Bezirk Affoltern
Freitag, 18. September 2020
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Affoltern plant grössere Rochade bei den Immobilien 24 Millionen Investitionsbedarf: Immobilienabteilung informierte über Strategie bis 2029 Eigentlich war der Termin für eine Gemeindeversammlung reserviert. Stattdessen hat Eliane Studer Kilchenmann am Montag über die Immobilienstrategie orientiert. Rund 30 Interessierte fanden dazu in den Kasinosaal.
und begründete den Entscheid: «Mit seinen dicken Mauern ist es ideal für ein Museum.» Und nicht zuletzt ermögliche der Umzug eine Entwicklung des MZG Zwillikon.
«Notwendige Investitionen»
von Thomas sTöckli 123 zusätzliche Kinder – das erwartet die Primarschule Affoltern bis zum Schuljahr 2023/24. In den Kindergärten sind 47 zusätzliche Kinder prognostiziert, in der Primarschule in Affoltern 90 zusätzliche Kinder und in Zwillikon 14 Kindern weniger. Währenddessen wächst die Bevölkerung weiter. Über 50 Wohnungen kommen demnächst in Zwillikon hinzu, wie Eliane Studer Kilchenmann, Stadträtin Immobilien, anhand eines Übersichtsplans darlegte. In Affoltern selber sind gut 80 Wohnungen bereits im Bau, rund 500 weitere dürften in den nächsten Jahren folgen, der Grossteil davon im Gebiet Lindenmoos rund um den Coopark. Um den steigenden Schülerzahlen zu begegnen, wurde bereits im laufenden Schuljahr 2020/21 eine zusätzliche erste Klasse geführt. Nach der Sanierung des Schulhauses Butzen sollen 2021/22 eine weitere erste Klasse sowie ein Kindergarten im Breiten 3 dazukommen, dies ohne bauliche Massnahmen.
Aufstockung der Kindergärten bis 2026 Längerfristige Pläne sehen anstelle des mittlerweile 110-jährigen Kindergartens Breiten 1 und 2 einen neuen VierfachKindergarten vor. Dazu soll auch Raum für den – bisher extern geführten – Hort
Von vier Varianten für die Erweiterung der Stadtverwaltung hat ein Neubau auf dem Grundstück der heutigen Liegenschaft Obere Bahnhofstrasse 9 den Stadtrat am meisten überzeugt. (Visualisierung zvg.) entstehen. Geschätzte Gesamtkosten: 7 Mio. Franken. Vorgesehen ist, dass die Gemeindeversammlung im Juni 2021 über den Projektierungskredit befindet – und bei einem Ja die Bevölkerung zwei Jahre später an der Urne über den Realisierungskredit entscheidet. Dann könnte der Kindergarten bis Sommer 2024 bezugsbereit sein. Für weitere 4 Mio. Franken sollen dann von Sommer 2024 bis Sommer 2025 der Kindergarten Haupel saniert und um Gruppenräume erweitert sowie im Folgejahr der Pavillon Tannholz durch einen neuen Doppelkindergarten ersetzt werden. Die Urnenabstimmung für den Realisierungskredit hierzu ist für Juni 2024 vorgesehen.
Schulverwaltung, Bibliothek und Museum an neuer Adresse Zusätzlichen Platz im Breiten-Areal soll die Auslagerung der Schulverwaltung bringen. Diese will man künftig der Stadtverwaltung angliedern. Für das Stadthaus ist für rund 11 Mio. Franken ein Erweiterungsbau gegen die Obere Bahnhofstrasse hin geplant. Im Parterre soll hier künftig auch die Bibliothek Platz finden. Deren jetzige Räume sind für die stadteigene Spitexorganisation vorgesehen. Über die Erweiterung des Stadthauses will der Stadtrat im Juni 2025 erstmals abstimmen lassen. Dann soll der Projektierungskredit vor die Gemeinde-
versammlung. Die Urnenabstimmung über den Baukredit würde dann im Juni 2027 folgen. Und auch das Ortsmuseum soll umziehen. Und zwar per Sommer 2024 vom Mehrzweckgebäude (MZG) am Dorfplatz neben dem Volg in Zwillikon ins alte Gefängnis beim Kronenplatz in Affoltern. Ein entsprechender Projektierungskredit soll 2021 vor die Gemeindeversammlung kommen, der Realisierungskredit zwei Jahre später an die Urne. Die Umnutzung des alten Gefängnisses dürfte rund 2,1 Mio. Franken kosten. Man habe verschiedene Nutzungsformen geprüft, so auch Wohn- oder Gewerberaum, führte Eliane Studer aus
«Die Zeit drängt – besonders bei den Kindergärten», betonte Eliane Studer. Deshalb gelte es, die Schulverwaltung schnellstmöglich in die Stadtverwaltung zu integrieren – und zwar per Sommer 2021. Dazu werden im Erdgeschoss der Stadtverwaltung das Einwohner- und Bezirkszivilstandesamt zusammengelegt. Auch wenn der Schalter etwas zum Eingang hin vorverlegt wird, heisst es dort doch: zusammenrücken. Die Besucher der Infoveranstaltung nahmen den Investitionsbedarf von gut 24 Mio. Franken, verteilt über die Jahre 2021 bis 2029 mehrheitlich schweigend zur Kenntnis. «Ist das für Affoltern stemmbar?», so eine Frage aus der Versammlung. Schliesslich wiegen schon die 15 Mio. Franken für die Sanierung des Schulhauses Butzen (siehe Text unten) und die 45 Mio. für Ersatzneubau und Provisorium Seewadel schwer. «Ja, wir können das stemmen», sagte Stadtpräsident Clemens Grötsch, «sofern wir in der laufenden Rechnung einen genug grossen Überschuss haben.» Und: «Was wir vorhaben, ist notwendig.» Das gelte nicht für den ebenfalls geäusserten Wunsch nach einem Hallenbad: «Das können wir nicht alleine stemmen», so Grötsch. Weitere Votanten sprachen sich dafür aus, die Anforderungen an eine allfällige künftige Tagesschule in die Planung einzubeziehen und auf den Kindergarten-Arealen die Aussenräume nicht zu vernachlässigen.
