Nil Venditti: temperamentvoll und zielstrebig | 10
Saison 25 | 26

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Nil Venditti: temperamentvoll und zielstrebig | 10
Saison 25 | 26


Das Magazin des argovia philharmonic Januar


Die Saison 2025/26 und somit auch die Zusammenarbeit mit Josep Vicent ist im September 2025 mit grossem Erfolg gestartet. Unsere Wahl von Josep Vicent als neuen Chefdirigenten und künstlerischen Leiter wurde vom Orchester, Publikum und von der Presse mehr als nur bestätigt. Im Konzertvideo auf YouTube ist die Spielfreude und Energie des Orchesters zu spüren.
Die Aargauer Zeitung betitelt die Kritik über die Eröffnungskonzerte folgendermassen: «Schon ziemlich beste Freunde» und «Josep Vicent feiert Einstand als neuer Chefdirigent des Argovia Philharmonic – und holt das Publikum von den Sitzen». Nahtlos ging es mit einem einmaligen Kammerkonzert unserer Musiker:innen weiter, gefolgt von einem wiederholten Glanzerfolg des Orchesters unterwegs im Kanton. Die Neue Fricktaler Zeitung schreibt über das Rheinfelder Konzert: «Maurice Steger hob das argovia philharmonic auf ein neues Niveau». Ein solcher Saisonstart motiviert und beflügelt das Orchester. So freuen wir uns sehr auf die zweite Saisonhälfte. Denn diese wartet ebenso mit unglaublich abwechslungsreichen Programmen und Künstler:innen auf. Gleich drei Dirigent:innen sind bei uns zu Gast: Nil Venditti, Joseph Bastian und Christoph Koncz.
Das Wunderkind Edna Unseld tritt bei unseren Neujahrskonzerten auf, Kristīne Balanas kommt für ein Kammerkonzert zurück, Peter und der Wolf machen die Familienkonzerte unsicher und im Juni wird das argovia philharmonic mit Sina auftreten. Ebenso führen wir gemeinsam mit dem Aargauer Kunsthaus ein Pilotprojekt «Bildklänge» durch, wo Monatsbilder aus der Sammlung von Musiker:innen des argovia philharmonic vertont werden. Statt mit Blumen halt mit Musikinstrumenten.
Spannende Hintergrundinformationen zu diesen Konzerten und Künstler:innen finden Sie wie gewohnt in diesem Magazin. Ebenso zwei Portraits über die Illustratorin unserer wunderbaren Familienkonzert-Bilder, Petra Loeffel, und von unserer Cellistin Giulia Ajmone-Marsan.
Kommen Sie mit auf die Reise und begleiten Sie uns während dieser zweiten Saisonhälfte.
Herzlich, Ihr

Simon Müller Intendant
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Temperamentvoll
Nil Venditti leitet das 3. Abo-Konzert
Joseph Bastian leitet das 4. Abo-Konzert
argovia philharmonic präsentiert Regula Mühlemann
Musikvermittlung für Schulen
argovia philharmonic unterwegs
Sonderkonzert
Violoncello
Konzerte Januar bis Juni
Weitere Inhalte finden Sie online auf unserer Website oder in den sozialen Medien.
Auf argoviaphil.ch finden Sie alles rund ums Orchester und seine Veranstaltungen. Informieren Sie sich über anstehende Konzerte und buchen Sie Ihre Tickets und Abos bequem online.
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Neujahrskonzerte 2026
3. und 4. Kammerkonzert
Kunst und Musik nähern sich an Bildklänge
Peter und der Wolf
3. Familienkonzert
Saisoneröffnung
Impressionen
«Klangfarbenrhythmik»
Fabian Ziegler spielt Arash Safaians «ex machina»
Illustratorin Petra Loeffel
Wer sind wir?
Abo- und Ticketbestellungen
Partner und Sponsoren
Für die Neujahrskonzerte mit dem argovia philharmonic sucht Dirigent Marc Kissóczy stets interessante Solist:innen. Dieses Jahr tritt die erst 14-jährige Zürcher Geigerin Edna Unseld auf und spielt die hoch virtuose «Tzigane» von Maurice Ravel und die verträumte «Méditation» aus der Oper «Thaïs» von Jules Massenet.
von Sibylle Ehrismann

Wir treffen uns im Toni-Areal in Zürich, wo die Musikhochschule beheimatet ist. Edna Unseld kommt gerade von einer Probe mit dem Sinfonietta-Studierendenorchester. Sie ist noch ein Teenager; so jung und bereits sehr erfolgreich. Den Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb hat sie 2022 und 2024 mit Auszeichnung gewonnen. Und im Dezember 2024 erhielt sie den MKZ-Förderpreis (Musikschule Konservatorium Zürich) der Stadt Zürich.
Gleichzeitig ging es für Edna auf der internationalen Bühne los. 2021 lud sie Gilbert Varga ein, an einem Konzert zum Gedenken an Tibor Varga mit dem Pannon Philharmonic Orchestra als Solistin aufzutreten. Es war ihr erster Auftritt als Solistin überhaupt. Danach reihte sich ein internationaler Wettbewerb an den andern. Entweder gewann sie diesen, oder sie wurde «für besondere Leistungen» ausgezeichnet.
Dieses Jahr war es dann so weit: Edna reiste im Januar mit ihrer Mutter in die USA und gewann dort die «Cooper International Competition» in Cleveland. Es ist einer der grössten Wettbewerbe in ihrer Alterskategorie. Mit ihrer hinreissenden Darbietung von Pjotr I. Tschaikowskys Violinkonzert in D-Dur im Finale gewann sie nicht nur den 1. Preis, sondern auch ein umfangreiches Preisgeldpaket: 20 000 Dollar, die zweijährige Leihgabe einer alten italienischen Meistergeige, ein Stipendium und die Partnerschaft mit einer grossen Künstleragentur für Karriereberatung.
Edna besucht zurzeit die Kunst-undSport-Förderklasse im Gymnasium Rämibühl. Ihr Alltag wird, wie bei anderen Jugendlichen, durch die Schule geprägt. Wie schafft sie daneben diese ausgezeichnete künstlerische Leistung? «Mein Tag ist streng durchgetaktet», so die junge Geigerin. «Ich gehe normal zur Schule und übe direkt, wenn ich nach Hause komme. Ich muss auch für die Prüfungen lernen, ich arbeite oft bis spät in die Nacht.»
Und wie bereitet sie sich auf die Wettbewerbe vor? «Das ist eine langfristige und minutiöse Vorbereitung», erzählt Edna. «Am

Ende habe ich alle Stücke, die ich spielen muss, verinnerlicht. Sie werden so alltäglich, dass ich sie jederzeit problemlos spielen kann.» Und was bringen ihr die Wettbewerbe persönlich? «Ich lerne bei dieser intensiven Vorbereitung sehr viel. Ich muss mich der starken Konkurrenz stellen und erfolgreich zu sein, stärkt mein Selbstvertrauen. Dazu kommt die grosse Publizität.»
Die Familie, in der Edna aufwächst, ist hochmusikalisch. Ihre Mutter Susanna Unseld ist Geigerin und hat schon als Jugendliche Furore gemacht, zudem ist sie Pianistin. Vater Jens Lohmann ist ebenfalls Geiger. Er ist ein sehr erfolgreicher Pädagoge für hochbegabte Jugendliche an der Musikschule Konservatorium Zürich MKZ und unterrichtete viele heute namhafte Musiker:innen, darunter auch den Brugger Geiger Sebastian Bohren.
Besonders erfolgreich ist Lohmanns Jugendorchester «Stringendo», eine motivierte Gemeinschaft von Gleichgesinnten. Hier lernen die talentierten Schüler:innen, sich >

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musikalisch auszudrücken und kreativ Kopf, Herz und Hand zu entfalten. Auch können sie hier regelmässig mit professionellen Musiker:innen und bekannten Solist:innen zusammenspielen und von deren Erfahrung profitieren.
Edna Unseld ist mit «Stringendo» aufgewachsen, ihr Vater ist auch ihr Lehrer. Kommt dazu, dass Mutter Susanna an der MKZ begabte Jugendliche unterrichtet, die sie bei der Vorbereitung von Konzerten, Wettbewerben und Prüfungsvorspielen begleitet.
Kein Wunder, dass die ausserordentliche Begabung der damals vierjährigen Edna schnell erkannt und gefördert wurde. Bald schon wurde ihr die Kindergeige von Anne-Sophie Mutter zur Verfügung gestellt –ein grosses Privileg. Was zeichnet diese Geige aus? Edna überlegt: «Es ist eine Dreiviertelgeige, wie sie Kinder spielen. Doch dafür, dass sie kindergerecht ist, klingt sie fantastisch, man kann damit bereits grosse Gefühle ausdrücken.»
Grosse Gefühle sind Ednas Stärke: «Ich liebe vor allem dramatische, emotionale Musik. In ihr kann ich mich gut ausdrücken, und mein Charme kommt zur Geltung.» (schmunzelt) In den Neujahrskonzerten mit dem argovia philharmonic spielt Edna unter anderem eines der technisch schwierigsten Stücke für Violine und Orchester: Maurice Ravels «Tzigane». Sie freue sich, strahlt sie, dieses Stück mit einem so guten Orchester aufführen zu können. «Ich habe die Tzigane schon öfter gespielt, dann aber nur mit Klavier oder Streichorchester. Ein grosses Sinfonieorchester als Begleitung zu haben, ist ein ganz anderes Erlebnis!» ⋅
Edna Unseld Violine
Marc Kissóczy Leitung argovia philharmonic
Adolphe Adam (1803–1856)
Ouvertüre zur Opéra comique «Si j‘étais roi»
Hans Christian Lumbye (1810–1874) «Kopenhagen Dampfbahn-Galopp»
Camille Saint-Saëns (1835–1921) «Danse bacchanale» aus der Oper «Samson et Dalila» op. 47
Maurice Ravel (1875–1937) «Tzigane» Rhapsodie für Violine und Orchester
Claude Debussy (1862–1918)
«Clair de lune» aus der «Suite bergamasque» orch. von André Caplet
Josef Strauss (1827–1870)
«Die Emanzipierte» Polka Mazur für Orchester op. 282
Johann Strauss (Sohn) (1825–1899)
«Märchen aus dem Orient» Walzer für Orchester op. 444
Jules Massenet (1842–1912)
«Méditation» aus der Oper «Thaïs»
Carl Millöcker (1842–1899) «Pizzicato-Walzer»
Eduard Strauss (Vater) (1835–1916)
«Mit Chic» Polka schnell für Orchester op. 221
Josef Strauss
«Im Fluge» Polka schnell für Orchester op. 230
JANUAR 2026
Sa 03 19.30 Uhr Baden Kurtheater
So 04 11.00 Uhr Aarau Alte Reithalle
18.00 Uhr Reinach Saalbau
Tickets für Reinach über Saalbau Reinach erhältlich.

