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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 186 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 74 I 171. Jahrgang I Dienstag, 26. September 2017

Neuer Richter

Einheitsgemeinde

Andreas Huber setzt sich mit 8938:3135 Stimmen gegen Patrick Bischoff durch. > Seite 3

Mit 1120:250 Stimmen integriert Obfelden die Primarschule in die politische Gemeinde. > Seite 5

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«Herbschtmäärt» Wettswil empfing zum Dorffest mit 60 Marktständen und einer Jurte. > Seite 9

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Interessiertes Publikum «Erwin» kommt -

Die Naturschutzkommission und der Gemeinderat Aeugst luden auf den «Sunnenberg». > Seite 10

«Die Geduld wird arg strapaziert» Weiter warten auf den Baubeginn des A4-Zubringers Ottenbach/Obfelden Mit einem «Jubiläumsfest» erinnerte die IG Sicherer Schulweg in Obfelden an das deutliche Ja zum A4-Autobahnzubringer Ottenbach/Obfelden vor exakt fünf Jahren. Wann mit dem Bau begonnen wird, steht noch in den Sternen – im besten Fall 2019. «Das ist unser Ziel», sagte Projektleiter Christian Kull. ................................................... von werner schneiter Dass Strassenbau und andere damit verbundene Massnahmen erdauert werden müssen, weiss man nicht erst seit der Projektierung für den A4-Zubringer Ottenbach/Obfelden. Vor exakt fünf Jahren sagte das Zürcher Volk deutlich Ja zu dieser Vorlage. Der Ja-Stimmen-Anteil lag bei fast 63 Prozent, im Bezirk Affoltern bei rund 70 und in Obfelden gar bei 87 Prozent. «Irgendwie stehen wir immer noch am gleichen Ort wie im Jahr 2012. Wir warten und warten – wann mit dem Bau begonnen wird, ist nicht absehbar. Unsere Geduld wird arg strapaziert», monierte Philipp Schweiger, Co-Präsident der IG Sicherer Schulweg, am «Jubiläumsfest» am Samstag beim Gemeindehaus in Obfelden vor gut 100 Gleichgesinnten.

Zwei Pneubagger der Ernst Höhener AG auf der Obfelder Dorfstrasse symbolisierten den herbeigesehnten Baubeginn für den A4-Zubringer. Mitglieder der IG Sicherer Schulweg beseitigten den «Hemmschuh» symbolisch. (Bild Werner Schneiter) Zwei Drittel der Landverhandlungen abgeschlossen Im Rahmen eines kleinen Podiumsgesprächs nannte Projektleiter Christian Kull das Jahr 2019 als möglichen Baubeginn. Verbindlich ist dieser Termin deshalb nicht, weil derzeit noch drei Beschwerden von privaten Landbesitzern beim Verwaltungsgericht hängig sind. Laut Kull sind inzwischen zwei Drittel der Verhandlungen mit Grundeigentümern wegen Landabtretungen

abgeschlossen. Wird mit einzelnen Grundbesitzern wegen des Preises keine Einigung erzielt, liegt der Entscheid bei einer Schätzungskommission. Und dieser Entscheid ist dann wieder beim Verwaltungsgericht anfechtbar … Letzte Instanz wäre das Bundesgericht, das den Landpreis verbindlich festlegen würde. Der Projektleiter betonte, dass Gerichte weder Terminpläne kennen, noch an Fristen gebunden sind. «Ich hoffe, dass das Verwaltungsgericht in

den nächsten Wochen entscheidet», fügte er an. Der Veranstaltung, an der Obfelder Gemeindepräsident Thomas Ammann als Podiumsteilnehmer einen Schwächeanfall erlitt, folgte eine symbolische Aktion «Jetzt loslegen». Zwei Pneubagger symbolisierten auf der Dorfstrasse in Obfelden den Baubeginn. Das Team der IG Sicherer Schulweg entfernte dabei den «Hemmschuh» demonstrativ. ................................................... > Weiterer Bericht auf Seite 9

Der Wettswiler Artist Marc Haller verrät im Interview, wie er bewusst Grenzen überschreitet. > Seite 11

Gerhard Gysels Kreuzgang in Kappel Die umstrittene Aussenpolitik von USPräsident Donald Trump mit dem Mauerbau an der Grenze zu Mexico hallte letzten Mittwochabend bis nach Kappel. Der Verein Kloster Kappel hatte die Bevölkerung zu einer Informationsveranstaltung über die Erneuerung der Domäne Kloster Kappel geladen. Gerhard Gysel, seit einem Jahr Vereinspräsident, musste alle rhetorischen Register ziehen, um die erhitzten Gemüter im vollbesetzten kleinen Mühlesaal zu beschwichtigen. Denn der Masterplan zur Erneuerung, dem ein langwieriger und gründlicher Planungsprozess vorangegangen war, sieht als einen von fünf Kernvorhaben das Widererrichten einstiger Klostermauern vor. Im Publikum löste das allerdings wenig Sympathie aus. Während die Projektbefürworter das Zusammenfassende und Ordnende der Mauern beschworen, entgegnete eine Votantin: «Ich war bisher der Meinung, dass die Kirche Mauern abbauen soll. So steht es auch in der Bibel. Deshalb verstehe ich nicht, weshalb man jetzt wieder eine Mauer bauen will.» Die Kostenschätzung für das Projekt beläuft sich auf 20 Mio. Franken. (map.) ................................................... > Bericht auf Seite 7 anzeigen

