Clubmagazin ACS Sektion Zürich

Ausgabe 06/2020

SEKTION ACS ZÜRICH

«DER GRAND ROUTIER DES PRINZEN»

E-RENNEN

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Lesen Sie in der Rubrik «Altes Eisen rostet nicht» über die spannende Geschichte des Bugattis, dessen VERSUCH MIT ZWEI Erstbestizer Prince Napoléon VI war.

SPUREN UND VERTRAUENSBRUCH

Im Rahmen eines halbjährigen Versuches sollen die Spuren der Bellerivestrasse von 4 auf 2 Spuren reduziert werden.

Lesen Sie auf Seite 5.

VERGANGENHEIT BEGEISTERTE

Der diesjährige Concours d’Elegance bot wiederum eine breite Palette an interessierten Oldtimerfahrzeugen.

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Geniessen mit der ACS Reisen AG

Jahreswechsel in der Schweiz E x k lusi ve Si l vester reis e vom 2 9 .12.2020 – 02.01.2021 mit aus g esu chten ku ltu rel l en , musi k a l is ch en un d ku l i n ar is ch en HÜh e pun kten im Kreis von Kenn ern un d G en i es s ern .

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EDITORIAL Sektion Zürich

SO NICHT!

INHALT 4 Club-Infos

ACS Challenge

ren für den motorisierten Individualverkehr sowie eine beidseitige Veloinfrastruktur vor.

Bis Ende 2020 wird dafür ein detailliertes Verkehrskonzept erarbeitet. So hat er es verkündet und damit die getroffenen und protokollierten Abmachungen in der Begleitgruppe eigenmächtig gebrochen. Die Teilnehmenden hatten in ihrem zweiten Workshop ohne Gegenstimme beschlossen, dass das Tiefbaudepartement die Parameter für einen möglichen Verkehrsversuch erarbeiten und in einem dritten Workshop präsentieren soll. Diese Anlagen zum Verkehrsversuch hätten im kommenden Dezember stattfinden sollen. Erst dann hätten die Teilnehmer entschieden, ob und in welcher Form ein Verkehrsversuch durchgeführt werden soll.

5 Politik & Verkehr

Versuch mit zwei Spuren und Vertrauensbruch 6 Dies & Das

Immer noch aktuell 8 Dies & Das

ACS Concours d'Elegance Vergangenheit begeisterte 11 Dies & Das

Dolder Classics 2020 Ein voller Erfolg 13 eingesandt

Abstrakte Initiative - konkrete Folgen 15 Dies & Das

Hätten Sie es gewusst?

17 Classics Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato, 1962, Ex Scaramiglia 17 Classics Oldtimer-Agenda 19 Altes Eisen rostet nicht

Der Grand Routier des Prinzen 20 Helenes Gedanken

Grabenkämpfe

IMPRESSUM Herausgeber ACS Sektion Zürich Forchstrasse 95a CH-8032 Zürich Tel. +41 44 387 75 00 Fax +41 44 387 75 09 www.acszh.ch, info@acszh.ch Inserate Kromer Media Industrie Gexi Karl Roth-Strasse 3 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 62 886 33 41 media@kromerprint.ch

Chefredaktor und Geschäftsführer Lorenz Knecht Redaktion Claudia A. Spitz Beat Walti Druck und Versand Kromer Print AG Industrie Gexi Karl Roth-Strasse 3 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 62 886 33 33

AGENDA ACS ZÜRICH Mitgliederausflug Dienstag, 13. Oktober 2020

Für detaillierte Informationen besuchen Sie unsere Website: www.acszh.ch

Keine Frage. Die Bellerivestrasse in Zürich befindet sich in einem schlechten Zustand und muss erneuert werden. Bereits im Sommer 2017 hat das Tiefbauamt der Stadt Zürich noch unter der Leitung von Stadtrat Filippo Leutenegger ein Sanierungsprojekt, das weder den Wünschen der Quartierbevölkerung, noch den umliegenden Seegemeinden gerecht wurden, aufs Eis gelegt. Um ein realisierbares und konsensfähiges Sanierungsprojekt zu erarbeiten, führt das Tiefbauamt unter der Federführung von Stadtrat Richard Wolff rund um die Bellerivestrasse ein Beteiligungsverfahren durch. Am Verfahren beteiligen sich Interessengruppen aller Verkehrsteilnehmenden, örtliche Quartier- und Gewerbevereine sowie Anwohnende, alle setzen sich an einen Tisch, egal welcher der politischen Couleur. Eigentlich eine gute Sache, um eine tragfähige Lösung für den Verkehr auf dieser Haupt- und Einfallachse für das rechte Zürichseeufer mit täglich 25 000 Fahrten zu suchen. Sicher keine einfache Aufgabe für den Verantwortlichen der Begleitgruppe, da ist viel Fingerspitzengefühl verlangt, möglichst viele für ein gemeinsames Projekt gewinnen zu können. Leider musste die ACS Sektion Zürich des Automobil Club der Schweiz erfahren, dass Stadtrat Wolff mit seinem Vorpreschen an der Bellerivestrasse entgegen den Abmachungen das ganze Beteiligungsverfahren als Alibiübung enttarnt hat. An einer Gemeinderatssitzung Anfang September hat Stadtrat Wolff ohne Wenn und Aber verkündet, dass an der Bellerivestrasse ab Frühjahr 2021 im Rahmen des Beteiligungsverfahrens ein halbjähriger Verkehrsversuch durchgeführt wird. Dieser sieht in der Bellerivestrasse die abschnittsweise Reduktion von vier auf zwei Fahrspu-

Ein seltsames und für mich befremdendes Verhalten eines Stadtrats, der sich zur Aufgabe genommen hat, zusammen mit allen Beteiligten eine Lösung zu suchen. So gewinnt man sicher nicht das Vertrauen einer Gruppe, die gewillt ist, ein zukünftiges Verkehrskonzept mitzugestalten.