3. ABO-KONZERT THE ASIAN CONNECTION GASTDIRIGENTIN NIL VENDITTI
Sie steigt auf wie ein Komet. Die 31-jährige Dirigentin Nil Venditti steht bereits vor so namhaften Orchestern wie dem City of Birmingham Symphony Orchestra, der Dresdner Philharmonie oder dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Mit dem argovia philharmonic präsentiert sie ein klangsinnliches Programm.
von Sibylle Ehrismann
Als wir telefonieren, steckt Venditti mitten in den Proben mit dem BBC Symphony Orchestra in London. Sie ist in Fahrt und sprudelt nur so, man kann ihr kaum folgen. Venditti ist bekannt für ihre temperamentvoll zupackende Art. In der Musikzeitschrift «Scherzo» war über sie zu lesen: «Venditti verfügt über eine grosse Konzentrationsfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit mit den Musikern. Ihre Anziehungskraft und ihr Charisma sind bemerkenswert. Und sie überzeugt mit ihrer enormen Autorität, die gut verstanden und respektiert wird.» Vendittis Heimat ist Italien. Sie wurde in Perugia geboren und studierte am dortigen Konservatorium zuerst Violoncello. Zum Dirigieren sei sie durch Zufall gekommen, erzählt sie: «Als ich im Orchester der Accademia de Santa Cecilia spielte, fragten mich meine Kolleg:innen in der Cellogruppe, ob ich das Stück nicht dirigieren wolle. Das war als Witz gemeint, ich nahm es aber ernst, studierte die Partitur und dirigierte sie.» Daraufhin machte sie am Konservatorium in L’Aquila ein Diplom für Dirigieren.
Danach ging es rasant: 2015 gewann sie mit zwanzig Jahren den ersten Preis beim nationalen Dirigierwettbewerb Premio Claudio Abbado. «Das war einfach grossartig», strahlt
Venditti. «Plötzlich bekam ich viele Anfragen, dirigierte gute Orchester und machte eine Tournee durch Italien. Erst da wurde mir klar: Ich bin eine Dirigentin!»
Sie schätze sich glücklich, dass sie ihren Masterabschluss in Zürich habe machen können, erzählt sie weiter: «Das Conductors Studio von Johannes Schlaefli an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK ist das Beste, was einem passieren kann. Es hat international einen exzellenten Ruf.»
Ihren heutigen Mentor Paavo Järvi, Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich, lernte sie an einer Dirigierakademie in Pärnu (Estland) kennen. Dort haben Vater Neeme und Sohn Paavo Järvi ein Musikfestival aufgebaut, deren Dirigierakademie ist damit verbunden. Zwei Jahre danach wurde Venditti Paavo Järvis Assistentin beim Tonhalle-Orchester Zürich, gleichzeitig bekam sie interessante Angebote als Gastdirigentin.
Was hat Venditti bei ihrer Assistenz von Järvi gelernt? «Paavo ist wie ein Vater für mich, er ist mein Mentor. Es beeindruckt mich sehr, wie er weitatmige musikalische Phrasen subtil aufbauen und weiterspinnen kann. Er hat stets neue Ideen zur Interpretation eines Stücks, sein Musizieren ist voller Bedeutsamkeit.» >

Venditti ist in zwei unterschiedlichen Kulturen zu Hause. Ihre Mutter ist Türkin, der Vater Italiener. Diese Herkunft habe ihr musikalisches Credo geprägt, sagt sie. Neben ihrer starken Affinität zum klassischen Kernrepertoire von Haydn, Mozart und Beethoven dirigiert sie gerne auch Werke italienischer und türkischer Komponist:innen. Konzertprojekte, die zwischen verschiedenen Kulturen vermitteln, sind ihr eine Herzensangelegenheit. Aus diesem Grund hat Venditti 2024 im Grossen Saal der Elbphilharmonie Hamburg ein Konzert mit dem transkulturellen Bridges-Kammerorchester gegeben. Der Klangkörper besteht aus 25 Musiker:innen aus 15 Nationen. Kein Orchester vereint in sich mehr Musikstile und Instrumente regionaler Herkunft. Alle spielen virtuos auf orientalischen, asiatischen und europäischen Instrumenten. Und es werden hauptsächlich eigene Kompositionen aus den Reihen des Orchesters gespielt.
Im Programm, das Venditti mit dem argovia philharmonic spielt, treffen ebenfalls unterschiedliche Kulturen aufeinander. Alexander Borodin erzählt in seiner «Steppenskizze aus Mittelasien» vom Orient. Und Antonín Dvorák zitiert in seiner 8. Sinfonie die sehnsüchtigen Melodien böhmischer Volkslieder.
Mittendrin in diesem Programm erhebt sich die Trompete in Fazil Says (* 1970) Konzert für Trompete und Orchester op. 31. Der Starpianist Say ist auch ein erfolgreicher Komponist und stammt – wie Vendittis Mutter – aus der Türkei.
Die junge Dirigentin hat eine enge Beziehung zu ihm: «Fazil Say war es, der mich als Erster einlud, ein Konzert mit ihm zu dirigieren. Er traute mir viel zu und stärkte damit mein Selbstvertrauen. Seit 2018 engagiert er sich sehr für meine Karriere.» Und Say sagt über Venditti prophetisch: «Ich wette, sie wird eine der besten Dirigentinnen dieses Jahrhunderts werden, man spürt das Genie in ihr.» ⋅
TERMINE
3. ABO-KONZERT THE ASIAN CONNECTION
Gábor Boldoczki Trompete Nil Venditti Leitung argovia philharmonic
Alexander Borodin (1833–1887) «Eine Steppenskizze aus Mittelasien»
Fazil Say (* 1970) Konzert für Trompete und Orchester op. 31
Antonín Dvořák (1841–1904) Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88
JANUAR 2026
Do 15 19.30 Uhr Aarau Alte Reithalle
Fr 16 19.30 Uhr Baden Kurtheater
So 18 17.00 Uhr Aarau Alte Reithalle
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Recht ist

Regula Mühlemann, Sopranistin
Schärer Rechtsanwälte unterstützt das argovia philharmonic seit rund 20 Jahren und freut sich über die hohe Qualität des Orchesters – ein Geschenk an unseren Kanton und alle Musikliebenden. Wie die künstlerischen Aktivitäten gehören auch anwaltliche Tätigkeiten zur Kultur unseres Landes; wir pflegen sie mit grosser Ernsthaftigkeit und Verantwortung.
Schärer Rechtsanwälte
Hintere Bahnhofstrasse 6
CH-5001 Aarau
www.5001.ch
Sie sind beliebt, die Kammerkonzerte des argovia philharmonic, und zwar sowohl beim Publikum als auch bei den Musiker:innen. Die zwei anstehenden Konzerte versprechen wiederum grosse Momente.
von Dr. Verena Naegele
Im Februar-Konzert des neuen Jahres sind das berühmte Streichoktett von Mendelssohn und das kaum bekannte Oktett in der gleichen Besetzung von Max Bruch angesagt. Mendelssohns jugendlicher Geniestreich hat mit seiner zauberhaft flirrenden Musik nichts von seiner Faszination verloren. Die Frische und Melodiefülle machen das Werk zu einem Hit der Literatur. Andreas Fischer, unser Stv. Solo-Bratschist, schwärmt: «Diese Musik sprüht vor Licht, Bewegung und einem unerschütterlichen Glauben an das Leben.»

Andreas Fischer, Stv. Solo-Bratschist des argovia philharmonic
Als besonderer musikalischer Leckerbissen sitzt die junge Stargeigerin Kristīne Balanas als 1. Geige am Pult. Mit der Interpretati-
on von Korngolds Violinkonzert hatte sie bei der Saisoneröffnung im September 2025 Furore gemacht. «Ihre Energie, ihre Bescheidenheit und ihre kompromisslose Hingabe an den Klang empfand ich als ausserordentlich ansteckend», schwärmt Andreas Fischer über ihre damaligen Auftritte. Das Kammerkonzert mit Balanas erwartet Fischer daher mit grosser Freude, denn «ihre Offenheit macht das gemeinsame Musizieren lebendig und inspirierend».
Und das Bruch-Oktett? Das 1920 vollendete Werk besticht durch seinen orchestralen Klang und seine spätromantische Klangsehnsucht. Die in glühenden Farben schwelgende Musik ist hörenswert. Es ist ein Spätwerk, das erst 1986 wiederentdeckt wurde und bei dem «Bruch mit innerer Reife und tiefem Empfinden» spricht, wie Andreas Fischer definiert. «Es ist weniger brillant, aber vielleicht gar etwas inniger und berührender als bei Mendelssohn.»
In der Kammermusik hat die Bratsche, die bei Orchesterkonzerten vor allem als Mittelstimme wichtig ist, eine andere Funktion, wie Fischer weiter erläutert: «In der Kammermusik ist die Bratsche weit mehr als nur Mittelstimme – sie wird zur verbindenden Seele des Ensembles. Besonders liebe ich Klavierquartette, weil die Bratsche hier – so >
empfinde ich es – thematisch öfter zu Wort kommt.» Nun freut er sich aber auf den Auftritt mit Kristīne Balanas, deren Fähigkeit, «technische Brillanz und emotionale Tiefe zu verbinden», er besonders hervorhebt: «Meine Hoffnung ist, dass wir uns als Ensemble von dieser Energie tragen und beflügeln lassen.»
Zwei Klavierquintette der besonderen Art
Beim Wort «Klavierquintett» denkt man sofort an ein Klavier und ein Streichquartett. Dass es auch anders geht, zeigen die Klavierquintette von Beethoven op. 16 und von Mozart KV 452, welche im 4. Kammerkonzert «Luft und Tasten» auf dem Programm stehen. Mit von der Partie sind hier unser Solo-Klarinettist Francesco Negrini und der Solo-Oboist Sergio Simón Álvares. Beide schwärmen von den Werken, in denen sich empfindsame Klangsprache und klassische Ausgewogenheit und Klarheit verbinden.

Francesco Negrini, Solo-Klarinettist des argovia philharmonic
Mozart komponierte sein Quintett 1784, Beethoven seines zwölf Jahre später 1796. Negrini erklärt zur Funktion der Klarinette darin: «Die Klarinette klingt hier oft wie eine Stimme, die zwischen den anderen Instrumenten vermittelt, manchmal ganz gesanglich, manchmal fast sprechend.» Derweil ergänzt Álvares: «Die Instrumente stehen auf humorvolle, elegante, edle und manchmal dramatische Weise miteinander im Dialog, als wären
sie Figuren in einer kleinen Oper.» Auch dem Klavier kommt darin ein wichtiger Part zu, das «einmal als harmonischer Vermittler funktioniert, aber auch die Themen der Melodien zeigt», wie der Oboist ergänzt. Als Pianist tritt hier Piotr Alexewicz auf, welcher beim Jahreskonzert 2024 der Schenk Stiftung in Zofingen den «Preis argovia philharmonic» gewann. Im Oktober 2025 schaffte er es in die Finalrunde der 19. Chopin Competition.

Simón
Es ist eine Besonderheit der Kammerkonzerte, dass Gastsolist:innen jeweils mit Mitgliedern des argovia philharmonic spielen, was sehr geschätzt wird. Negrini etwa schwärmt: «Die Atmosphäre ist sehr direkt und lebendig, man hört einander zu, atmet zusammen und gestaltet gemeinsam. Es fühlt sich wirklich an wie ein Gespräch unter Freunden, voller Aufmerksamkeit und spontaner Momente.»
Und Álvares ergänzt seinen Kollegen: «Wir haben ein ausgezeichnetes Verhältnis innerhalb der Bläser. Dieses Gefühl auf ein Kammermusikformat zu übertragen, ist die perfekte Konstellation für alle, Musizierende und Publikum, um ein unvergleichliches Repertoire zu geniessen.» Die Kammerkonzerte sind eben eine Bereicherung und ein Vergnügen für alle. ⋅
3. KAMMERKONZERT
OKTETTZAUBER
Kristīne Balanas Violine
Musiker:innen des argovia philharmonic
Max Bruch (1838–1920)
Oktett B-Dur für Streicher
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847)
Oktett Es-Dur op. 20
FEBRUAR 2026
So 22 17.00 Uhr Aarau
Alte Reithalle
Start Einzelkartenverkauf: 13.01.2026

Hier geht’s zu Korngolds Violinkonzert aus unserem 1. Abo-Konzert im September 2025 mit Kristīne Balanas und Josep Vicent:

4. KAMMERKONZERT
LUFT UND TASTEN
Piotr Alexewicz Klavier
Musiker:innen des argovia philharmonic
Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791)
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur KV 452
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur op. 16
MÄRZ 2026
So 29 17.00 Uhr Aarau Alte Reithalle
Start Einzelkartenverkauf: 17.02.2026

Hier geht’s zu Piotr Alexewicz' Finalteilnahme der 19. Chopin Competition:

Mit einem romantischen «Doppelpack» stellt sich der französisch-schweizerische Dirigent Joseph Bastian beim argovia philharmonic vor. Mit dem Klavierkonzert von Schumann und Bruckners Sinfonie Nr. 1 hat er schweres Gepäck mitgebracht. Der Chefdirigent der Münchner Symphoniker freut sich auch auf die Zusammenarbeit mit dem Pianisten Teo Gheorghiu. Für einen aufregenden Konzertabend ist gesorgt.
von Dr. Verena Naegele

