Clubmagazin ACS Sektion Zürich

Ausgabe 02/2022

SEKTION ACS ZÜRICH JAHRESBERICHT 2021

«CREATIVE PROBLEM SOLVING» Nur ein Oldtimer in der Familie, aber zwei leidenschaftliche Oldtimerfahrer. Wie sie aus diesem Dilemma zu ihrem glänzenden, schwarzen Thunderbird kam, lesen Sie in der Rubrik «Altes Eisen rostet nicht».

Rückblick auf das Jahr 2021 der ACS Sektion Zürich.

Lesen Sie auf Seite 5.

E-BIKE – NEUE REGELN

Ab 1. April gelten für E-Bikes ergänzende Vorschriften.

Informieren Sie sich auf Seite 12.

ZÜRCHER OBERGERICHT ENTLASTET VOLLUMFÄNGLICH DIE ACS KADERLEUTE UND STELLT DAS VERFAHREN EIN

Wegen seines autoritären Führungsstils und ungereimten Spesenbezügen kam es an der Spitze des Automobil Club der Schweiz 2016 um den damaligen Präsidenten zu unschönen Rangeleien.

Auf Seite 13.

Geniessen mit der ACS Reisen AG

Der Charme von Belgien 06. – 11.09.2022: reizvolle Altstädte, malerische Kanäle, beeindruckendes We l t k u l t u r e r b e s o w i e v i e l G e n u s s i n B r ü s s e l , A n t w e r p e n , B r ü g g e u n d G e n t Die detaillierte Ausschreibung finden Sie unter www.acs-travel.ch/erlebnisreisen

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EDITORIAL Sektion Zürich

GEHT DER PARKPLATZABBAU IN DER STADT MUNTER WEITER - ODER DOCH NICHT?

INHALT 5 Clubinfos Jahresbericht 2022 9 Clubinfos Rückblick 2021 12 Politik & Verkehr E-Bike –Neue Regeln 13 Politik & Verkehr Zürcher Obergericht entlastet vollumfänglich die ACS Kaderleute und stellt das Verfahren ein 15 Politik & Verkehr Verkehrsunfälle 21 14 Dies & Das Hätten Sie es gewusst?

21 Classics Noch derselbe Charme?

23 Altes Eisen rostet nicht Creative Problem Solving 24 Helenes Gedanken Es grünt und blüht

IMPRESSUM Herausgeber ACS Sektion Zürich Forchstrasse 95 CH-8032 Zürich Tel. +41 44 387 75 00 Fax +41 44 387 75 09 www.acszh.ch, info@acszh.ch Inserate Kromer Media Industrie Gexi Karl Roth-Strasse 3 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 62 886 33 48 media@kromerprint.ch Die Sektionsbeilage ACS Zürich ist eine Beilage zur Publikation AUTO

Chefredaktor und Geschäftsführer Lorenz Knecht Redaktion Claudia A. Spitz Beat Walti Druck und Versand Kromer Print AG Industrie Gexi Karl Roth-Strasse 3 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 62 886 33 33 Verlag und Redaktion der Mantelpublikation AUTO = Automobilclub der Schweiz (ACS), Wasserwerkgasse 39, 3000 Bern 13

Die Rauchwölkchen um den kommunalen Verkehrs-Richtplan und dem damit verbundenen Parkplatzabbau haben sich längst verzogen. Eine hitzige Diskussion um die Parklatzfrage in der Stadt Zürich hat im Vorfeld der Abstimmung eigentlich kaum stattgefunden. Weit in das bürgerliche Lager hinein scheinen bei vielen die Tage des Autos in der Stadt gezählt. Die stärkste Stadtpartei bespielt nicht nur das Thema von günstigen Wohnungen, sondern betont immer wieder, dass die Stadt Zürich zur Velostadt umgebaut werden muss. Im Mittelpunkt der städtischen Verkehrsplanung stehen offensichtlich nur noch Bäume, Velos und die Anzahl der abzubauenden Parkplätze, zumindest bis jetzt. Es macht jetzt ganz den Anschein, dass das Ausmass und die Konsequenzen der Abstimmung vielen erst jetzt dämmern.

Sogar von Sympathisanten aus linken Kreisen ist zu vernehmen, dass sie den geforderten Parkplatzabbau nicht nachvollziehen können. Eine Mehrheit der Stadtzürcher ist sogar gegen den radikalen Parkplatzabbau, wie eine vom Tagesanzeiger in Auftrag gegebene Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo zeigt.

3 500 Leserinnen und Leser haben sich daran beteiligt, 56 Prozent lehnen den Abbau von Parkplätzen in der Blauen Zone ab. Es erstaunt nicht, dass ganz links orientierte Bürgerinnen und Bürger über 70 Prozent für den Abbau von Parkplätzen sind. Aber bereits bei der SP bröckelt der Abbauwille von Parkraum, weniger als 60 Prozent sind gegen den weiteren Parkplatzabbau und bei den Anhängern der GLP, die sich notabene für den Verkehrsrichtplan ausgesprochen haben, sind 57 Prozent sogar dagegen! Der Nein-Anteil bei der SVP von 95 Prozent erstaunt dann nicht.

Die Umfrageergebnisse erstaunen nicht.

Die Blauen Parkplätze sind übervoll von Fahrzeugen von städtischen Bewohnerinnen und Bewohnern mit Parkkarten. Ich frage mich,

wo diese Leute ihre Autos parkieren wollen beim geplanten Kahlschlag von Parkplätzen.

Die Stadt hat über 33 500 Parkkarten für Anwohner vergeben und zusätzlich 10 000 Karten für das Gewerbe. 2019 sind 33 000 verfügbare Parkplätze gezählt worden. Den Nachfrageüberhang spüren die Betroffenen immer deutlicher, der Suchverkehr nimmt zu, ist nervig und belastet noch zusätzlich die Umwelt. Es ist wie immer, erst wenn Personen persönlich von Einschränkungen betroffen sind, beginnen sie zu schmerzen. Erst recht, wenn der «eigene» Parkplatz plötzlich nicht mehr vorhanden ist.

Wie geht es weiter? Sicher ist, dass die Parkplätze weniger und teurer werden. Personen, die auf ein Auto angewiesen sind, werden vermehrt aus der Stadt gedrängt. Dem Abbau der sozialen Durchmischung der Stadtbevölkerung wird damit Vorschub geleistet. Das Sicherheitsdepartement ist daran, eine neue Parkplatzordnung zu erarbeiten. Im letzten Jahr wollte der Stadtrat den Preis für Anwohnerparkkarten mehr als verdoppeln und auf 780 Franken jährlich anheben. Dieser Preisaufschlag hat nicht nur für grosse Unruhe gesorgt, sondern wurde sogar vom Preisüberwacher kritisiert. Aufgrund des neuen Richtplans muss die Parkplatzfrage ohnehin neu geregelt werden. Der Stadtrat hat vorerst mal die massive Verteuerung der Parkplatzkarte zurückgezogen mit dem Versprechen, in spätestens einem Jahr eine Lösung zu präsentieren. Die Parkplatzfrage dürfte weiter heftig diskutiert werden, mit offenem Ausgang und wahrscheinlich mit schlechterem Ausgang für Stadtbewohner mit einem eigenen Auto.

Leider.

Ich verbleibe mit herzlichen Grüssen,

Lorenz Knecht, Geschäftsführer

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Editorial Sektion Zürich

JAHRESBERICHT 2021 – DIE ACS SEKTION ZÜRICH IM RÜCKBLICK Stadt Zürich Stadt Zürich: Ja zum Siedlungs- und Verkehrsplan Die Stimmberechtigten sagen am 27.

November 2021 mit 61.2 Prozent Ja zum kommunalen Siedlungsrichtplan. Der Verkehrsrichtplan wird mit 57.4 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Schwamendingen lehnt als einziger Wahlkreis mit 49.2 Prozent Ja-Stimmen die links-grünen Anliegen gegen die Verdrängung des Autos aus der Stadt ab. Der Verkehrsrichtplan beabsichtigt mehr Velorouten, flächendeckend Tempo 30 in der Stadt und den weiteren Abbau von Parkflächen.