Das Beteiligungsverfahren hat sich somit als reine Farce entpuppt. Aus diesem Grund zieht sich die ACS Sektion Zürich aus dem Beteiligungsverfahren zurück, das Vertrauen ist weg und auch die Legitimität der Arbeitsgruppe. Der ACS Zürich ist nicht bereit, sich als Feigenblatt für politische Vorhaben missbrauchen zu lassen, das können wir gegenüber unseren Mitgliedern nicht verantworten. Wie geht es weiter? Es gibt viele offene Fragen. Bei der Bellerivestrasse handelt es sich um eine kantonale Verkehrsachse und darum müssen derartige Verkehrsprojekte – auch für Versuche – vom Kanton bewilligt werden. Beim Kanton ist noch keine Anfrage eingegangen. Findet der Versuch, wie er publiziert ist, überhaupt statt? Viele offene Fragen also. Ich halte Sie auf jedem Fall auf dem Laufenden.

Ich verbleibe mit herzlichen Grüssen

Lorenz Knecht, Direktor ACS Zürich

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CLUB-INFOS Sektion Zürich

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Einsteigen. Losfahren. Gewinnen.

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

VERSUCH MIT ZWEI SPUREN UND VERTRAUENSBRUCH Einer Bombe gleich kam die Ankündigung von Stadtrat Wolff die Spuren in der Bellerivestrasse von 4 auf 2 zu reduzieren. Dies im Rahmen eines halbjährigen Versuches im Sommer 2021. Der Entscheid fiel ohne Absprache mit den Interessenverbänden im Beteiligungsverfahren, die entsprechend harsch reagierten.

Begründet wurde der Entscheid damit, dass zwei Spuren den Verkehr zwischen Tiefenbrunnen und Kreuzplatz bewältigen könnten, das hätten Verkehrsstudien ergeben. Leistungsbestimmend sei der Flaschenhals Bellevue. Die zwei gesperrten Spuren sollten den Radfahrern zur Verfügung gestellt werden.

Aufgrund des Vorpreschens von Wolff haben sich einige der am Beteiligungsverfahren teilnehmenden Verbände, auch der ACS Zürich, aus dem Gremium zurückgezogen.

An der letzten Sitzung vor Corona wurde beschlossen, dass das Tiefbaudepartement die Parameter für einen möglichen Verkehrsversuch erarbeiten und in einem dritten Workshop präsentieren soll. In einer folgenden Sitzung hätte dann entschieden werden sollen, in welcher Form ein Versuch stattfinden könnte. Die Einladung für diese Sitzung traf zeitgleich mit der Ankündigung des Stadtrates für Dezember 2020 ein.

Auch erklärte Stadtrat Wolff, der Versuch sei mit dem Kanton abgesprochen, auch dies entsprach nicht der Wahrheit, denn es fand lediglich ein einseitiger Informationsfluss statt.

Solange es keine Möglichkeit gibt, anders als über die Quaibrücke auf die andere Seeseite zu gelangen, bleibt die Bellerivestrasse Teil einer wichtigen Verbindung mit entsprechendem Verkehrsaufkommen.

Sanierung

Wie weiter?

Schon lange ist bekannt, dass die Bellerivestrasse saniert werden muss, da die Werkleitungen darunter ihr Lebensende erreicht haben. Ein Projekt wurde vorgestellt, stiess aber auf wenig Anekennung, wie verschiedene Rückmeldungen zeigten. So sistierte die Stadt das Projekt Anfang Oktober 2018.

Nun sollte ein neues Projekt ausgearbeitet werden, das möglichst alle Bedürfnisse unter einen Hut bringt; dass das schwer bis unmöglich ist, scheint klar. Im Beteiligungsverfahren sollten Lösungen gesucht werden, die von einer breiten Mehrheit getragen werden, das hat Wolff mit seinem Vorpreschen nun gründlich verhindert, denn er hat so sein Vertrauen verspielt.

Die Bellerivestrasse ist nicht nur eine wichtige Einfallsachse in die Stadt, sondern auch ein Teil der Verbindung beider Seeufer.

Die Lage am Ende eines Sees macht die Stadt Zürich auch verkehrstechnisch zu einem Spezialfall. Schon lange wird über einen Tunnel oder andere Lösungen diskutiert, aber auch da bewegt sich wenig. Tatsache ist, dass man entweder in Zürich oder in Rapperswil auf die andere Seeseite kommt, ausser man benutzt die Fähre Meilen – Horgen.

Da der geplante Spurabbau ein Versuch sei, könnte das die Stadt in Eigenregie beschliessen, erklärte Stadtrat Wolff. Dem widersprach die Kantonspolizei vehement, denn eine Zustimmung sei im Signalisationsreglement zwingend vorgeschrieben. In dieser Verordnung heisst es, dass die Zustimmung der Kantonspolizei dann eingeholt werden muss, wenn eine Verkehrsanordnung verfügt werden soll, welche den Verkehr auf ausserstädtischen Durchgangsstrassen beeinflussen wird. Das gilt auch für temporäre Anordnungen und Versuche. Es scheint klar, dass dieser Versuch entsprechende Auswirkungen hat.

Ob und wie sich der Stadtrat aus dieser Situation befreien wird, zeigt die Zukunft.

