bergecho 1 . 2015 |
Ein Bierglasmotiv als Fenster in die Vergangenheit
Über 80 Jahre Zusammenarbeit mit Glashersteller Franz Herb
keine mehrfarbigen Motive zuließ. »Aber
bei uns in der Firma saßen die Mitarbeiter
in den 20er Jahren jeder mit einer anderen
Farbe ›bewaffnet‹, die das mit den Stahl-
rahmen ins Glas gedrückte Motiv dann bemalt haben.« Große Stückzahlen sind mit einem solchen Verfahren nie erzielt wor-
den. Franz Gensthaler: »Eine Serie von 30
Bierseidl war damals für unser Unternehmen schon ein Großauftrag«.
Unternehmen wie Franz Herb findet
man heute nur noch selten, eine Firma,
Schon über 80 Jahre währt die Zusammenarbeit zwischen der Klosterbrauerei Andechs und dem Unternehmen »Franz Herb«. Vor kurzem erhielten wir vom derzeitigen Inhaber der Firma, Franz Gensthaler, ein Dokument dieser langen und fruchtbaren Geschäftsverbindung – ein Bierglasmotiv der Klosterbrauerei, wie es in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts die Gläser der Andechser Klosterbiere zierte.
die trotz ihrer Vielzahl an Kunden und
Partnern immer noch auf Qualität statt
Quantität setzt. Seit der Gründung 1920
durch Franz Herb in der Münchner Lig-
D
eutlich zu sehen sind auf dem
Bierglasmotiv mehrere Bauten
am Klosterberg, die heute längst
salzstraße liefert das Unternehmen von
seinem oberbayerischen Sitz in Puchheim
Biergläser, Glasseidel, Steinzeugkrüge,
Biergartenmöbel und Bierfilzl in alle Welt.
verschwunden sind. So zum Beispiel im
Nach der weitgehenden Zerstörung 1943
die beiden großen Gebäude. Dabei han-
Wiederaufbau 1949 zog die gesamte Pro-
Vordergrund am Fuß des Heiligen Berges delt es sich unten um den so genannten
Langsteiner Hof, der auf dem heutigen Motor-
radparkplatz stand und
Anfang der 1970er Jahre
abgebrochen wurde. Das
größere Gebäude darü-
ber zeigt den um das Jahr
1865 errichteten Wirt-
während des Zweiten Weltkriegs und dem duktion 1972 nach Puchheim. Seit ihrem
»Die mit diesem Motiv gestalteten Andechser
Biergläser aus den 20ern
sind allesamt Unikate.« Franz Gensthaler
schaftshof. Schon 1928
Eintritt in das Unternehmen 1978 treiben Franz
und Peter Gensthaler die
Unternehmensentwick-
lung voran. 1998 folgt die Einführung eines com-
putergesteuerten Produk-
tionssystems, 2008 die
Erweiterung der Logistik.
wurde er abgetragen und an seiner Stelle
2013 wird die Direktdruckabteilung durch
ligen Berg ausgewiesen. Heute ist hier der
maschine verstärkt und schließlich heuer
unter anderem das Symposium »Kunst
Betrieb genommen.
der erste Parkplatz für Automobile am HeiSkulpturenpark zu finden, wo Jahr für Jahr
und Bier« stattfindet.
»Die mit diesem Motiv gestalteten
Andechser Biergläser aus den 20ern sind
eine weitere vollautomatische 8-Farben-
die »digital-ready-to-print-production« in Wir freuen uns auf die weitere Zu-
sammenarbeit mit unserem langjährigen
Glaslieferanten Franz Herb, damit auch in
allesamt Unikate«, so Franz Gensthaler.
Zukunft die Andechser Klosterbiere durch
umdruck-Verfahren, das zwar eigentlich
selbar bleiben.
Das liegt am damals praktizierten Stahl
.
ein individuelles Glasdesign unverwech-
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