Weniger Velounfälle – Trendumkehr?

Zum ersten Mal nach zehn Jahren haben sich in der Stadt Zürich weniger Velofahrerinnen und Velofahrer verletzt. 2021 sind 490 Personen auf den Zweirädern verunfallt, nachdem es im Jahr zuvor noch 606 Pedaleure waren. Die Dienstabteilung Verkehr der Stadt Zürich ist zwar vorsichtig optimistisch, will den Rückgang noch nicht als Trendwende bezeichnen. Sie gibt zu bedenken, dass der letztjährige Frühling und Sommer sehr nass waren und darum weniger Leute das Velo benutzt haben. Der Unfallrückgang der Velofahrenden ist fast ausschliesslich auf herkömmliche Velos zurückzuführen, die Unfälle mit E-Bikes sind nur geringfügig zurückgegangen.

Tödliche Tramunfälle Bei den kantonalen Unfallzahlen meldet der Kanton zwar ein Allzeittief bei den Verkehrstoten. Die Stadt Zürich muss dagegen

bei den Unfällen mit Todesfolgen fünf Opfer vermelden. Im Jahr 2021 sind fünf Fussgängerinnen und Fussgänger auf den Stadtzürcher Strassen ums Leben gekommen. Vier von ihnen sind an ihren Verletzungen gestorben, nachdem sie von einem Tram erfasst worden sind.

E-Trottis beliebt, aber immer mehr Verkehrsunfälle In den vergangenen drei Jahren haben die Unfälle auf Stadtgebiet mit den beliebten E-Trottis stetig zugenommen. Laut der Polizei sind viele der Stürze auf Selbstunfälle von alkoholisierten Lenkern zurückzuführen, die vor allem am Wochenende mit den trendigen Stehrädern unterwegs sind.

Kanton Zürich Dritte Gubrist-Röhre ist im Rohbau fertig Am Gubrist geht es vorwärts. Der Rohbau der dritten Röhre am Gubrist konnte Ende 2021 abgeschlossen werden. Damit ist

ein weiterer Meilenstein beim Ausbau der Nordumfahrung von Zürich abgeschlossen, nach dem Baubeginn 2016. Für die Fertigstellung der Nordumfahrung gehen die Verantwortlichen von einer leichten Verzögerung aus, sie rechnen, dass die Nordumfahrung erst Mitte 2026 abgeschlossen werden kann.

Westtangente in Uster kommt nicht – Bundesamt pfeift Projekt zurück Nach Uster kann auch in Wetzikon die Westtangente nicht realisiert werden. Die Linienführung tangiert den Moorschutz und ist gemäss Bundesamt für Umweltschutz nicht zulässig. Die geplante Tangente wäre auf einem kurzen Abschnitt entlang der national geschützten Moorlandschaft des Pfäffikersee geführt worden.

Nachkontrollen von Fahrzeugen im Kanton Zürich vereinfacht Nachdem im August im Kanton Zürich das Reparaturbestätigungsverfahren RBV eingeführt worden ist, müssen Fahrzeuge für Nachkontrollen kein zweites Mal beim Strassenverkehrsamt vorfahren. Autorisierte Fachbetriebe können neu die am Fahrzeug beanstandeten Reparaturen vornehmen. Sobald die Garage dem Strassenverkehrsamt die Reparatur auf elektronischem Weg bestätigt hat, wird den Automobilistinnen und Automobilisten der angepasste Fahrzeugausweis per Post zugestellt. Im Kanton Zürich beteiligen sich bis 2021 rund 300 Garagen am RBV-Verfahren.

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als 260 Personen ihr Leben im Strassenverkehr verloren haben. 575 Personen haben sich schwer verletzt, die meisten Unfälle haben «nur» Sachschaden produziert, ein Drittel aller Unfälle hat sich in der Stadt ereignet.

Mehr Töff-Fahrer sind auf Zürcher Strassen verunfallt

Stadt Zürich schiebt Klimaziele nach hinten Statt 2030 soll das Klimaziel um zehn Jahre auf 2040 verschoben werden. Vor knapp drei Jahren verlangte die Klima-Allianz des Zürcher Gemeinderats, die Treibhausgase bereits bis ins Jahr 2030 auf netto null zu senken. Der Stadtrat hat dem Parlament aufgezeigt, welche finanziellen und sozialen Folgen die netto null Treibhausemissionen bis 2030 für die Stadtzürcher Bevölkerung bedeuten würden. Eine grosse Mehrheit des Zürcher Gemeinderats hat der Auslegeordnung des Stadtrates zugestimmt, die netto null Treibhausemissionen um zehn Jahre aufzuschieben.

Schere der Motorisierung öffnet sich im Kanton Zürich Per Ende September 2021 sind im Kanton Zürich 737 000 Personenwagen zugelassen, das entspricht 475 Autos je 1000 Kantonsein-

wohner. Der leicht rückläufige Motorisierungsgrad der letzten Jahre bedeutet nicht, dass die Zürcher Autoflotte kleiner würde, sondern dass die Zahl der Autos im Kanton langsamer wächst als jene der Personen. Gut 92 Prozent der Fahrzeuge sind nach wie vor Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Der Bestand von Elektro- oder Hybridfahrzeugen hat sich allerdings vervielfacht. 2021 ist fast jedes zweite, neu in den Verkehr gesetzte Auto ein Hybrid- oder Elektroauto. Zum ersten Mal hat die Zahl der elektrifizierten Autos jene der neu zugelassenen Benziner überstiegen.

Allzeittief bei den Unfällen auf Zürichs Strassen 2021 haben sich im Kanton Zürich 15 724 Unfälle ereignet, das sind drei Prozent weniger als im Vergleich der letzten fünf Jahre (2016 – 2020). Insgesamt sind 20 Personen im Verkehr umgekommen, was einem Allzeittief gegenüber dem Rekordjahr 1971 entspricht,

Die Unfälle haben vor allem bei Neulenkern von Motorrädern gegenüber 2019 um 40 Prozent zugenommen. Die Polizei vermutet die mangelnde Fahrpraxis als Hauptursache für die Unfallzunahme. Der Grund: Seit Januar 2021 ist es nicht mehr möglich, direkt in die grösste Motorradkategorie A für schwere Maschinen einzusteigen. Die Anzahl der Lernausweise nach altem Verfahren hat darum deutlich zugenommen – von durchschnittlich 8000 auf 12 000 Ausweise.

Bund Verkehr wird auf Autobahn nicht abgebremst Eine Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h in der Nacht auf der A1 zwischen Zürich-Nord und Brüttisellen aus Lärmschutzgründen ist unverhältnismässig.

Zu diesem Schluss kommt das Bundesverwaltungsgericht und hat die Beschwerden der Stadt Zürich und des Verkehrs-Clubs der Schweiz VCS abgewiesen. Eine nächtliche Temporeduktion auf 80 km/h lehnt das Bundesverwaltungsgericht gestützt auf zwei Gutachten ab. Diese setzen die Mehrkosten aufgrund von Reisezeitverlusten in ein Verhältnis zum Nutzen der Temporeduktion.

Die Ergebnisse sind in beiden Fällen negativ für die Volkswirtschaft, kommt das Gericht zum Schluss.

CO2-Gesetz erleidet Schiffbruch 51.6 Prozent der Stimmenden und 18.5 Stände haben am 13. Juni 2021das revidierte CO2-Gesetz abgelehnt. Der breit getragene Kompromiss schaffte die letzte Hürde nicht.

