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Bezirk Affoltern

Dienstag, 26. September 2017

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RPK Ottenbach als alleiniges Kontrollorgan Neue Schulgemeindeordnung: Obfelden von der Nachbargemeinde «überstimmt» Die RPK Ottenbach ist nun alleiniges Kontrollorgan der Sekundarschule Obfelden-Ottenbach. In Obfelden resultierte zwar ein Nein zur neuen Schulgemeindeordnung, aber die Ja-Stimmen aus Ottenbach überwiegen. Darüber hinaus wird Obfelden Einheitsgemeinde. ................................................... von werner schneiter Inhaltlich gab die neue Schulgemeindeordnung nicht zu reden. Denn damit sind unter anderem mehr Kompetenzen für die Stimmberechtigten an der Urne verbunden. Im Weiteren wird die Organisationskompetenz der Sekundarschulpflege gestärkt. Auch Vereinfachungen im Bereich der Finanzbefugnisse sind Gegenstand der neuen Schulgemeindeordnung. «Zeitgemäss und eine sinnvolle Anpassung ans Niveau von anderen Schulgemeinden», werden die neuen Bestimmungen in der Weisung umschrieben. Aber die Tatsache, dass künftig nur noch die RPK Ottenbach als Kontrollorgan wirken soll, erhitzte die Gemüter, was vor allem in Obfelden wahrnehmbar war. Mit Ausnahme der CVP, der die Präsidentin der Sekundarschulpflege, Susanne van Hoof, angehört, votierten alle Obfelder Ortsparteien für ein Nein – und taten dies in einem Flugblatt kund. Übergeordneter Kritikpunkt: «ein demokratiepolitisches Unding», wobei hier sogar Geschichtliches an die Oberfläche drang. Obfelden hat sich 1847 bekanntlich von Ottenbach losgelöst. Solcherlei Argumente mögen beim Urnengang vom 24. September

Nach der Abstimmung stehen nun wieder reine Sachthemen im Vordergrund: Auf diesem Areal im Chilefeld in Obfelden erweitert die Sekundarschule die Schulanlage, wofür die Stimmberechtigten am 27. November 2016 einem Kredit von 12 Mio. Franken zugestimmt haben. Rechts das Provisorium, in welchem Schulleitung, Schulverwaltung, ein Klassenzimmer sowie je ein Lehrer- und Sitzungszimmer untergebracht sind. (Bild Werner Schneiter) in Obfelden stärker gewichtet worden sein als in Ottenbach. Die Stimmberechtigten aus Obfelden lehnten die neue Schulgemeindeordnung mit 631 Ja gegen 714 Nein ab. In Ottenbach fand die Vorlage hingegen eine satte Mehrheit: 548 Ja gegen 210 Nein, was in der Endabrechnung mit 1179 Ja gegen 924 Nein zu einem Bekenntnis für die Vorlage mutierte. Die Stimmbeteiligung betrug in Obfelden 42,32 Prozent, in Ottenbach 43,82 Prozent.

«Wir sind eine Schulgemeinde» Und darüber freut sich Sekundarschulpflege-Präsidentin Susanne van Hoof ausserordentlich. Sie bezeichnet das Votum als Vertrauensbeweis. «Wir ha-

ben stets transparent informiert. Und das hat die Mehrheit der Stimmberechtigten honoriert», sagt sie und führt aus, dass das Votum an der Urne kein Obfelder oder Ottenbacher Entscheid darstellt. «Wir sind eine Schulgemeinde», fügt die Präsidentin bei. Und sie betont, dass Obfelden auch bei künftigen Entscheiden nicht ausgeschlossen ist und bei neuen Verträgen oder bei der Finanzplanung natürlich mit im Boot sitzt. Auf die Frage, weshalb denn in Obfelden eine Mehrheit gegen die neue Schulgemeindeordnung votiert hat, antwortet Susanne van Hoof: «Man hat – auch in Leserbriefen – gegen Personen geschossen. Der Umgang war nicht gerade höflich.»

