P.P.A 6002 Luzern, Post CH AG – Nr. 45, Jahrgang 116
Dienstag, 9. November 2021
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Sonnenberg
Kompetenzzentrum auf Expansionskurs Vor 40 Jahren öffnete die Blindenschule in Baar ihre Tore. Seither erweitert sich stetig das Spektrum der Kinder und Jugendlichen, die hier aufgrund von Beeinträchtigungen speziell gefördert werden.
Geschichte
Claudia Schneider
Kurz vor 17 Uhr herrscht am Eingang zum Sonnenberg reges Kommen und Gehen. Schülerinnen und Schüler werden abgeholt, um die teilweise ziemlich weite Rückfahrt nach Hause anzutreten. Thomas Dietziker, seit 16 Jahren Direktor des Heilpädagogischen Schul- und Beratungszentrums, kommt seinem Gast entgegen und führt durch das weitläufige Gelände zwischen Bahngleis und Autobahnzubringer. Seit Corona ist der Zugang zum Sonnenberg stark limitiert. «Eigentlich sind wir ein offenes Haus und hätten unser Jubiläum gern mit der Bevölkerung gefeiert», bedauert Dietziker und zeigt unterwegs auf eines der Gebäude, auf dem aktuell die Aufstockung um eine Etage geplant ist. «Wir haben stark wachsenden Bedarf an Therapien und zu wenig Räume dafür.»
Aufgaben und Anforderungen werden stets vielfältiger Im Auftrag des Kantons Zug und weiterer Kantone betreut und fördert der Sonnenberg aktuell an seinem Hauptsitz in Baar 142 Kinder und Jugendliche. Hinzu kommen fast nochmals so viele, etwa im Auftrag des Kantons Zürich in der heilpädagogischen Früherziehung
Spezielle Angebote wie therapeutisches Reiten finanziert der Sonnenberg mittels Fundraising. Im Bild (von links): Thomas Dietziker, Direktor Sonnenberg, Reto Buholzer, Angestelltenverband Roche Rotkreuz, Amanda Heer, Schülerin vom Sonnenberg, Fabienne Sigrist, Hippotherapeutin, und Achmed Mandi, Angestellter vom Schmidhof in Baar. Bild: pd am Standort Kloten, in der integrativen Sonderschulung sowie der Beratung und Unterstützung der beruflichen Integration. Zum Sonnenberg gehört seit kurzem auch eine Aussenstation in Menzingen für Kinder mit schweren AutismusSpektrum-Störungen. «Zudem erweist sich seit 2018 das Tagesambulatorium in Baar für Kinder und Jugendliche mit einer psychischen Erkrankung aus dem Kanton Zug als wichtige präventive Massnahme, damit die Betroffenen nicht notfallmässig in eine Klinik müssen», erklärt der Direktor. Anfang 2021 hat der Sonnenberg diesbezüglich von Triaplus
den Lead übernommen. «Von den Regelschulen erhalten wir positive Rückmeldungen, weil wir partizipativ arbeiten und gemeinsam mit allen Beteiligten nach Lösungen suchen.»
Zeit, die Organisationsstruktur zu überdenken und neu zu gestalten Hört man sich als Aussenstehende an, wie breit das Spektrum der Sonderschulung heute ist, schwirrt einem der Kopf. «Wen wir betreuen, entscheidet ein Zuweisungsverfahren, auf das wir kaum Einfluss haben. Doch wir nehmen nicht alle auf, wir fokussieren auf Sehen, Sehen mit Mehrfachbehinderung, Verhalten und
Sprache», erklärt Thomas Dietziker – gibt aber auch zu, dass das stete Wachstum und die zunehmende Komplexität oftmals schnelle pragmatische Lösungen abverlangen. «Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die historisch gewachsene Organisationsstruktur und Anforderungen an die 260 Fachleute an den verschiedenen Standorten zu überdenken.» Deshalb habe der Sonnenberg ein Konzept für eine «nachhaltige Aufbau- und Ablauforganisation» entwickelt. Dieses wird schrittweise bis im August 2022 umgesetzt. Grundsätzlich darf der Sonnenberg dabei auf gute Noten der regelmässig
durchgeführten externen Evaluation aufbauen. Das Zuweisungsverfahren führt dazu, dass die Institution flexibel agieren muss. Sie soll weder Gewinn noch Verlust machen. Keine leichte Aufgabe. Im vergangenen Jahr erreichten die schwankenden Schülerzahlen einen Höchststand, im Sommer dieses Jahres gab es einen markanten Einbruch, was auch immer Auswirkungen auf die Situation der Angestellten hat. Einige von ihnen treffen sich am Besuchstag unserer Zeitung in den Räumen des Museums zu einer Sitzung. Die Motivation der Anwesenden ist sichtlich gross.
1925 gründete der Luzernische Blindenfürsorgeverein das Blinden-Institut Sonnenberg in Freiburg unter der Leitung der Franziskanerinnen des Klosters Baldegg. 32 Jahre später wird der Sonnenberg in den 1957 neu gegründeten Verein «Blinden-Sonnenberg» überführt. In den 1960er-Jahren erlebte der Sonnenberg durch die Einführung der IV ein sehr starkes Wachstum. Da die meisten Kinder und Jugendlichen aus der Inner- und Ostschweiz kamen, beschloss man einen grösseren Neubau an einem zentralen Standort. 1981, vor 40 Jahren, eröffnete der Sonnenberg seinen neuen Hauptsitz in Baar. Neu wurden integrative Sonderschulangebote, heilpädagogische Früherziehung und unterstützende Angebote für die berufliche Integration angeboten. 2001 erweiterte der Sonnenberg sein Angebot für Kinder und Jugendliche auch auf Sprachbehinderungen, Wahrnehmungsbeeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten. Seit 2008 werden zudem blinde und sehbehinderte Kinder und Jugendliche mit Mehrfachbehinderungen betreut. 2013 wurde der Neubau des Schulhauses Nord eröffnet. Es folgten 2020 die Zweigstellen in Menzingen und Kloten. Der Sonnenberg verbindet eindrucksvoll Traditionsbewusstsein und Fortschritt. pd
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Redaktion: «Zugerbieter», Baarerstrasse 27, 6300 Zug, Telefon 041 725 44 11, redaktion-zugerbieter@chmedia.ch, www.zugerbieter.ch. Inserate: Telefon 041 725 44 56, inserate-zugerbieter@chmedia.ch. Abodienst/Vertrieb: 058 200 55 86, kkczeitschriften@chmedia.ch