Das Bundesgesetz über die Verminderung von Treibhausgas-Emissionen (CO2-Gesetz) erreicht nur in Basel-Stadt, Genf, Neuenburg, in der Waadt und in Zürich eine Mehrheit. In ländlich geprägten Kantonen wurde das CO2-Gesetz geschlossen – zum Teil deutlich – abgelehnt. Die Vorlage hat sich zu überladen und als reine finanzielle Umverteilungsmassnahme herausgestellt, die dem Klima nicht direkt etwas bringt.

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dem Siegermodell Tesla 3 sind in der Schweiz: Skoda Enyaq (1261), Tesla Modell Y (681), Audi Q4 (567) und von Hyundai das Modell Ioniq (493).

Teuer.

Nutzlos.

Ungerecht.

Missratenes CO2-Gesetz

Nein

www.teuer-nutzlos-ungerecht.ch

Motorisierte Strassenfahrzeuge nehmen in der Schweiz weiter zu Der Bestand der Strassenmotorfahrzeuge in der Schweiz (ohne Motorfahrräder) ist zwischen den Jahren 2000 und 2021 um 38 % auf 6,3 Millionen angestiegen. Rund drei Viertel aller Strassenmotorfahrzeuge, 4 688 235, sind Personenwagen. Sie haben im gleichen Zeitraum um gut 29 000 Fahrzeuge zugenommen. Die Motorräder und die leichten Sachentransportfahrzeuge haben stark zugenommen. Der Motorisierungsgrad liegt in der Schweiz 2020 bei durchschnittlich 541 Personenwagen auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die regionalen Unterschiede sind gross: In den städtischen Ballungsräumen mit ihrem dicht geknüpften ÖV-Netz ist der Motorisierungsgrad wesentlich tiefer als im schweizerischen Durchschnitt.

Elektrofahrzeug Tesla 3 ist das meistverkaufte Auto in der Schweiz Das Modell 3 von Tesla ist 2021 das meistverkaufte Auto in der Schweiz. Das reine Elektrofahrzeug löste den Skoda Octavia von der Spitze ab, nachdem der Tscheche erst 2017 nach über 40 Jahren Vorherrschaft den VW Golf an der Spitze abgelöst hat. Damit ist das Siegermodell nicht nur das beliebteste Auto der Schweiz, sondern auch das beliebteste E-Fahrzeug. Das Tesla-Modell 3 ist 5074 Mal verkauft worden, der zweitplatzierte Skoda Oktavia hat 4974 Fahrzeuge abgesetzt. Auf Platz drei landet mit 3960 Neuzulassungen der neu aufgelegte Audi Q3. Die beliebtesten reinen Elektrofahrzeuge hinter

Automarkt erholt sich nur langsam – Elektrofahrzeuge legen zu 2019 sind in der Schweiz noch 311 466 neue Personenwagen in den Verkehr gesetzt worden, im Coronajahr 2020 sackten die Neuzulassungen auf 236 827 PW ab und auch im Folgejahr sieht es nicht viel besser aus. 2021 sind mit 238 481 neu eingelösten Personenwagen leicht mehr Autos in den Verkehr gesetzt worden. Das minime Wachstum ist nicht auf fehlende Kundschaft zurückzuführen, sondern vielmehr auf die Lieferschwierigkeiten bei den Autoherstellern. Vor allem an Halbleitern hat es gefehlt, von denen in allen Fahrzeugen Dutzende verbaut sind und ohne diese elektronischen Helferlein kein Auto mehr vom Band läuft.

Reine Elektroautos sind 2021 rund 70 200 immatrikuliert, was einem Anteil am gesamten Personenwagenbestand von 1.5% entspricht.

Bundesrat will Pilotprojekt für Mobility-Pricing möglich mache Der Bundesrat hat Anfang Jahr entschieden, ein Gesetz für Pilotprojekte zu MobilityPricing in die Vernehmlassung zu geben. Damit sollen solche Projekte rechtlich ermöglicht und finanziell unterstützt werden. Verantwortlich sind je nach Ausgestaltung die Gemeinden, Kantone oder interessierte Organisationen.

Nein zu Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen Gemäss der Bevölkerungsbefragung der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU ist im Berichtsjahr eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung, 52 Prozent, dafür,

innerorts das Tempolimit auf 30 km/h zu reduzieren. Auf Hauptverkehrsachsen haben sie sich aber gegen Tempo 30 ausgesprochen. Die Zustimmung ist bei den Senioren mit 59 Prozent höher als bei den 15 bis 24-Jährigen. Bei dieser Bevölkerungsgruppe liegt die Zustimmung lediglich bei 40 Prozent. Die Umfrage hat zudem gezeigt, dass die Vortrittsregelung bei Tempo-30-Zonen nicht bekannt ist. Drei Viertel der Schweizerinnen und Schweizer gehen davon aus, dass in dieser Zone die Fussgänger Vortritt haben, was falsch ist.

Automobilsalon Genf erneut abgesagt – Auto Züri hat stattgefunden Aufgrund der Corona-Krise ist der Automobilsalon nach 2020 auch 2021 abgesagt worden. Die Zukunft des Automobilsalons, der 1905 als «Nationale Automobil- und Fahrradausstellung» zum ersten Mal die Tore geöffnet hat, ist weiterhin unklar. Hingegen hat die zweitgrösste schweizerische Automesse Auto Züri Car Show 2021 vom 4. bis 7. November 2021 wieder stattgefunden, nachdem sie im Jahr zuvor wegen der Pandemie ebenfalls ausgesetzt werden musste.

Max Verstappen ist Formel-1-Weltmeister 2021 Spannender hätte die Weltmeisterschaft in der Formel 1 nicht sein können.

Im letzten Rennen vom 12. Dezember holte sich der 24-jährige Niederländer Max Verstappen in Abu Dhabi den Titel. Er überholte in einem verrückten Rennen in der letzten Runde kurz vor der Zielgerade Lewis Hamilton und sicherte sich seinen ersten Weltmeistertitel. Die Konstrukteurswertung entschied Mercedes zum achten Mal in Folge für sich.

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Prüfung gestern fahren heute Fahrkurs zur Auffrischung Seit Ihrer Fahrprüfung haben sich nicht nur die Autos und Strassen verändert, sondern auch Fahrtechniken und Verkehrsvorschriften. Mit unserem Kurs bringen wir Sie theoretisch und praktisch auf den neusten Stand – damit Sie in Zukunft mit Ihrem Auto noch sicherer unterwegs sind.

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13.15 - 17.00 h 13.15 - 17.00 h 13.15 - 17.00 h

CLUBinfos Sektion Zürich

JAHRESBERICHT 2021 – DIE ACS SEKTION ZÜRICH IM RÜCKBLICK Sehr geehrte Clubmitglieder Die Pandemie war in der Schweiz auch 2021 das vorherrschende Thema, nachdem sich das Corona-Virus bereits 2020 in unseren Alltag eingeschlichen und seither unseren persönlichen Alltag massiv beeinflusst hat. Das durch die Pandemie beeinträchtigte öffentliche und wirtschaftliche Leben hat auch vor der ACS Sektion Zürich des Automobil Club der Schweiz nicht Halt gemacht. Persönliche Treffen mit Sektionen oder von Partnerverbänden waren auf ein Minimum beschränkt oder haben kaum stattgefunden.

Die Automobilbranche hat nach 2020 erneut ein schwieriges Jahr hinter sich, obwohl die Verkäufe von Neuwagen gegenüber dem Vorjahr zugenommen haben. Den weltweiten Lieferengpässen für viele Bauteile aus Fernost konnte sich auch die Automobilbranche nicht entziehen. Chip-Karten und elektronische Bauteile, die in den Fahrzeugen verbaut werden, fehlten und damit verbunden blieben die Verkäufe der Neuwagen massiv hinter den Erwartungen zurück. Wegen den fehlenden Neuwagen sind viele Kunden und Kundinnen auf lieferbare Gebrauchtwagen umgestiegen. Die Nachfrage nach Occasionen haben stark zugenommen, und die Preise für Gebrauchtwagen sind angestiegen. Vielen Garagen fehlen nach wie vor die Neuwagen.

