Clubmagazin ACS Sektion Zürich

Ausgabe 02/2020

SEKTION ACS ZÜRICH

«MEIN FAIBLE FÜR AMERIKANISCHE AUTOS» Lesen Sie in der Rubrik «Altes Eisen rostet nicht», welche Renovationsarbeiten Urs Leimann an seinem Chevrolet Impala vornahm.

JAHRESBERICHT DER ACS SEKTION ZÜRICH Rückblick auf das Jahr 2019.

VERKEHRSUNFÄLLE 2019 Die Anzahl der Unfälle & der Schwerverletzten, gegenüber dem Vorjahr, ist gesunken.

NEIN ZUR VELOSCHNELLROUTENINITIATIVE Im Gespräch erklären zwei Gemeinderäte der FDP, warum ein Nein an der Urne Platz schafft für einen Kompromiss.

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EDITORIAL Sektion Zürich

INHALT 4 Club-Infos

Jahresbericht 2019 Automobil Club

der Schweiz, Sektion Zürich 6 Club-Infos

Die ACS Sektion Zürich im Rückblick 9 Politik & Verkehr

Verkehrsunfälle 2019 12 Politik & Verkehr

Nein zur Veloschnellrouten-Initiative 13 Politik & Verkehr

Versuch Velostrassen 15 Politik & Verkehr

Neuerungen beim JUFALA 19 Dies & Das

Hätten Sie es gewusst?

21 Classics

Die ungenannten Helden 21 Oldtimer-Agenda

April 2020 – Mai 2020 23 Altes Eisen rostet nicht

«Mein Faible für amerikanische Autos» 24 Helenes Gedanken

Nachdenklich

IMPRESSUM Herausgeber ACS Sektion Zürich Forchstrasse 95a CH-8032 Zürich Tel. +41 44 387 75 00 Fax +41 44 387 75 09 www.acszh.ch, info@acszh.ch Inserate Kromer Media Industrie Gexi Karl Roth-Strasse 3 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 62 886 33 41 media@kromerprint.ch

Chefredaktor und Geschäftsführer Lorenz Knecht Redaktion Claudia A. Spitz Beat Walti Druck und Versand Kromer Print AG Industrie Gexi Karl Roth-Strasse 3 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 62 886 33 33

AGENDA ACS ZÜRICH Prüfung gestern – fahren heute 2020 Montag, 28. Mai 2020

Jugendfahrlager 2020 Sonntag, 19. Juli bis Freitag, 24. Juli 2020

Für detaillierte Informationen besuchen Sie unsere Website: www.acszh.ch

GENERALVERSAMMLUNG DER ACS SEKTION ZÜRICH AUF DEN 21. SEPTEMBER 2020 VERSCHOBEN Noch selten hat ein Thema die Welt derart stark bewegt wie das Coronavirus. Wo immer auf der Erdkugel über das krankmachende Virus berichtet wird, herrscht Verunsicherung. Bilder von Geisterstädten wie Rom erreichen uns in diesen Tagen beim Schreiben dieses Editorials. Zweifellos, es geht die Angst um, die Menschen werden in ihrer Freiheit eingeschränkt, die Wirtschaft ist schon arg ins Stottern geraten und niemand weiss so genau, wie es mit diesem Virus weitergeht. Besonders schwer ist bereits die Tourismusbranche und Hotellerie aufgrund der ausbleibenden Gäste betroffen. Ich gehe davon aus, dass die gesamtschweizerische Volkswirtschaft massiv unter dem Coronavirus leiden wird. Eine weltweite Rezession scheint mir unter Anbetracht der Situation nicht mehr ausgeschlossen. Ein Silberstreifen am Horizont ist derzeit noch nicht absehbar, weil die Verunsicherung gross ist und noch kein Medikament gegen das unbekannte Virus existiert. Nicht wenige Personen wollen das Virus als ein kurzfristiges Phänomen möglichst kleinreden, andere – und dazu gehören auch Ärzte – wollen sich nicht auf die Äste rauslassen und gehen eher von einem längeren Zeitraum aus, bis sich die Lage entschärft. In der föderalistischen Schweiz kommt erschwerend hinzu, dass das Coronavirus von Kanton zu Kanton in seiner Gefährlichkeit unterschiedlich beurteilt wird und der Bund bis jetzt nur ganz generelle Empfehlungen an die Bevölkerung weitergibt. Die Hände gründlich mit Seife waschen, mehr Abstand gegenüber anderen Menschen einzunehmen und überfüllte Verkehrsmittel meiden. Der Umgang und die Solidarität mit der älteren Generation sind mehr denn je gefragt, weil Seniorinnen und Senioren besonders vom Virus gefährdet sind. Gerade sie schützen sich vor einer Ansteckung am besten, indem sie Menschengruppen meiden, halt auf ein bereits angekündigtes Geburtstagsfest verzichten oder auf das Herzen ihrer eigenen oder der Enkelkindern vorläufig verzichten. Ich bin zuversichtlich, dass mit der wärmeren Jahreszeit der aggressive Eindringling immer weniger das Immunsystem der

Menschen angreifen kann und so die weitere Verbreitung des Virus abklingen wird.

Die ACS Sektion Zürich des Automobil Club der Schweiz kann sich der geltenden Situation nicht entziehen und trifft ungewohnte Massnahmen, damit die eigenen Mitglieder nicht zu Schaden kommen. Der Vorstand der ACS Sektion Zürich hat aufgrund der Coronavirus-Epidemie bereits anfangs März beschlossen, die ursprünglich für den 27. April 2020 angesagte Generalversammlung auf den Montag, 21. September 2020 zu verschieben. Die ACS Sektion will mit diesem Schritt bewusst Sie als Mitglied nicht unnötigerweise einer Ansteckungsgefahr aussetzen. Die GV soll am Montag, 21. September 2020 uneingeschränkt und wie geplant im Cityparking in Zürich stattfinden. Die Einladung zur ordentlichen Generalversammlung im Herbst erhalten Sie wie gewohnt per Post Ende August des laufenden Jahres. Auf unserer Homepage und in der Clubzeitung halten wir Sie auf dem Laufenden. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.

Neuer Webauftritt der ACS Sektion Zürich Wenn Sie die aktuelle Clubzeitung in der Hand haben, lohnt es sich, den aktuellen Webauftritt der ACS Sektion www.acszh.ch anzuschauen.

Seit einigen Tagen präsentiert sich der Webauftritt des Automobil Club der Schweiz in einem neuen Kleid. Die neue Webseite kommt in einem modernen Design daher, ist besser zu navigieren und informiert Sie noch einfacher und übersichtlicher über die verschiedenen Aktivitäten und Events der ACS Sektion Zürich.

Verfasst am 10. März 2020,

Lorenz Knecht, Direktor

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JAHRESBERICHT 2019 AUTOMOBIL CLUB DER SCHWEIZ, SEKTION ZÜRICH Stadt Zürich Rund 50 Parkplätze weniger an der 43 Zwinglistrasse - Google Maps Bertastrasse Die erneute Einsprache der ACS Sektion Zürich gegen den Parkplatzabbau hat nichts gebracht. Es werden 9 weisse und 40 blaue Parkplätze an der Bertastrasse definitiv abgebaut, damit Velomassnahmen umgesetzt und Bäume gepflanzt werden können. Die ACS Sektion Zürich wollte die privaten Parkplätze für die Anwohner und das Gewerbe an der Bertastrasse erhalten, der Stadtrat erachtet den Parkplatzabbau als gerechtfertigt. Andere Einsprecher forderten mehr öffentliche Veloabstellplätze.