Aeugst ist Energiestadt Schulraum-Erweiterung Gestern Montag wurde das Label überreicht nimmt wichtige Hürde Die Gemeinde Aeugst erhielt am Energietag von gestern Montag in Fribourg das Label Energiestadt. «Die Gemeinde Aeugst am Albis erhält diese Auszeichnung für ihre nachweisbaren und vorbildlichen Resultate in der Entwicklung ihrer kommunalen Energie- und Klimapolitik», steht im Schreiben des Trägervereins Energiestadt an Gemeinderat Bruno Fuchs, der die Energiekommission der Gemeinde leitet. Bei der Schaffung von Bewusstsein bezüglich der Energiestadt-Themen in den letzten Jahren habe sich als wertvoll erwiesen, «dass die Bevölkerung stolz ist, Aeugster zu sein.» Auch wenn noch nicht ganz alle möglichen Massnahmen umgesetzt seien, könne man in Aeugst feststellen: «Energiestadt wird gelebt.» Die Erarbeitung des Indikatorensystems wird im Schreiben des Trägervereins ebenso hervorgehoben, wie die Festlegung der Zuständigkeiten. Eine Energiebuchhaltung werde geführt und ausgewertet. Mit den umliegenden Gemeinden im Knonauer Amt bestehe eine enge Zusammenarbeit bei der Durchführung gemeinsamer Aktivitäten im Rahmen der Energie- und Umweltregion.

Auch die Statistik stimmt Aeugst hat von 395,5 möglichen Punkten 267,4 erreicht. Dieses «für die Erstzertifizierung bemerkenswert hohe Ergebnis» sei gelungen, weil der Gemeinderat es geschafft habe, zahlreiche Akteure für die Energiestadt-Thematik zu begeistern und zu involvieren. Das Punktemaximum erreicht hat Aeugst bei den Kriterien Energieplanung, öffentliche Beleuchtung, Finanzierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energiequellen, der internen Organisation sowie der Kooperation mit anderen Gemeinden und Regionen, mit Hochschulinstituten, mit professionellen Investoren sowie Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern. Bezüglich der verbindlichen Umsetzung einer nachhaltigen Energiepolitik wurden sämtliche Erfordernisse erfüllt. Bezüglich der Durchführung eines begleiteten Zertifizierungsprozesses fehlt einzig die Integration eines Mobilitätsexperten in den Zertifizierungsprozess. Gemäss dem Auditrapport der Labelkommission Energiestadt sieht auch die Gemeinde im Verkehrsbereich das grösste Potenzial für weitere Massnahmen. (bs)

Mettmenstetten: 70 % Ja zur Projektierung Die Mettmenstetter nehmen den Projektierungskredit über 2,97 Mio. Franken für die Schulraum-Erweiterung deutlich an. «Unsere vierjährige Arbeit wurde mit Erfolg bestätigt», freut sich René Kälin, Gemeindepräsident von Mettmenstetten, über das Resultat der kommunalen Abstimmungen. Die 2,97 Mio. Franken Projektierungskredit für die Schulraumerweiterung wurden deutlich angenommen, der Anteil der politischen Gemeinde (1,07 Mio. Franken) mit einem Ja-StimmenAnteil von 70,4 %, jener der Primarschule (1,9 Mio. Franken) mit 71,2 %. «Das ist ein gutes Resultat», findet René Kälin, auch wenn er persönlich mit 75 % geliebäugelt hatte. «Ich bedanke mich im Namen des Projektteams fürs Vertrauen.»

Knackpunkte: Mobilitätskonzept und Turnhallengrösse Der Vertrauensbeweis der Bevölkerung dürfte motivieren für die nächste Phase, nämlich die Projektierung für den Baukredit. Dafür muss das Sieger-

projekt «Riri» aus dem Wettbewerb noch in einigen Punkten angepasst werden. Dazu wird es nun pro Disziplin – also Primarschule, Tagesstrukturen und Sport – überarbeitet. Besonders im Fokus bleiben das Mobilitätskonzept und die Turnhalle, welche sich schon bei der Informationsveranstaltung als Knackpunkte herauskristallisiert haben. Hier herrscht sicher auch künftig Kommunikationsbedarf. «Wir wollen das Nötige, nicht das Wünschbare realisieren», stellt René Kälin klar. Das betrifft die Hallengrösse, die für Unihockey-Meisterschaftsspiele zulässig sei, aber auch die Heizung: «Für eine Erdsonde müssten wir den ganzen Sportplatz umgraben und das würde noch nicht reichen», so der Gemeindepräsident.

Baustart 2019? Nach dem deutlichen Ja zum Projektierungskredit beabsichtigt das Projektteam, den Stimmbürgern im September 2018 den Baukredit vorzulegen – den dritten und letzten Entscheid, der dann ab 2019 die Bautätigkeit auslösen soll. (tst.)

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