Die Veränderung am Schweizer Automarkt haben wir ebenso zu spüren bekommen und sind von der Pandemie, wie viele andere Betriebe, ebenso betroffen.

Die ACS Sektion hat bereits im Vorjahr mit den nötigen technologischen Hilfsmitteln auf Homeoffice umgestellt, sofern dies erforderlich war. Sämtliche Dienstleistungen und Serviceleistungen haben wir für unsere Mitglieder und Partner ohne Einschränkungen erbringen können. Weil die Reistätigkeit nur zu einem kleinen Teil stattgefunden hat, sind die touristischen Dienstleistungen in dieser Zeit kaum nachgefragt worden.

Einen Dämpfer hat die Zusammenarbeit mit unserem Versicherungspartner ALLIANZ erfahren. Im Frühjahr 2021 hat der Versicherungspartner die Versicherungsdeckungen für die Motorfahrzeugversicherung vollständig umgebaut. Unter den Kundenbe-

ratern der Allianz hat das für grosse Verunsicherung gesorgt. Durch die Umstellungen sind für die Kundenberater zudem wichtige Rabattverknüpfungen im Zusammenhang mit der ACS Neumitglieder-Vermittlung weggefallen. Verbunden mit dem Rückgang an Neuwagenverkäufen, dem Homeoffice der Kundenberater und den fehlenden Möglichkeiten von unseren Schulungen bei den Generalagenturen vor Ort sind die ACS Neuvermittlungen durch unseren Versicherungspartner Allianz stark eingebrochen.

Ein erneuter Mitgliederrückgang im Berichtsjahr konnte durch andere Vermittlerquellen nicht aufgefangen werden. Die ACS Notfallzentrale hat im Berichtsjahr für sämtliche Belange unserer Mitglieder immer tadellos funktioniert, ob im Pannenoder Assistance-Fall, im In- oder Ausland, rund um die Uhr 24 Stunden täglich.

Trotz Corona und dem Mitgliederrückgang ist die ACS Sektion Zürich finanziell solide aufgestellt, verfügt über genügend Reserven und kann im Berichtsjahr einen Gewinn ausweisen.

Zum Schutz unserer Mitglieder und aufgrund der rechtlichen Situation der COVID-19-Verordnung war es der ACS Sektion Zürich wie bereits 2020 untersagt, die jährlich stattfindende Generalversammlung im Cityparkhaus stattfinden zu lassen. Wir haben die 117. Generalversammlung stattdessen am Dienstag, 30. Juni 2020, in schriftlicher Form durchgeführt. Das Interesse an der schriftlich durchgeführten Generalversammlung war erneut gross, 1863 Mitglieder haben von ihrer Stimmabgabe Gebrauch gemacht und uns den Abstimmungstalon zurückgesandt. Die aktive Beteiligung hat die Sektion sehr gefreut.

Anfang Juni hat sich der Vorstand aktiv mit Ideen auseinandergesetzt, um neue Quellen für die Mitgliedergewinnung zu finden. An einem ganztägigen Workshop unter der Leitung einer spezialisierten Organisation für Innovationen und projektbezogenen Umsetzungsideen hat der Vorstand zusammen mit 15 internen und externen Personen mögliche Wege für die Neumitgliedergewinnung erarbeitet. Sämtliche Projekt-Ideen sind an einer folgenden Vor-

standssitzung verdichtet, bewertet und auf ihre Umsetzung geprüft worden. Die neu eingeführte virtuelle Formel-1-Challenge der ACS Sektion Zürich hat beispielsweise einer dieser Workshops hervorgebracht.

Der Vorstand hat im Vereinsjahr zudem Vernehmlassungen verfasst, Kampagnen unterstützt und in über zwölf Mitwirkungsverfahren zu verkehrspolitischen Themen Stellung bezogen. Wo nötig, versucht die ACS Sektion Zürich, in Verkehrsfragen mit Einsprachen Einfluss zu nehmen, damit wenn immer möglich ungerechtfertigte Einschränkungen gegenüber dem motorisierten Individualverkehr verhindert werden können. Gegen das revidierte CO2-Gesetz hat sich die Sektion erfolgreich an der gesamtschweizerischen Kampagne beteiligt. Das Stimmvolk hat am 13. Juni das CO2-Gesetz bachab geschickt.

Mit Roger Grimm ermöglichen wir einem jungen Mann seine zweite Grundbildung auf dem Weg zum Kaufmann, nachdem er bereits eine berufliche Grundbildung abgeschlossen hat. Den schulischen Teil hat er an der HSO-Wirtschaftsschule absolviert und mit dem einjährigen Praktikum bei der Sektion Zürich soll er den Lehrabschluss zum Kaufmann EFZ erlangen.

Leider sind die beliebten Fahrkurse «Prüfung gestern – fahren heute» für Personen, die schon länger Autofahren und ihre Kenntnisse mit einem halbtägigen Kurs auffrischen möchten, erneut der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Der geplante Auto-Slalom 2021 auf dem Circuit Anneau du Rhin im Elsass musste annulliert werden. Die Anmeldungen sind markant unter den Erwartungen zurückgeblieben und hätten die hohen Kosten für die Miete der Rennpiste und Infrastruktur nicht gerechtfertigt.

Die von der ACS Sektion Zürich geplanten öffentlichen E-Tankstellen auf den eigenen ACS Parkplätzen an der Minervastrasse verzögern sich aufgrund aufwendiger Baugesuche weiter und können im Berichtsjahr leider nicht in Betrieb genommen werden.

Ab Spätfrühling 2022 soll es dann so weit sein, mit der elektrischen Betankung von E-Fahrzeugen.

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CLUBinfos Sektion Zürich

sehr erfolgreich vom Dolder ins ehemalige Maggi-Areal in Kemptthal umgezogen.

Trotz Corona gibt es auch erfreuliche Momente und Lichtblicke zu vermelden, der Reihe nach: Der ACS Zürich ist erfolgreich in den E-Sport eingestiegen und hat das eigene virtuelle Formel-1-Format ACS Challenge von 2020 erfolgreich weitergeführt. An verschiedenen Qualifikationsrennen im laufenden Vereinsjahr haben über 100 meist jüngere Personen teilgenommen. Am 13. November 2021 haben die schnellsten 20 Teilnehmenden aus den Qualirennen die Meistertrophäe unter sich ausgemacht. In einem packendenden Finalrennen ging der Sieg der ACS Challenge 2021 an Dario Apa. Die ACS Challenge soll weiter ausgebaut und in Zukunft zum festen ACS Rennkalender zählen. Zusätzlich erhoffen wir mit diesem neuen Format, neue Mitglieder für die ACS Sektion Zürich gewinnen zu können.

Der Krebsgang des Jugendfahrlagers JUFALA der letzten Jahre scheint der Vergangenheit anzugehören. Wie bereits im Vorjahr sind die beide Kurse 2021 ausgebucht. Jeweils über 20 Jugendliche ab 17 Jahren haben sich im sechstägigen Lager in den Flumserbergen

auf das Autofahren vorbereitet. Die Jugendlichen profitieren von zehn Fahrstunden, können den Nothelferkurs ablegen und werden fit gemacht, damit sie am letzten Tag des JUFALA im Strassenverkehrsamt Zürich die Theorieprüfung ablegen können.

Mit Glück konnten wir die Dolder Classic als auch den Concours d’Elégance – die beiden Oldtimerveranstaltungen mit grosser Ausstrahlung weit über den Kanton Zürich hinaus – durchführen. Concours d’ Elégance präsentierte Mitte August auf dem Bürkliplatz bei prächtigem Wetter rund 100 handverlesene Oldtimerfahrzeuge. Das viermal jährlich stattfindende Oldtimertreffen ist

Mit dem neuen Webauftritt 2020 ist es uns möglich, einfach und relativ kostengünstig das entsprechende Zielpublikum für unsere Veranstaltungen zu erreichen. Wir haben im Berichtsjahr viel Arbeit für unsere Homepage, die sozialen Medien wie Facebook, Instagram und TikTok und webbasierte Google Marketinginstrumente investiert. Wegen den vielen telefonischen Nachfragen bei unserem Sekretariat zu den geltenden Pandemie-Reiseinformationen, haben wir im Berichtsjahr auf unserer Homepage die Einreisebestimmungen der wichtigsten europäischen und Reiseländer in Übersee zusammengestellt und publiziert. Der Erfolg blieb nicht aus. Der Zugriff auf die Seiten hat stark zugenommen und ist seither gross.

