A&W Sonderausgabe 35 Jahre

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AVAG-Still verfügt über Autohausimperium Die Augsburger AVAG-Still-Gruppe, die im Frühjahr 2005 Mehrheitseigner von Opel & Beyschlag wird, setzte bei den Betriebsaufkäufen in Österreich, speziell anfangs, nicht auf plakative Umbenennungen: Ende 2000 wurde Sulzbacher in Traun das erste österreichische Autohaus der Still-AVAG, es folgten Ende 2007 die Österreichische Fahrzeugbau AG in Salzburg mit vier Standorten, 2012 Reisinger in Graz, im Mai 2018 acht MercedesWiesenthal- (die heutigen AV-) Standorte (die anderen übernahm die schweizerische MERBAG) sowie Mitte 2021 insgesamt 14 Autohäuser der Eisner-Stiftung.

Piermayer & Co (l.o.) wich dem St. Pöltner Hauptstadtbau, Saab Oberlaa (ex Tarbuk) erlebte noch das Markenende; vor AC Austro Car gehörte der Bau dem separaten Alfa-Importeur und Auto Frey (heute Pappas) den Töchtern von Konsul Rudolf Frey

Dem St. Pöltner Hauptstadtbau gewichen Bis 1987, als der Bau der neuen Hauptstadt St. Pölten ihre Betriebsfläche erforderte, bestand die 1926 gegründete Firma Piermayer & Co. Die offizielle Verkaufsstelle der Steyr-DaimlerPuch AG war auch Spezialist für die gesamte Steyr-Lkw-Palette, (nicht nur) in West-Niederösterreich. Der letzte Piermayr-Inhaber, die Wiener Tanzlegende Willy Dirtl, verstarb 2019. Sein Sohn Christoph, Rallyefahrer und damals im Autohaus für Pkw-Verkauf, Marketing und Werbung verantwortlich, betreibt heute Parkgaragen in der Hauptstadt Niederösterreichs – und pflegt immer noch die Kontakte mit befreundeten ehemaligen Autohausmitarbeitern: Die „Piermayr-Oldies“ treffen sich zu Veteranen-Ausfahrten. 01 AUTO & Wirtschaft

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Fit für den Wandel E-Mobilität und Digitalisierung: die Porsche Holding und der größte Wandel in der Branche. Text: Mag. Heinz Müller Foto: Volkswagen

Die Digitalisierung wird weiter vorangetrieben und an die Bedürfnisse der Kunden angepasst. Und auch international will die Porsche Holding weiter wachsen, vor allem in Ballungszentren. Dass dies nur mit gut qualifizierten Mitarbeitern möglich ist, versteht sich von selbst. Daher ist die Porsche Holding stets bestrebt, möglichst viele junge Talente (von den Lehrlingen bis zu Hochschulabsolventen) aufzunehmen und beruflich weiterzuentwickeln. Denn nur so kann der Wandel bewältigt werden. Ein Wandel, in dem wir bereits mittendrin sind! Das sollte uns jederzeit bewusst sein! 02

lle drei eint neben der automotiven Leidenschaft, die für eine Karriere bei Europas größtem und erfolgreichstem Automobilhandelshaus zum Lastenheft gehört, auch eine starke regionale Verwurzelung. Neben dem Vertrauen, welches Schützinger bei den Familien Porsche und Piëch, die bekannterweise in Zell am See ihren Familiensitz haben, genießt, ist diese Verbundenheit zur Region ein wichtiger Grund, dass er seit vielen Jahren die „Familien-Interessen“ in regionalen Gremien wie z. B. den Bergbahnen Zell am See und Kaprun repräsentiert. Hans Peter Schützinger besuchte zunächst eine Forstwirtschaftsschule, entschloss sich dann aber zu einem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Wien. Den Weg zur Porsche Holding fand er, als man Anfang der 1990er-Jahre eine Art Traineeprogramm für BWL-Hochschulabsolventen startete. Es dauerte nicht lange, da fand Dr. Schützinger im Finanz(dienstleistungs)bereich sein berufliches Umfeld, wo er von der ersten Stunde an in verschiedenen Positionen den Pulsschlag des Unternehmens fühlte und in weiterer Folge über Jahrzehnte (mit)bestimmen sollte.

2002 gelang Schützinger der Sprung in die oberste Führungsetage, wo er mit Wolf-Dieter Hellmaier, damals auch Sprecher der Holding, und Kurt Loidl, der den Einzelhandel prägte, die Finanzagenden des damals größten österreichischen Privatunternehmens verantwortete. Meilensteine in seiner Funktion als Finanzvorstand waren die Übernahme der Verantwortung für die Multimarkengruppe PGA Motors in Frankreich oder die Eingliederung der Porsche Holding Salzburg in den Volkswagen Konzern. Das umfangreiche rechtliche und finanztechnische Procedere dafür lag größtenteils in der Verantwortung des Oldtimer-Liebhabers. 2017 folgte nach Finanz und Mehrmarkenvertrieb mit dem Wechsel in den Großhandel und der Übernahme der Vorstandssprecherfunktion der jüngste Karriereschritt. Die große Herausforderung, die es für Schützinger in dieser Funktion jetzt zu bewältigen gilt, besteht in der Zukunftssicherung der Porsche Holding Salzburg. Die

AdBlue Eingespritzt in den Auspufftrakt, reagiert der Harnstoff mit den Abgasen und neutralisiert Stickoxide praktisch vollständig. Angetrieben vom Diesel-Skandal, sorgt AdBlue dafür, dass moderne Selbstzünder sauberer sind als praktisch alles, was sonst noch so herumfährt. Und das heißt zum Beispiel in Industriegegenden: Das, was der Wagen hinten ausstößt, ist sauberer, als was er vorne an Luft ansaugt.

Euro-Normen Eine Regelung, die bestimmt, welche Grenzwerte einzuhalten sind, gibt es seit der Kat-Pflicht. Ganze Modellwechsel und Facelifts wurden fortan nach der Umstellung dieser Klassifizierung geplant, da mit zunehmender Verschärfung teilweise völlig neue Motoren notwendig waren.

Motor: ▼

Vergaser mit Elektronik Eine Übergangslösung, als der 3-Wege-Kat teuer und eine Einspritzung für preiswerte Autos noch zu aufwändig war. Also stattete man Vergaser mit einem Stellglied aus, das die Gemischaufbereitung entsprechend beeinflusste. Funktionierte auch meistens, aber wehe, es war einmal der Wurm drin. Generell gilt aber: weniger Leistung und höherer Verbrauch als die ungeregelten Vorgängermodelle, aber ein notwendiger Schritt.

Abgasreinigung: ▼

Diesel-Kat Anfangs galt die Kat-Pflicht nur für Benziner. Selbstzünder durchliefen eine harmlosere Abgasuntersuchung, bei der bis heute nur die Schwärzungszahl gemessen wird. Irgendwann wurde der Druck zu groß, und schlaue Werbeleute spielten auf das neue Saubermann-Image an, dass selbst frisch gewaschene Bettwäsche nicht mehr schwarz wird, wenn just davor ein Diesel-Pkw gestartet wird. Beim anhaltenden Leistungs-Wahn ab 1990 drückte es erst wieder schwarze Wolken aus dem Endrohr.

