Clubmagazin ACS Sektion Zürich

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Ausgabe 07/2021

SEKTION ACS ZÜRICH ROSENGARTEN – KANTON BREMST

«SELTEN, SCHNELL UND SCHÖN» 34 gebaute Exemplare, seltener als ein Ferrari 250GTO. Wie Marc Andrew Rutishauser per Zufall zu seinem Maserati 500GT stiess, lesen Sie in der Rubrik «Altes Eisen rostet nicht».

Die Kantonspolizei Zürich ist nicht einig mit der Stadt, dass diese Tempo 30 im Rosengarten so einfach einführen kann. Informieren Sie sich auf Seite 4. BENZINPREISE WOHIN?

Die Preise an den Tankstellen steigen und steigen, und dies ganz ohne CO2Abgabe. Im Interview mit dem Geschäftsführer der Avenergy Suisse versuchte der ACS Zürich, der Entwicklung auf den Grund zu gehen. Lesen Sie auf Seite 9. MIT PARKPLATZABBAU DAS AUTO AUS DER STADT VERDRÄNGEN

Plant die Stadt gänzlich an ihren Bewohnerinnen und Bewohnern vorbei? Mehr dazu auf Seite 7.


Geniessen mit der ACS Reisen AG

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EDITORIAL Sektion Zürich

INHALT   4 Politik & Verkehr Rosengarten – Kanton bremst   5 ACS E-Rennen Einladung ACS Challenge Finaltag   7 Politik & Verkehr Mit Parkplatzabbau das Auto aus der Stadt verdrängen   8 Politik & Verkehr Fahrzeugkontrolle vereinfacht   9 Politik & Verkehr Benzinpreise wohin? 10 Politik & Verkehr Höhere Bussen in Deutschland 11 Clubinfos Bordbuch 2022 12 Politik & Verkehr Drittes Kontrollschild 15 Dies & Das Hätten Sie es gewusst? 17 Classics Der amerikanische Rolls-Royce 19 Altes Eisen rostet nicht Selten, schnell und schön 20 Helenes Gedanken Es wird ruhiger

IMPRESSUM Herausgeber ACS Sektion Zürich Forchstrasse 95 CH-8032 Zürich Tel. +41 44 387 75 00 Fax +41 44 387 75 09 www.acszh.ch, info@acszh.ch Inserate Kromer Media Industrie Gexi Karl Roth-Strasse 3 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 62 886 33 48 media@kromerprint.ch

Chefredaktor und Geschäftsführer Lorenz Knecht Redaktion Claudia A. Spitz Beat Walti Druck und Versand Kromer Print AG Industrie Gexi Karl Roth-Strasse 3 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 62 886 33 33

EINHEITSBREI STATT VIELFALT, FREIHEIT UND LEBENSQUALITÄT - NEIN ZUM SIEDLUNGS- UND VERKEHRSRICHTPLAN DER STADT Zürich ist mit seiner reizenden Altstadt, dem See und vielen Ausgeh- und Kultur-Angeboten eine schöne Stadt, wo es sich gut leben lässt. In etwa so kommentieren ausländische Besucherinnen und Besucher die grösste Schweizer Stadt und kommen ins Schwärmen. Laut den Gästen gibt es in Zürich keine wirklichen Verkehrsprobleme. Dieser touristische Blickwinkel mag geschönt sein, ist aber im Vergleich mit ausländischen Städten sicher nicht falsch. Der Zürcher Gemeinderat will der Stadt jetzt neu einen Siedlungs- und Verkehrsrichtplan überstülpen, um damit das Zusammenleben in der Stadt neu zu definieren. Die Wohn-, Freizeit-, Arbeits- und die Mobilitätsformen sollen minuziös in allen Details geregelt werden. Für die Limmatstadt soll zudem flächendeckend Tempo 30 eingeführt werden und auch Busse und Trams müssten sich diesem Tempodiktat unterwerfen, der öV wird verlangsamt. Statt die Autos auf den Hauptverkehrsachsen zu kanalisieren, muss mit Mehr- und vor allem unnötigem Schleichverkehr in den Quartieren gerechnet werden. Eine aktuelle Bevölkerungsumfrage 2021 der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu hat gezeigt, dass eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung zwar für die Herabsetzung des Tempolimits auf 30 km/h innerorts befürwortet, nicht aber auf Hauptverkehrsachsen. Die knapp 33 000 blau markierten Parkplätze sollen teilweise verschwinden und teurer werden. Nur wo es keine Privatparkplätze gibt, soll es in Zukunft noch blau markierte Parkplätze geben. Der Verteilkampf um die Parkplätze ist lanciert und Bevölkerungsschichten, die nicht auf das Auto verzichten sich aber keine teureren Parkplätze leisten können, sind stark benachteiligt. Die Stadt dürfte vermehrt Besserverdienende oder Leute ohne ein eigenes Auto anziehen. Statt eine soziale Durchmischung, die letztlich für eine lebendige Stadt sorgt, wird die Gentrifizierung vorangetrieben. Nebst dem Verkehrsrichtplan will der mehrere hundert Seiten umfassende Sied-

