„Dolomiten“-Spezial „Meine Gesundheit“, April 2025 · Herausgeber, Verlag und Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen Redaktion und Druckerei: Weinbergweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471/928888 · Chefredakteur: Elmar Pichler Rolle Redaktion: Edith Runer · Mitarbeit: Dr. Christian Thuile · Bilder/Illustrationen: Shutterstock und www.freepik.com Layout: Athesia Druck GmbH, Werbeberatung · Koordination: Lidia Galvan, „Dolomiten“-Anzeigenabteilung, Tel. 0471/925312, dolomiten.spezial@athesia.it
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Was wirklich hilft
Ihr Körper spielt verrückt – und keiner hat Ihnen gesagt, dass es so wird? Die Wechseljahre können Frauen ziemlich aus der Bahn werfen. Doch es gibt Wege, die Zeit der Menopause gelassen zu meistern. Was wirklich hilft und welche Mythen Sie vergessen können, verraten 3 Gynäkologinnen und ein Gynäkologe des Gesundheitszentrums St. Josef Meran–Bozen.
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Schlafstörungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme, Herzrasen, psychische Instabilität, Libidoverlust – etwa ein Drittel der Frauen leidet erheblich unter Wechseljahresbeschwerden, die mitunter schon Jahre vor der Menopause beginnen. „Weil diese Symptome nicht isoliert, sondern oft zusammen auftreten, ist es für die betroffenen Frauen eine große Herausforderung, den Alltag zu meistern“, sagt die Gynäkologin Dr. Judith Wörnhart. Ihr Rat: Stopptaste drücken und einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Ein einfühlsames Gespräch helfe, individuelle Behandlungsmöglichkeiten zu finden. „Eine gute medizinische Begleitung berücksichtigt sowohl die persönlichen Bedürfnisse als auch das Risiko-Nutzen-Verhältnis einer Hormonersatztherapie“, so Dr. Wörnhart. Selbst ohne starke Beschwerden empfiehlt sie den Austausch mit der Frauenärztin: „Viele Frauen erkennen erst im Gespräch, dass ihre Beschwerden hormonell bedingt sind. Dieses Wissen hilft, Veränderungen gelassener zu akzeptieren und sich selbst besser zu verstehen.“
WAS SIND WECHSELJAHRE?
Kurz gefasst sind die Wechseljahre bei der Frau eine Phase der hormonellen Umstellung am Ende der fruchtbaren Lebenszeit. Die hormonelle Veränderung bedeutet, dass die Eierstöcke nun deutlich weniger weibliche Geschlechtshormone (Östrogene und Progesteron) produzieren. Der Eisprung
und die Periode sind anfänglich sehr unregelmäßig, bis sie letztendlich ausbleiben. Dieser hormonelle Umschwung ist auch die Ursache der verschiedenen mittel- bis langfristigen Symptome, die die Wechseljahre begleiten, etwa Hitzewallungen, Schlafstörungen, Veränderung der Haut und der Schleimhäute.
Die Gynäkologin Dr. Ester Scola klärt auf IRRTÜMER ZU DEN WECHSELJAHREN
∙ Wechseljahre sind eine Krankheit: Falsch! Sie sind ein biologischer Prozess.
∙ Frauen ab 50 sind in den Wechseljahren: Falsch! Die Menopause kann auch schon mit 40 eintreten.
∙ Es sind schlimme Jahre für jede Frau: Falsch! Ein Drittel hat kaum Beschwerden, ein Drittel mittelstarke, ein Drittel starke.
∙ Wechseljahre = Hitzewallungen: Falsch! Es gibt eine Vielzahl von weiteren möglichen Beschwerden
Hormonersatztherapie: Segen oder Fluch?
Vor allem bei starken Beschwerden während der Wechseljahre wird häufig eine Hormonersatztherapie angeboten, entweder mit Östrogenen allein oder in Kombination mit Progesteron. Die genaue Zusammensetzung hängt von der individuellen Situation ab. „Die Hormonersatztherapie hat viele Vorteile“, erklärt die Gynäkologin Dr. Lerede Gatti: „Sie lindert Hitzewallungen, senkt das Risiko für
und Risiken. In dieser Lebensphase steigt etwa das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für Osteoporose. Regelmäßige Untersuchungen und eine Veränderung des Lebensstils – gesunde Ernährung, Bewegung, Ruhepause –können vorbeugen.
Wahr ist: Viele Frauen empfinden die Wechseljahre als Befreiung von Menstruationsbeschwerden und Verhütungssorgen.
Knochenbrüche, Diabetes und Darmkrebs und kann sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken.“ Doch viele Frauen fürchten ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall, das immer wieder kolportiert wird. Dr. Gatti: „Sind Frauen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbelastet, besteht tatsächlich ein leicht erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Hier muss genau abgewogen werden.“
Lesen Sie weiter auf Seite 6.
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VERHÜTEN IN DEN WECHSELJAHREN
Insbesondere in der Übergangszeit (Perimenopause) ist es wichtig, weiterhin sicher zu verhüten. Auch wenn die Menstruation unregelmäßig wird oder ausbleibt, kann eine Frau fruchtbar sein, da der Eisprung auch nach dem letzten Zyklus noch stattfinden kann. Im Allgemeinen gilt, dass eine Frau mindestens 12 Monate nach der letzten Periode verhüten sollte,
Der Gynäkologe Dr. Herbert Heidegger empfiehlt Frauen im Alter von mehr als 60 Jahren und Frauen, die mehr als 10 Jahre nach Beginn der Menopause mit der Hormonersatztherapie beginnen, eine transder-
um sicherzustellen, dass keine Schwangerschaft mehr eintreten kann. Bei Frauen, die vor dem 50. Lebensjahr in die Wechseljahre kommen, sollte die Verhütung nach der letzten Menstruation mindestens 2 Jahre lang fortgesetzt werden. Es kann vorkommen, dass die Eierstöcke auch nach mehreren Monaten ohne Periode plötzlich wieder aktiv werden und Follikel reifen.
male Lösung – in der Regel ein Pflaster auf der Haut, durch das die Hormone in den Körper gelangen. „Das gilt auch für Frauen mit erhöhtem Thromboserisiko, Adipositas und für starke Raucherinnen.“ Und wie
ist es mit dem oft zitierten Brustkrebsrisiko durch die Hormonersatztherapie? „Das ist sehr gering und liegt bei 3 zusätzlichen Fällen pro 1000 Frauen ab 5-jähriger Anwendung.“ Außerdem erhöhe eine alleinige Östrogentherapie das Risiko gar nicht. „Je länger die Einnahme, desto höher das Risiko“, fasst er zusammen. Eine
Dr. Judith Wörnhart Gynäkologin
regelmäßige Vorsorge sei aber ohnehin wichtig.
Alternative Methoden zur Unterstützung
Neben der klassischen Hormontherapie gibt es komplementärmedizinische Ansätze, die Beschwerden lindern können. „Dazu gehören nicht-biologische
Dr. Ester Scola Gynäkologin
Methoden wie Meditation, Yoga, Qigong, aber auch Akupunktur und klassische Naturheilverfahren“, so Dr. Heidegger. Besonders zur Linderung von Hitzewallungen werden biologische Verfahren wie Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) eingesetzt. Auch Phytoöstrogene, die in Soja, Rotklee, Leinsamen
Dr. Lerede Gatti Gynäkologin
und Hopfen enthalten sind, haben eine östrogenähnliche Wirkung und senken nachweislich die Hitzewallungsfrequenz. „Diese Pflanzenstoffe können eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung sein, vor allem für Frauen, die keine klassische Hormonersatztherapie möchten oder machen dürfen“, erklärt Dr. Heidegger.
Dr. Herbert Heidegger Gynäkologe
Im Alltag können Frauen mit gezielter Ernährung und Bewegung Beschwerden reduzieren. „Ballaststoffreiche Kost mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und gesunden Ölen sowie wenig Fleisch ist ideal“, sagt Dr. Heidegger. „Salbeitee kann die Schweißproduktion hemmen, und regelmäßige Bewegung senkt das Krebsrisiko, insbesondere jenes von Brustkrebs, um etwa 30 Prozent.“
Und wie ist das nun beim Mann?
Nein, Männer bleiben von den Wechseljahren nicht verschont. Wie sich die sogenannte Andropause bemerkbar macht, lesen Sie auf der nächsten Seite.
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Testosteron im Sinkflug
Männer in den Wechseljahren – sie sind nicht „besser“ als die Frauen. Sie leiden zum Beispiel an Stimmungsschwankungen, und die Lust auf Sex ist auch nicht mehr die, die sie mal war. Doch keine Panik: Auch für Männer gibt es Hilfe.
Was die Menopause bei der Frau, ist die Andropause beim Mann. Oft wird die Lebensphase auch als „männliche Wechseljahre“ bezeichnet. Kurzum geht es dabei um einen altersbedingten Rückgang des Testosteronspiegels. Im Gegensatz zur Menopause tritt diese aber schleichend auf und ist nicht mit einem abrupten Hormonabfall verbunden. Dennoch kann sie erhebliche Auswirkungen auf das körperliche und geistige Wohlbefinden haben.
Die Symptome
„Das Spektrum an Symptomen der Andropause ist sehr breit“, sagt der Urologe Dr. Egmond Jenny vom Gesundheitszentrum St. Josef Meran-Bozen. Viele Männer fühlen sich demnach zunehmend antriebslos. Plötzlich fühlt man sich schlapp, baut Muskelmasse
ab, nimmt am Bauch zu. Dazu kommen unter anderem Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme und Konzentrationsstörungen. Mehrere Symptome ähneln jenen von Frauen in der Menopause, etwa der Libidoverlust. Zudem sind Erektionsstörungen möglich. Nicht zuletzt steigt das Risiko von Osteoporose.
Die „Hausmittel“
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Wer die Zeichen rechtzeitig erkennt, kann viel dagegen tun. „Eine eiweißreiche, nährstoffdichte Ernährung, regelmäßiges Kraft- und Ausdauertraining sowie ausreichend Schlaf stabilisieren den Hormonhaushalt und helfen, den Körper in Form zu halten“, empfiehlt Dr. Jenny. Auch gezielte Nährstoffe wie Zink und Vitamin D können Testosteron auf natürliche Weise pushen.
