Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 89 I 171. Jahrgang I Freitag, 17. November 2017
Weihnachtssammlung
20 Monate Gefängnis
Die Stiftung Spital Affoltern engagiert sich für die Palliativstation. > Seite 3
Ein 67-Jähriger hat betrogen, bedroht, beschimpft, verleumdet und gefälscht. > Seite 5
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Richtplan tritt in Kraft An der DV der ZPK wurden die Änderungen des Regierungsrats vorgestellt. > Seite 7
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Spannende Lesung Petros Markaris verpackt Politik – Tatsachen wie Meinungen – in spannende Krimis. > Seite 9
Stallikon plant Steuerfuss-Erhöhung um zehn Prozentpunkte Die Gemeindeversammlung entscheidet am 6. Dezember An der Gemeindeversammlung vom 6. Dezember beantragt der Gemeinderat Stallikon, den Steuerfuss von aktuell 81 % auf 91 % zu erhöhen. Vier Prozentpunkte zum Ausgleich der Erfolgsrechnung, sechs um Schulden abzubauen. ................................................... von thomas stöckli Vor zwei Jahren hat Stallikon den Steuerfuss diskussionslos um fünf Prozentpunkte erhöht, an der Budgetversammlung 2016 wollte ein Votant wissen, weshalb die Steuern trotz erneutem Aufwandüberschuss von über 600 000 Franken nicht weiter erhöht würden. Damals wollte der Gemeinderat erst abwarten, bis die zahlreichen neuen Wohnungen bezogen sind. Das ist jetzt erfolgt. Die Erkenntnis: Es kamen mehr kinderreiche Familien und weniger überdurchschnittliche Steuerzahler als erwartet. Weil die Fakten auf dem Tisch liegen, gebe es keinen Grund mehr, zuzuwarten, so Gemeindepräsident Werner Michel.
Töffraser verurteilt
Schliesslich sind die Baulandreserven weitgehend erschöpft.
Gegen 20 Mio. Franken Schulden Die Steuererhöhung um zehn Prozentpunkte dürfte als erste Reaktion ungläubiges Kopfschütteln auslösen. Auf den zweiten Blick erschliesst sich die Situation: Nach aktuellem Steuerfuss würde Stallikon 2018 ein Minus von knapp 400 000 Franken einfahren. Das entspricht rund vier Steuerprozenten. Damit ist es allerdings noch nicht getan, ist doch in den vergangenen Jahren die Schuldenlast auf gegen 20 Mio. Franken angestiegen. Allein 15 Mio. wurden zuletzt ins Schulhaus und in die Kinderkrippe investiert. Das entspricht auch der Nettoverschuldung der Gemeinde. Was Schulden pro Kopf anbelangt, liegt Stallikon damit im kantonalen Gemeinden-Vergleich an sechster Stelle. Bis 2019 dürften rund 2,4 Mio. Franken dazukommen – für einen neuen Schulpavillon für vier zusätzliche Klassen. Ein entsprechender Kreditantrag soll im September 2018 vors Volk. Weitere Investitionen stehen im Zu-
sammenhang mit der Sanierung der Reppischtalstrasse durch den Kanton an. Um Synergien nutzen zu können, muss die Gemeinde hier gleichzeitig diverse Leitungen ersetzen und einen Bachdurchlass vergrössern.
Auch Land- und Immobilienverkauf stehen zur Debatte Die Schuldenlast will Stallikon nun abbauen – im Sinne der künftigen Generationen und um das Zinsänderungsrisiko zu reduzieren. So reichen heute sechs Steuerprozente, um die Schulden bis 2020 auf aktuellem Stand halten und danach reduzieren zu können. Bei steigendem Zinsfuss könnte es künftig viel teurer werden. Zur weiteren Eindämmung der Schulden stehen gemäss Gemeindeschreiber Roberto Brunelli auch Land- und Immobilienverkäufe zur Debatte. In Erklärungsnot habe sich Stallikon mit der frühzeitigen Umstellung aufs neue Rechnungslegungsmodell HRM2 gebracht, führt Finanzverwalter Reto Feuz aus. Mit dem alten Modell wären die Abschreibungen deutlich höher und die Notwendigkeit einer
Steuererhöhung um zehn Prozentpunkte für eine ausgeglichene Rechnung offensichtlich. Stattdessen budgetiert der Gemeinderat Reserven von 660 000 Franken, was an der Gemeindeversammlung für Diskussionsstoff sorgen dürfte. «Es hilft, dass wir die Unterstützung der Rechnungsprüfungskommission haben», so Gemeindepräsident Werner Michel. Mit der geplanten Steuererhöhung dürfte Stallikon – mit zwei Jahren Verzögerung – auch vom Kanton zusätzliche Mittel erhalten. Für die herausfordernde Topografie gibt es einen Finanzausgleichsbeitrag. Dessen Höhe ist abhängig vom erhobenen Steuersatz. Pro Steuerprozent macht das aktuell 30 000 Franken aus, das wären also 300 000 Franken zusätzlich pro Jahr. Aufgrund der unterdurchschnittlichen Steuerkraft wird zusätzlich ein Ressourcenausgleich ausgerichtet. Auch dieser Beitrag ist abhängig von eigenen Steuerfuss und würde ebenfalls rund 10 % höher ausfallen. Und im kantonalen Vergleich wäre man auch mit einem Steuerfuss von 108 % (inkl. Sekundarschule) noch in der vorderen Hälfte.