lungsrichtplan zusätzlich auch das Zusammenleben in der Stadt umgestalten und bis ins kleinste Detail regeln. Als Vorbild dient Barcelona. Verschiedene Strassenblocks sollen zusammengenommen und der Verkehr rundherum geführt werden. Direkte Verkehrsverbindungen zwischen den Quartieren soll es nicht mehr geben. Mit dem Stadtumbau soll das Quartierleben neu organisiert werden, die Bewohnerinnen und Bewohner sollen zu Fuss innerhalb von 5 Minuten alle lebenswichtigen Anlaufstellen erreichen können. Wo innerhalb eines Blocks kein Park erreichbar ist, sollen private Gärten, Innenhöfe und Dachterrassen für die Allgemeinheit geöffnet werden. Individualität und private Rückzugsmöglichkeiten werden eingeschränkt und der Charme der bestehenden Quartiere und Stadtkreise geopfert. Ich finde, solche dirigistischen Massnahmen hat Zürich nicht verdient und bringen die Stadt nicht weiter, im Gegenteil. Zürich soll auch in Zukunft ein attraktives und urbanes Zentrum bleiben und die Lebensqualität der Menschen erhalten. Der Siedlungs- und Verkehrsrichtplan zerstört vieles, was die Stadt so liebens- und lebenswert macht. Die Konsequenzen dürften bürokratischer und gestalterischer Einheitsbrei sowie die Beschneidung von kultureller, gastronomischer und gewerblicher Vielfalt sein. Darum 2 x Nein am 28. November 2021.

Herzlichst

Lorenz Knecht, Direktor ACS Zürich

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

ROSENGARTEN – KANTON BREMST Die Kantonspolizei ist nicht einig mit der Stadt, dass diese Tempo 30 im Rosengarten so einfach einführen kann. Der Punkt ist die Leistungsfähigkeit.

Nachdem der Stadtrat nach den Sommerferien entschieden hatte, Tempo 30 auf der Rosengartenstrasse aus Sicherheits- und Lärmschutzgründen einzuführen, kommunizierte er klar, dass er sicher sei, das in Eigenregie tun zu können. Die Kantonspolizei teilte dem Stadtrat mit, dass dieser die Zustimmung der Kantonspolizei benötige und zunächst der Nachweis erbracht werden müsse, ob Tempo 30 die Leistungsfähigkeit dieser Verkehrsachse nicht einschränke. Wenn dies nicht gelingt, kann dort Tempo 30 nicht eingeführt werden. Die Kantonspolizei bringt dabei den Anti-Stau-Artikel in der Kantonsverfassung zur Anwendung, der einen Leistungsabbau auf Staatsstrassen verbietet. Sollte es dazu kommen, muss gemäss diesem Artikel auf umliegenden Strassen kompensiert werden.

Andere Meinung Natürlich widersprich der Stadtrat dieser Auffassung. Die Lenker würden lediglich etwas später am Ziel ankommen, das sei nicht relevant, aber die Kapazität der Strasse würde nicht verringert, dabei stützt er sich auf das von ihm eingeholte Gutachten, das von einer Verzögerung von zwei Sekunden 4

NR. 07/2021

pro 100 Meter ausgeht, das wären zwischen Milchbuck und Wipkingerplatz 28 Sekunden. Die kantonale Volkswirtschaftsdirektion akzeptiert diese Begründung nicht so. Für sie müssen Kapazitäten gemäss offiziellen Standards erfasst werden, gemessen an der Anzahl der Fahrzeuge pro Stunde. Ob diese Anzahl bei reduziertem Tempo gleichbleibt, ist nicht gesichert. Auch ist die Volkswirtschaftsdirektion nicht überzeugt, dass bei den speziellen Gegebenheiten im Rosengarten die Lärmbelastung sinkt, wenn zum Beispiel bergabwärts in einen tieferen Gang geschaltet wird, um das reduzierte Tempo zu halten.

Tempo 30 den Lärm reduziert oder einfach dazu dient, den Verkehr zu behindern.

Claudia A. Spitz

Inserat

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Kostenfrage Die Volkwirtschaftsdirektion hat der Stadt auch mitgeteilt, dass sie sich nicht zuständig sieht für die Kostenfolgen, die Tempo 30 auf dieser Strecke im öV nach sich ziehen und sagt, diese Finanzierung müsse geklärt werden. Das Städtische Tiefbauamt hat gegenüber den Medien den Erhalt des Schreibens bestätigt und will es beantworten, erteilte aber keine weiteren Auskünfte. Die Zukunft wird zeigen, ob und wann Tempo 30 an dieser Strasse kommt und ob

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Einladung für ACS Challenge Finaltag Die Pre-Finalisten der ACS Challenge 2021 stehen fest! Insgesamt 20 aus über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben sich für das Pre-Final qualifiziert. Nachdem die Teilnehmer/innen in den Qualifikationsrennen auf der Strecke Imola gefahren sind, werden die Finalrennen auf zwei anderen Formel-1-Strecken ausgetragen. Nochmals Spannung pur für die Zuschauer und für die Fahrer!

