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Der Ämtler Autor Jean-Daniel Blanc brachte die Sihl zwischen zwei Buchdeckel. > Seite
from 041_2022
by AZ-Anzeiger
Die wilde und die zahme Sihl
Jean-Daniel Blanc brachte den einst wilden Fluss zwischen zwei Buchdeckel
Das reich illustrierte Buch «Die wilde und die zahme Sihl» vermittelt der Leserschaft eine breite Palette an Themen: von Geschichte, Verkehr, Industrie, Besiedlung, Naturschutz, Hochwasser und Wasserversorgung über Holzwirtschaft bis zur politischen und kulturellen Entwicklung.
von Regula ZellwegeR
Es gibt Bücher, die liest man brav von vorn nach hinten. Das kann man mit dem reich bebilderten Sachbuch über die Sihl von Jean Daniel Blanc tun. Wahrscheinlich aber lässt man sich dazu verführen, es durchzublättern und bei einem Foto, einer Karte oder einem Titel interessiert hängen zu bleiben und mit Lesen zu beginnen. Kein Problem, denn dieses Querrein- und Rumlesen tut dem Vergnügen keinen Abbruch. «Das Buch ist so konzipiert, dass es vielen Leserinnen und Lesern mit den unterschiedlichsten Interessen unterhaltsam Informationen liefert», erklärt der Historiker, der mit seiner Familie in Affoltern wohnt.
Zwischen Innerschweiz und Zürich
Jean-Daniel Blanc ist in Wollishofen aufgewachsen und erinnert sich gut daran, wie er mit seiner Mutter der Sihl entlang zu Fuss in die Stadt ging, an das Modehaus Ober an der Sihlbrücke und daran, als die Sihlhochstrasse dem lauschigen Uferweg den Zauber nahm. Andere kennen aus den Erzählungen ihrer Väter die Zeiten, als sich die Wiediker und die Wollishofer Jungs auf der Allmend bekriegten – von wegen, die Jugend wäre früher weniger aggressiv gewesen. Viele erinnern sich vielleicht noch daran, als jedes Wochenende im Nadelöhr Sihlbrugg der Verkehr staute. Das Sihltal verband seit Jahrhunderten das «moderne» Zürich mit der konservativen Innerschweiz – und schon ist man bei den Konflikten und Kriegen innerhalb der Eidgenossenschaft: Im Alten Zürichkrieg, bei den Kappeler Kriegen – und 1799 zogen sogar Franzosen zusammen mit den Zürchern gegen Schwyz in den Krieg. Beim Sonderbundskrieg kam es im Sihltal nur noch zu vereinzelten Scharmützeln und zwei Sihlbrücken gingen in Flammen auf. Trotz dieser Konflikte war das Sihltal die Verbindung zwischen zwei Regionen, Zürich und Innerschweiz, die wirtschaftlich voneiDer sportliche Historiker und Buchautor Jean-Daniel Blanc erwandert, erfährt und fotografiert, was er mit viel Fachwissen und hoher Sprachkompetenz seiner Leserschaft präsentiert. (Bild Regula Zellweger)
nander abhängig waren. Jean-Daniel Blanc, der für die SBB sowie für die Wasserversorgung Zürich gearbeitet und mit einer Arbeit über die städtische Verkehrsplanung promoviert hatte, bringt für unterschiedlichste Themen Fachwissen mit: Verkehr, Wasser, Geschichte –und vor allem ist der sportliche Mittsechziger, Präsident der Sektion Am Albis des Schweizer Alpen-Clubs, gern mit dem Fahrrad oder zu Fuss in der Natur unterwegs. Dabei schiesst er sehr gute Fotos, von denen einige im Buch zu sehen sind.
Eine besondere Liebe hat der Historiker zu Karten. Wenn man sie richtig liest, erzählen sie Geschichten. Beispielsweise ein kleiner Kartenausschnitt des unteren Zürichseegebietes aus dem 17. Jahrhundert. Hier gehen von verschiedenen Punkten auf der Albiskette und vom Pfannenstiel strahlenförmig Linien aus. Die Karte zeigt die Hochwachten als Warnsystem auf, das sicherstellen sollte, dass feindliche Bewegungen im Grenzgebiet frühzeitig entdeckt wurden.
