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Zahlen, bitte Aktuelle Zahlen und Fakten in aller Kürze
from AnachB 07.2020 Bestände weltweit im Griff – bei Fahrradreifenspezialist Ralf Bohle
by AEB Software
Zahlen, bitte!
Wie viel geben Unternehmen im Jahr 2020 im Bereich SAPAnwendungen aus? Wie regeln Unternehmen den ethischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz? Und wie weit verbreitet ist eigentlich agiles Arbeiten in der Praxis? Die Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie hier in unserer Rubrik „Zahlen, bitte“.
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Postgebühren
Ein um 27 % höheres Porto
darf die Deutsche Post seit Jahresbeginn 2020 für Päckchen aus China erheben. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion kann das Porto in den kommenden Jahren weiter steigen. Hintergrund für den drastischen Schritt ist eine Entscheidung des Weltpostvereins, China künftig nicht mehr als Schwellenland einzustufen. Dieser Status hatte es China ermöglicht, Päckchen sehr viel günstiger in die EU oder in die USA zu versenden. Die Billigware aus Fernost war zunehmend ein Problem für deutsche Zusteller und Händler geworden. Allein bei Elektronikartikeln dürften es nach Branchenschätzungen 70 Millionen kleine Warensendungen sein, die jedes Jahr aus China nach Deutschland versendet werden. Digitalisierung
32 % der Bevölkerung
in Deutschland stehen der Digitalisierung seit der Corona-Krise offener gegenüber, etwa jeder Fünfte kritischer. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Initiative „Digital für alle“. Demnach bezeichnen rund drei von vier Befragten (73 %) die Digitalisierung als Chance. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 5 %. Demgegenüber sieht jeder Vierte (25 %) die Digitalisierung als Gefahr. Das sind 6 % weniger als 2019. Auch digitalen Technologien stehen die Deutschen offener gegenüber als im Vorjahr. Die große Mehrheit (87 % (+6 %)) sieht sie positiv, jeder Neunte (11 % (-5 %)) negativ. Mehr als die Hälfte (53 %) gibt an, dass sich ihre Einstellung zum Thema Digitalisierung nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie verändert hat – für die meisten zum Positiven.
Agiles Arbeiten
Nur jedes 10. Unternehmen
arbeitet mit agilen Strukturen und Arbeitsmethoden. Dabei wünscht sich jeder dritte Beschäftigte ein dynamisches Arbeitsumfeld mit flachen Hierarchien und kürzeren Entscheidungswegen in Teams. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 10.000 Fach- und Führungskräften der Online-Jobplattform StepStone und des Kienbaum Instituts@ISM. Weitere Erkenntnis aus der Studie: Je agiler die Arbeitsstrukturen sind, desto innovativer und leistungsfähiger nehmen sich diese Firmen wahr. Zudem haben die deutschen Unternehmen beim Thema eigenverantwortliches Entscheiden offenbar noch viel Luft nach oben. Nur jede vierte Fachkraft ohne Führungsverantwortung hat die Möglichkeit, Entscheidungen selbständig zu treffen. „Wenn allein eine kleine Anzahl an Vorgesetzen Entscheidungen für die Mehrheit der Mitarbeiter trifft, macht das ein Unternehmen nicht nur langsam, sondern es gefährdet oft auch den Erfolg“, sagt StepStone Geschäftsführer Dr. Sebastian Dettmers.
