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Bezirk Affoltern

Dienstag, 24. September 2013

Ehrenhaft aus der Dienstpflicht entlassen 106 Soldaten und Unteroffiziere aus dem Bezirk Affoltern feierten ihren letzten Tag als Armeeangehörige Um 20 Kilogramm Material wurden vergangenen Donnerstagmorgen rund 450 Soldaten und Unteroffiziere aus den Bezirken Affoltern und Bülach erleichtert. Sie zelebrierten ihren letzten Diensttag in der Kaserne Reppischtal, Birmensdorf. ................................................... von thomas stöckli Es entspricht im Kanton Zürich einer langen Tradition, dass sich der letzte Diensttag nicht auf die Material-Rückgabe berschränkt, sondern feierlich zelebriert wird. «Sie haben Ihre Pflicht erfüllt: Sie haben zur Sicherheit des Staates und der Gesellschaft beigetragen», bedankte sich Statthalter Claude Schmidt in seiner Ansprache bei den abgebenden Männern der Jahrgänge 1977 bis 1983. Auch wenn sich die Bedrohungslage seit dem Kalten Krieg oder gar dem Weltkrieg verändert habe, sei er doch überzeugt, dass die Schweiz eine Armee brauche, so Schmidt, nicht zuletzt auch als letztes Unterstützungsmittel zur Bewältigung von Katastrophen.

Zum letzten Mal in Achtungsstellung: Rund 450 Soldaten und Unteroffiziere aus den Bezirken Affoltern und Bülach. (Bilder Thomas Stöckli)

Wartezeit weiter reduziert Die Militärdienstpflicht sei nun beendet, aber Claude Schmidt forderte die jungen Männer dazu auf, sich weiter in Miliz-Tätigkeit zu engagieren – sei es in der Kultur, Politik oder in einem Verein. «Was zählt ist nicht was Sie machen, sondern dass Sie etwas machen», so der Statthalter. «Nutzen Sie die Chance, unser Land mitzugestalten!», gab er den rund 450 Soldaten und Unteroffiziere aus den Bezirken Affoltern und Bülach noch mit auf den Weg – und sprach auch die bevorstehende Abstimmung über die Zukunft der Armee an. Der Feierlichkeit mit Fahnenmarsch – gespielt vom Musikverein Harmonie Affoltern – war die Abrüs-

Die Delegation aus Mettmenstetten gut gelaunt beim Apéro. tung vorausgegangen. Um rund 20 Kilogramm Material wurden die Abgebenden dabei entlastet. Wie es sich im Vorjahr bewährt hatte, rückten sie dazu in drei Detachements an. Der Beginn war diesmal mit 9.30 Uhr eine halbe Stunde später angesetzt. «Um die Wartezeit herunterzubringen», verrät Kreiskommandant Oberst Daniel Bosshard. Und auch künftig soll die Veranstaltung den Bedürfnissen der Abgebenden angepasst werden. So kursierten am Apéro zwei Soldaten vom Betriebsdetachement mit TabletComputern, um nach Optimierungsbedarf zu fragen. Themen waren unter

anderem die Anreise, die Abrüstung und das Verständnis der Arbeitgeber. Über 80 % fänden das neue Abrüstungs-Prozedere gut bis sehr gut, vermeldet Daniel Bosshard das Zwischenresultat nach rund 60 Befragungen. Die Wartezeit zwischen Materialrückgabe und feierlicher Entlassung überbrückten die abgebenden Armeeangehörigen bei Kaffee und Gipfeli in der Kantine. Gegen Mittag wurden sie dann in die Turnhalle befohlen. Fachoffizier Urs Küng, Leiter Betriebsdetachement Kanton Zürich, liess sie dann ein letztes Mal einstehen: Im ersten Glied die Unteroffiziere. Je unkorrek-

Kreiskommandant Oberst Daniel Bosshard (links) und Statthalter Claude Schmidt, der die Entlassungsansprache hielt.

Ehrengäste: Bruno Steinemann, Gemeindepräsident Bonstetten ...

