034 2018

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aus dem bezirk affoltern I Nr. 034 I 172. Jahrgang I Mittwoch, 2. Mai 2018

Sanierungsbedarf

Vandalen verhaftet

In Mettmenstetten muss die Ottenloostrasse instandgestellt werden. > Seite 3

Fünf junge Schweizer haben es im Oberamt auf Abfalleimer und Briefkästen abgesehen. > Seite 3

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Bären-Umzug Drei Langenberg-Jungbären haben in Straubing, Deutschland, ein neues Zuhaus gefunden. > Seite 6

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Vögel zählen Die Bevölkerung ist eingeladen, zur Vogelzählung «Stunde der Gartenvögel». > Seite 6

Das Salatfeld als Mülldeponie Verunreinigter Naturdünger sorgt in Obfelden für Ärger Aus Grüngutabfällen entsteht Dünger für die Landwirtschaft. Ist der Bioabfall mit Plastik oder anderem Müll verschmutzt, landet ein Teil dieser Fremdstoffe auf den Äckern und im Boden.

gültig, was die Folgen ihres Handelns betrifft, und die dritten nützen den Grüngut-Container als kostenlose Entsorgungsmöglichkeit.»

................................................... von livia häberling

Das Awel erhebt bis heute keine Zahlen zum Fremdstoffanteil im Grüngut. Ebenso wenig existieren gesetzliche Vorschriften, wie hoch dieser Anteil beim Abtransport sein darf. Werden die Bioabfälle jedoch zu Kompost oder Gärgut weiterverarbeitet – und letzteres ist bei der Ökopower AG der Fall – dann sind die Grenzen eng gesteckt. 2016 wurde die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) überarbeitet. Neu darf der Gehalt an Alufolie und Kunststoffen höchstens 0,1 % der Trockensubstanz betragen. 2017 liess das Awel Kompost und Gärgut verschiedener Anlagen hinsichtlich der neuen Bestimmungen überprüfen. «Es zeigte sich, dass die verschärften Anforderungen noch nicht bei allen Anlagen eingehalten werden können.» Zur Frage, ob Ökopower die Anforderungen derzeit erfülle, liess das Awel ausrichten, man könne zu den Resultaten einzelbetrieblicher Untersuchungen keine Auskunft geben. In Bezug auf die gesamte Untersuchung hiess es: «Hier besteht weiterer Handlungsbedarf.» Urs Zahner möchte sich zum Ergebnis der Proben ebenfalls nicht äussern, nur so viel: «Die neuen Anforderungen sind mit dem heutigen Verschmutzungsgrad nur sehr schwer zu erreichen, es wurde letztes Jahr pro Anlage lediglich eine, respektive zwei Proben entnommen und analysiert. Daher sind diese Resultate zu wenig aussagekräftig, sie zeigen lediglich eine Tendenz auf.» ................................................... > Bericht und Kommentar auf Seite 5

Wie jedes Jahr war Roland Moser diesen Winter nach Rickenbach gefahren. Wie jedes Jahr hatte er mehrere Kubik Naturdünger auf den Anhänger seines Traktors geladen, und wie jedes Jahr hatte er ihn auf seinen Feldern verteilt, um den Boden mit Nährstoffen anzureichern. Roland Moser, Gemüsebauer in dritter Generation, machte alles wie immer. Und doch ist in diesem Jahr etwas anders. Ein Unbekannter hat Anzeige gegen ihn erstattet. Der Mann hatte in Ottenbach Plastikteile auf einem seiner Gemüsefelder gefunden. Plastikteile, die mit der nächsten Ackerung unter die Erde gemischt wurden, in der jenes Gemüse heranwächst, das später auch im Volg Obfelden in den Regalen liegt.

Nicht alle Betriebe erfüllen die Vorgaben

Gegen den Gemüsebauer Roland Moser wurde Anzeige erstattet. (Bild lhä) Anfangs sind die Plastikteilchen im Dünger kaum sichtbar. Mit der Zeit werden sie vom Regen abgeschwemmt und liegen auf den Feldern auf. «Natürlich stören mich diese Fremdstoffe in meinen Gemüseplantagen. Wenn immer ich Plastik oder anderen Müll finde, steige ich vom Traktor und sammle ihn ein», erklärt Roland Moser und schüttet einen Behälter aus. PETFlaschendeckel, Auto-Duftspender, Plastikfetzen, Blechdosen und eine Messerklinge – all das hat er kürzlich von seinen Feldern geräumt.

