CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 856 I AZ 8910 Affoltern a. A. I Post CH AG
AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 49 I 176. Jahrgang I Dienstag, 28. Juni 2022
Gute Noten
Der Kanton hat die Affoltemer Primarschuleinheit Butzen und Semper evaluiert. > Seite 3
Stark im Ausdruck
Im Pflegezentrum Sonnenberg durften Bewohnende den Pinsel schwingen. > Seite 6
Minigarten
Serie «Gärten»: Wie man aus einer kleinen Fläche eine Menge Lebensqualität schöpfen kann. > Seite 8
Migrationshintergrund Energiewende vor Ort Serie «Streifzüge»: Wie Zugvögel legen auch einige Nachtfalter weite Strecken zurück. > Seite 9
Bonstetten blickt zurück – und in die Zukunft Dorffest zur 900-Jahr-Feier im Fokus der Geschichte Mit einem Tag der Geschichte, einem Tag der Musik und einem Tag der Freundschaft feierte die Bonstetter Bevölkerung am Wochenende den 900. Geburtstag ihrer Gemeinde. Am Freitagabend wurden im Festzelt Meilensteine der Geschichte der Welt und der Gemeinde lebendig inszeniert.
Der Chor Sunechind präsentiert sein neues Werk «Fitnesszoo». Es umfasst 14 neue Lieder. Die Songs der Liedermacherin Gabriela Bächinger sorgen dafür, dass sich die Kinder bewegen. Produziert wurden die Lieder vom Pianisten und Produzenten Simon Bächinger in Zwillikon. Am 3. Juli findet nun die CD-Taufe statt, und zwar in der Aula Ennetgraben in Affoltern. Beginn des Konzerts ist um 15.30 Uhr (red.)
Fussball im Fokus Am kommenden Wochenende, vom 1. bis 3. Juli, findet im Moos das Final-Weekend statt. Bis zu 60 Mannschaften werden dem Ball nachrennen und versuchen, tolle Tore zu schiessen. Am Sonntagmorgen werden rund 120 Juniorinnen und Junioren des FC Affoltern auf dem Platz stehen – das beim vereinseigenen Mixed-Turnier. Zudem sind 130 Helferinnen und Helfer im Einsatz. (red.)
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Als «Stargast» gratulierte Regierungsrätin Jacqueline Fehr – hier flankiert von Gemeindepräsident Erwin Leuenberger (links) und OK-Chef Charles Höhn – der Gemeinde Bonstetten zum besonderen Jubiläum. (Bild Martin Mullis) dem der Holocaust quasi vor der Haustüre der Bonstetterinnen und Bonstetter präsent war. Nicht alles lief optimal, Kontakte der Flüchtlinge mit der Bevölkerung etwa waren nicht erwünscht. Doch wichtig ist es laut Fehr, dass man sich auch mit den dunklen Seiten der Geschichte auseinandersetze. «So wie das Bonstetten gemacht hat.» Wer es schaffe, sich auch mit schwierigen Teilen von sich und der Dorfgeschichte auseinanderzusetzen, der habe das schöne Kompliment verdient, das im Satz «Im Gesamtbild meiner Jugend ist Bonstetten ein Stück Heimat» des Malpädagogen Arno Stern auf dem Gedenkstein des Arbeitslagers festgehalten ist. Das Historikerteam Arthur Glättli und Rolf Werner präsentierte in der Folge einen virtuosen, unterhaltsamen Streifzug durch die gesamte Weltgeschichte und die 900 Jahre Geschichte von Bonstetten.
Ausblick aufs Jahr 2050 Musikalisch wurde der Tag der Geschichte mit Darbietungen des Musik-
vereins Bonstetten, der Tambourengruppe Trümmlig, mit einer mittelalterlichen Gesangseinlage der Komponistin und Sängerin Barbara Brawand sowie mit rockigen Klängen der Jugendband Anaisthisias untermalt. Im vierten Geschichtsblock wurde der Bogen vom Ersten und Zweiten Weltkrieg über die 68er Bewegung, der Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz, den Terroranschlag 2001 in New York bis hin zur Gegenwart mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine gespannt. Bei so viel historischem Rückblick durfte aber auch ein Ausblick auf die Zukunft nicht fehlen. Arianne Moser, ab Juli neue Gemeindepräsidentin, warf einen Blick in die Glaskugel und umriss ihre Vision von Bonstetten im Jahr 2050. Die zwei Dorfteile werden bleiben, Bonstetten der attraktive Dorftreffpunkt mit Cafés, Restaurants und Läden. Schachen wird verdichtet gebaut sein, mit grösseren, höheren Häusern, Fotovoltaikdächern und grünen Fassaden. Die Einwohnerzahl wird sich von heute 5600 auf rund 7000 erhöht haben, mit Menschen vor allem im höheren Alter,
die Schülerzahlen dagegen stagnieren. Altersdurchmischtes Wohnen wird Standard sein, die Arbeit erfolgt laut Moser verstärkt im Homeoffice, aber auch in Co-Working-Spaces, da vielen die Arbeit allein zu Hause nicht zusagt. Die Mobilität wird sich, durchgehend in Tempo 30, primär mit Elektrofahrzeugen abspielen, kaum mehr jemand wird ein eigenes Auto besitzen, sondern sich bei Bedarf digital ein selbstfahrendes Fahrzeug vors eigene Haus bestellen. Gesellschaftlich, so sieht Arianne Moser voraus, «wird die Gemeinschaft viel wichtiger werden, das gemeinsame Erleben im Vordergrund stehen». Das Wohlergehen messe sich dannzumal nicht mehr rein in Geld, sondern Faktoren wie Bildung, Kultur, Umwelt und Zufriedenheit der Menschen haben an Gewicht gewonnen. Neue Begegnungsplätze werden entstanden sein, coole Begegnungsorte auch für die Jungen. «Bonstetten 2050 – das ist ein modernes, lebenswertes Dorf, mit einem attraktiven Dorfleben», ist Moser überzeugt.