Nicht ausser Acht gelassen werden darf auch der Anti-Stau-Artikel, den das Volk angenommen hat. Er besagt, dass eine Verminderung der Leistungsfähigkeit einzelner Strassenabschnitte im umliegenden Strassennetz mindestens ausgeglichen werden muss. Das dürfte im Umfeld der Bellerivestrasse schwierig bis unmöglich werden.

Text Claudia Spitz

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DIES & DAS Sektion Zürich

AKTUELLER DENN JE Das ACS JUFALA erfreut sich ungebrochener Beliebtheit, dieses Jahr konnten zwei Wochen durchgeführt werden. Wichtig ist in dieser Kurswoche nicht nur, die Grundkenntnisse des Fahrens zu erlernen, sondern auch zu erleben, was das Auto im Leben des Einzelnen für eine Rolle spielt.

Auch das JUFALA dieses Jahres musste Corona Rechnung tragen. Es gab ausschliesslich Einzelzimmer, die Teilnehmer waren immer alleine in den Fahrzeugen und sonst gab es im Hotel genug Platz. Das erste JUFALA wurde übrigens bereits 1969 durchgeführt und seit 26 Jahren ist es in den Flumserbergen zu Gast. Das Hotel Bruggmann bietet eine ideale Unterkunft und der grosse Parkplatz bietet beste Voraussetzungen für die ersten Fahrstunden. Seit 2018 kann im Rahmen des Lagers auch bereits die Theorieprüfung absolviert werden, was natürlich ein grosser Schritt zum Führerschein ist.

Die Entwicklung Robert Hotz betreut die Lager seit 1999 und hat so die mobile Entwicklung der Jugend in den letzten gut 20 Jahren hautnah miterlebt. Zu Beginn dieses Jahrhunderts war es noch so, dass der Erwerb des Führerscheins ein Muss war. Es war aber auch so, dass es zu Beginn des Lagers deutlich mehr männliche Teilnehmer gab als weibliche. Heute ist das Verhältnis ausgeglichen, es sind sogar teilweise eher mehr junge Frauen, die diese Möglichkeit nutzen für den Einstieg ins Autofahren. Es ist auch so, dass das Autofahren nicht mehr den Stellenwert hat heute wie früher. In städtischen Gebieten und in der Agglomeration wurde der öffentliche Verkehr immer weiter ausgebaut und gleichzeitig kostete die

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Fahrausbildung mit dem Führerschein auf Probe und den Weiterbildungskursen immer mehr, sodass der Erwerb des Führerscheins oft zurückgestellt wird.

Auch spielt natürlich die aktuelle Klimadiskussion eine immer grössere Rolle, sie stürzt immer mehr Jugendliche im Bezug auf den motorisierten Individualverkehr in einen Konflikt, denn sie wollen die Umwelt schützen, haben aber die Vorteile der automobilen Mobilität selber erlebt. Für Lagerleiter Robert Hotz geht es bei den Kursen nicht in erster Linie darum viel Autofahren zu fördern. «Der Erwerb des Führerscheines ist Teil der Allgemeinbildung und er ist immer noch in vielen Berufen durchaus nötig.» Übrigens auch um moderne Fahrzeuge wie Elektroautos zu nutzen, benötigt man einen Führerschein.

Das JUFALA 2021 Bereits jetzt steht ein Datum für das JUFALA 2021 fest: Sonntag, 18. Juli bis Freitag, 23. Juli, bei Bedarf kann auch ein zweites Lager ausgeschrieben werden.

Ende 2018 beschloss der Bundesrat, dass unter 20-Jährige neu eine Lernphase von zwölf Monaten durchlaufen müssen, bevor sie die praktische Autoprüfung ablegen dürfen. Der Bund will mit diesem Schritt die Verkehrssicherheit erhöhen. Damit können neu ab 2021 bereits 17-Jährige mit ihren El-

tern oder Fahrlehrern Lernfahrten mit Personenwagen unternehmen, bevor sie ab dem 18. Altersjahr für die praktische Autoprüfung zugelassen werden. Das JUFALA bietet eine solide Basis für die ersten Lernfahrten und die Ausbildung zum Führerschein.

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JUGENDFAHRLAGER 2021

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Sonntag, 18. Juli bis Freitag, 23. Juli 2021

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VERGANGENHEIT BEGEISTERTE Der diesjährige Concours d’Elegance bot wiederum eine breite Palette an interessierten Oldtimerfahrzeugen. Wie immer war das Wetter traumhaft und das Publikum genoss den Tag.

Wie immer waren wirkliche Trouvaillen aus vergangenen Zeiten zu sehen. Ob sie nun aus der Zeit vor dem Krieg oder aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen, sie begeisterten und lösten Erinnerungen aus.

Man konnte auch einmal mehr sehen, dass es die Zukunft bereits in der Vergangenheit gab, denn eines der Fahrzeuge war ein Detroit Electric von 1918. Seine Reichweite betrug dazumal gemäss Werbung rund 130 Kilometer bei einer Geschwindigkeit von etwa 32 km/h.

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Wie nahezu bei jeder Durchführung profitierte der Anlass von besten Wetterbedingungen, was viele Leute dazu motivierte, das Schaffen der Automobilindustrie in vergangenen Zeiten zu betrachten. Es schien, dass es die Besucher schätzten, dass endlich wieder einmal etwas stattfand.

Natürlich mussten die Veranstalter der aktuellen Situation Rechnung tragen, aber das tat der Freunde und dem Enthusiasmus keinen Abbruch.

Organisator Christoph Lehmann blickte auf einen gelungenen Anlass zurück:

R: War der Aufwand höher als andere Jahre wegen Covid 19, musste auch für diesen Anlass ein Schutzkonzept eingereicht werden?

