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Zuger Presse · Zugerbieter · Mittwoch, 9. April 2014 · Nr. 14

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Abstimmung

So wird der Hausarzt zum gesundheitscoach Am 18. Mai stimmt das Volk über den direkten Gegenentwurf zur Volks­ initiative «Ja zur Hausarzt­ medizin» ab. Was soll diese Veränderung des Verfassungstextes brin­ gen? Unsere Zeitung fragte dazu den Hausarzt Emil Schalch aus Oberägeri. Florian Hofer

Emil Schalch, wenn die Vorlage angenommen wird, sollen sich Bund und Kantone für eine ausreichende und allen zugäng­ liche medizinische Grundversor­ gung von hoher Qualität einsetzen. Der Hausarztmedizin kommt dabei eine besondere Rolle zu. Was bedeutet das konkret? Wir haben einige Entwicklungen vor uns, denen wir ins Auge sehen müssen: Wir werden immer älter. Dazu kommt: Zahl und Dauer der chronischen Krankheiten, wie Diabetes, der Herz-Kreislauf-

Zur Person Emil Schalch aus Oberägeri ist im Kanton Zug kein Unbekannter. Er hat den Zuger Rettungsdienst und zuletzt auch die Notfallpraxis im Kantonsspital mit aufgebaut. Der promovierte Facharzt für Allgemeinmedizin ist und seit 25 Jahren als Hausarzt tätig. fh

erkrankungen oder der rheumatischen Leiden nimmt zu. Und trotzdem müssen wir unser Gesundheitswesen bezahlbar halten.

Die Initiative Langer Weg zu einem breiten Konsens

Und da kann die Hausarzt­ medizin helfen? Unbedingt. Wir können in der Hausarztpraxis zusammen mit den Medizinischen Praxisassistentinnen (MPA) den Patienten helfen, zu einer individuellen Selbstvorsorge zu gelangen. Der Hausarzt wird so immer mehr zum Gesundheitscoach.. Dabei soll auch die Rolle der MPA gestärkt werden? Ja – in vielen Fällen können die MPA dann selbstständig arbeiten. Haben Sie ein Beispiel für uns? Bei rheumatischen Erkrankungen kann das ganz gut

«Am Ende steckt natürlich immer der Hausarzt dahinter.» funktionieren. Das beste bei solchen Leiden ist in der Regel laufen und/oder abnehmen. Da kann die MPA helfen, in dem sie erklärt und kontrolliert. Sie fragt zum Beispiel: Wie geht das mit dem Spazierengehen? Die MPA braucht dazu natürlich Kenntnisse über die Krankheit und auch spezielle Kenntnisse zu zielführenden Gesprächstechni-

Wir werden immer älter, und die Zahl der chronischen Krankheiten nimmt zu. Hausarzt Emil Schalch sucht nach Foto Florian Hofer Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen. ken. Am Ende steckt natürlich immer der Hausarzt dahinter. Wir nennen das Chronic Care Management. Es bedeutet: die Einbindung des Patienten in seine Behandlung. Ziel ist es, dass die Leute besser in der Lage sind, sich selbst zu helfen.

Was gäbe es noch für Möglich­ keiten?. Eine MPA kann in der Sprechstunde eine Ernährungsberatung durchführen. Was wird das Gesetz noch für Änderungen bringen? Wenn dieser Artikel angenommen wird, dann kann man

Auch im Kanton Zug? Das Gesetz schreibt ja den Kantonen ausdrücklich eine eigene Zuständigkeit zu. Dann ist natürlich auch der Kanton Zug gefragt, eine eigenständige Gesundheitspolitik zu betreiben. Dazu hat unser Gesundheitsdirektor Urs Hürlimann schon die sogenannte Leuchtturmstrategie vorgelegt.

wenn sie deutlich mehr Kompetenzen übertragen bekommen? Wenn wir das Chronic Care Management bewältigen wollen, gehört dazu zwingend, dass die Leistungen der Praxisassistentinnen auch entsprechend honoriert werden. Es ist eine der komplexesten Drei-Jahres-Lehren, die man machen kann. Die Honorierung ist jedoch bislang zu tief. Vielleicht muss der Kanton da auch etwas Geld in die Hand nehmen, um einige Steine aus dem Weg zu räumen.

Stimmt der Lohn der MPA noch,

Also ein Plädoyer für starke

auf unsere praktische Erfahrung in diesem Bereich nicht verzichten. Entsprechend wird der Hausarzt eine dominierende Stellung einnehmen.

Das Anliegen, die Hausarztmedizin zu stärken, ist nicht neu. Schon am 1. April 2006 demonstrierten 12 000 Hausärzte auf dem Bundesplatz in Bern für ihre Anliegen. Danach passierte zunächst nichts. Erst als die Initiative «Ja zur Hausarztmedizin» 2009 lanciert wurde, kam das Projekt wieder auf die politische Agenda. Inzwischen hat der Bund einige Massnahmen zur Stärkung der Hausarztmedizin eingeleitet. Inzwischen hat sich auch das Parlament mit der Initiative auseinandergesetzt und einen direkten Gegenentwurf verabschiedet. Die Initianten haben daraufhin ihre Fassung zu Gunsten des Gegenentwurfes zurückgezogen. Inzwischen stehen nicht nur Haus- und Kinderärzte, sondern auch Internisten sowie Vertreter von Pflege, Spitex, Medizinische Praxisassistenten und Apotheker hinter dem Artikel. Die Abstimmung ist am 18. Mai. fh

Praxisassistentinnen? Bedenken Sie: Wir Hausärzte haben dann den verfassungsgemässen Auftrag, die schweizerische Grundversorgung zu gewährleisten. Die Tausenden von Seiten von Gesetzen kann ein Hausarzt nur umsetzen, wenn die MPA mit im Team sind.

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