Die Hochwasser der Sihl waren immer gefürchtet, vor allem vor den 1930er-Jahren, als der Sihlsee den Wasserstand noch nicht regulierte. Bei einer sofortigen Zerstörung der Talsperren des Sihlsees könnten Teile der Stadt Zürich bis zu acht Meter unter Wasser gesetzt werden. Die Flutwelle würde die Stadtgrenze in Leimbach in eineinhalb Stunden, das Stadtzentrum in knapp zwei und die entfernte Stadtgrenze bei Altstetten in knapp drei Stunden erreichen. Der Sihlsee ist übrigens nicht neu, es gab ihn schon viel früher, vor 15 000 Jahren, ohne von Menschenhand errichteter Staumauer.
Breite Palette an Themen
«Ich schreibe meine Bücher für mich», erklärt der Autor und lacht: «Klar freut es mich aber, wenn sie gelesen werden.» Leserfreundlich kann man das Buch über die Sihl mit Sicherheit bezeichnen. «Es soll den Lesenden erlauben, Dinge einzuordnen, denen sie begegnen. Und den Horizont erweitern», meint Jean-Daniel Blanc. Im Vergleich zu seinem letzten Buch «Die Stadt und das Wasser: 150 Jahre moderne Wasserversorgung in Zürich», ist im Sihl-Buch die Palette der Themen viel breiter geworden, «und das Visuelle hat mit den vielen Illustrationen an Bedeutung gewonnen», ergänzt Jean-Daniel Blanc. Bei seinen Referaten zum Buch, wie beispielsweise vergangenen Monat in der Buchhandlung Scheidegger, geht es nicht ohne Beamer und Leinwand. Er präsentiert mit historischem Tiefgang und sprachlicher Eleganz die spezifischen Besonderheiten der einzelnen Abschnitte des Flusses. «Das Sihltal – das sind viele verschiedene Welten auf kleinem Raum.» Die Besucher der Veranstaltungen reagieren oft mit eigenen Geschichten und Erinnerungen. Ein alter Mann berichtete beispielsweise, wie die Sihl einst riesige Eisplatten über die Allmend schob.
Autor bringt es auf den Punkt
Viele Themen ergeben sich aus der Vielfalt der Landschaften von den Quellen der Sihl bis zum Zusammenfluss mit der Limmat beim Platzspitz, aus der historischen Bedeutung, aus der Entwicklung von Industrie, Verkehr, Besiedlung und aus der Nutzung als Naherholungsgebiet. Was tut der kluge Autor, wenn es über unterschiedlichste Themen viel zu berichten gibt? Er bringt es auf den Punkt. Jean-Daniel Blanc gelingt es, seine Leser zu faszinieren, indem er in vielen kurzen Kapiteln – wissenschaftlich fundiert und dennoch unterhaltsam –die vielen Facetten des Flusses anschaulich präsentiert. Man kann sich wie bei einem Buffet die Häppchen schnappen, die einen ansprechen. Und wie bei einem reichen Buffet wird man schwer aufhören können – denn man entdeckt immer wieder etwas, das man noch kosten will.
Die wilde und die zahme Sihl – Eine Landschaft im Fluss der Zeit, Jean-Daniel Blanc, Hier und Jetzt Verlag, 2021, 264 Seiten, ISBN 978-3-03919-547-3.
Jäger und Bauern retten weiter zusammen Kitze
Drohnen spüren in den Wiesen Kitze auf
Landwirte können Drohnen über ihre Felder fliegen lassen. Damit sollen Kitze vor dem Mähtod bewahrt werden.
Im Mai und Juni, just zur Setzzeit der Rehe, werden vielerorts die Wiesen gemäht. Leider erlitten in den vergangenen Jahren immer wieder Rehkitze den Mähtod. Neben dem Tierleid auch für den Landwirt eine belastende Erfahrung, die es zu vermeiden gilt. Laut Medienmitteilung sieht sich der Zürcher Bauernverband betreffend der Kitzrettung in der Pflicht. Das Ziel der Jagdgesellschaften, die Kitzrettung mittels Drohnen mit Wärmebildkameras flächendeckend für alle Landwirte anzubieten, werde vom Zürcher Bauernverband gerne unterstützt.
