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Markt-Chancen in Usbekistan

Udo Völker

Mitglied des Vorstands des Deutsch-Usbekischen Wirtschaftsrates "DUWIRAT" Senior Consultant Central Asia

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Wesselswerth 49 45239 Essen

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Markt-Chancen für NRW-Firmen in Usbekistan!

Interview: Andreas Mühlberg

Der ehemalige und langjährige Vorstandsvorsitzende (2000 – 2010) des Außenhandelsverbandes Nordrhein-Westfalen (AHV NRW e.V.), Udo Völker, ist ehrenamtlich im Deutsch-Usbekischen Wirtschaftsrat tätig. Wie kam es dazu und welche Aufgaben erfüllt diese Organisation?

Andreas Mühlberg: Wer und was ist der Deutsch-Usbekische Wirtschaftsrat?

Udo Völker: Der Deutsch-Usbekische Wirtschaftsrat ist die Plattform für die Generierung eines Dialoges zwischen Unternehmen aus Deutschland und Usbekistan. Als Interessensvereinigung verschiedener Unternehmensgruppen verfolgen wir das Ziel, neue Geschäftsmöglichkeiten zu entwickeln und damit vielversprechende Projekte zu fördern.

Der Deutsch-Usbekische Wirtschaftsrat, kurz „DUWIRAT“ genannt, wurde in 2015 während des Besuches des ersten stellvertretenden Ministerpräsidenten der Republik Usbekistan, S. E. Dr. Rustam Asimov, in Berlin gegründet. Es ist ein nicht eingetragener Verein, der keine Mitgliedsgebühren erhebt. Abwechselnd findet jährlich je eine Versammlung in Deutschland und in Usbekistan statt.

Der DUWIRAT ist ein wirksamer Mechanismus zur Förderung gemeinsamer Geschäftsaktivitäten und seine Bedeutung wird besonders dadurch herausgestellt, dass S. E. Premierminister Abdulla Aripov persönlich den Vorsitz dieses Gremiums übernommen hat. Von deutscher Seite ist Herr Prof. Manfred Grundke, CEO der KNAUF Gruppe und Leiter des Arbeitskreises Zentralasien im Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft, der Co-Vorstandsvorsitzende.

A.M.: Ihre Meinung zu Fragen der industriellen Kooperation und den beidseitigen Außenhandelsbeziehungen wird immer wieder von usbekischen Unternehmen und der Regierung angefragt, wie ist es dazu gekommen?

U.V.: Meine letzte große Aufgabe als Generalbevollmächtigter der MAN Ferrostaal war in 2008 die Initiierung des Projektes der Errichtung eines Lkw-Werkes in Samarkand, dessen Verhandlungen in 2009 erfolgreich mit der Gründung des Joint Ventures „MAN Auto Usbekistan“ abgeschlossen werden konnte. Danach trat ich in den „Unruhe“-Stand und berate seither die Firma CLAAS Global Sales GmbH bei dem Ausbau des Joint Ventures „UZ Claas Agro“ für die Herstellung von Landmaschinen in Usbekistan.

A.M.: Was motiviert Sie, sich für dieses Land so nachhaltig einzusetzen?

U.V.: Usbekistan hat in den letzten Jahren sehr konsequent die notwendigen Reformen auf den Weg gebracht und bietet uns gute Chancen erfolgreich Geschäfte mit dem bevölkerungsmäßig größten Land in der zentralasiatischen Region zu tätigen. Usbekistan ist reich an den verschiedensten Rohstoffen, nicht nur Erdgas und Baumwolle, sondern verfügt auch über Gold, Kupfer und andere seltene Metalle.

Außerdem ist die Bevölkerung sehr jung, über 50% der Menschen sind unter 35 Jahre alt. Die junge Generation wird gut ausgebildet und sucht berufliche Herausforderungen. Unser Bundeswirtschaftsministerium BWMK und die GIZ fördern dies mit umfangreichen Ausbildungsprogrammen.

Auch die ehrwürdige alte Kultur und Geschichte dieser Region hat mich begeistert. Schon 1979 besuchte ich die Seidenstraße und war mehrfach in Samarkand und Buchara.

A.M.: Auf den Reisen unseres früheren Außenministers Dr. Frank-Walter Steinmeier und seinem Besuch als Bundespräsident in Taschkent waren Sie Mitglied der jeweiligen Wirtschaftsdelegation. Bei einer dieser Veranstaltungen wurden Sie „Aksakal“ genannt. Was bedeutet dieser Name?

U.V.: Bei einem Abendessen, auf Einladung der usbekischen Regierung, hat mich Premierminister Aripov mit diesem Namen begrüßt. „Aksakal“ bedeutet in der usbekischen Sprache „der Weißbärtige“, der „weise Mann“. Er wollte wohl damit seine Anerkennung zum Ausdruck bringen, dass ich bemüht bin, in den Gesprächen und Diskussionen mit unseren zentralasiatischen Partnern zu einem ausgewogenem und beiden Seiten gerecht werdenden Ergebnis zu gelangen und somit die Verhandlungen erfolgreich zu gestalten. Als „Weißbärtiger“ darf man auch schon einmal kritische Worte sagen, wenn diese - der Situation angepasst - vorgebracht werden und sie finden Beachtung.

A.M.: Wer kann Mitglied im „DUWIRAT“ werden und wie bekommt man weitere Informationen?

U.V.: Jedes Unternehmen, das Interesse zeigt, in Usbekistan zu investieren und Geschäftsaktivitäten auf dem usbekischen Markt entwickeln möchte oder das Interesse hat, von dort Waren zu beziehen, kann sich bei uns melden und wir erteilen gerne weitere Auskunft. Einfach auf die Website http://www.duwirat.de gehen und/oder eine E-Mail an info@duwirat.de senden.

Der AHV NRW unterstützt seine Mitgliedsunternehmen bei der Markterschließung neuer und bestehender Beschaffungs- und Absatzmärkte mit Engagement, Erfahrung und Kompetenz. Vielleicht können wir gelegentlich wieder einmal gemeinsam ein Round-Table-Meeting organisieren, um interessierten NRW-Außenhändlern Informationen zu den Geschäftsmöglichkeiten in Usbekistan zu vermitteln. ◀

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