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Johannesklinik präsentierte das 5. GeriatrieForum Bad Wildbad
from Neu Nota Bene 03
by Mateo Sudar
mb. Mit dem 5. GeriatrieForum Bad Wildbad konnte die Johannesklinik schon ein kleines Jubiläum der erfolgreichen Vortragsserie feiern. In seinem Grußwort betonte der stellvertretende Bürgermeister Jochen Borg, dass sich die GeriatrieForen der Johannesklinik als feste Institution im Gesundheitskalender Bad Wildbads etabliert haben.

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Dieses Mal bildeten neurologische Themen den Schwerpunkt des Forums. Mit Jens Heese, Geriater und Oberarzt der Neurologie im Helios-Klinikum Pforzheim, stand hierfür ein erfahrener und kompetenter Referent zur Verfügung.
Im seinem ersten Vortrag „Schlaganfall
Jede Minute zählt“ erläuterte Heese eindrucksvoll, dass durch rasches Handeln die Folgen eines Schlaganfalls häufig gering gehalten oder ganz vermieden werden können, insbesondere da in den letzten Jahren Behandlungsformen entwickelt worden sind, die nur in den ersten Stunden wirksam angewandt werden können. Hierzu gehören das Auflösen des Blutgerinnsels mittels Medikamente und die Entfernung von Blutgerinnseln durch Katheter. Rasches Handeln bedeutet aber auch, dass bei Schlaganfall der Weg ins Krankenhaus direkt über den Notarzt zu suchen ist und nicht erst der Hausarzt zuvor aufgesucht werden soll.
In diesem Zusammenhang stellte Heese die am Helios Klinikum Pforzheim seit Jahren erfolgreich arbeitende Schlaganfalleinheit vor („stroke unit“), die rund um die Uhr Patienten mit Schlaganfall und Schlaganfallverdacht aufnimmt, untersucht und behandelt.
Der zweite Vortrag befasste sich mit dem Morbus Parkinson (Schüttellähmung), einer langsam fortschreitenden Erkrankung, an der in Deutschland mehr als 200.000 Menschen leiden. Typische Symptome sind Verlangsamung von Bewegungen, instabile Haltung mit Neigung zum nach vorne stürzen, Verkleinerung der Schrift und grobes Zittern, das einseitig beginnt.
Auch hier erläuterte Heese die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten, die insbesondere beim Zittern durch die Einpflanzung eines sogenannten „Hirnschrittmachers“, der spezielle Hirnareale stimuliert, gute Erfolge erzielen.


Der Chefarzt der Johannesklinik, Dr. Thomas Müller, zeigte sich sehr zufrieden über die lebhaften Diskussionen im Anschluss an die Vorträge und über das vorhandene Interesse an den GeriatrieForum, die Ende des Jahres eine Fortsetzung finden werden.
Das Johanneshaus Bad Wildbad ist ein offenes Pflegeheim für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen. Ins Johanneshaus ziehen Menschen dann ein, wenn sie aufgrund ihrer Erkrankung zeitweise oder auf Dauer nicht dazu in der Lage sind, ein selbständiges Leben zu führen.
Der Umzug wird häufig durch gesetzliche Betreuer veranlasst, wenn die Patienten infolge ihrer Krankheit ihr Leben oder ihre Gesundheit erheblich gefährden oder eine erhebliche Gefahr für Rechtsgüter anderer darstellen.
Sinn dieses Umzugs ist nicht die Erzwingung einer nicht vorhandenen Krankheitseinsicht oder einer fehlenden Behandlungsbereitschaft, sondern die Abwendung von Gefahr. Die Einrichtung erhält somit nicht den Auftrag, diese Menschen zu erziehen oder zu bessern, sondern sie zu schützen.
„Können die im Johanneshaus nicht dafür sorgen, dass ihre Bewohner sich ordentlich waschen und anständig anziehen?“
„Können die im Johanneshaus ihren Bewohnern nicht verbieten, in der Stadt Leute zu belästigen?“
Auf diese zunächst durchaus nachvollziehbaren Fragen von Mitbürgern aus Bad Wildbad gibt es nur eine klare Antwort: „Nein, das können und dürfen die Mitarbeiter im Johanneshaus nicht!“