Einspritzung, Single, Multi Point Es waren logische Schritte, die von den teuren zu den günstigen Modellen herunterwanderten. Anfangs verrichtete eine zentrale Einspritzdüse ihren Dienst dort, wo einst der Vergaser saß – am oberen Ende der Ansaugbrücke. Als dann endlich jeder Zylinder seine eigene Einspritzdüse bekam, wurde alles deutlich sauberer und effizienter.

Partikelfilter Ein nicht ohne Grund umstrittenes Feature. Natürlich war mit diesem „Stopfen“ schlagartig Schluss für Rußwolken aus dem Auspuff. Gleichzeitig aber ging der Dieselpartikelfilter zulasten von Leistung und Verbrauch. Dazu kamen Haltbarkeitsprobleme und dadurch verursachte Werkstattaufenthalte. Manch einer meint sogar, dieser Filter hätte wertvolle Entwicklungen gehemmt. Um mit dieser Technik arbeiten zu können, mussten die Motoren nämlich speziell abgestimmt werden, wodurch die NOx-Produktion erst richtig anstieg.

ALLES GUTE! ALLES GUTE! Thema 05 von 35

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TECHNIK

Ungeregelter Kat In Deutschland ein dickes Ding, schließlich konnte man damit seine alten Autos in eine andere Abgasklasse hieven und Steuern sparen. Die Wirkung indes war kaum nennenswert, und in Österreich gab es kein solches Bonusprogramm.

Text: Roland Scharf; Fotos: z.V.g.

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ir zeigen die wichtigsten technologischen Errungenschaften. Was sich durchsetzte und was schon wieder verschwunden ist. Was war es doch für ein Geraunze: Dass die gesamte Branche eingehen wird. Dass es keine sportlichen Autos mehr geben wird. Geschweige denn sparsame. Dass Tausende von Arbeitsplätzen Gefahr laufen, gestrichen zu werden. Weil die Umstellung auf Autos mit Katalysator einfach nicht finanzierbar ist. Heute wissen wir: Dem war nicht so, und keiner kann sich mehr vorstellen, ein Auto ohne Abgasreinigung zu fahren. Und wer sich an die Zeit davor noch erinnern kann: Gab es einmal einen Stau, blieb einem teilweise wirklich die Luft weg, und das nicht nur sprichwörtlich. Verpflichtende Maßnahmen sind also nicht nur schlecht. Oftmals muss eine so große und teils etwas starre Industrie wie die der Kfz-Sparte schon ein wenig zu ihrem Glück gestoßen werden. Aber dann ging es zügig dahin, und nachdem mit dem Kat zwangsläufig auch die Elektronik Einzug hielt, war für zahlreiche weitere Maßnahmen Tür und Tor geöffnet.

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achdem ich 1985 an der TU meine Dissertation verfasst habe, war ich 1987 noch am damaligen Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau tätig. Auch damals stand die Motorenweiterentwicklung im Mittelpunkt, großes Thema war zu dieser Zeit die variable Ventilsteuerung. Damit habe ich mich damals intensiv auseinandergesetzt und darüber meine Doktorarbeit verfasst. Jahre später ist diese Technik bei den Fiat-Multi-Air-Zweizylinder-Motoren in Serie gegangen – auch Jaguar setzt das System zwischenzeitlich erfolgreich ein. Gleichzeitig erlebte auch der Dieselmotor mit der Wirbelkammereinspritzung, die ab 1990 von Diesel-Aggregaten mit den Direkteinspritzungen ersetzt wurden, einen Entwicklungsschub. Die Zahl der Diesel-Pkws nahm kontinuierlich zu und

Die Reaktion auf dem Foto zur letzten Jahresschätzung 2021 lässt erahnen, wer dieses Mal recht behalten hat. 02 (LUS)

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Text: Dieter Scheuch; Fotos: Bernhard Geringer

Als Topmanager agiert Schützinger im Berufsalltag mit Unaufgeregtheit, Ruhe und Sachverstand, womit wir wieder beim Pinzgauer sind. Ein Wesenszug, der ihn bis heute prägt. Und dieser geerdete Pinzgauer Topmanager diskutierte mit Gerhard Lustig, Chefredakteur und zuletzt Herausgeber der AUTO & Wirtschaft, über die Jahre hindurch oft recht intensiv und auch mit der nötigen Gelassenheit die wichtigste Zahl des Jahres für die heimische Autobranche, die Neuzulassungsvoraussagen.

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Der lange Weg der Technik Während A&W seit 35 Jahren für sauberen Journalismus in der Branche sorgt, kümmert sich der Katalysator seit 1987 um sauberere Luft.

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Transformation des traditionellen automobilen Geschäfts in Richtung Elektromobilität, Digitalisierung und neue Mobilitätsdienste treibt und koordiniert er mit Weitblick sowie über 30-jähriger Erfahrung in verschiedensten Konzerngremien. So ist Schützinger auch im Aufsichtsrat der Volkswagen Financial Services in Braunschweig sowie der Porsche AG in Stuttgart vertreten.

TECHNIK

Direkteinspritzung, Diesel, dann Otto Es waren die Italiener, die dieser Technik den Weg ebneten. Die Deutschen haben sie aber domestiziert. Ab dann galten Diesel nicht nur als noch sparsamer, sondern auch als sportlich, kräftig, als cool und definitiv der Antrieb der Zukunft. Es kamen sogar Sportmodelle mit

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Turboaufladung Allein der Schriftzug, da wusste man, das geht richtig vorwärts. Dabei musste man sich zuerst einmal mit einem gewaltigen Turboloch herumärgern, ehe der Ladedruck einem einen Schlag ins Genick verpasste. Oder ein Loch in einen Kolben brannte, weil das Gemisch wieder einmal zu mager war. Erst mit Klopfregelung, ruhender Zündung und elektronischer Ladedrucküberwachung wurden Turbo-Autos solide. Und mit der variablen Turbinengeometrie verschwand auch das Turboloch. Downsizing Eine Folgeerscheinung aus der Domestizierung des Turboladers und des unrealistischen NEFZ-Verbrauchszyklus. Kleine Motoren haben weniger Reibungsverluste als große, daher konnte man mit diesen auf dem Prüfstand tolle Verbräuche herausfahren. Und dank Turbolader gab es weiterhin so viel Leistung wie bei den alten Motoren – wenn nicht sogar mehr. In der Praxis erwiesen sich diese Aggregate aber meist als brustschwach, richtig durstig und auch nicht sonderlich haltbar. Die schlimmsten Auswüchse (Zweizylinder!) sind zum Glück schon wieder Geschichte. Kompressoraufladung Auf dem Papier ein Gewinner: Ein riemengetriebener Kompressor produziert Ladedruck schon bei Leerlaufdrehzahl, spricht spontan an und sorgt für reichlich Drehmoment. Vor allem die Engländer und auch manch deutscher Konzern versuchte diese Alternative zum Turbolader zu etablieren. Ein japanischer Hersteller wollte damit sogar die Dieseltechnik revolutionieren. Kein Thema mehr, nachdem man Turbolader heute exakt steuern kann.

