Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 25 470 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 047 I 172. Jahrgang I Dienstag, 19. Juni 2018
Dachschaden
Dreimal Ja in Knonau
Zendenfrei Obfelden: Das Flachdach wird für 230 000 Franken saniert. > Seite 3
Die Gemeindeversammlung stand im Zeichen der Verabschiedungen. > Seite 5
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Mobiles Zuhause Die Gemeinde Ottenbach ist ein beliebter Standort für ehemalige Zirkuswagen. > Seite 6
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«Aeugst gemeinsam» Die Eröffnung des Gemeinschaftsplatzes war in Aeugst ein Grund zu feiern. > Seite 7
Mobbing ist nicht nur online und in der Schule ein Thema Auch Säuliämtler sind von Stress und Konflikten am Arbeitsplatz betroffen Durch Mobbing am Arbeitsplatz verlieren auch im Knonauer Amt jährlich Angestellte ihre Stelle, was Unternehmen und Sozialversicherungen teuer zu stehen kommt. Gemobbt fühlen sich Arbeitnehmende grösstenteils von Vorgesetzten, auf derselben Hierarchiestufe nur sehr selten. ................................................... von salomon schneider Die Gesundheitskosten betrugen in der Schweiz 2015 77,8 Milliarden, oder 11,9 Prozent des Bruttoinlandprodukts – Tendenz steigend. Damit hat die Schweiz im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt die zweithöchsten Gesundheitskosten (11,9 Prozent), nach den USA (16,9 Prozent) und vor Deutschland (11,2 Prozent). Ein relevanter Teil davon wird von Stress verursacht. Trotzdem sind die Gesundheitskosten aufgrund von (psychosozialem) Stress auch im Knonauer Amt riesig und die Dunkelziffer hoch. Beispielsweise sind Depressionen und Burnouts bei Berufstätigen immer öfter auftretende Massenphänomene. Gründe dafür sind oft mangelnde Wertschätzung, zu hohe Erwartungen und Angst vor Kritik an der eigenen Arbeitsleistung.
Dorfgrümpi und Openair-Kino
Dementsprechend gibt es keine genaue Definition, ab wann Verhaltensweisen als Mobbing bezeichnet werden – die Grenzen sind fliessend, auch, da die Selbst- und Fremdwahrnehmung bei jeder Person anders ist. Wer Mitmenschen psychosozialem Stress aussetzt, muss mit dem Mobbingvorwurf rechnen – obwohl in vielen Fällen sogar nicht einmal Absicht dahintersteckt. Vorgesetzte, die den Termindruck auf ihr Team abwälzen, haben oft keine bösen Absichten. Trotzdem kann es Mitarbeitenden auf Dauer zu viel werden. Sie fühlen sich gestresst und missverstanden – eine Mobbing-Dynamik entsteht.
Oft Missverständnisse am Anfang Die Ursachen von Mobbing – wie auch von Stress – sind sehr vielfältig. «Im ersten Moment erstaunt es vielleicht, dass es keine spezifischen Charaktermerkmale gibt, die auf Täter und Opfer in Mobbing-Situationen zutreffen. Oft ist eine Person auch gleichzeitig Täter und Opfer an verschiedenen Fronten», erläutert der Hedinger Psychotherapeut und Mobbing-Experte Klaus Schiller-Stutz. Je nach Betriebskultur, Organisation und Struktur der Arbeitsabläufe wie auch der Teamzusammensetzung kann jeder zum Täter oder Opfer werden. Es gibt jedoch
gewisse Faktoren, die Mobbing begünstigen. Ein autoritärer Führungsstil beispielsweise ist ein fruchtbarer Nährboden für Mobbing, genauso wie ein Laisser-faire-Führungsstil. Weitere Faktoren sind hoher Zeit- und Arbeitsdruck, starre Hierarchien, geringe Wertschätzung, hohe Verantwortung bei geringem Handlungsspielraum, ungenügendes Konfliktmanagement und mangelnde Reflexion über die Organisation und Arbeitsabläufe sowie die Betriebskultur. Klaus Schiller-Stutz erklärt: «Diese Faktoren können bei Arbeitnehmenden und Vorgesetzten zu Stresssituationen führen. Wenn sie sich dann gegenseitig die Schuld an der schwierigen Situation geben, kann es zu einer Abwärtsspirale kommen. Vorgesetzte nehmen die Arbeitnehmenden dann als un- fähig und passiv oder aufmüpfig wahr, während sich die Arbeitnehmenden umgekehrt gemobbt fühlen.»