Ch. L.: Wir hatten eine Rekordmenge von über 90 gemeldeten Fahrzeugen zu bewältigen. Da waren wir natürlich entsprechend gefordert. Betr. den Schutzmassnahmen haben wir eigentlich keine grösseren Vorkehrungen treffen müssen, da der Anlass im Freien stattgefunden hat und wir zu keiner Zeit auf dem Bürkliplatz grössere und eng zueinander stehende Menschen-

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massen befürchten mussten. Unsere Partner vor Ort haben aber darauf verzichtet, ihren Gästen Apéros anzubieten.

R: Hat sich das Virus auch sonst auf die Organisation ausgewirkt?

Ch. L.: Nein. Ganz entschieden nein.

Wir hatten bloss ganz vereinzelt Teilnehmer, welche kurzfristig abgesagt hatten, weil sie kein Risiko eingehen wollten. Dies ist zu respektieren. Ein langjähriger Partner des ZCCA ist auch nicht erschienen, ihm war das Risiko ebenfalls zu gross.

R: Stand auch eine Absage zur Diskussion?

Ch. L.: Zu keinem Zeitpunkt. Als der Bundesrat Veranstaltungen bis zu 1000 Personen erlaubte, war für uns alles klar.

R. Immer wieder wird kritisiert, dass vor allem teure Autos zu sehen sind und ausgezeichnet werden, ist das das Konzept?

Ch. L.: Da muss ich jetzt etwas ganz Grundsätzliches sagen: Teure Autos sind fast

zu 99,9 % erstens sehr, sehr rar und zweitens auch sehr, sehr schön und in den allermeisten Fällen auch noch technisch sehr innovativ und massstabsetzend. Sie sind ohne Zweifel die Sperrspitze des Gedankens «Rollendes Museum». Lassen Sie mich den Vergleich mit einem Kunstmuseum ziehen: Dort geht man auch lieber einen Cézanne oder Monet «besuchen» als eine Ausstellung des Sonntagsmalers von nebenan. Damit ist jetzt überhaupt nichts gegen den «Sonntagsmaler von nebenan» gesagt – auch er hat seine Berechtigung! Deshalb möchten wir auch vereinzelt die «Helden des Alltags», das «Brot und Butter» vom historischem Strassenverkehr zeigen – nur eben: Eine wirkliche Chance zu gewinnen haben die dann natürlich gegenüber den Exoten nicht wirklich – erstaunt auch nicht – ,höchstens die Einlieferer dieser Grossserienfahrzeuge, welche diesen Zustand natürlich beklagen. Es gibt übrigens auch das Umgekehrte: Anlässlich unseres Concorso d’eleganza in Ascona hatten wir einmal einen unglaublich gut erhaltenen Fiat 1500 (und wo sieht man die noch?), welcher

gegen einen hochprozentigen Edel-Renner gewonnen hat. Dieser Einlieferer wollte danach mit unserem Concorso nichts mehr zu tun haben. Wo bewertet wird, ist Subjektivität natürlich nicht auszuschalten und letztlich macht man es auch nicht allen recht.

Aber wir wollen so oder so einen bunten Wettbewerb und dazu gehören Exoten wie auch Grossserien-Alltagsfahrzeuge.

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DIE PRÄMIERTEN Pro Klasse wurden jeweils drei Wagen ausgezeichnet. Dazu gab es noch einen Sonderpreis und zwei Best-of-Show-Sieger.

Klasse Vorkriegsfahrzeuge

Klasse Siebzigerjahre

Klasse «110 Jahre Alfa Romeo»

1. Rolls-Royce 20/25 Coupé von 1933 2. S.S. Cars ’90’ von 1935 3. Rolls-Royce 25 Coupé «Smoker» von 1936

1. Citroën SM von 1972 2. Maserati Ghibli von 1970 3. Lotus Europa TC von 1973

1. Alfa Romeo Super Sprint von 1956 2. Alfa Romeo Sprint 1300 Junior von 1966 3. Alfa Romeo Montreal von 1973

Klasse Fünfzigerjahre

Klasse Youngtimer

Publikumspreis

1. Aston Martin DB2/4 Arnolt Bertone von 1956 2. Fiat-Abarth (1100) Allemano Coupé von 1954 3. Bentley Mk VI Graber Coupé von 1951

1. Bugatti EB 110 von 1994 2. Bentley Continental von 1995 3. Smart Brabus Roadster von 2004

Ford Mustang Fastback 289 GT von 1965

Klasse Sechzigerjahre

Klasse «90 Jahre Pininfarina»

1. Monteverdi 2000 GTI von 1969 2. Bentley Continental Flying Spur von 1961 3. Lancia Flavia Sport Zagato von 1967

1. Ferrari 275 GTS von 1965 2. Ferrari 512 BBi von 1983 3. Ferrari F40 von 1990 (?)

Best of Show «Restored» Ferrari 275 GTS von 1965 Best of Show «Unrestored» Bugatti EB 110 von 1994 Sonderpreis Detroit Electric von 1918

Quelle: https://www.zwischengas.com/de/VC/veranstaltungsberichte/Zuerich-Classic-Car-Award-2020.html

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DOLDERCLASSICS 2020 – EIN VOLLER ERFOLG Am letzten Datum war das Eisfeld im Dolder bereits kurz nach der Toröffnung voll besetzt. Und im Laufe des Tages fand ein reger Wechsel statt, sodass man, wie immer, unzählige interessante Oldtimer bestaunen konnte.

