UMWELT
RIDNAUN
Eisriesen ziehen sich zurĂŒck
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Der Ăbeltalferner am Ende des 19. Jahrhunderts ...
Bereits in der zweiten HĂ€lfte des 19. Jahrhunderts besuchten mehrere Naturwissenschaftler den Ăbeltalferner und den Hangenden Ferner in Ridnaun, um die beiden Eisriesen zu vermessen und sie im Detail zu studieren. Heute werden vom Hydrographischen Amt der Autonomen Provinz Bozen und vom Italienischen Gletscherkomi-
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tee jĂ€hrliche Messungen durchgefĂŒhrt. Ihre Ergebnisse sind beeindruckend: Allein zwischen 1983 und 2006 hat sich die GletscheroberflĂ€che in SĂŒdtirol um 31,6 Prozent verringert. In Ridnaun bedeckte der Ăbeltalferner um 1850, als er wĂ€hrend der Kleinen Eiszeit seine gröĂte Ausdehnung erreichte, noch eine
FlĂ€che von 12,4 km2; im Jahr 2006 waren es noch 7,3 km2. Heute ist er mit 6,5 km2 immer noch der gröĂte Gletscher SĂŒdtirols. Der Hangende Ferner hat sich von 2,6 km2 um 1850 auf 1,0 km2 im Jahr 2006 verkleinert. Die Forschung geht davon aus, dass in Ridnaun im Jahr 2030 noch rund die HĂ€lfte des Eisvolumens von 2000 ĂŒb-
rig ist; am Ende des Jahrhunderts wird es nur mehr ein Viertel sein. Anhand von Eisdickenmessungen, die eine genaue SchĂ€tzung des Eisvolumens erlauben, konnte in den Jahren 2009 bzw. 2013 mittels Radarecholot (GPR) festgestellt werden, dass die durchschnittliche Eisdicke am Ăbeltalferner 68 m betrug; die gröĂte