Gesamtsanierung des Schulhauses Butzen auf Kurs Pünktlich nach Schulschluss Mitte Juli 2020 erfolgte der Start der Gesamtsanierung des Schulhauses Butzen. Als erstes wurde die Betonfassade wieder sichtbar gemacht und somit eine Auflage des Denkmalschutzes erfüllt. Damit der Starttermin eingehalten werden konnte, musste vor Beginn der
Gesamtsanierung das Schulhaus geräumt und alle Schulzimmer und Nebenräume in die benachbarten Schulliegenschaften untergebracht werden. Hört sich sehr einfach an – ist es aber nicht. Es war sehr viel Koordination und Mitarbeit der Schulhauswarte, Schulleitung sowie Lehrerinnen und Lehrergefragt. Aus diesem Grund wurde auch schon frühzeitig, neun Monate vor Beginn der Sanierung, mit den Zügel-
vorbereitungen begonnen. Bereits nach den Frühlingsferien dieses Jahres wurden Schulklassen im benachbarten Schulhaus Semper untergebracht. In den Schulzimmern, etwa so gross wie eine 4-Zimmer-Altbauwohnung, hatte sich über die Jahre ziemlich viel angesammelt. Einiges musste entsorgt, aber der grösste Teil konnte in das provisorische Domizil mitgenommen werden. Dank dem Einsatz aller Beteiligten konnte der Terminplan eingehalten wer-
den und dem Baustart stand nichts mehr im Wege.
Betonfassade ist wieder sichtbar Das Schulhaus wurde entkernt und die Grundleitungen für die neue Kanalisation verlegt. Für die Erweiterung des Gebäudes im Bereich der Turnhallen müssen Aushubmassnahmen bis zum Untergeschoss vorgenommen werden.
Dadurch stehen später zusätzliche Garderoben zur Verfügung. Ebenfalls werden die Sanierungen der verschiedenen Dächer vorgenommen. Neben den Vorbereitungs- und Installationsarbeiten wurde in der ersten Phase die vorgehängte Fassade, die in den Neunzigerjahren ergänzt wurde, vollflächig entfernt. Die Sichtbetonfassade ist nun wieder sichtbar. Das war eine Auflage des Denkmalschutzes. Bis Ende Jahr wird die Betonfassade saniert und im Innenbereich wird sowohl die innere Schale durch den Gipser als auch die Rohinstallationen der Haustechnik erstellt.
Einzug im Sommer 2021
Eine Auflage der Denkmalpflege: Die Betonfassade muss wieder sichtbar sein. ANZEIGE
Der Turnhallentrakt wird erst nach den Herbstferien 2021 bezogen. (Bilder zvg.)
Läuft alles planmässig, kann das sanierte Schulhaus in den Sommerferien 2021 bezogen werden. Mit neuer, alter Aussenerscheinung und komplett neuem Innenleben wird das Schulhaus für die nächsten 30 bis 40 Jahren gerüstet sein. Wegen der umfassenderen Sanierungsarbeiten kann der Turnhallentrakt erst nach den Herbstferien 2021 bezogen werden. Stefan Trottmann, Stadtschreiber
Licht aus für die Kirchgemeinden Aeugst am Albis, Maschwanden, Ottenbach und Rifferswil?
Damit die Pfarrstellen erhalten bleiben, stimmen wir am 27. September Nein zum grossen Kirchgemeinden-Fusionsprojekt KG+.
Komitee
«Nein zur Auflösung der 9 Kirchgemeinden»
Ruedi und Lisebeth Bieri, Aeugst; Jakob U. Blickenstorfer, Affoltern; Thedy Bolli, Mettmenstetten; Hans Finsler, Zwillikon; Köbi Geissbühler, Rifferswil; Christine und Hans Rudolf Haegi, Affoltern; Hans Huber, Mettmenstetten; Ernst Lüscher, Maschwanden; Hans-Ulrich Meier, Rifferswil; Hans Nägelin, Mettmenstetten; Rosmarie und Ueli Nägelin, Affoltern; Hans-Jakob Schmid, Rifferswil; Köbi Stehli, Maschwanden; Ruth Tanner, Aeugst, Claudia Tschuor, Aeugst; Robert Weber, Dachlissen; u. a.
Kontaktstelle für freiwillige Spenden: Tel. 079 254 70 71. Vielen Dank!