Diese wurden ebenso abgelehnt mit der etwas irritierenden Argumentation des Stadtrates, dass die Veloabstellplätze zu Lasten von Autoparkplätzen gingen, die vom Gewerbe benötigt würden, weil in diesem Perimeter nicht viele private Parkplätze vorzufinden sind! Ein Weiterzug an die nächste Instanz erachten wir dennoch als chancenlos und unverhältnismässig.

auflage für diesen Strassenabschnitt er- den E-Bikes ist eine starke Zunahme um 32 neut ausgeschrieben werden. Der ACS Zü- schwerverletzte oder gar getötete Persorich hat erneut Einsprachehttps://www.google.com/maps/place/Langstrasse,+Zürich/@47.3790624,... eingereicht und nen zu verzeichnen. 60 Prozent aller ist erstaunt, dass die Stadt den Mehrver- schweren Velounfälle sind selbstverschulkehr auf den Umfahrungsrouten erst jetzt det. Bisher waren es vor allem bikefahrenzur Kenntnis nimmt. de Seniorinnen und Senioren, die verunglückten. 2019 haben die Unfälle mit schweren Verunfallten in allen Altersklassen zugenommen.

Grüne und GLP gewinnen, Bürgerliche verlieren

43 Zwinglistrasse – © 2018 Google Maps

Kanton Zürich Unfälle mit E-Bikes nehmen weiter zu Die Unfallstatistik 2019 des Kantons Zürich – inklusive den Städten Zürich und Winterthur – zeigt gegenüber 2018 eine Abnahme bei den polizeilich registrierten Gesamtunfallzahlen von insgesamt 16 247 Fällen. Die Zahl der Schwerverletzten ist von 626 auf 565, diejenigen der Toten von 33 auf 24 gegenüber dem Vorjahr gesunken. Verglichen mit dem Fünfjahresmittel 2014–2018 sind die schweren Unfälle 2019 in allen Kategorien rückläufig. Einzig bei

Die Diskussion um die Klimaerwärmung hat die Kantons- und Regierungsratswahl im Kanton Zürich dominiert. Bei den Regierungsratswahlen schafft es Martin Neukom von den Grünen. Thomas Vogel, der als FDP-Kandidat angetreten ist, schafft zwar das absolute Mehr, scheidet aber überraschend als überzählig aus. Die FDP verliert zum ersten Mal ihren zweiten Sitz im Kanton. Neu in den Regierungsrat wird Nathalie Rickli SVP gewählt. Im Kantonsrat verlieren die bürgerlichen Parteien ihre Vormachtstellung. Sie verlieren zusammen 12 Sitze. Die Grünen und Grünliberalen sind die Gewinner und holen je neuen Sitze. Die BDP ist aufgrund der 5-Prozent-Hürde nicht mehr im Kantonsrat vertreten. Im Parlament sind neu 71 oder 39,4 Prozent Frauen vertreten.

Erneute Einsprache gegen Tagfahrverbot an der Langstrasse Die Langstrasse soll zwischen der Stauffacher- und Dienerstrasse unter dem Titel «Verkehrsarme Langstrasse» saniert werden. Die neue Verkehrsplanung will den Verkehr während der Tagfahrsper1 von 3 rung über die Stauffacherstrasse, Ankerstrasse, Kanonengasse und die Lagerstrasse abwickeln. In seiner Einsprache hat der ACS Zürich wegen dem Tagfahrverbot den Mehrverkehr auf der Umfahrungsroute bemängelt. Der Stadtrat will neu wegen einer weiteren Einsprache die Kanonengasse mit Tempo 30 lärmsanieren und mit dem Abbau von Parkplätzen den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit verbessern.

Aufgrund der Anpassungen muss die Plan-

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Gemeinsames Monitoring zu Tempo 30 von Stadt und Kanton Zürich Kaum ein anderes Thema wie die Temporeduktion auf 30 km/h wird in der Stadt Zürich derart heftig diskutiert. Um die sehr oft emotional geführte Diskussion zu versachlichen, führt die Stadt zusammen mit dem Kanton eine umfassende Wirkungskontrolle durch. Auf neun Strecken in der Stadt wird die Wirkung von Tempo 30 geprüft. Untersucht werden soll etwa, wie sich die Temporeduktion auf den Lärm auswirkt, ob sich die Reisezeit des Individualverkehrs verändert, ob Ausweichverkehr entsteht und ob sich Verzögerungen für den öffentlichen Verkehr ergeben. Die Auswertung steht noch aus.

Bund Verkehrsunfallstatistik Schweiz – Strassenverkehr immer sicherer Im ersten Halbjahr 2019 sind im Strassenverkehr massiv weniger Personen ums Leben gekommen. Laut der Verkehrsunfallstatistik sind 75 Personen im Strassenverkehr tödlich verunglückt, 2018 waren es noch 102. Dies bedeutet einen neuen Tiefstand. Besonders gross ist der Rückgang bei den Personen, die mit Autos tödlich verunfallten. Die Getöteten gingen von 42 auf 22 zurück, sowohl bei den Selbstund Schleuderunfällen als auch bei Frontalkollisionen. Bei den Töfffahrern haben mit 11 tödlichen Unfällen (Vorjahr 21) ebenfalls weniger Menschen ihr Leben verloren: Einzig die Unfälle mit E-Bikes haben

von 4 auf 7 Personen zugenommen und weisen eine negative Bilanz auf.

Mehr Neuwagen und weiteres Wachstum des Fahrzeugbestands

Ob Zürich «autofrei» wird, dürfte an der Urne entschieden werden

2019 sind in der Schweiz und in Liechtenstein 312 902 oder gegenüber dem Vorjahr 4,0 Prozent mehr Personenwagen in Verkehr gesetzt worden. Der Gesamtbestand der Personenautos in der Schweiz ist gegenüber dem Vorjahr wie die Jahre zuvor gewachsen. Er liegt bei insgesamt bei 4 623 952 Personenwagen, das entspricht einer Zunahme von gut 0,5 Prozent. Die reinen benzinbetriebenen Autos haben mit rund 2 Prozent nur leicht zugenommen, die Dieselfahrzeuge sind hingegen bei den Neuzulassungen mit rund 12 Prozent massiv zurückgegangen.

Der Zürcher Stadtrat hat eine Initiative der Jungsozialisten JUSO für ungültig erklärt, nachdem der Gemeinderat die Initiative mit 75 zu 48 Stimmen für gültig erklärt hat. Einem Rekurs der ACS Zürich und der Wirtschaftsverbände hat der Bezirksrat Recht gegeben, weil auch er der Meinung war, dass die Initiative gegen übergeordnetes Recht verstosse. Nicht so das Verwaltungsgericht, das über die erneute Beschwerde von Gemeinderat und JUSO urteilen musste und zum Schluss gekommen ist, dass die Initiative zu Unrecht für ungültig erklärt worden ist. Der ACS Zürich und Wirtschaftsverbände haben den Entscheid des Verwaltungsgerichts an das Bundesgericht weitergezogen.

Galgenbucktunnel entlastet Neuhausen Nach acht Jahren Bauzeit wurde am 6. Dezember 2020 der Galgenbucktunnel in Schaffhausen für den Verkehr freigegeben. Der Tunnel mit einer Länge von 1,138 Kilometern bringt das Klettgau näher an die Stadt Schaffhausen und entlastet Neuhausen vom Durchgangsverkehr. Seit der Eröffnung der A4-Stadttangente nahm der Verkehr in Neuhausen ständig zu. Zuletzt passierten mehr als 25 000 Fahrzeuge täglich die Gemeinde auf dem Weg zum Autobahn-Anschluss Schaffhausen Süd und davon weg.

Alternative Antriebe nehmen stark zu Die Hybridfahrzeuge steigerten ihre Immatrikulationen von Neuwagen um über 70 Prozent auf 26 376 neue Einheiten.

Die neu zugelassenen reinen Stromer mit 13 165 Fahrzeugen haben sich gegenüber dem Vorjahr mit 144 Prozent mehr als verdoppelt. Der Anteil der Hyrid-Fahrzeuge am Gesamtbestand der Personenwagen stieg im Berichtsjahr von 1,7 auf 2,1 Prozent, jener der reinen Elektrofahrzeuge von 0,4 auf 0,6 Prozent. Am meisten reine Elektrofahrzeuge sind mit 1,4 Prozent auf den Strassen im Kanton Zug unterwegs.

Die Elektrofahrzeuge im Kanton Zürich liegen bei knapp einem Prozent von allen Personenwagen.