Zufriedene Händler Eine gute Beziehung zu den Händlern ist für den großen Privatimporteur sehr wichtig. Text: Mag. Heinz Müller; Fotos: Denzel

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Sicherheit:

ABS Seit gut 40 Jahren ist das Anti-BlockierSystem in Serienautos zu finden, serienmäßig aber erst seit rund 20 Jahren. Eine Technik, die das Blockieren einzelner Räder bei einer Vollbremsung verhindert und so vermutlich schon unzählige Menschenleben gerettet hat. Zudem das erste Feature, das Abkürzungen als Name einführte und anfangs sogar bei TV-Moderatoren für Verwirrung sorgte, die gerne vom „ABS-System“ sprachen. Heute nicht mehr wegzudenken.

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Mag. Gregor Strassl, Vorstandsvorsitzender der Wolfgang Denzel Auto AG

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n Gesprächen mit Mag. Gregor Strassl, dem Vorstandsvorsitzenden der Wolfgang Denzel Auto AG, kommt das Thema Händlerbeziehung stets zur Sprache – von seiner Seite aus. Und wenn man bei ihm im Büro sitzt, zieht er gerne eine Mappe mit den jeweils aktuellen Ergebnissen des „Händlerradars“ hervor. Bei dieser anonymen Befragung unter rund 500 Markenhändlern hatten Mitsubishi und Hyundai 2021 sehr gut abgeschnitten – zur großen Freude des obersten Chefs. Mitsubishi schaffte Rang 2 bei den „Kleinen Marken“, und Hyundai kam zum ersten Mal unter die Top 3 bei den „Großen“. „Das ist ein Riesenerfolg für uns als Privatimporteur“, sagt Strassl: „Für uns ist wichtig, dass wir eine Geschäftspartnerschaft mit dem Einzelhandel haben – und zwar im Sinne des Wortes. Beide erwarten eine angemessene Rendite, weil beide Geschäftsleute sind.“ Natürlich sei es bei einer 5-Prozent-Marke wie Hyundai, wo „sehr viel mehr Druck im Kessel“ sei, schwerer, eine gute Händlerzufriedenheit zu erreichen als bei einer kleinen Marke wie Mitsubishi. „Doch Rang 3 im Vorjahr ist uns nicht einfach passiert, sondern daran hat das Management sehr aktiv gearbeitet.“ Der Dialog mit den Partnern sei über 2 oder 3 Jahre gezielt intensiviert worden, meint Strassl: „Wo andere Marken den Dialog einschrän-

06 ken, gehen wir genau den anderen Weg. Damit sind wir sehr gut gefahren.“ Seit dem Vorjahr ist Denzel nicht nur – wie schon seit Jahrzehnten – mit Mitsubishi und Hyundai aktiv, sondern als Importeur von MG und Maxus erfolgreich in den Markt gestartet. Da Denzel mit seinen Kundenzentren in den unterschiedlichsten Bundesländern selbst Händler ist, weiß man natürlich genau, wo man ansetzen muss. Im Vorjahr wurde das Portfolio von 15 Marken um Toyota erweitert. Strassl: „Wir kennen beide Welten und werden immer versuchen, ein Brückenbauer zu sein zwischen den Belangen des Importeurs und jenen der Händler, wo auch immer es Gräben gibt.“ Genau hier könnte es auch Chancen für weitere Autohäuser geben, bei Denzel anzudocken. „Die Konsolidierung in unserer Branche in Europa schreitet fort, und das gilt auch für Österreich“, analysiert Strassl. Natürlich würden gewisse Entscheidungen von Herstellern in Bezug auf das Agentursystem oder die Kündigung von Netzen diese Situation weiter befeuern. „Jeder Händler, der gekündigt ist, soll bei uns bitte anrufen. Im Mitsubishi-Import oder im MG-Import gibt es eventuell noch Möglichkeiten.“ Nicht vergessen sollte man auch, dass Denzel mit Auto Plus eine wichtige Marke im Zubehör (etwa bei Hard-Tops für Pick-ups) ist und beim ReifenImport mit den Marken Bridgestone, Lassa und Sailun seine Marktstellung weiter ausgebaut hat. „Auch hier haben wir als Privatimporteur anders agiert als mancher Mitbewerber und die Reifenhändler vor Ort unterstützt sowie die Betreuung der Geschäftspartner intensiviert. So haben wir weitere Marktanteile dazu gewonnen.“ 06

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So weiblich ist die Auto-Branche Frauen sind nicht nur ein wichtiger Teil in der Autoindustrie. Sie haben sie sogar wesentlich geprägt. Auch wenn es vergleichsweise immer noch zu wenig Frauen in Spitzenpositionen in der Autobranche gibt – die Tendenz stimmt!

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Text: Petra Walter Fotos: Seat, Daimler AG, GM, BMW, Yves Forestier

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Quantensprünge und einseitige Politiker

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10.03.22 14:27

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100 heutige Autos emittieren etwa so viel wie ein Fahrzeug von damals … ohne den kontinuierlichen Entwicklungsfortschritt zumindest 50 Prozent mehr Verbrauch und Emissionen. Alternative Antriebe gab es damals noch wenig; Elektrofahrzeuge, die wegen der Batterietechnik nur über geringe Reichweiten verfügten, sowie Fahrzeuge mit Wasserstoffverbrennungsmotoren. Blickt man in die Zukunft, so wird seitens der Politik in Europa der Fokus bei CO2-Emissionen derzeit auf null gelegt, egal wie der Kraftstoff oder Energieträger ist. Alle Kohlenwasserstoffe als Kraftstoffe sind also – auch für Nutzfahrzeuge – in Zukunft nicht erlaubt. Der treibhausgasneutrale Effekt von E-Fuels wird derzeit in der Gesetzgebung leider nicht berücksichtigt, das bedeutet das Ende für Kohlenwasserstoffe als Kraftstoffe. Dann hätten nur Wasserstoffmotor und Brennstoffzellen Chancen.

Ganzheitliche Betrachtung wäre erforderlich Ganz wichtig ist die ganzheitlichesEnergiebetrachtung, die sich nicht nur um den Verkehr mit lediglich etwa 25 Prozent der Treibhausgase, sondern um sämtliche Verbraucher dreht. Was ist mit den restlichen 75 Prozent? Europa, speziell Deutschland und Österreich, verlaufen sich meiner Meinung nach total in die Schiene „Nachhaltig grün“. Das könnte sich längerfristig fatal auswirken. Wichtig ist und bleibt die Technologieoffenheit und auch das immer wieder unterdrückte Thema der bestehenden, alle 8 bis 10 Jahre erneuerten Autoflotte, diese Autos brauchen Kraftstoff.

null gestellt, sondern nur reduziert wird, in China sind jedenfalls Plug-in-Fahrzeuge dabei, bei den Syn-Fuels gibt es Ansätze, sie anders zu bewerten als in Europa. Verbrennungsmotoren dürften in den USA und China Zukunft haben. Das ist eine rein politische, keine verfahrenstechnische Frage. Bei Stufe Euro 7 hätte der Verbren-