Franz Leutert, Doyen der EVP, bedauert das Abstimmungsergebnis und vermisst politisches Gespür. Erstaunlich findet er, dass die neue Schulgemeindordnung in Ottenbach kaum Thema gewesen ist und keine Informationen darüber stattgefunden haben. «Mit dieser neuen Bestimmung, wonach nun nur noch Ottenbach zuständig ist, wird es künftig nicht einfacher», prophezeit er. Pierre Zinggeler, Präsident der RPK Ottenbach, ist vom deutlichen Ergebnis in seiner Gemeinde überrascht. «Bei uns war die neue Gemeindeordnung im Vorfeld kein grosses Thema», sagt er und bedauert den Entscheid. «In unserer RPK waren wir einstimmig der Meinung, dass der bisherige Mo-

dus – vier Jahre Ottenbach zuständig, vier Jahre Obfelden – beibehalten werden sollte. Das ist ja seit vielen Jahren Praxis und hat sich bewährt», hält Zinggeler fest. Er führt auch demokratiepolitische Argumente ins Feld, die nach seiner Meinung gegen eine solche Änderung sprechen.

Einheitsgemeinde in Obfelden Die Abstimmung über die Einheitsgemeinde bot demgegenüber im Vorfeld keinerlei Diskussionsstoff. Bei einer Stimmbeteiligung von knapp 43 Prozent haben die Stimmberechtigten einer Vereinigung von Politischer und Primarschulgemeinde klar zugestimmt: mit 1120 Ja gegen 250 Nein.

«Eines der besten Jahre meines Lebens» Bei der diesjährigen Wehrmännerentlassung schauten Säuliämtler Soldaten positiv auf ihre Dienstzeit zurück Nachdem die Militärdiensleistenden ihre Bürgerpflicht erfüllt haben, wird ihnen diese Zeit verdankt. An der Wehrmännerentlassung wurde ihnen auf den Weg gegeben, dass die Schweiz nur funktioniert, wenn sie sich auch im Zivilleben engagieren. ................................................... von salomon schneider Der Affoltemer Statthalter Claude Schmidt hielt an der Wehrmännerentlassung vom vergangenen Mittwoch die Festrede und bedankte sich im Namen aller Schweizer für den geleisteten Militärdienst: «Die weltweite Sicherheitslage ist instabil – die Armee ist deshalb nicht nur für die Katastrophenhilfe wichtig.» Das Schweizer Milizsystem baue auf freiwilligem Engagement auf. Nur wenn sich alle politisch, in einem Verein, der Feuerwehr oder kulturell engagierten, könne die Schweizer Demokratie auch in der Zukunft funktionieren. Der Zürcher Kreiskommandant Daniel Bosshard stellte kurz die Weiterentwicklung der Armee vor. Man werde zahlreiche Schwächen der Armee XXI ausmerzen: «Ich weiss, dass Sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehen, hoffe aber, dass die positiven Erinnerungen an Ihre Dienstzeit überwiegen.»

Affoltemer unter sich: Daniela Würgler, Leiterin der Abteilung Sicherheit, und Sicherheitsvorstand Markus Meier flankiert von ehemaligen Affoltemer Wehrpflichtigen. (Bilder Salomon Schneider)

ihre Dienstzeit zu erinnern. «Meine Zeit in der Armee werde ich hauptsächlich positiv in Erinnerung behalten. Natürlich war nicht alles toll, aber, wo ist es das schon. An die Dienstag- und Donnerstagabende habe ich auf jeden Fall nur gute Erinnerungen, da hatten wir jeweils Ausgang», scherzte Urs Marfurt. Mit seiner positiven Einschätzung war er nicht allein. Shkelqim Bala meinte: «Ich war Grenadier in Isone und habe auf vielen Ebenen Wichtiges fürs Leben gelernt. Die Tage waren sehr abwechslungsreich und Leerläufe gab es fast nicht. Es war eines der besten Jahre meines Lebens.» Auch Luca Manz war mit ihnen einig und riet zukünftigen Rekruten: «Geht als Durchdiener zur Infanterie. Dort seid ihr ein Jahr lang mit denselben Menschen zusammen. Das gibt unvergleichbar tiefe Bande und mindestens bei uns waren auch die Vorgesetzten hervorragend. Wir treffen uns bis heute jedes Jahr und werden dies auch noch lange tun.»

Wo Freundschaften entstehen Die ehemaligen Säuliämtler Soldaten schienen beim anschliessenden Mittagessen jedoch sehr gelöst und sich eher mit zwei lachenden Augen an

Remo Buob (Stv. Gemeindeschreiber) und Gemeinderätin Katrin Röthlisberger bedankten sich im Namen der Gemeinde Wettswil für die geleisteten Dienste.

Wehrdienstentlassene im ausgelassenen Gespräch mit Martin Litscher von der Kantonspolizei und dem Hausemer Gemeinderat Gregor Blattmann.


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