Kunststoff im Naturdünger

Gratis entsorgen – auf Kosten der Umwelt

Auf die Felder gelangt war der Plastik über den Naturdünger, den Roland Moser seit mehreren Jahren von der Ökopower AG in Rickenbach bei Ottenbach bezieht. Das Kraftwerk wird von Axpo und Agir betrieben und stellt Ökostrom und Naturdünger her, indem darin Grüngut und Speisereste vergärt werden. «Ich führe einen reinen Gemüsebaubetrieb, deshalb fällt bei mir weder Gülle noch Mist an, den ich für meine Felder verwenden kann. Mehrmals täglich bringe ich meine Rüstabfälle nach Rickenbach zur Vergärung, im Gegenzug hole ich im Winter Naturdünger für meine Felder.»

Dennoch bleibt ein Grossteil des Abfalls unentdeckt und landet unter der Erde, direkt neben Fenchel, Sellerie oder Kopfsalat. Je nach Material waschen sich die Schadstoffe des Abfalls in den Boden aus und gelangen so in die heranwachsenden Nahrungsmittel, wie das Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) auf Anfrage bestätigt. Alle fünf Jahre nimmt Roland Moser Bodenproben von seinen Feldern und lässt sie im Labor untersuchen. Bis anhin waren die Resultate einwandfrei Dennoch ärgert ihn, dass manche Menschen im Umgang mit der Abfall-

trennung derart gleichgültig handeln. Grundsätzlich gilt in der Schweiz bei der Abfallentsorgung das Verursacherprinzip. Wer Müll produziert, der bezahlt für dessen Entsorgung. Beispielsweise durch den Kauf von Kehrichtsäcken oder Sperrgutmarken. Anders ist das beim Grüngut. Organische Abfälle wie Gemüse, Laub, Sträucher oder Blumen sind biologisch abbaubar und werden in den meisten Gemeinden kostenlos abgeholt. Im Säuliamt gelangt ein Grossteil dieses Abfalls in das Kraftwerk der Ökopower AG, wo er wiederverwertet und in den ökologischen Kreislauf zurückgegeben wird. Allerdings landet in den grünen Containern so manches, was da nicht reingehört, wie Urs Zahner, der Betriebsleiter des Kraftwerks in Rickenbach, erklärt: «Blechdosen, Schnüre, Nespressokapseln oder Zigarettenstummel. All das wird immer häufiger im Grüngutkübel entsorgt und landet bei uns im Vergärwerk zur Weiterverarbeitung.» Er hat den Eindruck, dass die Verschmutzung des Bio-Abfalls in den letzten Jahren zugenommen hat und sieht dafür verschiedene Gründe: «Vielen Menschen ist wohl gar nicht bewusst, was mit ihren Abfälle passiert. Sie realisieren nicht, dass diese direkt in den ökologischen Kreislauf zurückgelangen. Andere sind gleich-

Obfelder Gewerbe hat begeistert «Das war eine der schönsten Ausstellungen, die wir je hatten», so die Bilanz von OK-Präsident Jürg Meier zur Expo Obfelden. Das Wetterglück blieb den Organisatoren und Ausstellern übers ganze Wochenende und bis zum Abräumen am Montag hold, die Besucher zeigten sich äusserst interessiert und es herrschte eine hervorragende Stimmung auf dem ZendenfreiAreal. Am grössten war der Andrang am Sonntag gegen Mittag. Hier zahlte es sich, aus, dass der Neuzuzügeranlass in die Ausstellung integriert wurde. So nutzten viele Neu-Obfelder die Gelegenheit, das einheimische Gewerbe kennenzulernen. (tst.) ................................................... > Bericht und Bilder auf Seite 8

Für die Expo-Modeschau haben sich die Gewerbler auf den Laufsteg gewagt. (Bild Thomas Stöckli)

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Wert erhalten Die Sanierung von Wasserleitungen und Bodenheizungsrohren war Thema beim HEV. > Seite 7

Wertvoller Einsatz In der Schweiz wird Freiwilligenarbeit im Wert von 400 Milliarden Franken pro Jahr geleistet. «Die vielen freiwillig Tätigen sind eine Ressource – wie das ja heute heisst –, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann», so Monika Stocker, grüne alt National- und Zürcher Stadträtin, bei ihrem Referat in Affoltern. ................................................... > Bericht auf Seite 7

Starke Auftritte von FCWB und FCA Gegen den Aufstiegsaspiranten Red Star unterstrich Wettswil-Bonstetten (1. Liga) seine blendende Form und spielte verdient 0:0. Es schnupperte gar am Sieg, als Stürmer Lugos Kopfball an die Lattenunterkante prallte. Als Letzter in die Rückrunde gestartet, erkämpfte WB in den seither acht Spielen 15 Punkte und ist nun Zehnter. Allerdings sind die Abstände sehr gering, zu spielen sind noch vier Partien. Überraschend düpierte der abstiegsbedrohte FC Affoltern (2. Liga) den Tabellenzweiten Stäfa mit 4:2 und gab ein starkes Lebenszeichen von sich. (kakö) ................................................... > Berichte auf Seite 15 anzeigen


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