Wird mit Wasserstoff betrieben: Hyundai Nexo Die optisch erfreulichste Erscheinung unter den Kleinbussen: Hyundai Staria

nungsmotor bei Schadstoffen schon so viel Potenzial, dass man nahezu auf null käme. Von 100 Prozent Schadstoffemissionen im Jahr 1987 liegen wir derzeit bei 2 bis 3 Prozent, mit Euro 7 würden die Schadstoffe auf 0,3 bis 0,5 Prozent gesenkt. Wir reden dabei vom Begriff „Zero Impact Emissionen“, also so wenig Eintrag, dass dieser im Grundrauschen untergeht, und das kann so weit führen, dass die Abgase aus dem Motor eine geringere Belastung produzieren als die Umgebung. Im Extremfall könnte der Partikelfilter (durch Ansaugen der Luft) Partikel aus der Umgebung herausfiltern und diese sogar sauberer machen. Akzeptierte man E-Fuels und berücksichtigte die nachhaltige Erzeugung, ließen sich auch Verbrennungsmotoren mit E-Fuels sparsamer machen, weil diese enger spezifizierbar sind. Wären E-Fuels flächendeckend verfügbar, ließe sich, v. a. in Kombination mit einem Hybridantrieb, der Wirkungsgrad von derzeit 40 bis 45 Prozent auf 50 bis 55 Prozent optimieren.

Motorenforschung steht langfristig still

Schiffe und Flugzeuge werden E-Fuels nutzen

Beim Pkw steht die Motorenentwicklungsforschung derzeit praktisch still. Hoffentlich kehrt da wieder Vernunft ein: Woher und wie sollen wir in Europa die benötigen Unmengen grüner Energie – also Strom und Wasserstoff – hernehmen? Denn eine Verlagerung zu null Emissionen für Fahrzeuge mit gleichzeitiger schmutziger Stromerzeugung wie etwa durch Kohle bringt nichts. Strom hat per Definition laut EU für den Fahrzeugantrieb derzeit auch kein CO2, obwohl bei seiner Herstellung durchaus (hohe) CO2-Emissionen anfallen können. Damit ist für die nächsten Jahre nicht absehbar, dass ein Hersteller auf Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren in Europa setzt, weil er bestraft wird. Weltweit gibt es das sonst nir-

Ein weiterer Riesenvorteil von E-Fuels ist die Verwendbarkeit für bestehende Motoren und Fahrzeuge, damit kann der große Altfahrzeugbestand kurzfristig treibhausgasneutral werden – und dies weltweit! Wird der EU-Vorschlag so umgesetzt wie derzeit bekannt, wird die klassische Motorenentwicklung in Europa deutlich reduziert oder aufgegeben. Weltweit wird es zwar weiter Verbrenner geben, dennoch fürchte ich, dass in Europa letztendlich langfristig Know-how und Pkw- wie Nfz-Motorenentwicklung verloren gehen. Nicht für Schiffe und Flugzeuge, deren Antriebe sollen an E-Fuels angepasst werden, weil die Politik das akzeptiert. Aber hier sprechen wir von wenigen Einheiten – die meisten außerhalb Europas. 03 AUTO & Wirtschaft

Bernhard Geringer mit seinem Golf GTI und seinem Audi

b Ing. Alfred Stadler ahnte, was aus dieser Marke werden würde, als er 1991 den Importeursvertrag unterzeichnete? Hyundai? Kannten in Österreich höchstens Eingeweihte. Pony, S-Coupé, Lantra und Sonata hießen die ersten 4 Modelle, die zum Verkaufsstart im September 1992 in Österreich angeboten wurden. Der günstige Preis war für die meisten Kunden das überzeugendste Argument für die Fahrzeuge aus Südkorea. Das blieb einige Jahre so – auch noch, als 1997 der Hyundai-Import in die Wolfgang Denzel AG eingegliedert wurde. Doch der Aufschwung war unverkennbar, die Absatzzahlen stiegen, nicht zuletzt weil Hyundai im Jahr 2000 den großen Santa Fe mit Allradtechnik aus Österreich auf den Markt brachte. 2004 wurde der Tucson präsentiert: Hyundai hatte als einer der ersten Hersteller das große Potenzial erkannt, das die damals neuen SUVs bieten würden. Und die Kunden griffen zu, schon ein Jahr nach Marktstart war der Tucson die Nummer eins im SUV-Segment in Österreich. Auch in anderen Ländern ging es steil bergauf, und Hyundai erkannte, dass sich mittelfristig eine eigene Produktion in Europa lohnen würde: 2006 fiel die Wahl auf Nosovice (Tschechien). Der i30 war das erste Auto aus der neuen Fabrik im Herzen des Kontinents und entwickelte sich schnell zum Verkaufsschlager – auch weil er sich im Design ganz klar von den Mitbewerbern in der Kompaktklasse

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FRAUENPOWER

• Der erste rein elektrische Mini wurde unter der Regie von Elena Eder entwickelt. Die italienische Maschinenbau-Ingenieurin und dreifache Mutter ist bei Mini Projektleiterin und hatte „schon als Kind mit Autos gespielt und immer schon eine Faszination für Komplexität und schöne Sachen: Autos sind für Ingenieure wie ein Tauchgang am Great Barrier Reef für Taucher.“

Cäcilie Bertha Benz zählt durch ihre Fernfahrt im Jahr 1888 als DIE Pionierin in der Geschichte des Automobils

er die Automobilindustrie für eine Männerdomäne hält, der irrt. Frauen spielten – und spielen immer noch – eine entscheidende Rolle in der Geschichte des Automobils. Viele Innovationen verdanken wir Frauen. Angefangen von der Etablierung des Autos an sich über die Erfindung von Blinker oder Scheibenwischer bis hin zur Teilnahme an Autorennen standen Frauen stets an vorderster Front und waren Wegbereiterinnen für das Automobil. Da wären zum Beispiel:

Mary Teresa Barra zählt als CEO von GM zu den einflussreichsten Führungskräften

• Mary Anderson. Der amerikanischen Bauunternehmerin und Erfinderin verdanken wir den Scheibenwischer. Sie erhielt 1903 das Patent für die erste Scheibenwischanlage der Welt. Diese hat nur mehr wenig mit aktuellen Scheibenwaschanlagen zu tun, der gefederte Schwingarm mit einem Gummiblatt, der mittels eines in Lenkradnähe angebrachten Hebels in Bewegung gesetzt werden konnte, wurde nach dem Ablauf des Patents 1920 zur „Serienausstattung“ beim Auto.

• Seit Ende 2021 ist die gebürtig Portugiesin Fedra Ribeiro Chief Operating Officer von Mobilize bei der Renault Group. Ribeiro arbeitete bereits für die Volkswagen Group, Raytheon Technologies oder Bosch und wurde 2020 von Vulog, einem französischen führenden Shared-Mobility-TechnologieUnternehmen, zu einer der weltweit 20 einflussreichsten Frauen im Bereich Mobilität ernannt.