Skoda Octavia kann sich behaupten Skoda vor VW können die Neuzulassungen von Personenwagen 2019 in der Schweiz nach Marken kurz zusammengefasst werden. Das Modell Skoda Octavia wurde 2019 9280 Mal verkauft und führt die Modellpalette an. Der VW Tiguan ist mit 7018 verkauften Einheiten auf dem 2. Platz. Der 3. Platz geht an VW Golf, er wird 6596 Mal ausgeliefert.

Lewis Hamilton entscheidet Formel 1 einmal mehr für sich Lewis Hamilton ist Formel-1-Weltmeister der Saison 2019. Dem Mercedes-Piloten reichte beim Grossen Preis der USA in Austin ein zweiter Platz, um sich zwei Rennen vor Ende der Saison zum sechsten Mal krönen zu lassen. Der Brite hat damit Juan Manuel Fangio überholt und ist nun hinter Michael Schumacher der zweiterfolgreichste Fahrer der Formel-1Geschichte ...

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DIE ACS SEKTION ZÜRICH IM RÜCKBLICK Sehr geehrte Clubmitglieder Die ACS Sektion Zürich kann auf ein ansprechendes Jahresergebnis zurückblicken mit einem positiven Jahresabschluss.Die durch die Allianz vermittelten ACS Neumitgliedschaften konnten gegenüber dem Vorjahr verdoppelt werden und einmal mehr hat sich die ACS Sektion Zürich stark für die städtische und kantonale Verkehrspolitik engagiert.

Die Zusammenarbeit mit dem Versicherer Allianz und dem Automobil Club steht im zweiten Jahr und ist bei den Mitgliedern gut aufgenommen worden. Die ACS Notfallzentrale für die Pannen- und AssistanceFälle funktioniert sehr gut und ist rund um die Uhr für die Mitglieder erreichbar. Die Neuvermittlungen von ACS Mitgliedschaften durch die Allianz liegen bereits doppelt so hoch wie im ersten Jahr der Zusammenarbeit. Trotzdem ist die Mitgliederzahl der ACS Sektion Zürich im Berichtsjahr noch rückläufig. Per 31.12.2019 zählt die ACS Sektion Zürich als grösste Sektion des Automobil Clubs der Schweiz 21 000 Mitglieder, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 1,8 Prozent oder 705 Mitgliedern entspricht. Im Berichtsjahr haben erneut unzählige Schulungen über die ACS Produkte bei den Allianz Generalagenturen im Kanton Zürich stattgefunden. Wir sind zuversichtlich, an das Mitgliederwachstum der Vorjahre anknüpfen zu können. Die Vorzeichen stehen gut, denn ACS Mitglieder profitieren bei der Allianz von 10 Prozent Ermässigungen auf Motorfahrzeug-, Hausratversicherung und ebenso auf Verkehrsund Privatrechtsschutz-Policen.

Für den Abstimmungskampf über das Rosengartentram und den Rosengartentunnel haben sich Ruth Enzler, Präsidentin der ACS Sektion Zürich, und Peter Anderegg, Präsident der Interessengemeinschaft öffentlicher Verkehr IGöV, im Co-Präsidium des Pro-Komitees für die Gesamtverkehrsvorlage Rosengarten zusammengeschlossen. Dem ACS Zürich war es ein Anliegen, mit dem Rosengartentram die wachsende Mobilitätsnachfrage durch das Bevölkerungswachstum in Zürich Nord und Zürich West bzw. Süd mit dem ÖV aufzufangen und die täglich über 50 000 Autos am Rosengarten in einem Tunnel zu führen. Das Spezialgesetz und der Rahmenkredit wurden zum Erstaunen sowohl von den Befürwortern als auch den Gegnern wuchtig mit je rund 63% Nein-Stimmen abgelehnt. Der ACS bedauert das Nein für eine sinnvolle Gesamtverkehrslösung und geht davon aus, dass damit am Rosengarten für lange Zeit keine befriedigende Lösung gefunden werden kann.

Die Anliegen der Automobilisten haben derzeit einen schweren Stand. Die rot-grüne Politik fordert den ACS Zürich stark. Wir setzen uns jedoch weiterhin unermüdlich für die Anliegen der Autofahrer ein. Als Mobilitätsclub meinen wir, dass sinnvolle Gesamtinfrastrukturprojekte zu realisieren auch heute noch wichtig sind. Wir setzen uns für sinnvolle Strassenvorhaben ein, wissen aber auch, dass die Zunahme der Mobilität in den dicht besiedelten Gebieten vor allem durch den öffentlichen Verkehr aufgefangen werden müssen.

Wegen falscher Anschuldigung gegen den ehemaligen Präsidenten des ACS Schweiz müssen sich die Präsidentin und der Geschäftsführer der ACS Sektion Zürich sowie der Präsident der ACS Sektion Graubünden vor dem Bezirksgericht Zürich verantworten. Dieses verurteilt die drei Beschuldigten erstinstanzlich zu einer bedingten Geldstrafe und einer Busse. Die Verurteilten erklären Berufung ans Obergericht Zürich. Der geschäftsleitende Ausschuss des ACS Sektion Zürich unterstützt dieses Vorgehen ausdrücklich.

Nachdem im Vorjahr der ACS mit dem 2. Jahr KV-Lehrling AG gute Erfahrung gemacht hat, ist mit Dion Maliqi ein Lernender im 1. Lehrjahr zu uns gestossen und hat den Vorgänger abgelöst. Dion Maliqi absolviert als KV-Lernender seine Lehre bei der Win-

terthurer Lehrlingsfirma Klever AG, die Jugendlichen die Möglichkeit gibt, während ihrer Ausbildungszeit verschiedene Unternehmen und Geschäftsbereiche während einem Jahr kennenzulernen.

Die Verkehrspolitik hat im Berichtsjahr bei der ACS Sektion Zürich erneut eine zentrale Rolle eingenommen. Es wurden zahlreiche Vernehmlassungen verfasst und Einsprachen eingereicht, die sich gegen den Abbau von Parkplätzen, die Errichtung von unnötigen Kaphaltestellen oder ganz generell gegen die zunehmende Verunmöglichung, mit dem Auto die Stadt zu erreichen, richten. Der ACS Vorstand hat das umfangreiche Positionspapier rund um das Thema des motorisierten Individualverkehrs im Kanton Zürich und die Städte Winterthur und Zürich überarbeitet und aktualisiert.

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Die beiden weit über den Kanton Zürich hinaus bekannten Oldtimer-Veranstaltungen Dolder Classic und Concours d’Elégance haben erneut viele Besucherinnen und Besucher begeistert. Die Oldtimer-Veranstaltung auf dem Bürkliplatz von Mitte August profitierte von grossem Wetterglück, nachdem es am Vortag bei sehr kühlen Temperaturen wie aus Kübeln goss, fand die Veranstaltung bei schönem Wetter und entsprechend grossem Zuschauerinteresse statt.

Zum Höhepunkt der vom ACS Zürich organisierten Anlässe zählten die Schwimmautos aus den Sechziger-Jahren, die anlässlich des Züri Fäschts vom 5. bis 7. Juli im Zürichsee unterwegs waren. Nebst Showfahrten wurden auch Publikumsfahrten angeboten. Weil die Schwimmfahrzeuge für die Schweizer Seen normalerweise keine Zulassung haben, war der Publikumsaufmarsch entsprechend gross. Die raren Schwimmautos stammen von Liebhabern, welche für das Züri Fäscht aus der Schweiz, Deutschland und Frankreich angereist sind.

Die positive Teilnehmerentwicklung für das Jugendfahrlager JUFALA hält weiter an: Gegenüber dem Vorjahr war das Jugendfahrlager der ACS Sektion Zürich ausgebucht. Die Gründe dafür dürften vor allem darin liegen, dass bereits im zweiten Jahr nicht nur der Nothelferkurs, sondern neu auch die Theorieprüfung abgelegt werden kann. Im Berichtsjahr haben alle Jugendlichen – ausser einer Person – die Theorieprüfung erfolgreich bestanden.

