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CH Regionalmedien AG I Anzeiger aus dem Bezirk Affoltern I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I www.affolteranzeiger.ch I Auflage 26 352 I AZ 8910 Affoltern a. A.

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AUS DEM BEZIRK AFFOLTERN I Nr. 33 I 174. Jahrgang I Dienstag, 28. April 2020

Auch Bagatellen

Tierarztpraxen dürfen wieder alle Untersuchungen und Behandlungen durchführen. > Seite 3

Für Erdkabel

Der Aargauer Regierungsrat nimmt Stellung zur Starkstromleitung Niederwil–Obfelden. > Seite 3

Papierberge

Eine ausserordentliche Sammlung hat in Hausen Erleichterung geschafft. > Seite 6

Paradiesvogel

Barinhaber Serge Gabathuler nutzt die freie Zeit für künstlerische Ausschweifungen. > Seite 8

Take-away als neuer Trend Was der gebeutelten Gastronomie durch den Corona-Lockdown hilft

Eine dekorative neue FotovoltaikInstallation beim Bahnhof in Mettmenstetten. > Seite 9

Kinderbetreuung vermitteln Zu Corona-Zeiten ist sie besonders herausfordernd, die Betreuung von Kindern. Die Ottenbacher Idee «Mamitausch.ch» löst dieses Problem auf denkbar einfachste Weise.

Das Bild am letzten Freitagabend auf dem Mettmenstetter Dorfplatz steht sinnbildlich für eine Diversifizierung in der Gastronomie, die sich schon vor der Coronakrise angebahnt hat. Sicher ist aber: Die klassischen Restaurantbetreiber können nicht ausschliesslich von Take-away-Angeboten leben.

Mit Mamis und Papis aus der Region in Kontakt treten, die ebenfalls an einer unentgeltlichen Kinderbetreuung interessiert sind – das ermöglicht das kostenlose Elternnetzwerk «Mamitausch». Dienstleistung gegen Dienstleistung, lautet die Devise. Zu passenden Mitgliedern führt eine Umkreis-, wie auch eine Wochentage-Suchfunktion. Hinter dem neuen Angebot steht das Ottenbacher Paar Jolanda und Tobias Stiefel. Sie empfehlen, bei allem Praktischen das Zwischenmenschliche nicht zu vergessen: «Erst kennen lernen und sich treffen, bevor die Kinder abgegeben werden», heisst es auf der Plattform. «Findet heraus, ob ihr euch sympathisch seid. Das betrifft nicht nur die Erwachsenen, auch Kinder mögen sich nicht alle.»

Von Martin Platter Mit dumpfen Ton knattern zwei Harleys auf den Parkplatz beim Dorfbrunnen in Mettmenstetten. Es ist ein lauer Freitagabend und die Sonne steht bereits ziemlich tief über dem Horizont. Zwei Kunden mehr für Raffaelo Natale von der mobilen Pizzeria Pulcinella, der seinen Wagen auf dem Dorfplatz aufgestellt hat. Der Schornstein des Pizzaofens raucht und der Platz ist gut bevölkert. Ein feiner Duft des italienischen Nationalgerichts liegt in der Luft. Natale hat mit der Zubereitung der Pizze alle Hände voll zu tun, während seine Frau das Geschäftliche mit der bunten Kundschaft abwickelt. «Es läuft brutal», sagt der Affoltemer, der vor fünf Jahren mit seinem Take-away-Familienbetrieb angefangen hat und fügt an: «Der Lockdown hat uns in die Hände gespielt, aber auch das anhaltend schöne Wetter. So warten die Leute gerne auf ihre Pizza.» Immer wieder beobachtet Natale, wie Wildfremde während des Wartens vor dem Wagen miteinander ins Gespräch kommen. Damit sich die Menschen nicht zu nahe kommen, hat der Pizzaiolo mit Trassierband und Abstandsmarken am Boden dafür gesorgt, dass die Abstandsregeln des Bundesamtes für Gesundheit eingehalten werden. «Das war Bedingung, um die Bewilli-

Strom ab Blume

> Bericht auf Seite 9 Nicht alle Gastronomen trifft der Corona-Lockdown gleichermassen: Raffaelo Natales mobile Pizze finden auf dem Mettmenstetter Dorfplatz reissenden Absatz. (Bild Martin Platter) gung von der Gemeinde zu erhalten. Die Idee ist, dass sich die Leute mit frischen Pizze eindecken, die sie dann zu Hause essen», erklärt Natale.