... und Gregor Jurt, Gemeindeschreiber Ottenbach, im Gespräch.

ter das Tenü, desto weiter hinten sollten sich die Abtretenden einreihen. «Die ‹Zivilisten› in die hintersten zwei Glieder», ordnete Küng an. Es sollten aber schliesslich fast vier Glieder werden ...

ort geordnet traf man sich abschliessend zum Apéro. Das bot den Ehrengästen Gelegenheit, gezielt mit den Abtretenden ihrer Gemeinde in Kontakt zu treten. Er wolle Ausschau halten nach Kandidaten für den Affoltemer Gemeinderat, kündete Kantonsrat Jakob Schneebeli an. Ein besonderer Tag war es auch für den Hedinger Sicherheitsvorstand Ruedi Fornaro: Er feierte Geburtstag – mit 500 Leuten und Fahnenmarsch? «Das hat nicht jeder», sagte er lachend. Mit auf den Heimweg erhielten schliesslich alle den obligaten «Ehrentrunk» aus der Zürcher Staatskellerei.

Gäste aus zehn Ämtler Gemeinden Dann ging es ans Richten, ehe um 12 Uhr die Ehrengäste eintrafen. Zehn der 14 Ämtler Gemeinden waren mit mindestens einem Gemeinderat oder dem Gemeindeschreiber vertreten, um «ihren» Soldaten und Unteroffizieren die Ehre zu erweisen. Nach Wohn-

Der Kehricht auf dem Dorfplatz in Ottenbach Kampf dem Littering am nationalen Clean-up-Day Zusammen mit der Primarschulpflege veranstaltete die politische Gemeinde auf dem Dorfplatz eine Standaktion zur Bekämpfung des Litterings. Im Neuhofsaal führten zwei Auszubildende ihren selbst erstellten Video-Film «What about Waste» vor. ................................................... von martin mullis Saskia Wandel aus Ottenbach und Giovanni Pagliuca aus Obfelden, stören sich bereits seit längerer Zeit am gedankenlosen Verhalten eines Teils unserer Gesellschaft in Sachen Abfallentsorgung. Strassen- und Waldränder, Bahnhofplätze und andere neuralgische Stellen zeigen ein deutliches Bild des achtlosen Wegwerfens von Abfall. Die beiden Azubis drehten deshalb den Video-Film zum Thema «What about Waste», welchen sie auch in den Schulen vorführen wollen. Sie legen jedoch grossen Wert auf die Feststellung, dass Littering keine Frage der Jugend, sondern der ganzen Gesellschaft und deren Mangel an Eigenverantwortung sei. Ihre Sorgen zum Erhalt unserer Umwelt und dem Label «Saubere Schweiz», teilen die politische Gemeinde und die Schulpflege Ottenbach.

Die AG gegen das Littering, von links: Brigitte Baumgartner, Tom Keller, Rita Ackermann und Fritz Schumacher. (Bilder Martin Mullis) Die Bevölkerung zum Thema «Littering» sensibilisieren Die «AG Littering» ist eine Arbeitsgruppe, bestehend aus den Gemeinderäten Rita Ackermann und Fritz Schumacher sowie den Schulpflegern Brigitte

Baumgartner und Tom Keller. Diese beabsichtigte mit einer Standaktion letzten Samstag auf dem Dorfplatz, die Bevölkerung zum Thema Littering zu sensibilisieren. Dabei soll auf eine leider bereits festgestellte Akzeptanz der gedankenlosen Beseitigung des

Wollen das Label «Saubere Schweiz» aufrechterhalten: Filmemacher Giovanni Pagliuca und Saskia Wandel.

Mülls in der Bevölkerung, hingewiesen werden. Nicht nur in Ottenbach und nicht nur an neuralgischen Stellen wie Bushaltestellen, Bahnhöfen und Pausenplätzen, sondern auch auf Feldern, Wiesen und in Wäldern, werden vermehrt widerrechtliche Ablage-

rungen von Unrat und Abfall angetroffen. Der nationale Clean-up-Day bot so eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Ottenbacher Bevölkerung einmal mehr auf das Problem aufmerksam zu machen.


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