Bezirk Affoltern
Freitag, 30. August 2013
7
Neues Leben auf dem Weisbrod-Areal Tag der offenen Tür in Hausen – 28 Mieter haben sich inzwischen niedergelassen oder ziehen bald ein Über 2000 Personen haben sich am Wochenende am Tag der offenen Tür auf dem WeisbrodAreal in Hausen bewegt – ein veritables Volksfest mit Attraktionen, mitgestaltet von 19 Gewerbe-Mietern. ................................................... von werner schneiter Wahrlich, neues Leben erblüht auf dem 21 500 Quadratmeter grossen Areal der Weisbrod Zürrer AG in Hausen. Der Umstrukturierungsprozess setzte vor rund eineinhalb Jahren ein, nach Aufgabe der Produktion. Oliver Weisbrod spricht von schwierigen Zeiten, von arbeitsintensiver Umstellung. Die damit einhergehende Entlassung von Mitarbeitenden sorgte überregional für Schlagzeilen. «Für unsere Läden in Hausen, Zürich und Bern sowie unseren Onlineshop war das sehr schlecht, für unseren Immobilienbereich hatte es etwas Positives», sagt Oliver Weisbrod. Noch bevor mit der eigentlichen Umstrukturierung begonnen werden konnte, trafen die ersten Anfragen ein. Schnelle Vermietung von Räumen war jedoch kaum möglich, weil die Räumung und Sanierung viel Zeit in Anspruch nahm. «Unglaublich, was da alles zum Vorschein kam – auch wertvolle Dinge, die in der Geschichte unserer Firma Bedeutung haben», so der Firmenchef.
Seniorchef Ronald Weisbrod am Tag der offenen Tür als Berater.
«Wurden überrannt»: Sabine und Oliver Weisbrod.
Einheiten von 30 bis 150 Quadratmeter sind gefragt Trotz anfänglicher Schwierigkeiten wickelte sich fast der gesamte Vermietungsprozess innerhalb von eineinhalb Jahren ab. «Enorm schnell», betont Sabine Weisbrod, fügt aber an: «Die Nachfrage nach Gewerberaum ist sehr gross – gefragt sind in erster Linie kleinere Einheiten von 30 bis 150 Quadratmetern. Wir führen mittlerweile eine lange Warteliste.» Aber solch kleinere Einheiten lassen sich nicht in jedem Fall realisieren, auch aus feuerpolizeilichen Gründen nicht. Und Zwischennutzungen kamen nicht infrage, weil die Firma Weisbrod-Zürrer AG ein Industrie- und Gewerbeareal beibehalten will – mit langjährigen Mietverträgen. Zwei grössere Räume sind noch nicht vermietet. Der eine 350 Quadratmeter grosse im 2. Stock des Hochbaus eignet sich für kreative Tätigkeiten, zum Beispiel für Architekten, Grafiker, Bürogemeinschaften. Der ande-
anzeige
Viel Betrieb im Stoffladen. (Bilder zvg.) re, die rund 600 Quadratmeter grosse ehemalige Schärerei, wurde für die Gemeinde Hausen bereitgehalten, die dort ursprünglich in Betracht zog, einen Werkhof einzurichten, inzwischen aber abgesagt hat. Nun steht Weisbrod mit einer Catering-Firma aus Schönenberg in Verhandlungen. Weisbrod hat übrigens nicht nur wegen feuerpolizeilicher Auflagen investiert. «Wir haben umfassend saniert, auch im energetischen Bereich»,
so Oliver Weisbrod. Das Areal ist in drei Bereiche aufgeteilt, auch um konfliktfreie Nutzungen anbieten zu können: Für die industrielle Nutzung stehen grössere Flächen zur Verfügung, der Bereich um den schönen Seidenhof ist öffentlich, umfasst Läden und Ateliers. Die Tagesschule Birke, die in den ehemaligen Stoffladen einziehen wird, und ein altes Wohnhaus bilden eine weitere Einheit für sich.
Volksfeststimmung Die dort tätigen Firmen haben am vergangenen Wochenende ihre Türen geöffnet – und sind förmlich überrannt worden. Am Freitag kamen rund 700 Interessierte aufs Areal, am Samstag über 1200. Und am Samstagabend stiess das Rampen-Open-Air-Konzert auf viel Zuspruch. Sabine Weisbrod spricht von Volksfeststimmung mit tollen Aktionen und Wettbewerben:
von der Seidenraupenzucht über das Kinderkino und Basteln bis zu Kampfsportvorführungen. Oliver Weisbrod bezeichnet den neuen Stoffladen mit dem neuen Selbstbedienungscafé als Herzstück auf dem Areal. «Unser Ziel, dass der Faden weitergezogen wird, haben wir erreicht. Wir hoffen, dass nun endlich das Gerücht, wir würden unsere Firma schliessen oder seien Konkurs gegangen, verschwindet.»