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Elena Eder

Fedra Ribeiro

einem Automobil-Weltmeisterschaftsrennen, das heute als Formel 1 WM bezeichnet wird, an den Start ging. Auch in der mittlerweile fortgeschrittenen Entwicklung hin zur digitalisierten Mobilität, die sich elektrisch, vernetzt und gemeinschaftlich präsentiert, sind Frauen von außerordentlicher Bedeutung. Aufgrund ihrer Interessen und Fahrgewohnheiten beeinflussen sie nicht nur maßgeblich den Ausbau der Elektromobilität oder den von Carsharing-Konzepten, sondern leisten auch auf Entwickler- und Managementseite immer größer werdende Beiträge: • Mit nur 28 Jahren leitet Projektmanagerin Anna Homs im Volkswagen-Konzern ein Team von Fachleuten aus China, den USA und Deutschland und entwickelt heute Sprachsteuerungsassistenten für das Jahr 2030. Den aktuellen Wandel findet die Wirtschaftsingenieurin überaus spannend: „Wir befinden uns an einem Wendepunkt, der viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich bringt. Ich bin der Meinung, hier sollte sich jeder auf seine Weise einbringen.“

Gamechanger! Hyundais Weg vom „No Name“ zum „Game Changer“ beeindruckt! Text: Mag. Heinz Müller Fotos: Hyundai

Mag. Roland Punzengruber, Geschäftsführer Hyundai

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00 Nur E-Autos: vom kleinen Puma bis zum Transit

Alle neune! Ford HL zeigt, welche Txt 4 Pkws und 5 Nutzfahrzeuge als E-Autos kommen.

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s war das, was man in Österreich eine „richtige Ansage“ nennen würde: Jim Farley, CEO von Ford, war Mitte März sicht- und hörbar erfreut, als er die nächsten Schritte von Ford in Richtung einer vollelektrischen Mobilität in Europa ankündigte. Zusätzlich zu den bisherigen E-Modellen, dem sehr erfolgreichen Mustang Mach-E bei den Pkws und dem innovativen E-Transit, sollen in den kommenden Jahren 7 weitere vollelektrische Fahrzeuge in Europa auf den Markt kommen. „Die Ford Motor Company Austria gestaltet die Zukunft natürlich aktiv mit“, sagte Andreas Oberascher, Österreich-Chef von Ford, nur wenige Stunden nach der großen Ankündigung von Jim Farley und ergänzte: „Wir entwickeln Strategien für einen neuen, elektrifizierten Markt.“ Was das bedeutet? Oberascher: „Mit unserer neuen Unternehmensstruktur bei Ford etablieren wir eigenständige Geschäftsbereiche für Elektrofahrzeuge und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, die sowohl mit neuen E-Wettbewerbern als auch mit etablierten Fahrzeugherstellern in den Wettbewerb treten und gewinnen können.“ Wenn man diese Aussage über das ganze Unternehmen betrachtet, bedeutet das: Der Geschäftsbereich Ford Model e wird Innovationen und die Entwicklung zukunftsweisender Elektrofahrzeuge in großem Volumen beschleunigen und Software sowie Technologien für vernetzte Fahrzeuge und Dienstleistungen für ganz Ford entwickeln. Natürlich ist das Thema Elektrifizierung nicht neu für das Unternehmen: Mit dem Kuga wurde bei Ford das Elektrifizierungszeitalter bereits eingeläutet. Das beliebte SUV wurde – natürlich auch in Österreich – mit gleich drei verschiedenen Hybrid-Antriebs-Alternativen auf den Markt gebracht: Als Kuga PHEV (Plug-inHybrid), als Kuga EcoBlue Hybrid (Mild-Hybrid) und als Kuga Hybrid (Voll-Hybrid). Alle drei Versionen stehen für eine beispielhafte Verbrauchseffizienz mit geringen Abgasemissionen. Das Ziel war klar: Ford will alle Kunden mit den unterschiedlichsten Mobilitätsbedürfnissen ansprechen, was auch erreicht wurde.

Andreas Oberascher

Wirtschafts„faktor“ Frau schon heute Vergessen wir jedoch nicht, dass Frauen sich nicht nur in allen zukünftigen Bereichen im automotiven Sektor, etwa für ganzheitliche Mobilitätskonzepte, Konnektvität oder auch Cybersicherheit, einbringen werden. Sie tragen auch in Österreich bereits seit Jahren dazu bei, dass der (Wirtschafts-)Motor läuft. Die Statistik untermauert einmal mehr die Tatsache, dass Automobilität ganz schön weiblich ist: Im Jahr 2019 waren von den insgesamt 491.115 Angestellten im Segment „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ 315.572 Frauen – das sind satte 64 %. Unter den 163.034 Arbeitern in genau dieser Branche befinden sich 51.983 Arbeiterinnen – immerhin 31 % weibliche Power! 07

Der Ford Kuga ist bereits elektrifiziert und ein voller Erfolg Thema 08 von 35

08 Der nächste „Big Bang“ war die Einführung des vollelektrischen Mustang Mach-E im Jahr 2021 in Europa: Ein weiterer wichtiger Meilenstein, denn so wurde das Thema E-Auto in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gebracht. Das Verkaufsziel für 2021 wurde um gut 50 Prozent übertroffen, und die Reservierungen in den Büchern der österreichischen Händler lassen auch für die kommenden Monate weiterhin viel Freude erwarten. Doch der Mustang Mach-E war natürlich erst der Anfang, wenn auch ein sehr effektiver: Als nächster Schritt steht in Österreich heuer die Einführung des E-Transit bevor. Das Interesse in der Branche ist, wie man hört, groß, auch wenn anfangs wohl noch keine riesigen Volumina zu erwarten sein werden. Doch das sollte sich in den kommenden Jahren rasch ändern, denn der Siegeszug der vollelektrischen Fahrzeuge ist nicht aufzuhalten. Umso spannender war daher die eingangs erwähnte Ankündigung des obersten Ford-Bosses: Für Europa wird es sieben weitere vollelektrische Fahrzeuge geben – drei neue Pkw und vier neue Nutzfahrzeuge. Den Anfang macht ein völlig neues mittelgroßes Crossover, das schon Ende dieses Jahres vorgestellt und ab 2023 im Ford-Werk in Köln produziert wird. Das Fahrzeug soll eine Reichweite von 500 Kilometern haben: Der Name dieses Fahrzeugs soll in wenigen Monaten bekannt gegeben werden. Rund ein Jahr nach diesem Crossover, also ab 2024, wird die Produktion in Köln um ein zweites neues vollelektrisches Modell erweitert: Dabei wird es sich laut den Planungen von Ford um ein rein batterieelektrisches sportliches Crossover handeln.

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s waren durchaus spannende und für die Händler auch turbulente Zeiten, die Toyota in den vergangenen 3 Jahren in Österreich erlebte: Abschied vom privaten Langzeit-Importeur, Wechsel unter die Fittiche des Herstellers. Nicht jeder bisherige Händler blieb, doch das Management schaffte es, alle entstandenen Lücken mit neuen Partnern zu füllen. Und jetzt? Mit Holger Nelsbach steht seit Jänner ein neuer Mann an der Spitze des Importeurs. Einer, der nach dem von Heiko Twellmann geleiteten Umbruch die Aufbauarbeit fortsetzen will. Nelsbach spricht von einer beachtlichen Leistung, die in Österreich g

Text: Mag. Heinz Müller Fotos: Toyota

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Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!