Seewadel-Neubau: «Papillon» siegt
Um mindestens 60 km/h haben zwei junge Töfffahrer auf der A4 im Säuliamt die Höchstgeschwindigkeit überschritten. Diesen Raser-Exzess hielt ein Dritter im Auto mit einer Kamera fest. Der mit 21 Jahren etwas ältere der beiden Töffahrer musste sich vor Gericht für eine ganze Reihe weiterer Geschwindigkeitsexzesse verantworten. Er muss nun sechs Monate seiner Strafe in Halbgefangenschaft absitzen, sein Kollege kommt mit einer bedingen Gefängnisstrafe davon. ................................................... > Bericht auf Seite 5
Vorstellung der Submissionseingaben im Haus zum Seewadel
Margrit Schenkel ist befreit
Das Siegerprojekt «Papillon», hier in der Rückansicht. (Visualisierung zvg.)
Am 7. Oktober wurde Bonstetterin Margrit Schenkel in der Stadt El-Fasher in Nord-Darfur, Sudan, entführt. Nach einem guten Monat Bangen und Margrit Schenkel. Ungewissheit kam am Mittwoch Ent(Archivbild) warnung: Sie sei am 14. November befreit worden. Ihr Gesundheitszustand sei den Umständen entsprechend gut. ................................................... > Bericht auf Seite 7
Für den geplanten Ersatzneubau Haus zum Seewadel wurde eine Submission mit Präqualifikation durchgeführt. Vier Generalplaner erreichten die zweite Stufe und konnten ihr Projekt mit Honorarangebot einreichen. Ein Team hat sich vom Verfahren zurückgezogen, die drei übrigen Teams haben die geforderten Unterlagen vollständig und fristgerecht eingereicht. Zur Bewertung dieser Honorarofferten und Projekte hat der Gemeinderat am 2. Mai 2017 eine Jury mit Fachexperten (Architekten) eingesetzt. Die Benotung der Präsentationen und Offerten erfolgte auf einem, im Vorfeld durch den Gemeinderat genehmigten, Bewertungsraster. Neben Offertpreis wurden auch Architektur, Erfahrung
und weitere Kriterien bewertet. Die beste Bewertung hat die Firma blgp Architekten AG, Luzern, erhalten. Das eingereichte Projekt «Papillon» der Firma blgp Architekten AG überzeugt insbesondere als kompaktes Gebäude, das die Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit am besten erfüllt. Zudem hat das Team der blgp Architekten AG in dieser Zusammensetzung bereits zwei öffentliche Altersund Pflegeheime erfolgreich erstellt. An der Gemeinderatssitzung vom 31. Oktober 2017 wurde aufgrund dieser Bewertung beschlossen, das Generalplaner-Mandat an die Firma blgp Architekten AG zu vergeben. Vom 20. bis 23. November 2017 werden die Projekte im Foyer des Hau-
ses zum Seewadel ausgestellt. Jeweils von 17.30 Uhr bis 19 Uhr wird die Ausstellung durch verschiedene Baukommissionsmitglieder und Kadermitarbeiterinnen des Seewadels begleitet. Diese stehen Interessierten für Fragen zur Verfügung. Am Montagabend, 20. November, findet um 17.30 Uhr die offizielle Eröffnung der Ausstellung statt. Es ist vorgesehen, dass der Architekt sein Projekt «Papillon» vorstellt. Anschliessend offeriert das Haus zum Seewadel einen Apéro. Damit die vorhandene Projektstudie verfeinert und baureif geplant werden kann, werden die Stimmberechtigten an einer Gemeindeversammlung im ersten Halbjahr 2018 über den Projektierungskredit abstimmen. (tro.)
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Konzentration gefragt Das Jungschützen-Nachtschiessen in Knonau brachte Generationen zusammen. > Seite 11
Jüngste Zürcher Kantonsrätin aller Zeiten! Der Ottenbacher Bildungsexperte Moritz Spillmann wird im Frühling 2018 Rektor der Kantonsschule Enge in Zürich (der «Anzeiger» hat berichtet). Als Konsequenz tritt er per Anfang 2018 aus Hannah Pfalzgraf. dem Kantonsrat (Archivbild) zurück. An seiner Stelle wird am 15. Januar Mettmenstetterin Hannah Pfalzgraf vereidigt. Die 20-Jährige engagiert sich im Vorstand der Juso Kanton Zürich. Schon bei den Kantonsratswahlen 2015 sorgte Hannah Pfalzgraf als jüngste Kandidatin für Aufsehen. Nun wird die Mettmenstetterin jüngste Kantonsrätin aller Zeiten. «Das hat schon etwas Beängstigendes», sagt sie, darauf angesprochen. «Das weckt Erwartungen. Ich hoffe, diese erfüllen zu können.» ................................................... > Bericht auf Seite 3 anzeigen