Der halbtägige Fahrkurs «Prüfung gestern – fahren heute», der die ACS Sektion Zürich zusammen mit der Stadtpolizei und dem Fahrtrainingscenter Drive Z auf dem Flughafengelände in Dübendorf durchführt, hat über 200 Personen angesprochen.

Der Fahrkurs ist ein sehr beliebtes Fahrtraining für Personen, die schon lange im Besitz des Führerscheins sind und sich sowohl theoretisch und praktisch auf dem neusten

Stand halten wollen – damit sie in Zukunft mit ihrem Auto noch sicherer unterwegs sind.

Auch im 2019 durfte die ACS Sektion Zürich wieder im Elsass auf dem Circuit Anneau du Rhin zu Gast sein. Bei schönem und mildem Spätsommer-Wetter haben am 31. August 2019 rund 160 Teilnehmer unfallfrei und diszipliniert um die schnellsten Rundenzeiten gekämpft. Nebst den immer wieder seit Jahren treuen Fahrerinnen und Fahrern der Kategorien L1–L4 sowie den vielen verschiedenen Markenpokalen wie der Abarth Trofeo Slalom, Lotus V6 Cup Suisse, der Porsche Slalom Cup, die Porsche Drivers Challenge und den Swiss Corvette Club International hat sich der ACS über die vielen Teilnehmer aus dem Suzuki Swiss Racing Cup gefreut, welche am Start waren, obwohl der ACS Slalom in Anneau du Rhin zum offiziellen Meisterschaftskalender der Suzuki-Meisterschaft zählte. Das nächste Rennen findet am 29. August 2020 erneut in Anneau du Rhin statt.

Die Auskünfte beim gesamtschweizerischen Technischen Dienst, der von der ACS Sektion Zürich betreut wird, haben gegenüber dem Vorjahr leicht abgenommen. Die meisten Anfragen drehten sich um den Kauf von Fahrzeugen, knapp gefolgt von allgemeinen technischen Auskünften. Zusätzlich sind Fragen rund um die Elektromobilität im Trend.

Persönliches Dankeschön An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die sich für den ACS Zürich im Berichtsjahr eingesetzt haben. Allen voran die Präsidentin, die Ausschuss- und Vorstandsmitglieder, Mitarbeitenden, Kommissionen und alle diejenigen, welche den Club tatkräftig unterstützen und sich ehrenamtlich für ihn einsetzen. Der Dank richtet sich auch an die Sponsoren, Gönner und die vielen langjährigen ACS Mitglieder, welche den ACS Sektion Zürich mit seinen Dienstleistungen erst ermöglichen.

Lorenz Knecht, Direktor

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

VERKEHRSUNFÄLLE 2019 Insgesamt gab es im Kanton Zürich 16 247 Unfälle auf den Strassen. Das sind 255 weniger als 2018. Auch die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten ging wieder zurück, 24 Menschen verloren ihr Leben und 547 zogen sich schwere Verletzungen zu.

Nachdem die Verkehrstoten 2018 deutlich höher waren als der Durchschnitt der letzten Jahre, gingen sie 2019 wieder zurück von 33 auf 24. Dasselbe passierte mit der Anzahl der Schwerverletzten, 2018 waren es 626 und 2019 «nur» 572. Damit ist man wieder nahe am langjährigen Mittel. Unbestritten ist es immer noch so, dass jeder Unfall viel Schmerz und Leid bringt. Wenn man aber sieht, dass 1971 bei viel weniger Verkehr 271 Tote zu beklagen waren, muss man sagen, dass doch grosse Fortschritte erzielt wurden. Zu denken gibt, dass 13 Tote bei Unfällen mit Zweirädern passierten, 6 mit Motorrädern, 1 mit Motorfahrrädern, 2 mit E-Bikes und 4 mit Fahrrädern. Sechs Fussgänger verloren ihr Leben, davon vier auf Fussgängerstreifen. Dazu kommen 3 tödlich Verletzte mit Personenwagen und 2 andere, zum Beispiel Tierunfall.

Bei den Schwerverletzten waren die Fahrräder 171 die grösste Gruppe vor den Motorrädern. Trotz dem Rückgang der Schwerverletzten verzeichnete eine Kategorie eine Zunahme, diejenige der E-Bikes. Die Zahl der Schwerverletzten hat sich dort in den letzten zwei Jahren verdoppelt.

Auffällig ist, dass die Gesamtzahl der Unfälle seit 2013 doch wieder um 3 000 angestiegen ist, es ist aber auch zu beachten, dass die Zahl der Verkehrsteilnehmer auf der Strasse entsprechend angestiegen ist.

Unfalltypen und Ursachen Mit Abstand die meistern Vorfälle wurden in der Kategorie Schleuder- und Selbstunfälle registriert, insgesamt 4310. Sie waren verantwortlich für 11 der 24 Getöteten.

An zweiter Stelle standen die Parkierunfälle vor den Auffahrunfällen, zusammen über 5000. Überholunfälle und Fahrstreifenwechsel sorgten für 1281 Meldungen mit einem Verstorbenen. Betroffen macht, dass beim Überqueren der Fahrbahn vier Menschen starben und bei 60 Unfällen auf Fussgängerstreifen deren sechs ums Leben kamen.

Wie schon letztes Jahr geschahen die meisten Unfälle auf Nebenstrassen innerorts, insgesamt über 7000 der rund 16 000.

Danach folgten Unfälle auf Hauptstrassen mit rund 4000, gefolgt von den Autobahnen mit rund 2200. Einmal mehr zeigt es sich, dass nicht primär die hohen Geschwindigkei-

ten für Unfälle sorgen, denn über die Hälfte aller Fälle wurden bei erlaubten 50 km/h registriert. Rund 2500 gab es bei 30 und 2200 bei 80. Die Höchstgeschwindigkeit von 120 sorgte für etwas über 400 Unfälle.

Diese Zahlen werfen Fragen auf: Warum sind auf den Autobahnen bei 120 relativ wenige Unfälle zu verzeichnen? Warum gibt es im Bereich 50 km/h so viele Unfälle? Sicher sind da die meisten Fahrzeuge unterwegs, aber mir reicht das nicht als abschliessende Antwort. Dasselbe gilt für die Zahlen bei Tempo 30. Wird da zu schnell gefahren oder verleitet die tiefe Geschwindigkeit zu Unaufmerksamkeit? Die Antwort darauf steht nicht explizit in der Statistik, Ansätze dazu schon.

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

Ursachen Auch dazu macht die Statistik Aussagen. Über 12 000 Unfälle gehen unter den Begriff Fahren. Die grösste Kategorie in dieser Gruppe ist Unaufmerksamkeit und Ablenkung mit gut 4600, gefolgt von denjenigen, die mit Fahren bezeichnet werden, was nicht näher definiert ist und 3700 ausmachen. Auch der Bereich Vortritt sorgt für rund 1800 Vorfälle. Fast 900 Fälle sind auf den Zustand der Personen zurückzuführen, aber lediglich bei rund 200 ist der Zustand des Fahrzeuges der Auslöser. Bei über 2000 Fällen konnte die Ursache nicht eruiert werden.

Das zeigt doch einmal mehr, wie wichtig es ist, sich hinter dem Steuer ausschliesslich auf das Fahren zu konzentrieren. Ich denke alle Massnahmen, die bei der Ausrüstung der Fahrzeuge und für die Sicherheit der Strassen getroffen wurden, haben dazu beigetragen, die Unfälle zu reduzieren und die Folgen zu mindern.

An einer Generalversammlung des ACS antwortete der Neuropsychologe Professor Dr. Lutz Jäncke auf die Frage, ob unser Hirn dem heutigen Verkehr noch gewachsen ist, Folgendes: «Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Autos immer besser werden.