Es war ein imposanter Blick auf das grosse Eisfeld im Dolder: Die verschiedenen Fahrzeuge, überragt von zwei Feuerwehrleitern und die vielen Leute, die zirkulierten, ohne Angst, da der Abstand jederzeit gegeben war. Einmal mehr zeigte sich, dass solche Anlässe durchaus einem Bedürfnis entsprachen. Die Oldtimerfahrer nutzen die Gelegenheit, ihre sonntägliche Ausfahrt zu unterbrechen und ihr Fahrzeug zu zeigen, das Publikum geniesst die Vielfalt. Trotzdem sind Veränderungen angesagt.

Christoph Lehmann, Sie veranstalten ja auch die DolderClassics – zufrieden mit dem Jahrgang 2020 und wie weiter?

Wir sind mehr als zufrieden! Wir hatten, abgesehen vom Juni-Event, immer schönes Wetter und einen grossen Andrang mit der Möglichkeit, die geltenden Abstandsregeln

einhalten zu können. Die Suppe versalzen hat uns lediglich die Vermieterin Doldersports, welche unsere Anliegen wenig partnerschaftlich nicht verstanden hat oder wollte. 2021 werden wir aus diesem Grund und schweren Herzens eine neue Lokalität, wo unser Spirit viel besser verstanden wird und wir willkommen sind, bespielen. Von den Daten werden wir uns sicher wiederum von unserem alten Grundsatz: «Im Normalfall jeden 2. Sonntag in den Monaten Mai, Juni, August und September» leiten lassen.

Es waren insgesamt zehn sehr schöne Jahre auf dem Eisfeld. Infos jeweils immer auf www.dolderclassics.ch.

Es ist geplant, die Classics, wie immer, jeden zweiten Sonntag im Monat durchzuführen, von Mai bis September.

Text Claudia Spitz

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EINGESANDT Sektion Zürich

UNTERNEHMENS-VERANTWORTUNGS-INITIATIVE

ABSTRAKTE INITIATIVE – KONKRETE FOLGEN Die Abstimmung über die Unternehmens-Verantwortungs-Initiative (UVI) ist noch weit entfernt. Trotzdem ist es bereits heute wichtig, sich über die schädlichen Folgen der Initiative für die Schweizer Wirtschaft zu informieren. Was viele nicht wissen: KMU – auch aus der Automobilbranche – wären genauso von der Initiative betroffen wie Grosskonzerne. würde selbst Tochtergesellschaften und «wirtschaftlich abhängige» Unternehmen im Ausland umfassen. Als «wirtschaftlich abhängig» können Zulieferbetriebe oder Empfänger von Darlehen gelten – selbst wenn diese operativ vollständig unabhängig sind. Folglich müssten Schweizer Unternehmen weltweit und über die gesamte Lieferund Wertschöpfungskette ihrer Produkte und Dienstleistungen haften. Je nach Konstellation kann sich die Haftungskette weit verzweigt über unzählige Betriebe in mehreren Ländern erstrecken.

Unternehmen stünden unter Generalverdacht

Von Christian Müller, Vorstandsmitglied ACS Zürich und Präsident VZA (Vereinigung Zürcherischer Arbeitgeberorganisationen).

Die Unternehmens-Verantwortungs-Initiative (UVI) wurde im Oktober 2016 von einer links-grünen Allianz eingereicht. Die Initiative will, dass Schweizer Unternehmen ihre Verantwortung im Bereich der Menschenrechte und des Umweltschutzes bei ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit im Ausland stärker wahrnehmen. Was fortschrittlich klingen mag, ist in Wahrheit brandgefährlich. Denn die Instrumente, die die Initianten für das Erreichen ihrer Ziele einführen möchten, sind in höchstem Masse schädlich für alle Schweizer Unternehmen.

Grenzenlose Haftung Im Falle einer Annahme würde eine weltweite Haftung für alle Unternehmen mit Sitz in der Schweiz eingeführt. Die Haftung

Mit der Ausweitung der Haftung stünden Schweizer Unternehmen unter ständigem Generalverdacht. Um sich diesem zu entziehen, gäbe es nur eine Möglichkeit: Die Unternehmen müssten ständig Sorgfaltsprüfungen zu den Auswirkungen ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten auf die Menschenrechte und die Umwelt durchführen und Bericht darüber erstatten. Diese Sorgfaltsprüfungen müssten natürlich auch über die gesamte Wertschöpfungskette erfolgen. Unternehmen müssten also auch die Zulieferer von Zulieferern, Vertriebspartner im Ausland usw. kontrollieren. In der globalen Wirtschaft von heute kann kein Unternehmen, egal wie gross oder klein es ist, diese Überprüfungen durchführen. Faktisch bedeutet dies eine Umkehr der Beweislast zu Lasten der Unternehmen. Die Unternehmen müssten jederzeit befürchten, Opfer einer grenzüberschreitenden Anwalts- und Klageindustrie zu werden. Die Konkurrenzfähigkeit des Standorts Schweiz würde massiv darunter leiden – und das, ohne dass sich die Menschenrechts- oder Umweltschutz-Situation in anderen Staaten verbessern würde.

Zusammenarbeit fördern Die heutige Entwicklung, wie beispielsweise die «Sustainable Development Goals» der UNO, setzt auf eine Partnerschaft zwischen Staaten, Unternehmen und NGO. Immer mehr Unternehmen legen im Rahmen ihrer «Corporate Social Responsibility» auch klare Grundsätze für ihre wirtschaftliche Tätigkeit fest und unterstützen unzählige humanitäre Projekte und Umweltschutzvorhaben.