Die Rechtsberatung und technische Beratung rund um das Auto sind für die ACS Mitglieder beliebte Kontaktstellen.

Sie schätzen die kostenlose, schnelle und unkomplizierte Auskunftstelle für Fragen zum Verkehrsrecht oder technische Angelegenheiten rund um das Auto.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich auch in diesem aussergewöhnlichen Jahr für den ACS Zürich eingesetzt oder mitgeholfen haben. Der Dank geht an die ACS Präsidentin, die Ausschuss- und Vorstandsmitglieder, an die Mitarbeitenden, alle diejenigen, welche den Club unterstützen und sich ehrenamtlich für ihn einsetzen. Ebenso danke ich an dieser Stelle den Sponsoren, Gönnern und den vielen ACS Mitgliedern, welche den ACS Sektion Zürich überhaupt erst ermöglichen, auch in so einem schwierigen Jahr wie 2021.

Lorenz Knecht, Direktor

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

NEUE REGELN Ab 1. April gelten für E-Bikes ergänzende Vorschriften. Bereits dieses Jahr kommt das Licht am Tag und ab 2024 ist der Tacho für schnelle E-Bikes Pflicht. klar dagegen ausgesprochen. Sie befürchten, dass sie die Anzahl der Fahrradfahrenden zurückgehen lassen würde. Wenn man aber bedenkt, dass viele Unfälle Schleuder- oder Selbstunfälle sind, fragt man sich, ob ein Helm doch Sinn machen würde, denn mit 25 Stundenkilometern auf den Asphalt zu knallen kann durchaus zu ernsthaften Kopfverletzungen führen. Die Verbände propagieren statt eine Pflicht eine strenge Empfehlung für das freiwillige Tragen, das mindert aber die Folgekosten von Unfällen kaum.

Tachopflicht für schnelle E-Bikes Nach dem 1. April 2024 dürfen schnelle E-Bikes nur noch mit einem Geschwindigkeitsmesser neu in Verkehr gesetzt werden.

Ab dem 1. April 2022 müssen alle E-Bikes, egal ob schnell oder langsam, mit einem fest am Fahrrad angebrachten Tagfahrlicht ausgerüstet sein. Gemäss den Vorschriften über Tagfahrlichter genügt es, das Licht vorne einzuschalten. Allerdings empfiehlt das Bundesamt für Strassen (ASTRA), immer Vor- und Rücklicht einzuschalten. Das Ziel ist es, die Sichtbarkeit und damit die Sicherheit der E-Bikes zu erhöhen. Ob das auch etwas bringt, ist eine andere Frage.

Die Ausrüstungsvorschriften bleiben unverändert. Bereits heute müssen E-Bikes mit einem fest angebrachten weissen Vorderlicht und einem roten Rücklicht ausgestattet sein. Als fest angebracht gelten auch die Anstecklichter. Bei schnellen E-Bikes muss die Beleuchtung typengeprüft sein.

Die Pflicht für Licht am Tag gilt genauso für alle öffentlichen Verkehrsflächen wie die Beleuchtungspflicht in der Nacht. Das heisst, sie gilt auch auf Feldwegen und Biketrails ebenso wie bei Fahren in den Bergen auf Wanderwegen und Ähnlichem.

Wer ohne Licht mit dem E-Bike unterwegs ist, kann mit einer Ordnungsbusse von 20 Franken gebüsst werden.

Ob diese neue Pflicht wirklich die Sicherheit von E-Bikes vergrössert und schwere Unfälle mindert, wird sich zeigen.

Der Bundesrat hat sich auch für eine Helmpflicht für die langsamen E-Bikes ausgesprochen. Diese wurde bis jetzt nicht umgesetzt, denn Verbände wie Pro Velo haben sich

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Bereits im Gebrauch stehende schnelle E-Bikes müssen bis 1. April 2027 mit einem Tacho nachgerüstet werden. Wer danach ohne Tacho fährt, kann eine Ordnungsbusse von 20 Franken kassieren. Damit soll sichergestellt werden, dass die Höchstgeschwindigkeiten, speziell in Tempo-20- und Tempo30-Zonen, eingehalten werden. Wer die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreitet, kann mit 30 Franken gebüsst werden.

Claudia A. Spitz

POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

ZÜRCHER OBERGERICHT ENTLASTET VOLLUMFÄNGLICH DIE ACS KADERLEUTE UND STELLT DAS VERFAHREN EIN

Wegen seines autoritären Führungsstils und ungereimten Spesenbezügen kam es an der Spitze des Automobil Club der Schweiz 2016 um den damaligen Präsidenten zu unschönen Rangeleien. Die Sektionspräsidentin des ACS Zürich, Ruth Enzler, hatte damals zusammen mit dem Geschäftsführer Lorenz Knecht und Martin Buchli, ehemaliger Präsident der Sektion Graubünden, gegen den damaligen Zentralpräsidenten Mathias Ammann Strafanzeige

wegen Urkundenfälschung und ungetreuer Geschäftsführung eingereicht. Die Berner Untersuchungsbehörden stellten das Strafverfahren gegen Ammann ein. Im Gegenzug reichte dieser seinerseits eine Strafanzeige wegen falscher Anschuldigung, Verleumdung und übler Nachrede ein. Das Zürcher Bezirksgericht folgte 2019 den Anträgen der Staatsanwaltschaft Zürich und verurteilte die drei Beschuldigten.

Gegen diese Verurteilung erhoben die drei Verurteilten Berufung.

Das Zürcher Obergericht hat den Fall jetzt neu beurteilt und das Urteil der Vorinstanz in allen wesentlichen Punkten zerpflückt. Das Gericht ist zum Schluss gekommen, dass keine der damals eingeklagten strafbaren Handlungen, wie falsche Anschuldigung, Verleumdung und üble Nachrede erfüllt sind. Ausserdem wurde die Staatsanwaltschaft wegen grober Verfahrensmängel (Verletzung des Prinzips der Unteilbarkeit des

Strafantrages) gerügt. Das Verfahren gegen die Beschuldigten Ruth Enzler, Lorenz Knecht und Martin Buchli hat das Zürcher Obergericht vollumfänglich eingestellt.

«Mit grosser Befriedigung nehme ich zur Kenntnis, dass diese Sache vollumfänglich zu unseren Gunsten ausgegangen ist und auch in der Urteilsbegründung mit deutlichen Worten klargestellt wird, dass keiner von uns einen Fehler gemacht hat», nimmt Ruth Enzler, Präsidentin der ACS Sektion Zürich, zum Urteil Stellung. Das Urteil ist mittlerweile rechtskräftig und kann nicht mehr angefochten werden.

Im September 2016 wurde der Schaffhauser SVP-Nationalrat Thomas Hurter an einer ausserordentlichen Delegiertenversammlung zum neuen Zentralpräsidenten des Automobil Club der Schweiz gewählt und hat den umstrittenen Vorgänger abgelöst. Seither ist Ruhe beim Interessensvertreter des motorisierten Individualverkehres eingekehrt.

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NR. 02/2022

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CLUBINFOS Sektion Zürich

HÄTTEN SIE ES GEWUSST? Alltägliche Verkehrssituationen Wie verhält man sich korrekt?

