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Huflattich als Hustenmittel
from Neu Nota Bene 17
by Mateo Sudar
Eine der ersten im Frühjahr bei uns blühenden Arzneipflanzen ist der Huflattich. Seine leuchtend goldgelben Blüten sind weithin sichtbar und dies auch deshalb, weil diese Pflanze eine Besonderheit aufweist: bei ihr erscheinen nämlich im Frühjahr keine Blätter, sondern lediglich die schönen Blüten. Erst wenn diese am Abblühen sind, kommen dann nach und nach die relativ groß werdenden Blätter aus dem Boden.
Seit Jahrhunderten ist Huflattich als Arzneipflanze bekannt. Im Jahr 1994 wurde sie sogar zur Heilpflanze des Jahres auserwählt. Der lateinische Name deutet dabei auch auf den Verwendungszweck hin. „Tussilago“ heißt die Pflanze lateinisch und diese Bezeichnung setzt sich aus Tussis = „Husten“ und ago = „ich vertreibe“ zusammen.
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Huflattich wird hauptsächlich als Teeaufguss eingesetzt. Dabei sind sowohl die Blüten als auch die Blätter verwendbar, wobei vor allem die in den Blättern reichlich vorhandenen Schleimstoffe für die Wirkung verantwortlich sind.
Empfohlen wird Huflattichtee bei Katarrhen der Luftwege mit Husten und Heiserkeit, wobei auch Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sehr gut abklingen. Die insgesamt schleimhautschützende Wirkung hemmt somit den Hustenreiz und mindert die Heiserkeit.
So gut der Huflattichtee auch wirkt, muss jedoch deutlich darauf hingewiesen werden, dass dies kein Tee ist, den man über längere Zeit trinken sollte. Ei- ne Zeitdauer von vier bis sechs Wochen wird als Maximum empfohlen. Der Grund dafür sind in der Wildpflanze enthaltene sog. Pyrrolizidin-Alkaloide, die bei längerer Einnahme leberschädigend sind, möglicherweise sogar krebsfördernd sein können.
Firmen, die Huflattich als Heilpflanzenpräparate anbieten, haben deshalb Huflattichsorten gezüchtet, die keine Pyrrolizidine enthalten. Sicherlich hat der Huflattichtee auf Grund dieser Problematik als Arzneipflanze an Bedeutung verloren. Da man bei der Behandlung eines Hustens jedoch im Normalfall maximal 4 Wochen diesen Tee einsetzt, halte ich ihn für unproblematisch. Im Wechsel mit bronchial lösendem Thymiantee empfehle ich die Behandlung eines festsitzenden Hustens.
Huflattich wird auch noch im kosmetischen Bereich eingesetzt und dies als reizlinderndes Hautmittel. Auch Huflattich-Antischuppenmittel sind erhältlich.