Die Hormontherapie
Allerdings sind die Symptome zum Großteil unspezifisch, weshalb die Andropause oft nicht sofort erkannt oder mit anderen Erkrankungen verwechselt wird. Deshalb kann eine diagnostische Abklärung von Nutzen sein. „Sie basiert auf einer Kombination aus Symptombeschreibung, körperlicher Untersuchung und Laboranalysen, bei denen unter anderem der Testosteronspiegel gemessen wird und eventuelle Ursachen von Testosteronmangel eingegrenzt werden können“, erklärt der Facharzt.
Die Behandlung der Andropause ist individuell und hängt von der Schwere der Symptome sowie dem Testosteronspiegel ab. „Ist er sehr niedrig und bestehen deutliche Beschwerden, kann eine Hormontherapie sinnvoll sein“, so Dr. Jenny, „etwa in Form von Gelen, die auf die Haut aufgetragen
werden, kurz oder lange wirksamen Injektionen, Pflastern, Tabletten. Diese Therapie senkt das Risiko für die körperlichen Auswirkungen des Testosteronmangels. Der Testosteronersatz sollte laut dem Facharzt allerdings nur nach sorgfältiger Abwägung und unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Wichtig sei zudem, dass der PSA-Wert regelmäßig kontrolliert wird.
„Bei bekanntem Prostatakarzinom ist eine Hormontherapie nicht möglich“, räumt der Facharzt ein.
Dr. Egmont Jenny, Urologe im Gesundheitszentrum St. Josef Meran–Bozen
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Ständig auf der Suche nach Krankheitssymptomen, stets überzeugt, an einer schweren Krankheit zu leiden – Hypochondrie ist keine Einbildung, sondern eine ernst zu nehmende psychische Störung. Doch die gute Nachricht: Sie lässt sich behandeln. Warum Betroffene nicht einfach übertreiben und welche Wege aus der Angst führen, erklärt der Psychologe Martin Fronthaler.
Du bist ein Hypochonder!“
Umgangssprachlich wird dieser Satz meist abwertend gegenüber Menschen gebraucht, die ständig über Wehwehchen klagen. Nur die wenigsten wissen, dass Hypochondrie eine psychische Erkrankung ist – und gar nicht so selten vorkommt. Etwa eine von 100 Personen ist laut internationalen Studien von Hypochondrie betroffen – das entspricht in etwa anderen psychischen Erkrankungen wie Angst-, Essstörungen. Doch während diese regelmäßig diagnostiziert werden, bleibt Hypochondrie oft unter dem Radar.
Warum das so ist? „Weil sie nach wie vor den Beigeschmack der Simulation hat“, vermutet Martin Fronthaler. Der Leiter des Therapiezentrums Bad Bachgart ist Psychologe und Psychotherapeut, und er kennt das Leiden der Betroffenen. „Hypochonder werden oft belächelt oder genervt abgewimmelt. Man unterstellt ihnen, dass sie übertreiben, Aufmerksamkeit suchen oder das Gesundheitssystem ausnutzen.“
Eingebildet krank? Nein!
Der „eingebildete Kranke“ – so lautet das gängige Klischee. Doch die Wahrheit ist: Hypochonder haben intensive Angst. Sie sind überzeugt, dass sie schwer oder gar lebensbedrohlich krank sind, was sie sehr belastet. Deshalb wollen sie diese scheinbare Krankheit unbedingt in den Griff bekommen. „Das unterscheidet sie von klassischen Angstpatienten“, erklärt Martin Fronthaler, „diese fürchten, dass etwas passieren könnte. Hypochonder hingegen wissen angeb -
WAS IST HYPOCHONDRIE?
Hypochondrie (aus dem griechischen „hypo“ und „chondros“ – für „unter den Rippen“, wo man in der Antike die Ursache für psychische Leiden vermutete) ist eine psychische Erkrankung, die den Zwangsstörungen zugerechnet wird. Betroffene sind überzeugt davon, schwer krank zu sein – trotz unauffälliger
medizinischer Befunde. Sie interpretieren harmlose Körperempfindungen als Symptome gefährlicher Krankheiten und suchen ständig nach Bestätigung, oft durch Arztbesuche oder Internetrecherche. Dieses Verhalten führt zu einem belastenden Teufelskreis, aus dem sie alleine nur schwer herausfinden.
lich, dass es schon passiert ist – und setzen alles daran, es zu ergründen.“ Konkret: Sie suchen einen Arzt nach dem anderen auf, verlangen immer neue Tests, durchforsten das Internet viele Stunden lang nach Beweisen. Aber weder „Dr. Google“ noch medizinische Fachleute können sie beruhigen. Im Gegenteil: Irgendwann
Gesund und doch krank: Ein Hypochonder bildet sich nichts ein, sondern leidet an einer ernsten psychischen Störung.
schreibt der Hausarzt vielleicht nur noch genervt ein Rezept oder nimmt eine unnötige Untersuchung vor, um sie loszuwerden. Was sie aber erst recht in ihrer Vermutung bestärkt, dass etwas übersehen wurde, weshalb sie noch tiefer recherchieren. „Ein Teufelskreis!“
Lesen Sie weiter auf Seite 12.
Weil es tatsächlich Simulanten gibt, die das System ausnutzen, werden echte Hypochonder oft in einen Topf mit ihnen geworfen – von Ärzten, von Angehörigen, von der Gesellschaft. Das führt zu Rückzug und Scham. „Viele spüren selbst, dass sie mit ihren Gedanken und Handlungen übertreiben“, weiß der Psychologe aus zahlreichen Gesprächen, „aber dann lauert da wieder dieses nagende Gefühl im Hinterkopf: Was, wenn doch …? Und schon geht die Recherche von vorne los.“
Angst vor Kontrollverlust
Der eine Leser oder die andere Leserin mag sich jetzt vielleicht fragen: Bin ich ein Hypochonder, weil ich mich öfter dabei ertappe, Krankheitssymptome zu googeln, oder weil ich mit einem Problem mehrere Arztpraxen abgeklappert habe, um Zweit- oder Drittmeinungen einzuholen? „Nein“, winkt Martin Fronthaler ab. Leichte hypochondrische Anzeichen seien noch keine Zwangsstörung. „Akut behandlungsbedürftig wird ein solches Verhalten erst, sobald die
Wer ohne Vorwürfe das Gespräch sucht, hat eine größere Chance, dass der Betroffene nachdenkt und einer Therapie zustimmt.
MARTIN FRONTHALER
Recherche den Alltag bestimmt und damit die Lebensqualität beeinträchtigt.“ Aber woher kommt dieser Zwang? „Dahinter steckt meist die Angst vor dem Kontrollverlust.“ Und in der Folge der zwanghafte Versuch, etwas unter Kontrolle zu bekommen –das einem allerdings wie ein Phantom ständig zu entwischen scheint. Die Hypochondrie trifft oft Menschen, die in ihrem Leben einen Kontrollverlust erlitten haben – etwa durch den Tod eines Angehörigen oder durch eine schwerwiegende Krankheit im Umfeld. Andere sind von klein auf in Angst erzogen worden: Pass auf, fall nicht runter! Zieh dich warm an, sonst
Angehörige reagieren oft genervt, wenn jemand ständig über mögliche Krankheiten mutmaßt, die er oder sie nicht hat. Doch Menschen, die an Hypochondrie leiden, brauchen Zuwendung und Hilfe.
wirst du krank! „Solche Menschen lernen früh, dass Kontrollverlust etwas Gefährliches ist – und tragen diese Überzeugung ins Erwachsenenleben.“ Manchmal reicht ein kleiner Auslöser, um die Spirale in Gang zu setzen. Vom Persönlichkeitsprofil her sind Hypochonder meist perfektionistisch und gewissenhaft, aber gleichzeitig selbstunsicher. „Durch das Entdecken einer Krankheit hoffen sie, Sicherheit zu erlangen – doch je mehr sie suchen, desto unsicherer werden sie“, erklärt Martin Fronthaler.
Betroffene ernst nehmen Was hilft Betroffenen, und wie hilft man ihnen? Das Wichtigste ist: Sie ernst nehmen! Ärzte sollten aufmerksam werden, wenn jemand trotz unauffälliger Befunde nicht aufhört, neue Untersuchungen zu verlangen. Ein behutsamer Hinweis, dass man die massive Angst wahrnimmt, kann die Bereitschaft für psychotherapeutische Unterstützung fördern. Auch Angehörige sollten Ruhe bewahren, statt genervt zu reagieren. „Wer ohne Vorwürfe das
Gespräch sucht, hat eine größere Chance, dass der Betroffene nachdenkt und einer Therapie zustimmt.“ Und was erwartet die Patienten in einer Therapie? „Konkret geht es darum, sie in die Selbstsicherheit zu führen“, unterstreicht Martin Fronthaler. Je stabiler die Betroffenen sind, desto weniger Angst haben sie vor Kontrollverlust – und desto geringer wird ihr Zwang, nach Sicherheit zu suchen. „Oft hilft es, die Patienten auf die sogenannte Metaebene zu führen, sodass sie ihr eigenes Verhalten von außen betrachten können.“ Wichtig sei es auch, dass sich Hypochonder mit ihrer Angst auseinandersetzen und lernen, sich ihr zu stellen. Wird die Angst überwunden, wird auch der Kopf wieder frei für Themen abseits von Krankheit und Tod.
Martin Fronthaler, ist Psychologe, Psychotherapeut und Systemischer Familientherapeut. Seit 2020 leitet er das Therapiezentrum Bad Bachgart in Rodeneck.
Vorsorge, die Leben retten kann
Mit der neuen Gefäßdiagnostik bietet die Melittaklinik eine umfassende Vorsorgeuntersuchung, die Leben retten kann –kompakt in einer einzigen Sitzung und ohne lange Wartezeiten.
Früherkennung schützt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen Herzinfarkt und Schlaganfall zählen zu den häufigsten Todesursachen in Südtirol. Doch moderne Diagnostik kann gefährliche Veränderungen an den Gefäßen frühzeitig aufdecken –lange bevor Symptome auftreten. Die Melittaklinik in Bozen erweitert ihr Angebot jetzt um hochmoderne Gefäßdiagnostik unter der Leitung des erfahrenen Spezialisten Dr. Giuseppe Roscia, ehemaliger Koordinator des Ultraschallzentrums des Sanitätsbetriebes Bozen.