Positive Jahresrechnung präsentiert
Was genau beim Kloster Kappel neu gebaut wird, wurde an der Delegiertenversammlung der Kappelerpflege bekannt.
In der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirks Affoltern stehen 2023 einige personelle Wechsel im Vorstand an.
über, was genau geplant ist. Architekt Hans Streit, im Verein Kloster Kappel dafür zuständig, erklärte die nächsten Schritte. Die erste Bauetappe startet im Frühjahr 2023 und soll Ende 2024 abgeschlossen sein. Die Realisierung der zweiten Etappe soll in den Jahren 2025/26 folgen. Die Verantwortlichen machen sich Sorgen, wegen den derzeit unterbrochenen Lieferketten. Sie rechnen aber nicht mit Bauverzögerungen. (red.)
> Bericht auf Seite 3
An der Mitgliederversammlung der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirks Affoltern (GGA) wurde die Jahresrechnung 2021, die positiv abschliesst, gutgeheissen. Das Projekt «Job Werkstatt» ist das Schwerpunktprojekt, das die GGA derzeit unterstützt. Dabei wird Geflüch-
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> Weitere Berichte auf Seite 7
Kloster Kappel wird zur Baustelle
Das Kloster Kappel wird ab 2023 in drei Etappen erneuert. Die Bauarbeiten dauern rund fünf Jahre. Der Kantonsrat sprach kürzlich einen entsprechenden Kredit in Höhe von 11 Millionen Franken. Die Kappelerpflege-Delegiertenversammlung erhielt Informationen dar-
Neue Lieder
> Veranstaltungshinweis auf Seite 16
Von Stefan Schneiter Auf 900 Jahre Geschichte kann nicht manches Dorf zurückblicken. Bonstetten aber schon. Und tut das mit einem gesunden Selbstbewusstsein. «Auf die lange Zeit von 900 Jahren darf man stolz sein», meinte Gemeindepräsident Erwin Leuenberger an der grossen Jubiläumsfeier am Freitagabend im Festzelt beim Sportzentrum Schachen. An die vierhundert Bonstetterinnen und Bonstetter genossen das grosse Fest, dazu war auch eine Grosszahl geladener Gäste aus dem Kanton, den Ämtler Kommunalbehörden, der namensgebenden Familie derer von Bonstetten wie auch der Partnergemeinde Bonstetten aus Bayern, mit von der Partie. Die Ortsbezeichnung Bonstetten – erstmals 1122 als Boumstettin im Markenbuch des Bistums Konstanz erwähnt – gebe es schon lange, so Leuenberger, weit vor dem Zusammenschluss der drei alten Orte der Eidgenossenschaft. Die erstmalige Nennung des Ortes sei auch 25 Jahre älter als etwa diejenige von Moskau. Als «Stargast» gratulierte Regierungsrätin Jacqueline Fehr der Bevölkerung Bonstettens zum besonderen Jubiläum. Bonstetten könne auf eine «reiche Geschichte» zurückblicken. Als eher amüsante Anekdote erzählte Fehr, dass das Baumaterial der im 12. Jahrhundert von Heinrich von Bonstetten errichteten Burg später vom Kloster Kappel wiederverwendet worden war. «Das zeigt, dass der Bezirk Affoltern puncto Recycling ein früher Pionier war», spannte die Vorsteherin der Justiz und des Innern einen Bogen zur aktuellen Gegenwart. Fehr kam auch auf das in Bonstetten im Zweiten Weltkrieg für jüdische Flüchtlinge errichtete Arbeitslager zu reden, mit
Die Standortförderung pflegt mit der Forschungsanstalt WSL eine Zusammenarbeit. > Seite 11
teten geholfen, sich in den Ämtler Arbeitsmarkt zu integrieren. Einen Wechsel gab es in der Rechnungsprüfungskommission: Christine Morof ist Nachfolgerin von Bruno Weber. Einen Ausblick gab es auf die Erneuerungswahlen 2023, wobei mehrere Vorstandsmitglieder zurücktreten werden. Beendet wurde der Abend mit einem Konzert und einem Apéro auf dem Bauernhof Stöckweid, wo die Versammlung stattfand. (red.)
> Bericht auf Seite 9
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