Joseph Bastian ist zusammen mit fünf Geschwistern in einer musikalischen Familie in Frankreich aufgewachsen: Alle Kinder spielten ein Instrument und alle sind heute in der Musik berufstätig. Im Hause Bastian war die Musik also stets präsent, ja, zuweilen war «die Raumbelegung schlimmer als an einer deutschen Musikhochschule», beschreibt etwa der Jüngste, François, die musikalische Atmosphäre daheim. Während dieser Hornist wurde, lernte Joseph Cello und Posaune.
Es war also «laut» daheim bei den Bastians, wie Joseph erzählt: «Wenn die Fenster offen waren, hat man vor allem die Blechblasinstrumente im Umkreis von 200 Metern gehört.» Schon in jungen Jahren träumte er vom Dirigieren, konzentrierte sich aber vorerst, ganz intuitiv und natürlich, wie er erzählt, auf das Posaunenstudium. Nach seinem erfolgreichen Abschluss kam er als Erster Bassposaunist zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, wo Mariss Jansons als Chefdirigent wirkte. Jansons hat den jungen Bastian tatkräftig bei seinen Dirigierambitionen gefördert und Bastian wurde sein Assistent.
Ein gefragter Dirigent
Ein klassisches Dirigierstudium an einer Hochschule hat Bastian daher nie absolviert, aber Meisterkurse bei Bernard Haitink und David Zinman besucht. Inzwischen ist er ein gefragter Dirigent, der wegen seiner Unaufgeregtheit und Präzision besonders geschätzt wird. Nun gastiert er beim argovia philharmonic mit Bruckner, den er als einen der Komponisten bezeichnet, «die mich dazu bewegt haben, Musiker zu werden – die emotionale Bindung ist bei mir persönlich also ziemlich stark.» Um dann noch anzufügen: «Ich habe seine Sinfonien auch als Posaunist in meinem früheren Leben, gerade unter einigen der wichtigsten Dirigenten, spielen dürfen.»
Beim argovia philharmonic steht nun also Bruckner auf dem Programm, nach der berühmten 7. Sinfonie im Januar 2024 folgt nun dessen «Gesellenstück», die 1. Sinfonie c-Moll. Gibt es
für Bastian eine «Lieblingssinfonie» von Bruckner? «Mit der 4., 7. und 8. bin ich persönlich und emotional sehr verbunden, mein heimlicher Favorit ist aber vielleicht die 6., weil sie – ähnlich wie die 1. – besonders und anders ist.» In einem Satz nennt Bastian also fünf Sinfonien von Bruckner; eben ein wahrer Bruckner-Fan!
Das Schumann-Konzert mit Teo Zuerst hören wir jedoch das Klavierkonzert von Schumann, welches poetische Tiefe mit virtuoser Brillanz vereint. Programmiert worden ist das Werk auf ausdrücklichen Wunsch von Teo Gheorghiu, der mit diesem berühmten Klavierkonzert als 12-jähriger Knabe in der Tonhalle Zürich debütiert hatte. Das Konzert lieferte gleichzeitig das Filmmaterial für den Film «Vitus», der ihn auf einen Schlag bekannt machte. Trotzdem empfand er sein Markenzeichen «Vitus» auch als «Fluch», wie er im Fernsehen einmal sagte, denn er sei Teo, der Pianist. Und ein grossartiger obendrein, wie anzumerken ist. Schumanns Orchestrierung gilt manchmal als «dick» und «schwerfällig». Was sagt Dirigent Bastian dazu? «Diesen Vorwurf habe ich, ehrlich gesagt, nie wirklich verstanden. Schumann hat eine ganz besondere Art zu orchestrieren, genauso wie Brahms oder Bruckner. Ich denke, der Vorwurf kam eher, weil manche Dirigenten versucht waren, alle romantischen Komponisten auf gleiche Weise zu spielen. Schumann ist aber eigentlich ziemlich genau mit seinen Wünschen, man muss sich nur auf seine besondere – und wie ich finde besonders schöne! – Klangwelt einlassen.»
Die Linzer Fassung
Das argovia philharmonic spielt nach der Pause dann Bruckners 1. Sinfonie, und zwar in der «Linzer Fassung», der Erstfassung, die zwischen 1865 und 1866 komponiert wurde. Mehr als 20 Jahre später revidierte Bruckner seinen «Erstling» für eine Aufführung in Wien, indem er seine Erfahrungen als Orchesterkomponist aus weiteren sieben Sinfonien mit einbrachte. Wurde die Linzer Fassung erst 1930 wieder- >

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entdeckt und in die Gesamtausgabe integriert, so gilt die Wiener Fassung bei vielen als die letztgültige, von Bruckner autorisierte Fassung.
Bastian hat für sein Gastspiel beim argovia philharmonic jedoch die Linzer Fassung gewählt. Warum? «Bruckner verlangt normalerweise nach sehr grossen Orchestern, das ist in der Linzer Fassung der 1. Sinfonie etwas anders. Für die Uraufführung hatte Bruckner nur ein kleines Orchester zur Verfügung, bedingt durch die Grösse des Redouten-Saals in Linz.» Für unsere Reithalle eignet sie sich also vorzüglich.
Genau diese Beschränkung gefällt Bastian zudem sehr: «Sie macht diese Sinfonie so besonders: sie ist frisch, licht, und hat trotzdem alles, was Bruckner ausmacht. Auch wenn sie die erste ist, ist es keineswegs ein Jugendwerk. Bruckner war schon 40 Jahre alt!» ⋅
TERMINE
Teo Gheorghiu Klavier
Joseph Bastian Leitung argovia philharmonic
Robert Schumann (1810–1856)
Konzert für Klavier und Orchester a-Moll op. 54
Anton Bruckner (1824–1896)
Sinfonie Nr. 1 c-Moll WAB 101 (Linzer Fassung)
MÄRZ 2026
Do 12 19.30 Uhr Aarau 18.45 Alte Reithalle
Fr 13 19.30 Uhr Baden 18.45 Kurtheater
Sa 14 19.30 Uhr Aarau * Alte Reithalle
4. ABO-KONZERT KLANGWELTEN DER ROMANTIK 18.45
So 15 17.00 Uhr Aarau Alte Reithalle
16.15
GASTSPIEL
Mo 16 19.30 Uhr Fribourg ** Salle Equilibre
Start Einzelkartenverkauf : 27.01.2026
* Abo-Zusatzkonzert: Abo-Tag-Wechsel sowie Einlösen von Gutscheinen möglich
** Eine Veranstaltung von Société de concerts à Fribourg. Tickets über www.concertsfribourg.ch erhältlich
Jugendclub: Für 12- bis 16-Jährige steht das gemeinsame Musizieren im Fokus. Der Workshop dauert von 17.30 bis 19.00 Uhr, mit anschliessendem Besuch des Konzerts.
Kosten: 25 CHF inkl. Verpflegung und Konzertticket Anmeldeschluss: 27. Februar 2026
Weitere Infos unter: www.argoviaphil.ch/kinder-und-jugendclub
BILDKLÄNGE
KOOPERATION MIT DEM AARGAUER KUNSTHAUS
MUSIKVERMITTLUNG FÜR ERWACHSENE
Seit jeher haben sich Komponist:innen von der Bildenden Kunst inspirieren lassen. Skulptur und Plastik, Malerei und Zeichnung dienten über Jahrhunderte hinweg als Quelle für musikalische Schöpfungen. Diesen fruchtbaren Dialog greifen das Aargauer Kunsthaus und das argovia philharmonic in ihrer Kooperation «Bildklänge» auf: Musik und Kunst treten in Resonanz, verweben sich zu einem neuen Erlebnis und laden das Publikum zu einer Reise durch verschiedene Epochen ein.
von Janina Kriszun
Schon Joseph Haydn hat sich bekanntlich in seinen Oratorien tonmalerische Möglichkeiten auf höchst publikumswirksame Art zunutze gemacht, um das Verbot szenischer Aufführungen (Oper, Ballett) zur Fastenzeit zu umgehen. Er komponierte die visuelle Ebene in die Musik. Was real auf der Bühne nicht gezeigt werden durfte, konnte sich so als visuelle Vorstellung in den Köpfen der Zuhörenden entwickeln.
In diesem Sinne sollen auch die geplanten Konzerte Klang und Bild verbinden und neue Ebenen der Wahrnehmung schaffen. Der zentrale Standort des Aargauer Kunsthauses bietet dafür den idealen Rahmen. Nach dem Konzert sind die Besucher:innen eingeladen, die Ausstellung individuell zu entdecken und das Zusammenspiel von Musik und Kunst weiterwirken zu lassen. Die Kooperation verfolgt dabei das Ziel, neue Publikumsschichten für beide Institutionen zu gewinnen, die Sichtbarkeit zu erhöhen und ungewohnte Zugänge zu Kunst und Musik zu eröffnen. Darüber hinaus steht die Teilhabe im Mittelpunkt. Das Publikum soll nicht nur zuhören und betrachten, sondern aktiv in den künstlerischen Prozess eingebunden werden.
Die Idee knüpft an die etablierten Mittagsveranstaltungen des Kunsthauses an, in denen jeweils ein ausgewähltes Werk genauer betrachtet wird. Neben kunsthistorischen und biografischen Hintergründen stehen dabei Motivik, Komposition und Stilistik im Fokus. Dieses erfolgreiche Format wird erweitert: Musik soll die Betrachtung vertiefen, neue Sinne ansprechen und den Zugang zu Kunst nochmals öffnen – ein interdisziplinärer Ansatz, der neugierig macht und Offenheit fördert.
Für das Jahr 2026 sind vier Kammermusikkonzerte mit Ensembles von bis zu vier Musiker:innen des argovia philharmonic vorgesehen. Die Programme werden von den jeweiligen Ensembles eigenständig gestaltet. Grundlage bildet jeweils ein bestimmtes Kunstwerk, das zuvor gemeinsam mit der Kunsthistorikerin des Kunsthauses (Brigitte Haas) und der Musikvermittlerin des argovia philharmonic (Janina Kriszun) in einem Konzeptionsgespräch ausgewählt wird. Im Konzert mit einer Dauer von einer Stunde stellen sie kurze Erläuterungen und den Bezug zwischen Werk und Musik her. Das Publikum wird ebenfalls eingeladen, Eindrücke zu teilen oder gemeinsam mit den Musiker:innen spontane Klangbilder entstehen zu lassen.
Die Veranstaltungen finden je nach Werk in unterschiedlichen Räumen des Kunsthauses statt. Kopfhörer ermöglichen es den Gästen, sich frei im Raum zu bewegen, während Moderationen und Musik überall klar hörbar sind. Das Konzertprogramm und die Ensembles werden zeitnah zum Konzert auf der Website von argovia philharmonic und dem Aargauer Kunsthaus bekannt gegeben.
Zum Konzertticket von CHF 35.– kommt der Museumseintritt noch hinzu. Somit können Vergünstigungen (Museumspass, Kulturlegi, Raiffeisenkarte, Kinder) berücksichtigt werden. Pro Konzert können maximal 35 Personen teilnehmen. Tickets sind nur über die Webseite des Aargauer Kunsthauses erhältlich. Am besten reservieren Sie sich bereits jetzt die Konzertdaten. ⋅
Brigitte Haas, Janina Kriszun Konzept Musiker:innen des argovia philharmonic
MÄRZ 2026
Di 31 12.15 Uhr Aarau Kunsthaus
JUNI 2026
Di 09 12.15 Uhr Aarau Kunsthaus
SEPTEMBER 2026
Di 08 12.15 Uhr Aarau Kunsthaus
NOVEMBER 2026
Di 03 12.15 Uhr Aarau Kunsthaus
Das Aargauer Kunsthaus