Maßgeschneiderte Untersuchungspakete für jeden Bedarf
„Unser Screening-Paket umfasst drei entscheidende Echocolordoppler-Untersuchungen in nur einer Sitzung: Halsgefäße, Bauchaorta und arterielle Gefäße der unteren Extremitäten“, erklärt Dr. Roscia. Diese Kom-
bination ermöglicht eine präzise Gesamtbeurteilung des kardiovaskulären Risikos in nur einer Sitzung.
Symptome nicht ignorieren Viele Symptome sind auf Probleme in den Gefäßen zurückzuführen. „Ablagerungen oder Stenosen in den Gefäßen können zu Sehstörungen, Schwindelanfällen oder motorischen Störungen führen“, erläutert Dr. Roscia, „besonders wenn Vorerkrankungen in der Familie schon aufgetreten sind, ist es ratsam, die Gefäße zu checken, um gegebenenfalls schnell eingreifen zu können.“
Modernste Technik trifft auf Expertenwissen
Die neue Leistung reiht sich nahtlos in die Philosophie der Melittaklinik ein: hochmoderne Medizin verbunden mit persönlicher Betreuung. „Wir setzen modernste Ultraschallgeräte ein und stellen sicher, dass jede Untersuchung von einem Spezialisten durchgeführt wird“, betont Dr. Roscia. Der sofort ausgehändigte Befund sorgt für Transparenz und ermöglicht schnelles Handeln bei Auffälligkeiten.
Individuelle Nachsorge für Gefäßpatienten Neben der präventiven Unter-
Ein Meilenstein für betroffene Frauen: Die Melittaklinik Bozen hat ein spezialisiertes Zentrum für Lipödem-Patientinnen eröffnet.
Das Lipödem ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Es wird oft mit Adipositas verwechselt, ist jedoch eine eigenständige Erkrankung. Während Adipositas durch eine allgemeine Fettvermehrung im gesamten Körper
aufgrund von Übergewicht gekennzeichnet ist, betrifft das Lipödem gezielt Beine, Hüften und Arme. „Viele Patientinnen haben einen langen Leidensweg hinter sich, bevor sie eine korrekte Diagnose erhalten“, betont Dr. Christoph Möbius, der Leiter des neuen Zentrums an der Melittaklinik.
Individuelle Behandlung
Das neue Kompetenzzentrum verbindet modernste Diagnos-
Dr. Giuseppe Roscia, Facharzt für Neurologie und Innere Medizin, ist Spezialist in der Gefäßdiagnostik.
suchung bietet die Melittaklinik auch spezialisierte Nachkontrollen für Patienten mit bekannten Gefäßerkrankungen an. Je nach Bedarf können einzelne Gefäßregionen gezielt untersucht werden – vom Kopf bis zu den Beinen. Der ausführliche Befund wird sofort ausgehändigt und bei Bedarf mit dem Hausarzt besprochen. Dazu profitieren sie von kurzen Wartezeiten.
Für Informationen und Terminvereinbarungen steht das Team der Melittaklinik unter Tel. 0471/087000 oder unter info@melittaklinik.com zur Verfügung.
tik mit individuell angepassten Therapieplänen. „Wir bieten das komplette Spektrum aus einer Hand: von der Erstdiagnose über konservative Behandlungen bis zur operativen Liposuktion mit anschließender Rehabilitation“, erklärt Dr. Möbius.
Besonders wertvoll: Die Patientinnen profitieren von der ganzheitlichen Betreuung im vertrauten Umfeld der Melittaklinik durch den behandelnden Arzt.
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Vorsorgeuntersuchungen sind wie ein Sicherheitsnetz für die eigene Gesundheit – doch sie werden noch zu wenig genutzt.
Dabei verlängern diese Untersuchungen nachweislich das Leben und verbessern vor allem die Lebensqualität.
Dr. Catalina Doina Cristofor, Fachärztin für Hygiene und Präventivmedizin und Leiterin der Epidemiologischen Überwachungsstelle im Sanitätsbetrieb, appelliert eindringlich an die Bevölkerung, die kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen für bestimmte
Krebsarten und Diabetes wahrzunehmen.
Wie gut nutzen die Südtirolerinnen und Südtiroler die Vorsorgeuntersuchungen des Landesgesundheitsdienstes?
Dr. Catalina Doina
Cristofor: Zum Teil werden sie gut angenommen, aber es gibt noch viel Luft nach oben. Wie Sie schon sagten: Die Angebote sind kostenlos, und laut Gesundheitsministerium stellen die Untersuchungen zur Früherkennung von Krebs sogar ein Bürgerrecht dar. Das heißt, sie müssen angeboten werden, und jeder ab einem bestimmten Alter
hat Anspruch darauf. In Südtirol gibt es zusätzlich ein Screening-Programm für Typ-2-Diabetes. Gerade hier ist noch Aufholbedarf, vor allem, wenn man bedenkt, wie weit verbreitet diese „stille Erkrankung“ ist und welche schweren Folgen sie haben kann. Südtirol ist übrigens die einzige Provinz in Italien, die ein solches Screening eingeführt hat – das Gesundheitsministerium sieht uns daher als Vorbild.
Gibt es Belege dafür, dass Vorsorge wirklich etwas bringt?
Ja, die Wirksamkeit von Krebsvorsorgeuntersuchungen ist durch zahlreiche
epidemiologische Studien belegt. Beim DarmkrebsScreening beispielsweise ist bekannt, dass Tests auf verborgenes Blut im Stuhl die Sterblichkeitsrate um bis zu 33 Prozent senken können. Werden Polypen rechtzeitig entfernt, kann verhindert werden, dass sie sich zu bösartigen Tumoren entwickeln. Auch beim Brustkrebs-Screening gibt es eindeutige Zahlen: Laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung kann die Mammografie –in Südtirol wird sie für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre angeboten – die Sterblichkeit um 35 Prozent senken.
Lesen Sie weiter auf Seite 16.
Laser bei Grünem Star –die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT)
Der Grüne Star, auch als Glaukom bekannt, ist eine der häufigsten Augenerkrankungen. Dabei kommt es zu einer fortschreitenden Schädigung des Sehnervs und zu Einschränkungen des Gesichtsfeldes. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie sogar zur Erblindung führen.
Ein erhöhter Augendruck ist der Hauptrisikofaktor für eine weitere Verschlechterung und somit der wichtigste Therapieansatz. Dafür werden meistens Augentropfen angewendet, die den Druck über verschiedene Mechanismen senken. Leider verursachen diese Tropfen häufig unangenehme Nebenwirkungen wie Irritationen, Entzündungen der Augen. Hier bietet die selektive Lasertrabekuloplastik (SLT) eine viel-
versprechende Alternative bzw. Ergänzung zu den Tropfen: Mit schonenden Laserimpulsen werden Umbauvorgänge im Auge angeregt und senken damit den Augendruck – ganz ohne Schädigung des Gewebes. Der Eingriff ist völlig schmerzfrei, dauert nur wenige Minuten und kann bei Bedarf auch wiederholt werden.
Fachkommissionen und wissenschaftliche Studien empfehlen die SLT sogar als Ersttherapie. Sie senkt nicht nur wirksam und sicher den Augendruck, sondern beeinflusst auch den Verlauf des Grünen Stars positiv: Studien zeigten eine Verlangsamung des Fortschreitens der Krankheit im Vergleich zur Tropfentherapie um
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ein Drittel und eine Verbesserung der Lebensqualität. Doch nicht jede Form des Glaukoms kann mit der SLT behandelt werden. Eine gründliche Untersuchung und Beratung sind essenziell, um die beste Therapieoption für jeden Betroffenen zu finden.
In unserer Praxis nehmen wir uns Zeit für Ihre individuellen Bedürfnisse – Ihr Augenlicht ist unser Anliegen.
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Noch eindrucksvoller ist die Wirkung beim Pap-Test und HPV-Test: In Ländern mit entsprechenden Screening-Programmen konnte die Rate von Gebärmutterhalskrebs um über 70 Prozent reduziert werden. Allerdings hängt der Erfolg solcher Programme stark von der Teilnahme bereitschaft der Bevölke rung ab – und davon, wie schnell und konsequent auf positive Testergebnisse mit weiteren Untersuchungen oder Behandlungen reagiert wird.
Stimmt es, dass Männer eher Vorsorge „Muffel“ sind, die Angebote also eher meiden als Frauen?
Ja, das ist tatsächlich so. Die Teilnahmequote an Krebsvorsorgeuntersuchungen ist bei Frauen generell höher als bei Männern. Beim Darmkrebs-Screening, das für Männer und Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren empfohlen wird, lag die Teilnahmequote der Männer im Jahr 2023, gesamtstaatlich gesehen, etwa 10 bis 15 Prozent unter der der Frauen. In Südtirol waren es zwar nur 5 Prozent – 42,2 Prozent bei den Frauen, 37,4 Prozent bei den Männern), aber der Trend ist derselbe.
Woran liegt das?
Ich denke, dass Frauen von klein auf stärker an regelmäßige Vorsorge gewöhnt sind, zum Beispiel durch Besuche bei der Frauenärztin. Männer hingegen kommen oft erst im höheren Alter mit präventiver Medizin in Berührung. Zudem übernehmen Frauen häufiger Pflegeaufgaben, sei es für Kinder oder ältere Angehörige, und entwickeln dadurch eine
größere Sensibilität für Gesundheitsvorsorge. Männer hingegen neigen eher dazu, körperliche Warnsignale zu ignorieren, und vermeiden Arztbesuche oft so lange, bis die Beschwerden ernst werden.
Wie könnte man Männer besser für Vorsorgeprogramme gewinnen?