Konflikte müssen sein Was dabei nicht vergessen werden sollte: Konfliktsituationen gehören zur sozialen Interaktion – also auch zum Berufsleben. Erst wenn ein Konflikt nur einseitig oder gar nicht geklärt und gelöst werden kann, wird er zum Problem, welches sich auf Gesundheit und Wirtschaft sehr belas-
tend auswirken kann. Ab und zu geraten Menschen aneinander – manchmal auch heftig – von Mobbing kann aber bei einem einfachen Konflikt nicht gesprochen werden. Mobbing hat System. In der Fachliteratur wird von Mobbing gesprochen, wenn wiederholt demütigende und schikanierende Handlungen gegenüber einer oder mehrerer Personen über eine längere Zeit ausgeführt werden und die Konflikte nicht konstruktiv bewältigt werden. Klaus Schiller-Stutz erläutert: «Solchen Mechanismen muss seitens der Vorgesetzten im Rahmen von deren Fürsorgepflicht für psychische und physische Gesundheit sowie aufgrund von Artikeln im Arbeitsgesetz mit gesundheitsfördernden Massnahmen begegnet werden. Eine Kombination von Stress- und Mobbinganalysen, gezielten Gesprächen, Deeskalationsstrategien sowie Veränderungen im Arbeitsumfeld können Wunder wirken.» Wenn ein Arbeitsumfeld funktioniert, ist die Produktivität massiv höher. Für Unternehmen zahlt es sich deshalb aus, wenn sie Mechanismen zur Prävention und gesundheitsfördernde Intervention von Mobbing einführen. Sonst geht viel Geld verloren, durch Krankheit, Mitarbeiterfluktuation, Leerlauf und Unproduktivität. ................................................... > Interview auf Seite 4
Wettswil künftig in der Nationalliga C
Mit Dynamik und Musik Das «Fahr.Werk.ö!» lud zum Theater mit 30 Jugendlichen vom MNA-Zentrum. > Seite 8
Spital-Zukunft: Fahrplan erst nach der Konstituierung Letztmals in dieser Konstellation haben am Donnerstagabend die Spitaldelegierten die Rechnung abgenommen. Sie schliesst mit einem Plus von 297 000 Franken – dies bei einer Bilanzsumme von 71,76 Mio. Franken. Mit den Behörden-Erneuerungswahlen steht auch für den Zweckverband eine Neukonstituierung an. Im Hinblick auf die zu erwartenden personellen Veränderungen verzichtet die Betriebskommission vorerst auf einen Terminplan für die wegweisenden Abstimmungen zur Spital-Zukunft. Das überlässt sie der am 23. August neu zu wählenden Betriebskommission. ................................................... > Bericht auf Seite 3
Benzinklau: Strafe verschärft Er tankte in Mettmenstetten Benzin ohne zu zahlen und fuhr bei der Flucht den Garagisten an, der sich dabei Schürfungen und Prellungen an der linken Hand und am linken Arm zuzog – und noch Glück hatte. Wegen versuchter schwerer Körperverletzung und wegen anderer Delikte stand ein Gärtner-Praktikant gestern Montag vor dem Bezirksgericht Affoltern – zum zweiten Mal. Vor neun Monaten hatte das Bezirksgericht den Urteilsvorschlag der Staatsanwaltschaft (15 Monate Gefängnis für Gefährdung des Lebens) noch zurückgewiesen, im zweiten Versuch konnte man sich nun einigen, auf 24 Monate für versuchte schwere Körperverletzung. ................................................... > Bericht auf Seite 5 anzeigen
Kommendes Wochenende wird in Mettmenstetten bereits zum 46. Mal das Dorfgrümpi ausgetragen. Zum Rahmenprogramm gehört auch die Ausmarchung um die schnellsten Mettmenstetter Buben und Mädchen, organisiert vom TV Mettmenstetten. Am Samstagabend zeigt der «Dunschtigclub» auf dem Sportplatz Wygarten zudem den Kinofilm «Hereinspaziert». ................................................... > Bericht auf Seite 15
Versöhnlicher Saisonabschluss Der Abstieg der ersten Mannschaft des FC Affoltern war bereits vor dem letzten Spiel besiegelt. Gegen den FC Schlieren konnte der FCA einen versöhnlichen Saisonabschluss feiern, dank eines 3:2-Sieges. Ohne Nebengeräusche ging aber auch dieser Sieg nicht vonstatten. Aufgrund einer Tätlichkeit musste der FCA lange in Unterzahl spielen. (sals) ................................................... > Bericht auf Seite 18
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Dominik Recek (links) und Andy Sinn holten im Doppel den entscheidenden fünften Punkt für Wettswil. (Bild zvg.) Die 1. Herrenmannschaft des Tennisclubs Wettswil hat am Samstag den grössten sportlichen Coup der Vereinsgeschichte geschafft. Das Team wird
nächste Saison in der Nationalliga C antreten. Den entscheidenden fünften Punkt für Wettswil im Aufstiegsspiel gegen Sonnenberg sicherten sich
Dominik Recek und Andy Sinn im Doppel. ................................................... > Bericht auf Seite 19