Auch wenn man als Autofahrer die Fahrprüfung bestanden hat und seine Kenntnisse immer wieder aufgefrischt und erweitert hat, gibt es immer wieder Situationen, in denen wir uns fragen, wie man sich korrekt verhält oder was aktuell Gültigkeit hat:

Was sagt das Schild Überholverbot genau?

Das Signal «Überholen verboten» untersagt den Führern von Motorfahrzeugen, mehrspurige fahrende Motorfahrzeuge und Strassenbahnen zu überholen.

Bei diesem Signal dürfen die Führer, sofern gefahrlos möglich, Motorfahrzeuge überholen, die nicht schneller als 30 km/h fahren können (Motoreinachser, Motorhandwagen, Motorkarren, Arbeitskarren, landwirtschaftliche Motorfahrzeuge (nur wenn es keine Sicherheitslinie hat).

An fahrenden Strassenbahnen darf rechts vorbeigefahren werden.

Das signalisierte Überholverbot wird mit dem Signal «Ende des Überholverbotes» aufgehoben.

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NR. 02/2022

CLUBINFOS Sektion Zürich

VERKEHRSUNFÄLLE 2021 Im Kanton Zürich wurden 2021 15724 Verkehrsunfälle registriert. Getötet wurden dabei 20 Personen und 599 Verkehrsteilnehmer erlitten schwere Verletzungen.

Dazu kamen 2737 Leichtverletzte. schäftigen doch, denn eigentlich fährt man ja innerorts vorsichtiger und langsamer. Sicher, die Situation ist in den Orten oft unübersichtlicher, aber man fragt sich, ob sich die Fahrer bei höheren Geschwindigkeiten mehr konzentrieren oder sich in Ortschaften eher ablenken lassen.

Obwohl auf den Autobahnen im Kanton Zürich in den letzten Jahren viele Baustellen anzutreffen waren, hielt sich das Unfallgeschehen im Rahmen der letzten Jahre mit knapp 2000.

Auch 2021 wurde bekanntermassen durch Covid geprägt. Das hat sich auf die Verteilung des Verkehrsaufkommens ausgewirkt, aber nicht auf die absoluten Unfallzahlen. Sie stiegen gegenüber 2020 leicht an, um 813. Das ist etwas weniger als 2019.

Erfreulich ist, dass sich die Zahl der Getöteten gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich reduziert hat, von 30 auf 20. Auffällig dabei ist, dass es zwei Verstorbene mehr auf Fussgängerstreifen gegeben hat.

tel. Nur ein gutes Drittel geschieht ausserorts. Das gibt zu denken, denn man könnte meinen, dass ausserorts bei den höheren Geschwindigkeiten eher die Gefahr von Unfällen besteht.

Am meisten Unfälle geschehen auf Nebenstrassen, es waren 2021 6488, davon 5816 innerorts und lediglich 672 ausserorts.

Auf Hauptstrassen gab es total 2606, davon waren es innerorts 2007. Diese Zahlen be-

Diese Zahlen machen bereits deutlich, dass die absolut meisten Unfälle bei einem vorgeschriebenen Tempo von 50 passieren, nämlich 5909, das ist mehr als ein Drittel aller Unfälle. Auch immer wieder überrascht, dass am zweithäufigsten Unfälle mit Tempo 30 geschehen. Die Zahl der geschädigten Personen ist auch bei dieser Geschwindigkeit mit über 300 erheblich. Ob es damit zu tun hat, dass es immer noch vielen zu Fuss Gehenden nicht bewusst ist, dass sie in Tempo-30-Zonen keinen Vortritt haben und es in diesen Zonen Fussgängerstreifen nur in speziellen Fällen gibt, kann man so nicht feststellen.

Die Zahl der Schwerverletzten ist minim angestiegen: von 591 auf 599. Dabei ist die Zahl der Verletzten mit Personenwagen deutlich höher als 2019, sie waren dort allerdings markant tiefer als die Jahre zuvor. Bei den E-Bike-Fahrern ist es etwa gleichgeblieben, aber es haben sich weniger Fahrradfahrer verletzt. Etwas, das zum Nachdenken anregt ist, dass die Zahl der Verletzten mit Motorfahrrädern seit 2017 von 0 auf 14 angestiegen ist.

Insgesamt gab es 3332 Unfälle mit Personenschaden, was einen Rückgang von 4.4 Prozent bedeutet.

Nebenstrassen am gefährlichsten Immer noch ist es so, dass die meisten Unfälle innerorts passieren, fast zwei DritNR. 02/2022

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CLUBINFOS Sektion Zürich

Die meisten Todesopfer, nämlich 10, gab es bei Tempo 50, acht Menschen verloren ihr Leben bei erlaubten 80 km/h.

Unfallarten und Ursachen Wie jedes Jahr wurden am meisten Schleuder- und Selbstunfälle registriert.

Diese führten zu acht Todesopfern. Danach kommt die Kategorie der Parkierungsunfälle, die aber kaum zu Verletzten führen, aber diese Zahl überrascht mich jedes Jahr. Beinahe gleichhoch war die Zahl der Auffahrunfälle. Auch Überholen und Fahrstreifenwechsel sorgten für über 1400 Kollisionen, fast gleich viele gingen in die Rubriken Abbiege- oder Einbiegeunfälle. Das Tragische bei den Fussgängerunfällen ist, dass 415 mit Verletzten oder Getöteten endeten und nur 53 lediglich Sachschaden verursachten. Unfälle mit Tieren wurden 340-mal registriert.

Bei den Ursachen wurden die meisten Unfälle der Rubrik Verhalten der Person zugeordnet, nämlich über 9000. Das wird je-

weils noch aufgeschlüsselt. Die höchste Anzahl weist die Rubrik Unaufmerksamkeit und Ablenkung auf, gefolgt von der Rubrik Fahren. Den unrühmlichen dritten Platz belegte der Vortritt. Fast 2000 Vorfälle wurden mit unbekannter Ursache registriert.

Weitere interessante Zahlen Dieses Jahr verunfallten am meisten Menschen in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen. Dann kam die Gruppe der 20bis 29-Jährigen. Die Gruppe 40 bis 49 und 50 bis 59 war fast gleichauf. Es traf 119 Kinder bis neun Jahre, die meisten wurden nur leicht verletzt. 24 Menschen waren über 90 Jahre alt. Wie jedes Jahr traf es deutlich mehr Männer als Frauen.

Am tiefsten waren die Zahlen 2021 im Februar, es ist anzunehmen, dass das mit dem Lockdown zu tun hatte, denn wettermässig war dieser Monat doch anspruchsvoll auf der Strasse. Die höchsten Zahlen konnte man im September und November feststellen.

Wie jedes Jahr und trotz viel Homeoffice war der Freitag der unfallträchtigste Tag und am wenigsten passierte am Sonntag.

Etwas überraschend ist es doch, dass nach wie vor am meisten Unfälle zwischen 17 und 18 Uhr passieren. Dies, obwohl doch viele Arbeitnehmer zeitweise kaum an ihren Arbeitsplätzen waren. Spannend ist auch zu sehen, dass die Zahlen von 4 Uhr morgens kontinuierlich ansteigen bis um 18 Uhr und dann wieder zurückgehen.

Fazit Auch wenn die Anzahl der Todesfälle gesunken ist, zeigen die Zahlen doch, dass einiges passiert auf den Zürcher Strassen. Zu denken gibt, dass jedes Jahr eine erhebliche Menge der Unfälle in die Rubrik Unaufmerksamkeit und Ablenkung fällt. Das sollte uns alle lehren, dass die Teilnahme am Verkehr immer und von allen Beteiligten volle Konzentration verlangt. Die Zeiten, bei denen man nebenbei noch essen oder SMS lesen kann, sind endgültig vorbei.