Gerne laden wir Sie zu diesem Anlass ein. Verfolgen Sie Live vor Ort mit, wenn die Fahrer um Ruhm und Ehre, die CHF 1500.- Siegerprämie und den Wanderpokal gegeneinander fahren. Wann Samstag, 13. November 2021 Zeitplan Ab 12.00 Uhr - Pre-Final Rennen Ab 13.30 Uhr - Finalrennen Ab 14.15 Uhr - Preisverleihung

Einlass nur mit COVID-Zertifika

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Ort Racing Unleashed, Kemptpark 3/5, 8310 Kemptthal, Parkplätze vorhanden

Der gesamte Event wird zusätzlich live über TWITCH gesendet. Schalten Sie sich von zu Hause oder unterwegs rein unter: twitch.tv/racingunleashed oder per QR-Code

E-Sports racing NR. 07/2021

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Politik & Verkehr Sektion Zürich

MIT PARKPLATZABBAU DAS AUTO AUS DER STADT VERDRÄNGEN Mit dem kommunalen Verkehrs- und dem Siedlungsrichtplan plant der Zürcher Gemeinderat die Zukunft der Stadt – allerdings gänzlich an den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner vorbei. Es droht ein detailversessener Stadtumbau, der nicht zuletzt auch die Mobilität in der Stadt Zürich markant verschlechtert. Am 28. November haben Zürcherinnen und Zürcher die Möglichkeit, die missratene Vorlage bachab zu schicken. Der Kanton Zürich wird in den nächsten Jahren weiter wachsen – vor allem in urbanen Wohngebieten. Für die Stadt Zürich bedeutet das bis 2030 etwa 80 000 neue Einwohnerinnen und Einwohner, die sich alle effizient im Stadtgebiet bewegen möchten. Darauf soll der Siedlungs- und der Verkehrsrichtplan vorbereiten. Das Resultat schiesst jedoch weit über das Ziel hinaus: Die Richtpläne drohen die Stadt und ihre Mobilität zu erdrosseln. Statt das Wachstum massvoll zu lenken, ist ein detailversessener Stadtumbau geplant. Das entspricht nicht mehr den Bedürfnissen einer aktiven und innovativen Stadtbevölkerung. Vor allem Automobilisten haben das Nachsehen: Denn neben Tempo 30 scheint auch der Parkplatzabbau als Allheilmittel angesehen zu werden.

Velovorzugsrouten schränken den Autoverkehr ein Die vorgesehenen 110 km Velovorzugsrouten führen nicht nur zu vielen Durchfahrtsbeschränkungen, sondern sehen auch den Abbau von unzähligen blauen Parkplätzen vor. Doch in der Stadt hat noch immer fast jeder 2. Haushalt ein Auto – eine Tatsache, die vom Verkehrsrichtplan scheinbar willentlich übersehen wird, wenn statt der geforderten 50 km Vorzugsrouten nun mehr als das Doppelte geplant wird.

jedoch eine konkrete Alternative aufzuzeigen oder auch nur einen Ansatz für einen neuen Kompromiss zu suchen.

Quartierblöcke verdrängen Autos aus der Stadt Die Parkplatzsituation wird zusätzlich noch von dem Plan verschärft, die Stadt in Quartierblöcke aufzuteilen, aus denen der private Verkehr ganz verbannt werden soll. Doch was passiert mit den aktuell 34 000 Autos, für die es einen Platz in einer blauen Zone braucht? Geragenplätze sind schon jetzt rar und teuer – ein Problem, das sich mit diesem Verkehrsrichtplan nur noch verschärfen wird. Das Halten eines Autos wird in der Stadt so zunehmend verunmöglicht. Obwohl die Initiative «Züri autofrei» vom Bundesgericht gestoppt wurde, weil eine generelle Einschränkung des motorisierten Verkehrs widerrechtlich ist, wird nun ein neuer Anlauf unternommen, das Auto aus der Stadt zu verdrängen.

Zurück auf Start: Ablehnung an der Urne Ohne Frage: Die Entwicklung Zürichs braucht eine gute Planung. Doch mit der Manifestierung wilder Gedankenspiele und technokratischer Fantasien in mehreren hundert Seiten dicken Richtplänen ist dem nicht gedient: Eine nachhaltige Siedlungsund Verkehrsplanung muss allen Zürcherinnen und Zürchern dienen. Und dazu gehören explizit auch wir Automobilisten. Am 28. November bietet sich Stadtzürcherinnen und Stadtzürchern die Möglichkeit, eine Überarbeitung einzufordern. Mit der Ablehnung an der Urne kann verhindert werden, dass die Stadt von städteplanerischen Gelüsten erdrosselt wird.

Einseitige Kündigung des Parkplatzkompromisses Der historische Parkplatzkompromiss hat der Stadt in den letzten Jahren geholfen, attraktiver zu werden. Vor allem auch, weil der motorisierte Individualverkehr nicht stärker eingeschränkt wurde. Jetzt wird der Kompromiss einseitig aufgekündigt, ohne NR. 07/2021

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Politik & Verkehr Sektion Zürich