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Ford FordMotor MotorCompany Company(Austria) (Austria)GmbH GmbH––Grünbergstraße Grünbergstraße15, 15,Top TopME ME4.2, 4.2,1120 1120Wien Wien

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Dass Ford gerade den Bereich SUV/Crossover auswählt, ist klar: Denn 2021 kamen 58 Prozent aller Pkw-Verkäufe in Europa aus diesem Bereich, das ist eine Steigerung um 20 Prozentpunkte im Vegleich zu 2020. Doch um die geplanten hohen Absatzziele zu erreichen, bleibt Köln natürlich nicht die einzige Produktionsstätte für E-Fahrzeuge in Europa: Denn auch Fords in Europa meistverkauftes Pkw-Modell, der im rumänischen Craiova produzierte Puma, wird ab dem Jahr 2024 als reines Elektrofahrzeug erhältlich sein. So will Ford neue Kunden für die Marke gewinnen! Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, investiert Ford rund zwei Milliarden US-Dollar (also 1,82 Milliarden Euro) in das Electrification Center in Köln und in eine zusätzliche Anlage zur Montage von Fahrzeugbatterien. Diese soll 2024 mit der Produktion starten. Andreas Oberascher: „Ford war im Vorjahr ja nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa die meistverkaufte Nutzfahrzeugmarke. Diese Position in Europa wollen wir weiter stärken und vier weitere Modelle der erfolgreichen TransitBaureihe elektrifizieren.“ Bereits 2023 starten der Transit Custom im Ein-Tonnen-Transporter-Segment und die Großraumlimousine Tourneo Custom. Im Jahr 2024 folgt dann die nächste Generation der kleineren Fahrzeuge, die vollelektrischen Transit Courier und Tourneo Courier. Auch diese beiden Fahrzeuge werden im umgerüsteten E-Auto-Werk in Craiova vom Band laufen. Mit dieser Initiative beschleunigt Ford den Prozess in eine umweltfreundliche Zukunft. Das Ziel ist ehrgeizig und wurde von Stuart Rowley Mitte März postuliert: „Wir planen, ab 2026 jährlich mehr als 600.000 Elektro-Modelle in Europa zu verkaufen, und haben uns darüber hinaus zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 gänzlich emissionsfrei zu sein.“ Das bedeutet bei Ford: „Bereit für Morgen“! 08

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zu 35 Jahren „AUTO & Wirtschaft“!

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Text: Mag. Heinz Müller; Fotos: Ford

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weltweit erste in Serie produzierte Wasser Elektro-Fahrzeug. Als „Zäsur für den Handel“ bezeichnet M land Punzengruber, der im März 2014 zum Importeurs aufgestiegen war, das Leitbild Premium“: Denn die neuen Fahrzeuge ben immer besser geschulte Verkäufer und Tec auch die Schauräume wurden in Richtung Premium“ adaptiert. 2016 kam der Ioniq als weltweit erstes Fah mit 3 elektrifizierten Antrieben auf den M Hybrid, Plug-in-Hybrid und reiner E-Mot E-Modelle folgten, mit dem Ioniq5 als ers massentauglichen Elektroauto mit 800-Vladetechnologie im Jahr 2021 als dem bish Höhepunkt. Dass diese Schritte richtig waren, zeigen e Zahlen: „Wir haben die durchschnittliche kaufspreise pro Auto zwischen 2017 und 32 Prozent gesteigert. 2021 erfolgte sogar Schritt Richtung 40 Prozent“, sagt Punzen „Das zeigt die Neuausrichtung der Marke Hyundai bedeutet Fortschritt: Und damit wir der wörtlichen Übersetzung gerecht.“ Außerdem sei es gelungen, den Anteil der kunden von 7 auf 26 Prozent zu steigern. Diese Richtung will der Importeur weiter halten: „Auch wenn wir auf der einen Seit Kunden verlieren, die die Preissteigerunge mitmachen wollen, bekommen wir durch Produkte viele neue Kunden dazu.“ So werde Hyundai heute längst als „Game ger“ wahrgenommen: „Das gilt nicht nur f Autoverkauf an sich, sondern für die Mob als Ganzes.“ So habe sich die Erfahrung m Online-Verkäufen bei Ausbruch der Pand Frühjahr 2020 bewährt, als Hyundai die F viel leichter an Kunden verkaufen konnte Schauräume wegen der Corona-Einschrän nicht mehr betreten konnten. Dazu kame Hyundai-Carsharing und das Auto-Abo-M alles unter Einbeziehung der Händlerpart ist noch lange nicht Schluss, sagt Punzeng „Wir haben viele neue Projekte im Köcher Ganz generell sieht Punzengruber den im Konzern verankerten Hyundai-Import als Vorteil: „Als Privatimporteur haben wir ei Handlungsfähigkeit und sind nicht Umset zentralen Konzernentscheidungen. Wir kö ein eigenständiger Unternehmer entscheid Punzengruber wiederholt auch das „klare nis zum lokalen Handel“: Die Phase der K dierung und Restrukturierung im Händler so gut wie abgeschlossen. „Nun wird die S zahl, die jeder Händler verkauft, noch gr bisher.“ 04

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Zweifelsohne sind die erwähnten Ladys Ausnahmeerscheinungen und nicht die Regel. Dass sich Frauen auf den Weg ins Auto-Universum begeben und ein Maschinenbau-Studium beginnen … da ist immer noch jede Menge Luft nach oben, auch wenn sich immer mehr junge Frauen dafür entscheiden. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist mit Sicherheit jener, schon im Kindesalter die Begeisterung für technische Berufe zu entfachen, da man davon ausgeht, dass bereits im Volksschulalter der Grundstein für die Berufswahl gelegt wird. Hier sind sowohl der Bildungssektor als auch die Unternehmen gefragt.

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abhob. Mit dem logischen Resultat, dass im Jahr 2010 der 100.000. Hyundai in Österreich zugelassen wurde. Mit dem ix35 kam dann der nächste Mega-Erfolg, und die Hyundai-Kunden erfuhren plötzlich etwas, was sie davor nicht gekannt hatten: Sie mussten auf ein Auto warten, und das anfangs deutlich länger als 6 Monate. 2012 wagte Hyundai mit dem i10 Click einen völlig neuen Absatzkanal, nämlich den Onlineverkauf. Aber stets unter Einbeziehung der Händler, wie der Importeur nie müde wird zu betonen. Ein „AhaEffekt“ in der gesamten Branche war die Folge, und Hyundai war allen etablierten Marken einen Schritt voraus. Klar, dass sich die Verkaufserfolge in der Zulassungsstatistik niederschlugen – mit dem Jahr 2013 als bisherigem Höhepunkt: Hyundai wurde mit einem Marktanteil von 6,61 Prozent Nummer zwei in Österreich! Dann begann eine Neuausrichtung der Marke. Das Preis-Leistungs-Verhältnis, lange Zeit das wichtigste Argument, sollte künftig nicht mehr der ausschlaggebendste Grund für den Kauf eines Hyundai sein – vielmehr wollte man auch mit Innovationen punkten. „Modern Premium“ nennt Hyundai den Weg Richtung designorientierte, innovative und qualitativ hochwertige Autos. Die, und das ist das wichtigste Credo des Herstellers, weiterhin für jedermann

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• Die Amerikanerin Mary Teresa Barra leitet seit 2014 General Motors als CEO, wurde im gleichen Jahr vom Time Magazine zu einer der 100 einflussreichsten Führungspersönlichkeiten der Welt ernannt und war 2016 auf der Forbes-Liste die weltweit fünfteinflussreichste Frau. Seit 2018 ist sie in der National Academy of Engineering.