Im vergangenen Jahr wurde mit den fünf Jagdbezirken des Kantons Zürich eine Vereinbarung ausgearbeitet, welche diese Unterstützung regelt. Die Jagdgesellschaften führen ein Register über die Drohnenpiloten, welche im Einsatz stehen. Der Zürcher Bauernverband hat sich mittels eines Vorstandsbeschlusses bereiterklärt, jährlich einen Pauschalbetrag an die Drohnenpiloten für Ausund Aufrüstung einer Wärmebildkamera zu leisten.
Felder frühzeitig anmelden
Die interessierten Zürcher Landwirte müssen sich frühzeitig bei den jeweiligen Jagdgesellschaften melden, oder online über www.rehkitzrettung.ch die Wiesen anmelden. Da die Drohnenflüge nur vor Sonnenaufgang möglich sind, bevor die Umgebung aufgewärmt wird, ist das Zeitfenster sehr klein und eine gute Planung ist nötig, damit möglichst viele Wiesen rechtzeitig abgeflogen werden können. Das Absuchen eines durchschnittlichen Felds von 2 bis 3 Hektaren mit der Drohne dauert rund 30 Minuten. (red.) FORUM

Eine weitere Raserstrecke
Albisstrasse in Rifferswil – die Raserstrecke, «Anzeiger» vom 20. Mai.
Rifferswil hat nicht nur auf der Ostseite eine Raserstrecke, sondern auch eine auf der Westseite zwischen Unter-Rifferswil und Mettmenstetten. Auf der Ostseite, während das Seleger Moor für Besucher geöffnet ist, werden diese an der Kreuzung zum Parkplatz hin geschützt, indem das Tempo auf der Landstrasse von 80 auf 60 reduziert ist.
Seit 32 Jahren bin ich Anwohnerin zur Landstrasse ausserhalb von UnterRifferswil Richtung Mettmenstetten. Dort ist Tempo 80 erlaubt, jedoch kommen etliche Autofahrer und Motorradfahrer mit über 80 Stundenkilometern an der Ausfahrt zur Landstrasse vorbeigerast. Aus der anderen Richtung kommen viele auch mit überhöhter Geschwindigkeit. Hinzu kommt, dass an dieser Stelle der Wanderweg über die Landstrasse führt.
Auf der gesamten Strecke zwischen Unter-Rifferswil und Mettmenstetten –in beide Richtungen – wird gerast und etliche Male ist es zu schwersten Unfällen gekommen. Wie oft landete dort schon die Rega und die Feuerwehr befreite Schwerverletzte aus ihren Autos? Wie oft war die Landstrasse schon für Stunden komplett gesperrt?
Tempomessgeräte und Bussen tragen nicht zur Sicherheit der vielen Anwohner und Wanderer bei der Überquerung dieser Landstrasse bei. 365 Tage im Jahr Tempo 60 durchgehend von Mettmenstetten bis Unter-Rifferswil würde zur Sicherheit beitragen.
Brigitte Mahler, Rifferswil
Verkehrsprobleme sind ungelöst
Zentrumsplanung Hedingen.