FAHRZEUGKONTROLLE VEREINFACHT Im August 2021 wurde im Kanton Zürich das Reparaturbestätigungsverfahren (RBV) eingeführt. Demnach können autorisierte Fachbetriebe die ordnungsgemässe Reparatur beanstandeter Fahrzeuge bestätigen. Kundinnen und Kunden müssen nun kein zweites Mal mit ihrem Fahrzeug zum Strassenverkehrsamt. Die Einführung des RBV verlief weitgehend reibungslos. Bereits rund 300 Garagen nehmen teil. Die Sektion Zürich des Autogewerbeverbands Schweiz (AGVS ZH) hat zusammen mit dem Strassenverkehrsamt Zürich die Voraussetzungen geschaffen, damit Nachkontrollen von beanstandeten Fahrzeugen mit nicht gravierenden Mängeln bei autorisierten Fachbetrieben durchgeführt werden können. Sobald die Garage dem Strassenverkehrsamt die Reparatur auf elektronischem Weg bestätigt, schickt dieses den Automobilistinnen und Automobilisten den angepassten Fahrzeugausweis per Post. Automobilistinnen und Automobilisten haben eine grosse Auswahl an RBV-berechtigten Garagen. Bereits rund 300 Garagen können Reparaturen bestätigen. Zugelassen sind Fachbetriebe, welche in einem festgelegten Verfahren durch ein Team des AGVS ZH auditiert wurden und die hohen Anforderungen an Sicherheit und Qualität erfüllen. Bestandteil der Prü-

fung sind verschiedene Kriterien bezüglich Personal und Infrastruktur. Eine Liste der zum RBV berechtigten Betriebe findet sich auf der Website des AGVS ZH. Das Reparaturbestätigungsverfahren (RBV) gilt für Personenwagen, Lieferwagen, Kleinbusse, Sattelschlepper, Lastwagen, Gesellschaftswagen, Motorräder und Anhänger mit weissem Kontrollschild. Nicht möglich ist es bei Fahrzeugen mit Veteranenstatus sowie bei Fahrzeugen, die

für den Transport von gefährlichen Gütern vorgesehen sind. Die Bestätigung durch Fachbetriebe ist im Kanton Zürich seit diesem August somit zum Regelfall geworden. Nachkontrollen beim Strassenverkehrsamt sind nun die Ausnahme. Wer eine Nachkontrolle beim Strassenverkehrsamt statt in einem RBV-Fachbetrieb machen will, muss mit dem Strassenverkehrsamt einen Termin vereinbaren.

Nachkontrollen im Kanton Zürich: Ausführung Reparatur bei RBV-berechtigter Garage: • Reparaturbestätigung durch die Garage selbst Ausführung Reparatur bei nicht-RBV-berechtigter Garage: • Reparaturbestätigung durch eine Garage mit RBV-Berechtigung (die Garage oder der Automobilist lässt die Reparatur von einer RBV-berechtigten Garage bestätigen; die Auflistung der RBV-Garagen findet sich auf www.agvs-zh.ch) oder • Nachkontrolle durch das Strassenverkehrsamt (die Garage oder der Automobilist lässt das Fahrzeug vom Strassenverkehrsamt nachkontrollieren)

Für weitere Fragen: Diego De Pedrini, Geschäftsleiter Autogewerbe-Verband Schweiz AGVS, Sektion Zürich, Telefon 044 361 48 00, E-Mail diego.depedrini@agvs-zh.ch 8

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

BENZINPREISE WOHIN? Es ist nicht zu übersehen, die Preise an den Tankstellen steigen und steigen und dies ganz ohne CO2-Abgabe. Der ACS Sektion Zürich hat versucht, der Entwicklung auf den Grund zu gehen. Wir haben Dr. Roland Bilang, Geschäftsführer von Avenergy Suisse, der Erdölvereinigung der Schweiz, dazu einige Fragen gestellt. Hier die Antworten.

Wie wird der Erdölpreis gemacht und wie beeinflusst die Verarbeitung den Preis? Dr. Roland Bilang: Der Ölpreis auf dem Weltmarkt entsteht aus dem Zusammenspiel von (erwartetem) Angebot und (erwarteter) Nachfrage. Angebotsseitig sind einerseits die Förderkapazität und tatsächlich erzielte Fördermenge massgebend, andererseits der Lagerbestand. Für die Preise der Erdölprodukte spielen auch die Verarbeitungskapazitäten in den Raffinerien und die Verfügbarkeit der Transportmittel eine Rolle.

ge wieder attraktiv. Die Nachfrage wird wegen den genannten Gründen schon kurzfristig weiter steigen. Es ist somit eher davon auszugehen, dass die Ölpreise und damit auch die die Preise von Heizöl und Treibstoffen den Winter hindurch verhältnismässig hoch bleiben werden. Präzisere Prognosen sind schwierig, da die weitere Entwicklung auch von sehr vielen globalen Faktoren und der geopolitischen Lage abhängt. Als Beispiel nenne ich die mögliche Wiederaufnahme der Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran, die eine Steigerung der Ölproduktion des Irans bewirken könnten.

Gibt es ein Versorgungsproblem beim Erdöl? Dr. Roland Bilang: Es muss erwähnt werden, dass es beim Erdöl keinen Versorgungsengpass gibt. Die Preise sind bei Weitem nicht derart gestiegen wie beim Gas. Dies liegt auch an der viel stabileren Versorgungslage und der Lagerhaltung beim Erdöl.

