TECHNIK Werksberufsbildung
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Neues, grosszügiges Ausbildungszentrum von Porsche in Zuffenhausen
EIGENEN NACHWUCHS AUSBILDEN Fachkräftemangel? Bei Porsche im Stammwerk Zuffenhausen kennt man die Antwort: Mit einem eigenen Ausbildungszentrum können sowohl Nachwuchsfachkräfte für die Fertigung im nahegelegenen Hauptwerk wie auch für das Entwicklungszentrum Weissach ausgebildet werden. Insgesamt werden aktuell rund 500 Lernende in technischen, kaufmännischen und logistischen Berufen geschult. Sie bereiten sich auf die berufliche Zukunft vor, um später bei Porsche angestellt zu werden. Text: Andreas Senger | Bilder: Porsche
A
ndreas Niermann, einer der beiden Leiter der technischen Berufsbildung, ist sichtlich stolz auf das Erreichte: «Nach zwei Jahren Bauzeit und 30 Millionen Euro Investitionen durften wir im vergangenen September das neue Ausbildungszentrum zusammen mit Prominenz aus Politik und Wirtschaft eröffnen.» Mit 14‘000 Quadratmetern Nutzfläche hat der Sportwagenhersteller seine Ausbildungsstätte auf einem 9000 Quadratmeter grossen Gelände in der Nähe des Stammwerkes Zuffenhausen neu errichtet. Seit 1942 bildet Porsche Berufslernende selber aus und hat unterdessen mehr als 4500 Azubis (Auszubildende) in die Berufswelt entlassen. Wohlgemerkt: Wer als Jugendlicher die Ausbildung im Porsche-Ausbildungszentrum erfolgreich absolviert, hat eine Übernahmegarantie, sprich ein Arbeitsplatz bei Porsche ist ihm sicher. Ausbildung und auch Dienstleister Die AUTO&Technik durfte exklusiv einen Blick hinter die Kulissen werfen. Wir hatten Gelegenheit, im laufenden Ausbildungsbetrieb mit Tobias Strauch, Ausbildungsmeister für die technische Berufsausbildung, das Ausbildungszentrum live zu erleben. Auf einem Rundgang zeigte er uns die Räumlichkeiten im Betrieb und begründete die Ausbildungsphilosophie. Was zuerst auffällt: Die Lernenden verrichten nicht nur Arbeiten, die streng auf ihr Berufsfeld zugeschnitten sind, sondern auch Aufgaben, die dem Porsche-Werk zugutekommen. So erteilt Porsche
automotive total:
Piekfein und topmodern eingerichtet: In der hellen Ausbildungswerkstatt nahe des Porsche-Stammwerkes Zuffenhausen werden die rund 500 Berufslernenden auf ihre spätere Tätigkeit im Werk oder in der Entwicklung intensiv vorbereitet. seinen Auszubildenden regelmässig interne Aufträge, wie zum Beispiel das Anfertigen von technischen Schnittmodellen (vom Motor bis zum kompletten Fahrzeug) oder das Zerlegen von Fahrzeugkomponenten, um die Ersatzteileversorgung auch für ältere Fahrzeuge sicherzustellen. «Wertschöpfende Tätigkeiten sind uns in der Ausbildung besonders wichtig», erklärt Strauch. Riesiger Ansturm Die jährlich rund 150 Ausbildungsplätze in den Berufen Kfz-Mechatroniker mit Schwerpunkt Pkw-Technik oder System- und Hochvolttechnik, Fahr zeuginnenausstatter, Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker mit Fachrichtung Karosseriebautechnik, Fahrzeuglackierer, Industriemechaniker
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Für 30 Millionen Euro erbaute Porsche innert zwei Jahren neben dem bisherigen, mittlerweile zu kleinen Ausbildungszentrum einen imposanten Neubau.