Eine Möglichkeit wären gezielte Sensibilisierungskampagnen, die sich speziell an Männer richten und Prävention als Zeichen von Stärke und Verantwortung vermitteln – idealerweise über digitale Kanäle. Die Kampagne „Check Your X“ des Südtiroler Sanitätsbetriebes ist ein gutes Beispiel. Zudem könnte der Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen erleichtert werden, etwa durch Screening-Angebote direkt am Arbeitsplatz. Sinnvoll wäre es auch, Hausärzte stärker einzubinden, damit sie männliche Patienten gezielt auf Vorsorgeuntersuchungen hinweisen.
Könnte der Zugang zu den Untersuchungen generell erleichtert werden?
Daran arbeiten wir kontinuierlich. Beim Typ-2Diabetes-Screening wird der Fragebogen inzwischen nicht mehr in Papierform verschickt, sondern kann in wenigen Minuten online
am PC oder Smartphone ausgefüllt werden. Auch die Berechnung des Body-MassIndex zur Feststellung von Übergewicht erfolgt nun automatisch. Dadurch reduzieren wir Kosten und erleichtern den Screening-Prozess für die Teilnehmenden. Beim Darmkrebs-Screening hingegen arbeiten wir derzeit daran, Apotheken stärker einzubinden, damit die Test-Kits dort einfacher abgeholt und zurückgegeben werden können.
Die Untersuchungen sind kostenlos. Zum Teil muss man sich nicht einmal anmelden, sondern erhält einen Terminvorschlag. Trotzdem landen viele Einladungen im Müll. Was kann man dagegen tun?
Das GebärmutterhalskrebsScreening ist das einzige Programm, bei dem für den Pap-Test oder den HPV-Test ein Termin in einer öffentlichen oder privaten Einrichtung vereinbart werden muss. Ansonsten ist die Hürde für die Teilnahme bereits sehr niedrig. Jetzt geht es vor allem darum, die Menschen weiter zu sensibilisieren. Sie müssen sich bewusst machen: Der Zeitaufwand für diese Untersuchungen ist minimal – verglichen mit dem enormen Gewinn an Lebensqualität und Lebensjahren, den eine frühzeitige Diagnose ermöglichen kann. Wer tatsächlich vor
dem Ausbruch einer Krankheit steht oder bereits krank ist, der gewinnt nicht nur Lebensjahre, sondern hat in diesen gewonnenen Jahren vermutlich auch eine bessere Lebensqualität.
Gibt es Vorsorgeuntersuchungen, die auch der Hausarzt oder die Hausärztin durchführen?
Ja, Hausärzte und -ärztinnen sind immer die erste Anlaufstelle in Gesundheitsfragen – auch in der Prävention. Neben Beratung, Diagnose und Behandlung gehört es auch zu ihren Aufgaben, präventive Maßnahmen zu empfehlen. Wer Fragen zu den kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen des Landesgesundheitsdienstes hat, kann sich jederzeit an seinen Hausarzt oder seine Hausärztin wenden und sich beraten lassen.
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Unter www.sabes.it/de finden Sie auf der Startseite unter „Nützliche Informationen“ alle Webseiten zu den Vorsorgeuntersuchungen.
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Männer neigen dazu, erst dann zum Arzt zu gehen, wenn sie Schmerzen oder andere auffällige Symptome haben. Doch bei Krebs kann das zu spät sein. Häufige Arten wie Prostata- oder Nierentumoren entwickeln sich zunächst oft symptomfrei. Eine frühzeitige Untersuchung kann da den entscheidenden Unterschied machen.
Während Frauen spätestens ab einem gewissen Alter regelmäßig zur gynäkologischen Untersuchung gehen, scheuen sich viele Männer vor der urologischen Vorsorge. Dabei ist das Prostatakarzinom der häufigste Tumor beim Mann. Und ein heimtückischer noch dazu. Erst sehr spät im Krankheitsverlauf ruft er spürbare Symptome hervor, und auch diese deuten zunächst oft nicht auf das Geschlechtsorgan hin. Schmerzen im unteren
Rücken, im Becken-, Hüftoder Oberschenkelbereich können genauso vorkommen wie Prostataschmerzen.
Vorsorge kann Leben retten Frühzeitige Hinweise auf Veränderungen der Prostata kann hingegen ein einfacher Bluttest zusammen mit einer Tastuntersuchung liefern. „Wir wissen heute, dass ein risikoadaptiertes Screening Leben retten kann“, sagt Dr. Peter Olbert, der in der Brixsana die urologische Fachpraxis leitet. Aber es
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Im Unterschied zu den häufigsten Tumoren bei Frauen gibt es aktuell im Rahmen der Krebsfrüherkennung noch keine Screeningprogramme für die Tumorerkrankungen des Urogenitaltraktes. Der Sanitätsbetrieb bietet auf seinen Internetseiten der urologischen und onkologischen Abteilungen jedoch zahlreiche Beiträge vor allem zur Prostatakrebsfrüherkennung.
funktioniere halt nur, wenn die Männer sich der Notwendigkeit einer Vorsorge bewusst sind (siehe Box „Vorsorgeuntersuchungen“ auf Seite 20).
Mehr als 25 Prozent der Krebsfälle beim Mann betreffen Tumoren des Urogenitaltraktes, also der Harn- und Geschlechtsorgane. Blasen- und Nierenkrebs kommen neben Lungenkrebs bei Männern zudem erheblich häufiger vor als bei Frauen. Eher seltener ist Hodenkrebs, wobei er bei Männern unter 40 Jahren dennoch zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen zählt. „Ein diagnostischer Vorteil von Hodenkrebs ist, dass er sich oft schon in einem frühen Stadium durch einen Knoten, eine Verhärtung oder Vergrößerung des Hodens bemerkbar macht“, erklärt Dr. Olbert. Anders der Harnblasentumor: Das häufigste Symptom dafür ist Blut im Urin, sichtbar oder auch nur mikroskopisch. „Leider ist das nicht immer ein Frühsymptom“, warnt der Facharzt. Auch Nierentumo -
Ein diagnostischer Vorteil von Hodenkrebs ist, dass er sich oft schon in einem frühen Stadium durch einen Knoten, eine Verhärtung oder Vergrößerung des Hodens bemerkbar macht.
ren sind tückisch. Sie zeigen im Frühstadium nur in Ausnahmefällen Symptome. „Meistens werden sie als Zufallsbefund im Rahmen von Ultraschall- oder Computertomografie-Untersuchungen aus anderem Anlass entdeckt.“ Gerade weil auch sie lange symptomlos bleiben, wäre es seiner Ansicht nach sinnvoll, dass Männer sich regelmäßig untersuchen lassen.
Lesen Sie weiter auf Seite 20.
DR. PETER OLBERT
Je früher eine Auffälligkeit an den männlichen Geschlechtsorganen geortet wird, desto besser sind die Prognosen bei einer eventuellen Erkrankung.
Das sind Warnzeichen Bei welchen Auffälligkeiten sollte man(n) umgehend einen Facharzt aufsuchen? „Sichtbare Blutbeimengungen im Harn sind immer genauer abzuklären“, stellt Dr. Olbert klar. Insbesondere gelte das, wenn die Blutung nicht mit Schmerzen verbunden ist. Aber: „Leider ist Blut im Urin ein Symptom, das zu oft zu lange ignoriert wird.“ Selbst wenn es sich nur um einen mikroskopischen Blutnachweis im Urin handelt, der als
Zufallsbefund aufgetaucht ist, sei dem nachzugehen. Ebenfalls immer abgeklärt werden müssten Schmerzen beim Wasserlassen, wenngleich sie – ebenso wie häufiger Harndrang – oft „nur“ auf eine Harnwegsinfektion zurückzuführen seien. Die tastbaren Veränderungen des Hodens seien ohnehin unbedingt einem Facharzt zu zeigen.
Der Urologe Dr. Peter Olbert rät zu mehreren „männerspezifischen“ Früherkennungsuntersuchungen.
Prostata: Auf europäischer Ebene wird ein risikoadaptiertes Screening empfohlen. Das bedeutet eine Ausgangsuntersuchung mit 50 Jahren (45 Jahre bei familiärer Vorbelastung) mit Bestimmung des PSAWertes (Marker für Prostataerkrankungen) und einer rektalen Tastuntersuchung der Prostata. Die weiteren Untersuchungsintervalle –jährlich bis alle 5 Jahre –und auch die Notwendigkeit einer Tastuntersuchung richten sich dann nach der Höhe des PSA-Wertes. Steigt dieser über einen definierten Grenzwert an, folgt in der Regel eine Magnetresonanztomografie (MRT) der Prostata. Je nach Ergebnis und anderen Faktoren wie Alter, Begleiterkrankungen des Patienten kann dann die Entnahme einer Gewebeprobe aus der Prostata (Biopsie) notwendig sein.
Hoden: Hier ist der Patient selber gefragt! Einmal alle 3 Monate sorgfältig den Hoden abzutasten, genügt eigentlich. Wird etwas Auffälliges ertastet, etwa Verhärtungen oder Vergrößerung, muss das natürlich ärztlich abgeklärt werden.
Harnblase: Blut im Urin, vor allem auch ohne begleitende Schmerzen, ist nach Ausschluss eines Harnwegsinfektes immer mittels Blasenspiegelung abzuklären. Auch neu auftretende Beschwerden beim Wasserlassen, insbesondere häufiger Harndrang und Schmerzen, sollten immer genauer untersucht werden.
Niere: Auch hier fehlen bislang Empfehlungen für ein systematisches Screening. Die weite Verbreitung des diagnostischen Ultraschalls hat jedoch dazu geführt, dass mittlerweile sehr viele Nierentumoren in frühen, heilbaren Stadien entdeckt werden.
Vertrauen ist wichtig Bleibt noch die Frage, wie das Bewusstsein für Früh- erkennung bei Männern gestärkt werden kann. Dazu zunächst eine positive Erfahrung von Dr. Olbert nach 8 Jahren in Südtirol: „Insbesondere bei der Prostatakrebsfrüherkennung sind die Männer besser als ihr Ruf.“ Die Nachfrage steige jedenfalls kontinuierlich. Mit ein Grund dafür: „Eine positive Mundpropaganda mit Weitergabe guter Erfahrungen.“ Wenn man(n) sich bei der Vorsorgeuntersuchung nicht abgefertigt, sondern gut aufgehoben und verständnisvoll behandelt fühle, sei dies die beste Voraussetzung dafür, dass noch mehr Männer noch besser auf ihre Gesundheit achten.