Weil die Autos immer besser werden, können sie viele Unzulänglichkeiten unseres Gehirns ausgleichen. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass mit dem zunehmenden Verkehr auf Autobahnen und in Städten es immer schwieriger wird sich zurechtzufinden. Ich bin sogar der Überzeugung, dass Signale, Verkehrsschilder, Verkehrsregeln oder die in der Schweiz immer zahlreicher 10

werdenden Blitzgeräte dazu führen, dass die Menschen sehr kontrolliert autofahren und zeitweise überkonzentriert sind.»

Zum Thema Ablenkung sagte er damals Folgendes: «Am stärksten lenken den Autofahrer Gespräche ab. Das Bemerkenswerte ist, dass während des Hörens von Texten die Hirngebiete, die eigentlich für das Steuern spezialisiert sind, in der Aktivität abnehmen, weil unsere Gesamtkapazität beschränkt ist. Übrigens, beim Zuhören am Mobiltelefon passiert das Gleiche, der Unterschied zwischen Freisprechanlage und Gerät am Ohr ist lediglich die Spurtreue, die bei der Freisprechanlage bedeutend besser ist. Auch

Professor Dr. Lutz Jäncke an der GV des ACS

konzentriertes Radiohören hat denselben Effekt.»

Unfälle wann und wer?

Die Unfallzahlen verteilen sich einigermassen regelmässig auf die Monate. Am tiefsten waren sie im Februar und am höchsten im Juni.

Keine Überraschung gab es bei den Wochentagen. Der Freitag war der unfallträchtigste vor dem Donnerstag, und am Sonntag waren die Zahlen am tiefsten.

Auch bei den Tageszeiten wundert sich niemand, dass zwischen 17 und 18 Uhr am meisten passiert. Ein Ausdruck der heutigen 24-Stunden-Gesellschaft ist die Tatsache, dass es auch in der ruhigsten Stunde zwischen 3 und 4 Uhr früh 2019 100 Unfälle gab.

Am meisten Unfälle verursachte die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen, danach folgte die Gruppe 20 bis 29. 96 betrafen Kinder bis 9 Jahre und 171 Senioren ab 80.

Hier zum Schluss noch die Antwort von Professor Jäncke, wie man sich «autofit» erhalten kann: «Ein wichtiger Aspekt ist natürlich Übung, um die spezifischen Situationen zu trainieren. Das sind vor allem Situationen, die sehr viel Aufmerksamkeit erfordern und in denen sehr viele Reize auf einmal verarbeitet werden müssen.» Eine Möglichkeit dazu sind sicher die Kurse «Prüfung gestern – fahren heute», die unter der Mitwirkung des ACS Zürich durchgeführt werden.

Text Claudia A. Spitz

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Prüfung gestern Fahren heute 2020

«Der Kurs war sehr lehrreich und hat Spass gemacht.» www.stadtpolizei.ch/praevention

Seit Ihrer Fahrprüfung haben sich nicht nur die Autos und Strassen verändert, sondern auch Fahrtechniken und Verkehrsvorschriften.

Mit unserem Kurs bringen wir Sie theoretisch und praktisch auf den neusten Stand – damit Sie in Zukunft mit Ihrem Auto noch sicherer unterwegs sind.

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- Die Versicherung ist Sache der Teilnehmer/innen.

- Der Kurs findet im Zürcher Trainings-Center Drive Z statt, Überlandstrasse 299, 8600 Dübendorf Sie haben noch Fragen?

Wir sind gerne für Sie da.

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Ihre Anmeldung Donnerstag, 23. April 2020 Montag, 28. Mai 2020

Vormittag: 08.15 - 12.00 Vormittag: 08.15 - 12.00

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Vorname: _________________________ Nachname:___________________________________ Adresse: __________________________ PLZ, Ort: _________________________________ Telefon:_____________________________________________________________________ ACS/ TCS Nr.:_______________________ Datum:____________________________Unterschrift:_______________________________ Anmeldungen an: ACS Sektion Zürich, Forchstrasse 95, 8032 Zürich oder per E-Mail: info@acszh.ch oder Online auf: acszh.ch ACS_Zuerich_02-2020.indd 11

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

NEIN ZUR VELOSCHNELLROUTEN-INITIATIVE SCHAFFT PLATZ FÜR SINNVOLLE LÖSUNGEN Zürich braucht eine sichere und leistungsfähige Veloinfrastruktur. Die Volksinitiative «sichere Velorouten für Zürich» ist jedoch kompromisslos und nimmt keine Rücksicht auf andere. Im Gespräch erklären zwei Gemeinderäte der FDP, warum ein Nein an der Urne Platz schafft für einen Kompromiss.

Raphaël Tschanz: Dieses Risiko besteht tatsächlich. Wenn die Velos in der Regel Vortritt haben, wird das hohe Tempo auf solchen Strecken zu einer Gefahr.

Anstatt das Nebeneinander zu fördern, werden so schwächere Verkehrsteilnehmende wie ältere Menschen oder Kinder auf dem Schulweg gefährdet. Die strikte Vorgabe der Initiative mit den 50 Kilometern in sternförmiger Anordnung verunmöglicht eine ausgewogene Lösung zur Verbesserung der Veloinfrastruktur.

Dominique Zygmont

Dominique Zygmont: Am 17. Mai stimmen wir über die Volksinitiative «Sichere Velorouten für Zürich» ab. Kannst du erklären, worum es geht?

Raphaël Tschanz: Die Initiative fordert den Bau von 50 Kilometern Veloschnellrouten. Das heisst, es müsste ein sternförmiges Netz von Strassen geschaffen werden, welches fast nur von Fahrradfahrenden benutzt werden dürften. Wenn man auf diesen Veloschnellstrassen an eine Kreuzung käme, hätte man «in der Regel» Vortritt.

Dominique Zygmont: Ich bin dafür, dass wir die Zürcher Velowege sicherer machen und diese dafür durchgehend sein müssen. Das Bundesamt für Strassen ASTRA hat aber in einem Pilotversuch gezeigt, dass solche Veloschnellstrassen die Erwartungen nicht erfüllen. Darin wurde kein eindeutiger Nutzen für die Veloförderung, den Velokomfort oder die Velosicherheit nachgewiesen. Stattdessen befürchte ich, dass die Gefahren eher steigen als sinken.

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Dominique Zygmont: Die Bevölkerung in der Stadt wächst weiter, der Raum bleibt gleich. Die Aufgabe der Stadt müsste sein, den knappen Platz sorgfältig aufzuteilen und nicht mit der Brechstange die Stadt umzubauen. Ich vermisse dahingehend die Rücksicht auf die Anwohnerinnen und Anwohner solcher Veloschnellrouten. Sie müssen sich nicht nur mit der Baustelle abfinden, sondern auch mit der Einschränkung ihrer Zufahrt und der neuen Verkehrssituation vor ihrer Haustüre.

Gegenvorschlag der FDP hätte bedarfsgerechtes Netz geschaffen Raphaël Tschanz: In der FDP haben wir diskutiert, wie wir uns zur Volksinitiative stellen. Wir sind für eine Verbesserung der Veloinfrastruktur. Kannst du erzählen, wie es zum Gegenvorschlag im Gemeinderat gekommen ist?

Dominique Zygmont: Wir wollten nicht einfach gegen die Initiative sein, ohne einen Kompromiss aufzuzeigen.

Deshalb haben wir im Gemeinderat einen Gegenvorschlag eingereicht. Dieser hätte ein bedarfsgerechtes Netz an Veloschnellrouten geschaffen und dafür auf die Vorgabe von 50 Kilometern Länge verzichtet. Wegfallende Parkplätze wären in nützlicher Distanz kompensiert worden. Die Stadt hätte auf Fussgängerinnen und Fussgänger explizit Rücksicht nehmen müssen, etwa bei der Vortrittsregelung. Wie hast du die Debatte erlebt?

Raphaël Tschanz

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

Raphaël Tschanz: Leider gar nicht konstruktiv. Es wurde schnell klar, dass die Velolobby und ihre Vertreter auf der links-grünen Seite nicht auf unsere Argumente eingehen. Man wollte um jeden Preis an der übertriebenen Maximalvariante der Initiative festhalten. Die SVP zeigte wie üblich kein Interesse an einer besseren Veloinfrastruktur. Als Folge davon kann das Volk nicht über den Gegenvorschlag abstimmen, sondern nur über die Initiative.