Mit grossen Worten wurden der Bevölkerung drei Projekte für den Neubau des Dorfzentrums präsentiert. Eine Strasse, welche parallel zur Bahnlinie verläuft und zum Kreisel führt, wird für die Erschliessung der Zentrumszone favorisiert. Der Bahnübergang neben dem Bahnhof wird mit grosser Wahrscheinlichkeit mit dieser Erschliessung nicht mehr möglich sein. Der Stau der Fahrzeuge, welcher heute vor diesem Bahnübergang vorhanden ist, wenn die Schranken geschlossen sind, wird sich zum andern Bahnübergang verlagern. In den Hauptverkehrszeiten wird der Stau den Kreisel blockieren, was zum Verkehrskollaps auf der Zürcherstrasse führt. Fahrzeuge, welche von Bonstetten nach Zwillikon und in umgekehrter Richtung fahren, werden vermehrt die Arnistrasse durchs Unterdorf benützen, um den Stau zu umfahren. Die Arnistrasse ist nicht mehr als Verbindungsstrasse klassiert, wird jedoch vermehrt genau für diesen Zweck missbraucht. Dadurch werden Personen, welche zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs sind, gefährdet und Häuser beschädigt. Wenn im Zusammenhang mit der Erschliessung des Dorfzentrums die erwähnten Verkehrsprobleme nicht gelöst werden, ist es Zeit, dass anstelle der Gemeinde Hedingen eine andere Behörde die Situation beurteilt. Ursprünglich wollten die Landbesitzer im Unterdorf die Unterdorfstrasse nicht durchgehend erstellen und gelangten mit einem Rekurs an das Baurekursgericht. Aufgrund der Überlastung der Arnistrasse hatte die Baurekurskommission ll des Kantons Zürich 1980 entschieden, dass die Unterdorfstrasse durchgehend erstellt werden muss, damit das Unterdorfquartier keinen Mehrverkehr durch den Engpass erzeugt. Den Planenden des Zentrums sowie dem Gemeinderat Hedingen sei empfohlen, diese Tatsache ausreichend zu berücksichtigen.



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Taufe feiern
Das Fest der Begegnung in Hausen steht diesmal ganz im Zeichen der neuen Kirchgemeinde. > Seite 16
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Gegen das Team Ticino U21 hatte der FCWB zum Saisonschluss das Nachsehen. > Seite 17
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Kurzsichtigkeit von Kindern verhindern
Der Affoltemer Optometrist Dominik Müller informiert zum Thema Kurzsichtigkeit bei Kindern
Wenn bei Kindern Kurzsichtigkeit mit normalen Brillengläsern korrigiert wird, führt dies oft zu Fehlanreizen des Augenwachstums. Im Kulturkeller LaMarotte informierte der Optometrist Dominik Müller darüber, mit welchen Mitteln dem begegnet werden kann.
Von salomon schneider
Kurzsichtigkeit – auch Myopie genannt –ist bei Kindern immer öfter ein Thema. Damit Kinder zwischen 6 und 20 Jahren nicht immer stärker kurzsichtig werden, braucht es professionelles Myopiemanagement. Da sich alle Augen anders entwickeln, ist dafür vor allem eine professionelle Begleitung durch Optiker und Augenarzt nötig. Grundsätzlich sind Kleinkinder zuerst übersichtig, haben eine Plus-Korrektur, die sich langsam auswächst und mit 20 Jahren sollte die Korrektur 0 sein, was bedeutet, dass keine Sehschwäche besteht. Diese Entwicklung ist jedoch immer seltener.
So funktioniert Myopiekontrolle
«Auffällig ist, dass heute immer mehr Menschen immer stärker kurzsichtig werden. Das Problem daran ist; je höher die Brillenkorrektur, desto höher ist das Risiko für gesundheitliche Komplikationen wie Netzhautablösungen im späteren Lebensverlauf. In entwickelten Ländern sind heute bereits 30 Prozent kurzsichtig, nach Hochrechnungen der WHO sind es bis 2050 bis zu 50 Prozent. Dieser Trend wurde zuerst in Asien festgestellt. Mit der Veränderung der Arbeitstätigkeit in Richtung Dienstleistungssektor wurde dieser Trend auch in Europa und dem amerikanischen Kontinent festgestellt. Dominik Müller, Spezialist für Myopiemanagement bei BOA-Optik in Affoltern, erläuterte im «LaMarotte», wie Eltern einer Kurzsichtigkeit ihrer Kinder entgegenwirken können. (Salomon Schneider)

Auf dem afrikanischen Kontinent ist Kurzsichtigkeit noch viel seltener Thema. Gründe für Kurzsichtigkeit sind Vererbung, ethnische Abstammung, Lebensumstände und falsche Behandlung. Es gibt seit einigen Jahren spezielle Lösungen zum Myopiemanagement, mit denen Kinder scharf sehen, jedoch falsche Wachstumsanreize für das Auge verhindert werden und eine weitere Verstärkung der Kurzsichtigkeit stark verlangsamt wird. Konventionelle Kurzsichtigkeitskorrekturen lassen das Auge von Kindern dagegen ungehindert in die Länge wachsen», erläuterte Dominik Müller.
