073_2012

Page 21

Vermischtes

Freitag, 14. September 2012

21

Aeugster Schüler lernten Nepal kennen Ausstellung in der KommBox in Aeugst über die Sunshine School in Kathmandu Dieses Jahr im Frühling veranstaltete Andrea Werder, die Gründerin der Sunshine School für arme Kinder in Nepal, einen Austausch zwischen den 6. Klässlern der Aeugster Lehrerin Carola Berendts und den 6.Klässlern der Sunshine School. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser zwei Klassen sind nun in der KommBox in Aeugst zu sehen. ................................................... von livio fürer Die Schüler und Schülerinnen von Carola Berendts behandelten diesen Frühling während eines Quartals das Thema Nepal allgemein und die Sunshine School im Speziellen. Während dieser Zeit konnten die Schüler miteinander Brieffreundschaften schliessen und auch via E-Mail in Kontakt treten. Miteinander geschrieben haben sie in Englisch. Was für die Kinder der Sunshine School kein Problem ist, weil sie Englisch schon seit Beginn der Schule lernen und später dann die Unterrichtssprache ist, war es für die 6. Klässler aus Aeugst eine Herausforderung. An der Ausstellung in der KommBox im Gemeindehaus in Aeugst sind nebst vielen Bildern die den Unterschied zwischen den Schulzimmern und den Schüler zeigen, auch Fragebögen zu sehen, die alle Kinder beantwortet haben. Fragen über ihre Ziele, ihre Hobbys und was sie vom jeweils anderen Land denken.

Vor 10 Jahren die Sunshine School gegründet Die Schule, die Andrea Werder zusammen mit dem Nepalesen Santos Dahal gegründet hat, gibt es nun schon seit mehr als zehn Jahren. Angefangen hat alles als Andrea Werden in Nepal bei einer Gassenküche, die armen Menschen warmes Essen verteilt, mitgeholfen hat. Dort habe sie gesehen, wie viele Kinder nicht in die Schule gehen können, weil die Familien sogar zu wenig Geld haben, um das nötige Schulmaterial zu kaufen, welches für die Staatsschulen erforderlich ist. Aus diesem Grund begann die Primarlehrerin Andrea Werder, ein paar der armen Kinder zu unterrichten. Am Anfang noch im Freien, dann eingemietet in die Räume einer alten Teppichfabrik und vor fünf Jahren konnte die

anzeige

Sunshine School mit Hilfe von Spenden aus der Schweiz in Kathmandu trotz den steigenden Bodenpreisen in der nepalesischen Hauptstadt, ein wenig Land kaufen und darauf ein eigenes Schulhaus bauen. In diesem Schulhaus unterrichten die mittlerweile 16 Lehrer über 140 Schüler und Schülerinnen. Der Mitbegründer der Schule ist inzwischen Schulleiter und die ersten Absolventen der Schule sind zum Teil wieder in der Sunshine School als Lehrkraft tätig.

Erste «eigene» Absolventen Nächstes Jahr im Frühling wird zum ersten Mal ein Jahrgang in der Schule die wichtige Staatseinheitliche Abschlussprüfung machen, die vergleichbar mit der Matura in der Schweiz ist. «Vorher waren wir noch nicht bereit und haben die Schüler in ihrem wichtigen letzten Jahr in andere Schulen geschickt, damit sie diese Prüfung bestehen können», erklärt Andrea Werder. Nun seien sie bereit und hätten auch besser ausgebildete Lehrer, die die Schüler nun gut auf diese Prüfung vorbereiten können. Mit diesem Abschluss ist es den Schülern auch möglich zu studieren. Da ein Studium für die Absolventen der Sunshine School immer noch viel zu teuer wäre, werden dann jeweils für die Schüler, die am meisten Einsatz zeigen und auch gute Aussichten in einem Studium hätten, eine Patenschaft in der Schweiz gesucht. Die Sunshine School selbst wird allein von Geldern aus der Schweiz finanziert. Verschiedene Stiftungen, Institutionen, Kirchgemeinden oder private Spender bringen das Geld für die monatlich gebrauchten 5000 Franken auf. Von diesem Betrag wird Schulmaterial und Essen gekauft – die Schüler erhalten jeden Mittag eine warme Mahlzeit – und den Lohn für die Lehrer und die beiden Köche bezahlt. Jedes Jahr besucht mindestens ein Mitglied des Vorstandes der Trägerschaft aus der Schweiz die Sunshine School. Um Kontakt mit den Kindern und den Lehrern zu halten, aber auch um zu kontrollieren ob die Schule weiterhin reibungslos funktioniert und den Schülern die bestmögliche Lernumgebung geboten werden kann.

Andrea Werder, die Gründerin der Sunsihne School (Mitte) an der Vernissage mit der Aeugster Lehrerin Carola Berendts (r.)

Eine 6. Klasse der Sunshine School in Kathmandu.

Die Ausstellung in der KommBox im Gemeindehaus von Aeugst am Albis ist noch bis am 29. November zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8 bis 11.30 Uhr, zusätzlich am Montag von 16 bis 18.15 Uhr und Mittwoch von 14 bis 16.30 Uhr.

Die 6. Klasse von Carola Berendts in Aeugst. (Bilder zvg.)


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.