Es ist eine Spezialität von Regula Mühlemann: das Kunstlied. Bei ihren Liedauftritten füllt sie mühelos das Opernhaus Zürich oder die Carnegie Hall New York. Nun präsentiert das argovia philharmonic die gefeierte Sängerin zusammen mit ihrer Liedpianistin Tatiana Korsunskaya in der Alten Reithalle Aarau. Sie geben uns Einblicke in diese ganz spezielle Welt.
von Dr. Verena Naegele
Wenn von Regula Mühlemann ein Liederabend ansteht, darf etwas Besonderes erwartet werden. Und dies nicht nur sängerisch, sondern auch was das Programm betrifft, denn sie ist stets für Überraschungen gut. «Ich mache sehr oft Liederabende, bei denen nicht einfach alle Werke auf Deutsch sind», gibt sie unumwunden zu. Sie liebe die Abwechslung, weshalb sie neben deutschen Liedern auch schon französische oder gar russische gesungen habe. «Natürlich sind sie von der Tonsprache her sehr unterschiedlich», so die Sängerin weiter im Gespräch, «aber ich finde es viel spannender.» Es ist eine typische Aussage für Mühlemann, die seit jeher unkonventionell eigen ihren Weg gegangen ist. Mit ihrer Liedpartnerin Tatiana Korsunskaya hat sich über die Jahre eine enge Zusammenarbeit entwickelt, zu der die Pianistin erklärt: «Das grosse Vertrauen zwischen uns ermöglicht ein sehr kreatives, spontanes Musizieren, die wildesten Ideen werden aufgenommen und umgesetzt. Es entsteht etwas Besonderes ...»
Ein Liedprogramm fordert viel Kreativität
Die Kreativität beginnt beim Zusammenstellen eines Rezitals, wie Mühlemann erzählt: «Es fliesst immer sehr viel Zeit in die Programmierung und das Erarbeiten einer stimmigen Abfolge.» In diese Reihe passt auch ihr angesagtes Programm beim argovia philharmonic, das mit Werken von Franz Schubert, Richard
Strauss, dem Amerikaner Dominick Argento und dem Engländer Frank Bridge unkonventionell daherkommt.
Was ziemlich verwegen klingt, ist in Wirklichkeit hart erarbeitet, und man darf sich gleichermassen auf den ersten Teil mit Schubert und Strauss freuen wie auf den zweiten englischen Teil. Richard Strauss liegt Mühlemann im Blut, wie sie in ihrem gefeierten Debüt als Sophie in der Oper «Der Rosenkavalier» bewiesen hat. Das Publikum in der Staatsoper unter den Linden Berlin und im Théâtre des Champs-Elysées in Paris war hellauf begeistert.
Sie kennt «ihren» Richard Strauss eben gut: «Die Tonsprache bei Strauss ist eigentlich einfach gleich Strauss. Es gibt aber insbesondere bei den früheren Liedern auch schlichtere, und bei den späteren ist vieles nicht mehr so schön tonal. Wir haben einen guten Mix zwischen eher gewagteren Strauss-Klängen und den Traditionellen gewählt. Wenn man das Klavier hört, kann man sich gut den Sound des grossen Orchesters vorstellen, die Farben kommen selbst beim Klavier zum Tragen.» Schwelgen ist etwa bei der «Wasserrose», einem Lied aus den «Mädchenblumen op. 22», angesagt, die in die silbrigen Sphären des Rosenkavaliers entführt.
Die Ideen für die Opern kommen also durchaus auch aus den Liedern heraus. Dazu passt die Einschätzung von Tatiana Korsuns-
kaya zu den Klavierparts bei Strauss und bei Schubert: «Bei beiden Komponisten ist der Klavierpart nicht bloss eine Hintergrundbegleitung, sondern ein ebenbürtiger Mitgestalter, ein mitfühlender, leidenschaftlicher, virtuoser und farbiger Partner der Singstimme. Und immer verlangen die Komponisten nach grossem pianistischem Können.»
Und dann kommt er, der zweite Teil mit Liedern in englischer Sprache. Ausgangspunkt für diesen ungewöhnlichen Schritt waren die Einladungen für zwei Liederabende in die Carnegie Hall New York und die Wigmore Hall in London, die Mühlemann und Korsunskaya dazu inspirierten, einen englischen und einen amerikanischen Komponisten dazu zu programmieren.
Die Suche war allerdings steinig, vor allem bei den Amerikanern, bei denen man ein bisschen von einem amerikanischen Stil ausgehen könne, wie Mühlemann meint: «Es gibt das böse Wort cheesy, wenn alles fast pop-artig ist, einfach gestrickt. Ich hätte gerne noch eine Komponistin genommen, aber das war alles eine etwas zu leichte Kost, ich wollte mehr in die Tiefe gehen.»
Und wie kam die Sängerin auf Frank Bridge? «Ich habe mich wirklich durch viele englische Literatur hindurchgehört – also wirklich endlos! Am Schluss hat mich Bridge am meisten angesprochen. Meine Devise ist, dass mich ein Lied schon beim ersten Mal Hören ansprechen muss und nicht erst, wenn man es hundert Mal geprobt und erarbeitet hat. Bridges Lieder sind packend und emotional sehr ansprechend.»
Frank Bridge, der kaum bekannt ist, war der Lehrer von Benjamin Britten. Die Faszination zu Bridges eigenwilliger Tonsprache teilt auch Korsunskaya: «Er hat eine grosse stilistische Breite, sehr originell und innovativ. Bridge sprengt den Rahmen seines Zeitalters, der Romantik, und entwickelt einen sehr persönlichen, moderneren, gar avantgardistischen Stil.»

Trotzdem meint Regula Mühlemann, es gebe wenig Parallelen zwischen Bridges und Brittens Musik, der jüngere Britten sei gewagter und experimenteller: «Bei Bridge ist das alles viel zugänglicher.» Sie lacht herzhaft und fügt an: «Einfacher verdaulich!» Seine Musik sei sinnlich: «Sie ist spielerisch, sehr euphorisch auch, wahnsinnig packend. Es hat alles dabei!» ⋅
ARGOVIA PHILHARMONIC PRÄSENTIERT REGULA MÜHLEMANN
Regula Mühlemann Sopran Tatiana Korsunskaya Klavier
Franz Schubert (1797–1828)
«Viola» D. 786
«Die Gebüsche» D. 646
«Der Musensohn» D. 764
Richard Strauss (1864–1949)
«Mädchenblumen» Op. 22
«Ständchen» Op. 18/2
Dominick Argento (1927–2019)
«Six Elizabethan Songs»
Frank Bridge (1879–1941)
«Lean out of the Window, Goldenhair»
«Mantle of Blue» H. 131
«Isobel» H. 102
«Berceuse» H. 9
«Go not, Happy Day» H. 34
«Love Went A-Riding» H. 114
MÄRZ 2026
Di 17 19.30 Uhr Aarau Alte Reithalle
Start Einzelkartenverkauf : 20.01.2026
Ein Ensemble des argovia philharmonic führt im März mit «Peter und der Wolf» eines der bekanntesten Musikmärchen auf, welches Generationen verbindet.
von Janina Kriszun
«Gestern früh am Waldrand ereignete sich ein Abenteuer, das wohl noch lange im Gedächtnis aller Tiere und Menschen bleiben wird. Peter, ein mutiger Junge mit hellwachem Verstand, machte sich auf, den Wald zu erkunden – und dabei stiess er auf einen gefährlichen Wolf. Der Wolf war gross, stark und sah sehr gefährlich aus. Doch Peter hatte keine Angst. Ganz im Gegenteil: Er wusste genau, was er tun musste, um das Tier zu fangen, bevor es Unheil anrichten konnte. Zum Glück war Peter nicht allein. Ein kleiner Vogel flatterte über dem Wolf und lenkte ihn ab, während die Katze leise durch das hohe Gras schlich und jede Bewegung des Wolfs genau beobachtete ...»
Wenn sich die ersten Töne erheben, spitzen Kinder die Ohren. Ein helles Zwitschern der Flöte flattert durch den Raum – ein Vogel fliegt. Kurz darauf erklingt das dunklere Timbre der Oboe: die Ente watschelt gemächlich durch das Gras. Kaum ist sie zu hören, setzt ein drohendes Grollen der Hörner ein – der Wolf schleicht heran. Wer «Peter und der Wolf» einmal live erlebt hat, versteht sofort: Hier ist Musik nicht nur Klang, sondern lebendige Geschichte, die Mut, List und Gemeinschaft feiert. Als Sergej Prokofjew 1936 das musikalische Märchen für Kinder schrieb, tat er etwas Bahnbrechendes: Er verband die Welt der sin -

fonischen Musik mit der Erzählkunst. Jedes Instrument des Orchesters repräsentiert eine Figur – und so werden Töne zu Charakteren, Melodien zu Handlungen. Diese klare Zuordnung macht es Kindern besonders leicht, die Instrumente zu hören und im Verlauf der Geschichte wiederzuerkennen. Gleichzeitig schuf Prokofjew ein Werk, das nicht nur didaktisch, sondern auch künstlerisch überzeugt.
Bis heute gilt «Peter und der Wolf» als eine der genialsten Einführungen in die klassische Musik – und als ein Stück Weltkulturerbe, das auch Erwachsene immer wieder begeistert. Kinder erleben Musik nicht abstrakt, sondern in einer spannenden Geschichte. Unsere Erzählerin Kathrin Veith schlüpft in verschiedene Rollen, mal erzählt sie die Handlung aus der Sicht von Peter, mal leitet sie die jungen Zuhörer:innen an, gemeinsam mit ihr genau hinzuhören: Wer schnattert da? Welches Instrument schleicht sich bedrohlich heran?
So fördert das Stück Zuhören und Konzentration, regt die Fantasie an und schafft ein
Fundament für musikalische Bildung. Das künstlerische Team besteht aus Lisa Stepf, Kathrin Veith und Janina Kriszun. Gemeinsam wurden verschiedene Textvarianten gesichtet und überlegt, welche Kostümteile und Requisiten nötig sind, um zusammen mit dem Kammermusikensemble, bestehend aus 16 Musiker:innen und der Dirigentin Margarita Balanas, ein spannendes Konzerterlebnis zu ermöglichen. Die Komposition mit seiner Fülle an Leitmotiven zu belassen und dennoch einen dazu geeigneten Bühnenraum zu schaffen, benötigt viel kreative Arbeit. Kleine Kostümteile oder einfache Requisiten sollen helfen, genau diese Erlebniswelten zu kreieren. So kann sich die Musik darin vollends entfalten. Nicht zuletzt wird vor dem Konzert die kreative Mitarbeit der Kinder gefragt sein. Kommen Sie also lieber eine Viertelstunde früher – mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Als Erzählerin konnten wir die Aargauer Schauspielerin Kathrin Veith gewinnen. Sie ist seit ihrer Ausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste (2004–2008) als freischaffende Schauspielerin und Sprecherin im Inund Ausland tätig. Ihre aktuellen Kinderstücke sind «Ida und Jakub» für alle ab 5 Jahren, «Mira erklärt die Welt» für alle ab 8 Jahren bei der Bühne Aarau und «Supernormal», ein Stück für alle ab 10 Jahren im Theater Chur. ⋅
TERMINE
3. FAMILIENKONZERT
PETER UND DER WOLF
Kathrin Veith Erzählerin
Margarita Balanas Leitung
Ulrich Poschner, Agata Lazarczyk Violine
Andreas Fischer Viola
Orlando Theuler Violoncello
David Brito Kontrabass
Miriam Terragni Flöte
Sergio Simón Álvarez Oboe
Francesco Negrini Klarinette
Federico Loy Fagott
Elia Bolliger, Wolfgang Drechsler und Noé Lehmann Horn
Marc Jaussi Trompete
Pedro Silva Posaune
Michael Juen Pauke
Markus Zeisler Schlagzeug
Lisa Stepf Regie
Janina Kriszun, Kathrin Veith Dramaturgie
Sergei Prokofjew (1891–1953) «Peter und der Wolf» Musikmärchen op. 67
MÄRZ 2026
Sa 21 16.00 Uhr Baden
Berufsfachschule BBB, Aula
So 22 11.00 Uhr Aarau
Kultur und Kongresshaus
16.00 Uhr Zofingen Stadtsaal
Im Klassenverband Konzertluft schnuppern
Seit der Saison 2025/26 führt argovia philharmonic das Programm der Familienkonzerte ausschliesslich für Schüler:innen während der regulären Unterrichtszeit auf. Bis zu 400 Kinder erleben so diese und andere spannende Geschichten und eingängige Werke bekannter Komponist:innen. Im Vorfeld erhalten die Lehrpersonen Materialien für die individuelle Konzertvorbereitung im Unterricht.
Datum: Fr, 20. März 2026, von 10.00 bis 11.00 Uhr, Aula Berufsfachschule BBB, Baden. Anmeldung per Mail an: jkriszun@argoviaphil.ch
Die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen liegt dem argovia philharmonic besonders am Herzen. In den heutigen Lehrplänen hat Musik oft weniger Raum als früher, doch das Bedürfnis der Kinder jeden Alters nach musikalischem Erleben bleibt unverändert gross. Mit massgeschneiderten Konzepten unterstützt das argovia philharmonic Lehrpersonen bei der Gestaltung von kreativen Lektionen, inspirierenden Projektwochen sowie Proben- und Konzertbesuchen.
von
Janina Kriszun
Durch musikalische Begegnungen in den Kindergärten und Schulen senkt das argovia philharmonic die Hemmschwelle im Zugang zur klassischen Musik und leistet einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Teilhabe. Denn einige Kinder haben – aus ganz unterschiedlichen Gründen – erst spät oder ausschliesslich im Schulkontext die Gelegenheit, diese faszinierende Kunstform kennenzulernen. Neben den musikalischen Inhalten lernen die Schüler:innen auch den Beruf der Musiker:innen kennen. Denn oft taucht die Frage auf: «Was macht eigentlich ein:e Musiker:in den ganzen Tag?»
Im Vergleich zu Studiengängen wie Literaturwissenschaft, Jura oder Wirtschaft werden die Studienplätze für Musik nur nach einer bestandenen Aufnahmeprüfung vergeben. Je nach Grösse der Musikhochschule stehen pro Jahrgang oft wenige Plätze zur Verfügung – manchmal nicht mehr als fünf. Der Studienalltag ist intensiv: tägliches Üben, Musiktheorie und -geschichte, Klavierunterricht sowie die Einstudierung neuer Werke gehören dazu. Hinzu kommen Ensemble- und Orches-
terprojekte, Meisterkurse und Nebenfächer, die parallel absolviert werden. Die Regelstudienzeit beträgt drei bis vier Jahre für den Bachelor und eineinhalb bis zwei Jahre für den Master.
Nach einem erfolgreichen Probespiel, bestehend aus Solostücken und Orchesterstellen, kann man eine Stelle in einem professionellen Orchester erhalten. Wie bereits im Studium ist der Konkurrenzkampf auch hier sehr gross.
Der Alltag von Orchestermusiker:innen ist abwechslungsreich: Neben Proben und Konzerten gehören auch Aufnahmen, Reisen und gelegentlich Workshops oder Schulprojekte zum Berufsleben. Sie entwickeln dabei nicht nur technisches Können, sondern auch künstlerisches Ausdrucksvermögen und Kreativität. Bei unseren Probenbesuchen und Workshops erhalten Schüler:innen die Möglichkeit, Musiker:innen persönlich kennenzulernen und Fragen zu stellen. So wird der Orchesterberuf erlebbar und zeigt, wie vielfältig ein Leben mit Musik sein kann.
Schulhauskonzert
Mit dem Schulhauskonzert bringt argovia philharmonic die Musik direkt in die Schule. Verschiedene Formationen von vier bis sechs Musiker:innen spielen ein altersgerechtes Konzert, das spannend vorbereitet, erzählt und gespielt wird. Das etwa 45 Minuten dauernde Konzert kann zu einem frei wählbaren Termin gebucht werden.
Kulturtag
Beim Kulturtag steht das gemeinsame Musizieren im Zentrum: Es wird experimentiert, imitiert, komponiert, improvisiert und einstudiert. Zusammen mit den Musiker:innen des Orchesters gestalten die Schüler:innen einen Workshop, der individuell auf die Klasse zugeschnitten ist. Der dreistündige Vormittag bietet Raum für kreative Entfaltung und kann flexibel terminiert werden.
Probenbesuch
Ein besonderes Erlebnis bietet auch der Probenbesuch, der unter dem Motto «Perspektiven für frische Ohren» steht. Schulklassen erhalten einen authentischen Einblick in den Orchesteralltag, dürfen Fragen stellen und erleben hautnah, wie ein Konzert entsteht. Mit Musiker:innengespräch und Probenbesuch dauert dieser Einblick rund zwei Stunden; pro Termin können maximal zwei Schulklassen teilnehmen.