Dr. Peter Olbert, Urologe in der Privatklinik Brixsana
Selbstbestimmt und abgesichert im Pflegefall
Die Pflege älterer Menschen ist bereits heute eine große Herausforderung. Durch den demografischen Wandel und veränderte familiäre Strukturen wird sich die Situation in Zukunft weiter verschärfen – umso wichtiger ist es, frühzeitig Vorsorge zu treffen. Die Raiffeisenkassen sensibilisieren für dieses wichtige Thema.
In Südtirol wird bis 2035 ein Anstieg des Pflege- und Betreuungsbedarfs um mehr als 35 Prozent erwartet, wie die Studie „Altern in Südtirol“ zeigt. Schon heute sind viele ältere Menschen auf Pflege angewiesen. Sie benötigen Hilfe bei Alltagstätigkeiten wie Körperpflege, Nahrungsaufnahme – sei es durch Angehörige, Pflegehilfskräfte oder in einem Seniorenheim. Mehr als 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause im engsten Familienkreis versorgt. So sehr man seinen Liebsten die bestmögliche
Pflege bieten möchte, bedeutet dies oft eine große emotionale und zeitliche Belastung. Besonders häufig übernehmen Frauen diese Verantwortung und reduzieren oder beenden ihre Berufstätigkeit – mit negativen Folgen für ihre Rentenvorsorge. Hinzu kommen lange Wartezeiten auf einen Heimplatz, bedingt durch den Mangel an Pflegekräften.
Warum für die Pflege vorsorgen? Pflege ist mit Kosten verbunden. Das Land Südtirol unter-
stützt Pflegebedürftige und ihre Familien mit Pflegegeld und verschiedenen Zuschüssen. Diese Hilfen bieten eine wichtige Grundabsicherung, reichen aber in der Regel nicht aus, um die hohen Ausgaben für häusliche oder stationäre Pflege vollständig zu decken. Dadurch entsteht häufig eine Versorgungslücke, die von Betroffenen oder ihren Angehörigen – durch Einkommen, Ersparnisse oder Rente geschlossen werden muss – oft mit erheblichen finanziellen Belastungen.
Die Raiffeisenkassen – verlässliche Partner in der Vorsorge Wie möchte ich im Alter leben? Möchte ich meine Familie mit der Pflege belasten? Diese Fragen sind essenziell. Die Raiffeisenkassen übernehmen einen wichtigen Förderauftrag, indem sie für die Bedeutung der Eigenvorsorge sensibilisieren. „Wer rechtzeitig vorsorgt, schützt sich vor finanziellen Risiken“, erklärt Thomas Gruber,
Jeder Mensch wünscht sich im Alter eine einfühlsame und fachkundige Betreuung.
Leiter des Bereichs Vertrieb und Verwaltung beim Raiffeisen Versicherungsdienst. „Pflege betrifft uns alle – auch jüngere Menschen können durch Krankheit und Unfall hilfsbedürftig werden.“ Mit der Raiffeisen Pflegeversicherung bist du im Ernstfall gut abgesichert: Bei Verlust der Selbstständigkeit erhältst du eine monatliche Rente, die einen Teil der Pflegekosten abdeckt. So bleiben deine Ersparnisse geschützt und deine Angehörigen werden finanziell entlastet. Weitere Informationen erhältst du in deiner Raiffeisenkasse oder online unter www.raiffeisen.it/ pflegeversicherung.
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• Individuelle Therapieplanung bei Asthma, Allergien und chronischen Atemwegserkrankungen
Jedes 10. Kind in Mittel-/ Westeuropa leidet unter Asthma bronchiale. Doch obwohl es sich um eine chronische Erkrankung handelt, müssen sich Eltern keine Sorgen machen. „Asthma ist gut behandelbar, und in den meisten Fällen können Kinder ihren Alltag völlig normal und ohne Einschränkungen meistern“, sagt der Facharzt Dr. Tobias Ehrenreich.
Schon seit Monaten wirkte der 5-jährige Laurin erschöpft. „Beim Herumtoben mit Freunden hielt er weniger lang durch, manchmal hörte man beim Atmen ein leises Pfeifen, und die letzte Erkältung zog sich endlos hin“, erinnert sich seine Mutter Erika. Für einen Arztbesuch schien ihr Laurin aber doch „zu gesund“. Bis ihn eines Abends der Fußballtrainer persönlich heimbrachte, weil er am
Feldrand nach Luft ringend zu Boden gegangen war und sich nicht mehr aufrappeln konnte. Da war klar: Etwas stimmt nicht. Nach mehreren Arztterminen, einem Lungenfunktions- und einem Allergietest später erhielt Laurin die Diagnose Asthma bronchiale. Erika war völlig verstört. Was bedeutete das für ihren Jüngsten? Musste er fortan Medikamente nehmen, womöglich sogar auf seinen Lieblingssport Fußball verzichten?
Die Auslöser
Dr. Tobias Ehrenreich ist Kinderarzt und spezialisiert
auf Kinderpneumologie. „Asthma bedeutet, dass die Bronchien überempfindlich auf bestimmte Reize reagieren“, erklärt er. Es sei eine chronische Erkrankung, die in Schüben verlaufe, sich aber bis zum Erwachsenenalter zurückbilden könne. Gereizt werden die Bronchien durch verschiedene Umweltfaktoren. „Im Kleinkindalter sind Virusinfekte der häufigste Auslöser, ab dem Schulalter eher Luftallergene wie Gräserpollen, die Hautschüppchen von Katzen, Feinstaub“, weiß Dr. Ehrenreich. Auch kalte Luft
Asthma bei Kindern ist gut behandelbar. Wichtig ist eine klare Diagnose.
kann, oft in Kombination mit einem der anderen Faktoren wie Sport Beschwerden auslösen.
Bei Kindern bleibt Asthma oft lange unentdeckt, denn statt durch akute Hustenanfälle oder schwere Atemnot zeigt sich die Erkrankung häufig durch subtile Anzeichen wie Erschöpfung oder anhaltenden Husten nach Infekten – genau wie bei Laurin. „Hier gilt: Lieber einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig. Denn je früher Asthma erkannt wird, desto gezielter kann es behandelt werden.“
Lesen Sie weiter auf Seite 24.
Denn je früher Asthma erkannt wird, desto gezielter kann es behandelt werden. Asthmapatienten sollten ermutigt
Die Ursachen
Die Ursachen für Asthma sind oft schwer festzustellen. Eine große Rolle spielen epigenetische Faktoren – also Umweltbedingungen, die unsere Gene beeinflussen. „Studien zeigen, dass Kinder, die in Raucherhaushalten oder in Städten mit hoher Feinstaubbelastung aufwach-
kamentös einzustellen. Das erfordert Geduld und die Mitarbeit von Kind und Eltern.“ Ein Beschwerdetagebuch hilft, den Krankheitsverlauf zu dokumentieren und zeigt, wie und wie oft therapeutisch eingegriffen werden muss (siehe Infobox).
Die gute Nachricht
3 SÄULEN DER BEHANDLUNG
Kinder mit Asthmadiagnose können nicht nur Sport betreiben, sondern sollen es sogar tun.
Und was ist mit Laurins großer Leidenschaft, dem Fußball? „Zum Glück hat sich hier in den letzten Jahren viel geändert“, beruhigt Dr. Ehrenreich. „Während für Asthmatiker früher Sportverbot galt, gilt heute genau das Gegenteil. Bewegung trainiert die Atemmuskulatur und macht den Atemapparat widerstandsfähiger. Das ist sehr wichtig, um auch später im Erwachsenen- und vor allem im Seniorenalter noch fit zu sein.“
Doch darf es auch Fußball sein, mit all den Sprints und intensiven Belastungsspitzen? „Ja, grundsätzlich können Kinder jede Sportart betreiben“, erklärt Dr. Ehrenreich. „Sport soll vor allem Spaß machen. Mit guter Begleitung ist sogar Spitzensport möglich.“ Wichtig sei gutes Aufwärmen und das Vermeiden von eventuellen Reizen wie Kälte, Pollenflug. Die einzige Sportart, vor der der Facharzt warnt, ist Tauchen: „Ein Asthmaanfall unter Wasser kann lebensgefährlich sein.“
Sein abschließender Rat: „Asthmapatienten sollten ermutigt und ermuntert werden, sich sportlich zu betätigen. Denn durch die Kräftigung der Atmung werden Belastungen im Alltag deutlich besser toleriert.“ Und: „Keine Angst vor Medikamenten. Sie verhelfen dem Kind zu einem normalen Leben.“
Allergenvermeidung –beispielsweise durch das Entfernen von Haustieren, insbesondere Katzen, durch spezielle Maßnahmen gegen Hausstaubmilben, das Vermeiden von Gräserpollen in Innenräumen. Aber: Keinesfalls sollte man in ständiger Angst vor möglichen Auslösern leben.
Symptomkontrolle – mithilfe von Asthmamedikamenten (Sprays oder Pulver), die entweder sofortige Erleichterung bringen oder langfristig stabilisierend wirken. Erstere sollten für den Notfall immer mitgeführt werden. In schweren Fällen können als dritte Möglichkeit Antikörperspritzen helfen.
Allergenspezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) – hierbei wird das auslösende Allergen über Jahre hinweg verabreicht, um die Reaktion des Körpers zu verringern. Das kann den sonstigen Medikamentenbedarf reduzieren oder im besten Fall Asthma sogar verschwinden lassen.
Dr. Tobias Ehrenreich, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde mit Schwerpunkt Atemwegsund Lungenerkrankungen an der Marienklinik und Martinsbrunn ParkClinic
Fixe Zähne ohne Knochenabbau an nur einem Tag
Was die Menschen oft davon abhält, den Zahnarzt für Hilfe aufzusuchen, ist die Angst vor langen und schmerzhaften Behandlungen, welche mehrere Eingriffe und lange Wartezeiten mit sich bringen. Die All-on-XMethode kann dabei Abhilfe schaffen.
Was ist All-on-X?