Dominique Zygmont: Ich sehe es gleich. Die Gegenseite hat keine Kompromissbereitschaft gezeigt. Dabei hätte unser Gegenvorschlag zu einer ausgewogenen Lösung geführt. Es wären Veloschnellrouten entstanden, aber nicht rücksichtslos und einseitig. Meine Schlussfolgerung daraus: Der Mehrheit des linken Gemeinderates hat kein Gehör für die Interessen der Fussgängerinnen und Fussgänger, Anwohnenden in den Quartieren und schwächeren Verkehrsteilnehmenden.

Raphaël Tschanz: Deshalb bleibt uns jetzt nur, für ein Nein an der Urne zu kämpfen. Dies ist kein Nein zu einer besseren Fahrradinfrastruktur, sondern ein Türöffner für bessere Lösungen. Übertriebene Maximalforderungen haben in der Stadt Zürich im wahrsten Sinne des Wortes keinen Platz. Wir rufen Sie deshalb auf: Stimmen Sie Nein und setzen Sie sich ein für einen Kompromiss.

Raphaël Tschanz (1974) ist leidenschaftlicher Velofahrer und Gemeinderat der FDP aus dem Kreis 3.

Seit 2014 im Rat, setzt er sich regelmässig für die Anliegen der Zweiräder ein.

Beruflich ist der diplomierte Ökonom stellvertretender Geschäftsführer der Stiftung Switzerland Innovation.

Dominique Zygmont (1980) nutzt das Velo in der Freizeit und im Sharing-Modell in der Stadt.

Er vertritt seit Sommer 2019 den Kreis 7+8 im Gemeinderat und ist Mitglied der Verkehrskommission.

Der zweifache Familienvater arbeitet als Ressortleiter beim Verband der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, Swissmem.

VERSUCH VELOSTRASSEN

Dieses Schild signalisierte die Velostrassen im Versuch

2016/17 wurde in verschiedenen Städten ein Versuch mit Velostrassen durchgeführt. In Zürich wurden dazu zwei Routen als solche ausgeschildert: Scheuchzerstrasse zwischen Irchel- und Sonneggstrasse mit einem Unterbruch zwischen Rösli- und Riedtlistrasse sowie die Affolter-/Zeglistrasse zwischen Birch- und Binzmühlestrasse. Beide Strecken liegen in einer Zone 30.

Bei diesem Pilotversuch wurde vom obligatorischen Rechtsvortritt abgewichen, um die Sicherheit und den Komfort der Radfahrenden zu erhöhen. Die Strecken wurden speziell signalisiert.

Die Stadt war von der Idee überzeugt und hat von den Velostrassen geschwärmt.

Ganz anders sah es das ASTRA nach der Auswertung des Versuchs. In einem 200-seitigen Dokument wurde der Versuch akribisch erfasst.

Darin hiess es: «Aufgrund der Ergebnisse kann kein eindeutiger Schluss zur Zweckmässigkeit von Velostrassen gezogen werden.» Insgesamt hatte man weder einen klaren Nutzen noch negative Auswirkungen von Velostrassen feststellen können. Die Sadt Zürich bezeichnete die Velostrassen schon damals als «Mosaikstein in der Veloverkehrsförderung» und es war für die Stadt nicht nachvollziehbar, dass der Bund sich gegen eine Einführung sträubt.

Die SP entschied trotz der Ergebnisse und der Einschätzung aus Bern an ihrer Initiative für 50 Kilometer autofreie Velorouten festzuhalten.

Text Claudia A. Spitz

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POLITIK & VERKEHR Sektion Zürich

NEUERUNGEN BEIM JUFALA Teilnahme bereits ab 16 Jahren Da der Bundesrat beschlossen hat, dass unter 20-Jährige neu eine Lernphase von 12 Monaten durchlaufen müssen. Bevor sie die praktische Fahrprüfung ablegen können, kann der Lernfahrausweis schon mit 17 beantragt werden, damit die Prüfung nach wie vor mit 18 abgelegt werden kann.

Darum kann dieses Jahr schon mit 16 Jahren am JUFALA teilgenommen werden.

Die 10 Lektionen für jeden Teilnehmer werden mit geprüften Fahrlehrern absolviert und auf einem grossen, abgesperrten Platz durchgeführt. Es geht dabei nicht darum, viele Kilometer zu absolvieren, sondern das korrekte Handling eines Fahrzeuges zu erlernen und Zeit zu haben, eigene Erfahrungen bei den verschiedenen Fahrmanövern zu sammeln. Es ist so genug Zeit vorhanden, die verschiedenen Fahrzeuge genau kennenzulernen und die verschiedenen Fahrmanöver wie Rückwärtsfahren oder seitwärts Parkieren vertieft zu üben.

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Auch in den Theoriestunden wird intensiv gearbeitet, denn es besteht am Schluss des Kurses die Möglichkeit, die Theorieprüfung zu absolvieren.

Der Nothelferkurs kann im Rahmen dieser Woche bestanden werden und auch der Sehtest wird angeboten.

Das ganze Lager steht unter der Führung eines erfahrenen Leiters und die Erfahrung zeigt, dass sich die Jugendlichen sehr diszipliniert und verantwortungsbewusst verhalten.

Untergebracht sind die Teilnehmenden im Hotel Bruggmann in den Flumserbergen in Zweierzimmern mit Dusche und Fernseher, beides wird sehr geschätzt. Auch alle Mahlzeiten werden im Hotel eingenommen.

Weitere Informationen: ACS Sektion Zürich, Forchstrasse 95, 8032 Zürich, www.asczh.ch 044 387 75 00, info@acszh.ch

Jugendfahrlager JUFALA - Autofahren mit 16 10 Fahrstunden , Theorieprüfung und Nothelferkurs bietet das Jugendfahrlager der ACS Sektion Zürich für Jugendliche ab 16 Jahren.

So. 19. bis Fr. 24. Juli 2020, Flumserbergen www.acszh.ch

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Wie verhält man sich korrekt?

Auch wenn man als Autofahrer die Fahrprüfung bestanden hat und seine Kenntnisse immer wieder aufgefrischt und erweitert hat, gibt es immer wieder Situationen, in denen wir uns fragen, wie man sich korrekt verhält.

Was muss man beachten, wenn man mit einer Person mit Lernfahrausweis unterwegs ist?

Begleitpersonen von Lernfahrenden müssen das 23. Altersjahr erreicht haben und seit mindestens drei Jahren im Besitz des entsprechenden Führerausweises sein. Die Handbremse des Fahrzeuges muss vom Beifahrersitz aus erreichbar sein. Für Lernende und Begleiter gilt ein Alkoholverbot und das Fahrzeug muss mit dem gut sichtbaren weissem L auf blauem Grund gekennzeichnet sein. Die Begleitperson muss für die Sicherheit sorgen und dafür, dass die Verkehrsvorschriften eingehalten werden.

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CLASSICS Sektion Zürich

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Eugen Kolb

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etzte Woche war ich wieder mal an der Retroklassik in Stuttgart. Obwohl immer noch überproportional viele 911er und Pagoden angeboten werden (welche Farbe hätten Sie denn gerne?), hat sich diese Messe in den letzten Jahren doch gemausert und mit der ROFGO Gulf Racing Sammlung und der Spezialausstellung mit Voisin Automobilen wurden zwei absolute Highlights geboten. Nebst mindestens einem Dutzend 300SL habe ich auch zwei 917er entdeckt, mein Traumauto schlechthin. Diese beiden Ikonen und Meilensteine des Automobildesigns existieren quasi inkognito. Jeder kennt Giugiaro, Gandini, Bertone, Zagato und wie sie alle heissen. Stars in der Welt des Autodesigns, mit Preisen überhäuft und als Jahrhundertdesigner verehrt. Aber haben Sie schon mal von Friedrich Geiger oder Eugen Kolb gehört?