Die UVI steht mit der grenzenlosen Haftung, der Klagementalität und dem Eingriff in die Souveränität anderer Länder hingegen völlig quer in der Landschaft. Sie setzt auf Konfrontation statt auf Dialog und Zusammenarbeit. Das entspricht nicht den Werten der Schweiz und ihrer Wirtschaft.

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DIES & DAS Dies & Das Sektion Zürich

HÄTTEN SIE ES GEWUSST? Alltägliche Verkehrssituationen Wie verhält man sich korrekt?

Auch wenn man als Autofahrer die Fahrprüfung bestanden hat und seine Kenntnisse von Zeit zu Zeit aufgefrischt und erweitert hat, gibt es immer wieder Situationen, in denen wir uns fragen, wie man sich korrekt verhält.

Darf man Dinge, z.B. Masken, an den Rückspiegel hängen?

Das Strassenverkehrsgesetz sagt: Der Führer oder die Führerin muss bei einer Augenhöhe von 0,75 m über der Sitzfläche, ausserhalb eines Halbkreises von 12,0 m Radius, die Fahrbahn frei überblicken können. Damit ist klar, dass nichts am Rückspiegel befestigt werden darf, auch keine Masken oder Maskottchen. Das Gleiche gilt für temporär montierte Navis an der Frontscheibe. Autobahnvignetten müssen entweder hinter dem Spiegel oder unten an der Seite ausserhalb des Sichtfeldes aufgeklebt werden. Die Bussen für einen Verstoss können durchaus 200 und mehr Franken betragen.

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lfa Romeo war mit nicht sonderlich inspirierenden Modellen einige Jahre etwas in Vergessenheit geraten. Das mit dem Cuore Sportivo haben sich die Mannen bei Alfa jetzt mit der neuen Giulia aber wieder mal so richtig zu Herzen genommen und endlich wieder einen Alfa mit vielen Emozioni gebaut. Für wahre Alfisti hat «Giulia» einen ganz anderen Klang, einen, der halt auch viel mit Nostalgie zu tun hat. Vorher schon, in den Fünfzigern, gab’s aber die «Giulietta». Eines dieser hübschen, von Bertone eigekleideten Coupés war 1957 an der Mille Miglia unterwegs, bis ein heftiger Unfall das jähe Ende des Autos einläutete. Alfa brachte das Wrack zu Elio Zagato (der war ja quasi in der Nachbarschaft) und beauftragte ihn, aus den Überresten etwas Leichtes, Schnelles und Wettbewerbstaugliches zu machen. Dies war die Geburtsstunde des Giulietta SZ. Das Auto war nochmals kompakter und vor allem windschnittiger geworden, und das Gewicht konnte im Vergleich zum Serienfahrzeug nochmals um 100 kg gesenkt werden. Zagato baute schliesslich 217 Stück davon (so zuverlässig diese Zahlen halt jeweils sind…). 30 Exemplare erhielten ein nach neusten aerodynamischen Kenntnissen gestaltetes, verlängertes Heck mit Abrisskante. Ein typisches Kamm-Heck halt.

Dieses Autos wurden nun «Coda Tronca» genannt und die meisten von wohlhabenden Amateuren mit Erfolg in Rennen eingesetzt.

Immerhin lieferten die kleinen 1300er-Drehorgeln 100 PS und das Gewicht von gerade mal 854 kg machte aus dem kleinen Auto einen veritablen, 200 km/h schnellen «GiantKiller». Die SZ-Reihe basierte noch auf der (verkürzten) Giulietta-Serienplattform. Mit dem TZ wurde eine ganz andere Dimension

eröffnet. Das Rohrrahmenchassis (TZ steht für Tubolare Zagato) machte aus dem kleinen Alfa nun vollends einen ausgewachsenen, für den Strassenverkehr nur noch bedingt tauglichen, Rennwagen. Ich hatte vor einiger Zeit die Ehre, einen Tag lang mit einem perfekten Coda Tronca zu verbringen. Das Auto ist lückenlos dokumentiert und hat eine faszinierende Renngeschichte. Für meine 186 cm ist es anfänglich etwas eng, aber die filigranen und doch sehr bequemen Zagato-Rennsitze erlauben eine entspannte, sogar langstreckentaugliche Position hinter dem grossen Volant. Die Schaltung mit dem flach stehenden Schalthebel ist typisch Alfa und das Getriebe hervorragend zu schalten. Was man sofort realisiert, ist das geringe Gewicht.

Herrlich, wie agil sich der Zagato bewegen lässt und wie bereitwillig er sich in die Kurven schmeissen lässt. Nicht umsonst sind diese Autos heute sehr gesucht (und sehr teuer!). Ein Alfa Zagato aus dieser Epoche repräsentiert auf schönste Weise Sportlichkeit, Schönheit, technische Brillanz und handwerkliche Kunst der damaligen Zeit. Grazie Mille Alexander!

Ihr Beat Walti

17. Oktober 2020 Auktion klassischer Automobile + Motorräder (CH) Oldtimer Galerie Toffen - The Swiss Auctioneers Wie immer sehr breit gefächertes und interessantes Angebot.

CH-3125 Toffen www.oldtimergalerie.ch 22. bis 25. Oktober 2020 Auto e Moto d’Epoca Padova (I) Das italienische Pendant zur Pariser Rétromobile autoemotodepoca.com I-35131 Padua 23. bis 29. Oktober 2020 Gardasee Classico (I) Touristische Reise am schönsten See Italiens, durch Olivenplantagen, Weinreben und mit zahlreichen Stopps bei lokalen Geheimtipps! www.oldtimer-urlaubsreisen.de I-25087 Salo 24. Oktober 2020 Tour 090 | Mirandum! (CH) CH-8310 Kemptthal

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NOVEMBER 2020 1. November 2020 London to Brighton Veteran Car Run (GB) Kultevent für Autos bis Baujahr 1904! www.veterancarrun.com GB-GU7 3DJ London 5. bis 8. November 2020 Auto Zürich Classic (CH) Auto Zürich Car Show CH-8050 Zürich

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14. November 2020 Oldtimer Teile Markt Brunegg (CH) Treffpunkt für Festwirtschaft, Oldtimer, Youngtimer, Klassiker, Ersatzteile, Literatur, Modelle, Werkzeuge, Zubehör, Bekleidung und mehr.