Schulkonzert
Im Klassenverband Konzertluft schnuppern: An zwei Vormittagen pro Saison spielt das argovia philharmonic das Programm des Familienkonzerts ausschliesslich für Schulklassen vom Kindergarten und Zyklus 1. Im Vorfeld erhalten die Lehrpersonen Unterrichtsmaterialien zur individuellen Konzertvorbereitung. Über den Impulskredit von «Kultur macht Schule» bekommen Lehrpersonen für jedes Angebot 50% der Kosten zurückerstattet. Dies gilt auch für Fahrtkosten für die Hinund Rückreise zum Konzertort.
argoviaphil:connect
Ausserhalb des Schulkontextes bietet argovia philharmonic jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren eine Plattform, um klassische Musik gemeinsam zu erleben und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Als Clubmitglied von «argoviaphil:connect» profitieren Interessierte von exklusiven Vorteilen und besonderen Veranstaltungen rund um das Orchester. Der jährliche Mitgliederbeitrag beträgt 25 CHF; im Anschluss kosten Tickets für ausgewählte Konzerte nur 20 CHF. ⋅
Weitere Infos
Alle Angebote für Schulen, Familien, Kinder und Jugendliche finden Sie auf unserer Webseite: www.argoviaphil.ch/vermittlung

Wir blicken zurück auf eine erfolgreiche Saisoneröffnung und den Einstand unseres neuen Chefdirigenten und künstlerischen Leiters Josep Vicent. Die Bilder sind beim 1. Abo-Konzert vom 18. bis 21. September 2025 zusammen mit der Violinistin Kristīne Balanas entstanden.














SINFONISCHE EKSTASE
CHRISTOPH CROISÉ
Der Aargauer Cellist Christoph Croisé hat sich von Berlin aus eine beachtliche solistische Karriere aufgebaut. Im Frühjahr 2026 konzertiert er mit dem argovia philharmonic. Das Motto dieses Konzerts, welches Chefdirigent Josep Vicent leitet, passt auch gut zu Croisés Temperament – es lautet: «Sinfonische Ekstase». Wir unterhalten uns über seine vielfältigen Begabungen und sein künstlerisches Credo.
von Sibylle Ehrismann

Christoph Croisé, du spielst im April 2026 im Zyklus «argovia philharmonic unterwegs». Was bedeutet dieses «Heimspiel» für dich?
Christoph Croisé Es ist etwas ganz Spezielles für mich, ich habe noch nie mit dem argovia philharmonic gespielt. Es ist das grosse Aargauer Orchester, und ich habe schon viele Konzerte des argovia philharmonic gehört. Schon als Jugendlicher habe ich zu diesem Orchester aufgeschaut.
Du bist in Niederlenz aufgewachsen. Wie wurde deine musikalische Begabung im Aargau gefördert?
CC Ich wurde vielschichtig gefördert und vom hiesigen Angebot verwöhnt. Ich begann bereits mit sechs Jahren, Violoncello zu spielen, und hatte mit Katharina Kühne eine wunderbare Lehrerin. Mit zwölf ging ich zu Alexander Neustroev nach Zürich. Als ich in Lenzburg in die Bezirksschule kam, durfte ich fehlen, wenn ein Wettbewerb anstand, und ich musste nicht alle Fächer belegen. Kommt dazu, dass mich das Aargauer Kuratorium förderte und die regionalen Medien mich wahrnahmen.
Weshalb hast du dich für das Violoncello entschieden?
CC Das ist eine eher banale Geschichte. Meine Eltern waren keine Musiker:innen. Ich begann mit der Blockflöte, was mir Spass machte. Dann wechselte ich zur Violine. Doch weil ich damit stehen musste, passte mir das nicht. Ich empfand die Haltung als unnatürlich. So schlug man mir Violoncello oder Klavier zur Auswahl vor. Ich entschied mich für das Violoncello, weil meine Eltern
meinten, mit dem Klavier könne man nicht im Orchester mitspielen.
Du hast dein Studium an der Universität der Künste Berlin gemacht. Nun lebst du in Berlin. Was gefällt dir an dieser grossen Stadt?
CC An Berlin musste ich mich zuerst gewöhnen, ich brauchte zwei Jahre dazu. Ich bin geblieben, weil ich meinen Wohnort nicht gerne schnell wechsle. Dazu kommt ein reichhaltiges Kulturleben mit Veranstaltungen jeglicher Richtung. Im Aargau wurde ich als Ausnahmetalent wahrgenommen und hatte Erfolg. In Berlin fühlt man sich nicht mehr so relevant, es gibt noch viele andere. Und weil es niemanden interessiert, was man macht, hat man plötzlich eine ungeahnte Freiheit. Das erweitert den Horizont.
Du bist ein vielseitiger Künstler. Einerseits ein erfolgreicher Cellist, andererseits auch Komponist. Weshalb ist das Komponieren für dich wichtig?
CC Auch mit dem Komponieren habe ich schon als Kind begonnen. Fokussiert habe ich mich dann aber auf das Cello, ich spielte viele Wettbewerbe. Mit zunehmendem Erfolg hatte ich keine Zeit mehr zum Komponieren. Ich begann damit wieder, weil ich als Cellist sehr klassisch unterwegs bin. Als Komponist kann ich die eigenen Emotionen, mein Innenleben aufschreiben. Diese Musik dann auf die Bühne zu bringen und selbst zu interpretieren, macht mir Freude. Es ist eine andere Ebene von Expression.
Du hast während Corona 2020 die Niederlenzer Musiktage gegründet. An diesen bringst du deine eigenen Werke zur Uraufführung. Charakteristisch für dieses kleine Festival ist, dass man neben klassischer Kammermusik auch elektronische Musik erleben kann. Was interessiert dich an der Elektronik?
CC Ich habe dieses Musikgenre in Berlin kennengelernt, dort gibt es eine riesige Szene dafür. Für mich geht es nicht um einen synthetischen Klang. Ich bringe in Niederlenz nur Stücke, in denen sich der Komponist elektronisch mit dem direkten instrumentalen Klang befasst. So kann man ganz andere, ungewohnte Klänge herstellen. Das inspiriert mich.
Du hast 2024 auch ein Dirigierstudium an der Hochschule der Künste in Bern abgeschlossen. Wozu das?
CC Dafür gibt es einen einfachen Grund. Die Musik, die ich komponiere, bringe ich auch selbst auf die Bühne. Auch die grossen Komponisten wie Mozart oder Beethoven taten dies. Als phänomenale Virtuosen führten sie ihre eigenen Werke auf. Als ich begann, für grösseres Orchester zu schreiben, wollte ich die Stücke auch professionell dirigieren.
Du spielst als Cellist in renommierten Konzerthallen und mit namhaften Orchestern. Gibt es ein Ereignis, eine Begegnung, die für dich besonders war?
CC Das ist schwierig zu beantworten. Es gibt immer wieder Highlights, nämlich dann, wenn alles gut >

































































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zusammenpasst. Das geschieht, wenn ich mehrmals mit einem Orchester spiele und alle gemeinsam auf das eine Ziel hinarbeiten. Das war erst letzthin wieder der Fall, als ich mit dem Neuen Orchester Basel das Stück «Schelomo» von Ernest Bloch aufführte: welch eine grossartige Atmosphäre!
Mit dem argovia philharmonic spielst du die Fantasie für Violoncello und Orchester op. 52 des Polen Mieczyslaw Weinberg (1919–1996). Weshalb dieses Werk?
CC Weinberg ist einer meiner Lieblingskomponisten. Für Violoncello hat er auch ein grosses Konzert und ein Concertino komponiert. Die wunderbare Fantasie ist ein spezielles Werk. Ich schätze es sehr, wie Weinberg hier mit einfachen Mitteln einen starken Ausdruck erzielt. Obwohl die Fantasie filigran gearbeitet ist, klingt sie typisch für ihn: sehr dunkel und farbenreich.
Welche Herausforderungen stellt es an den Solisten?
CC Es ist wichtig, die ausdrucksstarken grossen Linien so zu gestalten, dass sie schlicht und natürlich klingen. Das ist alles andere als einfach, daran arbeite ich.
Du hast selbst auch ein Cellokonzert komponiert, das 2022 an den Niederlenzer Musiktagen uraufgeführt wurde. Was hat dich dazu inspiriert?
CC Ich wollte etwas für mein Instrument schreiben, das es vom Ausdruck her noch nicht gibt. Es ist
von der Elektronik inspiriert. Dabei ist das Violoncello sehr solistisch und virtuos gehalten wie im klassischen Solokonzert des 19. Jahrhunderts.
Du spielst ein italienisches Meisterinstrument von 1680. Welche Eigenschaften liebst du an ihm?
CC Dieses Instrument hat eine ganz tolle Klangfarbe, weich und warm. Ich spiele es seit neun Jahren und habe mich allmählich daran gewöhnt. Das Violoncello ist sehr empfindlich. Es reagiert stark auf Wetterwechsel und kann auch sehr launisch sein: an einem Tag ist es in bester Stimmung, am anderen gar nicht. Dann muss ich es zuerst wieder aufmuntern. ⋅
TERMINE
ARGOVIA PHILHARMONIC UNTERWEGS SINFONISCHE EKSTASE
Christoph Croisé Violoncello Josep Vicent Chefdirigent argovia philharmonic
Sergei Prokofjew (1891–1953)
Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 «Symphonie classique»
Mieczysław Weinberg (1919–1996) Fantasie für Violoncello und Orchester op. 52
APRIL 2026
Fr 24 19.30 Uhr Rheinfelden Stadtkirche St. Martin
Sa 25 19.30 Uhr Zofingen Stadtsaal
Ludwig van Beethoven (1770–1827) Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 18.45 18.45
So 26 17.00 Uhr Muri * Festsaal Kloster
Start Einzelkartenverkauf: 24.02.2026
* Tickets für das Konzert in Muri via www.muri-classics.ch erhältlich 16.15

Gesanglichkeit und der Puls des Rhythmus scheinen für den Komponisten Arash Safaian keine Widersprüche zu sein, wohl auch wegen des Spiels von Schlagzeugvirtuose Fabian Ziegler. Genau von dieser Verbindung erzählt Safaians «ex machina» – ein Werk, für das sogar ein neues Instrumentenkonstrukt hermusste.
von Dr. Viviane Nora Brodmann
Besonders spannend sei an der SchlagzeugInstrumentengruppe, «dass wir verschiedene Kombinationen von unseren Instrumenten ausprobieren können, die es vielleicht noch nicht gibt», meint der Perkussionist Fabian Ziegler. Mit diesem entdeckungsfreudigen Gedanken ist er nicht allein. Auch der Komponist Arash Safaian wird stets vom Gedanken begleitet, «Instrumente so zu belassen, wie sie sind, aber eine Möglichkeit zu finden, die Erscheinung des Klanges zu verändern». Es geht ihnen also weniger darum, den Klang des Instruments abzuwandeln, als vielmehr den Kontext der Instrumente so anzupassen, dass sie in einem neuen Zusammenhang gehört werden.
Gegenseitige Begeisterung
Erstmals begegneten sich Ziegler und Safaian, als das Zürcher Kammerorchester Safaians «Über Bach» aufführte und Ziegler kurzfristig den solistischen Vibraphonpart übernahm. Dabei fühlte sich Ziegler «sofort von Safaians Musik angesprochen». Auch der Komponist war begeistert: Ziegler habe eine «sehr schöne Gesanglichkeit auf dem Schlagzeug, das ja eigentlich für sein rhythmisches Pulsieren bekannt ist».
Da Konzerte für Schlagzeug bis heute noch eher eine Seltenheit sind, hat Ziegler sich schon länger mit der Idee befasst, das Repertoire mit Anfragen bei Komponist:innen zu erweitern. Als er mit der Idee auch an Safaian he -

