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Sam Hinn Von Angesicht zu Angesicht Kapitel 3: Einfach in Jesus verliebt sein Als ich anfing, dieses Kapitel zu schreiben, fiel mir wieder ein, wie wichtig es doch ist, Jesus zu sagen, wie sehr ich ihn liebe. Während ich mit den Jahren immer mehr über Anbetung lernte, hat Gott wiederholt meine Kinder dazu benutzt, mir wertvolle Einsichten über Einfachheit zu vermitteln. Kürzlich erinnerte Gott mich an die Notwendigkeit der Einfachheit in der Anbetung, als mein jüngstes Kind, Christa, wie so oft früh morgens in unser Schlafzimmer kam. Sie blieb einfach neben unserem Bett stehen und wartete, bis Mama oder Papa sich bewegten. Sobald sie merkte, dass wir sie mit verschlafenen, halb offenen Augen ansahen, beugte sie sich zu uns herüber und gab uns einen dicken Guten-Morgen-Kuss. Dann kletterte sie zu uns ins Bett und kuschelte sich ein paar Minuten an uns. Doch schon bald sprang sie wieder aus dem Bett, um zu frühstücken. Diese kurze Zeit mit ihr haben wir außerordentlich genossen – so knapp sie auch war! Durch diese Begebenheit machte der Herr mir bewusst, wie kompliziert ich in meiner Anbetung geworden war. Betroffen musste ich feststellen, dass es schon lange her war, seit ich ihm einfach einen Kuss auf die Wange gedrückt und gesagt hatte: „Jesus, ich liebe Dich.“ So wie Christa morgens zuerst den Wunsch hatte, ihre Eltern zu küssen und sich ein wenig an sie zu kuscheln, so sollten wir bei der Anbetung einfach den Wunsch haben, Gottes Angesicht zu küssen und Zeit mit ihm zu verbringen. Lassen Sie mich das näher erklären. Als meine Kinder jünger waren, beteten wir abends vor dem Schlafengehen immer zusammen. Am Ende unserer Gebetszeit sagte ich oft: „Jetzt geben wir Jesus einen dicken Kuss.“ Sie warfen Jesus einen dicken Kuss zu und sagten ihm, dass sie ihn liebten. Was haben sie auf diese Weise gelernt? Sie haben gelernt, dass Anbetung, um wahre Anbetung zu sein, ein Ausdruck der Liebe sein muss. Jesus einen Kuss zuzuwerfen wurde in meiner Familie zu einer wichtigen Gewohnheit. Es war eine Geste der Anbetung, die ich schließlich auch im Gottesdienst gern praktizierte, wenn ich die Leitung hatte. Ich wollte den Menschen einfach verständlich machen, wie einfach Anbetung sein kann und wie kompliziert wir sie gemacht haben. Eines Abends, nachdem ich mit Christa vor dem Schlafengehen gebetet hatte, warfen wir beide Jesus wieder einen dicken Kuss zu. Als ich aufstand und zur Tür ging, sagte Christa: „Papa, wirf mir einen Kuss zu.“ Ich tat es. Danach machte sie etwas, das ich nie vergessen habe. Christa brachte mir bei, wie außerordentlich einfach Anbetung sein kann. Als ich ihr einen Kuss zuwarf, griff sie mit der Hand in die Luft, als würde sie den Kuss aufschnappen. Dann berührte sie meinen imaginären Kuss mit den Lippen und verschluckte ihn, um meinen Kuss – meine Liebe zu ihr – tief in ihr Herz zu lassen. Das klingt allzu simpel, nicht wahr? Ich weiß nicht, wie es Ihnen jetzt geht, aber mein Herz pocht gerade vor Beschämung: „Herr Jesus, laß bitte die Einfachheit der Anbetung wieder in mein Herz einkehren. Ich habe mir angewöhnt, etwas zu komplizieren, was so einfach sein kann.“ Ich frage mich, wie viele Morgen vorübergegangen sind, an denen er einfach da stand, uns anblickte und auf irgendeine Regung von uns wartete. Geduldig kommt Gott zu uns und wartet. Gott wartet auf unser Erwachen, damit wir ihm sagen können: „Ich liebe Dich.“ Gott wartet darauf, dass wir sein Angesicht küssen.


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