Claudia A. Spitz

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CLASSICS Sektion Zürich

NOCH DERSELBE CHARME? OLDTIMERAGENDA

N

ach einer zweijährigen Zwangspause war es letzte Woche endlich wieder mal so weit und es schien, als habe sich die halbe Oldtimerwelt in Paris versammelt. Wenigstens die Besucher, nicht aber die Aussteller; viele der grossen Player im Geschäft glänzten nämlich durch Abwesenheit. Ob sie Paris definitiv den Rücken gekehrt haben oder es wegen der etwas gar kurzfristigen Verschiebung von Februar auf März nicht geschafft haben, sich umzuorganisieren, wer weiss.

Vielleicht findet aber auch einfach ein Generationenwechsel statt, etliche der Aussteller waren mir bislang jedenfalls gänzlich unbekannt. Die Veranstalter hatten sich einmal mehr ein paar Neuigkeiten einfallen lassen, teils sicher originell, teils aber etwas fragwürdig. Ich verspüre auf jeden Fall wenig Lust, mir an einer Klassikermesse Panzer und angegammelte Polizeihelikopter anzuschauen. Neu war ein grosser Markt für Autos unter 25'000 Euro. Allerding beschlich mich das Gefühl, dass einige Aussteller einfach mal diese obere Preisgrenze ausloten wollten, egal, was sie dort hinstellten. Für einen mehr als fragwürdigen MGB Roadster zum Beispiel wollte der Anbieter auf jeden Fall keinen Cent unter die angeschriebenen 28'000 Euro gehen. Ähnliche Angebote fanden sich zuhauf und so war der noble Gedan-

ke, Oldtimer zu fairen (und realistischen) Preisen einem jungen Publikum zugänglich zu machen so ziemlich ad absurdum geführt.

Artcurial besetzte ungefähr einen Drittel einer der beiden Hallen mit ihren Auktionsfahrzeugen. Um diese allerdings aus der Nähe betrachten zu können, musste zuerst der Katalog zu 80 Euro gekauft werden! Natürlich war es ein Leichtes, die nicht sehr hohe Abschrankung in einem unbeobachteten Moment zu übersteigen, aber das kann es ja nicht sein, oder? Durch die Abwesenheit vieler namhafter Händler war das Angebot nicht ganz so glamourös wie bei früheren Ausgaben der «Rétro». Kidston aus Genf zeigte gleich sieben Exemplare der ultrararen McLaren F1 Ikone, unter anderem das ExGeorge-Harrison-Auto. Gut gemacht die Präsentation, aber mit den allermeisten dieser Hypercars kann ich herzlich wenig anfan-

APRIL 2022 21. bis 24. April 2022 Retro Classics® (DE) Messe für Fahrkultur DE-70629 Stuttgart

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23. bis 24. April 2022 Historic Vehicle Days Schweiz (CH) Das nationale Wochenende der historischen Fahrzeuge ganze Schweiz www.shvf.ch 24. April 2022 Albisgütli Classic Cars & Bikes (CH) Das Treffen für Classic-Cars- & Bike-Freunde, Oldtimer-Besitzer und -Enthusiasten im Herzen von Zürich.

CH-8045 Zürich www.albisguetli.ch

MAI 2022 6. bis 8. Mai 2022 Motorworld Classics Bodensee (DE) Die Messe für klassische Mobilität DE-88046 Friedrichshafen www.motorworld-classics-bodensee.de

6. bis 8. Mai 2022 Bosch Hockenheim Historic (DE) Der Hockenheimring präsentiert Rennaction faszinierender historischer Rennwagen aller Klassen und ein grossartiges Rahmenprogramm.

DE-68766 Hockenheim www.hockenheim-historic.de 8. Mai 2022 Older Classics (CH) Das grosse Klassikertreffen in der Region Zürich/ Winterthur – Nachfolger des DolderClassics CH-8310 Kemptthal www.olderclassics.ch

gen. Für den heutigen Preis eines F1 (ungefähr 15 bis 20 Millionen Euro) hätte ich eine ganze Reihe anderer Klassiker auf meiner Wunschliste. Zum Beispiel den von einem deutschen Händler angebotenen Ferrari 275 GTB in Azzurro metallizzato. Ein absoluter Traum und sogar in der heiss begehrten Alu-Version. Lamborghini Storico überzeugte mit einem schlichten, aber sehr stilvollen Stand mit ihrem Nachbau des Countach Prototypen und eines Miura als Rohkarosserie.

Auch der Neuaufbau eines Bugatti Typ 73 von Auto Classique Tourraine war hinreissend schön (siehe Foto des Intérieurs), und dass der Ferrari 365GT/4BB (Foto) zu seinem 50.

Geburtstag einen eigenen Stand erhielt, fand ich mehr als verdient. Was für ein herrliches Auto! Fazit: es gab an dieser Messe also sicherlich nicht nur zu stänkern, aber die «Rétro» hat für mich definitiv nicht mehr denselben Reiz.

Ihr Beat Walti

15. Mai 2022 OSMT ZUG (CH) Das monatliche Oldtimertreffen in Zug CH-6300 Zug

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20. bis 22. Mai 2022 Concorso d'Eleganza Villa d'Este (IT) Schönheitskonkurrenz für rund 50 Automobile und ähnlich viele Motorräder IT-22012 Cernobbio www.concorsodeleganzavilladeste.com

21. bis 22. Mai 2022 Arbon Classics (CH) Historische Fahrzeuge aller Art geben sich an diesem Treffen ein Stelldichein.

CH-CH-9320 Arbon arbon-classics.ch 27. bis 29. Mai 2022 Swiss Classic World (CH) CH-6005 Luzern

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28. Mai 2022 Swiss Classic World Auktion der Oldtimer Galerie (CH) Versteigerung klassischer Automobile im Rahmen der Swiss Classic World in Luzern CH-6005 Luzern www.oldtimergalerie.ch 28. Mai 2022 9. Raduno Classico (CH) Treffen klassischer italienischer Autos und Motorräder CH-8450 Andelfingen www.radunoclassico.ch

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Unser glänzend schwarzer Thunderbird basiert auf einem Dilemma. Nur ein Oldtimer (ein Mustang) in der Familie, aber zwei leidenschaftliche Oldtimerfahrer. Bis zu unserer glücklichen Donnervogel-Entdeckung haben wir uns jeweils das Fahren in die Hinund Rückfahrt redlich geteilt, aber irgendwann ist das auch nicht mehr so prickelnd!

Ein Event im Oktober letzten Jahres bei <US-Performance> in Spreitenbach, die Spezialisten unseres Vertrauens, brachte die glückliche Fügung. Auf dem eigentlichen Ausstellungsstück, ein neuer, supertoller Anhänger, war nämlich ein schwarzer 1956er Thunderbird in wunderschön restauriertem Zustand ausgestellt, frisch aus Kanada importiert. Mein Mann und ich waren hin und weg und hatten endlich die Lösung unseres Problems gefunden. Spontan und ohne gross zu überlegen, haben wir den T-Bird gekauft. Das <Convertible> war allerdings nur mit dem typischen Bullaugen-Hardtop ausgerüstet, aber dieser kleine Makel wird zur-

zeit behoben und das Auto kriegt ein neues soft top. Gefahren sind wir noch nicht sehr oft, und die weiteste Reise führte zum Ace Café in Rothenburg wo regelmässig Oldietreffen stattfinden. Für die Veteranen-MFK mussten noch ein paar Kleinigkeiten gemacht werden, aber die Kontrolle ging schliesslich glatt über die Bühne. Die Heizung funktionierte anfänglich nicht, aber auch das ist mittlerweile behoben. Einmal sind wir sogar schon (fast) stehen geblieben, zum Glück genau vor einer Garage. Nach dem Tanken wollte der Motor auch mit beschwörenden Worten nicht mehr anspringen. Der zufällig anwesende (gibt es Zufälle?)