Aus welchen Gründen steigen die Preise von Erdölprodukten immer schneller? Dr. Roland Bilang: Die Preise für WTI und Brent haben sich in den letzten 12 Monaten verdoppelt, allerdings lag der Startpunkt auf historisch tiefem Niveau. Der Grund dafür lieg in der steigenden Nachfrage: Weltweit hat sich die Wirtschaft von den scharfen Corona-Massnahmen erholt, die weiteren Lockerungen führen zu einer erhöhten Reisetätigkeit (z.B. in die USA), auf der Nordhalbkugel steht die kalte Jahreszeit bevor. Nun kommt neu hinzu, dass Öl zunehmend für die Stromproduktion eingesetzt wird, weil Gas knapper und teurer ist als Öl. Der gesteigerten Nachfrage wird andererseits nur zögerlich mit einer Angebotssteigerung begegnet.

Welche Entwicklung erwarten Sie in den kommenden Monaten und auf welche Preise müssen sich die Kunden einstellen im kommenden Winter? Dr. Roland Bilang: Zwar gibt es Hinweise, dass das Ölangebot mittelfristig steigen könnte. Beispielsweise wird die Förderung von Schieferöl in den USA bei dieser PreislaNR. 07/2021

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

HÖHERE BUSSEN IN DEUTSCHLAND Vorsicht bei Fahrten ins Nachbarland. Noch diesen Herbst können Geschwindigkeits-Übertretungen deutlich teurer werden. Es lohnt sich also, entsprechend vorsichtig zu sein. Bis 20 km/h zu schnell fahren kostet in Zukunft doppelt so viel wie heute, das heisst bis 10 km/h zu schnell wird neu innerorts mit 30 statt 15 Euro berechnet. Auch bei höheren Überschreitungen wird es deutlich teurer, so kosten 21 km/h zu schnell ausserorts neu 100 statt 70 Euro, dazu kommt, wie schon heute, ein Punkt in der Datenbank in Flensburg. Diese werden, wenn keine neuen dazukommen, nach einer gewissen Frist gelöscht. Aber auch das falsche Parkieren wird deutlich kostspieliger, längeres Stehen in einem Park- oder Halteverbot kann neu statt

15 bis zu 55 Euro kosten. Auch das Parken eines Verbrenners auf einem Parkplatz mit Ladesäule für Elektrofahrzeuge kostet so viel. Ganz streng bestraft wird, wer nicht bei der Bildung der Rettungsgasse mitmacht oder unberechtigt durch die Rettungsgasse fährt, zum Beispiel mit einem Motorrad. Es werden 200 bis 320 Euro fällig, je nach Gefährlichkeit der Situation. Dazu kommen zwei Punkte in Flensburg und bis zu einem Monat Fahrverbot in Deutschland, auch für Schweizer.

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CLUBINFOS Sektion Zürich

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Donnerstag Jeudi Giovedì Thursday

Samstag Samedi Sabato Saturday

Freitag Vendredi Venerdì Friday

Sonntag 08:59 13.09.21 Dimanche Domenica Sunday

1 Neujahr

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Clubinfos Sektion Zürich

DRITTES KONTROLLSCHILD Mancher, der sein Fahrrad mit dem Heckträger am Auto transportiert, wird sagen: «Endlich!» Ab dem 1. März 2022 kann auch in der Schweiz ein drittes Kontrollschild bezogen werden. Ab dem 1. März 2022 kann ein zusätzliches Kontrollschild für die Montage an Heckveloträgern bestellt werden. Die kantonalen Strassenverkehrsämter und das Bundesamt für Strassen (ASTRA) arbeiten eng für die Einführung zusammen. Mit dem dritten Kontrollschild für Motorwagen, das am Heckträger montiert werden kann, entfällt das Umhängen des hinteren Schildes vom Auto auf den Heckträger. Die Bestellung für dieses Kontrollschild wird direkt über das Strassenverkehrsamt laufen. Das neue Kontrollschild ist eine Kopie des hinteren Hauptschildes. Um allfälligen Missbrauch zu verhindern, hat es eine rote statt einer weissen Grundfarbe und keinerlei eigenständige rechtliche Bedeutung. Es darf ausschliesslich zusammen mit dem Hauptschilderpaar verwendet werden. Das dritte Schild ist freiwillig. Es ist weiterhin erlaubt, das hintere Kontrollschild am Fahrradträger zu montieren.

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HÄTTEN SIE ES GEWUSST? Alltägliche Verkehrssituationen Wie verhält man sich korrekt? Auch wenn man als Autofahrer die Fahrprüfung bestanden hat und seine Kenntnisse immer wieder aufgefrischt und erweitert hat, gibt es immer wieder Situationen, in denen wir uns fragen, wie man sich korrekt verhält oder was aktuell Gültigkeit hat:

Was heisst «Einfahrt verboten»? Das Signal «Einfahrt verboten» zeigt an, dass die Einfahrt für alle Fahrzeuge verboten, der Verkehr aus der Gegenrichtung jedoch gestattet ist. Am andern Ende der Strasse steht das Signal «Einbahnstrasse». Die Signale «Allgemeines Fahrverbot in beiden Richtungen» und «Einfahrt verboten» gelten nicht für Handwagen von höchstens 1 m Breite, Kinderwagen, Rollstühle, geschobene Fahrräder sowie für Motorfahrräder und zweirädrige Motorräder, die bei abgestelltem Motor geschoben werden.