Geiger, als Leiter Karosserieentwicklung bei Daimler-Benz, hat Anfang der Fünfziger-Jahre die Rückkehr von Mercedes in den Rennsport massgeblich mitgeprägt und zeichnete für das Design der ersten 300SL-Renner verantwortlich. Diese Autos waren ja bekanntlich in Le Mans und der Carrera höchst erfolgreich und es dauerte nicht lange, bis (dank Max Hoffmanns Initiative) die Idee einer Strassenversion des 300SL entstand und auch verwirklicht wurde. Dazu musste das Design des Renners mit seinen minimalistischen Flügeltüren aber massgeblich angepasst und das Interieur alltagstauglich gemacht werden. Diese Aufgabe oblag wiederum dem Leiter der Karosserieentwicklung, Friedrich Geiger. Man muss seinen Namen in der Fachliteratur schon sehr akribisch suchen und sich die Zusammenhänge in der 300SL-Entwicklung selber erarbeiten. Bei verschiedenen 300SL-Koryphäen auf der

Friedrich Geiger

Stuttgarter Messe erkundigte ich mich nach dem Designverantwortlichen dieses herrlichen Autos, und nach einer etwas ratlosen Reaktion löste dies jeweils ein spontanes Abtauchen in irgendwelche Fachliteratur aus, ohne jedoch zu einem Resultat zu führen. Dasselbe bei Porsche.

Auf meine Frage, ob es denn stimme, dass der Leiter Karosseriebau für die Werksrennwagen in den Sechzigern, Eugen Kolb (sein Name wird in der gängigen 917-Literatur kaum erwähnt), für das Design des schönsten Autos überhaupt verantwortlich sei, brach auch dort ziemliche Hektik aus und die Vertreter des Porsche Museums verschwanden zuerst einmal für eine ganze Weile hinter dem Vorhang, um schlussendlich meinen Verdacht von offizieller Seite zu bestätigen: «Jawohl, wahrscheinlich (…) war Eugen Kolb der Designverantwortliche für das Projekt 917.» Was ich schmunzelnd zur Kenntnis nahm ist der Mentalitätsunterschied zwischen den Kulturen. Während Amerika und Italien «ihre» Designer gerne zelebrieren und als Idole verehren, regiert in Deutschland bescheidene Zurückhaltung. Grosse Errungenschaften in Technik und Design werden meist als Teameffort präsentiert; keiner will im Rampenlicht stehen, man versteht sich als Teil des Ganzen. So haben all die Linges, Strähles, Falks, Nallingers und Uhlenhauts und unzählige andere zwar Geniales und Grossartiges geschaffen ohne jedoch viel Wind darum zu machen.

Das macht sie für mich allesamt gleich noch sympathischer!

Ihr Beat Walti

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MAI 2020 2. bis 3. Mai 2020 Arbon Classics (CH) Das grosse Treffen der klassischen Mobilität für Strassenfahrzeuge, Bahn und Luft in Arbon CH-9320 Arbon arbon-classics.ch

Aufgrund der momentanen Situation im Bezug auf eine Corona Ansteckungsgefahr sind sämtliche Veranstaltungen abgesagt oder in Frage gestellt. Bitte erkundigen Sie sich auf der jeweiligen Website ob ein bestimmter Anlass überhaupt durchgeführt werden kann.

In eigener Sache Wir brauchen noch weitere Kandidaten für unsere Rubrik «Altes Eisen rostet nicht». Oder möchten Sie einen Fahrbericht über Ihren Oldie in der ACS Zeitung? Melden Sie sich bei Beat Walti: beat.walti@acszh.ch. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und Ihr Interesse.

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Jean-Paul Parisot, Präsident des Collège Européen du Dos:

Warum ich Ihnen den Wunder-Gürtel Jean-Paul Parisot erklärt uns, warum der Gürtel Stretch&Go® die meisten Rückenleiden verschwinden lassen kann, die einem das Leben schwer machen

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Rückenschmerzen sind das Resultat eines mechanischen Prozesses. Im Lauf der Jahre senken sich Ihre Wirbel und drücken auf die Bandscheiben, wodurch wiederum die Rückenmarksnerven gereizt werden. Der Schmerz ist nicht mehr und nicht weniger als das Signal, das diese Reizung an Ihr Gehirn sendet.

Schmerzmittel können dieses Signal nur stören bzw. verzögern. Sobald ihre Wirkung nachlässt, setzt das Signal wie-

Das Geheimnis der Wirksamkeit des Gürtels

NACHHER Herr Jean M.: „Heute, mit 72 Jahren, habe ich meine Gelenkigkeit und Lebensfreude wiedergefunden.“

der ein – und damit auch der Schmerz.

Um dem Schmerz endgültig ein Ende zu bereiten, müssen die Ursachen der Wirbelabsenkung und der Bandscheibenquetschung bekämpft werden.

Wenn Rückenschmerzen als Übel des Jahrhunderts gelten, dann ist das kein Zufall. Wir werden immer älter, Übergewicht ist mittlerweile ein allgemeines Problem, und Arbeitsstress führt zu Haltungsfehlern und Muskelanspannungen, die alles verschlimmern. So steigt die Zahl der Menschen mit Rückenschmerzen unaufhörlich. Die einzig wirksame Behandlungsmethode besteht darin, bereits entstandene Schäden zu reparieren, das heisst:

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Abgenutzte und gequetschte Bandscheiben drücken auf die Rückenmarksnerven und verursachen Schmerzen und Entzündungen.

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ALTES EISEN ROSTET NICHT Sektion Zürich

«MEIN FAIBLE FÜR AMERIKANISCHE AUTOS» Urs Leimann, Küsnacht

Chevrolet Impala Convertible, 1960, 200 PS, 8-Zylinder, 4’600 ccm

Mein Faible für amerikanische Autos begann schon vor vielen Jahren mit dem Kauf eines Plymouth Barracuda Cabriolet im zarten Alter von 23 Jahren. Während meine Kollegen alle irgendwelchen Sportwagen nachschauten, konnte ich mich viel mehr fürs relaxte Cruisen in einem grossen Amerikaner begeistern. Diese Zuneigung zum entspannten Dahingleiten, sanft und leise von einem grossen V8-Motor vorwärts bewegt, ist auch heute noch unverändert, und so brauchte es wenig Überzeugung, als ich vor vier Jahren mein Impala Cabriolet bei einem Händler in der Nähe von Zürich entdeckte.

Das Auto war in einem sehr guten Zustand und besass bereits den mir wichtigen Veteranenstatus. Der Chevy muss schon seit vielen Jahren in der Schweiz sein, die genauere Geschichte versuche ich aber immer noch herauszufinden. Die Karosserie, irgendwann in der Originalfarbe neu lackiert, präsentiert

sich bis heute in sehr gutem Zustand, nur der Zustand des Interieurs überzeugte mich nicht restlos und ich beschloss, es mit einem in Amerika gekauften «Kit» zu erneuern. Zu diesem Set gehörten Sitzbezüge im originalen Farbton und Material, wie auch ein Satz Teppiche. An der Retro-Classic in Stuttgart Ende Februar machte ich sogar noch einen sensationellen Fund: eine originale Gebrauchsanweisung plus Prospekt für meinen Chevrolet, alles original 1960. Glück muss man haben! Dank Servolenkung und anderen Helferlein ist mein Impala eigentlich ganz handlich zu fahren, nur die Grösse muss man natürlich im Augen behalten und auch die Tatsache, dass der grosse Wagen mit vier Trommeln nicht so bremst wie ein neues Auto. Die Dreigang-Automatik passt wunderbar zum entspannten Cruisen und das Drehmoment des V8 vermittelt das Gefühl, stets ausreichend motorisiert zu sein. Mein

Chevrolet hat auch schon das eine oder andere Show-Highlight erlebt, so zum Beispiel den Gewinn des Publikumspreises am Zurich Classic Car Award im 2019. Die längste Reise führte uns bis anhin nach Ascona, wo wir ebenfalls erfolgreich an einem Concours teilnahmen. Probleme mit dem Auto gab es bis jetzt keine, abgesehen von einem zugesetzten Kühler, der ist aber mittlerweile auch revidiert worden. Klassische Amerikaner aus den Fünfzigern und Sechzigern scheinen in der Schweiz nach wie vor einen Nerv zu treffen und ich erlebe viel Schönes mit meinem Impala. Die meisten unserer Ausfahrten dauern so ein bis zwei Stunden und Begegnungen mit Gleichgesinnten sind immer sympathisch; man grüsst freundlich von Oldie zu Oldie. Die neue Saison steht vor der Tür und ich freue mich jetzt schon auf den ersten längeren Cruise.