Garagist und Oldtimerkenner diagnostizierte dann aber sehr bald eine hängengebliebene Chokeklappe im Vergaser und das Problem war schnell behoben. Unser schwarzer T-Bird wird natürlich schon beachtet, aber die Reaktionen sind durchwegs positiv. Erstaunlich, wie sich auch die 17-/18-Jährigen aus der Handygeneration für einen schönen

Oldtimer begeistern können. <Wow>, smiles, winken, Daumen allenthalben. Die Reaktionen, wenn eine Frau (ich!) den Wagen rückwärts einparkiert (auch ich!), sind natürlich auch bemerkenswert, so im Stil von: <Aha, Madame parkiert den grossen Ami rückwärts ein. Jetzt wollen wir doch mal sehen!> In einem Klub sind wir nicht. Wir machen viel lieber spontane kleine Ausfahrten zu zweit, und meist begegnet man ja beim <Cruisen> eh Gleichgesinnten. So erleben wir spannende und interessante Begegnungen mit anderen Oldtimerfahrern und Fans. Was wir öfters machen, sind kleine Seeumrundungen mit Freunden, mein Mann und ich, jetzt natürlich in Mustang-Thunderbird-Formation!

Es war ja auch die Idee hinter diesem Spontankauf, dass wir beide grösstmöglichen Fahrgenuss haben. Ein Verkauf unseres T-Bird wird deshalb sicher so bald nicht stattfinden!

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HELENES GEDANKEN Sektion Zürich

ES GRÜNT UND BLÜHT Der Frühling kommt dieses Jahr früh, der März war der Wonnemonat schlechthin.

Aber nicht nur die Bäume blühen früh, auch die Baustellen haben sich voll entfaltet.

Auf Autobahnen, Landstrassen und in vielen Ortschaften dominiert neben Grün das Rotweiss der Baulatten und, wie man ja im letzten Heft lesen konnte, sind lange Umleitungen und Mehrkilometer an verschiedenen Orten wieder Alltag. Je nachdem wo gesperrt ist, führen die Umleitungen und Schleichwege zu teilweise kaum vorstellbaren Situationen, denn in der heutigen Zeit fährt man nicht mehr nach Wegweisern, sondern nach Navi und benutzt da nicht die langen offiziellen Umleitungen, sondern diejenige, die das Navi als schnellste Variante angibt, auch wenn es kleine Nebenstrassen und enge Dörfer sind. Die PW sind dabei das kleinere Problem, aber oft nehmen vor allem ausländische Lastwagen auch diese Routen, da es so weniger Kilometer gibt.

Eine Folge davon ist, dass mit Geschwindigkeitsbeschränkungen reagiert wird. Vielleicht wäre auf gewissen Strecke sogar ein Lastwagenverbot sinnvoll. Die Frage stellt sich auch, warum es immer mehr Baustellen mit Vollsperrungen gibt. Begründet wird das meist damit, dass es schneller geht. Dass aber vielfach das örtliche Gewerbe darunter leidet und massive Umsatzeinbussen in Kauf nehmen muss, interessiert ja niemand. Dass es auch anders geht, hat die Situation in Turbenthal gezeigt. Da wollte der Kanton die Strasse zwischen Wila und Turbenthal auch für sechs Monate sperren mit einer langen Umleitung. Die Gemeinde Wila hat Einspruch erhoben und Recht bekommen, nun dauert die Sperrung nur noch zwei Monate.

Es zeigt, dass sich die kommunalen Behörden wehren können und es oft auch andere Möglichkeiten gibt. Es macht mir den Anschein, dass das Tiefbauamt in seinen Büros in Zürich einfach vor sich hin plant und vergisst, dass immer Menschen in ihrem Alltag betroffen sind. Schade ist es auch, dass sich die kommunalen Behörden nicht öfters für bessere Lösungen einsetzen, Wila hat bewiesen, dass es möglich ist für die Betroffenen verträglichere Lösungen zu finden.

Schön ist, dass in der Schweiz das normale Leben wieder Einzug gehalten hat. Man kann wieder unbeschwert ins Restaurant und mancher freut sich, dass er wieder ins Büro darf, denn nur Homeoffice hat sich

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NR. 02/2022

auch nicht als Allheilmittel erwiesen, vielen fehlt der Kontakt zu den Kollegen. Allerdings hat diese Rückkehr auch Auswirkungen auf den Verkehr. An gewissen Tagen hat man das Stosszeitenfeeling genauso wie vor Covid.

Allerdings sind nicht alle Tage gleich, vor allem an Freitagen ist es ruhiger auf den klassischen Pendlerstrecken, denn das scheint neben dem Montag der beliebteste Tag für das Homeoffice zu sein. Auch haben ja erste Unternehmen angefangen, eine Viertagewoche einzuführen. Was man aber gerade in diesem schönen März gemerkt hat ist, dass immer noch viele Leute an den Wochenenden unterwegs sind, das merkt man besonders am Sonntagabend, wenn dann alle zurückkehren, denn auch wenn man im Homeoffice arbeitet, müssen die Kinder doch zur Schule.

Eines ist aber sicher, die Arbeitslandschaft wird sich verändern, es werden weniger Leute pendeln. Was das für Auswirkungen hat auf Schiene und Strassen wird die Zukunft zeigen. Es kann aber durchaus sein, dass vor allem auf der Schiene nicht mehr im geplanten Mass ausgebaut werden muss, denn bei der Bahn ist es wie überall. Es gilt das 80/20-Prinzip, was heisst, dass in etwa 20 Prozent der Zeit 80 Prozent der Leistung erbracht werden muss.

Für viel Gesprächsstoff sorgen auch die aktuellen Energiepreise. Es war doch ein Schock, als die Benzinpreise von einem auf den anderen Tag um 20 Rappen gestiegen sind. Sie fielen dann doch nach einigen Tagen wieder etwas, sind aber an den meisten Orten immer noch über zwei Franken und Diesel ist noch höher. Allerdings hat man auf den Strassen kaum gemerkt, dass der Sprit so teuer ist, der Verkehr hat nicht merklich abgenommen. Es ist aber davon auszugehen, dass sich das Leben verteuert, denn irgendwann werden die Energiepreise auf die Produkte abgewälzt. Im Moment ist es ja so, dass die Kosten bei den Elektroautos nicht durchschlagen. Es ist aber zu erwarten, dass spätestens beim nächsten Jahreswechsel die Strompreise entsprechend angepasst werden, wenn sich die Situation nicht entspannt.

Die aktuelle Entwicklung ist natürlich Wasser auf die Mühlen gewisser Politiker und Parteien, sie würden es am liebsten sehen, dass die Erdölpreise weiter steigen. Dass das aber soziale Auswirkungen hat und nicht nur der Treibstoff verteuert wird, scheint da vergessen zu gehen.

Der Krieg in der Ukraine hat uns nach der Pandemie auf dem falschen Fuss erwischt. Man hoffte auf ein Zurück zu früher und dieser Krieg hat uns gezeigt, dass man immer noch nicht aus der Vergangenheit gelernt hat. Die betroffenen Menschen brauchen unser Mitgefühl und unsere Unterstützung. Wieder einmal hat es sich gezeigt, dass wir uns in der Schweiz doch glücklich schätzen dürfen mit der Situation. Auch wenn wir mit unseren Politikern nicht zufrieden sind, ist die Situation stabil und wir können mitbestimmen. Ausserdem wählen wir die Leute ja. Mir zeigt das, dass es doch wichtig ist, an Wahlen und Abstimmungen teilzunehmen und es ist zu hoffen, dass die aktuelle Situation dazu führt, dass die Stimmbeteiligung wieder so hoch ansteigt, dass die Resultate auch einen wirklichen Mehrheitsentscheid widerspiegeln, das ist meiner Meinung nach bei 30 bis 40 Prozent nur bedingt der Fall.

Natürlich ist das Resultat ein Mehrheitsentscheid, aber es ist immer wieder ein Schock zu sehen, dass meist über 50 Prozent keine Meinung haben oder sie nicht vertreten an der Urne. Eines weiss ich auch wieder: Demokratie ist ein Geschenk.

Mit nachdenklichen und mitfühlenden Grüssen Helene

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