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DER AMERIKANISCHE ROLLS-ROYCE

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ibt es etwas Britischeres als einen Rolls-Royce (ausser Her Majesty natürlich)? Was aber, wenn diese Inkarnation des guten alten Empire gar nicht aus England stammt? Shocking, isn’t it? Um den amerikanischen Markt besser und effizienter bedienen zu können, baute Rolls-Royce zwischen 1926 und 1931 nämlich insgesamt 1243 Exemplare des Phantom I mit Linkslenkung in einer eigens dafür gebauten Fabrik in Springfield, Massachusetts. Die mechanischen Spezifikationen waren, bis auf das 3-Gang-Getriebe (UK-Modelle haben 4 Gänge) praktisch identisch, aber trotzdem ist ein Springfield-Phantom ein ganz anderes Auto als das englische Pendant. Vor allem die von der Firma Brewster aus Long Island karossierten Autos wirken sportlicher, eleganter und dynamischer als die sehr formalen und oft ziemlich schwerfälligen Phantom aus Derby. Ich hatte im Oktober das unglaubliche Vergnügen, ein an der kommenden Dezember-Auktion der Oldtimer Galerie angebotenes Exemplar ausgiebig fahren zu dürfen. Was für ein herrliches, wunderschönes Automobil! Gross, mit riesig scheinenden Weisswandreifen und einem Monument von Kühler steht er da. Man braucht eine Weile, diese fantastischen Linien auf sich einwirken zu lassen. Dieser perfekte Schwung der Kotflügel, die blank polierte Sicke entlang der Seite in der ganz aus Aluminium geschaffenen Karosserie, alles an diesem Wagen ist einfach zum auf die Knie Sinken schön. Der Phantom wurde vor einigen Jahren mit einem immensen Aufwand von einem Liebhaber restauriert und präsentiert sich immer noch in Con-

cours-Zustand. Das Fahren ist, nun, sagen wir mal, mit Arbeit verbunden. Im Stand ist es praktisch unmöglich, die Lenkung des an die zwei Tonnen schweren Rolls-Royce auch nur einen Zentimeter zu bewegen, aber sobald der Riese in Bewegung ist, geht es ganz gut und man kann sich auf das völlig unsynchronisierte 3-Gang-Getriebe konzentrieren. Selten war exakt getimtes Zwischengas wichtiger, und es braucht eine Weile, bis die Schalterei ohne Nebengeräusche vonstatten geht. Obwohl der 7,7-Liter-Sechzylinder-Motor nur ca. 90 DIN-PS aufweist, gleitet der Phantom I auf einer Welle von Drehmoment dahin und der oberste Gang passt zum Glück fast immer. Die Bremsen (mit Servo!) sind, einmal in Fahrt, sehr gut und fein dosierbar. Irgendwann hat man begriffen, dass man dem Rolls am besten die Zügel locker lässt und er seinen Weg auf höchst majestätische Art und Weise am liebsten selber findet. So wird aus Arbeit irgendwann nur noch purer Genuss und es bleibt die Musse, sich an den exquisiten Details dieses herrlichen Automobils zu erfreuen. Als grosser Fan von Scott Fitzgerald’s Roman «The Great Gatsby», in welchem der Protagonist (im Film gespielt von Robert Redford) mit demselben Modell in Manhatten rumkurvt, war diese Fahrt die Erfüllung eines lang gehegten Traums und ich bin gespannt, wer am 29. Dezember in Gstaad der neue glückliche Besitzer dieser automobilen Ikone sein wird. Sollte er wenig Zeit haben, das Auto zu bewegen, stehe ich gerne zur Verfügung.

OLDTIMERAGENDA Ihr Beat Walti

DEZEMBER 2021 4. Dezember 2021 Sam's OTM (CH) Oldtimer-Teile-Markt Brunegg CH-5505 Brunegg 9. bis 11. Dezember 2021 Winterrallye-Steiermark (AT) «Wir baden lieber in Benzin als in Champagner» A-8700 Leoben-Steiermark www.winterrallye.at

JANUAR 2022 19. bis 22. Januar 2022 18. WinterRAID (AT) Von Seefeld in Tirol nach Cortina d’Ampezzo und wieder zurück. 950 km Fahrvergnügen auf Schnee und Eis. A-6100 Seefeld www.raid.ch

FEBRUAR 2022 2. bis 6. Februar 2022 Salon Retromobile (FR) Frankreichs grösste Oldtimermesse F-75001 Paris www.retromobile.com 4. bis 6. Februar 2022 20. Bremen Classic Motorshow (DE) Grosse Oldtimermesse mit jeweils über 40 000 Besuchern und fast 1000 Ausstellern D-28215 Bremen www.classicmotorshow.de

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OPEL CORSA EIN KLEINER, GANZ GROSS

AUTO GERMANN

8302 KLOTEN, Industriestrasse 10, Telefon 044 804 68 68 8002 ZÜRICH, Brunaustrasse 89, Telefon 044 456 34 00 8134 ADLISWIL, Soodstrasse 37, Telefon 044 763 55 00

5502 HUnzenscHwil

8910 AFFOLTERN a. A., Zürichstrasse 29, Telefon 044 762 17 17 8404 WINTERTHUR, Harzachstrasse 4, Telefon 052 235 03 50 8800 THALWIL, Gewerbestrasse 24, Telefon 044 723 16 50