Diese Methode ist eine Weiterentwicklung der „All-on-4“Technik in der Zahnimplantologie, bei der „X“ für die Anzahl der Implantate steht. Während bei der All-on-4-Methode vier Implantate verwendet werden, kann bei der All-on-XMethode die Anzahl variieren. Häufig werden zwischen 4 und 8 Implantaten eingesetzt, um die bestmögliche Stabilität und Funktionalität des Zahnersatzes zu gewährleisten. Dabei werden die Implantate nicht nur im Kieferknochen stabilisiert, sondern bei fortgeschrittenen Fällen auch im Jochbein, Keilbein oder Nasenbein.
Prinzip und Vorteile von All-on-X
1. Anzahl der Implantate: Die genaue Anzahl der benötigten Implantate wird durch den Zustand des Kieferknochens und die individuelle Anatomie des Patienten bestimmt. Ziel ist es, eine lange Heilungsdauer zu vermeiden und auch bei hochgradigem Knochenschwund sofort feste Zähne befestigen zu können.
2. Individuelle Anpassung: Der Vorteil von All-on-X liegt in der Flexibilität – je nach Knochenqualität und Kieferstruktur wird entschieden, wie viele Implantate nötig sind, um eine stabile und langlebige Lösung zu gewährleisten.
3. Geringerer Eingriff: Wie bei der All-on-4-Methode erfolgt auch bei der All-onX-Behandlung der Eingriff minimalinvasiv und ohne die Notwendigkeit eines aufwendigen Knochenabbaus, da die Implantate strategisch gesetzt werden, um das vorhandene Knochenmaterial bestmöglich zu nutzen.
4. Feste Zähne: Bei All-on-X kann eine feste Brücke auf den Implantaten befestigt werden, wo die traditionelle All-on-4-Methode an ihre Grenzen kommt. Der Vorteil ist, dass der Patient wieder über feste, funktionale Zähne verfügt, die optisch natürlichen Zähnen sehr nahekommen.
Was sind Jochbeinimplantate?
Zygoma oder Jochbeinimplantate sind eine spezielle Art von Zahnimplantaten, die für Patienten entwickelt wurden,
bei denen der Kieferknochen stark geschwunden oder nicht ausreichend vorhanden ist, um herkömmliche Implantate zu stützen. Diese Implantate werden nicht im Kieferknochen, sondern in den Jochbeinbereich (Zygoma) eingesetzt, also in den Knochen, welche den Wangenknochen bilden. Der Vorteil dieser Implantate ist die hohe Stabilität im Jochbein. Sie
Diese Methode ermöglicht auch bei fortgeschrittenem Knochenabbau feste Zähne bei einem Eingriff.
können somit sofort mit festen Zähnen belastet werden.
Was sind pterygoide Implantate?
Pterygoide Implantate sind Zahnimplantate, die in den Processus pterygoideus des Keilbeins gesetzt werden. Sie sind besonders nützlich bei Patienten mit starkem Knochenschwund im hinteren Oberkiefer, wo herkömmliche Implantate nicht genügend Halt finden. Sie kommen gänzlich ohne langwierige Knochenabbauten aus und können sofort mit festen Zähnen verbunden werden.
Was sind transnasale Implantate?
Transnasale Implantate sind eine spezialisierte Form von Zahnimplantaten, die im Oberkiefer durch die Nasenhöhle hindurch in den Knochen des Nasenbodens oder der Nasenrückenregion verankert werden. Sie werden meist verwendet, wenn aufgrund von starkem Knochenschwund keine ausreichende Knochensubstanz im Oberkiefer vorhanden ist. Diese Implantate sind sehr stabil und können ebenfalls sofort mit Zähnen belastet werden.
Dr. med. dent. Mirko Solderer, MSc, Zahnarzt und Spezialist für Implantologie
Plötzlich ist das Ohr dicht
Ein Hörsturz fühlt sich an, als hätte jemand die Lautstärke des Lebens einfach heruntergedreht. Das macht zunächst Angst. Doch in die Notaufnahme des Krankenhauses müssen Patienten damit in der Regel nicht.
SO LANGE DAUERT EIN
HÖRSTURZ
Manche Betroffene haben nur für wenige Sekunden oder Minuten Probleme, bei anderen zieht sich das Ganze über Tage, Wochen oder sogar Monate hin. In den meisten Fällen erholt sich das Gehör aber nach und nach wieder. Die gute Nachricht: Rund 80 Prozent der Betroffenen erleben innerhalb eines Monats eine komplette Heilung, nach zwei Monaten sind es sogar 90 Prozent. Besonders günstige Prognosen haben leichte Hörstürze oder solche, die nur die tiefen oder mittleren Frequenzen betreffen. Werden die Beschwerden trotz Therapie schlimmer, verringern sich auch die Chancen einer Heilung.
Ein Hörsturz kommt wie aus dem Nichts: Von einer Sekunde auf die nächste hört man auf einem Ohr schlechter oder gar nicht mehr. Je nach Ausprägung betrifft der Hörverlust nur bestimmte Frequenzen oder sogar das gesamte Hörspektrum. Begleitet wird das ohnehin unangenehme Gefühl oft von einem Druck im Ohr, Ohrgeräuschen wie Pfeifen oder sogar Schwindel.
Kein Notfall
Das alles kann beunruhigend sein. Doch keine Panik! Ein plötzlich auftretender Hörsturz ist kein Notfall, der sofort behandelt werden muss. Es ist
aber ein Eilfall. Das heißt: Eine rasche Abklärung beim Hals-Nasen-OhrenArzt ist wichtig, damit eine richtige Diagnose gestellt und die Therapie individuell abgestimmt werden kann. Wenn die Beschwerden nicht schnell verschwinden, ist es ratsam, innerhalb von 24, maximal 48 Stunden beim HNOArzt oder der HNO-Ärztin vorstellig zu werden. Die genauen Ursachen für einen Hörsturz sind bis heute nicht vollständig erforscht. Es wird diskutiert, dass Durchblutungsstörungen im Innenohr, lokale Entzündungen oder Regulationsstörungen der Hörzellen eine Rolle spielen. Sicher ist: Ein Hörsturz
trifft jedes Jahr etwa 400 von 100.000 Menschen.
Diagnose ist wichtig Wenn Patienten mit angeblichem Hörsturz in die Praxis von Dr. Johannes Schnabl nach Bozen kommen, klärt der HNOFacharzt zunächst auf.
Lesen Sie weiter auf Seite 28.
Ein Hörsturz ist kein Notfall, sollte aber unbedingt zeitnah von einem Facharzt abgeklärt werden.
„Eine plötzliche Hörminderung muss kein Hörsturz sein, sondern kann andere Ursachen haben.“ Das kann unter anderem ein Ohrenschmalzpfropf sein, der das Ohr verstopft, eine Entzündung oder ein Mittelohrerguss. Deshalb gehören eine HNO-Untersuchung mit Ohrmikroskopie und Hörtests zum Standard, um einen Hörsturz zu diagnostizieren. In manchen Fällen sind weitere Untersuchungen notwendig und sinnvoll, um eine Vielzahl an anderen Erkrankungen, die einen akuten einseitigen Hörverlust verursachen können, auszuschließen.
Therapie meist sinnvoll Steht die Diagnose Hörsturz fest, stellt sich die
Frage nach einer geeigneten Therapie. „Wissenschaftlich gut abgesicherte Therapieansätze gibt es zurzeit leider nicht“, räumt Dr. Schnabl ein. Der Grund: Die genaue Ursache des Phänomens ist noch nicht bekannt. Viele Betroffene berichten, dass sie in einer besonders
Eine plötzliche Hörminderung muss kein Hörsturz sein, sondern kann andere Ursachen haben.
DR. JOHANNES SCHNABL
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Klare Sicht erfordert ab dem Alter von 50 Jahren im Alltag meistens die Verwendung von Brillen für die Nähe, Ferne, oder gar beides. Unterstützt durch modernste Technologie bietet Priv.- Doz. Dr. Bernhard Steger an der Brixsana Private Clinic Vorsorgeuntersuchungen und Beratung zu chirurgischen Lösungen für Brillenfreiheit im Alltag.
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stressigen Phase einen Hörsturz erlitten haben. Experten vermuten daher, dass Stress eine Rolle spielen könnte. Aber auch Bluthochdruck, Übergewicht oder Diabetes mellitus wurden als Risikofaktoren ausgemacht, ebenso das Rauchen. Entsprechend kann auch nicht nach den wahren „Übeltätern“ gesucht werden. „Die Behandlung basiert eher auf Erfahrungswerten“, erklärt der Facharzt. Trotzdem sei ein Therapieversuch gerechtfertigt, denn viele Patienten würden von positiven Effekten berichten. In der Regel wird zunächst Kortison verabreicht, meist in Form von Tabletten. Falls dieser Ansatz nach ein paar Tagen keinen Erfolg zeigt, kann Kortison auch direkt ins Mittelohr injiziert werden, um die Regeneration der Hörzellen zu fördern. „Bei ausgeprägten Hörstürzen oder wenn starker Schwindel dazukommt, kann eine operative Maßnahme notwendig sein“, ergänzt Dr. Schnabl. Alternativ bzw. komplementärmedizinisch gebe es die Hyperbare Sauerstofftherapie, bei der der Körper unter erhöhtem Sauerstoffdruck zur Heilung angeregt wird, sowie die orthomolekulare Infusionstherapie und die Akupunktur.
Ruhe empfehlenswert
ICH MÖCHTE WISSEN, …
ob ich mit einem Hörsturz schwimmen darf. Grundsätzlich gilt: Gönn dir Ruhe! Sanfte Aktivitäten wie Spazierengehen oder leichtes Schwimmen sind aber meist unproblematisch, solange keine starken Begleiterscheinungen wie Schwindel auftreten.
ab wann ich nach einem Hörsturz wieder fliegen darf.
Beim Fliegen scheiden sich die Geister. Ob der Luftdruckwechsel das Innenohr belastet, ist umstritten. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte einige Wochen warten, bevor er sich ins Flugzeug setzt.
ob ein Discobesuch einen Hörsturz auslösen kann. Nach einer Nacht in der lauten Disco kann es passieren, dass das Gehör plötzlich nachlässt –doch dabei handelt es sich meist nicht um einen klassischen Hörsturz, sondern um ein „akutes Lärmtrauma“. Typische Symptome sind ein Taubheitsgefühl und Tinnitus. Zum Glück ist das oft reversibel. Die Behandlung erfolgt ähnlich wie beim Hörsturz.
