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Parkinson-Forschung bedeutet Hoffnung
Parkinson-Forschung bedeutet Hoffnung
Frank Elstner Morbus Parkinson ist heimtückisch. Steife Muskeln, verlangsamte Bewegungen, zitternde Hände – die unheilbare Nervenerkrankung entwickelt sich über viele Jahre, der Körper verändert sich schleichend. Wenn erste Symptome auftreten, sind viele Nervenzellen im Gehirn bereits zerstört.
Die Diagnose ist erst einmal ein Schock. So war es auch für mich, als ich 2015 erfahren habe, dass ich daran erkrankt bin. Heute bin ich dankbar für die enormen Fortschritte in Wissenschaft und Medizin, die dazu beitragen, dass sich mein Alltag mit Morbus Parkinson nicht wesentlich verändert hat. Ich lasse inzwischen vieles langsamer angehen. Aber die Medikamente helfen in meinem Fall so gut, dass die meisten Menschen, die nicht wissen, dass ich Parkinson habe, gar nichts merken würden.
Ich habe mich dennoch entschlossen, meine Prominenz dafür zu nutzen, offen über diese oft verschwiegene, unheilbare Nervenerkrankung zu sprechen, um anderen Betroffenen Mut zu machen. Denn Parkinson hat viele Gesichter. Bei jedem und jeder der rund 400.000 Parkinson-Erkrankten in Deutschland können die Symptome und das Fortschreiten der Erkrankung unterschiedlich sein.
Niederlassungsseminar.
Med-Seminare (falls erforderlich, wird die Veranstaltung als Webinar durchgeführt) Mittwoch, 30.03.2022, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart Mittwoch, 27.04.2022, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart Donnerstag, 19.05.2022, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart Mittwoch, 22.06.2022, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart Donnerstag, 28.07.2022, 19.00 Uhr | Jahnstr. 4, 4. OG, 70597 Stuttgart
• Idealer Ablauf der Niederlassung • Kaufpreisermittlung, Finanzierung • Gesetzliche Rahmenbedingungen • Praxissuche
Referenten: Tobias Krämer, Sina Altmann, Barbara Brenner und Misel Stojkovic. Die Seminargebühr übernimmt MLP.
Anmeldung mit QR-Code oder bei Frau Olga Kopp Tel 0711 13258 53, Fax -80 med-seminare-stuttgart@mlp.de
Und noch etwas liegt mir am Herzen: Ich möchte die vielversprechenden Fortschritte der aktuellen Parkinson-Forschung unterstützen, die für mich und viele betroffene Menschen große Hoffnung bedeuten. Wird die Medizin eines Tages in der Lage sein, den Verfall der Nervenzellen frühzeitig zu erkennen und bei vielen Menschen zu verhindern, dass Parkinson überhaupt ausbricht?
Führende Mediziner und Wissenschaftler bestätigen mir immer wieder: Ein Durchbruch in der Parkinson-Therapie ist in greifbarer Nähe. Es gibt begründete Hoffnung, dass es dank neuer genetischer und molekularer Methoden schon in den kommenden zehn Jahren gelingt, neue Therapien zu entwickeln, um Parkinson nicht nur symptomatisch, sondern ursächlich zu behandeln. Doch der schnelle medizinische Erfolg wird durch mangelnde Finanzierung gebremst: Die Überführung der Grundlagenforschung in neue Therapien geht viel zu langsam voran.
Das ist traurig und frustrierend und könnte auch anders sein. Die CoronaPandemie zeigt eindrücklich, was wir in der medizinischen Forschung in kürzester Zeit erreichen können, wenn es dafür einen gesamtgesellschaftlichen und politischen Willen und entsprechende Investitionen gibt. Deutschland gehört zu den international führenden Standorten der Parkinson-Forschung. Es gibt hervorragende regionale und nationale Forschungsnetzwerke. Ihre Organisation und Finanzierung ist den Forschern aber weitgehend selbst überlassen – sie sind gezwungen, sich mühsam von Forschungsantrag zu Forschungsantrag zu hangeln.
Solange die nationale ParkinsonForschung vonseiten der Gesundheits- und Forschungspolitik nicht stringenter als bisher gefördert und strukturiert wird, ist sie für einen schnellen Fortschritt auf private Spenden und nichtstaatliche oder nichtindustrielle Förderung angewiesen. Fachorganisationen wie die Deutsche Gesellschaft für
Über den Autor
Der 1942 geborene Radio- und Fernsehmoderator hat in den 1960er und 70er Jahren maßgeblich das Programm von Radio Luxemburg geprägt. Er war zudem Entwickler von TV-Formaten und Showmaster. 1981 erfand er mit „Wetten, dass …?“ eine der erfolgreichsten Fernsehshows Europas. Aufgrund einer Mikrophthalmie trägt Frank Elstner seit seinem zwanzigsten Lebensjahr eine Augenprothese. Im Jahr 2019 machte er seine Parkinson-Erkrankung öffentlich.
Parkinson und Bewegungsstörungen und die Parkinson-Stiftung, für die ich mich als Botschafter engagiere, schaffen Aufmerksamkeit und treiben die Entwicklung neuer Therapien durch die Förderung von Forschungsgruppen und -projekten voran.
Liebe Ärzteschaft in Baden-Württemberg – dem Bundesland, dem ich als Baden-Badener eng verbunden bin – bitte machen Sie Ihre Patienten und Patientinnen auf die Möglichkeit aufmerksam, den Fortschritt der Parkinson-Forschung durch private Spenden zu unterstützen (beispielsweise online über www.parkinson-gesellschaft.de und www.parkinsonstiftung.de). Ob einmal oder regelmäßig, ob als sinnstiftendes Geschenk oder als Nachlass, um etwas Bleibendes zu hinterlassen – jede Spende trägt dazu bei, Menschen mit Parkinson das Leben zu erleichtern.
Wenn wir die vielversprechenden Ansätze der Grundlagenforschung mit gesamtgesellschaftlichem Engagement voranbringen, dann darf ich vielleicht noch selbst miterleben, dass Parkinson geheilt oder zumindest gebremst werden kann. Was für ein großes, aber nicht unrealistisches Ziel.
Frank Elstner