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Aufgrund der momentanen Situation im Bezug auf eine Corona-Ansteckungsgefahr sind sämtliche Veranstaltungen abgesagt oder in Frage gestellt. Bitte erkundigen Sie sich auf der jeweiligen Website, ob ein bestimmter Anlass überhaupt durchgeführt werden kann.

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Altes ALTES Eisen EISEN rostet ROSTET nicht NICHT Sektion Zürich

«DER GRAND ROUTIER DES PRINZEN» Dr. Peter Weber, Grüningen

Bugatti Type 57 Stelvio, 1936, 135 PS, 8-Zylinder, 3’250 ccm

Die Geschichte meines Bugattis ist spannend. Der Wagen wurde neu in Genf an den im Exil lebenden Prince Napoléon VI ausgeliefert. Wie damals üblich, erhielt der Käufer ein <Rolling Chassis>, welches er oder sie dann beim Karossier seiner/ihrer Wahl <einkleiden> liess. Mein Type 57 wurde vom Pariser Carrossier Vanvooren mit einem offenen Aufbau versehen und so an den Erstbesitzer ausgeliefert. Jahre später wurde der Wagen von Prince Napoléon VI an den nächsten Eigner, wiederum in der Region Genf, verkauft. Mein Vater, schon immer ein grosser Bewunderer von Bugatti, konnte das Auto Anfang der 70er-Jahre erwerben.

Der Type 57 war durch den zweiten Eigner bei Gangloff, einem äusserst angesehenen, auf Bugatti spezialisierten Carrossierbetrieb, mit einer neuen Cabriolet-Karosserie versehen worden. Das Auto brauchte aber beim Kauf durch meinen Vater grössere Zuwendung und die Restaurierung dauerte schliesslich fast vier Jahre. Mein Vater hatte

in dieser Zeit auch den Motor des Bugattis ersetzen müssen. Ein Ersatz für das defekte Triebwerk fand sich bei Hans Matti, einem Schweizer Bugatti-Kenner und -Sammler.

Ich durfte den Type 57 als Erbstück vor ca.

20 Jahren übernehmen. Das Auto läuft gut, aber wirklich lange Strecken fahre ich nicht damit. An seine erste Ausfahrt, noch mit meinem Vater, kann ich mich gut erinnern.

Sie führte vor vielen Jahren nach Liechtenstein zu einem Veteranentreffen. Ein Zuschauer wollte ihm den Bugatti spontan und auf der Stelle abkaufen und hatte schon sein Chequebuch gezückt. Mein Vater hat damals aber dankend abgelehnt. Der Bugatti ist halt, typisch Vorkriegsauto, etwas schwer zu lenken und zu bremsen. Das Getriebe verlangt genaues Dosieren von Zwischengas und alles in allem ist so eine Ausfahrt nicht wirklich entspannend. Natürlich hat der Wagen mit seinem herrlichen Achtzylinder-Ton und der herrschaftlichen Erscheinung auch seinen Reiz! Kleine Buben finden

das Auto sowieso fantastisch und ein Bugatti mit einer solch eleganten Karosserie erregt natürlich überall Interesse und Bewunderung. Als langjähriges Mitglied des Schweizerischen Motor Veteranen Club SMVC nehme ich regelmässig an kleineren Ausfahrten teil. Der Wagen kann mit seinem kraftvollen Motor problemlos mit dem modernen Strassenverkehr mithalten, immer unter Berücksichtigung seiner <dynamischen> Grenzen natürlich. Die Wartung eines Bugattis ist weniger kompliziert als man denkt, und vieles kann ich selbst machen.

Für das Gröbere habe ich zum Glück meinen Spezialisten in Küsnacht. Da ausser mir das Auto niemand fährt und meine Kinder kein Interesse an ihm haben, wäre ich einem eventuellen Verkauf nicht mehr abgeneigt.

Es wäre ja schade, wenn dieser herrliche Wagen dereinst nicht mehr bewegt würde.

Dazu wurden diese <Grand Routiers> schliesslich einst gebaut.

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HELENES GEDANKEN Sektion Zürich

«GRABENKÄMPFE» Er zeigte sich wieder einmal in einem Kommentar, der Stadt-Land-Graben. Im Zusammenhang mit der Ankündigung zur Spurreduktion Bellerivestrasse war irgendwo zu lesen: «Es wird Zeit, dass die SUV-Bonzen von der Goldküste gestoppt werden.» Es stellt sich mir die Frage, was hinter solchen Aussagen steht. Ist es Neid auf etwas, das in der Stadt nicht akzeptiert ist oder die Angst, vom Land «gefressen» zu werden? Manchmal, wenn ich mit Personen spreche, die in Zürich wohnen, habe ich das Gefühl, einen gewissen Neid herauszuspüren, wenn ich erzähle, wie ich wohne, mit Garten und Grün ums Haus. Es ist aber nicht so, dass ich einen Riesenumschwung habe und in einem freistehenden Einfamilienhaus lebe, was ja heute auch als nicht mehr als opportun angeschaut wird. Ich habe aber einen kleinen Garten in dem ich doch ein paar Blumen, Salate und Gewürze habe. Das letzte halbe Jahr hat gezeigt, dass auch die Bewohner der Stadt eine ungebrochene Sehnsucht nach Natur haben, die Gartengeschäfte hatten Hochbetrieb und viele Balkone der Stadt, wurden zu Kleingärten umfunktioniert. Gleichzeitig sind die Wartelisten bei den Schrebergartenkolonien in Coronazeiten fast ins Unermessliche gewachsen.