Dem Schlagzeuger Fabian Ziegler ist es wichtig, neue Werke zu präsentieren.
rantrat, war der erste Schritt zu einem neuen Gattungsbeitrag gemacht. Die Arbeit an der Komposition konnte beginnen.
Eine Ideengenealogie
Der nötige Ansatzpunkt für die Partita für Schlagzeug und Orchester «ex machina», die 2022 in Winterthur uraufgeführt wurde, ist bereits viel früher in seinem Schaffen zu finden. Die Idee der Verschränkung von Instrumenten, die bei «ex machina» zentral ist, reicht bei Safaian weit zurück. Bereits mit «Kadenz» für Vibraphon, Glockenspiel und Elektronik aus dem Jahr 2016 verzahnte er gleich mehrere Instrumente aufs Engste miteinander: Der Klavierpart wird elektronisch in doppelter und

Komponist Arash Safaian ist bekannt für seine genreübergreifenden Werke.
somit unspielbarer Geschwindigkeit wiedergegeben, während ein Musiker die beiden weiteren Instrumente live dazu spielt. Wenige Zeit später verwob Safaian dann in «Über Bach» auf der Basis von Werken von Johann Sebastian Bach das Klavier und das Vibraphon miteinander, der Idee nachgehend, «Bach-Konzerte instrumentatorisch neu zu denken». Damit folgte Safaian einem jahrhundertealten Prinzip. Bereits im 16. Jahrhundert komme das bei Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli vor: «Immer wenn zwei Violinen zusammenspielen, ist da eine permanente Verzahnung der beiden Instrumente – und zwar im kleinsten Bereich.» Spiele die eine Violine die ersten vier Sechzehntel, übernehme die andere Violine die nächsten – stets während das jeweils andere Instrument den eigenen Ton halte. Dieses Prinzip, das Safaian schon in «Kadenz» und «Über Bach» erweiterte, lotet er mit «ex machina» aus. Nun werden das Marimbaphon, das Vibraphon und das Klavier miteinander verschränkt. Bleibt man bei der Denkfigur der Sechzehntel, werde zum Beispiel der erste Ton vom Klavier gespielt, der nächste komme dann vom Vibraphon und der übernächste vom Marimbaphon. So entstehe «zwar ein Rhythmus, aber je nachdem welcher Klang herausspringt, entsteht eine Klangfarbenrhythmik». Es sei, «wie wenn man sich ein Bild mit
lauter verschieden farbigen Punkten vorstellt. Da springt das Gelb hervor, oder es leuchtet das Rot. Die Farbe erzeugt also eine eigene Rhythmik».
Die Klangmaschine
Um diese Vielschichtigkeit überhaupt umsetzen zu können, war ein zusätzlicher Schritt notwendig: das Konzept einer physischen Verschränkung des Marimbaphons und des Vibraphons. Ohne diese wäre «ex machina» nicht spielbar. Allein die Distanz, die Ziegler zwischen dem Marimbaphon und dem Vibraphon zurücklegen müsste, um die Noten rechtzeitig spielen zu können, wäre gar nicht machbar. Für diese neuartige Konstruktion arbeitete Ziegler mit dem Schweizer Instrumentenbauer Giannini Swiss Drums zusammen: «Das Vibraphon musste höher sein und eine Neigung haben, damit man es spielen kann.» Dank einer Verlängerungskonstruktion wurde das Pedal des Vibraphons unter das Marimbaphon gelegt, um die Pedalisierung des Vibraphons weiterhin zu ermöglichen. Beide Instrumente bleiben dabei unverändert, nur das Gerüst rundherum ist neu, sodass Ziegler auch damit reisen kann. Optisch sehe das Ganze ein wenig wie eine Orgel aus, meint er, schliesslich seien es auch zwei Manuale, die nun übereinander liegen. Der grosse Unterschied sei dabei die Spielbarkeit: Organisten haben die Finger auf den Tasten und sind so mit dem Instrument verbunden. Bei den Perkussionisten verhindern die Schlägel eine direkte Verbindung zum Instrument. Diese Verbindung «ist eher optisch, was es schwierig macht – man muss sich auf zwei verschiedene Ebenen fokussieren». Um die Spielbarkeit des Werks garantieren zu können, war ein enger Austausch zwischen dem Solisten und dem Komponisten nötig. Er habe Ziegler eine schwierige Aufgabe gestellt, meint Safaian, diese Verzahnung von Instrumenten gäbe es bei Perkussionisten schliesslich nicht: «Er musste es quasi komplett neu lernen, neue Muskelerinnerungen aufbauen.» >

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Aus der Maschine
Die Klangmaschine aus Marimbaphon und Vibraphon steht im Zentrum von Safaians Komposition, daher der Titel «ex machina»: der Klang «aus der Maschine». Eingebettet ist diese Maschine in einem komplexen Klangkonstrukt. Das Klavier, dem ebenfalls eine fast schon solistische Rolle zukommt, kann als drittes Manual verstanden werden. Zusammen ergeben die drei Manuale eine Linie, die vom Orchester noch erweitert wird. Eine Linearität sei auch wegen Zieglers gesanglichem Spiel wichtig, die so besonders zur Geltung kommen kann. Während in «Über Bach» Safaians Musik mit dem Bach’schen Material verschmilzt, sind es jetzt die Elemente seiner komplett eigenen musikalischen und harmonischen Sprache, die sich – frei von einem direkten historischen Bezug – aufs Engste verzahnen und vorantreiben. Zwar ist «ex machina» von der barocken Denkweise geprägt, verinnerlicht aber vielleicht umso mehr die zeitgenössische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts: Er, Safaian, komponiere tonal, aber ohne sich klar in einer Tonart zu verorten – wie wenn man im Wasser ist: «Man schwimmt in den Tonarten wie man gerade möchte.» So entsteht im gesamten Werk auch eine eindrückliche «Ziehkraft», wie Safaian es nennt, die von allen Elementen der Klangmaschine getragen wird. ⋅
TERMINE
5. ABO-KONZERT
AUS DER SEELE
Fabian Ziegler Schlagzeug Christoph Koncz Leitung argovia philharmonic
Franz Liszt (1811–1886)
«Les Préludes» Sinfonische Dichtung Nr. 3 S. 97
Arash Safaian (* 1981) «ex machina» Partita für Schlagzeug und Orchester
Jean Sibelius (1865–1957)
Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43
APRIL / MAI 2026
Do 30 19.30 Uhr Aarau Alte Reithalle
Fr 01 19.30 Uhr Baden Kurtheater
Sa 02 19.30 Uhr Aarau * Alte Reithalle
So 03 17.00 Uhr Aarau Alte Reithalle
Start Einzelkartenverkauf : 03.03.2026
* Abo-Zusatzkonzert: Abo-Tag-Wechsel sowie Einlösen von Gutscheinen möglich
Kinderclub: In kreativen Ateliers tauchen Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren in die Orchesterwelt ein. Workshop von 18.30 bis 20.00 Uhr mit anschliessendem Besuch der zweiten Konzerthälfte.
Kosten: 25 CHF inkl. Verpflegung und Konzertticket Anmeldeschluss: 17. April 2026
Weitere Infos unter: www.argoviaphil.ch/kinder-und-jugendclub
argoviaphil:connect: Unser Club für musikbegeisterte Personen von 16 bis 26 Jahren. Jährlichen Mitgliederbeitrag zahlen und von tollen Events und Konzertrabatten profitieren.
Weitere Infos unter: www.argoviaphil.ch/connect

Letztes Jahr durfte Sina ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern. Mit ihren zahlreichen Alben und weit über 1000 Konzerten prägte die Walliser Sängerin über all diese Jahre die Schweizer Musiklandschaft. 2026 wird sie beim Neujahrskonzert Zofingen sowie im Juni im Rahmen eines Sonderkonzerts mit argovia philharmonic auf der Bühne stehen.
von Adrian Zinniker
Angesprochen auf die Frage, ob sie von der Musik schon früh geprägt wurde, erzählt Sina ausschweifend von den Menschen aus ihrem damaligen Umfeld. Zuerst vom Elternhaus mit ihren musizierenden drei Geschwistern und ihrer Mutter, die bei jeder Gelegenheit ein Lied auf den Lippen und viel mit den Kindern gesungen hatte. Dann von ihrem ambitionierten und tollen Hippie-Gitarrenlehrer, der im gleichen Haus wohnte und sämtliche Songs, die ihr damals viel bedeuteten, spielen konnte. Ebenso von den sonntäglichen Gottesdiensten, in welchen sie den Pfarrer und die Gemeinde bei den Kirchenliedern begleitet hat. Zudem habe ihr Vater, der als Chauffeur in fernen Ländern unterwegs war, ihr als Erinnerung Musik mit nach Hause gebracht, zu der sie dann ihre eigenen Melodien erfand. «Damals habe ich alles, was mir zu Ohren kam, aufgesogen wie ein Schwamm!»
Der Weg auf die Bühne
Das Bekenntnis zur Mundart
Als ausschlaggebend für sie und den Fortgang ihrer Karriere bezeichnet Sina ihr Bekenntnis zur Muttersprache, zum Singen in ihrem eigenen Dialekt. 1994 erscheint ihre erste Mundart-CD «Sina», mit der sie 23 Wochen in den Schweizer Charts war und die Gold- und >
«Eigentlich ist es ein Wunder, dass ich als eher schüchternes Mädchen auf der Bühne gelandet bin», erzählt Sina weiter. In der Oberstufen-Schulband musste sie sich, nachdem alle Jungs der Klasse die lauten Instrumente annektiert hatten, mit dem Mikrofon begnügen. Sina betont, wie wichtig ihr damaliger Musiklehrer an der Sekundarschule war. Er ermutigte sie immer zu sich selbst, gab ihr Gesangsunterricht und dank ihm durfte sie schon bald die Hauptrollen in Musicals wie «Annie Get Your Gun» oder «Jesus Christ Superstar» übernehmen. Ihren ersten eigenen Song schrieb Sina zum Abschluss der Schulzeit für ihre Klasse. Bald darauf folgte ein erster Preis am Oberwalliser Schlagerfestival mit dem Song «The House of the Rising Sun» und die Qualifikation für den Auftritt beim kleinen Prix Walo.