In den meisten Fällen erholt sich das Gehör von allein oder mit Therapie. Geht das Hörvermögen auf einem Ohr aber dauerhaft verloren, muss an Hörbehelfe gedacht werden. Je nach individueller Situation können Hörgeräte oder bei Ertaubung auch ein Cochlea-Implantat helfen.
Was empfiehlt der Facharzt, um die Heilung zu unterstützen. „Ruhe ist erfahrungsgemäß hilfreich“, sagt Dr. Schnabl.
Dr. Johannes Schnabl, Hals-, Nasen- und Ohrenfacharzt in Bozen
Richtig aktiv sein
Sportart anpassen Sport soll Spaß machen und deshalb den körperlichen Voraussetzungen entsprechen. Ansonsten wird er eher zur Qual und das Risiko, sich zu verletzten, erhöht sich entsprechend. Wer beispielsweise Knieprobleme hat, sollte nicht unbedingt Tennis, Hand- oder Fußball zu seinen Lieblingsdisziplinen erklären, sondern sich eher auf gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren spezialisieren.
Aufwärmen und Dehnen Nicht schauen, was andere tun, sondern auf die eigene Gesundheit achten, lautet die Devise! Dazu gehört effektives Aufwärmen, um den Körper auf die bevorstehende Belastung vorzubereiten. Das gilt zum Beispiel auch fürs Schwimmen, fürs Skifahren und natürlich fürs Joggen –wird aber selten praktiziert. Nach dem Training unterstützen statische Dehnübungen die Beweglichkeit.
Kräftigung und Balance
Eine starke Muskulatur schützt Gelenke und Bänder vor Verletzungen. In jedes Training sollten regelmäßig Kräftigungsübungen
wie Kniebeugen, Liegestütze, Planks integriert werden. Sie fördern nicht nur die Stabilität, sondern verbessern auch die Leistungsfähigkeit. Übungen, die das Gleichgewicht und die Koordination schulen, helfen dabei, Bewegungsabläufe zu optimieren und Stürze zu verhindern. Einbeinige Standübungen oder der Einsatz von Balance-Boards sind effektive Methoden, um diese Fähigkeiten zu verbessern.
Regeneration und Körperbewusstsein
Der Körper braucht ausreichend Zeit zur Erholung. Ruhetage sind essenziell, um Muskeln zu regenerieren und Überlastungsschäden vorzubeugen. Warnsignale des Körpers wie Schmerzen, anhaltende Beschwerden sollten ernst genommen und gegebenenfalls ärztlich abgeklärt werden.
Geeignete Hilfsmittel In bestimmten Situationen können unterstützende Hilfsmittel sinnvoll sein, um den Bewegungsapparat zu entlasten und das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Beispielsweise können individuell an-
Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein zentraler Bestandteil eines gesunden Lebensstils. Sie stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert die Muskulatur und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Doch um die positiven Effekte des Sports voll auszuschöpfen und Verletzungen zu vermeiden, ist es wichtig, einige grundlegende Prinzipien zu beachten.
gepasste Schuheinlagen Fehlstellungen korrigieren, Bandagen oder Orthesen bei bestimmten Sportarten die Gelenke schonen. Bei
bestehenden Beschwerden oder zur Prävention ist es ratsam, sich von Fachleuten beraten zu lassen, um passende Lösungen zu finden.
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Epilepsie: Wie ketogene Ernährung wirken kann
Die ketogene Ernährungstherapie (KET) – viele haben schon davon gehört oder gelesen. Aber worum handelt es sich konkret? Welche Wirkung hat sie, und kann sie eine Alternative zu Medikamenten sein? Die Ernährungstherapeutin Dr. Ernestina Callegari und die Fachärztin für Kinderund Jugendneuropsychiatrie Dr. Serena Pellegrin teilen ihr Fachwissen.
Die ketogene Ernährungstherapie (KET) ist eine spezielle Diät. Sie wird insbesondere bei Epilepsien eingesetzt, die trotz angemessener medikamentöser Behandlung nicht unter Kontrolle zu bekommen sind. „Konkret handelt es sich um eine fettreiche, kohlenhydratarme Ernährungstherapie mit einer angemessenen Energiezufuhr“, erklärt Dr. Ernestina Callegari. Vor allem Nüsse, Kokosnüsse, Avocados, Oliven, Sonnenblumenund Leinsamenöl, fettreiche Käsesorten wie Mascarpone, Sahne, Butter, Bauchspeck, grüne Gemüsesorten, fette Fischsorten wie Lachs, Eier, Fleisch stehen dabei auf dem Ernährungsplan. Obst wird nur in kleinen Mengen verzehrt. Kohlenhydratlastige Lebensmittel sind nicht erlaubt, wobei es für Brot, Nudeln und vieles andere kohlenhydratfreie oder -arme Alternativen gibt.
Dr. Ernestina Callegari, Ernährungstherapeutin, Dienst für Diät und klinischer Ernährung, Krankenhaus Bozen
müssen durch eigene Präparate zugeführt werden. Ziel der KET ist es, die epileptischen Anfälle zu kontrollieren bzw. zu reduzieren, ohne dass Patienten fasten und an Gewicht verlieren. Das KET-Konzept ist nicht neu. Schon in der Antike, zu Zeiten von Hippokrates, war bekannt, dass Fasten – durch die Bildung von Ketonkörpern – bestimmte Formen von Epilepsie lindern kann. Die ursprüngliche ketogene Therapie wurde 1923 von Dr. Russel Wilder an der MayoKlinik zur Behandlung von Epilepsien entwickelt.
WICHTIG:
Nicht verwechselt werden darf die KET, die bei Epilepsie verordnet wird, mit der ketogenen Diät zur Gewichtsabnahme. Letztere kann zur schnellen Gewichtsabnahme, etwa vor einer bariatrischen Operation bei Adipositas, empfohlen werden. Dabei wird stark hypokalorisch, eiweißreich und kohlenhydratarm gegessen, was dazu führt, dass das körpereigene Fett zur Energiezufuhr abgebaut wird.
„Aus den Fetten bildet der Körper Ketone, die das Gehirn als alternative Energiequelle nutzen kann. Dieser Zustand des Körpers – man nennt ihn Ketose –ist vergleichbar mit dem, wenn eine Person fastet“, präzisiert Dr. Callegari. Fehlende Vitamine
einen anderen „Betriebsmodus“ versetzt, was bei manchen Epilepsieformen anfallshemmend wirke.
Die ketogene Ernährungstherapie hat sich vor allem bei schwer behandelbaren Epilepsieformen als hochwirksam erwiesen.
Dr. Serena Pellegrin, Fachärztin für Kinderund Jugendneuropsychiatrie, Dienst für Kinderneurologie und Rehabilitation, Krankenhaus Bozen
„In klinischen Studien konnte bei etwa 30 bis 60 Prozent der betroffenen Kinder eine deutliche Verringerung der Anfallshäufigkeit festgestellt werden –bei einigen kam es sogar zu einer kompletten Anfallsfreiheit“, so Dr. Pellegrin.
Ernährungstherapie aus? „Wenn vorher bestimmte Stoffwechselerkrankungen ausgeschlossen wurden, handelt es sich um eine sichere Behandlungsform“, erklärt Dr. Ernestina Callegari. „Die Umstellung kann, wenn sie plötzlich erfolgt, anfänglich allerdings Müdigkeit, Schwäche und Appetitlosigkeit auslösen. Kleinkinder können bei schnellem Ketonkörperanstieg auch mit Nahrungsverweigerung, Übelkeit und Erbrechen reagieren.“ In manchen Fällen könnten später Verstopfung, eine Erhöhung der Blutfette oder Reflux auftreten: „Diese können aber durch eine sorgfältige Anpassung der Nahrungsmittelauswahl gelöst werden.“
Was unterscheidet die ketogene Ernährungstherapie aber von der medikamentösen Behandlung von Epilepsie? Dazu Dr. Serena Pellegrin: „Sie wirkt im Unterschied zu Antiepileptika nicht an einem bestimmten Rezeptor im Gehirn, sondern beeinflusst den gesamten Energiestoffwechsel.“ Durch den erhöhten Ketonspiegel im Blut werde das Gehirn in
Viele Eltern würden zudem von einer gesteigerten Aufmerksamkeit, besseren Lernfähigkeit und einer insgesamt stabileren Stimmung ihrer Kinder berichten. Häufig könnten bei Einhaltung der KET die Medikamente – die zudem oft Nebenwirkungen haben – reduziert oder gar weggelassen werden.
Die ketogene Diät kann sogar bei Säuglingen sicher angewendet werden – allerdings nur unter medizinischer Aufsicht.
Wie sieht es grundsätzlich mit Nebenwirkungen der ketogenen
WICHTIG: Eine ketogene Ernährungstherapie sollte niemals in Eigenregie durchgeführt werden, da sie eine präzise Planung und laufende Kontrolle (Laborwerte, Wachstum, Ketose) erfordert. Eltern, die eine ketogene Diät als Therapie für ihr Kind in Erwägung ziehen, sollten sich an ein pädiatrisches Epilepsiezentrum oder eine Klinik mit Erfahrung in ketogener Ernährung wenden.
In Südtirol kann man sich z. B. an die Abteilung für Kinderneurologie in Bozen wenden. Für Erwachsene gibt es das IRCSS– Istituto delle Scienze Neurologiche in Bologna.
Leckeres Oster-Keto-Rezept. Verfügbar auf der kostenlosen Kanso-App.
Foto: Privat
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… und für Jakob gibt’s ein paar Löffel Sahne
Jakob ist 6 Jahre alt – ein aufgeweckter Junge und, wie Mama Sabina sagt, „ein richtiger Sonnenschein“. Doch das war nicht immer so. Als Baby wirkte er oft schlapp und abwesend. Dann, mit neun Monaten, der erste epileptische Anfall. „Das war natürlich ein Schock“, erinnert sich Sabina. Besonders schwer war es für sie und ihren Partner Christian, als sie merkten, dass Jakob zwar auf die Medikamente ansprach, diese aber starke Nebenwirkungen mit sich brachten und ihn im Alltag sehr einschränkten.
