
[ An den Schreibtisch Eigentlich bist du ja nur ein halber Tisch. Wenn ich nicht will, dass das Zimmer nach Arbeiten aussieht, dann klappe ich die Tischplatte weg und du wirst zum Schrank. Ich mag es, dass du immer seitlich zum Fenster gestanden hast, das gibt mir ein Gefühl von Bewegung. Ich mag auch die Aussicht auf das kleine Holzboot, das Milla mir geschnitzt hat und das oben auf der Ablage steht.]
2007 Ich besitze keinen eigenen Schrank. Meine Schwester und ich lagern unsere Kleidung zusammen. Böden oben bis Mitte und linke Schublade ich, Böden Mitte bis unten und rechte Schublade sie. Wir stopfen unsere Klamotten abends in den Schrank und ziehen sie morgens wieder raus. Die Trennung der Böden nach Besitzerin findet vor allem in der Vorstellung statt. Die Trennung der Kleider an den Körpern: Wir streiten uns, weil ich überzeugt bin, dass sie schon wieder eine meiner Unterhosen trägt.
Kämmerchen, werden Ich stelle mir das Dormitorium von San Giorgio Maggiore zu der Zeit vor, als in jeder der Kammern dort noch ein Mönch schlief. In meiner Vorstellung werden die Wände transparent, und es bleiben zwei sich gegenüberliegende Reihen ,

2 Ich mag auch die Aussicht auf das kleine Holzboot. I also like the view of the small wooden boat.

4 Völlig normal, dass die gesamte Hochzeitsgesellschaft dem neuvermählten Paar beim Vollzug der Ehe zuschaute. It was completely normal for the entire wedding party to watch the newlyweds consummate their marriage.
Hand und meinen Unterarm ins Wasser tauchen kann. Ich liege auf dem Eis, den linken Arm bis zum Ellenbogen versenkt, den rechten ausgestreckt. [ Ich umarme den See ]
Einlegen Ist die Unterlage zu weich, dann vermag man unter Umständen nicht mehr von einem ihr aufliegenden Körper zu sprechen. Er ist ihr mehr eingelegt.
Ich lese nach: Das Bett ist noch nicht sehr lange ein privater Raum. In vielen Gegenden Europas war es noch in der Frühen Neuzeit völlig normal, dass die gesamte Hochzeitsgesellschaft dem neuvermählten Paar beim Vollzug der Ehe zuschaute. Am französischen Hof galt mit einer unbezahlbaren Ehre gewürdigt, wer den König ins Bett bringen durfte. Und auch in weniger prestigeträchtigen Haushalten stand das Ehebett sehr oft im selben Raum, in dem man seine Gäste zu empfangen pflegte.
Dazu gehört auch: Der Unterschied zwischen öffentlich und privat ist bis ins 19. Jahrhundert hinein semantisch eher mit den Begriffspaaren offenbar/ offenkundig und heimlich/geheim ausgedrückt worden. Heimlich und im Winkel bildeten synonyme Bezeichnungen von Bereichen, die verdächtig, von der Allgemeinheit und ihrem uneingeschränkten Zugriff abgeschirmt oder abgeschnitten waren. Das Heimliche ist etymo-