• Cäcilie Bertha Benz. Eine, wenn nicht DIE Pionierin rund um die Erfindung des Automobils. Sie löste die ausschlaggebende Aufmerksamkeit für die Erfindung ihres Mannes Carl aus. Das Interesse am Motorwagen Nummer 3 hielt sich in Grenzen, letzte Vorbehalte wurden erst durch jene Langstreckenfahrt zerstreut, die Bertha zusammen mit ihren Söhnen 1888 unternahm.

Dieses Elektroauto verkauft sich sehr gut: Hyundai Ioniq5

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Jub äumsausgabe W

• Maria Teresa de Filippis. Es war im Jahr 1958, als die auch „Pilotino“ (kleiner Rennfahrer) genannte Italienerin mit einem Maserati als erste Frau bei

* Sailun Atrezzo ZSR, veröffentlicht im August 2021 auf autobild.de.

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Viel Neues! Dem Handel die Tür zu neuen Möglich­ keiten aufstoßen: Das ist das Ziel von Toyota. Neue Modelle helfen dabei.

Dieser beachtliche Zeitraum ist geprägt von ebenso guter Zusammenarbeit. „AUTO & Wirtschaft“ ist eine nicht wegzudenkende Institution in der Medienlandschaft – genauso wie sich Ford seit Jahrzehnten als einer der führenden Importeure für Pkws und Nutzfahrzeuge etabliert hat. Besonders stolz sind wir hierbei auf unser starkes und verlässliches Händlernetz!

löste den Benzin-Motor – Ende der 90er Jahre mit Pumpe-Düse- und später Common-Rail-Technik – als Hauptantrieb ab. Ein zweiter Fokus war, den Direkteinspritzer auch als Benziner salonfähig zu machen. Ende 1988, als ich zur Daimler-Motorenvorentwicklung wechselte, war Verbrauchs- neben der Emissionsverringerung bereits eines der Hauptziele, wobei sich die Forschung punkto verbesserter Abgasreduzierung schwerpunktmäßig auf Kurzstrecken gleich nach dem Start konzentrierte. Dabei ging es auch um die Positionierung des Katalysators näher am Motor, damit sich dieser schneller aufwärmt und so effizienter wird. Danach beschäftigen sich Forschung und Entwicklung mit der variablen Ventilsteuerung, die Verbrauchsvorteile versprach. Durch Downsizing, kombiniert mit Aufladung, erhielt man gleiche Leistung und deutlich niedrigeren Verbrauch. Bei Daimler konnte etwa ein aufgeladener 2,3-Liter-Vierzylinder die gleiche Leistung wie ein 3-Liter-Sechszylinder-Saugmotor realisieren, der Verbrauch des kleinen Motors war deutlich geringer. Wesentlich dominierte die Fahrzeugentwicklung auch das Sicherheitsthema. Es gab zwar schon ABS, dieses wurde langsam auf mittlere und kleinere Modelle ausgerollt, ebenso folgten zeitverzögert die Airbags. Analysiert man Crashtests von kleineren und mittelgroßen Fahrzeuge der 80er-Jahre, kollabierten die Karosserien beim Crash mit 64 km/h durchwegs, die Bodenplatten bogen sich auf, die Insassen wären mit höchster Wahrscheinlichkeit schwerst verletzt oder tot gewesen. Heute sind Fahrzeuge viel sicherer, die Karosserien wurden deutlich steifer, der Entwicklungsschwerpunkt lag darauf, für die Insassen eine Sicherheitszelle zu schaffen, dazu kamen zahlreiche weitere Sicherheitsfeatures – im Vergleich zu den späten Achtzigerjahren liegen Welten dazwischen. Auch der Luftwiderstand wurde ein großes Thema, der cw-Wert nimmt entscheidend Einfluss auf den Verbrauch, flachere Windschutzscheiben wirkten sich auf das Komfortbedürfnis aus, da sich der Fahrgastinnenraum stärker erwärmte, und der Wunsch nach Klimatisierung stieg. Beispiel etwa ist der damalige „cw-Weltmeister“ Audi 100 mit einem Wert von nur 0,30.

• Florence Lawrence. Der Vorgänger der heutigen Fahrtrichtungsanzeiger vulgo Blinker geht auf den „auto signaling arm“ der kanadischen Stummfilmschauspielerin Florence Lawrence zurück. Aus Leidenschaft zum Auto tüftelte sie 1914 am ersten „Blinker“: Dieser war eine Fahne an der hinteren Stoßstange, die sich durch Knopfdruck hob und senkte und andere über den Richtungswechsel informierte.

Auto Plus Fahrzeugzubehör GmbH, Erdbergstraße 189-193, 1030 Wien, www.autoplus-reifen.at

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Diesel. Das lag aber auch daran, dass die Benzinentwicklung weit hinterherhinkte und einfach kaum vergleichbar Lässiges bot. Sie sorgt dafür, dass auch die einst so sauberen Benziner unter Rußausstoß leiden.

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ge Begriffe sensationell niedrige CO- und HC-Werte. Doch die heutigen Abgaswerte entsprechen einem Bruchteil jener der späten Achtzigerjahre: Es gab damals auch keine Partikelfilter.

Auf eine Zeitreise Univ.-Prof. Dr. Bernhard Geringer, Vorstand des Instituts für Fahrzeugantriebe und Automobiltechnik an der TU Wien, blickt zurück und fordert für die Zukunft Technologieoffenheit.

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Perl: Autohersteller geht in Opel & Beyschlag ein Die Übernahme des Perl-Betriebs in Wien-Breitensee war exemplarisch für Wiens ersten Opel-Händler, Opel & Beyschlag: Die 1907 gegründete Firma Perl war – im Werk Liesing (heute Rheinmetall MAN Military Vehicles) – selbst Hersteller von Lkws und kleinen, viersitzigen Pkws, die auch als billige, langlebige Taxis bis in die späten 1950er-Jahre verwendet wurden. Als diese Produktion nicht mehr konkurrenzfähig war, wurde für das Importfahrzeuggeschäft das Reparaturwerk in Breitensee eingerichtet, das nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst die Russen und danach die französischen Besatzer belagert hatten. Zunächst Austin-Generalvertreter, war „Opel Perl“ (großes Bild links) später ein wichtiger Partner der GM-Marke auf dem Wiener Markt. Als 1975 Ing. Hermann Perl in Pension ging, verkaufte Geschäftsführer Rudolf Silberbauer nach rund zwei Jahren an Opel & Beyschlag. Mitte 1981 gingen in Breitensee die Lichter aus. Auch Bernhard Kandl, Beyschlags wichtigster Wiener Opel-Konkurrent, wechselte Anfang 1998 mit allen Betrieben vom Hertz-Lizenznehmer Rienhoff zur Opel & Beyschlag-Firmengruppe von Johannes Hall und wurde Teil von deren Mehrmarkenpolitik: Zu

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D Zeiten der alten GVO bot eine zusätzliche Autohausgesellschaft die Möglichkeit, juristisch eigentlich unangreifbar eine zusätzliche Automarke zu vertreiben, ohne den Vertrag mit der Hauptmarke zu verletzen.