Die tote Zeit sinnvoll genutzt Der weite Blick auf den Dorfplatz verrät den Ausnahmezustand, der durch das Coronavirus verursacht wurde. Vis-à-vis ist das Gartenrestaurant und die Laternen-Bar des Restaurants Rössli geschlossen. Ebenso die lauschige Gartenwirtschaft des «Spycher» und die des Restaurants Bahnhöfli, die am Freitagabend mit Sicherheit ebenfalls rege frequen-

Reitunterricht ermöglichen

Entsorgung mit Auflagen

Die Einkünfte brechen weg, während die Fixkosten weiterhin anfallen. Was sich aktuell in verschiedenen Branchen auswirkt, trifft auch die Reitschulbetriebe in voller Härte. «Ich zehre momentan von meinem Ersparten», sagt Susanne Schelling, die in Affoltern seit 40 Jahren den Reitstall Birkenhof leitet. Aufgrund der Bestimmungen des Bundesrats darf sie keine Reitstunden durchführen. Das tierische «Personal», welches das Geld für seinen Unterhalt in den Reitstunden normalerweise selber verdient, hat Zwangsferien. Dies während Pflegepersonal, Heu, Stroh und Kraftfutter, Tierarzt oder Hufschmied weiterhin kosten. Der Verband Swiss Horse Professionals (SHP), fordert Unterstützung und eine schnelle Wiederaufnahme des Reitunterrichts – spätestens am 11. Mai, wenn die Schulen wieder öffnen.

Die Papier- und Kartonsammlung vom Samstag, 16. Mai, in Affoltern ist abgesagt. Dies weil Strassensammlungen durch Vereine im Rahmen der Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie derzeit nicht zulässig sind. Dagegen zählt die Entsorgung von Abfällen zur unverzichtbaren Grundversorgung. Doch auch hier gilt es, hygienische und infektionspräventive Massnahmen einzuhalten, um das Risiko einer CoronaÜbertragung zu minimieren. So gehören Abfälle wie Masken, Taschentücher, Hygieneartikel und Papierhandtücher in Plastiksäcke und in Abfalleimer mit Deckel. Auf die Abfalltrennung dagegen muss man auch in Coronazeiten nicht verzichten. In Quarantäne-Haushalten sollen die separat gesammelten Abfälle zu Hause gelagert werden, so weit es die Platzverhältnisse erlauben.

> Bericht auf Seite 3

> Bericht auf Seite 6

tiert worden wären. Die betroffenen Wirte nehmen es erstaunlich gelassen, haben die Zeit des Lockdowns produktiv genutzt, um aufgeschobene Wartungsarbeiten in ihren Gastronomiebetrieben auszuführen. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in den anderen Dörfern des Säuliamts, dort, wo es überhaupt noch ein Restaurant gibt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die Gastronomiebetriebe schon vor der Coronakrise mit einem Strukturwandel zu kämpfen hatten. Dank der raschen Bundeshilfe dürfte sich dieser nun trotz der ausserordentlichen Situation noch etwas verzögern.

Bei den Betroffenen ist man sich jedoch einig: Lange darf der Bundesrat mit seinem Lockdown-Ausstiegsfahrplan für die Gastronomie nicht mehr warten. Sorge bereitet auch das Danach, die Ungewissheit, wie lange es dauert, bis die Gäste wieder das Bedürfnis haben, sich auswärts bewirten zu lassen. Und ob Erlasse kommen, die keine Vollbesetzung der Gaststuben mehr zulassen. Dann würde es für viele schwierig werden. Entlassungen oder sogar Schliessungen würden wohl unausweichlich.

Die Spitex unserer Stadt. Dorfplatz 2, 8913 Ottenbach

> Weiterer Bericht auf Seite 6

Zoo-Kurator Robert Zingg geht in Pension Ende Monat geht der wissenschaftliche Sammlungs-Betreuer im Zoo Zürich, Dr. Robert Zingg aus Bonstetten, in Pension. Aufgewachsen neben dem Basler Zoo, wollte Robert Zingg schon früh Zoologe werden. Nach seinem Studium kam er als Kurator für Säugetiere und Vögel zum Zoo Zürich, wo er über viele Jahre im Tiermanagement und Kommunikation für den gesamten Zoo tätig war – zuletzt als Senior Kurator. Im Interview erzählt Robert Zingg von seiner vielseitigen Kurator-Tätigkeit, seinem Mitwirken an den grossen Zoo-Projekten Masoala, Pantanal, Kaeng Krachan bis zur Lewa-Savanne. Darüber hinaus gibt er Empfehlungen, was man sich bei einem Besuch im Zoo Zürich unbedingt ansehen sollte und er spricht

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Robert Zingg. (Bild zvg.) über seine persönlichen Lieblingsplätze im Zoo. (kb.)

> Interview auf Seite 7

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