekurs diesbezüglich sollte da wiederum Klarheit schaffen. In unserer Homepage werden wir in den nächsten Tagen auf dieses seltsame Verhalten eingehen. Was uns derzeit zu schaffen macht, sind andere Umstände. Stellen
den unsere Bauernfamilien für ihre Produkte kostendeckende Preise erhalten, so hätte auch der Betrieb Locher in der Vergangenheit mehr Futtergetreide angebaut und dadurch weniger vom Ausland importieren müssen. Bei kostendeckenden Preisen vor 10 Jahren hätte zudem die Berufswahl des Sohnes mit Sicherheit auch anders ausgesehen. Auch unsere Bauernfamilien verhalten sich marktwirtschaftlich und wenn die Kosten für die Produktion nicht mehr gedeckt werden (siehe Futtergetreide), dann steigt man aus. Wir fordern schon lange kostendeckende Getreidepreise, um im Inland mehr anbauen zu können, stattdessen erhöht die Politik viel lieber die Beiträge für Ökologie und importiert zunehmend Futtergetreide. Es ist leider heute viel lohnenswerter und finanziell weniger riskant, Buntbrachen (Brache heisst so viel wie Stilllegung) anzulegen und aus der Produktion
Ein Vorgehen, das beschämt und die Lösungssuche lähmt. Gehts so weiter? Dann wird’s heiter! Nach sinnlosem Streiten Selbstzufriedene zum Apéro schreiten. Dann Prost! «Der Wecker»: Roger Hatzi, Ottenbach
Die «Agenda läbigs Ottenbach» war ein toller Gemeinde-Entwicklungsprozess. Mehr als einhundert Einwohnerinnen und Einwohner beteiligten sich aktiv an der Gestaltung, es war für alle Anwesenden ein bereicherndes Erlebnis. Unbestritten war, dass im Dorfkern eine gestalterische und bauliche Aufwertung passieren muss und dass der «Engel» der Angelpunkt des Dorfkerns ist. Zwischen Engel und Post sollte ein Dorfplatz entstehen, welcher zum Verweilen einlädt und dem Dorf als Begegnungsort dient. Der Verkehr im Dorf soll reduziert werden. Klar war, diese Ziele können nicht ohne neue Lösungen verwirklicht werden. Für viele Beteiligte galt es, die «Kröte» der Umfahrung zu schlucken, um dafür ein schönes Dorfzentrum zu erhalten. Um den Prozess durch die Gemeinde aktiv beeinflussen zu können, wurde an zwei Gemeindeversammlungen, praktisch oppositionslos, dem Kauf der Zentrumsliegenschaften «Restaurant Post» und «Bes-
merhaus» zugestimmt. Die besten Voraussetzungen für ein gelingendes Vorhaben waren geschaffen. Und jetzt, diese mutlose Präsentation des Gemeinderates. Die Gestaltung des Dorfkerns wurde aufgegeben, es sollen zwei riesige Gebäudekomplexe entstehen, von denen noch nicht einmal sicher ist, ob beide wirklich jemals gebaut werden und sonst – ist nichts passiert. Der Einbezug der unmittelbar Betroffenen fand nicht statt, die Kooperation mit den Einwohnern wurde praktisch aufgelöst. Was der Gemeinderat vorschlägt, ist die Erstellung einer Art schweizerischer Plattenbauten – und das wird einzig zu einem leblosen, verwahrlosten Dorfzentrum führen. Es zeugt von nicht eben demokratischem Verständnis, wenn die Abmachungen, welche im Rahmen «Agenda läbigs Ottebach» abgesprochen wurden, vom Gemeinderat einseitig aufgekündigt werden. Ruedi Jans, Ottenbach
Erst die Umfahrung Übung am falschen Objekt, Leserbrief von Walter Hermann im «Anzeiger» vom 20. November. Ich teile bezüglich Geschäft 3 der Gemeindeversammlung vom 10. Dezember Ihre Meinung. Es sind in Sachen Dorfkerngestaltung schon genügend finanzielle Mittel ohne konkretes Ergebnis eingesetzt worden. Warum nochmals 200 000 Franken für die Planung der Zentrumsüberbauung bewilligen? Ich meine, der Gemeinderat müsste zuerst alle seine Kräfte einsetzen, damit es mit der vom Kanton bewilligten Umfahrung vorwärts geht. Dann kann man besser beurteilen, ob sich eine Dorfkerngestaltung immer anzeige
noch dringend aufdrängt und notwendig ist. Mit der Liegenschaft ehemals «Besmer», die von der Gemeinde vor Jahren gekauft worden ist, lässt sich sogar das Problem Kreisel sehr gut lösen. Die Führung der Zwilliker- und der Affolternstrasse bleiben so, wie sie heute sind. Die Liegenschaft Besmer wird abgerissen, und auf dem so gewonnenen Platz lässt sich sicher ein Kreisel realisieren. Ein Kreisel muss ja nicht zwingend rund sein, siehe Beispiel Aesch ZH. Zudem bleibt mit der «Post», den Alterswohnungen und den Feuerwehrlokalitäten, dem Mehrfamilienhaus mit dem Ladenlokal und den Parkierflächen ein echter Dorfkern erhalten. Anton Vögele, Ottenbach