Künstliche Intelligenz
Erst 5 %
der deutschen Unternehmen haben Richtlinien und Maßnahmen für den ethischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) etabliert. Das ergab eine Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint für den „Digitalisierungsmonitor 2020“. Der geringe Anteil verwundert, halten doch 62 % der 600 befragten Unternehmensvertreter eine ethische Auseinandersetzung mit KI für wichtig oder sogar sehr wichtig. 81 % befürworten eine Unterstützung menschlichen Handelns durch Künstliche Intelligenz, fordern aber dabei die uneingeschränkte Autonomie der Menschen. Ebenso wichtig stufen die Befragten die Attribute Transparenz, Privatsphäre und Datenqualitätsmanagement ein. Hier wünschen sich die Unternehmen einen besonders sensiblen Umgang bei Einsatz von KI-Unterstützung. IT-Budgets
Um durchschnittlich 4 %
steigt 2020 das Budget für IT-Investitionen bei den meisten der DSAG-Mitgliedsunternehmen. Insgesamt sollen bei 46 % der befragten Firmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz die IT-Ausgaben laut dem Investitionsreport der Deutschsprachigen SAPAnwendergruppe e. V. (DSAG) steigen. Nur bei 19 % der Befragten soll weniger investiert werden, bei 35 % bleibt das Volumen auf Vorjahresniveau. Laut dem Report seien erstmals seit vier Jahren die Investitionen in SAP S/4HANA ® höher als in die Business Suite. Die Relevanz der Business Suite habe weiter abgenommen und den Wendepunkt klar überschritten. Erstmals in den letzten vier Jahren überwiegen die „hohen und mittleren“ Investitionen in SAP S/4HANA ® On-Premise und Public Cloud (52 %) diejenigen in die Business Suite (35 %).
Logistikwirtschaft
Ein Minus von 5 %
erwarten die „Logistikweisen“ beim Wachstum des Wirtschaftsbereichs Logistik für das laufende Jahr. Ausschlaggebend für den Rückgang sei die Covid-19-Pandemie. Im Herbst des vergangenen Jahres hatte der 32-köpfige Expertenkreis für 2020 ein reales Wachstum von 0,4 % prognostiziert. Die Logistikweisen rechnen nicht mit einer schnellen Erholung des Geschäftsfelds. Es gebe jedoch einen Hoffnungsschimmer, dass es in der zweiten Jahreshälfte wieder aufwärtsgehen könnte. Dabei werde allerdings nicht die Globalisierung, sondern die Inlandsnachfrage und der Binnenmarkt der EU der Wachstumstreiber sein. Für das kommende Jahr rechnet das Gremium mit einem Wachstum von 3 %. Die Pandemie wird aber Auswirkungen auf die Branche haben. So rechnen die Logistikweisen, dass die Zahl der Insolvenzen bei kleineren und mittleren Logistikdienstleistern deutlich zunimmt. Zudem sei eine Verkürzung der Supply Chains zu erwarten.
IT-Sicherheit
11,45 Mio. Dollar Welthandel
gaben im globalen Durchschnitt Unternehmen für die Beseitigung von Insider-Bedrohungen aus. Diese Zahl ermittelte eine weltweite Studie des sicherheit. „Bei durchschnittlichen Kosten von mehr als 600.000 Dollar pro Vorfall müssen Insider-Bedrohungen für Unternehmen weltweit ein zentrales Anliegen sein“, rät Mike McKee, Executive Vice President und General Manager für Insider Threat Management bei Proofpoint. Im Vergleich zur Erhebung von 2018 stiegen die Ausgaben zur Beseitigung dieser Vorfälle um 31 %. Während 60 % der aufgetretenen Bedrohungen auf Unvorsichtigkeit eines Mitarbeiters zurückzuführen sind, wurden 23 % der Fälle vorsätzlich von sogenannten „böswilligen Insidern“ verursacht. IT-Security-Spezialisten Proofpoint zur Cyber
Um 0,1 %
ist das Volumen des Welthandels mit Waren im Jahr 2019 geschrumpft. Das zeigt ein Report der Welthandelsorganisation (WTO). Es war der erste Rückgang seit der Finanzkrise 2009. Als Gründe für die Entwicklung nennt die WTO ein schwächeres Wirtschaftswachstum sowie Anspannungen in den Handelsbeziehungen. Für das laufende Jahr rechnet die Organisation aufgrund der Covid-19-Pandemie mit einem dramatischen Einbruch beim Welthandelsvolumen. Dieses könnte je nach Verlauf der Pandemie um 13 bis 32 % zurückgehen. Eine Erholung sei erst für 2021 zu erwarten.