Linsen für die Nacht
Neben konventionellen Brillengläsern stellte Dominik Müller Nachtlinsen – sogenannte Ortho-K-Linsen vor. Diese werden in der Nacht eingesetzt und geben der Hornhautvorderfläche eine neue Form: «Sie eignen sich besonders für die Myopiekontrolle, da mit ihnen Fehlbildungen des Auges durch falsche Korrekturanreize am besten verhindert werden können. Die Nachtlinsen müssen die Kinder sehr diszipliniert und sauber handhaben. Für die Anpassung helfen ein spielerisches Heranführen und gute Betreuung, denn die Linsen fühlen sich anfangs wie ein Fremdkörper an und brauchen Angewöhnung. Der Vorteil von diesen Ortho-K-Linsen ist, dass Kinder keine Brille brauchen und sich damit im Alltag freier fühlen können. Zudem ist der zeitliche und finanzielle Aufwand bei Anpassungen mit Ortho-K-Linsen höher. Ich habe im Berufsalltag jedoch die besten Resultate mit Ortho-K-Linsen erreichen können.»
Fast gewöhnliche Linsen und Brillen
Es gibt auch Weichlinsen mit speziellem Myopiekontrolldesign, die ebenfalls verhindern, dass das Auge in die Länge wächst. Sie können ergänzend zur Brille getragen werden, beispielsweise für sportliche Aktivitäten. Ähnlich wie diese Linsen funktionieren die Brillengläser für Myopiekontrolle. Sie haben ein spezielles Design, sehen jedoch von aussen aus wie gewöhnliche Brillengläser. Dominik Müller: «Wenn Kinder schon eine starke Kurzsichtigkeit haben, sind die Möglichkeiten dieser Brillengläser jedoch eingeschränkt, da sie noch nicht für die dünnsten Materialien lieferbar sind. Brillengläser mit Myopiekontrolldesign sind sehr beliebt, denn es gibt keine grosse Umgewöhnung für Kinder, die bereits eine Brille tragen. Andererseits haben Brillen die bekannten Nachteile, bei Regen, Masken und vor allem bei Spiel und Sport.»
Augentropfen gegen Kurzsichtigkeit
Neben den optischen Methoden gibt es auch eine augenärztliche Methode, nämlich Atropin-Tropfen. Diese werden normalerweise verwendet, um die Pupillen zu weiten, damit der Augenarzt die Netzhaut besser betrachten kann. Dominik Müller: «Die Tropfen zur Kurzsichtigkeitskontrolle sind jedoch tiefer dosiert als jene bei der augenärztlichen Kontrolle. Mit den Tropfen kann durch die Entspannung der Augen die Entwicklung der Kurzsichtigkeit beeinflusst werden. Dabei brauchen die Kinder im Alltag immer noch Brillen oder Linsen. Zudem kann es zu verstärkter Lichtempfindlichkeit kommen, was von den Kindern vereinzelt als unangenehm wahrgenommen wird.»
Kurzsichtigkeitskontrolle im Alltag
Neben professionellen Methoden zur Myopiekontrolle braucht es auch Verhaltensanpassungen im Alltag, damit sich die Kurzsichtigkeit bei Kindern
MARKTPLATZ Die Beiträge in der Rubrik «Marktplatz» wurden von Werbekunden eingereicht. Interessiert? Tel. 058 200 57 00
Bewährtes Angebot an neuer Adresse
Azzurro Coiffure und Naildesign ist umgezogen und lädt zur Eröffnung
Im Zentrum Heumoos in Bonstetten wird umgebaut. «Azzurro» hat unweit im «Oktogon» neue Räumlichkeiten gefunden. Am Samstag wird Eröffnung gefeiert.