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Platinauszeichnung erhielt. Mit «De Sohn vom Pfarrer», nach dem Original von Dusty Springfield, landete Sina auch einen ersten grossen Hit, der gemäss ihren Worten das Feld für sie so richtig aufrollte. Ihr damaliger Produzent und heutiger Ehemann Markus Kühne hatte den Song vorgeschlagen und Polo Hofer machte die Mundartfassung davon.
Die Entstehung eines Songs
Was kommt beim Schreiben eines Songs zuerst, der Text oder die Musik? Bei Sina war es lange Zeit die Melodie und auch alltägliche Geräusche, die ihre Inspiration für das Entstehen eines neuen Songs waren. Etwa der Rhythmus einer Ampel in Bochum, der Hall der eigenen Stöggelischuhe in einer Garage oder das Zuschlagen einer Türe im Wind. Der Text gesellte sich erst im zweiten Schritt dazu. Jahre später begann sie, alles umzukehren. Bei ihrem Album «Emma» schrieb Sina zuerst alle Texte ohne Rücksicht auf Reime, Silbenanzahl und Länge und machte die Erfahrung, dass sie dadurch nicht eingeschränkt war durch eine Melodie, die ihr Spielraum zum Ausformulieren der Geschichte nahm. Das war zwar der beschwerlichere Weg, aber er führte gleichzeitig zu einem wunderschönen Resultat.
Sina durchläuft bei ihren Projekten eine grosse stilistische Vielfalt: Chanson, Pop, Rock, Jazz gehören dazu, ebenso Crossover-Projekte und Versuche mit computergesteuerten Sounds. Wichtig war ihr stets das Ausloten von Grenzen in Bezug auf die musikalischen Möglichkeiten. Als Konstante und roter Faden bleibt dabei immer ihre Sprache bestehen. Bis heute hat sie diesen eigenständigen Umgang mit der Fülle von Wörtern im Walliser-Dialekt und den damit verbundenen Emotionen kunstvoll bewahrt.
Im Konzert mit argovia philharmonic erhalten die Songs von Sina ein neues Gewand. Speziell arrangiert für grosses Sinfonieorchester, wird das Schaffen von Sina zum einmaligen Erlebnis für das Konzertpublikum. ⋅
TERMINE
ARGOVIA PHILHARMONIC MEETS SINA
Sina Gesang
Patricia Draeger Akkordeon
Jonas Ehrler Leitung argovia philharmonic
Rolf Liebermann (1910–1999)
Suite über 6 schweizerische Volkslieder für Orchester
Othmar Schoeck (1886–1957)
«Sommernacht» Pastorales Intermezzo für Streichorchester op. 58
Lieder von Sina, arr. für Orchester von Markus Kühne und Philip Henzi
JUNI 2026
Fr 05 19.30 Uhr Baden Kurtheater
Sa 06 19.30 Uhr Aarau Alte Reithalle
Fr 19 19.30 Uhr Lenzburg * Schloss
Start Einzelkartenverkauf : 07.04.2026
* Gastkonzert im Rahmen der Lenzburgiade. Tickets via www.lenzburgiade.ch
argoviaphil:connect: Unser Club für musikbegeisterte Personen von 16 bis 26 Jahren. Jährlichen Mitgliederbeitrag zahlen und von tollen Events und Konzertrabatten profitieren.
Weitere Infos unter: www.argoviaphil.ch/connect
Jugendclub: Für 12- bis 16-Jährige steht das gemeinsame Musizieren im Fokus. Der Workshop dauert von 17.30 bis 19.00 Uhr, mit anschliessendem Besuch des Konzerts.
Kosten: 25 CHF inkl. Verpflegung und Konzertticket Anmeldeschluss: 22. Mai 2026
Weitere Infos unter: www.argoviaphil.ch/kinder-und-jugendclub
Petra Loeffel liebt es, mit Bildern etwas zu erzählen. Bereits als Schülerin hat sie Comics gezeichnet oder später im Ausgang Menschen porträtiert. Seit mehr als zwölf Jahren ist sie nun selbstständige Illustratorin. Und seit bald fünf Jahren leben auch die Familienkonzerte des argovia philharmonic von den bunten Illustrationen der Oltnerin.
von Linda Schumacher
Ursprünglich hat Petra Loeffel eine KV-Lehre gemacht. Doch dabei fehlte ihr stets das Kreative. Also beginnt sie zwei Jahre nach Lehrabschluss den gestalterischen Vorkurs, um ihre Chancen auf einen Studienplatz im Studiengang Illustration Fiction an der Hochschule Luzern zu steigern, denn pro Jahr werden lediglich 15 Personen aufgenommen. Petra hat es geschafft und sich gegen knapp 100 weitere Bewerbende durchgesetzt. 2013 hat sie das Studium erfolgreich abgeschlossen und sich als Illustratorin selbstständig gemacht.
Anfangs machte Petra Loeffel viele Aufträge für die Kunst- und Kulturszene. Dazu gehörten Flyer und Programmhefte für Konzerte oder CD-Covers. Auch gemalt hat die in Olten wohnhafte Künstlerin früher viel. In verschiedenen Ausstellungen hat sie ihre Ölbilder dann der Öffentlichkeit präsentiert und erfreulich schnell verkauft.
Aktuell hat sie zu Hause ein Zimmer zum Atelier umfunktioniert. Als Mutter eines zweijährigen Sohnes musste sie das Malen mit Ölfarben aber aufgrund der giftigen Dämpfe pausieren. «Definitiv ein Projekt, das ich in Zukunft wieder aufnehmen möchte», betont sie.
Ein weiteres Wunschprojekt für die Zukunft sei das Gestalten eines Bilderbuches für Kinder. Die Geschichte dazu möchte sie gemeinsam mit ihrem Sohn entwickeln, wenn er ein bisschen älter ist und eigene Wünsche und Vorstellungen einbringen kann.
Seit dem Abschluss des Studiums hat Petra schon diverse verrückte Projekte umgesetzt. Da gehört zum Beispiel, trotz Höhenangst, ein Fassadenbild dazu. Auch beeindruckend ist die Geschichte hinter dem Wandbild in der Oltner Galicia Bar. Diese Bar gehört dem bekannten Schweizer Schriftsteller Alex Capus. «Alex hat mich beauftragt, den Jakobsweg zu zeichnen. 2013 bin ich also mit seinem Sohn Luc und dessen damaliger Freundin Anika losgezogen. Wir waren rund 10 Tage mit dem Auto unterwegs. Luc und Anika sind gefahren, denn ich musste ja zeichnen. Wieder in Olten angekommen, hatte ich in knapp einer Woche die ganze Reise auf die Wand gemalt», erzählt Petra. Das Kunstwerk kann heute noch in der Bar bestaunt werden.
Trotz allem steht Petra Loeffel nicht gerne in der Öffentlichkeit. Da kommt es ihr gelegen, dass es bei Illustrationen vor allem



links: Petra Loeffel beim Malen des Jakobswegs, oben rechts: Portrait von Petra Loeffel unten rechts: Illustration von Petra Loeffel für das Familienkonzert «Der Schwanensee»
um das Bild selbst und nicht um die Künstlerin dahinter geht. Ihre Inspiration für die Bilder holte sie sich früher oftmals im Nachtleben.
Seit sie Mutter ist, hat sich die Quelle der Inspiration etwas verschoben: «Wenn ich einen Auftrag erhalte, mache ich mir meist ein Mindmap und beginne mit dem Skizzieren. Wenn mir dann aber wirklich nichts mehr in den Sinn kommt, hilft ein Spaziergang mit meiner Rauhaardackeldame oder ein Konzertbesuch. Einfach mal raus aus den eigenen vier Wänden, dann kommen die Ideen wieder wie von selbst.»
Petra Loeffel ist das Habtische in ihrer Arbeit wichtig: «Ich zeichne alle meine Skizzen mit einem schwarzen Filzstift von Hand auf Papier. Ich kann mir gar nicht vorstellen, diesen Schritt digital zu machen.» Zudem könne sie so ihre persönliche Note besser einfliessen lassen.
Ihre Skizze scannt sie dann ein und erst ab dann bildet diese am Computer die Grundlage
für ihre Illustrationen. Dabei arbeitet sie mit verschiedenen Ebenen. Etwa 50 Ebenen seien es, die bei den Aufträgen des argovia philharmonic übereinander liegen. Der Vorteil an der digitalen Version sei, dass man ganz einfach Elemente umplatzieren, anders einfärben oder den Hintergrund verändern könne. So kann Petra viel einfacher auf Kundenwünsche eingehen.
Auf die Aufträge des argovia philharmonic freut sie sich immer. Dazu braucht sie lediglich ein paar Angaben zu Elementen, die im Bild vorkommen sollen, und schon beginnt sie mit dem Zeichnen. Wenn die ersten Skizzen und Farbentwürfe abgesegnet sind, wird das Bild fertig ausgearbeitet. Ihr Stil zeichnet die Illustrationen aus. Die bunten, kindlichen Figuren und Elemente kommen bei den Kindern und Familien gut an. Wir sind gespannt auf viele weitere kreative Illustrationen für die Familienkonzerte des argovia philharmonic. ⋅

Steckbrief
Geburt 1977 in London, England
Ausbildung Royal Northern College of Music, Manchester Orchester Camerata Zürich, Tonhalle-Orchester Zürich, Camerata Schweiz
seit 2005 beim argovia philharmonic
Wann hast du begonnen, Cello zu spielen, und gab es dafür einen bestimmten Auslöser?
Ich habe mit 7 Jahren angefangen, Cello zu spielen. Der Auslöser? Da kann ich leider nichts Tiefgründiges von mir behaupten: Ich wollte einfach etwas Grösseres und «Besseres» als meine ältere Schwester, die bereits Geige spielte.
Was magst du am meisten daran, Musikerin zu sein?
Mit anderen die Liebe zur Musik zu teilen. Das klingt etwas kitschig, aber für mich sind die besten Momente dann, wenn ich merke, dass andere die Musik genauso spüren und geniessen wie ich.
Was fasziniert dich an deinem Instrument?
Ehrlich gesagt ging es mir nie um mein Instrument, sondern um Musik generell. Das Cello ist für mich einfach ein Mittel, um Teil von etwas Grösserem zu sein. Mich fasziniert viel mehr die Kombination von
mehreren Instrumenten, wie im Streichquartett oder im Orchester. Wie aus lauter Physik so starke Emotionen entstehen können, ist mir nach wie vor ein Rätsel!
Was gefällt dir am argovia philharmonic?
Ganz vieles! Aber vor allem die Atmosphäre im Orchester. Ich schätze total, dass sich alle freuen, einander wiederzusehen und zusammen Musik zu machen. Wie viele andere Orchester können das noch von sich behaupten?
Wann und wo übst du?
Zum Glück fragst du nicht: «Wie viel übst du?» (lacht)
Hast du ein Ritual vor dem Konzert?
Eigentlich nicht, als Tutti-Cellistin habe ich zum Glück auch keinen Stress. Ich versuche grundsätzlich, gut vorbereitet zu sein. Da hilft es nicht, kurz vor dem Konzert alle schwierigen Stellen extra nochmals
zu üben. Besser gute Laune behalten und mit den Kolleginnen und Kollegen ein bisschen plaudern!
Wenn du nur ein Stück auf eine einsame Insel mitnehmen könntest, welches wäre das?
Das Lied «An die Musik» von Franz Schubert.
Was machst du, wenn du nicht Cello spielst?
Cello unterrichten … und natürlich Mama sein. Wenn noch Zeit für mich bleibt, dann schaue ich gerne eine spannende Serie oder gehe mit einem interessanten Podcast spazieren.
Wo würdest du gerne einmal spielen?
In Bayreuth – Wagner-Opern fehlen mir leider noch im Repertoire!
Was gönnst du dir nach einem Konzert?
Ein Glas Wein. ⋅
MUSIKERINNEN UND MUSIKER
DAS MANAGEMENT