Tel. 062 889 22 22 www.autogermann.ch l


ALTES EISEN Altes Eisen ROSTET rostet NICHT nicht Sektion Zürich

«SELTEN, SCHNELL UND SCHÖN» Marc Andrew Rutishauser, Zürich

Maserati 5000 GT, 1962, 8-Zylinder, 4941 ccm, 325 PS

Auf meinen Maserati 5000GT bin ich eigentlich durch Zufall gestossen. Ich befasse mich erst seit ungefähr sechs Jahren intensiv mit Oldtimer-Autos. Angefangen habe ich ganz bescheiden mit einem BMW 2002, einer Corvette, und einem Rover Elefant. In England, bei einem der bekanntesten und renommiertesten Maserati-Spezialisten überhaupt, Bill Mc Grath, war ein Intermeccanica inseriert, für welchen ich mich interessierte, ihn aber schliesslich doch nicht kaufte. So nebenbei fragte ich ihn, ob einer der nur 34mal gebauten Maserati 5000 GT auf dem Markt sei. Sechs Monate später erhielt ich einen Anruf von Mc Grath, dass ein perfekt restauriertes Exemplar mit Allemano-Karosserie eines australischen Industriellen verfügbar sei. Natürlich konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, und so fand dieser herrliche Wagen nach längeren Verhandlungen vor circa zwei Jahren endlich seinen Weg in meine Sammlung. Die Zulassung als

Veteran war überhaupt kein Problem, einzig die Lucas-Einspritzanlage bedurfte eines kleinen <finetunings>. Der 5000 GT hat schon fast etwas Mystisches und ist mit 34 gebauten Exemplaren seltener als ein Ferrari 250 GTO. Er war damals der teuerste, schnellste und exklusivste Gran Turismo von Maserati. Die Liste der Erstbesitzer liest sich wie das Who's Who der Weltprominenz. Ich bin überzeugt, dass klassische Automobile erstens so original wie möglich sein sollten und sie zweitens zum Fahren gemacht sind und nicht zum irgendwo Rumstehen. So war ich mit meinem 5000 GT schon an verschiedensten Anlässen. Der GT ist äusserst angenehm zu fahren, bequem, mit enormer Leistung, guten Bremsen und einer weichen aber präzisen 5-Gang-Schaltung. Man würde nie glauben, dass das Auto bald 60 Jahre alt ist. Ganz im Sinne von Maserati eben der perfekte Langstrecken-GT. Die Leute reagieren mit Staunen und Bewunderung auf diesen Exo-

ten. Die meisten haben verständlicherweise keine Ahnung, um was es sich handelt, realisieren aber, dass da etwas ganz Besonderes unterwegs ist. Meine weiteste Reise bis dato führte mich über Land nach Genf. Dank einer hervorragenden Betreuung durch meine Spezialisten hat mich das Auto noch nie im Stich gelassen. Eine nette Begegnung hatte ich anlässlich der letzten Passione Engiadina in St. Moritz. Ein Maserati-Enthusiast mit einer bedeutenden Sammlung bewunderte mein Auto und meinte, ausserhalb eines Museums hätte er noch nie einen 5000 GT gesehen. Über einen Verkauf habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Es müsste schon ein unanständig hohes Angebot sein, welches mich in Versuchung bringen könnte, mich von meinem 5000 GT zu trennen. Ansonsten bleibt er die nächsten 20 Jahre bei mir!

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HELENES GEDANKEN Sektion Zürich

ES WIRD RUHIGER Nein, nicht auf den Strassen, da wächst das Verkehrsaufkommen, je näher die kurzen Tage kommen. Die Tage werden kürzer, die Frostnächte häufen sich und im Garten arbeitet man mit Mützen und Handschuhen. Die Weihnachtseinkäufe stehen vor der Tür und damit vielleicht eine neue Herausforderung. Man muss vielleicht lernen, flexibel zu sein, denn es besteht die Möglichkeit, dass man nicht alles bekommt, was man sich wünscht. Das neue Schlagwort heisst Lieferengpass. Ob wegen Corona, wegen dem Stau im Suezkanal oder aus anderen Gründen sind gewisse Produkte nicht erhältlich. Die Autoindustrie muss die Produktion reduzieren, weil Bestandteile wie Chips nicht rechtzeitig erhältlich sind oder ganz fehlen und selbst die Produktion von Laufschuhen in Asien harzt, wie eine bekannte Schweizer Firma direkt nach dem Börsengang zugeben musste. Viele, die im Frühjahr einen Wagen auf den Herbst bestellt hatten, warten immer noch, die Chance ist gross, dass sie an Weihnachten immer noch warten – und das vielleicht bis ins Frühjahr. Solches sind wir uns nicht mehr gewohnt und es erinnert etwas an den real existierenden Sozialismus in den 80er-Jahren, als zum Beispiel in der DDR die Wartezeit für einen Trabbi oder Wartburg so sechs bis 14 Jahre betrug. Auch ist es selbstverständlich, dass wir in ein Geschäft marschieren, sagen ich hätte gern, und uns wird der entsprechende Artikel in mehrfacher Ausführung präsentiert. Heute sehen wir an den Gestellen immer wieder Schilder: «Im Moment nicht lieferbar». Das ist die neue Realität und man fragt sich, ob dies nicht bald der neue Alltag ist. Vielleicht ist es aber auch eine gute Entwicklung, die uns zeigt, dass die Globalisierung nicht nur Vorteile, sondern auch ein Klumpenrisiko hat. Am Schluss werden diese Engpässe aber der Wirtschaft schaden, denn wenn etwas nicht erhältlich ist, werden wir merken, dass wir gewisse Dinge gar nicht brauchen. Etwas, das wir aber sicher brauchen, ist Energie. Da jagen sich die Schlagzeilen, Gas ist extrem teuer geworden, beim Strom wird gewarnt, dass uns schon bald im frühen Frühjahr Blackouts über mehrere Tage drohen, und die Preise für Treibstoff steigen an den Tankstellen schneller als wir schauen können. Vor allem das Letztere merkt man im Alltag, wenn man an der Zapfsäule steht und das Frankendisplay immer schneller läuft. Die Entwicklung kann Angst machen und wir fühlen uns machtlos, 20

