Kapitel 2
Was aus Menschen werden kann
I
ch predigte in zwei Vormittagsgottesdiensten einer kleinen Gemeinde im mittleren Westen. Beim Kaffeetrinken zwischen den beiden Gottesdiensten lernte ich ein Ehepaar kennen, das erst vor noch nicht allzu langer Zeit zum Glauben an Jesus Christus gekommen war. Sie hatten die Gemeinde besucht, um etwas zu finden, das ihre Ehe wieder »kitten« könnte – und fanden mehr. Ich fragte sie, wie ihr neues Leben als Christen laufen würde. Der Ehemann antwortete mit einem etwas ungewöhnlichen Vergleich. »Manchmal fühlen wir uns, als ob wir einem Bowling-Team beigetreten sind. Wir versuchen, jeden Sonntag und jeden Mittwochabend zu spielen. Wir kommen in Bowlingausrüstung, jeder von uns mit einer Bowlingkugel in der Hand. [Er hält seine Bibel hoch.] Wir stellen uns auf, um die Kugel zu werfen, aber wir können die Kegel nicht sehen. Irgendwelche Gemeindeleiter haben ein Stück Pappe vor die Kegel gehängt, damit wir sie nicht sehen können. Nachdem wir geworfen haben, sagen sie uns, wie viele Kegel wir getroffen haben.« Seine Frau unterbricht ihn: »Nein, sie sagen uns, wie viele Kegel wir verfehlt haben!« Dann bombardierten sie mich mit Fragen. »Eigentlich müssten wir doch die Kegel sehen! Wie können wir sie treffen, wenn wir sie nicht sehen? Haben wir denn kein Recht, sie zu sehen?« Und dann kam eine sehr scharfsinnige Frage: »Wir wissen, dass es beim Christsein nicht nur um einen Aspekt geht, sondern um mehrere – aber um welche?«
Was ist das Ziel? Ich habe sehr oft über diesen Vergleich und über ihre Frage nachgedacht. Welche »Kegel« stellt uns Gott auf, nach denen wir als Christen zielen sollen? Zufälligerweise lautet das Wort, das am häufigsten im