CHEFDIRIGENT
Josep Vicent
1. VIOLINE
Ulrich Poschner 1. Kzm
Simone Roggen 2. Kzm
Mireille Lesslauer Stv. Kzm
Giovanni Barbato
Susanne Dubach
Sari Erni-Ammann
Stefan Glaus
Angelika Limacher-Scheibler
Bozidar Ljubin
Eszter Major
Mira Migliorese
2. VIOLINE
Agata Lazarczyk Stimmführerin
Sergej Novoselić Stv. Stimmführer
Cristina Amato
Sabina Curti
Martina Gallo
Kathrin Jakob
Ursina Anna-B. Schnyder
Marianna Szadowiak
VIOLA
N. N. Solo-Viola
Andreas Fischer Stv. Stimmführer
Xiao Bürgi-Ma
Katarzyna Duz-Bielec
Nadiya Husar Barbato
Dominik Klauser
Orlando Theuler Solo-Violoncello
Regula Schüpbach Stv. Stimmführerin
Giulia Ajmone-Marsan
Nico Prinz
Yoon Jeong Woo
KONTRABASS
N. N. Solo-Kontrabass
David Brito Stv. Stimmführer
Koichi Kosugi
Elmar Kremsa
FLÖTE
Miriam Terragni Solo-Flöte
Barbara Stoessel-Gmür
OBOE
Sergio Simón Álvarez Solo-Oboe
Edoardo Pezzini (Probejahr)
KLARINETTE
Francesco Negrini Solo-Klarinette
Eva Polgar
FAGOTT
Daniel Kühne Solo-Fagott (bis Februar 2026)
Brigitte Leutenegger
Altern. Solo-Fagott
HORN
Elia Bolliger Solo-Horn
Thomas Zimmermann
Noé Lehmann Stv. Solo-Horn
Wolfgang Drechsler
TROMPETE
Marc Jaussi Solo-Trompete
Corrado Bossard
POSAUNE
Pedro Silva Solo-Posaune
Sarah Kretz-Zemp
Christoph Bolliger Bassposaune
TUBA
Pius Wey Solo-Tuba
PAUKEN
Michael Juen Solo-Pauke
SCHLAGZEUG
Pascal Iten Solo-Schlagzeug
HARFE
Lea Magdalena Knecht Solo-Harfe
Management Vorstand des Trägervereins argovia philharmonic
Simon Müller Intendant
Tarek Beswick Orchestertechnik
Tobias Bitschnau Praktikum
Elena Fischer Orchester- und Künstlerisches Betriebsbüro
Salvea E. N. Friedrich Besucherservice
Sibylle Geitlinger Besucherservice und Administration
Janina Kriszun Musikvermittlung und Projekte
Linda Schumacher Marketing und Kommunikation
Miriam Terragni Notenbibliothek
Dr. Hans-Jürg Reinhart, Möriken Präsident
Patrick Burgherr, Rheinfelden
Stephan Gurini, Lenzburg
Pascal Iten, Ebikon Orchestervertretung
Esther Lenzin, Beinwil am See
Sergej Novoselić, Basel Orchestervertretung
Jan Schneider, Rombach
Robin Wanner, Oberrohrdorf
Markus Welti, Aarau
Adrian Zinniker, Zofingen
Sinfoniekonzerte Kammerkonzerte
Löwenkonzerte
Gastkonzerte
Familienkonzerte
Wettinger Kammerkonzerte
Do 01 16.00 Uhr NEUJAHRSKONZERT ZOFINGEN
Sa 03 19.30 Uhr
Sonderkonzerte
Sina, Eon Awa Gesang, Francesco Negrini Klarinette, Gesangsensemble Zofingen, argovia philharmonic Salonorchester
NEUJAHRSKONZERT BADEN
Edna Unseld Violine, Marc Kissóczy Leitung, argovia philharmonic Werke von Adam, Lumbye, Saint-Saëns, Ravel, Debussy, Massenet, Millöcker und der Strauss-Dynastie
So 04 11.00 Uhr NEUJAHRSKONZERT AARAU
Siehe Programm oben
18.00 Uhr NEUJAHRSKONZERT REINACH
Siehe Programm oben
Sa 10 19.30 Uhr 4. LÖWENKONZERT
STERNENFLUG
Fabian Ziegler Schlagzeug/Marimbaphon, CHAARTS Chamber Artists Werke von Vivaldi, Ysaÿe, Haydn, Wettstein und Schnyder
So 11 16.00 Uhr 3. WETTINGER KAMMERKONZERT KREUTZERSONATE
Renato Wiedemann Violine, Marija Bokor Klavier Werke von Widmer, Hensel, Dallapiccola, Boulanger und Beethoven
Do 15 19.30 Uhr 3. ABO-KONZERT THE ASIAN CONNECTION
Gábor Boldoczki Trompete, Nil Venditti Leitung, argovia philharmonic Werke von Borodin, Say und Dvořák
Fr 16 19.30 Uhr 3. ABO-KONZERT THE ASIAN CONNECTION Siehe Programm oben
So 18 17.00 Uhr 3. ABO-KONZERT THE ASIAN CONNECTION Siehe Programm oben
Zofingen Stadtsaal
Baden Kurtheater
Aarau Alte Reithalle
Reinach Saalbau
Beinwil am See Löwensaal
Wettingen Aula Margeläcker
Aarau Alte Reithalle
Baden Kurtheater
Aarau Alte Reithalle
Sa 07 19.30 Uhr 5. LÖWENKONZERT
INCANTATO
Nuria Rial Sopran, Dominik Kiefer Leitung, Capriccio Barockorchester Werke von Vivaldi, Durante, Leo, Scarlatti, Geminiani und Händel
So 22 17.00 Uhr 3. KAMMERKONZERT
OKTETTZAUBER
Kristīne Balanas Violine, Musiker:innen des argovia philharmonic Werke von Bruch und Mendelssohn
Sa 28 15.00 Uhr
FAMILIENKONZERT
SCHELLEN-URSLI
Stefano Wenk Erzähler, Musiker:innen des argovia philharmonic
Niels Frédéric Hoffmann: Schellen-Ursli (2015) nach einer Kindergeschichte von Selina Chönz
März
So 08 16.00 Uhr 4. WETTINGER KAMMERKONZERT
AMARYLLIS QUARTETT
Amaryllis Quartett Werke von Dvořák, Hefti, Verdi und Puccini
Do 12 19.30 Uhr 4. ABO-KONZERT
KLANGWELTEN DER ROMANTIK
Teo Gheorghiu Klavier, Joseph Bastian Leitung, argovia philharmonic Werke von Schumann und Bruckner
Fr 13 19.30 Uhr 4. ABO-KONZERT
KLANGWELTEN DER ROMANTIK
Siehe Programm oben
Sa 14 19.30 Uhr 4. ABO-ZUSATZKONZERT
KLANGWELTEN DER ROMANTIK Siehe Programm oben
So 15 17.00 Uhr 4. ABO-KONZERT
KLANGWELTEN DER ROMANTIK Siehe Programm oben
Mo 16 19.30 Uhr GASTSPIEL
KLANGWELTEN DER ROMANTIK Siehe Programm oben
Di 17 19.30 Uhr
ARGOVIA PHILHARMONIC PRÄSENTIERT
REGULA MÜHLEMANN
Regula Mühlemann Sopran, Tatiana Korsunskaya Klavier Lieder von Schubert, Strauss, Argento und Bridge
Sa 21 16.00 Uhr 3. FAMILIENKONZERT
PETER UND DER WOLF
Kathrin Veith Erzählerin und Dramaturgie, Lisa Stepf Regie, Janina Kriszun Dramaturgie, Margarita Balanas Leitung, Musiker:innen des argovia philharmonic Sergei Prokofjew: «Peter und der Wolf» Musikmärchen op. 67
So 22 11.00 Uhr 3. FAMILIENKONZERT
PETER UND DER WOLF
Siehe Programm oben
Beinwil am See Löwensaal
Aarau Alte Reithalle
Olten Stadttheater
Wettingen Aula Margeläcker
Aarau Alte Reithalle
Baden Kurtheater
Aarau Alte Reithalle
Aarau Alte Reithalle
Fribourg Théatre Equilibre
Aarau Alte Reithalle
Baden
Berufsfachschule BBB, Aula
Aarau Kultur und Kongresshaus
So 22 16.00 Uhr 3. FAMILIENKONZERT
PETER UND DER WOLF
Siehe Programm oben
So 29 17.00 Uhr 4. KAMMERKONZERT
LUFT UND TASTEN
Piotr Alexewicz Klavier, Musiker:innen des argovia philharmonic Werke von Mozart und Beethoven
Di 31 12.15 Uhr BILDKLÄNGE
Musiker:innen des argovia philharmonic
So 19 17.00 Uhr MURI COMPETITION 2026
FINALKONZERT
Solist:innen der Muri Competition, Georg Köhler Leitung, argovia philharmonic
Fr 24 19.30 Uhr
ARGOVIA PHILHARMONIC UNTERWEGS
SINFONISCHE EKSTASE
Christoph Croisé Violoncello, Josep Vicent Chefdirigent, argovia philharmonic Werke von Prokofjew, Weinberg und Beethoven
Sa 25 19.30 Uhr ARGOVIA PHILHARMONIC UNTERWEGS
SINFONISCHE EKSTASE
Siehe Programm oben
So 26 17.00 Uhr ARGOVIA PHILHARMONIC UNTERWEGS SINFONISCHE EKSTASE Siehe Programm oben
Do 30 19.30 Uhr 5. ABO-KONZERT
AUS DER SEELE
Fabian Ziegler Schlagzeug, Christoph Koncz Leitung, argovia philharmonic Werke von Liszt, Safaian und Sibelius
Fr 01 19.30 Uhr 5. ABO-KONZERT AUS DER SEELE Siehe Programm oben
Sa 02 19.30 Uhr 5. ABO-ZUSATZKONZERT AUS DER SEELE Siehe Programm oben
So 03 17.00 Uhr 5. ABO-KONZERT
AUS DER SEELE
Siehe Programm oben
So 10 16.00 Uhr 5. WETTINGER KAMMERKONZERT MONTEVERDI
Zürcher Singakademie, Florian Helgath Leitung Werke von Monteverdi, Berio, Schumann, Werle, Petrassi, Modugno, Rossini u. a.
Zofingen Stadtsaal
Aarau Alte Reithalle
Aarau Aargauer Kunsthaus
Muri Kloster
Rheinfelden Stadtkirche St. Martin
Zofingen Stadtsaal
Muri Kloster
Aarau Alte Reithalle
Baden Kurtheater
Aarau Alte Reithalle
Aarau Alte Reithalle
Wettingen Aula Margeläcker
Fr 05 19.30 Uhr ARGOVIA PHILHARMONIC MEETS SINA
Sina Gesang, Patricia Draeger Akkordeon, Jonas Ehrler Leitung, argovia philharmonic Werke von Liebermann, Schoeck und Lieder von Sina, arr. für Orchester von Markus Kühne und Philip Henzi
Sa 06 19.30 Uhr ARGOVIA PHILHARMONIC MEETS SINA
Siehe Programm oben
Di 09 12.15 Uhr BILDKLÄNGE
Musiker:innen des argovia philharmonic
Fr 19 19.30 Uhr LENZBURGIADE
ARGOVIA PHILHARMONIC MEETS SINA
Sina Gesang, Patricia Draeger Akkordeon, Jonas Ehrler Leitung, argovia philharmonic Werke von Liebermann, Schoeck und Lieder von Sina, arr. für Orchester von Markus Kühne und Philip Henzi
Baden Kurtheater
Aarau
Alte Reithalle
Aarau Aargauer Kunsthaus

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Impressum
Herausgeber
argovia philharmonic
Entfelderstrasse 9
Postfach
CH-5001 Aarau
Tel. +41 62 834 70 00 info@argoviaphil.ch www.argoviaphil.ch
Redaktion
Linda Schumacher
Texte
Dr. Viviane Nora Brodmann, Sibylle Ehrismann, Janina Kriszun, Simon Müller, Dr. Verena Naegele, Linda Schumacher, Adrian Zinniker
Titelfoto
Alessandro Bertani
Gestaltung
Luzian Meier, Linda Schumacher
Korrektorat
Katharina Schulik
Druck merkur medien ag 4900 Langenthal www.merkurmedien.ch
Auflage und Erscheinungsweise 13. Jahrgang, 25. Ausgabe 3000 Exemplare Erscheint zweimal jährlich
Credits
S. 2/3/15/16, 31–33/48 AE Krol Photography, S. 6 Marcel Babazadeh, S. 7 Marco Borggreve, S. 10 Alessandro Bertani, S. 17 Janis Romanovskis / ZVG, S. 18 Andrej Grilc, S. 23 Till Forer, S. 25 Mischa Christen, S. 26 Illustration von Petra Loeffel, S. 29 Sibylle Geitlinger / Marina Zwimpfer, S. 30–33/50 Patrick Hürlimann, S. 34 Sven Germann, S. 37 ZVG, S. 38 Akvile Sileikaite, S. 39 Gregor Hohenberg, S. 42 Tabea Hüberli, S. 47 Michael Isler / Ari Wimmer, S. 58 Unsplash
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Telefon + 41 62 834 70 00
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Metzgergasse 2, 5000 Aarau
Mo 13.30–18.00 Uhr
Di–Fr 9.00–18.00 Uhr
Sa 9.00–13.00 Uhr
Tourismus Rheinfelden Stadtbüro, Marktgasse 16, 4310 Rheinfelden
Mo–Fr 9.00–12.00 Uhr und 13.30–17.00 Uhr
Mo jeweils bis 18.00 Uhr
Info Baden Tourist Office
Bahnhofplatz 1, 5400 Baden
Mo 13.30–17.30 Uhr
Di–Fr 10.00–12.30 Uhr und 13.30–17.30 Uhr
Sa 10.00–14.00 Uhr

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Annemarie und Dr. Werner Berner, Erlinsbach
AARGAUER GEMEINDEN



SAISONSPONSOREN

QUALITÄTSPARTNER



und Esther Häuptli,
MEDIEN- UND WERBEPARTNER
PARTNER UND SPONSOREN DER KONZERTE IN BEINWIL AM SEE

PARTNER UND SPONSOREN DER KONZERTE IN RHEINFELDEN




Ursula Brun Klemm und Dr. Markus Klemm, Rheinfelden
PARTNER UND SPONSOREN DER KONZERTE IN VILLMERGEN


PARTNER UND SPONSOREN DER KONZERTE IN ZOFINGEN


PARTNER UND PRIVATE PROJEKT- UND KONZERTSPONSOREN
Hans und Lina Blattner Stiftung, Aarau
Dr. Ulrich und Ruth Dätwyler, Neuhausen am Rheinfall
Anne und Manfred Halter, Erlinsbach
Jean und Esther Häuptli, Aarau Rohr
Ruth & Edith Suter-Stiftung, Aarau
Marlis und Hans Peter Wüthrich-Mäder-Stiftung, Baden
FREUNDE DES ARGOVIA PHILHARMONIC, EXKLUSIV-, GÖNNER- UND KONZERTMITGLIEDER