Während dem Lockdown mussten an vielen Orten in der Nähe von Zürich Parkplätze gesperrt werden, weil es die Leute trotz der Aufforderung, zu Hause zu bleiben, ins Grüne zog und zum Beispiel am Pfäffikersee Heerscharen von Leuten rundherum liefen, an einem kleinen See wurde sogar eine Einbahnregelung eingeführt. Ich habe an gewissen schönen Tagen in meiner Umgebung so viele Leute gesehen wie in den letzten 25 Jahren nicht, was bedeutet, dass nicht nur die hier Wohnenden unterwegs waren, dies auch in Anbetracht dessen, dass auch die mehr draussen waren.

Im Gegensatz dazu war die Bahnhofstrasse in der Stadt leer, da die Läden geschlossen waren, es zog kaum Leute aus der Agglomeration in die Stadt, obwohl es dort angeblich ja auch schön zum Spazieren sein soll. Die Stadtbewohner profitieren von einem guten urbanen Angebot. Sie haben einen öV im Sieben- bis Zehn-Minuten-Takt, sie haben Ausgehmeilen, Theater und Museen vor der Tür und eine riesige Auswahl an Geschäften

in Fussdistanz. Nun hat Corona gezeigt, dass das in Ausnahmesituationen nicht wirklich wichtig ist, da zählen andere Dinge wie Essen vom Erzeuger, was sich am Boom bei den Hofläden zeigte und eben bei der Flucht in die Berge das Bedürfnis nach Natur.

Die Bewohner auf dem Land haben oft nur alle halbe Stunde einen Zug in eine Stadt, keine Theater und keine so grosse Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten. Dafür haben sie den Hofladen und die unberührte Natur meist in Fussdistanz. Nun aber hat auch die Landbevölkerung gewisse Bedürfnisse, die sie sich in der Stadt erfüllt, zum Beispiel eine Einkaufstour oder einen Theaterbesuch.

Das bedeutet natürlich, dass man vom Land in die Stadt kommen muss und nicht von überall ist es mit einer vernünftigen Zugverbindung möglich, was bedeutet, dass man das Auto nehmen muss. Auch viele Leute aus der Stadt, die Ausflüge ins Umland machen, nehmen ganz selbstverständlich das Auto, denn nach wie vor ist nicht jede Ecke der Schweiz mit dem öV zu erreichen und gerade dieses Jahr hat bewiesen, dass das Bedürfnis nach Abwechslung und aus dem eigenen Umfeld herauszukommen, gross ist. Das zeigen auch die aktuellen Verkehrsmeldungen, kaum ein Tag mit schönem Wetter ohne Stau zwischen Spiez und Interlaken am Morgen und zurück am Abend, denn die unberührte Natur im Berner Oberland ruft.

Alle diese Bedürfnisse müssen meiner Meinung nach respektiert werden. Es soll allen Leuten unbenommen sein, das zu tun, was ihnen wichtig ist. Das heisst auch, dass man respektiert, dass es verschieden Arten von Leben gibt. Wenn man in der Stadt wohnt, hat man alles vor der Tür, muss aber auf Garten und meist auf Natur verzichten und wenn man auf dem Land wohnt, hat man weitere Wege und ist vielfach immer noch auf ein Auto angewiesen. Was mich stört ist, dass man die verschiedenen Lebensarten nicht mehr respektiert. Die Städte riegeln sich immer mehr ab und wollen möglichst keinen Verkehr haben, aber es zeigt sich, dass doch viele noch ein Auto haben, um aufs Land zu fahren.

Ich habe mich immer als typische Agglomerationspflanze bezeichnet. Ich liebe mein Leben auf dem Land, aber ich

könnte nie darauf verzichten, regelmässig zwei bis drei Mal pro Monat in die Stadt zu fahren. Da ich verkehrstechnisch gut wohne, nehme ich meist den Zug, wenn es für mich Sinn macht. Womit ich aber in letzter Zeit ganz aufgehört habe, ist, Sachen in der Stadt zu kaufen, die zu gross sind, um mit dem Zug mitzunehmen, denn als Autofahrer ist man in der Stadt nicht mehr willkommen, auch wenn man einkauft. Darum kaufe ich auch generell weniger in der Stadt ein, auch wenn ich die Atmosphäre liebe. Alles, was ich auch ausserhalb der Stadt bekomme, kaufe ich da ein, wo ich als Kunde auch mit Auto willkommen bin.

Ich denke, es ist wichtig, dass man die gegenseitigen Vorlieben für das Leben respektiert und nicht anderen ihre Situation neidet. Ich denke, es ist auch wichtig, dass man akzeptiert, dass die freie Mobilität Teil unseres Lebens ist und darum auch Auswirkungen hat, denn verzichten darauf wollen wir alle nicht, aber dann dürfen wir nicht erwarten, dass andere darauf verzichten.

Ich lebe ja ausserhalb der Stadt, aber trotzdem in der Nähe einer vielbefahrenen Durchgangsstrasse. Aber für mich stimmt der Rest, darum ist das so O.K.

Mit neidlosen, ländlichen Grüssen, Helene Inserat

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