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Pflanzen als Venenstärker
from Neu Nota Bene 25
by Mateo Sudar
Die Ursachen einer Venenerkrankung mit dem typischen Bild der Krampfadern und leider in vielen Fällen in fortgeschrittenem Stadium mit „offenen Beinen“ (Ulcus cruris) sind vielfältig. Vererbte Bindegewebsschwäche, einseitige sitzende oder stehende Berufe, Antibabypille, Übergewicht, Rauchen oder auch falsches Schuhwerk sind dabei die wichtigsten Faktoren.
Frauen sind dabei wesentlich häufiger betroffen als Männer. Wichtig ist eine möglichst im Anfangsstadium beginnende Therapie. Neben dem Tragen von Kompressionsstrümpfen haben sich dabei pflanzliche Medikamente als empfehlenswert herauskristallisiert.
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Die wichtigsten Ausgangsstoffe liefern dabei Mäusedorn, Weinlaub und Rosskastanie. Beim Weinlaub verwenden die Hersteller ausdrücklich das rote Laub, da hier die Konzentration der Wirkstoffe höher ist.
Bei einer Wanderung durch die Weinberge bei Meran durfte ich die Schönheit des Weinlaubs im Herbst bewundern.
Alle drei Pflanzenextrakte besitzen ein ähnliches Wirkspektrum. Die Durchlässigkeit der Venenwände wird vermindert und somit kann weniger Flüssigkeit in das umliegende Gewebe gelangen. Schwellungen gehen dadurch zurück und auch die typischen Beinschmerzen werden gemildert.
Es wurden Inhaltsstoffe nachgewiesen, die entzündungshemmende Eigenschaften haben. Die Mikrozirkulation wird verbessert und der Austausch von Sauerstoff zwischen dem Blut und dem Gewebe verbessert.
Weinlaub sind die Blätter der Weinrebe. Die klinischen Studien bei chronisch venöser Insuffizienz ergaben positive Ergebnisse bzgl. einer Verringerung von Unterschenkelödemen und der Druckschmerzsymptomatik. Die Wirkung beruht offensichtlich auf dem Gehalt an verschiedenen Flavonoiden.
Die Samen der Rosskastanie finden auch Verwendung als Venenmittel. Ein Gemisch von Saponinen ist hier wirkungsrelevant, das unter dem Begriff Aescin bekannt ist. Die Förderung des venösen Rückflusses und gefäßstabilisierende Eigenschaften sind klinisch gut belegt.
Aus dem Wurzelstock des Mäusedorns werden gut wirksame Venenpräparate hergestellt. Die Steroidsaponine Ruscin und Ruscosid sind in erster Linie dafür verantwortlich. Venenschmerzen im Beinbereich werden durch die Ruscusextrakte nachweislich verringert.
Alle drei Präparate haben bei Dauergebrauch leider die Eigenschaften, bei vielen Verwendern Darmunverträglichkeiten und bisweilen auch Hautjucken auszulösen.