Foto: Privat
„Unsere Neurologin hat uns daraufhin die ketogene Ernährungstherapie vorgeschlagen“, erzählt Sabina weiter. Bei einem einwöchigen Aufenthalt im Krankenhaus Bozen lernte sie gemeinsam mit der Diätologin Ernestina Callegari, wie sie die-
se besondere Ernährungsform im Alltag umsetzen kann. „Frau Callegari hat für jede Mahlzeit einen Plan mit Zutaten und Mengen erstellt und mir gezeigt, wie ich das alles am besten zubereite. Während dieser Woche wurde Jakob genau überwacht, um zu sehen, wie er auf die Diät reagiert.“
Und tatsächlich: Von da an blieb Jakob anfallsfrei – nicht nur für ein paar Wochen, sondern über Jahre hinweg. Mehr noch: „Er bekam sichtlich Energie, war ein ganz anderer Mensch“, freut sich Sabina. Nach wie vor isst Jakob strikt nach Plan. Ohne Ausnahme.
Und er hält tapfer durch – genauso wie seine Mama, die für ihn weiterhin speziell kocht, aber das gern in Kauf nimmt. Kürzlich hatte Jakob – er besucht den Kindergarten in Welschnofen – zwar wieder einen kleineren Anfall. Doch Sabina bleibt optimistisch: „Alles okay“, sagt sie beruhigend. Denn sie weiß: Ihr Sohn fühlt sich wohl und ist glücklich. Nur manchmal, wenn sein kleiner Bruder Aaron genüsslich ein Eis schleckt, „gluschtet“ es Jakob ein bisschen. „Dann bestellen wir ihm einen Becher mit etwas Sahne – und das reicht, um ihn zufrieden zu machen.“
– Keto-Ernährung leicht gemacht
Das Südtiroler Unternehmen Dr. Schär bietet seit 2019 ein Produktsortiment für die ketogene Ernährungstherapie an. Mit der Einführung von Kanso erweiterte das Unternehmen seine langjährige Expertise in der Entwicklung von Lebensmitteln für spezielle Ernährungsbedürfnisse auf die ketogene Ernährung. Kanso bietet ein vielseitiges Sortiment an speziell entwickelten Lebens-
mitteln, darunter Brote, Kekse sowie nahrhafte Trinkmahlzeiten, und macht die ketogene Ernäh rung somit einfacher und alltagstauglich.
„Mit Kanso vereint Dr. Schär Wirksamkeit und Lebensqualität – für eine ketogene Ernährung, die wirklich gelingt.“
Ulrich Ladurner, Präsident Dr. Schär
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Mit dem beginnenden
Frühling erwacht die Natur –doch viele Menschen fühlen sich jetzt plötzlich schlapp, müde und antriebslos.
Was wie ein Widerspruch wirkt, ist ein bekanntes
Phänomen: die Frühjahrsmüdigkeit. Rund jeder Dritte in Mitteleuropa ist davon betroffen. Doch woran liegt das – und was kann helfen?
Ein zentraler Grund für die Frühjahrsmüdigkeit liegt im Immunsystem. In den Wintermonaten ist es stark gefordert – durch Kälte, trockene Heizungsluft und eine erhöhte Infektanfälligkeit. Das kostet Kraft.
Gleichzeitig sinken in dieser Zeit häufig die Speicher wichtiger Vitamine, die unser Körper für Energie und Abwehr benötigt.
Vitamin D, das über Sonnenlicht in der Haut gebildet wird, ist im Winter oft Mangelware. Ein zu niedri-
ger Spiegel kann sich auf die Stimmung und das Immunsystem auswirken. Auch Vitamin B12, das an der Blutbildung und Nervenfunktion beteiligt ist, und Vitamin C, das die Abwehrkräfte stärkt, sind wichtige Verbündete gegen die Erschöpfung im Frühjahr.
Ein weiterer Faktor: Die veränderte Tageslichtmenge bringt unseren Hormonhaushalt durcheinander. Das „Schlafhormon“ Melatonin wird langsamer abgebaut, während das aktivierende Serotonin erst nach und nach ansteigt. Diese hormonelle Umstellung kann den Körper zusätzlich ermüden.
Was hilft?
Um dem Körper beim Übergang in die warme Jahreszeit zu helfen, ist es wichtig, möglichst viel Tageslicht zu tanken – am besten bei einem Spaziergang im Freien, der gleichzeitig den Kreislauf in Schwung bringt und die natürliche VitaminD-Produktion unterstützt. Auch eine ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse stärkt das Immunsystem, versorgt den Körper mit Vitamin C und liefert wichtige Pflanzenstoffe.
Ein altbewährter natürlicher Helfer ist Holunder: Seine Beeren enthalten
Möglichst viel Tageslicht tanken, lautet der Expertentipp für alle, die an Frühjahrsmüdigkeit leiden. Ein kleiner Spaziergang kann Wunder wirken.
viele Antioxidantien, die die Immunabwehr unterstützen – ideal als Saft oder Extrakt, besonders in der Übergangszeit. Ergänzend kann bei Bedarf auch die gezielte Einnahme von Vitamin D, B12 oder C sinnvoll sein – am besten in Absprache mit Arzt, Ärztin oder Apotheker. Wichtig: Frühjahrsmüdigkeit ist keine Einbildung, sondern eine echte Herausforderung für den Körper, besonders fürs Immunsystem. Mit frischer Luft und gezielter Unterstützung lässt sich die Frühjahrsschwere jedoch schnell vertreiben.
Holunder –ein Wunder der Natur
Seit Jahrhunderten sind die Blüten und die schwarzen Beeren des Holunders als Heilmittel bekannt und werden in der Volksmedizin geschätzt. Doch was macht die Pflanze so besonders und wie kann sie unsere Gesundheit unterstützen? Tauchen wir ein in die Welt dieses vielseitigen Strauchs.
Schon bald heißt es wieder: Ausschau halten nach den feinen weißen Strauchblüten mit dem herrlichen Duft! Der Holunder blüht – ab Mitte Mai im Etschtal und ab Juni dann auch in höheren Tälern. Zu Sirup, Saft oder Tee verarbeitet, ergibt „Holer“ oder „Holler“, wie wir in Südtirol sagen, einen ebenso geschmackvollen wie gesunden Durstlöscher. Die nicht gepflückten Blüten des Strauches, der bisweilen zu einem kleinen Baum wird, verwandeln
sich später zu schwarzen Holunderbeeren. Sie dürfen ab dem Spätsommer gepflückt und zu Saft oder Marmelade verarbeitet werden – falls sich nicht schon die Amseln daran sattgefressen haben. Die Beeren geben der Pflanze auch ihren botanischen Namen: Sambucus nigra.
Gegen Erkältung, für Verdauung Bereits in der Antike nutzten Menschen Holunder zur Linderung von Beschwerden. Sie kochten damit Tee, der schweißtreibend, fiebersenkend und schleimlösend wirkt. Wer frische Blüten verwendet, sollte sie vor dem Übergießen mit Wasser nicht waschen, weil sie sonst das Aroma verlieren, stattdessen schütteln, um eventuell Insekten zu entfernen. Inhalieren hilft, um verstopfte Nasen zu befreien und Schleim zu lösen. Dazu
einfach eine Handvoll getrockneter Blüten mit heißem Wasser übergießen und die Dämpfe inhalieren. Ein Bad mit Holunderblüten entspannt die Muskeln, fördert die Durchblutung und wirkt bei Erkältungen und sogar bei rheumatischen Beschwerden wohltuend.
Gegen Viren und Bakterien Am bekanntesten unter den Köstlichkeiten, die aus Holunderblüten hergestellt werden, ist sicherlich der Sirup. Er kann pur zum Süßen, mit Wasser verdünnt als Saft oder als Basis für heiße Getränke genutzt werden. Holunder schmeckt nicht nur hervorragend, sondern hat auch antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Die in Holunder enthaltenen Ballaststoffe wirken zudem verdauungsfördernd und unterstützen die Darmflora.
Kurz gesagt: Holunderblüten sind eine natürliche Allzweckwaffe bei vielen Beschwerden.
Für das Immunsystem Nicht unterschätzt werden sollten auch die Holunderbeeren. Sie enthalten große Mengen an Vitamin C und Antioxidantien, die das Immunsystem stärken. Kalium und Flavonoide indessen regulieren den Blutdruck und schützen die Gefäße. Auch Eisen und ätherische Öle sind enthalten.
Wichtig: Unreife oder rohe Holunderbeeren nicht essen! Sie enthalten das giftige Sambunigrin, das Magen-Darm-Beschwerden
verursachen kann. Durch Erhitzen wird dieser Stoff jedoch unschädlich gemacht. Auch Holunderblüten sollten über 80 Grad Celsius erhitzt werden.
HÄTTEN SIE GEWUSST, …?
… dass das große Weiße, was wir als Holunderblüte bezeichnen, botanisch gesehen, nicht die Blüte ist, sondern Schirmrispen genannt wird? Diese setzt sich aber aus vielen kleinen Einzelblüten zusammen. Zudem ist die Holunderbeere keine Beere, sondern eine Steinfrucht und daher eher mit einer Marille verwandt als mit einer echten Beere.
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… dass im Holunder gute Geister wohnen und er negative Einflüsse von Haus, Hof und Stall fernhält? So zumindest lautete einst der Volksglaube. Deshalb wurden Opfergaben unter den Strauch gelegt, und die Männer zogen den Hut, wenn sie an einem „Hollerbusch“ vorbeikamen. Wer es wagte, einen Strauch zu beschädigen, dem drohte Unheil.
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… dass Holunderblütentee ein natürliches Gesichtswasser ist. Es beruhigt gereizte oder unreine Haut, wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.
… dass der Spruch „Der Holunder sucht die Nähe des Menschen“ stimmt? Er wächst am liebsten nah bei schützenden Gebäuden, an Wiesen- und Waldrändern sowie entlang von Bahngeleisen.
Wenn durch die Kraft des Geistes Wunder geschehen dürfen …
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