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der Porsche Holding in Salzburg kommen allesamt aus dem „Innergebirg“. Hans Peter Schützinger und Johann Lechner aus dem Pinzgau und Rainer Schroll aus dem angrenzenden Pongau.

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ie Automobilindustrie durchläuft derzeit den größten Wandel ihrer Geschichte, ausgelöst durch die Digitalisierung und den Wandel in Richtung Elektromobilität. Dieser Herausforderung stellt sich natürlich auch die Porsche Holding: „Unsere Hauptaufgabe ist es, das Unternehmen mit seinen weltweit mehr als 34.000 Beschäftigten zukunftssicher zu machen“, sagt Dr. Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung. Alle Bereiche müssten strategisch und langfristig profitabel aufgestellt werden, so der Manager. Eine Mammutaufgabe, schließlich ist die Porsche Holding in den vergangenen Jahrzehnten sukzessive von Salzburg aus zu einem Großunternehmen gewachsen, das in 29 Ländern auf 3 Kontinenten tätig ist. Groß- und Einzelhandel mit den Marken des Volkswagen Konzerns, natürlich der gesamte Bereich After Sales, aber auch alle Finanzdienstleistungen und der IT-Bereich gehören zu diesem Portfolio. Doch wie geht die Porsche Holding mit den Herausforderungen der vergangenen Jahre um? Pandemie, Halbleitermangel, vorübergehende Produktionsstopps und neuerdings der Krieg in der Ukraine seien natürlich extrem herausfordernd, sagt Schützinger. Und doch: Im Vorjahr schaffte die Porsche Holding mit weltweit 674.800 Neuwagen im Groß- und Einzelhandel ein Plus von 3,2 Prozent. Was erfreulich ist: Die Kauflust der Kunden ist – nicht nur in Österreich – weiterhin hoch; die Auftragsbücher werden voller und voller. Und es ist aktuell auch nicht davon auszugehen, dass sich das im kommenden halben Jahr ändern wird, vemutlich wird dieser Zustand uns alle sogar noch länger begleiten. Die Porsche Holding will von ihren großen Zielen aber nicht abrücken: Der Absatz von Elektroautos, der im vergangenen Jahr einen ordentlichen Aufschwung erlebte, soll in den kommenden Jahren auf mehr als 20 Prozent steigen – quer über alle Marken und Märkte berechnet. Mit Autos wie dem VW ID.Buzz (Foto) sollte das gelingen!

Österreichs Autobranche beweist, dass Geschäftsaufgabe oft nicht Zusperren bedeutet.

Mit dem Autohaus den Namen übernehmen? Frey blieb aber als Name von BMW-Autohäusern im Raum Salzburg und Kärnten erhalten, als Pappas sie von den Frey-Schwestern Elisabeth und Michaela (die nicht mit den Frey in Wien verwandt sind) übernahm. Auch Denzel beließ bisherige Autohausnamen weiterhin auf Beteiligungs-Autohäusern wie Höglinger in Linz oder Unterberger in Tirol, ebenso auch bei Übernahmen in Wien und Niederösterreich – wie Zitta, Simscha oder Plattner. Andere, wie beispielsweise die Sonnleitner-Gruppe, „kassierten“ zahlreiche Namen bei der Integration in den Regionshändler in Westund Ostösterreich sowie Teilen Süddeutschlands. War ein Autohaus regional besonders bekannt, wurde er bestenfalls vorübergehend (Schoeller in Oberösterreich z. B.) von Sonnleitner weitergenutzt. Tatsächlich hatte auch der Renault-Konzern immer wieder seine eigenen Vorstellungen davon, wie die Markenpartner ihre Standorte zu benennen haben. Ähnlich die im Handel expansive Eisner-Gruppe, früher unter anderem Hanomag-, Caterpillar-, Berliet- und Dodge-Importeur. Übernahm das Unternehmen eingeführte – oftmals in Insolvenz geratene – Konkurrenten im Pkw-Retail, waren deren Namen bald Geschichte: so Jelinek in Wien-Meidling, Fritz Neckam in Wien und Schwechat oder Grasser in Klagenfurt.

Austro Diesel sind nach dem Konkurs der Autobank die bekannten Nachfolgefirmen des früheren Fahrzeughandels- und Importgiganten Tarbuk vollkommen von der Bildfläche verschwunden: Die 1920 als Vertretung für Mathis-Automobile gegründete Firma importierte, handelte und servicierte nicht nur Skoda, Nissan, Saab Jaguar, Rover und Deutz-Fahr. Den Startschuss zur gezielten und an prominenten personellen Opfern reichen Generaldemontage des Konzerns, die auch durch den Trend von Privat- zu Herstellerimportgesellschaften forciert wurde, verkörperte ab 1997 der von frühen (aber weiteres Geld vernichtenden) Digitalfantasien getriebene Dr. Norbert Frömmer. Nachdem Tarbuk 2003 mit 400 Millionen Umsatz weiter Verluste schrieb, überließ man das endgültige Sanierungsfinale dem als Sanierer bekannten Dr. Erhard Grossnigg. Wie rasch und radikal der Verlust des Automobilmarkenvertrags den Niedergang eines Familienunternehmens besiegeln kann, bewies Familie Frey am (seit Anfang 1971 erfolgreichen) Toyota-Import, der auch den zähen Aufbau des Luxusablegers Lexus umfasste. Die von Frey gegenüber Händlern oft geübte rigide Vorgangsweise „zog“ beim Hersteller nicht: Dessen Wünsche wie höhere Absatzzahlen, überhörten die Frey. So baute Heiko Twellmann ab 2019 für Toyota Europa Import und Handelsnetz neu auf. Für Frey waren dann bei der Firmen-Vollbremsung weder der noch verbliebene Handel mit der britischen Nobelmarke Aston Martin – die über viele Jahre in Österreich nur einstellige Zulassungszahlen erreichte – noch die als Ersatz für das japanische Volumengeschäft geplanten chinesischen Produkte der (ursprünglich britischen) Sportautomarke MG und der ebenfalls chinesischen Nutzfahrzeugmarke Maxus die Lösung. Als stabil profitabel erwiesen sich dagegen Immobiliengeschäfte, die parallel zu den in Konkurrenz

und Handelsstruktur analysiert: Aktionäre würden sie als „permanente Konsolidierung“ beschreiben.

Wie weggefegt: Wo sind die Nachkriegsgiganten? Dabei sind jede Menge bekannter Namen in Österreichs Automobilgeschichte eingegangen, die im

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Unvergessene Firmennamen

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