Vor zwölf Jahren hat sich Jolanda Wehder mit ihrem Salon «Azzurro» im Zentrum Heumoos in Bonstetten selbstständig gemacht. Seit heute Dienstag empfängt sie mit Coiffeuse Julia Menet und Naildesignerin Naty Kilcher an der Stallikerstrasse 1b. «Es läuft super», freut sie sich, die Kundschaft mache den dorfinternen Umzug mit und dürfe ihrerseits weiter auf das bewährte, familiäre Angebot bauen.
In den letzten drei Wochen haben die neuen Räumlichkeiten mediterranes Flair erhalten – passend zum Namen «Azzurro». Mit Porenbeton – teils in Backstein-Optik – hat Rico Gockenbach die Fläche strukturiert. Die markanten Säulen aus dem bisherigen werden auch noch integriert – ergänzt durch neue Skulpturen. «Das wird

Das «Azzurro»-Team von links: Naty Kilcher, Jolanda Wehder und Julia Menet. (Bild zvg.) nicht verstärkt. Dominik Müller: «Wir sollten nicht zu lange auf die Nähe fokussieren und öfter in die Weite schauen. Bildschirm, Bücher und Handys sollten nicht zu nahe bei den Augen gehalten werden – eine Unterarmlänge Abstand ist auch bei Kindern Pflicht. Gerade beim Lesen, egal was gelesen wird, sollte regelmässig die Sehdistanz gewechselt werden. Damit bleibt das Auge flexibel und kann sich immer wieder entspannen. Zudem wirkt sich die körpereigene Vitamin-D-Produktion beim Aufenthalt im Freien positiv aus.» Mit Nachtlinsen könne die Myopieentwicklung um 40 bis 70 Prozent verlangsamt werden, mit anderen Methoden um 20 bis 70 Prozent. Der Erfolg hänge immer vom Kind, den Eltern, sowie von der professionellen Begleitung ab.
Welche Kosten werden übernommen?
Eltern sprechen sich am besten mit Augenarzt und Optiker ab, um einer negativen Myopieentwicklung entgegenzuwirken. Im Bereich Myopiekontrolle wird momentan viel geforscht. Es lohnt sich deshalb, sich regelmässig mit Augenoptiker und Augenarzt abzusprechen. Denn mit 20 bis 25 Jahren ist das Auge ausgewachsen und eine einmal entwickelte Kurzsichtigkeit kann nur noch operativ behandelt werden, jedoch ohne dabei die gesundheitlichen Risiken für das Auge zu vermindern. Die meisten Krankenkassen anerkennen die Myopiekontrolle noch nicht als solche und übernehmen den normalen Einheitsbetrag. Verfahren zur Aufnahme dieser Methoden laufen derzeit, wodurch einzelne Krankenkassen je nach Versicherungsleistung bereits jetzt einen höheren Anteil an den Kosten übernehmen. In Absprache mit dem Augenarzt und der jeweiligen Krankenkasse kann abgeklärt werden, wie viel im Einzelfall übernommen wird.
Respekt statt Lärm
Mit einer Aktion wollen die Schweizer Motorradverbände ein positives Zeichen gegenüber der Bevölkerung setzen.
Die Debatte um den Verkehrslärm ist in vollem Gang. Der Bundesrat wurde von den Räten beauftragt, einen entsprechenden Massnahmenkatalog auszuarbeiten. Dieser wird voraussichtlich noch 2022 zuerst von der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie und danach von National- und Ständerat behandelt werden. Für die Motorradverbände ist klar: Die neuen Massnahmen dürfen keinesfalls den ganzen Privatverkehr in Ketten legen, sondern müssen sich explizit gegen die Minderheit der notorischen Krawallbrüder und Ewiggestrigen richten. Mit der Stickerund Flyer-Aktion «Respekt statt Lärm» möchten die Schweizer Motorradverbände sowie die Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer im Vorfeld der anstehenden Lärmdebatte ein positives Zeichen setzen und das Bewusstsein für Rücksichtnahme, Verständnis und Respekt gegenüber der nicht motorradfahrenden Bevölkerung sowie der Umwelt schärfen. (red.)