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nachdem wir gehofft haben, nach der langen Zeit der Einschränkungen uns endlich wieder freier bewegen zu können, besteht die Gefahr, dass die hohen Spritkosten unser Budget durcheinanderbringen. Im Moment merkt man auf den Strassen allerdings noch nichts, sondern eher, dass die Reiselust zurückgekommen ist, denn anders kann man sich die zehn Kilometer am Gotthard zu Beginn der Herbstferien nicht erklären. Vielleich tut es uns aber auch gut, wenn wir mal darüber nachdenken, wo und wie wir das Auto nutzen. Es stimmt mich schon etwas nachdenklich, wenn ich sehe, wie jemand mit dem Wagen 500 Meter zu einem Einkaufsgeschäft zurücklegt, dort statt auf dem Parkplatz vor der Ladentür parkiert, wieder einsteigt und dann 200 Meter zum nächsten Geschäft fährt. Oder dass man den Wagen nimmt, um 800 Meter zum Grossverteiler zu fahren, um drei Dinge einzukaufen. Ich denke in der heutigen Zeit ist es wichtig, darüber nachzudenken, welches Verkehrsmittel man wo einsetzt. Das geht nicht darum, dass ich meine Meinung zum Zugfahren geändert habe, sondern darum, dass es gerade für Kurzstrecken valable Alternativen gibt, die erst noch die Gesundheit fördern. So sind die eigenen Füsse auch im Alltag ein gutes Transportmittel, nicht nur am Wochenende bei einem Ausflug in die Berge. Ebenso kann ein Elektro-Fahrrad Spass machen, wenn man den Risiken angepasst unterwegs ist. Ah, noch zum Zugfahren: Auch da bin ich um eine negative Erfahrung reicher geworden. Auch ich kann mich der neuen Realität und der Bewegung zurück aufs Land und in die Natur nicht entziehen und wollte an der OLMA etwas heile Landwirtschaft und Edelweisshemden geniessen. Da der Parkplatz dort 20 Franken kostete und ich ein Zugticket hatte, entschied ich entgegen meinem Gefühl, es mit dem Zug zu versuchen. Dass der entscheid falsch war, merkte ich in Winterthur auf dem Bahnhof, ich wollte umsteigen, sah nach der Anzeigetafel und las da: Zugsausfall, genau bei meinem Zug. Und das auf einer Verbindung, die das ganze Jahr nie so intensiv genutzt wird wie gerade zu OLMA-Zeiten. Die SBB waren auch nicht in der Lage, einen Ersatzzug bereitzustellen. Nein, man musste auf einem nicht sehr einladenden Bahnhof eine halbe Stunde warten auf die nächste Verbindung. Manch einer mag denken, das ist ja nicht so schlimm. Ist es eigentlich auch nicht, ausser

man ist verabredet oder hat noch einen Termin. Wenn man mit dem Auto geht, rechnet man automatisch die Zeit für den Stau ein, aber beim Zug werben die SBB ja damit, dass es keinen Stau gibt und sie immer pünktlich sind. Die nächste Folge davon war, und das zu Coronazeiten, ein knallvoller Zug bis auf den letzten Platz besetzt und kaum eine Chance, irgendwie Distanz zu halten. Solche Dinge motivieren sicher nicht dazu, auf den öV umzusteigen. Nächstes Mal werde ich eher 20 Franken Parkgebühr in Kauf nehmen, statt mich über das Dienstleistungsverständnis der SBB zu ärgern. Nun geniesse ich den Herbst in seinen schönsten Zügen und vielleicht noch mit ein paar Ferientagen im Süden, allerdings sicher nicht mit dem Zug. Gespannt bin ich auch auf den nächsten Abstimmungstag, vor allem auf die Resultate in der Stadt Zürich bei den Richtplänen. Es wird sich zeigen, ob die Ideologie, die bald kommunistische Züge hat, siegt oder die Vernunft, die besagt, dass die Stadt eine Wirtschafts- und Zentrumsfunktion hat. Die Agglomeration ist übrigens nicht für Stadtflüchtlinge gemacht, die in Zukunft infolge der öffentlich zugänglichen Innenhöfe und Dachterrassen ihr Heil und ihre Privatsphäre ausserhalb der Stadt suchen. Mit gespannten Grüssen Helene

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