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Erscheinungsbild
Briefe, Rechnungen und Quittungen sowie andere Drucksorten wurden seit jeher durch möglichst eigenhändige Unterschriften beglaubigt. Zu diesen Unterschriften traten im ausgehenden 19. Jahrhundert zunehmend Stempelabdrucke hinzu, welche die eingegangene Zahlung und/oder Erledigung belegten. In der Habsburgermonarchie wurden 1854 die ersten briefmarkenähnlichen Stempelzeichen, die sogenannten Stempelmarken eingeführt, die auf Ansuchen und andere Formulare aufzukleben und zu entwerten waren.9 Vermutlich mussten Rechnungen, die bei der Stadtverwaltung eingereicht wurden, ebenfalls mit Marken entwertet werden. Die früheste Stempelmarke (drei Kreuzer Conventionsmünze) der untersuchten Brunecker Bestände findet sich auf einer Rechnung des Buchdruckers Johann Georg Mahl aus dem Jahr 1857 (Nr. 13).
Der Fundus von Brunecker Brief- und Rechnungsköpfen besteht zum größten Teil aus Produkten des Buchdrucks, wobei es sich zumeist um einfarbige Einblattdrucke handelt. Die Papiere weisen verschiedene Stärken und Koloraturen auf; schrille Farben, wie sie andernorts verwendet wurden,10 kommen unter den Drucksorten Brunecker Gewerbetreibender nicht vor. Die Größe der bedruckten Bögen variiert, in den meisten Fällen kam aber das bewährte Folioformat zum Einsatz. Für Rechnungen und Quittungen wurde dieses häufig in der Mitte geteilt, um Querformate zu erhalten. Für die briefliche Korrespondenz blieb das Hochformat Standard bzw. wurde bisweilen nur durch Briefpapier ersetzt, das mittig gefaltet war, sodass sich vier beschreibbare Seiten ergaben (Nr. 23, 24).
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Nr. 22
9 Hochedlinger, Aktenkunde, 122. 10 So ist etwa eine Rechnung der Firma „Dr. Block & Co.“ in Bodenbach an der Elbe (Böhmen, heute ein Stadtteil von Děčín, Tetschen) auf sattrosafarbenem Papier gedruckt, Nr. 22.


Nr. 23, 24