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HELENES GEDANKEN Sektion Zürich

NACHDENKLICH Es hat uns im Griff, das Coronavirus.

Die Schweiz hat den Notstand ausgerufen und alle Läden ausser jene mit lebensnotwendigen Gütern sind geschlossen. Auch alle Restaurants, Bars, Sportanlagen und weitere Stätten, in denen Menschen zusammenkommen, sind zu. Tankstellen sind noch geöffnet und das Autofahren ist noch erlaubt, allerdings sollte man, um «Social distancing» zu wahren, am besten alleine im Fahrzeug sitzen. Eines ist klar, in einer Situation wie dieser hat das Auto doch Vorteile gegenüber dem öV, denn man ist auf jeden Fall besser geschützt.

Da aber auch viele Angestellte unterdessen zu Hause arbeiten, hat der Verkehr auf den Strassen doch merklich abgenommen. Man könnte meinen, man könnte die Situation geniessen und Ausfahrten machen, allerdings stellt sich die Frage, inwieweit das Spass macht, wenn man alleine im Auto sitzt und Grenzen und Pässe wegen Virus oder Schnee geschlossen sind.

In Zeiten wie solchen werden Themen wie Verkehr und Fortbewegung fast zur Nebensache, allerdings haben sich schon erste Stimmen gemeldet, die, wenn auch noch hinter vorgehaltener Hand finden, das sei das Beste, was für das Klima passieren konnte. Ob das am Platz ist, wenn unterdessen fast eine Mehrheit um ihr Einkommen fürchtet, Unternehmen Gefahr laufenKonkurs zu gehen und Staaten sowie Banken milliardenschwere Hilfspakete schnüren ist eine andere Frage.

Auch ich sitze im Homeoffice und setzte mich damit auseinander, dass mir die Aufträge wegbrechen. Für manch einen hat es im ersten Moment sicher auch einen positiven Aspekt, wenn man weniger zu tun hat und endlich all das machen kann, was man schon lange wollte. Aber ich glaube auch, dass die meisten Menschen ihr gewohntes Leben schon nach kurzer Zeit vermissen werden. Erst in einer solchen Situation sehen wir, was wir wirklich haben.

Die Schweiz hat sich für diesen Weg entschieden, um zu versuchen das Virus einzudämmen, alle Institutionen und Parteien stehen hinter den Entscheidungen der Regierung. Andere Länder haben sich für noch weitere Einschränkungen wie ein Ausgehverbot entschieden. In Frankreich oder Italien darf man bis Ende März nur noch aus dem Haus, wenn man zuvor ein Formular ausdruckt, ausfüllt und bei sich

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trägt. Das Haus darf nur noch verlassen werden für wirklich notwendige Wege und um ausser Haus alleine Sport zu machen.

Nur Leute, die den letzten Weltkrieg erlebt haben, können sich an solche Situationen erinnern.

Es gibt aber einige Länder, die sich für ein anderes Vorgehen entschieden haben.

So lautet die Schlagzeile einer grossen Tageszeitung heute: «Grossbritannien: alle anstecken». Die Idee dabei ist, dass sich alle so schnell wie möglich anstecken und dann immun sind. Ob das der bessere Weg ist wird sich zeigen. Die Gefahr ist aber gross, dass gerade ältere und schwächere Menschen auf der Strecke bleiben, und das empfinde ich schon fast als zynisch. Dann nehme ich doch lieber die aktuellen Einschränkungen in Kauf.

Der Mensch hat ja die Gewohnheit, in allem etwas Positives zu sehen, so auch ich.

Ich bin eine derjenigen, die immer hofft, dass es weniger schlimm wird als vorausgesagt und eventuell schon bald wieder alles normal wird. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Etwas, das mich brennend interessiert, wie sich der Bereich Homeoffice entwickeln wird. Schon seit Langem sagen Verkehrsfachleute, dass, wenn jedem der könnte, einen Tag pro Woche zu Hause arbeitet, das Verkehrsaufkommen in der Stosszeit um rund 20 Prozent abnehmen würde. Es ist mir, die immer zu Hause arbeitet, klar, dass man nicht ausschliesslich Homeoffice machen kann, da dann die sozialen Kontakte fehlen. Ein Tag pro Woche wäre in vielen Jobs aber nicht schlecht, denn dann kann man doch vieles erledigen, wofür man seine Ruhe braucht. Gerade für den Stossverkehr würde das eine merkliche Entlastung bringen, denn so müsste die entsprechende Infrastruktur nicht in demselben Tempo ausgebaut werden. Bis jetzt ist es so, dass das Homeoffice noch nicht sehr viel Akzeptanz gefunden hat, denn einerseits herrschte bei den Arbeitgebern Angst, dass zu Hause nicht richtig gearbeitet wird, und andererseits fürchten sich auch viele Arbeitnehmer vor der neuen Situation, denn es ist doch ungewohnt für die meisten, da zu arbeite wo man wohnt und sich entspannt. Ich für mich muss sagen, ich möchte nichts mehr anderes als einen gewissen Prozentsatz zuhause zu arbeiten, denn ich gewinne so viel Zeit für mich, da der Arbeitsweg weg-

fällt, der doch bei vielen mehr als eine Stunde pro Tag ausmacht, die man in vollen Zügen oder auf verstopften Strassen verbringt. Auch habe ich die Chance, den Tag meinem Rhythmus abzupassen und so effizient zu arbeiten, aber auch auf mein Befinden zu schauen und entsprechend Pause zu machen. Das heisst nicht, dass man weniger produktiv ist, im Gegenteil, man schafft eher mehr, wenn man auf sich hören kann, was in einem Büro fast unmöglich ist. Ich staune immer wieder, wie schnell man vorwärts kommt, wenn es läuft und man nicht abgelenkt wird. Wenn auch die aktuelle Entwicklung weder gewollt noch wünschenswert ist, ist es doch auch eine Chance, Neues auszuprobieren und Unbekanntes kennenzulernen.

Ich hoffe nun, dass wir möglichst alle vom Virus verschont bleiben und wünsche uns allen die Kraft, trotz der aktuell schwierigen Situation positiv in die Zukunft zu schauen. Schon in der Bibel kamen nach den schlechten Zeiten wieder die guten. Wenigstens darf man noch raus in die Natur und sich bewegen, wenn auch nur alleine oder mit den eigenen Hunden, so kann man sich doch einen kleinen Ausgleich schaffen in diesen Zeiten der Unsicherheit.

Mit hoffnungsvollen Grüssen Helene Inserat

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Bedeutung. Später entstanden luxuriöse Hotels. Bekannte Persönlichkeiten aus Kirche, Politik und Kunst von ganz Europa machten Ferien in Seelisberg. Mit der Gründung des Schweizerischen Bundesstaats 1848 bekam auch das Rütli wieder eine nationale Bedeutung. Die Rütliwiese befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Seelisberg. All diese wichtigen Zeitzeugen aus der Geschichte sind bis heute erhalten und in Betrieb. Sie erzählen Ereignisse aus längst vergangenen Zeiten.

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Kurzfilme, Bilder und Dokumente oder einfach interessante Informationen auf der App zu sehen. So wurde extra für das neue Kulturapp «SQWISS» die Geschichte vom Haus zur Treib, der Bergbahn zum Seelisberg oder die Geschichte der Entstehung der Wallfahrt in einem Kurzfilm nachgespielt. Sogar ein Filmdokument über die Zeit der Dinosaurier am Vierwaldstättersee kann über diese App angeschaut werden.

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